Rezensionen
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24.Oct 2013 |
~nia
Mid-Life Love |
Die fast 40-jährige Claire Gracen hatte das perfekte Leben: mit ihrer Jugendliebe verheiratet, eine erfolgreiche Karriere als Marketing Direktorin und zwei wunderbare Töchter. Doch der schöne Schein fällt von jetzt auf gleich in sich zusammen, als sie erfährt, dass ihr Mann sie schon seit längerem mit ihrer besten Freundin betrügt. Durch diesen ultimativen Vertrauensbruch tief verletzt, zieht Claire in ihrer Verzweiflung mit den Kindern nach San Francisco. Dort sucht sie sich vertrauenswürdigere Freundinnen und einen neuen, allerdings schlechter bezahlten Job. Nur eine neue Beziehung will sie auf keinen Fall eingehen.
Als sie dem gutaussehenden, aber wesentlich jüngeren Jonathan begegnet, wird Claires Widerstandskraft unter Dauerbeschuss gestellt. Es stellt sich heraus, dass Jonathan der CEO ihrer Firma ist und er will Claire unbedingt für sich gewinnen. Doch Jonathan muss nicht nur einen harten Kampf gegen Claires Minderwertigkeitsgefühle ausfechten, auch von anderer Seite wird beider Beziehung heftig torpediert.
Die Geschichte zwischen Claire und Jonathan in Mid-Life Love ist über weite Strecken extrem gelungen und ungewöhnlich. Alleine zu lesen, wie der 28-Jährige die fast 40-Jährige umgarnt und verführt, ist fantastisch. Jonathan lässt sich so viele schöne Dinge für Claire einfallen, dass einem als Leserin einfach nur das Herz schmilzt. Ebenfalls gut an Mid-Life Love gefallen hat mir, dass es mal nicht die typische Konstellation zwischen Protagonistin und Protagonist war. Kein junges Mädchen, das dem Helden in die Arme sinkt. Kein gebrochener Held, dessen guter Kern von der Heldin gekittet werden muss. Tatsächlich schleppen in Mid-Life Love beide Charaktere ordentliches Gepäck mit sich herum, wobei das Päckchen von Claire weit mehr Auswirkungen auf ihr Leben im Hier und Jetzt hat. Hinzu kommt, dass Whitney Gracia Williams ihre Geschichte mit viel Humor und einigen heißen Szenen gewürzt hat.
Negativ fand ich jedoch, dass mir die Geschichte zum Ende hin zu dramatisch war. Nach der ganzen Scheidungs- und sonstigen Familiengeschichte fand ich es auf Dauer schwer nachzuvollziehen, dass Claire sich so gegen eine echte Beziehung mit Jonathan gesperrt hat. Als reifer Frau mit einiger Lebenserfahrung hätte es ihr einfach besser gestanden, wenn sie früher zu sich und ihrem Herzenswunsch gestanden hätte. Diese Kongresswoche in Kombination mit Jonathans irrer Mutter war mir einfach zu viel.
Im Nachhinein war mir Claires Selbstbewusstsein für eine Frau um die 40 tatsächlich zu gering ausgeprägt und ihr Verhalten gegenüber Jonathan wirklich oft einfach nur ungerecht und lieblos. Doch beim Lesen selber war ich so fasziniert von der ganzen Geschichte, dass es mich weniger gestört hat. Trotz aller Kritik bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band, At Last, in dem wir dann Amanda und Ryan (Claires Ex-Freundin und Ex-Ehemann), wohl auch leibhaftig begegnen werden. Allerdings weiß ich nicht, ob eine weitere Runde enormes Drama wirklich gut zu verkraften ist. Hier hoffe ich auf den humorvollen Schreibstil von Whitney Gracia Williams, der einen auch bei Mid-Life Love immer bei der Stange halten konnte.
Fazit: Insgesamt war Mid-Life Love eine unterhaltsame und andere Art Liebesgeschichte, die trotz aller Tragik, Dramatik und Überzogenheit oft sehr lustig war. Mal ganz ehrlich, wer träumt nicht von einem Mann, der für einen Himmel und Hölle in Bewegung setzt. Trotz seiner befehlsgewaltigen Art war Jonathan echt ein Schatz von einem Mann. Spannend wird noch, ob es im nächsten Band At Last am Ende ein Freudenfest gibt oder nicht...
