Rezensionen
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27.Aug 2013 |
~nia
The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyervon Michelle Hodkin
Tags:
Jugendbuch, Mystery
|
Mara Dyer (17) kann sich an nichts erinnern. Nicht daran, wieso sie überhaupt in dem Haus war, dass über ihr und ihren Freunden zusammengebrochen ist. Nicht daran, was passiert ist. Und auch nicht daran, warum sie das Unglück fast ohne einen Kratzer überlebt hat, während Rachel, ihre beste Freundin seit Kindergartentagen, ihr Freund Jude und dessen Schwester Claire gestorben sind. Wobei Judes Leiche im Gegensatz zu denen von Rachel und Claire nie geborgen werden konnte.
Maras Familie zieht vom Unglücksort in Rhode Island weg nach Miami in Florida. Ziemlich spät im Jahr müssen Mara und ihre Geschwister die Schule wechseln. Das bedeutet, dass die Abschlussprüfungen des Schuljahres bald anstehen. Von deren guten Ergebnissen hängen Maras Collegebewerbungen ab, was zusätzlichen Stress verursacht. Ihre Mutter, eine Psychologin, hätte es ja eh lieber gesehen, wenn Mara sich nach dem Erlebten eine längere Pause von der Schule gegönnt hätte. Von Albträumen geplagt und von akustischen oder visuellen Erscheinungen verfolgt, will Mara nur eins - in die Schule und damit zurück zur Normalität. Gleich an ihrem ersten Schultag lernt sie Noah Shaw kennen. Und damit wird ihr Leben gleich noch mal komplizierter. Als sich um sie herum noch mysteriöse Unglückfälle zu häufen beginnen, weiß Mara bald nicht mehr, wo oben und unten ist...
Das Positive zuerst: The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer von Michelle Hodkin ist wirklich gut geschrieben. Der Anfang packt einen sofort und man will wissen, was mit Mara passiert ist. Sobald Mara Noah begegnet, will man auch ihn besser kennenlernen. Denn sowohl Mara als auch Noah sind Charaktere, die man einfach gerne haben muss. Und damit bin ich schon am Ende mit den Pluspunkten von The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer.
Problematisch ist meines Erachtens, dass sich die Autorin nicht recht entscheiden konnte, was sie da für ein Buch schreibt. Anfangs liegt der Fokus auf den mysteriösen Erlebnissen der Vergangenheit und den seltsamen Visionen, die Mara hat. Dann lernt Mara Noah kennen, und das Buch entwickelt sich zur klischeebehaftenen YA-Lovestory. Dazwischen passieren die merkwürdigsten Dinge, die allerdings nicht alle zusammenhängen, sondern verschiedenen Strängen der Geschichte zuzuordnen sind. Wenn ihr jetzt leicht konfus guckt, geht es euch wie mir, nach dem ich das Buch fertig gelesen hatte.
Aus Maras Perspektive erzählt, liest sich The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer zwar weg wie nichts, doch man erfährt zu wenig. Von all den Fragen, die auftauchen, werden nur sehr wenig beantwortet:
So erfährt nicht, warum Mara eigentlich mit Jude zusammen war (und diese Frage ist wirklich berechtigt). Wenn man erfasst hat, dass Mara und Noah besondere Fähigkeiten haben, erfährt man weder woher, noch warum sie die haben. Zwischendurch taucht ein Schamane auf, der mehr über Mara weiß. Doch kaum wird ihr dies klar, ist er nicht mehr zu finden. Wo ist er hin?
Ebenfalls unklar bleibt, warum Maras Mutter so extrem überführsorglich ist. Ja, Mara hat ein Trauma hinter sich, aber sie ist dennoch kein Kleinkind mehr. Auf die Idee könnte man aber kommen, wenn man sich anguckt, wie Maras Mutter mit ihrer Tochter umgeht. Warum Maras Vater als Anwalt nach all den Ereignissen, die noch der ganzen Familie in den Knochen stecken, die Verteidigung eines Mordverdächtigen übernimmt, ist mir auch nicht klar geworden. Zu guter Letzt, werden noch mal eine Menge neuer Fragen aufgeworfen und man kommt sich vor wie Dr. Watson, der Sherlock Holmes Geist nicht mehr folgen kann. Insgesamt hat es mir beim Lesen des Buches deutlich an Stringenz und Zielführung gefehlt.
