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08.

Sep 2013

~ND

Hover

Enthält Spoiler für Gravity.

Drei Wochen ist es mittlerweile her, seit Ari die Erde verlassen und auf Loge, dem Heimatplaneten der Ancients, fliehen musste. Diese Welt ist fremd für sie. Von den Ancients wird sie entweder mit Misstrauen oder Neugier begutachtet und Ari weiß nie genau, was sie als nächstes erwartet oder wem sie vertrauen kann. Jackson ist es jedenfalls nicht. Sie kann ihm einfach nicht verzeihen, dass er ihr nicht die Wahrheit über seine Verbindung zu Zeus gesagt hat. Wie kann sie dem Enkel ihres schlimmsten Feindes vertrauen? Ari muss allerdings bald feststellen, dass auf Loge nichts ist, wie es zu sein scheint. Weder Jackson, noch Zeus oder die anderen Ancients.
Langsam aber sicher wird Ari klar, das Zeus noch lange nicht aufgegeben hat. Er will sein Volk auf die Erde bringen, koste es was es wolle. Und dazu will er ausgerechnet die Menschen benutzen, die wie Ari von der Erde flüchten mussten...
Die einzige Chance, die Menschheit zu retten, ist Zeus zu töten - und Ari ist fest entschlossen, genau das zu tun, selbst wenn sie das mit dem Leben bezahlen muss. Doch Zeus scheint Ari immer einen Schritt voraus zu sein...

In Hover, dem zweiten Teil in Melissa Wests The Taking Reihe, muss sich Ari erst einmal an ihre neue Situation anpassen. Sie ist auf einem fremden Planeten, hat nur wenige Freunde und weiß nicht, wie es für sie weiter gehen soll. Von Jackson fühlt sie sich verraten und er ist nicht der Junge, für den sie ihn gehalten hat. Alles in allem ist Ari also erst einmal ziemlich ziellos. Und so kam mir auch das Buch selbst vor. Lange Zeit plätschert es dahin, ohne das wirklich etwas passiert oder die Geschichte irgendwie Fahrt aufnimmt. Stattdessen lernen Ari und der Leser diese neue Welt lernen. Das an sich wäre ja schön und gut - wenn es denn viel kennen zu lernen gäbe. Triad, die Stadt in der Jackson und Zeus leben, könnte genauso gut eine Stadt auf der Erde sein. Schon im ersten Buch hat mich gestört, wie ähnlich sich die Aliens und Menschen sind. In Hover wird das nur noch deutlicher. Sie sprechen die gleiche Sprache, rechnen in Minuten, Stunden, Tagen und Jahren, funktionieren biologisch zum Großteil wie Menschen, werden genauso alt, und so weiter und so fort. Für ein Science Fiction Buch war mir das einfach zu simpel gestrickt.
Doch das ist leider erst der Anfang meiner Probleme mit diesem Buch. Es gibt viele, viele Unstimmigkeiten zum ersten Band. Ari wurde erzählt, dass sich auf Loge jeder selbst aussuchen kann, welchen Beruf er ausüben will, dass die Ancients ein friedliches Volk wären, dass sie abgesehen von Jacksons Eliteeinheit kein Militär hätten und und und. Die Realität sieht allerdings ganz anders aus, was entweder bedeutet, dass die Fortsetzung schlampig durchdacht ist, oder aber, dass Jackson gelogen hat. Ich tippe auf ersteres, da Ari diese Details nie zur Sprache bringt. Beide Möglichkeiten missfallen mir allerdings gleich.
Aber auch sonst gibt es jede Menge Ungereimtheiten bzw. sehr bequem gelöste Probleme. Z.B. die Tatsache, dass Ari sich frei in Triad bewegen darf, selbst nachdem sie Zeus angegriffen hat. Sie wird in Dinge eingeweiht und zu Orten vorgelassen, von denen Zeus sie eigentlich meilenweit fernhalten sollte. Auch sonst entwickelt sich für Ari oft alles sehr einfach. Sie trifft immer die richtigen Leute oder bekommt die nötigen Hinweise. Ohne jede Übung meistert sie ihre neuen Fähigkeiten als halber Ancient. Wie gesagt wirkte das nach eine Weile einfach zu simpel und bequem.