Der zweite Teil der Mid-Life Love-Reihe ist übrigens am 18. Oktober 2013 erschienen.
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23.Oct 2013 |
~ND
Playing Dirtyvon Jennifer Echols
Stargazer #2
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Als Mitarbeiterin in einer PR Agentur weiß Sarah, wie sie mit Stars umzugehen hat. Sei es ein drogensüchtiger Rocker, ein arrogantes Popsternchen oder – wie bei ihren neuesten Klienten - eine hinterwäldlerische Country-Band. Die Cheatin' Hearts sind bekannt für ihre Schlägereien, Skandale und Exzesse - all das gehört zu ihrem Image. Doch nun machen sie ihrem Plattenlabel ernsthaft Angst: Der Leadsänger Quentin wurde von seiner langjährigen Freundin Erin, der Fidel-Spielerin der Band, verlassen – für Owen, ebenfalls Mitglied der Gruppe. Dazu kommt noch Quentins Drogenproblem und die Auflösung der Band scheint unmittelbar bevorzustehen. Deshalb soll Sarah zum Anwesen der Gruppe fahren und die Zügel in die Hand nehmen.
Quentin hat für seine Band drei einfache Regeln aufgestellt: 1. Keine Drogen 2. Kein Sex innerhalb der Band und 3. Kein Sex mit dem Feind (aka dem Plattenlabel und deren Repräsentanten). Diese Regeln waren nie sonderlich schwer einzuhalten. Cheatin' Hearts liefern eine gute Show ab und bieten den Fans das, was sie wollen, inklusive Drama und Schlägereien. In Wirklichkeit ist aber alles von der Band kalkuliert. Außer, dass in letzter Zeit einiges schief zu gehen scheint. Es gibt Spannungen innerhalb der Band und mittlerweile scheint Quentin der Einzige zu sein, der sich noch an die Regeln hält.
Zumindest bis er zum ersten Mal Sarah begegnet. Er ist sofort hin und weg von ihr und kann kaum seine Finger bei sich halten. Doch Quentin muss sich von ihr fernhalten, denn Sarah darf auf gar keinen Fall hinter die Geheimnisse der Band kommen, wenn die Cheatin' Hearts nicht alles verlieren wollen, was sie sich aufgebaut haben...
Auf Jennifer Echols bin ich schon vor einigen Jahren durch ihre Jugendbücher aufmerksam geworden. Die meisten von diesen haben mir ziemlich gut gefallen und so habe ich mich auch sehr auf ihre erste Reihe für Erwachsene gefreut. Leider ist die aber eine absolute und vollkommene Bruchlandung.
Ich weiß gar nicht wo ich bei Playing Dirty anfangen soll. Die Charaktere sind schrecklich, die Geschichte lächerlich und unglaubwürdig und es reiht sich ein Klischee ans nächste. Normalerweise bemühe ich mich, ein Buch nicht zu sehr zu verreißen, dieses Mal fällt mir das aber ausgesprochen schwer. Die beiden Hauptcharaktere Sarah und Quentin sind ziemlich anstrengend. Sarah will möglichst taff rüberkommen, weswegen sie sich eine Sängerin namens Natsuko zum Vorbild nimmt. Der kann nämlich niemand was vormachen, deshalb eifert Sarah ihr nach. Doch nicht nur war die ständige Erwähnung dieser mysteriösen Natsuko furchtbar ermüdend, ich fand es auch furchtbar, dass eine 30-jährige Frau sich auf so eine alberne Art und Weise profilieren muss. Quentin war kein Deut besser. Er stellt sich selbst als ungebildeten Hinterwäldler dar und die Geschichten und Dramen die er sich für seine Band ausdenkt sind zum Großteil einfach lächerlich. Natürlich verliebt sich Sarah aber auf Anhieb in ihn und wie jede professionelle Geschäftsfrau ist das erste was sie tut, als sie die Band trifft, sich mit ihnen zu betrinken und mit Quentin rumzuknutschen. Es gibt keinen Spannungsaufbau, keine Annäherung, kein gar nichts. Das Schlimmste aber ist, dass Sarah Quentin sein dümmliches Image abnimmt, obwohl er dabei nicht gerade überzeugend ist. Wieso sie nicht durchschaut, dass er das alles nur spielt, will mir absolut nicht einleuchten, vor allem nachdem sie länger als zwei Stunden mit ihm verbracht hat. Am Ende ist es nämlich Sarah selbst, die dadurch ziemlich dämlich und unbedarft rüberkommt.
