Rezensionen
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20.Jun 2013 |
Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedankenvon Susan Kaye Quinn
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Kira ist eine Zero. Weder kann die 16-Jährige Gedanken lesen noch können ihre Gedanken von anderen gelesen werden. In einer Welt, in der Gedankenlesen Alltag ist, werden Zeros mit Misstrauen und Abscheu betrachtet. Schließlich kann man denjenigen, in deren Geist man nicht hineinsehen kann, nicht vertrauen.
Seitdem sich vor etwa vier Generationen die ersten Mindreader entwickelt haben, verfügen nahezu alle erwachsenen Menschen über diese Fähigkeit. Meist zu Beginn oder während der Pubertät entwickelt sich das Hirn weiter und damit werden die jungen Mindreader zu vollständigen Mitgliedern dieses zukünftigen Amerikas.
Kira schwankt zwischen Hoffen und Bangen. Hoffnung darauf, dass sie einfach ein Spätzünder ist und ihre Fähigkeit, Gedanken zu lesen, noch auftaucht. Bangen darum, dass sie eine Zero bleibt und ihr im Leben und im Job viele Wege verschlossen bleiben werden. Denn die Zeros stehen ganz unten in der Hierarchie.
Als ihr bester Freund und heimlicher Schwarm Raf ihr einen Kuss stehlen will, passiert etwas Unerwartetes. Da Beziehungen zwischen Readern und Zeros nicht erlaubt sind, versucht Kira ihn abzuwehren - mit ihrem Geist. Und plötzlich liegt Raf bewusstlos neben ihr und Kira hat keine Ahnung, wie das passiert ist. Da ihr Geist anscheinend eine Gefahr für sich und andere darstellt, versucht sie Raf aus dem Weg zu gehen. Mit ihrem Verhalten weckt sie das Interesse des undurchsichtigen und zwielichtigen Simons. Simon weiß, was Kira ist - ein Mindjacker. Mithilfe ihres Geistes können Mindjacker nicht nur in die Gedanken der Mindreader eindringen, sondern sie nach Bedarf verändern. Simon weiß auch, dass Kira ein besonderer Jacker ist. Schließlich bleibt ihm ihr Geist vollständig verschlossen - eine Tatsache, die auch bei Jackern nicht alltäglich ist. Kira muss auf eine ziemlich harte Tour lernen, dass es mehr als nur zwei Jacker gibt und dass einige keine Skrupel haben, ihre Kräfte zu ihren Gunsten einzusetzen...?
Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedanken hat mich vollkommen umgeworfen. Das ganze Konstrukt um die Mindjacker und Mindreader ist unglaublich faszinierend und von Susan Kaye Quinn sehr gut umgesetzt worden. Es ist schon alleine total spannend zu lesen, wie sich eine Gesellschaft verändert, wenn fast alle Menschen Gedanken lesen können.
Ein weiterer Pluspunkt dieses Buches: es ist nur wenig vorhersehbar. Immer wenn man denkt, jetzt läuft es auf dieses oder jenes hinaus, passiert etwas anderes. Insgesamt hat mich Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedanken beim Lesen wirklich oft überraschen können.
Das Beste an diesem Buch ist aber eindeutig seine Protagonistin Kira. Die ist zwar alles andere als perfekt und lässt sich gerade zu Beginn ziemlich leicht blenden und benutzen. Doch Kira ist ein ziemlich schlaues Mädchen, dass versucht, ihr Tun und Lassen zu reflektieren. Mit dem Entdecken ihrer Fähigkeiten stürzt Kira in einen ordentlichen Gewissenskonflikt, weil sie sich nicht klar ist, in welchem Maße sie den Gebrauch ihrer Gabe vor sich selbst verantworten kann. Denn das ist natürlich eine der entscheidenden Fragen mit denen sich Kira und der Leser in Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedanken auseinander setzen müssen: Wie weit gehst du, wenn du andere komplett nach deiner Pfeife tanzen lassen kannst, ohne das die es überhaupt merken?
