Rezensionen
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05.Jan 2014 |
~nia
Allegiant / Letzte Entscheidungvon Veronica Roth
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Enthält Spoiler zu Divergent / Die Bestimmung und Insurgent / Tödliche Wahrheit.
Tris und Four wollen den Hinweisen von Tris Ahnin auf den Grund gehen. Sie wollen Chicago verlassen. Doch Fours Mutter Evelyn, die mit den Fraktionslosen die Macht übernommen hat, hat etwas dagegen und versucht, die kleine Gruppe an Unbestimmten (Divergent) aufzuhalten. Dennoch schaffen es Tris und Four mehr oder weniger Wohlbehalten in die Außenwelt und dürfen sich dort auf einige unangenehme Wahrheiten gefasst machen: Chicago ist eine von mehreren Städten, die als Versuchspool benutzt wurden. Das Experiment in Chicago gilt durch die sich häufenden Gewaltausübungen als gescheitert - die Stadt mit ihren Bewohnern soll eliminiert werden. Die Divergent (Unbestimmten) sind die erstrebenswerte Lebensform. Ihre Genkombinationen gelten als hochwertig, Personen, die diese nicht haben, gelten als Minderwert. Sprich: Tris und Four sind in einem sich wiederholendem Alptraum gelandet und wollen alles tun, um ihre zurückgelassenen Freunde und Familienmitglieder zu schützen und zu retten. Koste es, was es wollen...
Wie so viele, hatte ich mich total auf das Erscheinen von Allegiant / Letzte Entscheidung gefreut. Wie so viele bin ich sehr enttäuscht worden. Weil ich so enttäuscht war, habe ich die Rezension lange vor mir her geschoben. Mit dem Effekt, dass die Enttäuschung nur immer größer und größer wurde und meine Bewertung des Buches immer schlechter und schlechter. Es hilft alles nichts, deshalb hier der Versuch, ein wenig Ordnung in meine Kritikpunkte zu diesem Abschlussband der Divergent Trilogy-Reihe zu bringen:
Die Perspektiven
Allegiant / Letzte Entscheidung wird aus der Perspektive von Tris und Four erzählt. An sich sollte das ein Garant dafür sein, dass das Buch spannend und unterhaltsam ist. Leider sind sich die beiden Erzählstimmen aber so ähnlich, dass man ohne die Kapitelüberschriften, in denen der jeweilige Erzähler genannt wird, verloren wäre. Wie kann es bitteschön sein, dass ein Mann und eine Frau so gleich klingen? Klar, die zwei haben viel gemeinsam mit ihrem Wechsel von Abnegation zu Dauntless, aber insbesondere Fours eher lamentierende Stimme war wirklich schwer zu ertragen.
Der Handlungsverlauf
Es dauert mehr als zwei Drittel des Buches, bis die Handlung mal ansatzweise in Schwung kommt. Dann geht es ratzfatz und die Geschichte läuft in demselben Muster ab, wie auch schon die Enden von Divergent / Die Bestimmung und Insurgent / Tödliche Wahrheit. Wenn so rückblickend drüber nachdenke, macht es das ganze Buch einfach nur langweilig und lahm.
Die Auflösung
Ich fand, dass die Auflösung bezüglich der Divergent, der Allegiant, der verschiedenen Experimente und besonders im Hinblick auf die Seren sehr konstruiert erschien und an den Haaren herbeigezogen wirkte. So als hätte Veronica Roth ein Puzzle an Handlungskärtchen vor sich liegen gehabt und so lange Erklärungen und Erläuterungen ersonnen, bis alles so ansatzweise passt. Leider sind dabei der Schreibstil und die Spannung zu kurz gekommen.