Doch glücklicherweise gibt es auch ein paar Dinge, die mir an Hover gut gefallen haben. Dazu gehören die Entwicklungen in Aris und Jacksons Beziehung. Ich persönlich empfand Aris Reaktion auf Jacksons Halbwahrheiten als sehr realistisch und glaubwürdig. Sie hat sich ihre Gedanken gemacht und Konsequenzen aus Jacksons Handeln gezogen, ihn dabei aber (fast) nie unfair behandelt. Jackson selbst hat zwar wieder so viel vor Ari verheimlicht, wie er nur konnte, was stellenweise äußerst frustrierend war. Er hat sich aber nicht so verstellt, wie noch im ersten Buch und das hat mir gut an ihm gefallen.
Auch was die spärliche Kommunikation mit der Erde aufdeckt hat mir gut gefallen. Einiges hat sich dort getan, seit Ari fort gehen musste. Das meiste davon gibt ihr allerdings Rätsel auf, denn keiner redet Klartext mit ihr. Law ist völlig verändert und plötzlich Präsident, allerdings ist es ein Mann namens Kelvin, der das Amt ausführt; Aris Vater hält sich meist aus den Gesprächen raus, was eigentlich so gar nicht seine Art ist, wie Ari genau weiß; und Gretchen sieht aus, als ob sie seit Wochen nicht geschlafen hätte. Irgendetwas ist ganz und gar nicht in Ordnung auf der Erde und diese sehr vage Entwicklung gefällt mir ziemlich gut. Sie gibt dem Buch ein wenig Spannung zurück, die ihm über weite Teile fehlt.

Wie schon im ersten Buch ist auch in Hover das Ende wieder das Beste an der Geschichte. Hier überschlagen sich die Ereignisse und es ist eine der wenigen Sequenzen, in der wirklich etwas passiert. Zwar endet Hover in einem Cliffhanger, in diesem Fall bin ich aber sehr dankbar dafür, denn es verleiht dem Buch die Spannung und den Schliff, die ihm sonst so gefehlt haben.
Ich hoffe sehr, dass es Melissa West im nächsten Teil Collide gelingt, wieder mehr Logik, Spannung und Schwung in ihre Geschichte zu bringen. Bis das allerdings erscheint, müssen wir uns noch bis Sommer 2014 gedulden.

Über eine deutsche Veröffentlichung der The Taking Reihe ist mir bisher noch nichts bekannt.

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07.

Sep 2013

~nia

The Redemption of Callie and Kayden / Die Liebe von Callie und Kayden

Enthält Spoilder für The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden.

Kayden liegt im Krankenhaus, nachdem ihm sein Vater das Messer in den Bauch gerammt hat. Seine Mutter lässt ihn in eine Psychiatrische Klinik einweisen, angeblich zu seinem eigenen Schutz. Tatsächlich verbreitet sie aber das Gerücht, dass Kayden sich selbst mit dem Messer verletzt hat. Die Ärzte glauben ihr. Zum einen, weil Kayden nicht über den Vorfall reden möchte. Zum anderen, weil deutlich zu sehen ist, dass er die nicht aushaltbaren Gefühle in seinem Inneren und die unerträgliche Situation bei sich zuhause tatsächlich mit Ritzen und anderen selbst zugefügten Schmerzen kompensiert.

Callie darf Kayden nicht besuchen. Sie glaubt, an Kaydens Unglück Schuld zu sein, schließlich hat er ihretwegen Camden zusammengeschlagen und damit den Zorn seines Vaters herausgefordert. Doch auch wenn sie Kayden nicht sehen darf, will sie alles tun, um ihn vor seinen schrecklichen Eltern zu retten. Ihre eigene Vergangenheit und die Freundschaft ihres Bruders mit Camden machen ihr die Sache aber nicht gerade leicht. Aber Callie weiß, nur mit Kayden zusammen kann sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen - sie braucht ihn wie die Luft zum Atmen. Und so lässt sie sich von Kayden auch nicht ins Bockshorn jagen, als der davon überzeugt ist, nicht gut genug für Callie zu sein. Zum Glück hat sie Seth und Luke an ihrer Seite. Zu dritt machen sie sich auf, Kayden zu retten...