Noch mal zurück zu den Klischees in The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer. Man konnte die Charaktere wirklich in die üblichen Schubladen packen: das Mädchen, das sich für wenig außergewöhnlich hält, der schöne, reiche und verwegene Junge, der sich natürlich nur für dieses eine Mädchen interessiert, der große, sich kümmernde Bruder, der kleine quirrlige Bruder, die High School-Bitch mit ihren Lakaien, der schwule, geniehafte Freund, die nervige Mutter, der liebevolle, aber ständig arbeitende Vater... auch diese Liste lässt sich fortsetzen.
Warum bekommt The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer dann doch noch eine ansatzweise gnädige Bewertung? Weil ich eben trotz all der Kritikpunkte einfach immer weiter lesen musste. Zudem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass im nächsten Band (The Evolution of Mara Dyer (Amazon-Partnerlink*)) wenigstens einige der vielen Fragen beantwortet werden. Man kann nicht anders und will wissen, wie es mit Mara und Noah weiter geht. Vermutlich werde ich die Reihe dann weiterlesen, wenn im Herbst diesen oder im Frühjahr nächsten Jahres der letzte Band (The Retribution of Mara Dyer (Amazon-Partnerlink*)) erschienen ist - hier variieren die Angaben zum Erscheinungstermin zwischen Amazon und Goodreads doch erheblich.
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25.Aug 2013 |
~nef
The Empire of the Saviours / Das Wispern der Schattenvon Adam J. Dalton
Tags:
Fantasy
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Jillian lebt mit seinen Eltern in einem kleinen baufälligen Haus nahe der Stadtmauer von Gottesgabe. Hier wohnen eigentlich nur jene, die in neu in die Stadt kommen, doch Jed und Maria bleiben lieber abseits der Stadt und leben für sich.
Für Jillian ist es nicht einfach in Gottesgabe zu wohnen, den er ist irgendwie anders als die anderen Kinder. Er kann einfach nicht ohne Fragen dem Prediger Praxis alles glauben, was dieser ihnen jeden Tag aufs neue vorbetet. Eine kleine Stimme in Jillians Kopf bringt ihn dabei immer wieder in Schwierigkeiten.
So auch heute. Er hat schlecht geschlafen und ist kurz davor im Unterricht einzuschlafen, natürlich fällt dem Prediger dies auf und er zitiert Jillian zum Nachsitzen. Hella, Jillians einzige Freundin in Gottesgabe, versucht ihm zur Seite zu stehen und so sitzen sie beide noch nach dem regulären Unterricht im Klassenraum und müssen den Lehren der Erlöser lauschen.
Als sie es endlich überstanden haben, gehen sie einen Teil des Weges gemeinsam nach Hause. Als sie sich trennen, wird Jillian von Corin, dem Sohn des Ältesten, und seinen Freunden angegriffen. Sie wollen ihm eine Tracht Prügel verabreichen doch etwas passiert mit Jillian. Er sieht rot und spürt eine ungeheure Macht in sich aufsteigen. Ehe er richtig merkt was passiert, fliegt explodiert Magie knisternd und entlädt sich gezielt auf Karl. Die Druckwelle reißt alle Kinder von den Beinen, doch einzig Karl rührt sich nicht mehr. Alle sind entsetzt - Jillian am allermeisten. Die restlichen Jungen hetzen davon und rufen um Hilfe, während Jillian wie benommen durch die Straßen der Stadt Richtung Heimat torkelt.
