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10.

Nov 2013

~ND

Point of Retreat / Weil ich Will liebe

Enthält Spoiler zu Slammed / Weil ich Layken liebe.

Layken und Will haben bereits alles miteinander durchgemacht: Leid, Liebe, Freude und Trauer. Mittlerweile sind ein paar Monate vergangen, seit Laykens Mutter Julia gestorben ist und Lake genau wie Will die Verantwortung für ihren kleinen Bruder übernommen hat. Es ist zwar nicht immer leicht, aber mittlerweile sind Will, Layken, Caulder und Kel eine kleine Familie, die miteinander durch dick und dünn geht. Langsam sieht es so aus, als würde die vier gemeinsam allem trotzen.
Doch dann bekommt Will unliebsamen Besuch aus seiner Vergangenheit, mit dem er nicht so richtig umzugehen weiß. Doch anstatt sich diesem zu stellen begeht Will einen dummen Fehler - und riskiert damit unwissentlich alles, was er und Layken sich gemeinsam aufgebaut haben.

Was Will genau in Point of Retreat / Weil ich Will liebe von Colleen Hoover tut, müsst ihr natürlich selbst lesen. So viel kann ich aber schon mal sagen: Wills Fehler war zwar dumm, aber keinesfalls böswillig oder wirklich dramatisch schlimm. Er trifft damit aber bei Layken einen wunden Punkt, über den sich keiner der beiden wohl so wirklich bewusst war und der Ausmaße annimmt, mit denen sie nicht gerechnet haben.
Dementsprechend hat auch Point of Retreat / Weil ich Will liebe genau wie Slammed / Weil ich Layken liebe jede Menge sehr emotionaler Momente. Da die Geschichte dieses Mal aus Wills Perspektive erzählt wird, bekommen wir auch eine ganz neue Sicht auf die Dinge. Will ist nach wie vor ein toller Charakter, der einiges zu bieten hat. Daher hat mir natürlich gerade dieser Einblick in seinen Kopf besonders gut gefallen. Wie immer bei Colleen Hoover lebt auch dieses Buch von seinen Figuren - und zwar von allen, egal ob Haupt- oder Nebencharakter. Layken spielt natürlich eine ebenso große Rolle wie Will. In dem Jahr, das seit dem ersten Buch vergangen ist, ist sie erwachsener geworden. Trotzdem ist sie in vielerlei Hinsicht immer noch die gleich sture, temperamentvolle Lake. Natürlich dürfen auch Eddie, Gavin, Kel und Caulder nicht fehlen und auch sie sind sympathisch und liebenswert wie eh und je. Ihnen zur Seite steht diesmal aber noch eine ganz besondere Nebenfigur: Caulders und Kels neue Mitschülerin Kriesten. Dieses altkluge und witzige kleine Mädchen passt so wunderbar in diese Gruppe, dass ich jede einzelne Szene mit ihr genossen habe.
Ebenfalls sehr schön, sind die vielen kleinen Insider und Anekdoten, die an das erste Buch der Reihe erinnern. Immer wieder werden kleine Zitate und Erinnerungen aufgegriffen, die der Geschichte eine besondere Note verleihen. Auch sonst ist Colleen Hoovers Stil brillant wie immer und wunderschön geschrieben mit jeder Menge Emotionen und Humor. Zwar spielen Poesie und Poetry Slams keine ganz so große Rolle mehr, wie noch im ersten Buch, ein wenig davon hat die Autorin aber dennoch sehr stimmungsvoll eingebaut. Vor allem eines von Wills Stücken ist dabei besonders schön gelungen.