Es hat Spaß gemacht, zurück in Callies und Kaydens Köpfe zu springen. Jessica Sorensen bietet einem in The Redemption of Callie and Kayden / Die Liebe von Callie und Kayden auch weiterhin viel Drama. Manches davon war logisch und passte sehr gut zu den Charakteren. Andere Dinge, etwa was aus Kaydens Familie wird oder das ominöse Schicksal von Camden, fand ich eher unlogisch. Wirklich gestört hat mich aber nur eines: Sobald Callie und Kayden ansatzweise auf ihr happily ever after zusteuern, ertrinken sie geradezu in Bekundungen darüber, wie sehr sie den jeweils anderen brauchen. Das hatte schon fast etwas von einem Wettkampf: "Ich brauche dich." "Aber ich brauche dich mehr!" "Ohne dich bin ich verloren!!" "Und ich kann ohne dich nicht leben!!!" Das erschien mir fast schon als surreal und hat mich doch sehr an einen Groschenroman erinnert.

Allerdings waren die Momente, in denen Callie und Kayden sich endlich ihren Ängsten stellen und sich outen, wirklich herzzerreißend. Auch als Leser fiel einem beide Male ein dicker Stein vom Herzen. Da hatte ich wirklich Spaß beim Lesen.
Der Schreibstil von Jessica Sorensen tut ein Übriges, denn er lässt sich einfach prima lesen. Ebenfalls gefreut hat mich, dass man auch ein wenig mehr über Seth und seine Probleme erfährt. Doch fast noch spannender waren die Hinweise auf Lukes seltsame Familienverhältnisse. Das ist insofern prima, als das er schon als nächster Protagonist feststeht. Sein Buch in der The Coincidence-Reihe wird The Destiny of Violet and Luke (Amazon-Partnerlink*) heißen und am 7. Januar 2014 erscheinen. Es wird sicher sehr spannend zu lesen, wie Luke mit der spröden Violet, Callies Zimmernachbarin im College, zurande kommt.

Fazit: Eine schöne Fortsetzung - mit viel Herzschmerz und Traumabewältigung inklusive. Teilweise war es mir etwas zu viel des Guten; trotzdem werde ich die The Coincidence-Reihe in jedem Fall weiterlesen.

Band 1 der Reihe erscheint am 10. März 2014 unter dem Titel Die Sache mit Callie und Kayden auf Deutsch. Band 2 wird Die Liebe von Callie und Kaydenheißen und soll am 12. Mai 2014 veröffentlicht werden.

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05.

Sep 2013

~nef

Destined / Elfenglanz

Cover Elfenglanz deutsch

Enthält Spoiler zu den ersten drei Büchern der Wings-Reihe.

Tamani, Shar und David ist es gelungen Yuki gefangen zu nehmen. In Tamanis Wohnung sitzt die Winterelfe auf einem Stuhl gefesselt, inmitten eines Salzkreises.
Sie versuchen von ihr Informationen über Klea und ihre Pläne zu erhalten, doch Yuki schweigt beharrlich. Laurel ist mit der Behandlung der Winterelfe nicht einverstanden, muss jedoch einsehen, dass sie Yuki auch nicht einfach so laufen lassen können.

Dann wird Tamanis Wohnung von Orks überfallen und ein wilder Kampf tobt. Tamani, David, Laurel und Chelsea schaffen es gerade so zu flüchten, doch wissen sie nicht genau was sie nun tun sollen. Klea gelingt es leicht Yuki zu befreien, doch Shar leistet verbittert Widerstand. Er schafft es mit der verhassten Technik, seinem Mobiltelefon, einen Anruf bei Tamani zu landen und ermöglicht ihm so, Informationen zu erhalten. Denn Shar und Klea stehen sich gegenüber und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Klea Shar töten wird.
Sie weiß nicht, das Shar das Telefon bei sich trägt und Tamani und seine Freunde über den Lautsprecher alles mit anhören können. Nun kennen sie Kleas Plan und müssen mit anhören, wie sie den tapferen Krieger Shar tötet.

Tamani ist taub vor Schmerz, doch auch jetzt noch behält er seine Aufgabe im Blick - Laurel und Avalon retten.
Sie müssen schnellstmöglich nach Avalon und dort Alarm schlagen bevor Klea und ihr Gefolge über das Elfenreich herfallen.
Doch David und Chelsea sind Menschen. Menschen ist es nicht gestattet, Avalon zu betreten. Zu Laurels Erstaunen holt Jamison die kleine Truppe persönlich am Tor ab und gestattet auch ihren Freunden den Zugang nach Avalon.
Was bis zu diesem Zeitpunkt keiner ahnt - Jamison hat bereits einen Plan und dafür braucht er die Menschen. Aber wird es ihnen gelingen gegen die Horde an Feinden anzukommen?
Die letzte Schlacht um Avalon steht kurz bevor.