Der große Knall - OHNE Spoiler
Eigentlich ist das Event, was ich hier als großen Knall bezeichne mutig und eines der wenigen Dinge, die mir an Allegiant / Letzte Entscheidung tatsächlich gefallen haben. Zumindest die Tatsache, dass es zu diesem großen Knall kommen musste. Dummerweise war das wie und weshalb aber weniger überzeugend. Es kam total plötzlich und wurde auch nicht lange ausgewalzt. Mit dem Effekt, dass es irgendwie unnötig wirkte und mich emotional nicht besonders packen konnte. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht die Absicht der Autorin war.
Der Schreibstil
Ich hatte mich schon darüber beschwert, dass Allegiant / Letzte Entscheidung nicht besonders spannend war und auch die beiden Erzählperspektiven daran wenig ändern konnten. Insgesamt war der Schreibstil von Allegiant / Letzte Entscheidung gar nicht schlecht. Doch leider war er auch nicht so gut, wie in den beiden Vorgängern. Ich weiß nicht, woran es lag, aber Veronica Roth konnte mich mit ihrem Stil hier weder zum Mitfiebern bewegen noch konnte ich das Buch wirklich genießen.
Fazit: Ein Reihenabschluss, der wirklich schwer enttäuscht hat. Am besten lest ihr ihr Allegiant / Letzte Entscheidung selbst und beurteilt dann, ob diese Rezension zu harsch war.
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04.Jan 2014 |
~nef
The Last Boyfriend / Lilienträumevon Nora Roberts
Tags:
Romantik
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Enthält Spoiler zum ersten Teil der The Inn at Boonsboro Trilogy / Blüten-Trilogie The Next Always / Rosenzauber.
Owen Montgomery ist hin und weg vom fertigen Hotel. Es sieht wirklich gut aus und die Menschen der Stadt scheinen sich sehr über die Renovierung zu freuen. Nun ist es nicht mehr lang und die ersten Gäste werden in den individuell gestalten Räumen schlafen.
Aber die Arbeit hört nicht auf. Neben den letzten Feinheiten am Hotel muss er sich noch um das Haus für seinen Bruder Beckett kümmern. Schon bald klingeln für ihn und Clara die Hochzeitsglocken und dann soll die Familie in das fertige Haus ziehen.
Avery MacTavish hat ebenfalls alle Hände voll zu tun. Ihre Pizzeria läuft gut und nun ist das Hotel fertig. Die Gäste werden sicherlich auch ihren Laden besuchen und so steht sie schon jetzt unter Strom.
Während ihr Privatleben das reinste Chaos ist, behält sie in geschäftlichen Dingen die Dinge im Auge. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sie einen Plan fasst. Schon seit zwei Jahren beschäftigt sie sich mit dem Gedanken, aber was werden die Montgomerys dazu sagen? Trauen sie ihr das zu? Schließlich steht sie so schon sieben Tage die Woche in der Küche und schuftet.
Aber Avery glaubt fest an sich und als es dann zur familiären Einweihung des Hotels kommt, packt sie ihre Karten auf den Tisch: Sie möchte ein weiteres Restaurant eröffnen. Direkt neben dem Hotel steht ein altes ungenutztes Gebäude und da das Hotel nur über eine Auswahl an kalten Speisen und kleinen Snacks verfügt, wäre es die ideale Ergänzung.
Owen weiß nicht so recht was er von dem Vorschlag mit dem Restaurant halten soll. Er ist hin und hergerissen, denn er sieht wie sich Avery schon in der Pizzeria beinahe totschuftet. Und natürlich hätten sie dann auch weniger Zeit füreinander.
Kurz zuvor haben sie beschlossen zarte Fäden der Leidenschaft zu spinnen. Aber er weiß auch, dass Avery ein ziemlicher Dickschädel ist und wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, setzt sie es für gewöhnlich auch in die Tat um. Ähnlich seiner Mutter Justine.
Eigentlich läuft es gerade ziemlich gut für alle, doch dann benimmt sich Avery merkwürdig. Sie verschiebt ständig ihr nächstes Treffen und geht ihm auch sonst aus dem Weg. Er weiß nicht, dass Avery von ihrer Vergangenheit eingeholt wurde und in Selbstzweifeln ertrinkt.

