Rezensionen
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09.Jan 2014 |
~nef
Wenn die Nacht beginntvon Kerstin Pflieger
Tags:
Fantasy, Jugendbuch
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Lilly ist auf dem Weg in ihre neue Heimat. Seit dem Tod ihres Vaters hält es ihre Mutter nie lange an einem Ort. Sie verliebt sich Hals über Kopf in einen Mann nur um dann einige Monate später samt Tochter die Flucht zu ergreifen und in einer neuen Stadt von vorn zu beginnen.
Doch dieses Mal ist alles anders. Thomas heißt der neue Mann an ihrer Seite und mit ihm wagen sie den Schritt einer Patchwork-Familie. Denn Thomas hat einen Sohn - Samuel.
Lilly ist sehr gespannt auf das Leben mit zwei Fremden in einem Haus. Außerdem auf ihre neue Schule. Thomas ist als Lehrer in einem Internat für reiche Kinder angestellt und auch ihre Mutter hat dort eine Stelle bekommen. Samuel und Lilly erhalten ein Stipendium, da es weit und breit keine andere Schule gibt.
Am Abend vor dem ersten Schultag wird in der Schule eine Party veranstaltet, damit die Neuen schon einmal Kontakte knüpfen können. So lernt Lilly gleich zwei sympathische Mädchen kennen - Amy und Michelle. Beide Kinder reicher Eltern, aber im Gegensatz zu vielen anderen an der Schule durchweg auf dem Boden geblieben.
Auch muss Lilly feststellen, dass es in dieser Schule nur so vor gutaussenden Jungs wimmelt. Felias, ein Schwerenöter, versucht sie gleich in seinen Bann zu ziehen, doch Lilly wird von Michelle gerettet. Dafür erspäht sie einen anderen Jungen. Er wirkt abweisend und doch unglaublich anziehend auf sie. Seine Augen strahlen und obwohl jeder sagt, Raphael hätte sie noch nie für ein Mädchen interessiert, scheint Lilly auserwählt zu sein. Denn Raphael kann die Augen kaum von ihr lassen.
Ihn umgibt etwas unheimliches, aber Lilly kann nicht erfassen was. Seine silberglitzernden Augen sind in jedem Fall etwas besonderes.
Nach der Feier laufen Samuel und Lilly durch den Wald, der das Internat umgibt, nach Hause. Samuel hat seine Jacke vergessen und läuft zurück, während Lilly allein weiter läuft. Da hört sie ein sich nahendes Auto vor und hinter sich. Vor Lilly verengt sich die Straße und sie kann sich nur mit einem Sprung ins Dickicht retten. Doch dann fällt ihr Samuel ein. Sie kann ihn nicht mehr warnen und muss mit ansehen, wie er vom Wagen erfasst wird und in den Straßengraben geschleudert wird. Beide Wagen begehen Fahrerflucht und Lilly ist alleine mit der Leiche. Mit Angst im Nacken nähert sie sich der Stelle und findet Samuels Körper seltsam verdreht vor. Schluchzend bricht sie zusammen. Doch dann passiert etwas Unfassbares: Samuels Gelenke richten sich wie von Geisterhand und er erwacht zu Leben. Doch seine Augen sind anders.
Gemeinsam gehen sie nach Hause, Lilly völlig aufgelöst, Samuel etwas benommen.
Ab dem nächsten Tag weiß Lilly genau, das mit Samuel etwas nicht stimmt. Er benimmt sich sonderbar und spricht auch anders. Als sie ihn dabei erwischt, wie er eine Fliege quält ist klar, Samuel ist nicht mehr er selbst. Doch was genau mit ihm passiert ist, kann sie nicht sagen und keinem anderen scheint seine Verwandlung aufzufallen.
Da mischt sich Raphael ein und erzählt ihr Dinge die sie nicht glauben kann.
Hach, ich weiß nicht so recht was ich von diesem Buch halten soll. Ich hatte mich so darauf gefreut und nun sitze ich hier und bin hin- und hergerissen.
Die ersten Seiten erwecken den Eindruck man würde noch einmal die Twilight Saga / Biss-Reihe von Stephenie Meyer lesen, nur in Deutschland angesiedelt. So vieles erinnert an Bella und Edward, dass es schon beinahe traurig ist.
Einige Seiten weiter macht man dann einen kleinen Abstecher nach Hogwarts, bei der Besichtigung des Internats.