Am Anfang sah es so aus, als würde mir Point of Retreat / Weil ich Will liebe sogar noch besser gefallen, als Slammed / Weil ich Layken liebe. Allerdings kommt es zu einem Punkt, an dem sich die Handlung in eine völlig andere Richtung entwickelt, als es zunächst aussah. An sich ist das nichts Schlimmes, denn auch dieser Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Allerdings war der Schnitt so überraschend und hart, dass er das Buch praktisch in zwei Hälften geteilt hat, die rein gar nichts miteinander zu tun hatten. Es hat sich ein wenig so angefühlt, als wären noch zu viele Seiten übrig geblieben, nachdem das erste Problem abgeschlossen war, also musste noch ein weiteres Thema her.
Wie gesagt, an sich ist daran nichts Schlechtes, allerdings ist es mir dadurch ein bisschen schwer gefallen, den Gang zu wechseln bzw. das Buch als ein großes Ganzes zu sehen.

Für alle Fans von Slammed / Weil ich Layken liebe ist aber natürlich auch Point of Retreat / Weil ich Will liebe von Colleen Hoover ein absolutes Muss und auch sonst ist es ein sehr lesenswertes Buch. Dafür sorgen allein schon der schöne Schreibstil und die wundervollen Charaktere. Da kann man schon mal über den ein wenig unregelmäßigen Aufbau hinweg sehen.

Weil ich Will liebe erscheint in Deutschland am 1. Mai 2014.
Doch damit ist Laykens und Wills Geschichte immer noch nicht ganz vorbei, denn es gibt noch einen dritten und letzten Teil in der Slammed-Reihe: This Girl.

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09.

Nov 2013

~nia

Turn

Turn ist ein Harry-Potter-Fanfiction für Erwachsene - es ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet.

Turn beginnt dreieinhalb Monate nach dem Ende von Harry Potter and the Deathly Hallows / Harry Potter und die Heiligtümer des Todes am 19. Dezember 2017. Harry und Lily sitzen im Auto und haben gerade James, Al und Rose über die Weihnachtsferien vom Bahnhof in Kings Cross abgeholt. Harry hat Kopfschmerzen und ist vom Verkehr genervt. Der Stress der Vorweihnachtszeit tut sein Übriges. Als er und die Kinder gut in Otterey St. Catchpole ankommen, wird deutlich, dass zwar Harrys Narbe nicht mehr wehtut, aber seine Ehe mit Ginny nicht unbedingt die beste ist. Sie reden kaum miteinander und leben mehr oder weniger nebeneinander her. Harry hat einen regelmäßig wiederkehrenden Albtraum aus seiner Hogwartszeit: Er sieht den blassen, halb verbluteten Draco in dem Badezimmer vor sich, in dem er ihm Snapes Septumsempra Fluch verpasst hat. Jedes Mal, wenn er aufwacht, fragt er sich, ob sein Leben anders gelaufen wäre, wenn er sich an dem Abend zu Malfoy in den Krankenflügel geschlichen und sich entschuldigt hätte?
Als Harry in dieser Nacht nach dem Albtraum aufsteht und einen Spaziergang macht, begegnet ihm ein alter Mann, den er davor bewahrt auf der glatten Straße auszurutschen. Für seine Hilfe lädt ihn der Alte auf einen Gin in den Dorfpub ein. Als Harry am nächsten Morgen mit einem riesen Kater aufwacht, erhält er einen Blick (Glimpse) darauf, wie sein Lebensweg verlaufen wäre, hätte er sich damals wirklich bei Malfoy entschuldigt. Und dieses Erlebnis eröffnet Harry eine neue Welt. Eine Welt, die als tiefer Wunsch schon immer in ihm geschlummert hat, die ihn glücklich macht und die die Macht hat, auch die Realität zu ändern...