Nachdem der erste Band der Reihe ein wenig schleppend anlief, hatte ich hier auf etwas mehr Schwung gehofft. Und den habe ich auch bekommen. Obwohl man nicht sagen kann, dass dieses Buch wahnsinnig spannend und unvorhersehbar ist, macht es Spaß es zu lesen.
Die Liebe zwischen Avery und Owen beginnt schon weit in der Vergangenheit, als beide noch Kinder waren. Schon damals war Avery Owen verfallen und jetzt scheint es, als wenn alles in den richtigen Bahnen läuft.
So gesehen weiß man also was passiert und hat keinen 'Aha'-Moment in diesem Buch. Aber die Art und Weise wie Owen und Avery miteinander umgehen ist wirklich süß. Auf der einen Seite wild und leidenschaftlich und auf der anderen Seite schüchtern und verliebt.
Auch hier gibt es wieder Begegnungen mit dem Hausgeist Lizzy und endlich lernt man etwas mehr über ihre Vergangenheit kennen. Das finde ich sehr schön und denke, es ist ein guter Ausgleich zur Leidenschaft.
Mir hat die Geschichte wirklich rundherum gefallen, warum ziehe ich also einen halben Stern ab?
Ganz einfach - Fehler. Es gibt einfach zu viele Fehler in diesem Buch. Da werden falsche Wörter gesetzt und auch Personen verwechselt. Immer wieder wird Clare - die ja nun glücklich mit Beckett ist - mit Owen in Verbindung gebracht und auch Hope und Avery werden vertauscht. Diese Fehler sind mir besonders zum Ende hin aufgefallen und ich hatte ein wenig das Gefühl, dass Nora Roberts hier zunehmend schludrig wurde.
Ich hoffe nun sehr stark, dass der letzte Band der Reihe wieder besser ist und hier ein Lektorat aufgepasst hat.
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02.Jan 2014 |
~ND
Masqueradevon Nyrae Dawn
Games #3
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Enthält leichte Spoiler für Facade / Facade - Bittersüßes Schweigen.
Schon seit langer Zeit hat Maddox nur noch zwei Dinge, an denen ihm wirklich etwas liegt: Seine kleine Schwester Delaney und sein Ziel, eines Tages Tätowierer zu werden. Ansonsten hat er sich und alle anderen im Großen und Ganzen aufgegeben. Seine Eltern können ihm gestohlen bleiben und auch Freunde hat er kaum. Selbst Delaney findet kaum Zugang zu ihm. Auch seine Ausbildung zum Tätowierer macht keine Fortschritte, da er bisher noch in keinem Studio langfristig Glück hatte. Deshalb verdient Maddox sein Geld als Türsteher in einem Club. Das macht es zumindest einfach für ihn, einigermaßen unkompliziert Frauenbekanntschaften für eine Nacht zu machen. Mehr will er gar nicht.
So kommt es auch, dass er eines Nachts Bee kennenlernt...
Bee hatte immer genug Liebe in ihrem Leben. Ihre Eltern würden alles für sie tun und unterstützen sie, wo sie nur können. Doch seit sie als Kind entführt wurde, kann sie damit nicht mehr umgehen. Sie fühlt sich erdrückt von all dieser Liebe und weiß nicht so recht, wie und ob sie diese erwidern kann.
Das Einzige, dass ihr Ruhe und Frieden bringt, ist ihre Leidenschaft zum Tätowieren. Gerade erst hat sie ihr erstes eigenes Studio Masquerade eröffnet und sich damit einen Traum erfüllt.
Für eine Beziehung ist kein Platz in Bees Leben. Die möchte sie aber auch gar nicht. Trotzdem hat sie nichts gegen einen gelegentlichen One Night Stand. Besonders als sie in einem Club den gutaussehenden Maddox kennenlernt, der ihr ziemlich schnell ein eindeutiges Angebot macht.
