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29.

Aug 2013

~ND

Gravity

Im Jahr 2140 in Nordamerika: Nachdem der vierte Weltkrieg durch Nuklearwaffen fast die ganze Menschheit ausgerottet hat, mussten die Überlebenden eine Möglichkeit finden, das unfruchtbare Brachland irgendwie wieder lebensfähig zu machen. Alleine hätten sie das nie geschafft, doch sie bekamen Unterstützung von unerwarteter Seite: Die Ancients, eine uralte außerirdische Rasse, bieten ihre Hilfe an, die Erde wieder fruchtbar zu machen. Im Gegenzug fordern sie aber eine Koexistenz auf der Erde, sobald sich der Organismus der Ancients an unsere Welt angepasst hat. Dafür brauchen sie aber Antikörper – und die holen sie sich jede Nacht direkt von den Menschen in Form des Taking. Es gibt allerdings eine Regel für die Menschen: Schaue niemals hin.

Das weiß die 17-jährige Ari eigentlich besser als jeder andere. Sie ist die Tochter des höchsten Commanders des Landes und soll als solche bald in seine Fußstapfen treten. Sie ist mit allen Regeln und Gesetzen bestens vertraut und weiß, was von ihr erwartet wird. Doch als sie eines Nachts die Maske verliert, die die Menschen davon abhalten soll, während des Taking zu viel zu sehen, geschieht es doch: Sie sieht den Ancient, der ihr mit 10 Jahren zugeteilt wurde, zum ersten Mal. Und der ist niemand anderes als ihr arroganter Mitschüler – und größter Konkurrent - Jackson.
Ari weiß nicht, wo ihr der Kopf steht. Kann er wirklich einer der Außerirdischen sein? Und wenn ja, was hat das zu bedeuten? Wie können sie unentdeckt unter den Menschen leben? Und muss sie ihn fürchten? Ari braucht Antworten und lässt nicht locker, bis sie diese von Jackson bekommt. Doch was er ihr erzählt macht alles nur noch schlimmer: Es droht ein Krieg zwischen den Menschen und Ancients und nach allem was sie mittlerweile erfahren hat, weiß Ari nicht mehr, auf welcher Seite sie stehen soll...

Ich muss zugeben, normalerweise ist Science Fiction oft eine schwierige Sache für mich, vor allem, wenn es um Außerirdische geht. Im Fall von Gravity von Melissa West hat mir die Geschichte um die Ancients allerdings ziemlich gut gefallen und ich war quasi von Anfang an gefesselt.
Das ist vor allem den Charakteren zu verdanken. Ari wirkt im ersten Moment ein bisschen kühl. Als Militärtochter ist das allerdings vielleicht nicht unbedingt verwunderlich. Ihr Vater ist ein sehr strenger und distanzierter Mensch und Ari möchte, dass er stolz auf sie sein kann. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass sie nicht mit seinen Ansichten - und damit mit denen der Regierung - übereinstimmt. Sie ist eine interessante Heldin, von der ich bisher eigentlich nur Gutes berichten kann, und die für ein Jugendbuch erstaunlich reif handelt. Ihr zu Seite stehen eine ganze Riege weiterer Charaktere, wie z.B. ihre besten Freunde Law und Gretchen. Auch von ihnen sieht man sehr viel im Laufe der Geschichte und sie tragen ihre eigenen, bedeutsamen Elemente bei. Der wichtigste Charakter neben Ari ist allerdings natürlich Jackson. Er ist zunächst die einzige Verbindung, die Ari zu den Ancients hat und sie weiß nicht, ob sie ihm trauen kann oder nicht. Alleine dieser mysteriöse Touch hat Jackson schon sehr interessant gemacht. Doch auch sonst ist er sehr sympathisch. Seine ständige Geheimniskrämerei geht zwar doch schnell mal auf die Nerven, allerdings ist es jedes neue Detail, das man über ihn und seine Rasse erfährt, wert.