Fanfiction lesen wir nur selten, weil es uns fertig macht, wenn Buchcharaktere sich anders verhalten, als ihr Charakter es vorgibt. Zu Turn hatten wir eine vielversprechende Rezension gelesen und konnte nicht widerstehen, weil gleich zwei Punkte dafür gesprochen haben: Zum einen fanden wir es verheißungsvoll zu erleben, wie Harrys Erwachsenenleben weiter geht, zum andern lesen wir inzwischen sehr gerne erotische Geschichten aller Art (egal welche Paarungen da auch immer zustande kommen, solange echte Liebe im Spiel ist, ist alle gut). Und was sollen wir sagen: Turn war perfekt. Auch wenn man sich als echter Harry-Potter-Fan mit eine Männerpaarung von Harry und Draco zunächst vielleicht schwer tut, fiel es uns leicht, die Faszination der beiden füreinander nachzuempfinden. Denn schließlich liegen und lagen Liebe und Hass schon immer nahe bei einander. Und wen (außer Snape) hat Harry über die Jahre mehr gehasst als Draco? Hinzu kommt, dass Sara's Girl auch die sonstigen Charaktere aus dem Harry Potter Universum mit viel Sorgfalt und Liebe in Szene gesetzt hat. Ginnys Beziehung zu Harry ist ebenso nachvollziehbar, wie Hermiones und Rons Ehe oder Mollys und Arthurs Reaktion auf Harrys Art sein Leben umzukrempeln. Und die Kinder, sowohl die echten als auch die in der fiktiven Realität, sind einfach wunderbar. Manche sind etwas altklug und schlau für ihr Alter geraten, aber dennoch lassen sie einen schier dahinschmelzen. Besonders Maura und Lily waren hier unsere Favoriten und auch der spröde James konnte begeistern. Wir wollen nicht zu viel verraten, aber es gibt noch zwei Highlights Namens Frank und Misu. Was es damit auf sich hat, müsst ihr selber lesen. Die zwei sorgen jedenfalls für einige lustige Momente und waren in all ihrer Seltsamkeit absolut perfekt.

Das absolute Highlight ist aber natürlich die Beziehung zwischen Harry und Draco. Und aufgrund zweier Realitäten darf man die sogar doppelt genießen. Zwar muss man sich über die Zeit von Dracos glücklicherem Selbst verabschieden (das war echt hart), dafür bekommt man dann aber einen Eroberungsfeldzug geboten, der so toll zu lesen war, dass wir immer noch eine Gänsehaut bekommen, wenn wir nur dran denken. Sara's Girl hat einen wunderbaren Schreibstil, der sich perfekt an den von Joanne K. Rowling anschmiegt. Detailreichtum und Humor sind ähnlich und die Dinge, die anders sind - wie etwa die erotischen und teilweise sehr expliziten Szenen - machen dann wiederum das alleinstellungsmerkmal des Fanfictions aus. Wir werden in jedem Fall auch einen Blick in die übrigen erdachten Szenarien dieser brillanten Fanfiction Autorin werfen. Wer das ebenfalls tun möchte, findet ihre gesammelten Werke unter Sara's Girl und hier den direkte Link zu Turn.

Fazit: Eine Fantastische Geschichte, die sich perfekt in die Harry Potter Welt ein- und anfügt. Die Charaktere sind ziemlich gut getroffen und auch wenn die Autorin ganz eigene Wege der (in diesem Fall homosexuellen) Paarbildung geht und sich Realitäten überschneiden, ist das Buch einfach toll zu lesen. Es gab Szenen, die uns eine Gänsehaut bereitet haben, es gab rührende Momente, erotische Szenen, Humor ohne Ende und traurige sowie magische Momente. Mit gut 900 Seiten ein riesen Werk, dass erwachsenen Harry Potter Fans unglaublich viel Spaß bereiten kann. Für uns eines der Highlights unseres Lesejahrs, was das emotionale Gefühl angeht, das Turn in uns ausgelöst hat. Das hätten wir so - wenn wir ehrlich sind - von einem Fanfiction nie erwartet.

Diese Rezension ist ein Gemeinschaftswerk von ~nia und ~ND.

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07.

Nov 2013

~nef

Ghostman / Ghostman

Tags: Thriller
Cover Ghostman deutsch

Der Ghostman. Niemand kennt seinen wahren Namen. Niemand kennt seine wahre Identität. Niemand kann ihn finden - wenn er es nicht möchte.