Cover Destined englisch

Endlich ist der letzte Band der Reihe um die Herbstelfe Laurel und ihre Freunde auf Deutsch erschienen. Dieser Band hat alles, was den zwei vorherigen Bänden fehlte: Spannung! Von der ersten Seite an ist man mitten im Kampf um die Heimat von Laurel und Tamani. Die Bedrohung hat einen Namen und einen Grund bekommen und wälzt sich unaufhaltbar vor.
Natürlich gibt es auch in diesem Band ein klein wenig Dreiecksbeziehung, wobei es teilweise sogar noch ein paar mehr werden. Teilweise wusste ich dann auch nicht mehr wer jetzt eigentlich mit wem und warum, aber das war nur nebensächlich.

Ich fand es gut, das David und Chelsea nun endlich auch mal richtig mit anpacken konnten ohne immer nur beschützt werden zu müssen. Das hilft die beiden Charaktere besser einzubinden, gerade bei Chelsea.
Ein wenig übertrieben war allerdings Davids Rolle. Ich hätte es etwas weniger besser gefunden, aber nun ja. Irgendwie passte es am Ende dann doch alles.

Mit dem kleinen Nachsatz nimmt die Autorin jegliche Möglichkeit einer weiteren Veröffentlichung zu dieser Reihe. Diesen Schluss finde ich sehr gut gewählt und auch durchaus nachvollziehbar.
Das letzte Buch der Reihe hat mich mit dem Gesamtwerk ein wenig versöhnt. Eigentlich hätte sie die Bände zwei und drei kürzen und als ein Buch herausbringen können, dann wäre die Reihe im Gesamten wohl ziemlich gelungen.
So kann ich im Abschluss sagen, dass die Wings-Reihe gut lesen lässt, einen faszinierenden Start hat, stark nachlässt um dann am Ende ordentlich aufzutrumpfen.
Ich bin froh das es nun vorbei ist und die Geschichte um Laurel und Tamani geschrieben.

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03.

Sep 2013

~ND

Price of a Kiss

Reese Randall ist nicht nur von Illinois nach Florida gezogen, um dort die Uni zu besuchen und näher bei ihrer Cousine Eva zu sein. In Wirklichkeit versucht sie, sich vor ihrer Vergangenheit zu verstecken. Denn Reese ist nicht einmal ihr echter Name. Seit ihr Exfreund Jeremy eine sehr ungesunde Obsession für sie entwickelt, die sie bei ihrem letzten Zusammentreffen beinahe das Leben gekostet hat, darf Reese kein Risiko mehr eingehen. Denn Jeremys Vater, der ein erfolgreicher Anwalt ist, gelingt es immer wieder ein Schlupfloch für seinen Sohn zu finden und so ist Reeses verrückter Stalker immer noch auf freiem Fuß.
Keine Wunder also, dass Reese ein bisschen paranoid ist und von Jungs momentan gar nichts wissen will. Zumindest bis ihr eines Tages Mason Lowe an der Uni begegnet. Er feuert sofort ihre Vorstellungskraft an und entfacht allerhand unangemessene Fantasien. Zumindest bis Eva ihr all die Gerüchte verrät, die über ihn kursieren: Angeblich verdient Mason Unsummen damit, die reichen aber sexuell frustrierten Frauen der Stadt zu befriedigen. Er ist ein Gigolo.
Das ist wieder mal typisch Reeses Glück; der einzige Junge, der sie interessiert, ist ausgerechnet eine Prostituierte. Doch als sie eine Stelle als Babysitter für ein Mädchen mit Cerebraler Bewegungsstörung annimmt, entpuppt diese sich ausgerechnet als Masons kleine Schwester Sarah. Reese lernt Mason von einer Seite kennen, die sonst niemand zu sehen bekommt, und es geschieht etwas, womit keiner der beiden je gerechnet hätte: Sie werden Freunde. Doch Masons Ruf ist wie Gift und er hat Angst, dass er sich auf Reese überträgt. Besonders, als immer klarer wird, dass Freundschaft nicht mehr genug für die beide ist...