Die Geschichte um die Ancients ist wie gesagt grundsätzlich ziemlich gut gelungen. Ein Krieg scheint unvermeidlich und man kann sowohl die Ancients, als auch die Menschen, irgendwie verstehen - von den Vorgehensweisen beider Seiten ist man aber dennoch nicht weniger schockiert. Dadurch entstehen einige sehr intensive und spannende Szenen, die immer wieder in neue Entdeckungen münden. Allerdings muss man manche Dinge einfach ungefragt hinnehmen, auch wenn sie vielleicht ein bisschen arg bequem gelöst sind. Z.B. fand ich es sehr merkwürdig, dass die Aliens so menschenähnlich sind. Ihr Aussehen, Teile ihrer Lebensweise. Selbst ihre Namen sind irdisch. Auch ihre Methode von Planet zu Planet zu reisen wirkt ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Man muss sich also in mancher Hinsicht bereit sein, sich ein wenig auf das Buch einlassen.
Außerdem sind einige Details doch sehr simpel gestaltet. Ari wird vor ein paar schwere Entscheidungen gestellt und irgendwie geht sie da manchmal etwas zu gutgläubig vor, obwohl das eigentlich so gar nicht ihre Art ist. Dadurch wirken manche Teile der Geschichte stark vereinfacht.

Trotzdem ändert das nichts daran, dass mir Gravity von Melissa West ziemlich gut gefallen hat. Science Fiction ist zwar sicher nicht jedermanns Sache, in dieser Geschichte ist es aber so dezent und stimmig untergebracht, dass es auch dem ein oder anderen Sci-Fi-Muffeln großen Spaß machen dürfte. Hover, das zweite Buch der The Taking-Reihe, werde ich mir daher auf keinen Fall entgehen lassen.
Über eine deutsche Veröffentlichung dieser Reihe ist mir bisher noch nichts bekannt.

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28.

Aug 2013

~ND

Good Boy

Enthält leichte Spoiler zu den restlichen Büchern der Theta Alpha Gamma-Reihe.

Mittlerweile sind Sebastian und Brad schon einige Monate zusammen und eigentlich sehr glücklich miteinander. Sie finden in ihrer Beziehung alles, was sie brauchen und auch emotional standen beide noch nie einem anderen Menschen so nahe.
Doch als Sebastian über die Weihnachtsfeiertage zu seinem Vater fährt, ändert sich etwas zwischen ihnen. Brad verletzt, dass ihm Sebastian immer noch nicht seinem Vater vorgestellt hat. Außerdem hat Sebastian seit seiner Rückkehr nichts weiter als seine Doktorarbeit im Kopf. Brad ist nur noch da, um für den Haushalt zu sorgen und abends, kurz bevor Sebastian todmüde ins Bett fällt, dessen sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen.
Brad hatte gehofft, dass sich das langsam aber sicher wieder legen würde, doch als Sebastian ihm eines Tages wieder beweist, dass er ihm kein bisschen zuhört und zusätzlich auch noch seinen besten Freund Collin, auf den Sebastian schon immer eifersüchtig war, angreift, reicht es ihm. Er hat das Vertrauen zu Sebastian verloren und bei einer Beziehung wie ihrer ist das ein Todesurteil. Sebastian muss etwas ändern. Doch ist er wirklich bereit dafür bevor es zu spät ist?

Nachdem ich von Sweet Young Thang vollends begeistert war, hatte ich auch große Hoffnungen für Good Boy von Anne Tenino. Leider wurde ich aber sehr enttäuscht. Denn dieses Buch ist eigentlich noch nicht mal ein eigenes Buch. Viel mehr ist es eine Kurzgeschichte, die eine bestimmte Begebenheit aus dem letzten Band (die, in der Collin nach dem Feuer im Verbindungshaus für eine Nacht bei Brad und Sebastian unterkommen will) aufgreift und ein klein wenig weiter ausführt. Mehr ist es nicht.
Den Anfang war eigentlich noch recht vielversprechend. Sebastian und Brad haben zwar keine typische Dom/sub Beziehung, gehen jedoch stark in diese Richtung. Das erfordert Vertrauen von Brads und Verantwortung von Sebastians Seite. Doch die bringt Sebastian nicht mehr in ihr Zusammenleben ein. Daraus könnten eigentlich einige interessante Gespräche und Entwicklungen entstehen. Stattdessen ist es aber nur ein Vorwand, um die ganze restliche Dauer des Buches im Bett zu verbringen. Ansonsten gibt es keinerlei Handlung. Zwar bietet die Geschichte viele heiße Szenen und eine große Portion Romantik, als eigenes Buch gibt es aber eindeutig nicht genug her. Dafür passiert viel zu wenig und der Roman selbst ist ebenfalls zu kurz. Ich würde es maximal als Novelle bezeichnen, eher aber als zusätzliche Kurzgeschichte, um die Reihe abzurunden.

Deshalb ist Good Boy von Anne Tenino das Buch, dass mir bisher am wenigsten in der Theta Alpha Gamma- Reihe gefallen hat. Es bleibt zu hoffen, dass der nächste Band wieder etwas mehr zu bieten hat.
Good Boy erscheint am 7. Oktober 2013.