Eigentlich sollte es das nach dieser einen Nacht zwischen Bee und Maddox gewesen sein. Doch als Maddox sich in einem neuen Tattoo-Studio in der Stadt bewerben will, steht er natürlich ausgerechnet Bee gegenüber.
Beide haben es sich zur Regel gemacht, ihre Bettgeschichten kein zweites Mal zu sehen, doch beide erkennen auch, dass viel vom jeweils anderen in ihnen steckt - und sie vielleicht jemanden gefunden haben, der sie wirklich verstehen könnte.
Im Prinzip kannten wir Maddox Geschichte ja bereits aus Nyrae Dawns letztem Buch der Games-Reihe, Facade / Facade - Bittersüßes Schweigen. Im Vorfeld war ich deswegen ein wenig besorgt, dass Masquerade ein etwas langweilig werden könnte. Meine Sorge hat sich aber glücklicherweise nicht bestätigt. Dafür war alleine Bees Beitrag zur Geschichte schon interessant genug.
Denn Bees Entführung hat ihr wirklich sehr zugesetzt. Allzu viel möchte ich dazu gar nicht sagen. Nur so viel: Es war nicht die schlechte Erfahrung, die man vielleicht erwarten würde. Nein, was ihr zusetzt, ist das, was danach kam; die Rückkehr in ihr altes Leben. Zuneigung, Liebe, Vertrauen. All das sind Dinge, mit denen sie überhaupt nicht umgehen kann und die sie in ihrer Familie und auch bei vielen anderen Leuten zum Außenseiter macht. Aber sie möchte es nicht anders. Zumindest redet sie sich das ein. Obwohl sie manchmal etwas kühl und ziemlich zickig rüberkommen kann, mochte ich Bee beim Lesen doch sehr gerne. Sie weiß ziemlich genau, wo ihre Stärken, Schwächen und Probleme liegen und macht sich und anderen nichts vor. In mancher Hinsicht sind Bee und Maddox sich daher sehr ähnlich. Beide halten die Menschen um sich herum auf Abstand und sind irgendwie verloren. Doch wo Bee vielleicht eher verwirrt ist, ist Maddox wütend. Auf alles und jeden. Denn er kann es nicht an denen auslassen, die es verdient haben. Deswegen ist es mir manchmal ein klein wenig schwer gefallen, mich wirklich in ihn hineinzuversetzen.
Dennoch ist Masquerade eine sehr schöne Geschichte. Vor allem wenn die beiden beginnen, sich langsam aber sicher aneinander an zu nähern. Denn sie ähneln sich nicht nur, was ihre Charaktere angeht, auch ihre Hintergründe haben sie ähnlich belastet. Außerdem verbindet sie die Liebe zu Kunst und Tattoos. Mir hat ihre Geschichte sehr gut gefallen. Vermutlich auch deswegen, weil sie trotz ihrer bewegten Vergangenheit in der Gegenwart ohne große Dramen auskommt. Oder zumindest ohne solche, die sich nicht schon seit dem letzten Buch angekündigt haben. Trotzdem habe ich mich mit Masquerade zu keiner Sekunde gelangweilt. Auch, dass die Paare aus Charade / Charade - Bittersüßes Spiel und Facade / Facade - Bittersüßes Schweigen eine gewisse Rolle spielen, hat mit gut gefallen. Besonders Delaney und Adrian sind sehr präsent und in gewisser Hinsicht ist es genauso ihre Geschichte, wie Bees und Maddox.
Einzig das Ende war mir dann ein klein wenig zu schmalzig. Es ist zwar definitiv schön und hatte seine bewegenden Augenblicke, insgesamt war es mir aber etwas zu gefühlsbetont, wenn man überlegt, wie reserviert Bee und Maddox normalerweise sind.
Fans von Nyrae Dawns Games-Reihe sollten sich davon aber definitiv nicht abschrecken lassen. Es ist eine schöne, traurige und emotionale Geschichte von zwei Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen, die sich aber irgendwie dennoch in einer ähnlichen Situation befinden.