Linda Kage ist mit Price of a Kiss ein New Adult Buch gelungen, das mir endlich mal wieder richtig gut gefallen hat. Am Anfang sah es allerdings gar nicht danach aus. Denn wenn es eines gibt, das ich in Liebesromanen hasse, dann ist es eine Protagonistin, die auf übertriebene Art und Weise dem Helden nachlechzt. Und tatsächlich sah es erst einmal so aus, als wäre Reese genau einer dieser Fälle. Als sie Mason zum ersten Mal sieht, kann sie kaum einen klaren Gedanken fassen und hat mich damit schon fast dazu gebracht voreilige Schlüsse über dieses Buch zu ziehen. Zum Glück habe ich mich aber sehr getäuscht. Denn die Autorin hat Reese erste Reaktion auf Mason ganz bewusst so gestaltet, folgt dann aber glücklicherweise einem etwas anderen Kurs.
Von da an war mir eigentlich schon klar, dass mir Price of a Kiss gefallen würde. Reese ist ein sehr erfrischender Charakter. Ihre schlechten Erfahrungen mit Jeremy haben sie zwar etwas paranoid gemacht, wer einen gebrochenen Charakter erwartet, ist bei ihr aber an der falschen Stelle. Reese ist eine starke, schlagfertige junge Frau und so ein richtiges Mädchen mit Modetick und allem drum und dran. Gleichzeitig ist sie manchmal aber auch ziemlich trottelig und hat einem wirklich schrägen Sinn für Humor. Damit macht sie sich nicht nur für den Leser zu einer sehr sympathischen Figur. Genau das ist es auch, was Mason so an ihr so anzieht. Auch seinen Charakter mag ich sehr gern. Schon im Prolog erfahren wir, wie aus ihm ein Gigolo geworden ist. Dem Job geht er nicht zum Spaß nach und daraus macht er kein Geheimnis. Er tat mir sehr leid und hat mir immer wieder das Herz gebrochen mit den Entscheidungen, die er fällen musste.
Auch die anderen Figuren in dieser Geschichte sind gut gelungen. Niemand ist perfekt und auch die schwierigeren Charaktere (wie z.B. Reeses Cousine Eva) sind nicht zwangsläufig gleich böse. Da habe ich mich bei einigen Charakteren getäuscht und mich am Ende gerne eines besseren belehren lassen. Besonders hervorheben möchte ich aber noch Sarah, die man einfach lieben muss. Die Beziehung zwischen ihr, Reese und Mason geht einfach ans Herz.
Ein weiterer riesengroßer Pluspunkt, ist die Tatsache, dass es ausnahmsweise Mal fast keine Spielchen bzw. Geheimnisse zwischen den Charakteren gibt. Nichts wird übertrieben oder unrealistisch lang hinaus gezogen. Reese und Mason führen eine erstaunlich offene und ehrliche Beziehung in einer Situation, die mit diesem delikaten Thema alles andere als dafür gemacht scheint. Ich liebe Linda Kage dafür, dass sie sich nicht auf das übliche Spiel eingelassen und ihre Geschichte durch Geheimnisse, Lügen und Intrigen überdramatisiert hat. Das einzige, was lange Zeit ein Geheimnis blieb - und was meiner Meinung nach nur realistisch ist - ist Reeses echte Identität.

Ganz ehrlich, mir persönlich ist kaum etwas negativ an Price of a Kiss aufgefallen. Ich sollte aber vermutlich erwähnen, dass es einige Entwicklungen gibt, die recht vorhersehbar sind. Nachdem Linda Kage sich aber sichtlich bemüht hat, dennoch die ein oder andere Überraschung einzubauen, hat mich auch das gar nicht weiter gestört.

Bevor ich Price of a Kiss von Linda Kage zu lesen begonnen habe, hatte ich ein einfaches, etwas übertriebenes und kitschiges New Adult Buch erwartet. Bekommen habe ich ein wirklich gut geschriebenes Buch mit tollen Charakteren und einer gut ausbalancierten Mischung aus Romantik, Drama, Humor und Emotionen. Price of a Kiss ist ganz sicher nicht das letzte Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

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02.