Jack Delton ist der Mann für die Feinarbeit. Bei jedem großen Coup, der von einem Jugmarker gemacht wird, gibt es einen Ghostman. Einen Mann für die delikaten Dinge, einen Verwandlungskünstler.
Jack Delton ist so ein Mann. Natürlich ist Jack Delton nicht sein richtiger Name, nicht ein Mal er selbst kennt seine Identität noch, dafür ist er schon zu oft in andere Rollen geschlüpft.

Er hatte schon länger keinen Auftrag mehr, der ihn gereizt hat und so verbrachte er die letzten Monate wartend in seinem Apartment in Seattle. Doch dann weckt ihn der Eingang einer E-Mail. Eine ganze Weile starrt er auf den Absender und überlegt. Sollte er so tun als hätte er die Nachricht nie bekommen? Doch der Absender ist alles andere als unbekannt und Jack weiß, dass er ihm noch einen Gefallen schuldet.
Also greift er zum Telefon und ruft die Nummer an. Marcus meldet sich, ein Mann mit dem er vor fünf Jahren ein krummes Ding gedreht hat, bei dem von Anfang an alles schief lief. Und das schlimmste daran war - Jack war derjenige der es vermasselt hat.
Nun fordert Marcus seinen Gefallen ein und ködert Jack mit einem Auftrag.

In Atlantic City sollten zwei Handlanger von Marcus ein Casino ausrauben und dabei 1,2 Millionen Dollar erbeuten. Mit dem Geld sollten Drogen finanziert werden, die dann weiter verkauft werden. Doch bei dem Überfall klappt nichts nach Plan.
Einer der beiden Räuber wird durch einen Kopfschuss getötet und auch Ribbons muss sich in Sicherheit bringen. Da sowohl der Mann vom Casino, als auch die zwei Männer vom Geldtransport tot sind, kann es nur bedeuten, dass es einen weiteren Mann am Tatort gibt. Doch wer ist das? Mit Mühe und Not kann Ribbons mit dem Wagen und der Beute fliehen, wird dabei aber schwer verwundet.

Ribbons ist untergetaucht - samt der Beute - und Jacks Aufgabe ist es nun, ihn zu finden und das Geld an den neuen Eigentümer zu übergeben.
Das klingt nach einer einfachen Aufgabe, doch die Sache hat einen Haken - das Geld ist mit der Bundesbeiladung gesichert. Diese sorgt dafür, dass potenzielle Räuber nichts von ihrer Beute haben. Die Ladung Geldscheine wird auf einer Art kabellosem Akkuladegerät gelagert und sorgt so dafür, dass die Batterien der Bundesbeiladung stets voll geladen sind. Nimmt man das Geld von dieser Platte, aktiviert sich die Batterie. Sollten nun die Scheine nicht innerhalb der nächsten 48 Stunden wieder auf einer solchen Platte landen, geht die integrierte Sprengladung hoch. Das war es dann mit der Beute.
Nur mit speziellen Codes besteht die Möglichkeit die Bundesbeiladung zu entschärfen, doch die liegt keinem der Gangster vor. Also hat Jack nur ein begrenztes Zeitfenster an das Geld zu kommen - und als wenn das noch nicht reichen würde, mischt sich ein weit gefährlicherer Mann ein als Marcus es je sein könnte: der Wolf.
Jeder kennt ihn - jeder fürchtet ihn, doch Jack ist viel zu neugierig um sich Angst einjagen zu lassen und macht sich auf die Suche.

Cover The Ghostman englisch

Ich habe schon sehr geteilte Meinungen zu Ghostman / Ghostman von Roger Hobbs gelesen und hatte dann doch etwas Angst davor es in die Hand zu nehmen.
Die ersten 80 Seiten waren für mich verwirrend. Wer ist jetzt wer und gehört wohin? Und was sollen die ganzen Rückblenden?
Denn das Buch erzählt zwei Geschichten gleichzeitig. Einmal das gegenwärtige Problem mit den 1,2 Millionen Dollar und einmal vom großen Coup, der 5 Jahre zurück liegt und gewaltig in die Hose ging.
Ich habe nicht verstanden warum der Autor das macht. Es war mir irgendwie schleierhaft.