Zudem ist das Buch sehr mitreißend geschrieben. Das liegt sicher zu einem Großteil daran, dass Susan Kaye Quinn es in der Ich-Perspektive geschrieben hat. So entwickelt man sich als Leser zusammen mit Kira von einem Zero zu einem fähigen Mindjacker - allerlei Kämpfe inbegriffen. Darüber hinaus bietet das Buch gleich mehrere Bösewichte an, deren Bösartigkeit gar nicht immer sofort offensichtlich ist oder aber deren Intentionen man als Leser zum Teil sogar nachvollziehen kann. In der Mindjack Trilogy-Reihe ist die Welt nicht nur schwarz oder weiß.
An Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedanken habe ich wirklich fast nichts auszusetzen. Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich zu Beginn, dass Kira so wenig ans Morgen denkt. Auch in der größten Bredouille macht sie einen Schritt nach dem anderen und hat das große Ganze ihrer Pläne nicht immer im Blick. Allerdings kann sie sich so immer sehr schnell auf neue Situationen einlassen. Überhaupt ist sie in ihrem Tun zielstrebig, mutig und authentisch. Und so bleiben ihre Entwicklung und die Dinge, die Kira in Bewegung setzt, absolut logisch und nachvollziehbar.
Das Buch ist der Beginn einer Trilogie und auch die beiden weiteren Teile Closed Hearts / Gefährliche Hoffnung und Free Souls sind bereits auf Englisch erhältlich. Die deutsche Übersetzung ist im März 2014 erschienen. Doch vielleicht traut ihr euch ja auch an die englische Ausgabe von Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedanken. Hat man nämlich einmal angefange zu lesen, läuft man Gefahr, sich festzulesen. Mit dem Effekt, dass man erst nach allen drei Büchern wieder aus Kiras Welt auftaucht.
Fazit: Eine wunderbare Idee, bei der ich gar nicht genug in die Köpfe von Readern und Jackern gucken konnte. Das Buch bietet nicht nur eine Menge Wendungen sondern auch eine mutige und tatkräftige Heldin. Aus meiner Sicht absolut empfehlenswert.
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18.Jun 2013 |
~nef
Der Nachtwandlervon Sebastian Fitzek
Tags:
Thriller
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Leon Nader ist Architekt und glücklich verheiratet. Zumindest glaubt er das. In den letzten Wochen streiten er und seine Frau Nathalie sich beinahe täglich und finden keinen Draht zu einander. Während er an einem großen Krankenhausprojekt arbeitet, ist sie mit einer Ausstellung in der Galerie mehr als ausgelastet.
An diesem Abend wollte er sie mit einer Flasche Wein auf die Couch locken, damit sie sich einen gemütlichen Abend machen. Doch Nathalie war wieder viel zu lange in der Galerie und irgendwann hat er den Wein allein getrunken.
Er hat nicht gemerkt, wie seine Frau nach Hause gekommen ist, wird aber aus einem wirren Traum durch ein Schluchzen geweckt. Seine Frau hockt zitternd vor dem Kleiderschrank und rafft ihre Sachen zusammen. Als er zu ihr geht, zuckt sie zurück.
Ihre Arme sind zerschnitten, ein Auge ist beinahe völlig zugeschwollen und leuchtet violett. Ihr fehlt ein Fingernagel und auch ein Stück des Schneidezahns.
'Mein Gott! War ich das?' ist die Frage, die sich in Leons Kopf bildet, als sie vor ihm zurück schreckt und aus der Wohnung flieht.
Hat es wieder begonnen und sich verschlimmert?
Im Alter vom 10 Jahren verliert Leon durch einen Autounfall seine gesamte Familie. Schon vorher hat er an Schlafstörungen gelitten, doch nach dem Unfall werden sie schlimmer. Seine ersten Pflegefamilie schickt ihn zurück ins Waisenhaus, als sie ihn vor dem Bett ihres Sohnes stehen sehen, mit einem langen Messer in der Hand.
Familie Nader hingegen zieht einen Psychologen zu Rate und mit ihm arbeitet Leon seine Schlafstörungen auf. Seit fast 15 Jahren ist er 'geheilt' und nun beginnt es wieder.