Das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Erst ab der Hälfte des Buches befindet man sich in einer eigenen Welt mit Lilly und Raphael.
Die gesamte Geschichte spielt sich in der Umgebung um das Internat ab. Im Haus von Lillys neuer Familie, dem angrenzenden Wald und dem Internat. Lediglich kleine Abstecher sind selten gestreut.
Ich kann nicht einmal sagen über welchen Zeitraum sich das ganze Geschehen zieht, doch irgendwie erscheint es wie nur wenige Tage.
Die zweite Hälfte des Buches versöhnt mich ein wenig mit dem Anfang und so kann ich zurückblickend sagen, dass trotz der vielen Parallelen Kerstin Pflieger eine gute Geschichte gewoben hat um die wenigen Charaktere.
Der zweite Teil Solange die Nacht uns trennt (Amazon-Partnerlink*) liegt bereits hier und ich bin gespannt was im nächsten Teil passiert. Denn der erste Teil ist tatsächlich in sich geschlossen. Zwar wird von einer Aufgabe gesprochen, doch der eigentliche Plot wird komplett geschlossen. Man kann sich also überlegen, ob man weiter lesen möchte oder nicht.
Ich bin ein großer Fan der anderen Bücher von Kerstin Pflieger und werde die Reihe auf alle Fälle weiter verfolgen. Ich will ja schon wissen was es mit Raphael und seinen Freunden auf sich hat ;)
Insgesamt ist Wenn die Nacht beginnt ein eher schwacher Reihenstart, hat aber durchaus Potential.
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07.Jan 2014 |
~ND
Knowing Jackvon Rachel Curtis
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Die 20-jährige Chloe hat sich immer bemüht, es allen Recht zu machen. Sie studiert Kunst an einer Privatuniversität und hat immer gute Noten. Sie hat ihren Eltern nie Kummer bereitet, hatte nie Ärger mit der Polizei, Drogen oder Alkohol. Eigentlich ist sie ein ziemlich braves Mädchen. Zumindest bis an die Öffentlichkeit dringt, dass sie drei Monate lang mit Dr. Carter Ames, einem ihrer Professoren, geschlafen hat. Der hat daraufhin seinen Job verloren. Doch da er bei allen sehr beliebt war, lassen die gesamte Studentenschaft und auch einige der Lehrer ihren Unmut an Chloe aus. Schließlich würde nur eine absolut scheinheilige Schlampe jedem das perfekte Mädchen vorgaukeln, aber hintenherum mit ihrem Lehrer schlafen.
Dass Chloe ernsthaft an Carter gehangen und er ihr das Herz gebrochen hat, als er sich von ihr getrennt hat, scheint niemanden zu interessieren. Chloe hat sich bereits damit abgefunden, dass ihr Senior Jahr wohl alles andere als angenehm werden wird. Doch als sie sogar eine Morddrohung wegen ihrer Affäre bekommt, kriegen es ihre Eltern mit der Angst zu tun - und heuern einen Bodyguard an.
Diese zusätzliche Aufmerksamkeit ist das Letzte, was Chloe möchte. Besonders, als sie ihren Bodyguard kennenlernt: Jack ist 26, dunkel, gefährlich, unglaublich attraktiv und kann gar nicht anders, als aus der Masse der Studenten stechen. Außerdem macht er Chloe rasend – manchmal aus Anziehung, doch meist aus schierer Wut, denn mit seiner dominanten Art kommt sie gar nicht zurecht. Doch sie muss sich auch eingestehen, dass sie und Jack irgendetwas verbindet. Dumm nur, dass Jack genauso wie Carter absolut tabu für sie sein sollte...
Doch wie der Leser in Knowing Jack von Rachel Curtis sehr schnell herausfinden wird, ist Chloe nicht nur jemand, dem es sehr wichtig ist, was andere von ihr halten, sie ist auch extrem dickköpfig. Wenn ihr jemand sagt, sie kann etwas nicht tun, kann man sich sicher sein, dass sie es rein aus Prinzip trotzdem versuchen wird (merkt euch diesen Teil, darauf werde ich nämlich später zurückkommen). Wenn man bedenkt, wie unangebracht ihre Beziehung zu ihrem Professor war, dann ist ihr Interesse an Jack ja doch ein wenig angemessener. Sollte man zumindest meinen, Jack selbst sieht das allerdings völlig anders. Er ist sich seiner Verantwortung bewusst und hat in seinem Job bereits einiges mitgemacht. Er weiß, dass es nicht gutgehen kann, Arbeit und Vergnügen miteinander zu vermischen. So kommt es, dass sich zwischen Chloe und Jack sehr bald eine Hassliebe entwickelt. Denn obwohl sich beide wollen, sollten sie sich aus verschiedenen Gründen auf Abstand halten und das sorgt natürlich immer wieder für Reibungen.
