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06.

Jul 2013

~nia

Shades of Earth / Godspeed - Die Ankunft

Enthält Spoiler für Across the Universe / Godspeed - Die Reise beginnt und A Million Suns / Godspeed - Die Suche.

Amy und Elder haben es geschafft - sie sitzen im Shuttel auf dem Weg zum Planeten Centauri-Earth. Zusammen mit über 1.000 weiteren Menschen haben sie die Godspeed verlassen, um ihr Glück außerhalb von Raumschiffmauern zu suchen. Doch schnell gibt es Probleme: Die Landung ist schwierig und es gibt zahlreiche Verletzte. Amy, die ihre Eltern unbedingt wieder haben will, taut alle tiefgefrorenen Menschen von Sol-Earth auf. Und Konflikte sind vorprogrammiert, als die hochrangigen Militärs und Wissenschaftler das Kommando übernehmen wollen. Da ihre Vorgehensweise nicht sehr umsichtig ist und sie Elder und seinen Leuten nicht gerade tolerant begegnen, verhärten sich die Fronten schnell. Doch all diese Probleme und Konflikte verblassen, als klar wird, dass Orions Warnungen vor dem Planeten sehr real sind. Irgendwo auf Centauri-Earth verbirgt sich eine intelligente Spezies und die ist den Menschen alles andere als freundlich gesonnen. Der Kampf ums Überleben wird hart und grausam...

Das positive zuerst: Shades of Earth / Godspeed - Die Ankunft liest sich unglaublich spannend. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil immer wieder etwas Neues passiert und man dann einfach wissen muss, wie es weiter geht. Der Schreibstil von Beth Revis ist einfach packend. Die Geschichte löst sich so auf, dass wirklich eine Menge offener Fragen beantwortet werden. Je weiter die Zusammenhänge klar werden, desto fantastischer wird Shades of Earth / Godspeed - Die Ankunft aber auch. Damit wurde es für mich aber auch leicht unglaubwürdig und - noch schlimmer - an einigen Stellen unlogisch. Beispielsweise die Erklärung, welche Spezies Centauri-Earth mit allen Mitteln gegen die eindringenden Menschen verteidigt. Oder auf welchem Wege Elder - der einen etwas ungewöhnlichen Ausflug macht - die letzten dreißig Meter zurücklegt. An diesen Stellen werden die Naturgesetze arg strapaziert, ohne dass eine ausreichende Erklärung folgt. Mit biologischen, chemischen oder physikalischen Entwicklungen aus dem Blauen heraus komme ich einfach nicht gut klar. Hier kann es aber gut sein, dass dieser Kritikpunkt andere Leser längst nicht so stört.

Schlimmer fand ich dann auch einen anderen Punkt: Die emotionale Belastung in Shades of Earth / Godspeed - Die Ankunft ist sehr hoch. Da wurden einige grausame Ereignisse von den Beteiligten viel zu leicht weggesteckt; insbesondere von einer Person, deren Charakter in den ersten beiden Büchern der Across the Universe / Godspeed-Reihe einfach anders angelegt ist. Wundert euch nicht über diese etwas kryptischen Beschreibungen - da Shades of Earth / Godspeed - Die Ankunft auf Deutsch erst im August erscheint, will ich durch Spoiler niemandem die Lesefreude an diesem Buch verderben.
Mit der abschließenden Bewertung für Shades of Earth / Godspeed - Die Ankunft habe ich mich wirklich schwer getan. Bei so vielen Kritikpunkten, ziehe ich normalerweise schon immer einiges an Punkten ab. Auf der anderen Seite war ich während des Lesens wie im Rausch, was mich dann letztlich dazu bewogen hat, gnädig zu sein.
In jedem Fall werde ich die Augen nach weiteren Büchern von Beth Revis offen halten. Auch, weil mir ihr Schreibstil so gut gefällt.

Fazit: Ein richtig spannender Abschlussband der Across the Universe / Godspeed-Reihe, der auch mit seinem guten Schreibstil punkten kann. Allerdings finden sich in Shades of Earth / Godspeed - Die Ankunft mehr Logiklücken als in den Bänden zuvor - leider auch bei einer Charakterentwicklung.

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05.