Er hat wirre Träume und kann sich nur schwer aus der Traumwelt lösen.
Hat er während des Schlafens seine Frau verprügelt? Dr. Volwarth hat ihm zugesichert, dass er nur für sich selbst, aber nie für andere eine Gefahr ist während der Schlafphasen. Aber kann er ihm glauben? Vielleicht ist Leon ja anders als die anderen Patienten.
Langsam glaubt Leon verrückt zu werden. Seinem Freund Sven erzählt er von einer Karte, die Nathalie ihm geschrieben hat, doch er hat nie eine bekommen. Da plötzlich entdeckt er eben diese Karte. Das ist doch nicht möglich!
Er erinnert sich an die Therapie mit Dr. Volwarth und bestellt sich eine kleine Kopfkamera die er während des Schlafens trägt. Diese sendet die Bilder an einen kleinen Stick am Laptop, die er sich dann anschauen kann. Er braucht die Gewissheit, dass er nichts Schlimmes anstellt in der Nacht.
Etwas nervös legt er sich schlafen und ist äußerst gespannt, was er später auf der Aufnahme sehen wird.
Als Leon aufwacht, ist er erst verwirrt. Wieso ist es so dunkel und wo ist Nathalie? Doch langsam kehrt die Erinnerung zurück und er entdeckt den blinkenden USB-Stick am PC. Er hat Angst davor was er nun sehen wird, doch noch mehr Angst hat er vor sich selbst.
Was ihm die Aufnahmen dann jedoch zeigen wirft ihn beinahe um. Das ist doch nicht möglich!
Sebastian Fitzek weiß wie man den Leser in den Bahn zieht und mit seinen Büchern schafft er es schon nach den ersten 3 Seiten.
Ich habe Der Nachtwandler in diesem Jahr eher zufällig auf der Buchmesse in Leipzig gekauft und hatte gehofft, dass es vielleicht nicht so eklig ist, wie die vorherigen Bücher immer klangen. Ist es auch nicht ;)
Sebastian Fitzek spielt lieber mit der Psyche des Menschen, statt die Grenze des Abartigen zu Überschreiten.
Warum gebe ich dem Buch dann aber nur 4 Sterne? Nun, der Autor hat es einfach übertrieben. Die Wirrungen in diesem Buch haben mich völlig durcheinander gebracht und so wusste ich am Ende nicht mehr, was war Wirklichkeit und was Traum? Da musste ich mich erst mit der Erstleserin des Buches unterhalten.
Auch war vieles komplett an den Haaren herbeigezogen. Viel zu Unwirklich, als dass es hätte jemand wirklich so inszenieren können. Das fand ich dann doch sehr schade, denn an Spannung mangelte es dem Buch mit Sicherheit nicht.
Die Hauptfigur Leon Nader ist sympathisch und tut einem bisweilen einfach nur leid. Man merkt, irgendwas stimmt nicht, aber eine Lösung für das Rätsel findet man dann doch nicht.
Während mit Nathalie zu oberflächlich blieb. Sie ist ein Charakter den man nach gut Dünken austauschen könnte, es gibt nichts, was sie jetzt speziell auszeichnet. Auch irgendwie schade, denn selbst der Psychiater mit seinen kurzen Auftritten hinterlässt mehr Eindruck.
Abschließend muss ich sagen, hat mich das Buch so gut unterhalten, dass ich nach 2 Tagen durch war. Also ein kurzweiliges, aber spannendes Lesevergnügen, wenn man ein paar Dinge nicht weiter hinterfragt.
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16.Jun 2013 |
~nef
The Coincidence Engine / Die Zufallsmaschinevon Sam Leith
Tags:
Belletristik
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Alex Smart hat einen folgenschweren Entschluss gefasst und ist auf dem Weg nach Amerika. Eigentlich wohnt er in England, doch er hat beschlossen seine Freundin in San Fransisco zu überraschen. Der Weg erweist sich jedoch als schwierig und so hat Alex mehr Zeit als geplant um über seine Zukunft nach zu denken. Und je mehr Zeit er dafür hat, desto unsicherer ist er sich, das richtige zu tun.