Jack und Chloe sind schon nicht gerade die einfachsten Charaktere und es ist ein ziemliches hin und her mit diesen beiden. Mal gibt Jack seiner Leidenschaft nach, dann ist er wieder hart und abweisend. Im nächsten Moment kann er aber schon wieder zum besitzergreifenden Höhlenmenschen mutieren (das tut er übrigens ziemlich oft. Wer keine Alphamännchen mag, wird vermutlich keine Freude an Jack haben). Es ist also kein Wunder, dass Chloe manchmal ziemlich zickig wird und ihm aus Prinzip nicht gehorcht. Doch Rachel Curtis hat die Sturköpfigkeit ihrer Hauptfigur ganz schön übertrieben. Denn oftmals handelt Chloe dabei einfach nur dämlich. Z.B. macht sie eigentlich gerade ein selbstauferlegtes "Männerfasten". Nach dem Drama mit Carter im letzten Jahr eigentlich eine gute Idee. Doch ihren Vorsätzen kommt ziemlich schnell Jack in die Quere - allerdings bleibt es nicht nur bei ihm. Denn rein um Jack in einer ihrer eher frostigen Phasen eins auszuwischen, fängt sie auch noch etwas mit einem anderen jungen Mann an. Ehrlich gesagt hat mir das Chloe als Charakter ziemlich vermiest. Das war einfach zu biestig und schlicht bösartig.
Die eigentliche Geschichte war...okay. Nichts besonderes, aber auch nicht so übertrieben, wie manch anderer New Adult Roman. Das Ende sah zwischenzeitlich mal ziemlich langweilig und ein wenig zu einfach gestrickt aus. Dann kam allerdings der Epilog. Es gibt zwar keinen wirklichen Cliffhanger, aber dennoch einen kleinen Seitenhieb, der mir kurz mal die Sprache verschlagen hat. Momentan gibt es noch keine Informationen zu einer Fortsetzung von Knowing Jack von Rachel Curtis. Doch wenn ich an das Ende denke, dann ist es fast unmöglich, dass es keinen zweiten Teil geben wird - und den werde ich auch garantiert lesen.
Knowing Jack erscheint am 17. Januar 2014.
06.Jan 2014 |
~ND
Staticvon L.A. Witt
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Damon und Alex sind seit zwei Jahren ein Paar. Zwar ist es nicht immer ganz leicht mit Alex, denn sie hat immer wieder Phasen, in denen sie unter schrecklichen Depressionen leidet, die sie nur mit Alkoholexzessen überwinden kann. Insgesamt waren die letzten beiden Jahre mit ihr aber die glücklichste Zeit in Damons Leben. Dafür nimmt er ihre depressiven Phasen, in die sie meist dann verfällt, wenn sie Kontakt mit ihrer ultra-religiösen Familie hatte, gerne in Kauf.
Gerade stand wieder einer dieser verhassten Familienbesuche für Alex an, doch der ist mittlerweile zwei Tage her und Damon hat seitdem nichts von ihr gehört. Sie meldet sich nicht und reagiert nicht auf seine Anrufe. Langsam macht Damon sich Sorgen und so kommt es, dass er kurze Zeit später vor Alex Haus steht, um nach ihr zu sehen. Doch als die Tür aufgeht, steht nicht etwa Alex vor ihm, sondern ein fremder Mann. Damon kann es nicht glaube, dass Alex ihm das antun würde, aber es sieht ganz so aus, als würde sie ihn betrügen.
Doch als er sich etwas beruhigt hat und den Fremden zu Wort kommen lässt der da vor ihm steht, kommt es noch schlimmer: Denn dieser Mann IST Alex. Alex ist ein Shifter, ein Mensch, der auf Wunsch zwischen beiden Geschlechtern hin und her springen kann. Doch dank einer illegalen Operation, die ihre Eltern ihr aufgezwungen haben, steckt sie nun in diesem Körper fest - wenn es nach ihnen geht für immer.