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27.

Aug 2013

~nia

The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer

Mara Dyer (17) kann sich an nichts erinnern. Nicht daran, wieso sie überhaupt in dem Haus war, dass über ihr und ihren Freunden zusammengebrochen ist. Nicht daran, was passiert ist. Und auch nicht daran, warum sie das Unglück fast ohne einen Kratzer überlebt hat, während Rachel, ihre beste Freundin seit Kindergartentagen, ihr Freund Jude und dessen Schwester Claire gestorben sind. Wobei Judes Leiche im Gegensatz zu denen von Rachel und Claire nie geborgen werden konnte.
Maras Familie zieht vom Unglücksort in Rhode Island weg nach Miami in Florida. Ziemlich spät im Jahr müssen Mara und ihre Geschwister die Schule wechseln. Das bedeutet, dass die Abschlussprüfungen des Schuljahres bald anstehen. Von deren guten Ergebnissen hängen Maras Collegebewerbungen ab, was zusätzlichen Stress verursacht. Ihre Mutter, eine Psychologin, hätte es ja eh lieber gesehen, wenn Mara sich nach dem Erlebten eine längere Pause von der Schule gegönnt hätte. Von Albträumen geplagt und von akustischen oder visuellen Erscheinungen verfolgt, will Mara nur eins - in die Schule und damit zurück zur Normalität. Gleich an ihrem ersten Schultag lernt sie Noah Shaw kennen. Und damit wird ihr Leben gleich noch mal komplizierter. Als sich um sie herum noch mysteriöse Unglückfälle zu häufen beginnen, weiß Mara bald nicht mehr, wo oben und unten ist...

Das Positive zuerst: The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer von Michelle Hodkin ist wirklich gut geschrieben. Der Anfang packt einen sofort und man will wissen, was mit Mara passiert ist. Sobald Mara Noah begegnet, will man auch ihn besser kennenlernen. Denn sowohl Mara als auch Noah sind Charaktere, die man einfach gerne haben muss. Und damit bin ich schon am Ende mit den Pluspunkten von The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer.
Problematisch ist meines Erachtens, dass sich die Autorin nicht recht entscheiden konnte, was sie da für ein Buch schreibt. Anfangs liegt der Fokus auf den mysteriösen Erlebnissen der Vergangenheit und den seltsamen Visionen, die Mara hat. Dann lernt Mara Noah kennen, und das Buch entwickelt sich zur klischeebehaftenen YA-Lovestory. Dazwischen passieren die merkwürdigsten Dinge, die allerdings nicht alle zusammenhängen, sondern verschiedenen Strängen der Geschichte zuzuordnen sind. Wenn ihr jetzt leicht konfus guckt, geht es euch wie mir, nach dem ich das Buch fertig gelesen hatte.

Aus Maras Perspektive erzählt, liest sich The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer zwar weg wie nichts, doch man erfährt zu wenig. Von all den Fragen, die auftauchen, werden nur sehr wenig beantwortet:
So erfährt nicht, warum Mara eigentlich mit Jude zusammen war (und diese Frage ist wirklich berechtigt). Wenn man erfasst hat, dass Mara und Noah besondere Fähigkeiten haben, erfährt man weder woher, noch warum sie die haben. Zwischendurch taucht ein Schamane auf, der mehr über Mara weiß. Doch kaum wird ihr dies klar, ist er nicht mehr zu finden. Wo ist er hin? Ebenfalls unklar bleibt, warum Maras Mutter so extrem überführsorglich ist. Ja, Mara hat ein Trauma hinter sich, aber sie ist dennoch kein Kleinkind mehr. Auf die Idee könnte man aber kommen, wenn man sich anguckt, wie Maras Mutter mit ihrer Tochter umgeht. Warum Maras Vater als Anwalt nach all den Ereignissen, die noch der ganzen Familie in den Knochen stecken, die Verteidigung eines Mordverdächtigen übernimmt, ist mir auch nicht klar geworden. Zu guter Letzt, werden noch mal eine Menge neuer Fragen aufgeworfen und man kommt sich vor wie Dr. Watson, der Sherlock Holmes Geist nicht mehr folgen kann. Insgesamt hat es mir beim Lesen des Buches deutlich an Stringenz und Zielführung gefehlt.