Masquerade erscheint am 7. Januar 2014 in den USA. Bisher habe ich noch keine Informationen über die deutsche Veröffentlichung gefunden. Da der erste Band Charade / Charade - Bittersüßes Spiel aber am 25. Februar 2014 in die deutschen Buchländen kommt, wird vermutlich auch Masquerade irgendwann folgen.
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31.Dez 2013 |
Close Protection |
Achtung: Close Protection ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet.
Luca D'Amato ist 18. Seitdem er 16 ist, hat er es geschafft aus drei Internaten rauszufliegen. Jedes Mal, weil er mit einem oder gleich mehreren seiner Lehrer intim wurde. Lucas Mutter, Evelyn D'Amato, ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau im Sicherheits- und Waffengeschäft und hat viele, viele Feinde. Sie hält ihren homosexuellen Sohn für Sexbesessen. Weil ihm sein Ruf vorauseilt, will kein Internat Luca mehr aufnehmen. Und so muss er wohl oder übel zurück in sein Elternhaus zurückkehren, dass er seit seinem 12. Geburtstag nicht mehr gesehen hat und dem er gerne auch noch länger ferngeblieben wäre. Als er in Bethesda (Maryland, an der Grenze zu Washington D.C., USA) ankommt, lernt er den neuen Chef seines Sicherheitsteams kennen und fällt aus allen Wolken. Statt einer Frau oder eines hässlichen Kerls steht da ein Prachtbild von einem Mann vor ihm: groß, stark, blaue Augen. Luca weiß, dass er ihn haben muss, unbedingt.
Jakob Ryder ist 28. Seit zwei Jahren ist er im Sicherheitsteam von Evelyn D'Amato angestellt. Seine große Chance kommt, als er zum Sicherheitschef von Lucas Bodyguard-Team aufsteigt. Ryder weiß schon vor dem ersten Blick auf seinen neuen Schutzbefohlenen, dass der es faustdick hinter den Ohren hat. Doch als er den ersten Blick auf Luca werfen kann, weiß er auch, dass er in Schwierigkeiten steckt: der drahtige, hübsche Junge mit der olivfarbene Haut, den schwarzen Haaren und den ausdruckstarken braunen Augen ist eine Augenweide und versprüht eine raubtierhafte Eleganz.
Kurze Zeit später passieren unheimliche Dinge: Neben Entführungsversuchen, probiert jemand Luca systematisch mit seiner Vergangenheit bloßzustellen und Luca kennt nur einen Weg, mit Angst und psychischer Belastung fertig zu werden: Kontrolle in Kombiantion mit Sex...
Obwohl ich inzwischen eine Menge erotischer Geschichten gelesen habe, war selten eine dabei, die so faszinierend und tiefschichtig gewesen ist wie Close Protection von Cordelia Kingsbridge. Dadurch dass Luca und Ryder mit Beginn des Buches zum ersten Mal aufeinander treffen, ab diesem Moment aber mehr oder weniger ständig zusammen sind und Tür an Tür leben, lernt man sie als Leser langsam aber sicher richtig gut kennen. Man kann sehen, fast fühlen, wie sich ihre Beziehung zu einander entwickelt, verändert und eine Menge Hürden überwinden muss.
Beide Hauptcharaktere haben es in sich: Zu Beginn ist ganz sicher Luca der faszinierendere Typ Mann, aber auch derjenige, der Ryder (oder den Leser) mit seinen Handlungen manchmal abstößt. Ryder, der anfangs wie der holde Ritter in Weiß wirkt, ist längst nicht so perfekt, wie es den Anschein hat. Beide haben ihre Geheimnisse und Gründe, diese unter Verschluss zu halten. Und das ist einer der Punkte, warum mir Close Protection so gut gefallen hat: es bietet einen wunderbaren Einblick in die menschliche Psyche. Verdrängungsmechanismen und Ängste aller Art werden thematisiert und es werden sogar Methoden gezeigt, wie man mit bestimmten Problemen umgehen kann. Hinzu kommt, dass die Story wirklich spannend ist und man lange Zeit nicht weiß, wer genau hinter all den Drangsalen steckt, die auf Luca einprasseln.