Jul 2013

~ND

Sweet Young Thang

Als die Bruderschaft von Theta Alpha Gamma ihre neue Regelung bekannt gegeben hat, von nun an auch explizit Homosexuelle willkommen zu heißen, haben Collin und die anderen Mitglieder schon damit gerechnet, dass das nicht bei jedem gut ankommen wird. So extremen Widerstand haben sie allerdings nicht erwartet. Das Komitee der Ehemaligen, auf deren Spenden TAG angewiesen ist, macht Druck, die neue Satzung aufzugeben. Das macht besonders Collin zu schaffen, denn sein elitärer Onkel Monty, dem er schon immer alles recht machen wollte, ist Vorsitzender dieses Komitees. Doch als eines Nachts der Wasserboiler im Verbindungshaus explodiert und die Polizei feststellt, dass es kein Unfall war, muss sich die Bruderschaft eingestehen, dass die Lage ernster ist, als sie zuerst dachten. Colin ist allerdings nicht bereit so schnell aufzugeben. Denn auch wenn viele Freunde - und vor allem seine Familie - es nicht wissen, für ihn hat es eine persönliche Bedeutung...

Als der Rettungssanitäter Eric am Unfallort ankommt, um den Verletzten nach der Explosion zu helfen, kann er gar nicht glauben, dass jemand versucht hat, seine alte Verbindung in die Luft zu sprengen. Seit 15 Jahren hat er zwar kaum noch an seine College Zeit gedacht, trotzdem trifft es ihn erstaunlich hart. Besonders, als er Collin begegnet. Eric fühlt sich vom ersten Moment an zu dem wesentlich jüngeren Mann hingezogen. Als er ihn schließlich - unter etwas normaleren Bedienungen - wieder sieht, können sie die Finger nicht voneinander lassen.

Während sich Eric und Collin näher kennenlernen und der Fall um die Explosion ständig merkwürdiger wird, stellt sich ihnen aber immer wieder eine Frage: Haben ein 36-jähriger Sanitäter mit eher geringen Einkommen und ein 21-jähriger Student mit großer Zukunft im Familienimperium, der sich noch nicht einmal wirklich geoutet und keine Ahnung von Liebe hat, überhaupt eine Chance?

Als ich Sweet Young Thang von Anne Tenino, das dritte Buch um die Theta Alpha Gamma Jungs, angefangen habe, hatte ich noch nicht damit gerechnet, dass mich eine der süßesten und schönsten M/M Romanzen erwartet, die ich je gelesen habe. Denn Erics und Collins Geschichte hat es mir wirklich angetan - zumindest nach einer Weile.
Die ersten paar Kapitel von Sweet Young Thang waren zugegebenermaßen stellenweise ein wenig langgezogen. Die Autorin nimmt sich Zeit ihre Figuren (sowohl die neuen, als auch die, die man aus den vorherigen Büchern bereits kennt) vorzustellen. Außerdem wird stark auf die neue Verbindungssatzung eingegangen. Wirklich gestört hat es mich zwar nicht, mit etwas weniger Informationen über die Bruderschaft und interne Politik hätte ich aber dennoch leben können.
Wirklich in Schwung kommt die Geschichte dann aber, wenn sich Eric und Collin endlich richtig kennenlernen. Auf den ersten Blick scheinen sie nicht viel gemeinsam zu haben. Der Altersunterschied allein macht z. B. besonders Eric zu schaffen und auch die Tatsache, dass er Collins Onkel Monty bereits aus seinen College Jahren aus der Verbindung kennt, macht die Situation manchmal ziemlich angespannt. Je näher sich die beiden aber kommen, umso weniger Bedeutung scheinen diese Dinge zu haben. Diesen beiden Charakteren habe ich ihr Happy End wirklich gewünscht. Eric ist einfach ein richtig lieber Kerl, der nichts lieber möchte, als endlich sesshaft zu werden. Collin dagegen versucht es allen recht zu machen, was bedeutet, dass er ziemlich unter der Fuchtel seines Onkels steht. Im Laufe der Geschichte beweist er aber eine Menge Rückgrat und macht so eventuelle Schwächen wieder wett.

Dem ein oder anderen könnte Sweet Young Thang vielleicht fast zu romantisch sein. Eric und Collin kommen sich sehr schnell näher und es geht fast von Anfang an sehr emotional zwischen den beiden zu. Auch der Sex ist eher romantisch, als hart. Für manchen ist das vermutlich zu unrealistisch und leicht. Für mich hat das Sweet Young Thang von Anne Tenino aber wie gesagt zu einer der schönsten Romanzen in diesem Genre überhaupt gemacht. Die Kriminalgeschichte und das Drama um die Bruderschaft haben dafür gesorgt, dass die Geschichte nicht allzu kitschig wird. Außerdem stellt Anne Tenino noch ein paar neue Charaktere vor, die wir mit Sicherheit in einem der nächsten Bücher näher kennenlernen werden.