Noch mal zurück zu den Klischees in The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer. Man konnte die Charaktere wirklich in die üblichen Schubladen packen: das Mädchen, das sich für wenig außergewöhnlich hält, der schöne, reiche und verwegene Junge, der sich natürlich nur für dieses eine Mädchen interessiert, der große, sich kümmernde Bruder, der kleine quirrlige Bruder, die High School-Bitch mit ihren Lakaien, der schwule, geniehafte Freund, die nervige Mutter, der liebevolle, aber ständig arbeitende Vater... auch diese Liste lässt sich fortsetzen.

Warum bekommt The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer dann doch noch eine ansatzweise gnädige Bewertung? Weil ich eben trotz all der Kritikpunkte einfach immer weiter lesen musste. Zudem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass im nächsten Band (The Evolution of Mara Dyer (Amazon-Partnerlink)) wenigstens einige der vielen Fragen beantwortet werden. Man kann nicht anders und will wissen, wie es mit Mara und Noah weiter geht. Vermutlich werde ich die Reihe dann weiterlesen, wenn im Herbst diesen oder im Frühjahr nächsten Jahres der letzte Band (The Retribution of Mara Dyer (Amazon-Partnerlink)) erschienen ist - hier variieren die Angaben zum Erscheinungstermin zwischen Amazon und Goodreads doch erheblich.

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25.

Aug 2013

~nef

The Empire of the Saviours / Das Wispern der Schatten

Tags: Fantasy
Cover Das Wispern der Schatten deutsch

Jillian lebt mit seinen Eltern in einem kleinen baufälligen Haus nahe der Stadtmauer von Gottesgabe. Hier wohnen eigentlich nur jene, die in neu in die Stadt kommen, doch Jed und Maria bleiben lieber abseits der Stadt und leben für sich.
Für Jillian ist es nicht einfach in Gottesgabe zu wohnen, den er ist irgendwie anders als die anderen Kinder. Er kann einfach nicht ohne Fragen dem Prediger Praxis alles glauben, was dieser ihnen jeden Tag aufs neue vorbetet. Eine kleine Stimme in Jillians Kopf bringt ihn dabei immer wieder in Schwierigkeiten.
So auch heute. Er hat schlecht geschlafen und ist kurz davor im Unterricht einzuschlafen, natürlich fällt dem Prediger dies auf und er zitiert Jillian zum Nachsitzen. Hella, Jillians einzige Freundin in Gottesgabe, versucht ihm zur Seite zu stehen und so sitzen sie beide noch nach dem regulären Unterricht im Klassenraum und müssen den Lehren der Erlöser lauschen.

Als sie es endlich überstanden haben, gehen sie einen Teil des Weges gemeinsam nach Hause. Als sie sich trennen, wird Jillian von Corin, dem Sohn des Ältesten, und seinen Freunden angegriffen. Sie wollen ihm eine Tracht Prügel verabreichen doch etwas passiert mit Jillian. Er sieht rot und spürt eine ungeheure Macht in sich aufsteigen. Ehe er richtig merkt was passiert, fliegt explodiert Magie knisternd und entlädt sich gezielt auf Karl. Die Druckwelle reißt alle Kinder von den Beinen, doch einzig Karl rührt sich nicht mehr. Alle sind entsetzt - Jillian am allermeisten. Die restlichen Jungen hetzen davon und rufen um Hilfe, während Jillian wie benommen durch die Straßen der Stadt Richtung Heimat torkelt.
Schließlich findet sein Vater ihn und er berichtet völlig aufgelöst was passiert ist. Zu seinem Erstaunen reagieren seine Eltern gefasst. Sie haben es beinahe schon erwartet und erklären ihm, dass es nicht der Makel ist, der ihn dazu gebracht hat. Diese Verderbtheit, die die Prediger jedem in den Kopf pflanzen um Magie zu etwas schlechtem zu machen. Doch Jillians Eltern sind ursprünglich nicht aus Gottesgabe und auch keine zutiefst ergebenen Jünger den Erlösern gegenüber.
Sie packen Jillians Bündel und schicken ihn über das Nordtor los. Er soll sich auf den Weg nach Erlöserparadies machen und dort nach einem Mann namens Thomas Eisenschuh suchen. Dieser wird ihm lehren, was Jillian wissen muss.