Weit entfernt, in Mobile / Alabama, liegt ein Mann im Krankenhaus und ist kaum ansprechbar. Er wurde in den Trümmern eines Flugzeuges gefunden, das es eigentlich gar nicht gibt. Ein Hurrikan war über die USA gezogen und wie aus dem Nichts, tauchte ein halbes Flugzeug auf und krachte auf ein Feld. Der Pilot wurde aus dem Cockpit geschleudert und liegt nun ziemlich ramponiert im Krankenhausbett. Da er nicht vernehmungsfähig ist müssen Jones und Bree selbst herausfinden, wie es dazu kommen konnte.
Aber sie sind nicht die einzigen Spürhunde in dieser Geschichte.
In einem Motel warten Davidoff und Sherman, zwei Gelegenheitsspürhunde von MIC, auf eine Spur zu einem mysteriösen Mann, der eine Maschine von höchster Bedeutung bei sich tragen soll. Sie ahnen nicht, dass dieser Jemand im gleichen Motel abgestiegen ist wie sie und auf dem Weg nach San Fransisco ist.
Alex ahnt von alledem nichts. Er weiß weder etwas von dem plötzlich aufgetauchten Flugzeug, noch von seinen Verfolgern. Auch die sich häufenden Zufälle in seinem Dunstkreis bemerkt er nicht. Ob er was von der Maschine weiß?
Als ich die Inhaltsangabe zu The Coincidence Engine / Die Zufallsmaschine von Sam Leith las war ich sehr interessiert an diesem Buch. Eine Maschine die sich in die Wahrscheinlichkeiten und Zufälle einmischt klingt doch ganz spannend. Ich habe also einen spannenden und witzigen Roman erwartet - und wurde leider sehr enttäuscht.
Auf den ersten 100 Seiten erfährt man nur Bruchstücke von unterschiedlichsten Personen und Begebenheiten. Ich konnte mich überhaupt nicht zurecht finden und war völlig verwirrt. Wer gehört denn jetzt eigentlich wo hin? Und wer will die Maschine für was haben?
Ich habe nicht durchgesehen. Es wurde ständig die Perspektive gewechselt und neue Personen eingestreut.

Erst nach ca. 150 Seiten entwickelte sich so etwas wie eine richtige Geschichte und ich fand tatsächlich einen roten Faden. Zwar verlor ich ihn auch ab und an wieder, aber gen Ende hat sich mir die ganze Geschichte erschlossen - glaube ich zumindest.
Es gibt da den jungen Mann, Alex, der an seinen Handlungen - jedoch aber am meisten an sich selbst zweifelt.
Dann gibt es die trockene Alkoholikerin Bree, die eine traurige Vergangenheit hat, und nun als Agentin für MIC arbeitet.
Ihr Partner Jones macht ihr Angst - zurecht, wie sich herausstellen wird - und weckt doch gleichzeitig einen Beschützerinstinkt in ihr.
Sherman und Davidoff kann ich auch im Nachhinein nicht so ganz einordnen, aber sie tragen zu den Geschehnissen erheblich bei.
Dann haben wir noch viele Randfiguren die mir teilweise sehr sympathisch sind, aber nicht mehr als Randfiguren bleiben.
Ich wüsste im Nachhinein betrachtet nicht einmal so genau ob Alex jetzt eigentlich die Hauptfigur ist ...
Das Buch hat einen erklärenden Abschluss und die letzten 100 Seiten waren auch wirklich spannend und gut. Das hat mich mit dem Anfang ein wenig versöhnt und lockt mir somit noch einen Stern mehr aus den Fingern.
Dennoch entsprach das Buch überhaupt nicht meinen Erwartungen und hätte ich es unter anderen Umständen bekommen, hätte ich es nach 60 Seiten abgebrochen. So habe ich durchgehalten und wurde am Ende doch noch unterhalten.
Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich beim Manhatten-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
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15.Jun 2013 |
~nia
Down London Road / Down London Road - Geheime Leidenschaftvon Samantha Young
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In Down London Road / Down London Road - Geheime Leidenschaft, dem zweiten Band der On Dublin Street-Reihe, geht es um Jo (Johanna Walker), Joss Freundin aus dem Club 39, und Cam (Cameron MacCabe). Beide finden sich zu Beginn unausstehlich, obwohl sie die sexuelle Anziehungskraft zwischen sich nicht verleugnen können. Doch Jo ist mit dem reichen Geschäftsmann Malcom liiert und möchte sich die Beziehung auch nicht kaputt machen lassen. Cam ist der Freund von Malcoms Exfreundin und Künstlerin Becca - auf einer Vernissage begegnen sie sich zum ersten Mal. Cam benimmt sich gegenüber Jo allerdings wirklich unmöglich und strahlt mit jedem Wort und jeder Geste seine Vorurteile aus. Als er endlich merkt, dass hinter Jo mehr steckt, als eine geldgierige Sirene, hat er einiges gut zu machen. Doch hinter Cam steckt ebenfalls mehr, als nur das Arschloch, dass man zu Beginn zu sehen bekommt.
Jo hat ihre eigenen Probleme, als Cam in ihr Leben platzt. Sie hat wirklich ein extrem niedriges Selbstwertgefühl: Kein Wunder, wurde ihr doch von Kindesbeinen an klar gemacht, dass sie nichts wert sei. Verbunden mit den schlagkräftigen Argumenten ihres Vaters hat das bleibende, seelische Schäden hinterlassen. Und obwohl Jo immer wieder auf die Suche nach reichen Freunden geht und deren Geschenke solange annimmt, wie die Beziehung dauert (danach gibt sie sie entweder zurück oder verkauft sie bei ebay) hat sie das Herz am rechten Fleck. Sie arbeitet wie verrückt, um mehr als liebevoll für ihren kleinen Bruder Cole sorgen zu können. Denn ihre Mutter, eine schwere Alkoholikerin, bekommt schon seit Jahren nichts mehr auf die Reihe und profitiert schamlos von Jos Führsorge.
Um es gleich vorwegzunehmen: Down London Road / Down London Road - Geheime Leidenschaft kann nicht an seinen Vorgänger On Dublin Street / Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht heranreichen. Zwar ist das Buch gut geschrieben und auch unterhaltsam, doch ich hatte so meine Schwierigkeiten mit den beiden Protagonisten:
Bis Cam mir sympathisch wurde, hat es wirklich lange gedauert und auch dann hat er immer wieder so Aussetzer, die einen die Stirn runzeln lassen. Ich erwarte einfach mehr von einem Mann, mit einer solchen Vergangenheit und einem Hobby, dass eine positive Einstellung zum Leben erfordert.
Jos Mangel an Selbstbewusstsein war zwar nachvollziehbar, aber auf Dauer einfach anstrengend. Warum macht sie sich selbst das Leben so schrecklich schwer? Falscher Stolz und mangelndes Selbstbewusstsein sind in jedem Fall eine fatale Kombination und machen Down London Road / Down London Road - Geheime Leidenschaft an einigen Stellen wirklich schwer verdaulich.
Schade fand ich auch, dass die prickelnden erotischen Szenen meiner Meinung nach nicht besonders abwechslungsreich waren. Kann gut sein, dass ich da inzwischen etwas zu anspruchsvoll bin, aber bis auf ein oder zwei Stellen las sich das alles irgendwie gleich. Auf ein schönes Gänsehautgefühl habe ich jedenfalls vergeblich gewartet. Dabei lag es nicht an der Masse: Nachdem Jo und Cam erst mal zueinander gefunden habe, wollen sie sich immer und überall. Und ja, Jos Höschen sind meist nass und Cam ist bestens bestückt, aber das ist trotzdem zu wenig für eine Contemporary Romance-Geschichte mit hohem Erotikanteil.
Doch es gab auch Lichtblicke in Down London Road / Down London Road - Geheime Leidenschaft: Natürlich waren das die Zusammentreffen mit Joss und Braden. Auch Mike und Olivia konnten mich als Charaktere überzeugen. Doch meine beiden absoluten Lieblinge waren Ellies kleine Schwester Hannah und Jos kleiner Bruder Cole. Die zwei sind so was von knuffige Teenager - da kann man sich nur wünschen, dass die eigenen Kinder zu ähnlich liebenswerten und lustigen Menschen heranwachsen.