Sweet Young Thang erscheint am 22. Juli 2013 in den USA. Über eine deutsche Veröffentlichung dieser Reihe ist mir nichts bekannt.

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04.

Jul 2013

~ND

Forever Too Far / Vereint

Enthält Spoiler für Fallen Too Far / Verführt und Never Too Far / Erlöst.

Rush und Blaire könnten nicht glücklicher sein. Endlich sind sie zusammen, Blaires Schwangerschaft verläuft problemlos und die Hochzeit ist geplant. Eigentlich steht ihrem Happy End also nichts mehr im Wege. Doch dann macht ihnen Nan eine Strich durch die Rechnung - wieder einmal.
Seit sie weiß, dass Kiro - der Bandkollege und Mitbewohner von Rushs Vater Dean - ihr eigentlicher Vater ist, lässt sie ihm keine ruhige Minute mehr. Ständig taucht sie in der Villa der Band in L.A. auf und treibt alle in den Wahnsinn. Sie will eine Beziehung mit Kiro erzwingen, der von der zickigen Nan aber nichts wissen will.
Also bleibt es mal wieder an Rush hängen, sich um Nan zu kümmern. Er und Blaire fliegen kurzerhand nach L.A., um Nan zur Vernunft zu bringen. Das bedeutet aber auch, dass die Hochzeit verschoben werden muss. Und dass Blaire sich wieder mal so fühlt, nach Nan nur die zweite Geige für Rush zu spielen...

Wenn ich Forever Too Far / Vereint von Abbi Glines mit einem Wort beschreiben müsste, dann fällt mir eigentlich nur eines ein: Überflüssig. Dieses Buch aus der Too Far / Rush of Love-Reihe hätte man sich wirklich komplett sparen können, denn
1. gibt es kaum eine Handlung. Alles, was Rush und Blaire passiert, ist eigentlich nur aufgewärmtes Drama, das wir schon in den ersten beiden Büchern gesehen haben. Und selbst diese Konflikte sind nur sehr dünn gesät. Der ganze Rest, der sich um die Hochzeit und die Schwangerschaft dreht, ist zwar ganz nett, aber nicht genug, um eine überzeugende Geschichte zu füllen.
2. ist es nicht mal wirklich Blaires und Rushs Geschichte. Wie gesagt passiert um die beiden eigentlich relativ wenig. Viel mehr geht es eigentlich darum, ihre beiden Too Far / Rush of Love-Spin-off-Reihen zu pushen, denn es werden viele Fetzen aus Woods Geschichte aus Twisted Perfection (Amazon-Partnerlink*) angesprochen. Und wer diese Geschichte wie ich nicht gelesen hat, der wird teilweise nur Bahnhof verstehen. Klar, das grobe Konstrukt ist verständlich, aber im Endeffekt will es dennoch nur nach Lesern für Woods Buch fischen und das empfand ich als ziemlich nervig und auch etwas dreist. Die zweite Spin-off-Reihe wird von Rushs besten Freund Grant handeln und in Forever Too Far / Vereint wird sozusagen der Grundstein gelegt. Ich muss zwar zugeben, etwas neugierig geworden zu sein, aber auch hier hatte ich das Gefühl, dass Forever Too Far / Vereint selbst einfach nur zu Werbezwecken dient (und so wie es aussieht, falle ich auch noch darauf rein).
3. sind die Charaktere langsam sehr verbraucht. Blaire und Rush sind mir unglaublich auf die Nerven gegangen mit ihren ständigen Liebesbezeugungen. Gerade weil sie ja ach so verliebt sind, war ihr Drama allerdings vollkommen unglaubwürdig. Beide reagieren über und vor allem Blaire benimmt sich wie ein Kleinkind und rennt davon, anstatt wie ein erwachsener Mensch (und werdende Mutter) über ihre Sorgen zu sprechen. Die gesamte 'Handlung' wirkt schrecklich erzwungen.
4. ist auch Nan als Bösewicht langsam ausgelutscht. Sie wird immer schlimmer und manipulativer und ganz ehrlich, sie gehört in Therapie. Sie will geliebt werden, gibt aber niemandem auch nur einen einzigen Grund dazu. Außerdem hat es mich wahnsinnig gemacht, dass a) Rush und Nan immer die Gründe für ihre Probleme bei anderen gesucht haben (am liebsten bei den Eltern) und b) Nan nichts selbst auf die Beine stellt. Immer muss sich irgendjemand um sie kümmern, sie retten oder bei sich aufnehmen.
Nachdem ihre und Grants Geschichte zusammenhängen, werden wir von Nan auch noch lange nicht das Letzte gesehen haben und ich weiß nicht, ob ich darauf große Lust habe.
und 5. gab es noch eine Vielzahl von anderen Details, die mir einfach nicht gefallen haben. Z.B. die Tatsache, dass Blaire wie selbstverständliche ihre Waffe mit sich herumschleppt. Oder dass sie Menschen zwei Minuten kennt und schon sind sie die besten Freunde. Oder Grant ein Mädchen so derb anbaggert, dass sie ihn eigentlich hätte ohrfeigen sollen, anstatt dahin zu schmelzen. Diese Liste könnte ich noch unendlich lang fortsetzen, aber ich bin sicher, ihr könnt euch ein Bild machen.