Am Anfang konnte mich das Buch überhaupt nicht mitreißen und ich war gewillt es beiseite zu legen. Doch ich dachte mir, komm 100 Seiten gibst du jedem Buch. Und es hat sich gelohnt. Irgendwie hat es der Autor Roger Hobbs dann doch geschafft mich zu packen. Nun wollte ich doch wissen, was mit Ribbons passiert ist, was der Wolf damit zu tun hat und vor allem wie Jack aus der Sache wieder heraus kommt.
Mit der Zeit habe ich mich dann auch an zu den ständigen Perspektivenwechseln einlassen können und mit Neugier verfolgt, was fünf Jahre zuvor passiert ist. Es gibt einem zudem auch einen guten Einblick, wie Jack zu dem geworden ist, was er nun ist - der beste seiner Art.

Ghostman / Ghostman ist der Debütroman von Roger Hobbs und bietet viel Aktion. Manch einem mag er vielleicht etwas brutal vorkommen, doch ich denke gerade zu dieser Thematik passt es. Kein Mensch würde dem Autor abnehmen, dass sich große Gangster ohne viel Blut und Gewalt umbringen.
Und wer Autoren wie Chris Carter und Richard Laymon kennt, wird über das bisschen Schießerei nur müde lächeln.

Derzeitig schreibt Roger Hobbs an einer Fortsetzung und ich bin tatsächlich gespannt wie es mit Jack weiter geht.

Einen lieben Dank an den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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05.

Nov 2013

~nia

How to Kill a Rock Star

Eliza Caelum (26) liebt Musik. Als sie es mit ihrer ehrlichen Art schafft, den verschlossen Rock Star Doug Blackman und Elizase Held seit Kindertagen zu interviewen, bekommt sie einen Job bei Sonica, einer großen New Yorker Musikzeitschrift. Kurzentschlossen zieht sie nach New York. Dort nehmen sie ihre Bruder Michael und seine Frau Vera unter die Fittiche und besorgen ihr ein Zimmer in einer WG. Ihr Mitbewohner ist Paul Hudson (29), Sänger und Songwriter von Bananafish - der Band, in der ihr Bruder Michael Gitarre spielt. Eliza und Paul sind wie füreinander gemacht mit ihrer Liebe zur Musik, der Verachtung für Retortenbands und marketingkreierten Stars. Sie verlieben sich heiß und innig in einander. Ihre Beziehung wächst und gedeiht und auch Bananafish schafft es, mehr und mehr Fans zu sammeln. Als der Durchbruch nahe ist und Bananafish einen Plattenvertrag bei einem großen Label bekommt, macht Eliza einen gutgemeinten, aber schrecklichen Fehler. Danach ist nichts mehr wie es vorher war und Paul und Bananafish steuern dem Abgrund entgegen...

Liebesgeschichten über Rock Stars mag ich ja besonders gerne. Meist laufen sie nach einem bestimmten Schema ab und am Ende sind Heldin und Held glücklich vereint und die Band sonnt sich selig in ihrem Erfolg. How to Kill a Rock Star ist anders. Das Musikbusiness wird als ein hartes Business beschrieben, in dem man entweder eine Lücke findet und selbst über seinen Erfolg bestimmt oder aber in dem man als Pferdchen der Plattenfirmen ins Rennen geschickt wird. Und genau wie erfolglose Pferde, werden Bands nach einer gewissen Karenzzeit gnadenlos aussortiert. Paul und Bananafish schrammen knapp an der Lücke vorbei und landen im Haifischbecken eines großen Labels. Damit geht der Ärger los.