Fazit: Es ist einfach schwierig, wenn die beiden Hauptcharaktere eines Buches einen nicht so richtig für sich einnehmen können. Da wird man automatisch auch bei allem anderen kritischer. Leider war Down London Road / Down London Road - Geheime Leidenschaft von Samantha Young so ein Fall für mich. Ich hoffe, der nächste Band der Reihe, der im Frühjahr (?) 2014 erscheinen soll und Olivias Geschichte erzählt, kann dann wieder vollständig überzeugen.
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13.Jun 2013 |
~ND
Frostbitten / Biss der Wölfinvon Kelley Armstrong
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Enthält Spoiler für die ersten 9 Bücher der Women of the Otherworld-Reihe.
Eigentlich hat Elena gerade nichts anderes zu tun, als einen Routineauftrag zu erledigen: Sie soll einem jungen Werwolf, der frisch aus Australien eingewandert ist und sich ausgerechnet mit zwei berüchtigten Mutts eingelassen hat, vor seinen falschen Freunden warnen, die es mittlerweile auf ihn abgesehen haben. Die Jagd auf den jungen Mann führt sich in die Wildnis Alaskas, wo nach Jeremys Recherchen in letzter Zeit sehr merkwürdige Dinge geschehen. Drei Männer und drei junge Frauen sind ermordet aufgefunden worden bzw. verschwunden und zumindest für einige der Fälle werden Wölfe verantwortlich gemacht. Kein Wunder also, dass Elena für Jeremy mal nach dem Rechten schauen soll, wenn sie eh schon in der Gegend ist, denn was in diesen Wäldern vorgeht, klingt verdächtig nach Mutts, die etwas zu übermütig werden.
Mittlerweile ist auch Clay in Alaska eingetroffen und gemeinsam mit ihm macht sich Elena auf die Suche nach Hinweisen. Ein guter Anfang wären da Dennis und sein Sohn Joey, die beide ehemalige Rudelmitglieder sind, aber vor über 20 Jahren das Rudel verlassen haben, um in Alaska ein neues Leben anzufangen. Es dauert auch nicht lange, bis sie Dennis ausfindig machen - leider zu spät. Sie finden ihn ermordet in seiner Jagdhütte und dem Geruch nach zu urteilen sind tatsächlich Mutts dafür verantwortlich. Allerdings ist es niemand, den Clay oder Elena erkennen. Doch eines ist klar - es sind viele.
Doch die Mutts sind nicht das Einzige, das sich in der einsamen Wildnis herumtreibt und vor dem sie noch viel mehr Angst haben sollten. Irgendetwas Großes und Altes und ganz und gar Übernatürliches ist da draußen und scheint großes Interesse an den Werwölfen zu haben...
So langsam aber sicher neigt sich die Women of the Otherworld-Reihe von Kelley Armstrong ihrem Ende zu und so ist Frostbitten / Biss der Wölfin der letzte Teil, der ausschließlich von Elena, Clay und dem Rudel handelt. Doch so schwer der Abschied auch fällt - wenigstens macht die Autorin das Beste daraus.
Es war ja schon immer so, dass sich die Bücher um das Rudel ein wenig von den anderen Teilen dieser Reihe abgesetzt haben. Die Beziehung zu den anderen übernatürlichen Rassen hat sich zwar erheblich verbessert, allzu viel mit den Werwölfen haben sie aber nach wie vor nicht zu tun. Die Cabal haben kaum Einfluss auf sie und die Werwölfe leben zumindest zum Teil nach ihren eigenen Regeln.