Gab es denn gar nichts Gutes zu berichten über Forever Too Far / Vereint? Tatsächlich nicht wirklich. Nicht einmal mehr dem Schreibstil konnte ich noch viel abgewinnen. Meiner Meinung nach hätte sich Abbi Glines dieses Buch sparen und direkt mit ihren beiden Spin-Offs weiter machen sollen. Woods und Grants Parts bzw. Entwicklungen hätte man locker in ihren eigenen Büchern unterbringen können. Genauso hätten die Geburt von Blaires und Rushs Kind sowie die Hochzeit einfach dort beschrieben werden können und wir hätten am Ende das gleiche Ergebnis gehabt.

Insgesamt bleibt mir also leider nur zu sagen, dass Forever Too Far / Vereint nicht nur überflüssig, oft langweilig, anstrengend und manchmal einfach nur nervig ist, sondern auch schlicht wie eine Werbemasche für Woods Perfection-Reihe, sowie zukünftige Bücher von Abbi Glines wirkt. Für mich war Forever Too Far / Vereint daher reine Verschwendung.

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03.

Jul 2013

~ND

Love, Technically

Endlich kann sich Michelle ihren großen Traum erfüllen: Sie zieht von ihrem kleinen Heimatort in Iowa in die große Stadt Chicago. Sie konnte einen Job bei LiteWave, einem der erfolgreichsten IT-Unternehmen der USA, ergattern. Ihre erste richtige Stelle. Zwar hat sie nur einen High School Abschluss, den Job im Call Center sieht sie aber als Sprungbrett.
Auch privat scheint ihr das Glück hold, denn schon in ihrer ersten Woche im Büro lernt sie den leicht nerdigen, aber dennoch sehr attraktiven Sark kennen, der ihr bei einem technischen Problem hilft. Zwischen den beiden funkt es auf Anhieb.

Was Michelle allerdings nicht weiß ist, dass sich hinter Sark niemand anderer als Noah Frellish, der Gründer und CEO von LiteWave, verbirgt. Eigentlich wollte Sark das Missverständnis sofort aufklären, nach einigen schlechten Erfahrungen mit Frauen, die ihn nur wegen seines Reichtums wollten, ist Michelles ehrliches Interesse an seiner Person allerdings zu erfrischend, um diese Anonymität gleich wieder aufzugeben.

Doch wie wird Michelle die Wahrheit aufnehmen? Und kann es funktionieren, wenn die kleine, unwichtige, neue Angestellte den Boss dated?