Schließlich findet sein Vater ihn und er berichtet völlig aufgelöst was passiert ist. Zu seinem Erstaunen reagieren seine Eltern gefasst. Sie haben es beinahe schon erwartet und erklären ihm, dass es nicht der Makel ist, der ihn dazu gebracht hat. Diese Verderbtheit, die die Prediger jedem in den Kopf pflanzen um Magie zu etwas schlechtem zu machen. Doch Jillians Eltern sind ursprünglich nicht aus Gottesgabe und auch keine zutiefst ergebenen Jünger den Erlösern gegenüber.
Sie packen Jillians Bündel und schicken ihn über das Nordtor los. Er soll sich auf den Weg nach Erlöserparadies machen und dort nach einem Mann namens Thomas Eisenschuh suchen. Dieser wird ihm lehren, was Jillian wissen muss.
Und so nimmt Jillian Abschied von dem Leben, das er einst geführt hat und macht sich allein auf die gefährliche Reise durch das Land. Schon bald sind ihm der Heilige der Stadt und seine Männer auf den Fersen, doch es kommt noch schlimmer. Der Makel, denn Jillian kennt nur die Lehren des Predigers, flüstert ihm immer wieder ein, wie schön die Macht ist und wie schlecht der Heilige und die Lehren der Erlöser. Jillian ist zerrissen und kämpft sowohl gegen die Wildnis außerhalb der Stadtmauern als auch gegen sein eigenes Inneres. Ob er den Weg nach Erlöserparadies finden wird und ihm dieser Thomas Eisenschuh wirklich helfen kann?

Was klingt wie ein wirklich guter Fantasyroman entpuppt sich leider als Geschichte ohne steigende Spannung. Ich habe mir von diesem Buch viel versprochen und wurde leider ziemlich enttäuscht.
Es fing damit an, dass das erste Kapitel nur daraus besteht die Unfehlbarkeit der Erlöser zu preisen. Das ganze Denken eines jeden Bewohners von Gottesgabe, Erlöserparadies und wie die Städte alle heißen, beschränkt sich nur darauf, es den Heiligen und den Erlösern recht zu machen.
Natürlich, in jedem High-Fantasybuch gibt es eine Art höhere Macht, ohne geht es eigentlich nie. Aber in diesem Buch ist dieser Glaube und die Abhängigkeit der Menschen das Allerwichtigste. Die Geschichte um Jillian rückt dabei für mich eher in den Hintergrund. Es werden mehrere Erzählstränge geöffnet, die teilweise parallel laufen und teilweise in einander über gehen. Aber leider ohne den nötigen Spannungsbogen.
Die Geschichte läuft so vor sich hin und als Leser weiß man nie richtig - wer ist denn jett die Hauptperson? Freda, das Mädchen mit der Steinhaut? Prediger Praxis auf seiner heiligen Mission in den Bergen? Oder doch Jillian, der nicht so recht weiß wo er hingehört?
Die Idee hinter diesem Buch ist wirklich gut, es hätte also ein grandioser Trilogieauftakt werden können, doch leider ist der Funke bei mir gar nicht übergesprungen.
Die erdachte Welt an sich ist super gelungen und so schlecht sind die einzelnen Charaktere auch nicht. Doch das Zusammenspiel passt irgendwie nicht. Wirklich schade.
Ich danke dennoch sehr herzlich dem Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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24.Aug 2013 |
~ND
Bully / Bully - Geliebter Quälgeistvon Penelope Douglas
Fall Away #1
Tags:
Englisch, Jugendbuch
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Seit sie 10 Jahre alt waren, sind die Nachbarskinder Tatum und Jared die besten Freunde. Er hat ihr über den Tod ihrer Mutter hinweg geholfen. Sie hat ihm dafür ein zweites Zuhause gegeben, falls das Alkoholproblem seiner Mutter wieder mal Überhand genommen hat. Doch dann verbringt Jared mit 14 einen Sommer bei seinem entfremdeten Vater und plötzlich verändert sich alles. Wie aus dem Nichts beginnt er, Tate zu quälen. Er spielt ihr grausame Streiche, verbreitet Gerüchte über sie und lässt keine Gelegenheit aus, sie zu beleidigen. Tate hat keine Ahnung, was mit Jared los ist und kommt auch nicht nah genug an ihn heran, um Antworten zu verlangen.