Damon weiß nicht, wo ihm der Kopf steht. Er liebt Alex - als Frau. Doch er ist durch und durch heterosexuell. Wie kann es mit ihm und Alex weiter gehen? Denn selbst wenn er wieder shiften kann, ist er auch ein Mann. Das ist aber eigentlich erst einmal alles nebensächlich, denn Alex möchte die Operation unbedingt umkehren - auch, wenn es ihn sein Leben kosten könnte.
Nachdem L.A. Witts Static bereits 2012 und 2013 gleich mehrere Preise gewinnen konnte, hatte es schon vor längerer Zeit meine Aufmerksamkeit geweckt. Und tatsächlich ist die Geschichte wirklich äußerst interessant und ungewöhnlich. Leider wollte mir die Ausführung nicht ganz so gut gefallen. Aber erst mal von vorne:
Die Geschichte ist sowohl aus Damons, als auch Alex Sicht geschrieben und der Leser wird sofort mitten ins Geschehen geworfen. Gleich nach wenigen Seiten steht Damon vor Alex Tür und das Unglück nimmt seinen Lauf. Es ist sehr spannend zu lesen, wie Alex in diese Situation gekommen ist und auch von seinem Leben als Shifter zu erfahren. Denn das ist alles andere als einfach. Die Gesellschaft ist geteilter Meinung und viele sehen sie als Anomalie an. So auch Alex eigene Eltern, die seinen Zustand als Strafe Gottes betrachten. Große Teile der Geschichte handeln von der Reaktion von Alex Umfeld, die ihn bisher nur als Frau kannten. Natürlich ist aber Damons Reaktion die einzige, die für Alex wirklich wichtig ist. Er ist es auch, mit dem sich der Leser vermutlich am einfachsten identifizieren kann. Er weiß zwar von Shiftern und ist sogar mit einigen befreundet, hätte aber nie gedacht, dass seine Freundin ebenfalls eine sein könnte. Dementsprechend große Probleme hat er auch, seine, aber auch Alex Sexualität mit der neuen Situation zu vereinbaren.
Doch so interessant die Geschichte auch ist, leider ist sie stellenweise ziemlich langatmig. Wenn erst einmal alle Karten auf dem Tisch sind und auch der Leser über die Shifter informiert ist, stagniert die Geschichte. Es geht nur noch sehr langsam voran und viele Gespräche wiederholen sich bzw. entwickeln sich fast quälend langsam. Dieses zähe Tempo setzt leider bis zum Ende der Geschichte durch und hat mir viel Lesefreude genommen.
Auch vom Ende selbst habe ich mir mehr erwartet. Zwar ist es eine gute und auch passende Weise Damons und Alex Geschichte zu beenden, allerdings hat L.A. Witt von allen Möglichkeiten - und da hätte es einige gegeben - die einfachste und in meinen Augen auch langweiligste gewählt.
Dennoch ist Static von L.A. Witt ein lesenswertes Buch. Zwar kann nichts die Strecken aufwiegen, die es leider nun mal gibt, die Geschichte selbst ist aber dennoch so interessant, spannend und vor allem emotional, dass es sich doch lohnt. Und auch wenn ich mir von dem Ende mehr erwartet habe, war es ein schöner Punkt, sich von den Charakteren zu verabschieden und man kann mit einem guten Gefühl das Buch zuschlagen.
Static erschien bereits 2011. Ab dem 20. Januar 2014 ist nun die Neuauflage erhältlich.
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05.Jan 2014 |
~nia
Allegiant / Letzte Entscheidungvon Veronica Roth
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Enthält Spoiler zu Divergent / Die Bestimmung und Insurgent / Tödliche Wahrheit.
Tris und Four wollen den Hinweisen von Tris Ahnin auf den Grund gehen. Sie wollen Chicago verlassen. Doch Fours Mutter Evelyn, die mit den Fraktionslosen die Macht übernommen hat, hat etwas dagegen und versucht, die kleine Gruppe an Unbestimmten (Divergent) aufzuhalten. Dennoch schaffen es Tris und Four mehr oder weniger Wohlbehalten in die Außenwelt und dürfen sich dort auf einige unangenehme Wahrheiten gefasst machen: Chicago ist eine von mehreren Städten, die als Versuchspool benutzt wurden. Das Experiment in Chicago gilt durch die sich häufenden Gewaltausübungen als gescheitert - die Stadt mit ihren Bewohnern soll eliminiert werden. Die Divergent (Unbestimmten) sind die erstrebenswerte Lebensform. Ihre Genkombinationen gelten als hochwertig, Personen, die diese nicht haben, gelten als Minderwert. Sprich: Tris und Four sind in einem sich wiederholendem Alptraum gelandet und wollen alles tun, um ihre zurückgelassenen Freunde und Familienmitglieder zu schützen und zu retten. Koste es, was es wollen...