Und so nimmt Jillian Abschied von dem Leben, das er einst geführt hat und macht sich allein auf die gefährliche Reise durch das Land. Schon bald sind ihm der Heilige der Stadt und seine Männer auf den Fersen, doch es kommt noch schlimmer. Der Makel, denn Jillian kennt nur die Lehren des Predigers, flüstert ihm immer wieder ein, wie schön die Macht ist und wie schlecht der Heilige und die Lehren der Erlöser. Jillian ist zerrissen und kämpft sowohl gegen die Wildnis außerhalb der Stadtmauern als auch gegen sein eigenes Inneres. Ob er den Weg nach Erlöserparadies finden wird und ihm dieser Thomas Eisenschuh wirklich helfen kann?

Cover The Empire of the Saviours englisch

Was klingt wie ein wirklich guter Fantasyroman entpuppt sich leider als Geschichte ohne steigende Spannung. Ich habe mir von diesem Buch viel versprochen und wurde leider ziemlich enttäuscht.
Es fing damit an, dass das erste Kapitel nur daraus besteht die Unfehlbarkeit der Erlöser zu preisen. Das ganze Denken eines jeden Bewohners von Gottesgabe, Erlöserparadies und wie die Städte alle heißen, beschränkt sich nur darauf, es den Heiligen und den Erlösern recht zu machen.
Natürlich, in jedem High-Fantasybuch gibt es eine Art höhere Macht, ohne geht es eigentlich nie. Aber in diesem Buch ist dieser Glaube und die Abhängigkeit der Menschen das Allerwichtigste. Die Geschichte um Jillian rückt dabei für mich eher in den Hintergrund. Es werden mehrere Erzählstränge geöffnet, die teilweise parallel laufen und teilweise in einander über gehen. Aber leider ohne den nötigen Spannungsbogen.

Die Geschichte läuft so vor sich hin und als Leser weiß man nie richtig - wer ist denn jett die Hauptperson? Freda, das Mädchen mit der Steinhaut? Prediger Praxis auf seiner heiligen Mission in den Bergen? Oder doch Jillian, der nicht so recht weiß wo er hingehört?
Die Idee hinter diesem Buch ist wirklich gut, es hätte also ein grandioser Trilogieauftakt werden können, doch leider ist der Funke bei mir gar nicht übergesprungen.

Die erdachte Welt an sich ist super gelungen und so schlecht sind die einzelnen Charaktere auch nicht. Doch das Zusammenspiel passt irgendwie nicht. Wirklich schade.

Ich danke dennoch sehr herzlich dem Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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24.

Aug 2013

~ND

Bully / Bully - Geliebter Quälgeist

Seit sie 10 Jahre alt waren, sind die Nachbarskinder Tatum und Jared die besten Freunde. Er hat ihr über den Tod ihrer Mutter hinweg geholfen. Sie hat ihm dafür ein zweites Zuhause gegeben, falls das Alkoholproblem seiner Mutter wieder mal Überhand genommen hat. Doch dann verbringt Jared mit 14 einen Sommer bei seinem entfremdeten Vater und plötzlich verändert sich alles. Wie aus dem Nichts beginnt er, Tate zu quälen. Er spielt ihr grausame Streiche, verbreitet Gerüchte über sie und lässt keine Gelegenheit aus, sie zu beleidigen. Tate hat keine Ahnung, was mit Jared los ist und kommt auch nicht nah genug an ihn heran, um Antworten zu verlangen.
Die nächste zwei Jahre macht Jared Tates Leben auf diese Art zur Hölle. Durch sein Verhalten und die nie abreißenden Gerüchte über sie bleiben ihr kaum noch Freunde und sie meidet die meisten Partys und Schulveranstaltungen, da sie weiß, dass Jared und sein bester Freund Madoc immer etwas für sie geplant haben. Deshalb freut sich Tate ganz besonders auf ihr bevorstehendes Auslandsjahr in Frankreich, denn sie hofft, dort endlich den Kopf frei zu bekommen.
Und tatsächlich kommt sie mit einer völlig veränderten Einstellung zurück. Tate ist selbstbewusster und stärker und hat nicht mehr vor, sich von Jared und seinen Freunden rumschubsen zu lassen. Und vielleicht schafft sie es auch, endlich dahinter zu kommen, was mit dem Jungen, den sie früher über alles geliebt hat und der jetzt ihr ärgster Feind ist, passiert ist.