Dann sind da noch die in Hülle und Fülle vorhandenen Sexszenen, die meiner Meinung nach fantastisch sind und nie langweilig werden. Das liegt daran, dass es um einiges mehr geht als nur um Sex. Die Persönlichkeiten der beiden Protagonisten sind sehr speziell, was sich auch deutlich in ihren erotischen Vorlieben und Abneigungen äußert. Doch an dieser Stelle möchte ich auch Vorwarnen: Man muss ein toleranter und aufgeschlossener Mensch sein, um an Close Protection Spaß zu haben. Bei Lesern von erotischen Büchern der Paarung Mann/Mann sollte man das erwarten, aber bei beiden Charakteren, insbesondere bei Luca, braucht es noch mal mehr Geduld und Weltoffenheit, um die manchmal wirklich schockierenden Eskapaden und den Handlungsverlauf nachvollziehen und auch verzeihen zu können.
Für mich ist Close Protection ein absoluter Lesegenuss gewesen und ich habe mich wirklich schwer getan, die beiden Protagonisten nach rund 900 Seiten (plus Kurzgeschichten) wieder zu verlassen. Und ja, ich gebe es zu, so wie fast alle Menschen in der Geschichte Luca verfallen, bin auch ich seinem Charme restlos erlegen. Und das, obwohl er manchmal ein echtes Aas war.
Das Buch wird aus der Sicht beider Charaktere erzählt, was in diesem Fall wirklich genial umgesetzt ist. Schon nach kurzer Zeit weiß man alleine vom Erzählstil, in wessen Kopf man sich gerade befindet. Und trotz erotischen und spannenden Elemente, gibt es auch immer wieder die Gelegenheit, mal ordentlich zu lachen. Sehr gut gelungen sind Cordelia Kingsbridge auch die Nebenfiguren: Hier waren insbesondere Ashton, Siobhan und Dr. Andersen meine Favoriten und sogar die unterkühlte Evelyn war mir am Ende nicht mehr unsympathisch.
Ich kann Close Protection nur jedem empfehlen, der ein Faible für erotische M/M-Geschichten mit Tiefgang und Spannung hat. Wenn dem so ist, werdet ihr Luca (und Ryder) auf Dauer nicht widerstehen können.
Das Beste ganz zum Schluss: Die Geschichte von Cordelia Kingsbridge ist kostenlos bei Fictionpress lesbar. Fall jemand das Mobi haben möchte, kann er sich gerne per Kommentar melden. Wer mit dem Thema etwas anfangen kann, wird mit Close Protection ganz sicher viel Spaß haben.
29.Dez 2013 |
My Berlin Kitchen / My Berlin Kitchenvon Luisa Weiss
Tags:
Leben
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Luisa ist gebürtige Berlinerin - ihr Vater stammt aus Amerika, ihre Mutter aus Italien. Als sich ihre Eltern trennen, ist Luisa noch sehr jung und muss sich entscheiden.
Sie geht mit ihrem Vater nach Amerika, in dem kleinen Bostoner Vorort Brookline bewohnen sie eine kleine Wohnung. Doch Luisa sehnt sich sehr nach ihrer Mutter und bittet schließlich ihren Vater nach Berlin zu ihrer Mutter ziehen zu dürfen.
Das einzig beständige in ihrem Leben ist das Kochen. Ihre Mutter kocht nicht gern, doch die Gerichte aus ihrer italienischen Heimat sind selbst Luisa ins Blut übergegangen.
Doch auch hier gibt es etwas was ihr fehlt. Sie sieht sich immer als Außenseiterin, denn sie hat keine klaren Wurzeln. In Deutschland versucht sie sich europäisch zu geben - in Boston wie eine Amerikanerin. Selbst ihre Freunde kennen sie nicht ganz.