Die nächste zwei Jahre macht Jared Tates Leben auf diese Art zur Hölle. Durch sein Verhalten und die nie abreißenden Gerüchte über sie bleiben ihr kaum noch Freunde und sie meidet die meisten Partys und Schulveranstaltungen, da sie weiß, dass Jared und sein bester Freund Madoc immer etwas für sie geplant haben. Deshalb freut sich Tate ganz besonders auf ihr bevorstehendes Auslandsjahr in Frankreich, denn sie hofft, dort endlich den Kopf frei zu bekommen.
Und tatsächlich kommt sie mit einer völlig veränderten Einstellung zurück. Tate ist selbstbewusster und stärker und hat nicht mehr vor, sich von Jared und seinen Freunden rumschubsen zu lassen. Und vielleicht schafft sie es auch, endlich dahinter zu kommen, was mit dem Jungen, den sie früher über alles geliebt hat und der jetzt ihr ärgster Feind ist, passiert ist.
Der Leser lernt Tate in Bully / Bully - Geliebter Quälgeist von Penelope Douglas kennen, als sie gerade in einer der Situationen steckt, die sie immer vermeiden wollte: Auf einer Party, auf der sowohl Jared, als auch Madoc und der Rest seiner Freunde anwesend sind, und die für Tate wie immer in Tränen endet. Umso deutlicher wird dadurch aber, wie sehr sich Tate in Frankreich verändert hat. Denn das nächste Kapitel ist bereits ein Jahr später angesetzt und zeigt einen ganz anderen Charakter. Diese neue Tate lässt sich nicht mehr so schnell einschüchtern und stellt sich Jared entgegen, wo sie nur kann. Der ist davon zwar ziemlich überrascht, lässt sie aber dennoch nicht in Ruhe. Von daher gibt es wirklich jede Menge Szenen, in denen die Konflikte zwischen Jared und Tate eindeutig werden und durch die sich der Leser ein klares Bild machen kann, wie die Dinge zwischen den beiden stehen.
Das ist oftmals ziemlich heftig, denn sie werfen sich gegenseitig wirklich derbe Vorwürfe an den Kopf. Manchmal wird das zwar sehr humorvoll umgesetzt, meist geht es aber eher emotional zu, denn man merkt eigentlich immer, wie sehr die Situation Tate eigentlich verletzt. Sie vermisst ihren Freund und kann seine Beweggründe selbst nach Jahren einfach nicht begreifen.
Auch wenn die neue Tate wie gesagt deutlich selbstbewusster mit der Sache umgeht, so macht sie dennoch nicht alles richtig. Denn das ehemals so ruhige Mädchen, ist ziemlich aggressiv geworden und lässt gerne mal ihre Fäuste sprechen. Wenn das nur ein, zwei Mal vorgekommen wäre, hätte ich damit vermutlich leben können - doch es passiert öfter. In dem Zusammenhang bekommt Tatum eine sehr interessante Aussage vorgeworfen: "That's how bullies are made." Da ist definitiv etwas Wahres dran und wird eines der Hauptthemen in Bully / Bully - Geliebter Quälgeist . Leider verläuft sich das aber im Laufe der Geschichte und vor allem gegen Ende etwas im Sand und Tates Gewaltbereitschaft wird nicht unbedingt in einem negativen Licht dargestellt.
Natürlich gibt es einen Grund, warum Jared so wurde, wie er ist. Allerdings muss ich sagen: Mir war das nicht genug. Denn wenn man bedenkt, wie furchtbar er Tate behandelt hat, dann sind seine Beweggründe schon sehr ärmlich. Im Laufe des Buches habe ich zwar begonnen, Jared wirklich zu mögen, aber seine Motivation war für meine Begriffe dennoch einfach nicht genug, um ihm komplett zu verzeihen. Dafür war sein Mobbing zu persönlich und heftig.