Auch die Geschichte selbst gibt nicht viel her. Die Handlung ist extrem träge, es passiert kaum etwas und obwohl sich die Dinge zwischen Sarah, Quentin und der Band sehr schnell entwickeln will keinerlei Chemie zwischen den Charakteren aufkommen. Stattdessen verrennen sich die Figuren in eine übertriebene Lüge nach der anderen.
Es gibt nur zwei Punkte, die mir an Playing Dirty zumindest ein wenig gefallen haben: Zum einen wäre das die Dynamik der Band unter sich, vor allem im Hinblick auf die drei Regeln. Wie oben schon angedeutet hält sich keiner mehr so richtig an sie und ich fand es interessant zu sehen, zu welchem Ergebnis das führte.
Auch der Schreibstil war okay. Zwar gab es doch des Öfteren wirklich langgezogene Strecken, trotzdem war das Buch flüssig geschrieben und hatte den ein oder anderen elegant formulierten Moment.
Nichts davon konnte Playing Dirty von Jennifer Echols aber retten. Dafür waren die Charaktere und die ganze Geschichte zu langweilig, übertrieben oder schlicht unglaubwürdig. Ich persönlich musste mich wirklich durch das Buch quälen und werde vermutlich in Zukunft Abstand von Jennifer Echols Erwachsenenbüchern halten.
Playing Dirty ist das zweite Buch der Stargazer-Reihe, kann aber vollkommen unabhängig davon gelesen werden und erscheint am 29. Oktober 2013.
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22.Oct 2013 |
~nef
Changeless / Brennende Finsternisvon Gail Carriger
|
Enthält Spoiler zum ersten Teil der Parasol Protectorate / Lady Alexia-Reihe.
Lady Alexia und ihr Mann Lord Maccon genießen ihre Zeit als Frischvermählte in vollen Zügen. Doch wie das immer so ist mit den Übernatürlichen, wird die Idylle schnell gestört.
Eines Morgens wird Alexia wach, weil ihr Gemahl brüllend im Bett sitzt. Der Geist der Ehemaligen Merriway wabert vor Lord Maccon in der Luft und bringt offenbar schlimme Kunde. Ohne seine Gemahlin darüber aufzuklären was passiert ist, macht er sich unverzüglich auf den Weg zum BUR-Büro in London. In seiner Wolfsgestalt glaubt er sich am Sichersten und muss doch kurz vor dem Bereich der Themse erkennen, dass er nackt wie Gott ihn schuf in der Gegend rumsteht. Ihn trennen noch einige Meter von seinem sicheren Büro und er hat natürlich keinen Mantel dabei. Doch er kann unmöglich ohne Bekleidung durch London streifen. Zumal das Quartier mitten im Presseviertel liegt.
Mehrfache Versuche sich zu Verwandeln schlagen fehl. Geht er allerdings einige Meter zurück klappt es unverzüglich. Nun, das ist neu. Also bleibt dem großen Mann nichts anderes übrig als splitterfasernackt durch die Gassen und Hinterhöfe zu schleichen, in der Hoffnung von niemandem gesehen zu werden. Leider ist er nicht sehr erfolgreich, denn in einer dunklen Gasse wird er von einer adrett gekleideten Person angesprochen. Es ist niemand anderes als die Lieblingsdrohne von Lord Akeldama - Biffy. Ausgerechnet! Doch nach einer unverhohlenen Musterung seitens des Vampires, zeigt sich dieser hilfsbereit und besorgt Lord Maccon einen Mantel. Das gibt mit Sicherheit gute Gerüchte, doch Lord Maccon hat andere Sorgen und eilt ins Büro. Er muss herausfinden, was es mit dieser Enthüllung von der Ehemaligen Merriway auf sich hat.