Als es Zeit wird zu entscheiden was sie in Zukunft machen will, geht sie für ein Jahr nach Paris. Um sich selbst zu finden. Doch dort findet sie nur Einsamkeit. Einzig die franszösische Küche ist ihr Trost. Bis sie auf Max trifft. Er ist liebevoll, fröhlich und hat immer ein Ohr für sie. Luisa verliebt sich bis über beide Ohren in ihn und gemeinsam gehen sie zurück nach Deutschland.
Doch auch jetzt ist Luisa rastlos. Da erhält sie ein unglaubliches Angebot von einem New Yorker Verlag und beschließt zurück nach Amerika zu gehen - ohne Max. Im Grund weiß sie nicht einmal genau warum sie der Sache zwischen ihnen beiden nicht ganz getraut hat. Doch Max lässt sie lange nicht los.
Um sich auf andere Gedanken zu bringen und endlich mal Herrin zu werden über die vielen gesammelten Rezepte aus den Wochenzeitungen beginnt sie einen Blog. Eine Freundin hat sie auf die Idee gebracht und ihr von Julie Powell erzählt. Der jungen Frau die sich ein Jahr lang durch Julia Childs Mastering the Art of French Cooking kocht und darüber bloggt.
Luisa ist begeistert und beginnt zaghaft ihre ersten Erlebnisse mit der Welt zu teilen. Nie hätte sie gedacht, dass sie derart viel Zuspruch erhält und gerade in schwierigen Zeiten sind ihre Leser für sie da.
Eine hoffnungslose Beziehung zu Sam, einem Amerikaner und ein gebrochenes Herz bringen Luisa am Ende dorthin zurück wo sie hingehört - nach Berlin und zurück zu ihrer großen Liebe.
Dieses Buch ist die Lebens- und auch Liebesgeschichte der Luisa Weiss. Mich hat vor allem der Plot angesprochen. Als Hobbybäckerin greife ich im Moment gern alle Bücher auf, die sich um das Thema kochen und backen drehen und so landete ich natürlich auch bei My Berlin Kitchen / My Berlin Kitchen.
Luisa ist eine sehr sympathische Frau deren Probleme schon in jungen Jahren beginnen. Sie beschreibt sehr anschaulich ihre ersten Jahre in Berlin und danach die Zerrissenheit während sie zwischen ihren beiden Elternteilen pendelt.
So richtig heimisch fühlt sie sich erst später und das liegt wohl auch an ihrer großen Liebe Max.
Jedes Kapitel endet mit wenigstens einem Rezept, welches auch im Kapitel selbst beschrieben wird. Luisa Weiss macht das so detailreich, dass ich die Düfte der unterschiedlichen Eintöpfe, Fleischgerichte und Backwaren förmlich durch das Buch riechen konnte. Man sollte in dem Buch also nicht lesen, wenn man gerade einen knurrenden Magen hat. Das wäre reine Folter.
Ich bin überhaupt keine gute Köchin - was wohl daran liegt, das sich nie begonnen habe zu kochen. Das Backen liegt mir da schon weit mehr. Aber nach diesem Buch werde ich es einfach mal ausprobieren. Die Rezepte werden alle ausprobiert und vielleicht ist es ja wirklich so einfach, wie sie es beschreibt.
Ich hatte viel Freude beim Lesen und bin jede Sekunde liebend gern mit Luisa durch New York, Paris und Berlin gegangen. Sie schreibt so mitreißend, dass ich vor dem Umblättern jeder Seite gehofft habe, dass sie es jetzt geschafft hat ihren Platz zu finden.
Dieses Buch hilft vielleicht dabei seinen Platz im Leben zu finden oder einfach nur der eigenen Seele um zu wissen, es geht auch anderen Menschen so.
Vielen Dank an dieser Stelle an den Limes-Verlag für mein Jahreshighlight 2013.
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