Sonst hatte ich aber großen Spaß mit Bully / Bully - Geliebter Quälgeist . Denn auch wenn die Geschichte bisher etwas düster und deprimierend klingt, ist das eigentlich gar nicht so sehr der Fall. Natürlich ist sie emotional, oft traurig und bewegend. Aber Tate ist so ein starker Charakter, dass sie nie ihren Lebensmut verliert und sich wie gesagt nicht zu sehr einschüchtern lässt. Von daher gibt es auch immer wieder fröhliche, lustige und vor allem ab der Mitte auch sehr positive, romantische und sogar heiße Momente. Auch einige der Nebencharaktere sorgen ebenfalls immer wieder für Unterhaltung. Allen voran Jareds bester Freund Madoc, der zwar ein ziemlicher Sadist sein kann, dabei aber eher humorvoll vorgeht. Auch Tates beste Freundin K.C. hat ihren eigenen kleinen Erzählstrang, der mir allerdings nur bedingt gefallen hat. Sie hat manchmal doch sehr zweifelhaft gehandelt.
Am Ende hat es mir aber doch sehr gut gefallen, dass es keine simplen schwarz/weiß gezeichneten Charaktere in Bully / Bully - Geliebter Quälgeist von Penelope Douglas gibt. Jeder hat positive und negative Eigenschaften und allzu reine und unschuldige Figuren wird man hier vergeblich suchen. Einziger Wehmutstropfen war eben Jareds Grund für sein Verhalten, der mich wie gesagt etwas enttäuscht hat.. Ansonsten ist Bully / Bully - Geliebter Quälgeist aber ein unterhaltsames Jugendbuch, das viele ernste Themen wie Familie, Mobbing, Alkoholmissbrauch und Gewalt abdeckt, dabei aber nicht übertrieben gewirkt hat. Außerdem geht es für ein Jugendbuch erstaunlich offen mit Sex um.
Das nächste Buch der Fall Away-Reihe Rival, das von Madoc handeln und Ende 2013 erscheinen wird, werde ich mir also definitiv nicht entgehen lassen.
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22.Aug 2013 |
~nia
The Fallvon Claire Merle
The Glimpse #2
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Enthält Spoiler zu The Glimpse.
Ana ist über die Mauer auf das Gelände des Enlightenment (Aufklärung/Erleuchtung)-Projekts geklettert. Dort wird sie - außer von Cole und Lila - nicht besonders freundlich empfangen. Megan und Nate sehen in Ana ein Ärgernis und eine Gefahr für das ganze Projekt. Doch nach einem offenen Entscheid darf sie erst einmal bleiben. Doch tatsächlich droht dem Projekt plötzlich von mehreren Seiten Gefahr: von Jack Dombrant dem persönlichen Assistenten von Anas Vater, der die entwendete Datei von Ana zurückfordert. Aber auch vor der Regierung und insbesondere der Vorsitzenden des Boards, Evelyn Knight, sind Ana und das Projekt nicht mehr sicher.
Womit Ana allerdings nicht gerechnet hat, ist eine Prophezeiung, die angeblich den Fall der Regierung voraussagt. Die Vorhersage handelt von einem Engel/einem Mädchen, dem der Mond und die Sterne den Weg weisen. Als Ana über die Mauer klettert, trägt sie nicht viel mehr als einen Badeanzug, Turnschuhe, ihren Verbindungsring und ein Mondamulett. Und dann hat Ana selbst eine Vision: von einem halbverhungertem Kleinkind mit kohlschwarzen Augen, welches sich in den Fängen der Regierung befindet. Mit einem Mal weiß Ana, was ihr Ziel ist und was sie dafür alles tun muss...