Eigentlich fand ich, dass sich die Idee von Love, Technically von Lynne Silver zunächst schon ganz nett angehört hat. Simpel, aber nett. Leider war mir da noch nicht klar, wie einfach dieses Buch tatsächlich gestrickt ist...
Fangen wir mal bei den Charakteren an. Michelle hat es gerade zum ersten Mal aus ihrem Heimatort rausgeschafft, sonst noch nichts von der Welt gesehen und ist hochmotiviert in ihrem neuen Job. Sie ist ein herzlicher und offener Mensch. Und mehr fällt mir jetzt auch schon gar nicht mehr ein, das ich über sie erzählen könnte. Ihre Figur ist absolut eindimensional und mir fehlte jeglicher Bezug zu ihr. Mit Sark/Noah war das nicht viel besser. Zwar ist er durch seinen 'Schwindel' ein bisschen interessanter, aber im Grunde gibt es auch über ihn nicht viel mehr zu sagen. Er ist nett und ein bisschen nerdig. Das war‘s. Beiden Charakteren fehlte es an Schichten und Tiefgang.
Das allein könnte ich allerdings vielleicht gerade noch so akzeptieren. Wirklich genervt hat mich dann aber die komplett unrealistische Entwicklung der Geschichte. Zum einen ist es absolut unglaubwürdig, dass Michelle in den Wochen, in denen sie bei LiteWave gearbeitet hat, nie herausfand, wer eigentlich ihr Chef ist. Vor allem, wenn viele ihrer Mitarbeiter wissen, dass sie ein Paar sind und jederzeit einen Kommentar dazu abgeben könnten. Aber nein, niemand tut es. Sark denkt ab einem gewissen Punkt sogar, sie weiß Bescheid über seine Identität. Wie es dann nicht mal in den folgenden Gesprächen zwischen den beiden zumindest mal erwähnt werden konnte, ist mir absolut unbegreiflich. Zur Folge hatte das nur, dass Michelle furchtbar naiv und fast schon etwas dämlich rüberkam.
Auch was ihre Entwicklung in der Firma angeht, hat sich die Autorin viele Freiheiten genommen. Welche große Firma, die jeden einstellen könnte, wählt einfach so eine junge Frau im heirats-/gebährfähigen Alter ohne jegliche Ausbildung und mit nur ein paar Stunden 'Nachhilfe', um eine Stelle zu besetzen, die viel Fachwissen benötigt? Eben, keine.

Im Endeffekt sind es einfach viele kleine Details, die sich in Love, Technically von Lynne Silver anhäufen und mich in der Summe dann leider doch ziemlich gestört haben. Nett ist es zwar immer noch (gebt mir einen süßen Nerd und schon kann ich ein Buch fast gar nicht mehr ganz schlecht finden :P), aber zu mehr als einer sehr, sehr seichten und realitätsfernen Romanze ohne jeglichen Tiefgang reicht es leider doch nicht.
Love, Technically erscheint am 29.7.2013 in den USA. Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir bisher noch nichts bekannt.

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02.

Jul 2013

~ND

Losing Hope

Enthält Spoiler für Hopeless / Hope Forever.

Wer Hopeless / Hope Forever gelesen hat, der weiß, dass es sich nach und nach nicht nur zu Skys, sondern genauso Holders Geschichte entwickelt hat. Deshalb ist es umso schöner, dass Colleen Hoover mit Losing Hope nun seine Sicht auf die Dinge erzählt:

Als Dean Holder auf einer Party Grayson, den Freund ihrer Schwester Les, dazu zwingt, mit ihr Schluss zu machen, meinte er es nur gut. Grayson hat sie nach Strich und Faden betrogen und schlecht behandelt und Holder reicht es. Doch am nächsten Tag nimmt sich Les das Leben und für Holder bricht eine Welt zusammen. Ihn plagen schreckliche Schuldgefühle, denn Les ist nun schon das zweite Mädchen in seinem Leben, das sich nicht auf ihn verlassen konnte. Holder hat sich selbst immer noch nicht verziehen, dass er mit 6 Jahren zusehen musste, wie seine beste Freundin Hope entführt wurde. Er dachte nicht, dass er sich je elender fühlen könnte - bis zu Les Tod.
Danach wird die Schule für ihn zum blanken Horror. Die Gerüchte und Theorien überschlagen sich und an jeder Ecke muss Holder das Flüstern seiner Mitschüler ertragen. Zumindest bis er einen dummen Spruch zu viel aufschnappt und er einen Jungen so sehr verprügelt, dass der bleibende Schäden behält. Holder wird zu seinem Vater nach Austin geschickt, in der Hoffnung, das Gras über die Sache wächst.
Als er nach einem Jahr zurück nach Hause kommt, hat sich alles nur an der Oberfläche verbessert. Holder ist ziellos und hat noch lange nicht verarbeitet, was passiert ist. Doch dann sieht er sie. Hope. In einem Supermarkt, als ob es das Normalste der Welt wäre. Sie scheint ihn allerdings nicht zu erkennen und ist ziemlich überrumpelt, als Holder sie auch noch nach ihrem Ausweis fragt. Kein Wunder, denn Holder scheint sich zu täuschen: Laut ihrem Ausweis heißt sie Sky und hat auch ein anderes Geburtsdatum als Hope.
Trotzdem kann Holder nicht aufhören, an Sky zu denken und versucht alles über sie zu erfahren, was er kann. Je näher er Sky kennenlernt umso mehr hofft er, dass sein Bauchgefühl in trügt und sie nicht Hope ist. Denn Sky wirkt glücklich, wo sie jetzt ist und Holder weiß, dass sich ihr Leben für immer verändern würde, sollte er recht haben...