Seine Frau muss sich hingegen mit ganz anderen Problemen befassen.
Lady Alexia ist etwas erbost über die Sturheit ihres Mannes und macht sich missmutig daran sich für ihren Termin mit dem Schattenkonzil herauszuputzen. Als sie das Haus verlassen will ist sie schockiert. Auf ihrem Rasen ist man dabei ein Lager aufzubauen. Das Rudel hat sich versammelt - und nicht nur das hauseigene. Werwölfe von überall her haben sich auf den Weg gemacht und verwüsten den Vorgarten des Anwesens. Als Alexia sich Luft machen will, trifft sie auf Major Channing Channing von den Chesterfield Channings - was für ein bescheuerter Name, denkt sich Alexia. Doch offenbar passt er. Fälschlicher Weise glaubt sich der Gamma des Rudels der Haushälterin gegenüber und nach einem verbalen Schlagabtausch wird es brenzlig. Der Werwolf geht zum Angriff über und nur das schnelle Einschreiten von Professor Lyall, Lord Maccons Beta, verhindert Schlimmeres. Dieser ist nun so freundlich dem Gast seine neue Alpha vorzustellen. Lady Alexia kocht vor Wut und hat beschlossen diesen Mann besonders im Auge zu behalten.
Mit reichlich Verspätung schafft sie es dann doch noch zu ihrem Termin mit dem Schattenkonzil und erfährt nun endlich, was ihren Mann so früh aus dem Bett getrieben hat. In Londons Innenstadt - einem Radius nahe der Themse sind sämtliche Geister verschwunden und den Übernatürlichen gelingt es nicht mehr ihre eigentliche Gestalt anzunehmen. Werwölfe können sich nicht verwandeln und auch Vampire sind erstaunlich zahnlos. Alexia ist schockiert. Wie kann denn sowas passieren? Sie weiß, dass es sonst nur ihrer Natur entspricht einen Übernatürlichen für die Zeit ihrer Berührung wieder sterblich lassen zu werden, doch das klingt eindeutig nach einem weitläufigen Problem.
Natürlich wird als erstes sie verdächtig, doch so viele Übernatürliche auf einmal kann auch sie nicht erreichen. Das sehen auch die beiden Herren, der Diwan als Vertreter für die Werwolfinteressen und der Wesir Cadwell, seines Zeichens Vampir, ein. Alexia bemerkt eine gewisse Anspannung beim Wesir, der daran denkt, dass das Westminsterhaus im gefährlichen Bereich liegt und die dortige Vampirkönigin beinahe schutzlos ist.
Alexia beschließt sich auf die Suche nach dem Ursprung des Übels zu machen und als allererstes ihrem Mann die Leviten zu lesen. Wie kann er sie nur so in Unwissen lassen?
Doch Lord Maccon hat andere Pläne und schon bald sieht sich Lady Alexia der Situation allein gegenüber. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, steht ihr auch noch Familienbesuch der menschlichen Art ins Haus. Wie soll Alexia sich so auf ihre Aufgabe konzentrieren? Doch es kommt noch schlimmer - nicht nur, dass Alexia sich um ihre ältere Schwester kümmern soll, nein, ihre beste Freundin Ivy ist verlobt - und doch zudem auch noch verliebt. Dumm nur, dass es sich hierbei nicht um ein und dieselbe Person handelt.
Der zweite Band der Parasol Protectorate / Lady Alexia-Reihe dauert etwas bis er so richtig in Fahrt gerät, holt dann aber alles nach. Alexia hat eine wichtige Aufgabe im Schattenkonzil erhalten und hat nun alle Hände voll zu tun. Ihr Mann hingegen geht seinen eigenen Spuren nach und glaubt seine Frau daheim in London, doch die reist bei der erstbesten Gelegenheit per Luftschiff durch die Gegend. Dass sie dabei mehrfach angegriffen wird, erfährt er Gott sei Dank erst später.
Die Reise per Luftschiff ist wirklich unterhaltsam. Auf der einen Seite hat Alexia alle Hände voll zu tun mit ihrer lieben Freundin Ivy und ihrer verzwickten Situation und dann wird es für sie auch noch richtig gefährlich.