Nach dem Entwurf dieser dystopischen Welt in The Glimpse habe ich mich riesig auf The Fall und damit den Abschluss der Geschichte gefreut. Doch trotz des unterhaltsamen und schönen Schreibstils und einer charmanten Liebesgeschichte konnte Claire Merle mich nicht hundertprozentig überzeugen. Das lag ganz sicher nicht an der fehlenden Spannung. Tatsächlich passiert in The Fall so viel, dass mir die Ereignisse fast schon zu hektisch und gedrängt erschienen.
Wenig stimmig fand ich in The Fall den Zusammenhang von Technik, dem einfachem Leben im Projekt und der alles überlagernden Esoterik. Die Welt von Ana und Cole ist extrem technisiert, beispielsweise sind Gentests oder Gesichtsimplantate Alltag. Da war das Lager des Enlightenment Projekts zwar schön kontrastreich zu gestaltet. Doch war es meiner Meinung nach ziemlich unlogisch, dass sich das Projekt überhaupt so lange gegen die Regierung behaupten konnte. Denn da kämpfen Leute mit Messern und Revolvern gegen Teaser und andere Hightech-Waffen. Auch die Tatsache, dass Ana mal eben nach Three Mills zurückkehrt, obwohl sie dort die Hölle auf Erden erlebt hat, fand ich nicht überzeugend. Die Intention für den Einstieg schon, aber dass sie das dann mehr oder weniger mir nichts dir nichts bewältigt, konnte mich nach den Ereignissen in The Glimpse einfach nicht überzeugen.
Doch eigentlich war das Ende das, was das Buch erst so richtig unglaubwürdig gemacht hat. Dass Ana ihrer Vision mit allen Mitteln auf den Grund geht und den kleinen Jungen um jeden Preis retten will ist ja noch nachvollziehbar. Trotzdem fand ich das etwas übertrieben, weil Ana weder Geschwister noch Kinder hat und ich mich da gefragt habe, warum ein kleines Kind wichtiger ist, als beispielsweise viele große in Three Mills? Doch der eigentliche Knackpunkt war für mich, dass die Rettung des Kindes nicht nur zum Sturz von Evelyn Knight, sondern auch noch dem Board und dem Pure Test führt. Das kam für mich irgendwie wie ein Märchen oder der Glaube an den Weihnachtsmann rüber. Ja, es gibt immer wieder wundersame Dinge. Doch von einer Dystopie erwarte ich einfach logische und nachvollziehbare Gründe, warum die Leute sich plötzlich gegen ein Regime auflehnen. Meiner Meinung nach sind Visionen und Wundertaten da kein probates Mittel; Sie nehmen in diesem Buch aber sehr viel Raum ein.
Fazit: Auch wenn ich The Fall in einem Rutsch durchgelesen habe und mir der Schreibstil von Claire Merle wirklich ausgesprochen gut gefällt, hapert es bei diesem Serienabschluss an Logik und überzeugendem Handlungsablauf. Schade, denn Ana war von ihrem Mut und ihrem Einsatzwillen eine Heldin nach meinem Geschmack.
Zu einer deutschen Übersetzung von The Fall und der The Glimpse-Reihe ist mir nichts bekannt.
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20.Aug 2013 |
~nef
Memory - Stadt der Träumevon Christoph Marzi
Tags:
Fantasy, Jugendbuch
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Das Leben hätte für Jude Finney so einfach sein können, doch das Schicksal hatte etwas anderes mit ihm vor.
Es beginnt allein schon damit, dass er seinem Vater vor die Tür gelegt wurde mit einer Nachricht von seiner Mutter. Jude hat sie nie kennengelernt und auch sein Vater spricht nie von ihr. Im ganzen Haus gibt es kein einziges Foto von ihr, also erträumt Jude sich eine wunderschöne Frau als Mutter.
Sie muss etwas besonders gewesen sein, sonst könnte er das nicht, was er seit einiger Zeit kann: Geister sehen.