Für Leser von Hopeless / Hope Forever ist die Handlung von Losing Hope natürlich nichts Neues. Im Großen und Ganzen wird die gesamte Geschichte des ersten Buchs nun aus Holders Sicht erzählt - aber mit einem gewissen Extra. Zum Beispiel handelt der Anfang von Les Tod und wie Holder und seine Familie damit umgehen. Gerade dieser Abschnitt geht ganz schön unter die Haut und setzt die Stimmung für das gesamte Buch. Denn so stark, wie Holder in Hopeless / Hope Forever wirkt, ist er nicht immer.
Wir lernen eine Seite an ihm kennen, die man im ersten Buch nur erahnen konnte. Ich war mir z.B. nicht über das Ausmaß seiner Schuldgefühle bewusst oder warum er so gewillt war, die Schule hinzuwerfen. All das wird in diesem Buch deutlich klarer.
Auch die Art und Weise wie er sich manchmal Sky gegenüber verhält hat dem Leser in Hopeless / Hope Forever gelegentlich Rätsel aufgegeben - in Losing Hope macht das aber alles viel mehr Sinn. Sky beschuldigt ihn, fünf verschiedene Persönlichkeiten zu haben und aus ihrer Sicht wirkte das auch wirklich so. Nun aber sieht der Leser welches Gefühlschaos in Holder herrscht und er versucht, damit so gut umzugehen, wie er nur kann. Er braucht Sky mindestens so sehr, wie sie ihn und es war einfach wunderschön zu sehen, wie sich die Geschichte aus seinen Augen abspielt. Die Romantik wird aus seiner Sicht nochmal eine Ecke bewegender und tiefgreifender.
Eigentliches Highlight in Losing Hope sind aber die Briefe, die Holder an seine Schwester schreibt. Er findet ein altes Notizbuch von ihr und beginnt ihr regelmäßig zu schreiben, fast wie in einem Tagebuch. Dadurch fühlt es sich so an, als wäre Les fast noch ein aktiver Teil der Geschichte. Natürlich sind diese Briefe und Einwürfe oft sehr traurig und emotional und man merkt in jeder Zeile, wie sehr Holder seine Schwester vermisst.
Doch Losing Hope ist nicht nur ein reiner Aufguss von Hopeless / Hope Forever. Denn gerade gegen Ende erfahren wir noch ein paar Dinge, das erste Buch nicht verraten hat und die das Ende noch ein bisschen runder machen. Und sogar noch bewegender. Denn während Hopeless / Hope Forever es nicht geschafft hat, mir Tränen zu entlocken, ist es Losing Hope gleich mehrmals gelungen.

Einziger Wermutstropfen ist, dass es immer wieder ein paar Szenen gab, die mir zu lang gezogen waren. Vor allem die, die es schon im ersten Buch gab. Zwar waren sie meist von romantischer Natur oder Schlüsselszenen und Colleen Hoover hat sich auch redlich bemüht, neue Szenen einzubauen und damit für Abwechslung zu sorgen. Immer hat das allerdings nicht geklappt und hier und da gab es leichte Strecken. Auch unabhängig von Hopeless / Hope Forever lässt sich dieses Buch nicht wirklich lesen. Dafür sind zu viele Details ausgelassen worden bzw. wurden Abschnitte, die in Skys Geschichte sehr wichtig waren, in Holders stark abgekürzt. Gerade was Skys Erinnerungen an die Vergangenheit angeht.

Deshalb ist Losing Hope eher als Ergänzung zu Hopeless / Hope Forever von Colleen Hoover zu sehen. Das macht aber eigentlich nichts. Holders Sicht bietet nicht nur neue Erkenntnisse, sondern ist auch fast noch emotionaler und ergreifender als das erste Buch. Holder und Sky sind einfach zwei besondere Charaktere und ich fand es schön, einen noch tieferen Einblick in ihre Erlebnisse, sowie einen kleinen Ausblick in die Zukunft zu werfen.
Holder und Skys Geschichte ist damit wohl zu Ende. Doch es gibt ein paar kleine Andeutungen zu einem weiteren Charakter, der eine eigene Geschichte bekommen könnte. Und wer weiß, vielleicht tut uns Colleen Hoover ja den Gefallen.

Losing Hope erscheint am 8. Juli 2013 in den USA. Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir bisher noch nichts bekannt.

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