So ist es auch wieder in diesem Fall und Kelley Armstrong konzentriert sich voll und ganz auf die Entwicklung und Zukunft des Rudels und seiner Mitglieder. Allen voran natürlich Elena. Sie hat einen weiten Weg hinter sich und nach Jahren der Unsicherheit, ist sie endlich an dem Punkt, an dem sie glücklich mit ihrem Leben ist - mit ihren Kindern, ihrem Dasein als Werwolf und auch mit Clay. Doch es gibt noch einen Schatten aus ihrer Vergangenheit, der sie einzuholen droht und der spielt eine gewaltige Rolle in Frostbitten / Biss der Wölfin - nämlich der Missbrauch, den sie in ihren Pflegefamilien erleiden musste. Auch Clay hat so seine Sorgen. Er hat große Bedenken wegen der Zukunft seiner Familie, jetzt da er älter wird.
Sowohl Clays, als auch Elenas Ängste spiegeln sich in ihrem Problem mit den Mutts wider. Denn die wollen es wirklich nochmal wissen und haben nicht nur kleinkriminelle Ziele, sondern wollen am Ende das gesamte Rudel auslöschen. Es sind Mörder und Vergewaltiger und einer davon hat es ganz besonders auf Elena abgesehen. Die dreiste Vorgehensweise der Mutts sagt Clay aber auch, dass er nicht mehr so Ernst genommen wird, wie früher. Sein Ruf ist zwar immer noch legendär, doch die meisten jüngeren Wölfe denken genau das - es ist eine Legende. Mit seinem geschwächten Arm und zunehmenden Alter ist das etwas, das Clay sehr zu schaffen macht.
Doch nicht nur für die persönliche Zukunft unserer beiden Helden spielt Frostbitten / Biss der Wölfin eine große Rolle, sondern auch für die Zukunft des Rudels. Denn langsam aber sicher ist es für Jeremy an der Zeit, einen neuen Alpha zu suchen und auszubilden. Je nachdem wen er wählt, kann das nicht nur Elena und Clays Beziehung sondern auch das ganze Rudel verändern.
All das sorgt dafür, dass sowohl Clay als auch Elena noch einmal einen riesigen Entwicklungssprung in Frostbitten / Biss der Wölfin machen und ich habe jede Sekunde davon geliebt. [Autor] schafft es wirklich, dass sich dieser Teil der Women of the Otherworld-Welt in eine Richtung entwickelt, mit der ich erstens, nicht unbedingt gerechnet hätte; zweitens, die Charaktere noch sympathischer macht; und drittens, einen Abschluss bietet, mit dem man wirklich zufrieden sein kann.
Doch wer denkt, all das wird nur durch Gerede erreicht, wird sein blaues Wunder erleben, denn selten gab es ein Buch in dieser Reihe, das so actiongeladen war. Eine Verfolgungsjagd reiht sich an die nächste und immer wenn man denkt, dass man endlich zum durchatmen kommt, steht schon die nächste Bedrohung vor der Tür. Das Geheimnis, um die übernatürlichen Wesen, die in den Wäldern umherstreifen, hat der Geschichte einige zusätzliche Ecken und Kanten verpasst. Insgesamt ist Frostbitten / Biss der Wölfin deshalb definitiv eine spannendsten Geschichten dieser Reihe gewesen.
Trotzdem, zum perfekten Buch hat noch ein letztes My gefehlt. Denn auch, wenn es viel von Elena und Clay zu sehen gibt, gehen die beiden als Paar im letzten Drittel doch etwas unter und ich hätte gerne noch eine letzte bedeutsame Szene mit den beiden gehabt, wenn es denn schon ihr letztes Buch ist.
Allerdings gibt es noch die beiden Novellen Forbidden (Amazon-Partnerlink*) und Hidden, die kurz nach diesem Buch ansetzen, ebenfalls vom Rudel handeln und beide um die 200 Seiten umfassen. Ein klein wenig mehr gibt es also doch noch von unseren Werwölfen zu lesen. Allerdings sind diese Geschichten bisher bei Amazon.de noch nicht als Ebook (in den USA allerdings schon) bzw. in Anthologien erschienen, sondern nur in den teuren Special Editions zu haben. Ich bin mir aber sicher, dass sich das irgendwann auch noch ändern wird, wie bei fast allen Kurzgeschichten und Novellen von Kelley Armstrong.
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