Wie so viele, hatte ich mich total auf das Erscheinen von Allegiant / Letzte Entscheidung gefreut. Wie so viele bin ich sehr enttäuscht worden. Weil ich so enttäuscht war, habe ich die Rezension lange vor mir her geschoben. Mit dem Effekt, dass die Enttäuschung nur immer größer und größer wurde und meine Bewertung des Buches immer schlechter und schlechter. Es hilft alles nichts, deshalb hier der Versuch, ein wenig Ordnung in meine Kritikpunkte zu diesem Abschlussband der Divergent Trilogy-Reihe zu bringen:
Die Perspektiven
Allegiant / Letzte Entscheidung wird aus der Perspektive von Tris und Four erzählt. An sich sollte das ein Garant dafür sein, dass das Buch spannend und unterhaltsam ist. Leider sind sich die beiden Erzählstimmen aber so ähnlich, dass man ohne die Kapitelüberschriften, in denen der jeweilige Erzähler genannt wird, verloren wäre. Wie kann es bitteschön sein, dass ein Mann und eine Frau so gleich klingen? Klar, die zwei haben viel gemeinsam mit ihrem Wechsel von Abnegation zu Dauntless, aber insbesondere Fours eher lamentierende Stimme war wirklich schwer zu ertragen.
Der Handlungsverlauf
Es dauert mehr als zwei Drittel des Buches, bis die Handlung mal ansatzweise in Schwung kommt. Dann geht es ratzfatz und die Geschichte läuft in demselben Muster ab, wie auch schon die Enden von Divergent / Die Bestimmung und Insurgent / Tödliche Wahrheit. Wenn so rückblickend drüber nachdenke, macht es das ganze Buch einfach nur langweilig und lahm.
Die Auflösung
Ich fand, dass die Auflösung bezüglich der Divergent, der Allegiant, der verschiedenen Experimente und besonders im Hinblick auf die Seren sehr konstruiert erschien und an den Haaren herbeigezogen wirkte. So als hätte Veronica Roth ein Puzzle an Handlungskärtchen vor sich liegen gehabt und so lange Erklärungen und Erläuterungen ersonnen, bis alles so ansatzweise passt. Leider sind dabei der Schreibstil und die Spannung zu kurz gekommen.
Der große Knall - OHNE Spoiler
Eigentlich ist das Event, was ich hier als großen Knall bezeichne mutig und eines der wenigen Dinge, die mir an Allegiant / Letzte Entscheidung tatsächlich gefallen haben. Zumindest die Tatsache, dass es zu diesem großen Knall kommen musste. Dummerweise war das wie und weshalb aber weniger überzeugend. Es kam total plötzlich und wurde auch nicht lange ausgewalzt. Mit dem Effekt, dass es irgendwie unnötig wirkte und mich emotional nicht besonders packen konnte. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht die Absicht der Autorin war.
Der Schreibstil
Ich hatte mich schon darüber beschwert, dass Allegiant / Letzte Entscheidung nicht besonders spannend war und auch die beiden Erzählperspektiven daran wenig ändern konnten. Insgesamt war der Schreibstil von Allegiant / Letzte Entscheidung gar nicht schlecht. Doch leider war er auch nicht so gut, wie in den beiden Vorgängern. Ich weiß nicht, woran es lag, aber Veronica Roth konnte mich mit ihrem Stil hier weder zum Mitfiebern bewegen noch konnte ich das Buch wirklich genießen.
Fazit: Ein Reihenabschluss, der wirklich schwer enttäuscht hat. Am besten lest ihr ihr Allegiant / Letzte Entscheidung selbst und beurteilt dann, ob diese Rezension zu harsch war.
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04.Jan 2014 |
~nef
The Last Boyfriend / Lilienträumevon Nora Roberts
Tags:
Romantik
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Enthält Spoiler zum ersten Teil der The Inn at Boonsboro Trilogy / Blüten-Trilogie The Next Always / Rosenzauber.