Zudem lernt der Leser eine neue Figur kennen - Madame Lefoux, eine Erfinderin und so ganz anders als die Damen zu der Zeit. Das machte sie mir gleich sehr sympathisch. Und auch Ivy ist wieder sehr goldig =)
Am Anfang muss ich gestehen, ging es mir ein wenig auf den Keks, dass so oft darauf hingewiesen wird, wie toll Alexia und ihr Mann sind, wie unglaublich sexy und 'aktiv'. Aber das verläuft sich nach 30 Seiten und die Geschichte beginnt an Fahrt auf zu nehmen.
Ich gestehe, einige Dinge habe ich mir schon recht schnell gedacht - aber die werde ich euch nicht verraten können. Ich sage nur so viel - es war teilweise sehr offensichtlich. Und das Ende - boah, wie ungerecht! Aber lest selbst - und achtet darauf den nächsten Teil gleich griffbereit zu haben.
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21.Oct 2013 |
~ND
Randomvon Lark O'Neal
|
Das Leben der 19-jährigen Jess ist von willkürlichen (und in der Regel sehr verheerenden) Zufällen geprägt: Der Unfall, der ihre Mutter getötet hat. Der Sturz von der Leiter, der ihren Stiefvater Henry arbeitsunfähig gemacht hat. Oder das Auto, dass gerade in das Diner, in dem sie arbeitet, gekracht ist, ihre Freundin Virgina ins Krankenhaus befördert und sie selbst ihren Job gekostet hat.
Bei dieser Katastrophe lernt Jess Tyler kennen. Von Anfang an sprühen die Funken zwischen den beiden und je näher sie sich kennen lernen, umso weniger fühlt es sich wie ein bloßer Zufall an, dass sich die beiden gefunden haben. Mit seiner Hilfe findet Jess einen neuen Job, fängt an über ihre Zukunft nachzudenken und fühlt sich so gut wie schon lange nicht mehr. Doch sie bekommt das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmt. Zum einen ist ihr Tylers Vergangenheit ein Rätsel. Offensichtlich kommt er aus gutem Hause und ist mit Geld aufgewachsen, lebt mittlerweile aber eher bescheiden in einem kleinen Häuschen. Trotzdem kommt Jess die Kluft zwischen dem gebildeten Tyler und ihr selbst, die gerade mal einen High School Abschluss in der Tasche hat, riesig vor.
Dann sind da noch die Narben, die Tyler am ganzen Körper hat - und in seinem Inneren. Irgendetwas verbirgt er vor Jess und auch wenn sie es noch nicht weiß, wird sich wegen ihm ihr ganzes Leben umkrempeln...
Als ich mit Random von Lark O'Neal angefangen habe, wusste ich noch gar nicht so recht, was mich erwartet. Ich hatte mit einer dieser typischen New Adult Geschichten gerechnet. Und in der Tat trifft das auch auf den Großteil des Buches zu, trotzdem gibt es auch die ein oder andere eher unübliche Entwicklung, die dieses Buch doch ungewöhnlich macht.
Jess hat eine recht interessante Erzählstimme. Schon seit sie 17 ist steht sie auf eigenen Beinen und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Wohin sie ihr Leben aber letztendlich führen soll, weiß sie nicht so genau. Die einzige echte Konstante in ihrem Leben ist ihr Stiefvater Henry, den sie zwar liebt, in dessen Chaos sie aber keine Sekunde länger leben konnte. Am Anfang wirkte Jess trotz ihres harten Schicksals ein wenig naiv und unbedarft, vor allem da sie eher schüchtern ist - zumindest sagt sie das über sich selbst. Doch für ein New Adult / College-Buch hat es Random wirklich in sich. Es gibt einige sehr erotische Szenen, die mir sehr gut gefallen haben und das Buch etwas erwachsener machen und die Jess als ziemlich selbstbewusste Persönlichkeit darstellen.