Sep 2013

~ND

Agamemnon Frost and the House of Death

Liverpool, 1891: Nach dem Krieg schlägt sich der ehemalige Soldat Mason mit Gelegenheitsjobs als Hausangestellter durch. Doch mittlerweile sind viele der Soldaten wieder zurück in England und gute Arbeit wird langsam rar. Als er das Angebot bekommt, für nur einen Abend bei einem Dinner Kammerdiener für einen reichen Londoner Dandy zu sein, kann Mason es sich nicht leisten wählerisch zu sein.
Dieser Dandy entpuppt sich als Agamemnon Frost. Mason hat noch nie zuvor jemanden wie ihn getroffen und ihm wird ziemlich schnell klar, dass sein eingebildetes und verwöhntes Getue nichts weiter als eine Maske ist. Außerdem verfehlt Frosts Charme, dem sich sowohl Frauen als auch Männer nicht entziehen können, auch bei Mason nicht seine Wirkung und so schwirren ihm den ganzen Abend allerlei unangebrachte Gedanken durch den Kopf.
Dabei sollte Mason eigentlich seine gesamte Konzentration auf das Abendessen fokussieren. Denn bei diesem Dinner und seinen Gästen stimmt irgendetwas ganz und gar nicht. Frost scheint allerdings genau zu wissen, was hier vorgeht. Und so stürzt sein enigmatischer, neuer Arbeitgeber Mason in ein grausiges Abenteuer, das beider Leben für immer verändert.

Auch wenn sich das jetzt noch nicht unbedingt danach anhört, so ist Agamemnon Frost and the House of Death von Kim Knox eine der schrägsten Geschichten, die ich je gelesen habe. Es ist eine Mischung aus Steampunk, Science Fiction und Historie (wobei diese natürlich nicht gerade der Realität entspricht) und wartet wirklich mit einigen ungewöhnlichen Einfällen auf.
Dabei fängt alles eigentlich ganz normal an - falls es 1891 normal war, mit rätselhaften Maschinen durch die Welt zu reisen - und Mason ist ebenfalls eigentlich ein ganz normaler Kerl, wenn auch etwas vom Krieg gezeichnet. Merkwürdig wird es erst, als er auf Frost trifft. Aus irgendeinem Grund schafft der es, Mason an jeden einzelnen Partner, den er jemals hatte, denken zu lassen und macht ihn dadurch sehr nervös. Erschwerend kommt hinzu, dass er Frost mit einer Leidenschaft will, die er noch nie erlebt hat. Mir war im Vorfeld nicht bewusst, dass es sich hier um eine m/m-Romanze handelt (wobei man von Romantik noch nicht wirklich viel merkt, denn Frost ist ziemlich viel herumgekommen - bei Männern und bei Frauen), aber es passt unerwartet gut zu dieser Geschichte und spielt sogar eine wichtige Rolle für die Handlung.
Was bei diesem Dinner genau passiert und Mason entdeckt, möchte ich aber gar nicht genau ausführen, ist aber eben eine dieser schrägen Wendungen. Ich musste erst einmal lachen, weil es so absurd war. Was dann aber passiert ist sehr spannend, intensiv und temporeich und hat erstaunlich viel Spaß gemacht.

Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich alles komplett verstanden habe. Manchmal ist es mir ein wenig schwer gefallen, den Entwicklungen wirklich zu folgen bzw. die Dialoge nachzuvollziehen. Das liegt sicher auch daran, dass es sich bei Agamemnon Frost and the House of Death eben nur um eine Novelle handelt und dadurch automatisch Einiges etwas abgekürzt und sogar übereilt wirken kann. Sowohl bei der Handlung als auch bei manchen Beziehungen unter den Charakteren ist das hier der Fall.

Dennoch ist Agamemnon Frost and the House of Death von Kim Knox eine wirklich unterhaltsame kleine Geschichte, die in meinen Augen auch das Zeug zu einem vollen Roman gehabt hätte. Der Leser muss zwar bereit sein, bei so mancher merkwürdigen Idee einfach mitzuziehen, insgesamt funktioniert diese Genre-Mischung aber doch erstaunlich gut.
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie es in Agamemnon Frost and the Hollow Ships weiter geht. Denn eines ist klar: Masons Abenteuer mit seinem rätselhaften, neuen Boss haben gerade erst angefangen.

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