Jude ist ein durchschnittlicher Junge, mit durchschnittlichen Noten und durchschnittlich viel Interesse an seiner Umwelt. Freunde hat er kaum - zumindest keine lebendigen. Denn sein liebster Aufenthaltsort ist der Highgate Cemetry, nicht weit von seinem Elternhaus entfernt. Hier werden die besten Partys gefeiert und als einer der wenigen Menschen überhaupt, die Geister sehen können, ist er ein gerngesehener Gast.
An diesem Abend lässt der ehemalige - und nun ziemlich tote - Rockstar Quentin Gaskell wieder eine seiner berühmten Partys steigen, auf der sich natürlich auch Jude aufhält. Als er einer menschlichen Regung nachgehen muss, entdeckt er auf einer Parkbank nahe dem Nordtor ein Mädchen. Sie sitzt einsam und regungslos auf der Bank und scheint nicht einmal zu frieren.
Jude nähert sich ihr vorsichtig spricht sie an. Nach mehreren gescheiterten Versuchen sie zu wecken, berührt er ihre Wange und erschreckt sich zu tiefst. Sie ist warm! Aber doch nicht menschlich. Er hat deutlich gespürt, wie seine Hand in ihre Wange eindrang, als wäre sie aus Nebel. Das kann doch gar nicht sein! Bevor er sie noch einmal berühren kann, schlägt sie ihre großen Augen auf und trifft Jude mit ihrem Blick mitten ins Herz. Sie sieht traurig und auch ängstlich aus. Kaum hat er ein Wort rausbekommen, springt sie schon auf und läuft los. Doch weit kommt sie nicht, denn der Junge scheint der einzige auf diesem Friedhof zu sein und sie bleibt stehen. Jude spricht sie an und erfährt, dass das Mädchen weder seinen Namen kennt, noch seine Adresse. Das ist ein Fall für Gaskell, wenn einer ihr helfen kann, dann er.
So bringt Jude das fremde Mädchen auf die Party und stellt sie dort Gaskell und Miss Rathbone vor. Irgendwie scheint das Mädchen weder tot noch lebendig zu sein. Denn jeder Geist erinnert sich an sein Leben und lässt sämtliche Gebrechen in der Welt der Sterblichen zurück - sie jedoch hinkt leicht und kann sich an gar nichts mehr erinnern.
Bis sie eine Lösung gefunden haben, nimmt Miss Rathbone das nun 'Story' - denn ihre Geschichte verspricht spannend zu werden - getaufte Mädchen mit zu sich.
Schon einen Tag später gibt es bereits Neuigkeiten, doch es sind alles andere als gute.
Der griesgrämige Geist des Mr Monkford hat gesehen wie Story auf den Friedhof kam. Sie lief die Straße entlang und wurde verfolgt. Man fing sie und schleppte sie mit einem Leichenwagen davon. Einzig ihr Geist blieb auf der Straße liegen und wurde mit dem Wind auf die Parkbank getrieben. Das bedeutet, dass Storys Körper noch am Leben ist ... oder so gut wie. Aber wie finden sie ihn? Und was waren das für Männer? Jude und Story stehen vor einer schwierigen Aufgabe.
Ja, ich gestehe - ich bin ein Fan von Christoph Marzi's Werken. Er hat einfach eine wunderbare Art zu schreiben und schafft es den Leser sofort an die Geschichte zu fesseln.
Zudem scheint er sich in London wohl zu fühlen, denn viele seiner Werke spielen in, um oder auch unter London. Noch ein Pluspunkt ;)
Die Figuren in diesem Buch sind alle gut dargestellt, so dass man sie während des Lesens bildlich vor Augen hat. Man wandelt mit Jude und Story durch die dunklen Straßen der Stadt und durch die Dunkelheit der Friedhöfe.
Die Seiten fliegen nur so dahin und Marzi macht es mit jeder Seite spannender.
Für mich wieder ein absoluter Lesegenuss =)
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