Tyler bringt endlich etwas frischen Wind in Jess Leben. Er sieht unverschämt gut aus, ist interessant, kreativ und einfach nett. Jess ist zwar begeistert, doch so ganz bekommt sie das Gefühl auch nicht los, dass er fast zu gut ist, um wahr zu sein. Auch als Leser bekam ich immer wieder ein ungutes Gefühl bei ihm. Z.B. ist er ein unglaublicher Frauenheld, der unzählige Mädchen im Bett hatte. Echte Beziehungen hatte er zwar deutlich weniger, von einer davon erfahren wir aber relativ viel, was Jess und auch mich immer wieder daran zweifeln ließ, ob Tyler wirklich so viel an ihr liegt, wie er vorgibt. Außerdem ist ihm Sex extrem wichtig und auch das gab mir manchmal zu Denken. Grundsätzlich hat er mir als Charakter aber gut gefallen. Er hat eine gewisse Tiefe, ist gebrochen und sehr schwer zu durchschauen. Ob ich ihn aber als Love Interest mag, muss ich mir noch überlegen.
Die Geschichte selbst ist geprägt von kleinen und größeren Dramen. Viele davon waren nichts Besonderes, andere konnten mich aber doch überraschen. Da das Buch relativ kurz ist, blieb glücklicherweise nicht viel Zeit, der Geschichte durch altbekannte Probleme Längen zu verpassen.
Random von Lark O'Neal ist sicher nicht das innovativste Buch, aber irgendetwas hat mir daran gefallen. Vielleicht ist es Jess selbst, oder die Tatsache, dass ich Tyler nie genau durchschauen konnte. Unterm Strich jedenfalls freue ich mich sehr auf die Fortsetzung. Zwar könnte man das Ende als Cliffhanger bezeichnen, ich persönlich empfand es aber als eine sehr gute Stelle, um diesen Teil von Jess Reise abzuschließen. Abgesehen von ein, zwei kleinen Details (die mich allerdings sehr wurmen) wird das Meiste aufgeklärt, lässt aber dennoch genug offen, um auf den nächsten Teil neugierig zu machen.
Random erscheint am 12. November 2013 in den USA. Über die Fortsetzung oder eine deutsche Veröffentlichung ist mir noch nichts bekannt.
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20.Oct 2013 |
~ND
On the Island |
Als Anna das Jobangebot bekommt, über den Sommer den 16-jährigen T.J. zu unterrichten, der sich gerade erst von einer schweren Krebserkrankung erholt und viel Stoff nachzuholen hat, nimmt sie es gerne an. Da seine Familie nach den anstrengenden letzten Monaten allerdings eine besondere gemeinsame Zeit verbringen möchte, wollen sie den Sommer auf den Malediven verbringen - und Anna soll mitkommen. Eigentlich kommt ihr das gerade recht, denn sie braucht eine Auszeit. Seit 8 Jahren ist sie mit ihrem Freund John zusammen, doch die beiden stecken fest. Anna will heiraten und Kinder kriegen, doch John kommt nicht so richtig in Schwung und scheint nicht zu wissen, was er will. Den Abstand, den sie über den Sommer bekommt, will sie zum Nachdenken zu nutzen.
Dann kommt alles aber ganz anders. Anna und T.J. fliegen einige Tage nach dem Rest seiner Familie auf die Malediven, doch kurz bevor sie an ihrem Ziel ankommen, stürzt die kleine Maschine irgendwo über der Inselkette ab. Mit Müh und Not können sich Anna und T.J. auf eine der vielen kleinen Inseln retten. Sie haben keine Ahnung, wo sie sind oder was sie jetzt tun sollen. Auch nach Tagen sehen sie kein Zeichen von Zivilisation und sie müssen sich wohl damit abfinden, vorerst auf dieser Insel fest zu sitzen. Doch Trinkwasser und Essen sind nicht leicht zu finden. Als Tage, Wochen und schließlich Monate vergehen, lernen die beiden sich mit ihrem neuen Leben zu arrangieren. Doch es ist alles andere als einfach, denn Gefahren lauern überall - sowohl an Land, als auch im Wasser. Doch als Anna zusieht, wie aus dem Jungen T.J. langsam aber sicher ein Mann wird, muss sie sich eingestehen, dass vielleicht noch ganz andere Probleme auf sie zukommen.