Owen Montgomery ist hin und weg vom fertigen Hotel. Es sieht wirklich gut aus und die Menschen der Stadt scheinen sich sehr über die Renovierung zu freuen. Nun ist es nicht mehr lang und die ersten Gäste werden in den individuell gestalten Räumen schlafen.
Aber die Arbeit hört nicht auf. Neben den letzten Feinheiten am Hotel muss er sich noch um das Haus für seinen Bruder Beckett kümmern. Schon bald klingeln für ihn und Clara die Hochzeitsglocken und dann soll die Familie in das fertige Haus ziehen.
Avery MacTavish hat ebenfalls alle Hände voll zu tun. Ihre Pizzeria läuft gut und nun ist das Hotel fertig. Die Gäste werden sicherlich auch ihren Laden besuchen und so steht sie schon jetzt unter Strom.
Während ihr Privatleben das reinste Chaos ist, behält sie in geschäftlichen Dingen die Dinge im Auge. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sie einen Plan fasst. Schon seit zwei Jahren beschäftigt sie sich mit dem Gedanken, aber was werden die Montgomerys dazu sagen? Trauen sie ihr das zu? Schließlich steht sie so schon sieben Tage die Woche in der Küche und schuftet.
Aber Avery glaubt fest an sich und als es dann zur familiären Einweihung des Hotels kommt, packt sie ihre Karten auf den Tisch: Sie möchte ein weiteres Restaurant eröffnen. Direkt neben dem Hotel steht ein altes ungenutztes Gebäude und da das Hotel nur über eine Auswahl an kalten Speisen und kleinen Snacks verfügt, wäre es die ideale Ergänzung.
Owen weiß nicht so recht was er von dem Vorschlag mit dem Restaurant halten soll. Er ist hin und hergerissen, denn er sieht wie sich Avery schon in der Pizzeria beinahe totschuftet. Und natürlich hätten sie dann auch weniger Zeit füreinander.
Kurz zuvor haben sie beschlossen zarte Fäden der Leidenschaft zu spinnen. Aber er weiß auch, dass Avery ein ziemlicher Dickschädel ist und wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, setzt sie es für gewöhnlich auch in die Tat um. Ähnlich seiner Mutter Justine.
Eigentlich läuft es gerade ziemlich gut für alle, doch dann benimmt sich Avery merkwürdig. Sie verschiebt ständig ihr nächstes Treffen und geht ihm auch sonst aus dem Weg. Er weiß nicht, dass Avery von ihrer Vergangenheit eingeholt wurde und in Selbstzweifeln ertrinkt.
Nachdem der erste Band der Reihe ein wenig schleppend anlief, hatte ich hier auf etwas mehr Schwung gehofft. Und den habe ich auch bekommen. Obwohl man nicht sagen kann, dass dieses Buch wahnsinnig spannend und unvorhersehbar ist, macht es Spaß es zu lesen.
Die Liebe zwischen Avery und Owen beginnt schon weit in der Vergangenheit, als beide noch Kinder waren. Schon damals war Avery Owen verfallen und jetzt scheint es, als wenn alles in den richtigen Bahnen läuft.
So gesehen weiß man also was passiert und hat keinen 'Aha'-Moment in diesem Buch. Aber die Art und Weise wie Owen und Avery miteinander umgehen ist wirklich süß. Auf der einen Seite wild und leidenschaftlich und auf der anderen Seite schüchtern und verliebt.
Auch hier gibt es wieder Begegnungen mit dem Hausgeist Lizzy und endlich lernt man etwas mehr über ihre Vergangenheit kennen. Das finde ich sehr schön und denke, es ist ein guter Ausgleich zur Leidenschaft.
Mir hat die Geschichte wirklich rundherum gefallen, warum ziehe ich also einen halben Stern ab?
Ganz einfach - Fehler. Es gibt einfach zu viele Fehler in diesem Buch. Da werden falsche Wörter gesetzt und auch Personen verwechselt. Immer wieder wird Clare - die ja nun glücklich mit Beckett ist - mit Owen in Verbindung gebracht und auch Hope und Avery werden vertauscht. Diese Fehler sind mir besonders zum Ende hin aufgefallen und ich hatte ein wenig das Gefühl, dass Nora Roberts hier zunehmend schludrig wurde.
Ich hoffe nun sehr stark, dass der letzte Band der Reihe wieder besser ist und hier ein Lektorat aufgepasst hat.
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