Tiffanie de Bartolo erzählt Elizas und Pauls Geschichte in How to Kill a Rock Star ganz wunderbar. Sie sind einfach perfekt füreinander und man kann gar nicht anders, als mit ihnen auf Wolke Sieben zu schweben. Als Pauls Band Bananafish den Durchbruch schafft, setzt Eliza - zwar aus einem uneigennützigen Zweck - ihr gemeinsames Glück aufs Spiel. Die Durststrecke, die danach folgt, wird durch tolle Nebencharaktere wie Loring und Doug mitgetragen. Überhaupt waren die Charaktere alle extrem charmant. Das Buch endet dann mit einem besonderen Clou. Doch jeder der seine fünf Sinne besamen hat, kann sich - meiner Meinung nach - einen Teil der Ereignisse schneller zusammenreimen als Eliza. Trotzdem habe ich Titel von vorne bis hinten verschlungen und das ganze Rockstar-Konstrukt wurde atemberaubend und gewitzt dargestellt.

Abzüge gibt es von mir für eine Ungereimtheit, die Elizas Flugangst betrifft und die mich manchmal beim Lesen etwas genervt hat. Ganz klar ist, dass diese Angst logisch und begründet ist. Zwar war sie als Teenager bei einem Therapeuten in Behandlung, hat aber trotzdem keine spezielle Therapie gegen die Flugangst gemacht. Als klar wird, dass Fliegen immer wichtiger wird, unternimmt sie trotzdem nichts dagegen. Hier habe ich mich die ganze Zeit gefragt, warum diese schlaue Frau in diesem Punkt so blind durch die Gegend irrt. Statt sich dann einer Rosskur zu unterziehen, wäre die Flugangst mit professioneller Hilfe bestimmt schneller und leichter zu bewältigen gewesen.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch von Tiffanie de Bartolo aber wirklich viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich mich endlich überwunden habe, die für ein englisches Ebook ziemlich teure Ausgabe zu kaufen. How to Kill a Rock Star ist lustig, schön, traurig, überkandidelt und sehr unterhaltsam. Definitiv ein empfehlenswertes Buch.

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03.

Nov 2013

~nia

The Iron Jackal

Darian Frey sonnt sich in seiner neuen Berühmtheit, die ihm die Ereignisse in The Black Lung Captain / Schwarze Jagd eingebracht haben. Besonders glücklich macht ihn die Tatsache, dass er mit seiner alten Liebe und ehemaligen Widersacherin Trinica Dracken eine zarte Freundschaft entwickelt, die durch gemeinsame Geschäfte noch verstärkt wird. Doch als er in Trinicas Auftrag eine kostbare Reliquie von den verhassten Sammies klauen soll, wendet sich das Blatt.
Obwohl er die Antiquität nicht anfassen soll, kann Frey den aufreizenden Worten ihrer jungen Führerin Ashua in Samarla natürlich nicht widerstehen und guckt sich die Kostbarkeit näher an. Es handelt sich um ein Schwert aus einem ungewöhnlichen und unbekannten Material. Ehe Frey sich versieht, hat ihn die Waffe in die Hand gebissen und ihm den schrecklichen Fluch des Eisernen Schakals verpasst. Mit Ashuas und Crakes Hilfe bekommt Frey raus, um was für einen Fluch es sich dabei handelt: Darian Frey hat bis zum nächsten Vollmond Zeit, die Reliquie wieder an den Ort zu bringen, von dem sie entwendet wurde. In der Zeit wird ihn der Eiserne Schakal dreimal Heimsuchen, das letzte Mal in der Nacht des Vollmonds selber, um ihm endgültig den Garaus zu machen. Dummerweise hat Frey keine Ahnung wo sich der Ursprungsort der Waffe befindet, noch wie er das rausbekommen soll. Außerdem hat Trinica die Reliquie schon an ihren eigenen Auftraggeber weiterverkauft. Freys Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn bis zum nächsten Vollmond sind es nur noch 12 Tage und Nächte. Zum Glück hat Darian Frey aber ein Crew, die zu ihm hält und bereit ist, für das Leben ihres Kapitäns allerlei auf die Beine zu stellen...

Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich mich in The Iron Jackal mit der Tatsache abgefunden hatte, dass Darian nach dem tollen Auftritt in The Black Lung Captain / Schwarze Jagd erst mal in Selbstbeweihräucherung versinkt. Dann schafft der Depp es auch noch, sich selbst einen Fluch aufzuhalsen, der sich gewaschen hat. Durch den Fluch wird das Leben der Crewmitglieder der Ketty Jay von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt. Doch genau das macht letztendlich auch den Charme von The Iron Jackal aus. Dass man erst gar nicht glücklich mit den Protagonisten ist, doch von der Geschichte immer weiter in seinen Bann gezogen wird. Diese Sogwirkung wird durch den wunderbaren Wortwitz von Chris Wooding noch verstärkt. Irgendwann fiebert man nur noch mit allen Akteuren, also Frey, Silo, Cracke, Jez, Malvery, Hawkins, Pinn und sogar Schlacke mit. Und glaubt mir, in diesem dritten Band der Tales of the Ketty Jay / Captain Darian Frey Saga-Reihe jagt ab der Erbeutung der Reliquie (mithilfe eines ziemlich spektakulären Zugüberfalls) ein Abenteuer das nächste.
Mich persönlich konnten auch die neu eingeführte Figuren begeistern: Ashua, zeigt schon bei ihrem ersten Zusammentreffen mit Frey, dass sie Potential hat. Ihre Vergangenheit ist ebenso interessant und spannend wie die der anderen Crewmitglieder. Doch auch der erst zum Ende hin auftauchende Ugrik war ein echtes Unikat. Überhaupt ist die Charakterentwicklung in The Iron Jackal wieder phänomenal. Über alle bekannten Personen erfährt man neue Dinge. Jedes Crewmitglied entwickelt sich weiter (ja, selbst der strunzdumme Pinn) und einige müssen sich dabei ihren inneren Dämonen stellen - manchmal ist das sogar wörtlich zu nehmen...

Ich liebe die Bücher um Darian Frey und die Ketty Jay. Erst hatte ich ziemlich Muffensausen, ob ich dem Wortwitz von Chris Wooding im Original gewachsen bin. Doch Dank des Wörterbuchs im eReader und meinen inzwischen doch gestiegenen Vokabelkenntnissen habe ich nicht nur die wunderbaren Wortgeplänkel zwischen Ashua und Crake auf Kosten von Frey und Pinn verstanden, sondern auch den ironischen Ton, der die Unterhaltung zwischen den Crewmitgliedern oft so charmant macht. Ein kurzes Beispiel will ich euch hier nicht vorenthalten:

"What you don't know about Samarla could fill a library, Cap'n, said Silo."
"What I don't know about libraries could fill a library, Frey replied."

Waren Darian, Crake und Jez bislang meine Lieblinge, konnten in The Iron Jackal besonders Silo und Malvery Sympathiepunkte sammeln. Nun bin ich sehr gespannt, was im nächsten Band alles passieren wird: Gibt es einen Bürgerkrieg? Kann sich Frey seinen innigsten Wunsch erfüllen? Gibt Jez dem Ruf nach? Wird Hawkins Pinn endlich mal eins auf die Mütze geben? Bleibt Ashua ein vollwertiges Crewmitglied? Finden Silo und Malvery ihren Frieden auf der Ketty Jay? So viele Fragen. Zum Glück habe ich The Ace of Skulls (Amazon-Partnerlink*) schon gekauft und kann mir alle Fragen bald selbst beantworten.

Fazit: Auch das dritte Abenteuer um die Crew der Ketty Jay ist absolut Empfehlenswert. Keine Ahnung wie Chris Wooding das immer schafft. Am besten, ihr lest die Bücher selbst.
Zu einer deutschen Übersetzung von The Iron Jackal ist mir noch nichts bekannt. Da die Blanvalet-Tochter Heyne die ersten beiden Bände ins Deutsche übersetzt hat, hoffe ich, dass sie das mit den weiteren beiden Ketty Jay-Büchern ebenfalls machen werden.

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