Spätestens jetzt wird wohl offensichtlich, dass die eigentliche Thematik von On the Island von Tracey Garvis Graves nicht so ganz einfach ist. Am Anfang wirkte das Buch eher noch wie eine dramatische Abenteuergeschichte. Die Umstände, mit denen Anna und T.J. sich arrangieren müssen sind hart und es gibt jede Menge brenzlige Situationen, in denen sie haarscharf mit dem Leben vorbeikommen. Doch es dauert nicht lange und schon ziehen die Monate ins Land und die Beziehung zwischen den Hauptcharakteren verändert sich. Dann wird On the Island eigentlich zu einer reinen Liebesgeschichte.
Natürlich ist das auch der Knackpunkt, an dem sich bei diesem Buch die Geister scheiden. Eine erwachsene Frau hat eine Beziehung zu einem 13 Jahre jüngeren Mann, noch dazu eine Lehrerin. Dass Tracey Garvis Graves damit aneckt ist nicht anders zu erwarten und natürlich vollkommen beabsichtigt. Zwar sind ihre Umstände absolut einzigartig und T.J. bereits volljährig, als er und Anna das erste mal ihren Gefühlen füreinander nachgehen, so mancher wird sich aber sicherlich daran stören. Ich persönlich hatte ebenfalls so meine Bedenken. Anna ist eine relativ ruhige und reife Frau vor, die nichts lieber möchte, als eine Familie zu gründen. Eigentlich ist ein junger Mann, der bisher noch nichts von seinem Leben hatte und sich noch austoben muss, der letzte, den sie gebrauchen kann. T.J. ist allerdings in vieler Hinsicht anders. Er ist durch seine Krankheit früh erwachsen geworden und ist nicht unbedingt der typische Teenager. Deshalb empfand ich die Entwicklung ihrer Beziehung eigentlich als gar nicht mal so abwegig und eigentlich sogar recht schön gelungen. Da die Geschichte sowohl aus T.J.s, als auch Annas Sicht geschrieben ist, merkt man schnell, dass ihre Gefühle ehrlich sind. Ob das jetzt trotzdem unmoralisch ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir hat allerdings gut gefallen, wie Tracey Garvis Graves mit diesem Thema umgeht und es aufarbeitet, denn natürlich machen sich auch T.J. und vor allem Anna so ihre Gedanken darüber.
Was mich allerdings sehr stört, ist das Tempo dieses Buchs. Es zieht sich wie gesagt über mehrere Jahre und gerade in der Anfangszeit, bevor es eine Liebesgeschichte wird, passiert unheimlich viel. Dafür aufgewendet werden aber nicht mal 100 Seiten. Dadurch wurde vielen der Probleme und Gefahren, denen sie sich am Anfang stellen mussten, stark an Gewicht genommen. Teilweise werden diese so schnell abgefertigt, dass es fast schon leichtfertig und einfach klingt, wenn Anna und T.J. doch eigentlich ums Überleben kämpfen. Doch auch später im Buch ändert sich das nicht. Fast schon episodenhaft werden verschiedene Gegebenheiten abgeklappert. Manchmal gingen mir auf dem Weg ein bisschen die Emotionen verloren, weil die Handlung so schnell runtergerattert wurde.
Trotzdem hat mir On the Island von Tracey Garvis Graves im Großen und Ganzen schon recht gut gefallen. Die Liebesgeschichte hat mal einen etwas anderen Ansatz und die Umstände sind ebenfalls besonders. Gerade die Zeit, die Anna und T.J. auf der Insel verbracht haben, ist spannend und unterhaltsam. Das konnte auch das zu rasche Tempo nicht kaputt machen.
Eigentlich ist On the Island in sich abgeschlossen. Trotzdem gibt es mit Uncharted (Amazon-Partnerlink*) noch einen Begleitroman, der aber wohl mehr am Rande mit Anna und T.J. zu tun hat.
Momentan ist mir noch nichts darüber bekannt, ob On the Island auch auf Deutsch erscheinen wird. Allerdings ist das Buch in den letzten Monaten in viele weitere Sprachen übersetzt worden und hat einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen, so dass es eventuell auch bei uns noch zu einer Veröffentlichung kommen könnte.
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