Der Leser lernt Tate in Bully / Bully - Geliebter Quälgeist von Penelope Douglas kennen, als sie gerade in einer der Situationen steckt, die sie immer vermeiden wollte: Auf einer Party, auf der sowohl Jared, als auch Madoc und der Rest seiner Freunde anwesend sind, und die für Tate wie immer in Tränen endet. Umso deutlicher wird dadurch aber, wie sehr sich Tate in Frankreich verändert hat. Denn das nächste Kapitel ist bereits ein Jahr später angesetzt und zeigt einen ganz anderen Charakter. Diese neue Tate lässt sich nicht mehr so schnell einschüchtern und stellt sich Jared entgegen, wo sie nur kann. Der ist davon zwar ziemlich überrascht, lässt sie aber dennoch nicht in Ruhe. Von daher gibt es wirklich jede Menge Szenen, in denen die Konflikte zwischen Jared und Tate eindeutig werden und durch die sich der Leser ein klares Bild machen kann, wie die Dinge zwischen den beiden stehen.
Das ist oftmals ziemlich heftig, denn sie werfen sich gegenseitig wirklich derbe Vorwürfe an den Kopf. Manchmal wird das zwar sehr humorvoll umgesetzt, meist geht es aber eher emotional zu, denn man merkt eigentlich immer, wie sehr die Situation Tate eigentlich verletzt. Sie vermisst ihren Freund und kann seine Beweggründe selbst nach Jahren einfach nicht begreifen.
Auch wenn die neue Tate wie gesagt deutlich selbstbewusster mit der Sache umgeht, so macht sie dennoch nicht alles richtig. Denn das ehemals so ruhige Mädchen, ist ziemlich aggressiv geworden und lässt gerne mal ihre Fäuste sprechen. Wenn das nur ein, zwei Mal vorgekommen wäre, hätte ich damit vermutlich leben können - doch es passiert öfter. In dem Zusammenhang bekommt Tatum eine sehr interessante Aussage vorgeworfen: "That's how bullies are made." Da ist definitiv etwas Wahres dran und wird eines der Hauptthemen in Bully / Bully - Geliebter Quälgeist . Leider verläuft sich das aber im Laufe der Geschichte und vor allem gegen Ende etwas im Sand und Tates Gewaltbereitschaft wird nicht unbedingt in einem negativen Licht dargestellt.
Natürlich gibt es einen Grund, warum Jared so wurde, wie er ist. Allerdings muss ich sagen: Mir war das nicht genug. Denn wenn man bedenkt, wie furchtbar er Tate behandelt hat, dann sind seine Beweggründe schon sehr ärmlich. Im Laufe des Buches habe ich zwar begonnen, Jared wirklich zu mögen, aber seine Motivation war für meine Begriffe dennoch einfach nicht genug, um ihm komplett zu verzeihen. Dafür war sein Mobbing zu persönlich und heftig.

Sonst hatte ich aber großen Spaß mit Bully / Bully - Geliebter Quälgeist . Denn auch wenn die Geschichte bisher etwas düster und deprimierend klingt, ist das eigentlich gar nicht so sehr der Fall. Natürlich ist sie emotional, oft traurig und bewegend. Aber Tate ist so ein starker Charakter, dass sie nie ihren Lebensmut verliert und sich wie gesagt nicht zu sehr einschüchtern lässt. Von daher gibt es auch immer wieder fröhliche, lustige und vor allem ab der Mitte auch sehr positive, romantische und sogar heiße Momente. Auch einige der Nebencharaktere sorgen ebenfalls immer wieder für Unterhaltung. Allen voran Jareds bester Freund Madoc, der zwar ein ziemlicher Sadist sein kann, dabei aber eher humorvoll vorgeht. Auch Tates beste Freundin K.C. hat ihren eigenen kleinen Erzählstrang, der mir allerdings nur bedingt gefallen hat. Sie hat manchmal doch sehr zweifelhaft gehandelt.
Am Ende hat es mir aber doch sehr gut gefallen, dass es keine simplen schwarz/weiß gezeichneten Charaktere in Bully / Bully - Geliebter Quälgeist von Penelope Douglas gibt. Jeder hat positive und negative Eigenschaften und allzu reine und unschuldige Figuren wird man hier vergeblich suchen. Einziger Wehmutstropfen war eben Jareds Grund für sein Verhalten, der mich wie gesagt etwas enttäuscht hat.. Ansonsten ist Bully / Bully - Geliebter Quälgeist aber ein unterhaltsames Jugendbuch, das viele ernste Themen wie Familie, Mobbing, Alkoholmissbrauch und Gewalt abdeckt, dabei aber nicht übertrieben gewirkt hat. Außerdem geht es für ein Jugendbuch erstaunlich offen mit Sex um.
Das nächste Buch der Fall Away-Reihe Rival, das von Madoc handeln und Ende 2013 erscheinen wird, werde ich mir also definitiv nicht entgehen lassen.

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