Rezensionen
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12.Jan 2014 |
~ND
Waking the Witchvon Kelley Armstrong
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Enthält Spoiler für die vorherigen Bücher der Women of the Otherworld-Reihe.
Als sich Paige und Lucas in ihren wohlverdienten Urlaub aufmachen, sieht Savannah endlich ihre Chance gekommen, sich in deren Privatdetektei zu beweisen. Seit 5 Jahren hat sie dort Erfahrungen sammeln können, hat aber noch nie einen eigenen Fall bekommen. Das scheint sich zu ändern, als Jesse, ein Freund und Kollege von Lucas aus Seattle, vor der Tür steht: Er wurde damit beauftragt, sich um eine Mordserie in einem kleinen Industriestädtchen in der Nähe von Portland zu kümmern, bei der bereits mehrere junge Frauen umgekommen sind. Auf den ersten Blick scheint nichts Übernatürliches an diesem Fall zu sein, doch bei genauerem Hinsehen sind Spuren eines Rituals zu erkennen. Also genau das Richtige für Savannahs Firma.
Da Jesse gerade mit einem anderen Fall beschäftigt ist, wollte er Lucas den Mordfall anbieten. Natürlich ist Savannah sofort Feuer und Flamme und stürzt sich in die Arbeit. Doch kaum kommt sie in der kleinen Stadt Columbus an, wird ihr die Arbeit schon schwer gemacht. Die Polizei zeigt sich alles andere, als kooperativ und die Bewohner sind alle ein wenig verschroben. Bald schon kommt Savannah der Masse an Hinweisen kaum noch hinterher, doch alle scheinen sie in eine andere Richtung ziehen. Eines ist jedoch klar: Irgendjemand gibt sich alle Mühe Savannah auf eine andere Fährte zu locken.
Leser von Kelley Armstrongs Women of the Otherworld-Reihe kennen Savannah natürlich schon lange. In den vorherigen Büchern konnten wir ihre Entwicklung beobachten und nun in Waking the Witch ist - wie nicht anders zu erwarten - aus dem kleinen, frechen Mädchen eine selbstbewusste, starke junge Frau geworden. Mittlerweile ist Savannah 21 und glücklicherweise hat sie einige ihrer eher unangenehmeren Eigenschaften abgelegt. Z.B. nutzt sie ihre immer beeindruckender werdende Macht nicht mehr wahllos und auch von ihrer kompletten Verständnislosigkeit gegenüber Menschen ist nichts mehr übrig. Trotzdem ist sie im Grunde immer noch die gleiche, dickköpfige und vorlaute Savannah und damit ganz die Tochter ihrer Mutter. Genauso wie Eve denkt auch sie niemals ans Aufgeben, neigt aber auch dazu, alles im Alleingang durchziehen zu wollen. Am Anfang habe ich mich deswegen ein bisschen schwer mit ihr getan, denn durch ihr Selbstbewusstsein wirkt sie gerne mal arrogant. Aber es dauert nicht lange, um zu erkennen, dass sie das Herz trotz allem am rechten Fleck hat.
Wie von Kelley Armstrong nicht anders gewohnt entwickelt Waking the Witch sich zu einer wirklich wundervollen Mystery-Geschichte, bei der der Leser automatisch beginnt mitzuknobeln und Hinweise zusammenzufügen - oder es zumindest zu versuchen. Denn auch wenn die Geschichte logisch und nachvollziehbar ist, wirkt die Handlung nie mechanisch oder inszeniert. Waking the Witch ist spannend bis zur letzten Seite und Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt. Im Gegenteil, einige der Entwicklungen und vor allem die Auflösung haben mir die Kinnlade runterklappen lassen.
Was allerdings auffällt, ist, dass es relativ wenig Romantik in diesem Teil der Reihe gibt. Es gibt aber genug Andeutungen und Momente, in denen man erahnen kann, was sich in den nächsten Büchern noch entwickeln könnte - mit wem, das müsst ihr allerdings selbst lesen. ;) Mir persönlich hat dieser gemächliche Aufbau jedenfalls ziemlich gut gefallen.
Vor Allem, da noch viel Zeit dafür bleibt. Zwar gibt es nur noch zwei weitere Romane in der Women of the Otherworld-Reihe, doch beide werden wieder von Savannah handeln und noch einmal die gesamte übernatürliche Welt zusammen bringen. Dementsprechend ist Waking the Witch auch nicht ganz so abgeschlossen, wie man es aus Kelley Armstrongs anderen Büchern kennt. Es gibt zwar keinen direkten Cliffhanger, trotzdem sind genug Details offen gelassen, um sehr neugierig auf Spell Bound, das 12. und vorletzte Buch der Reihe, zu machen.
Über eine deutsche Veröffentlichung von Waking the Witch ist mir bisher leider noch nichts bekannt.
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11.Jan 2014 |
A Year Like None Other |
Alles beginnt mit einem Brief aus Surrey am Anfang von Harrys 6. Schuljahr. Harry, der mit diesem Eingriff der Dursleys in seine magische Welt überhaupt nicht klar kommt, will den Brief nicht öffnen und lesen. Doch dummerweise fällt er ihm in der Zaubertränkestunde aus der Tasche und Snape schnappt sich Harrys Brief. Erst sieht es so aus, als würde Snape ihn dem gesamten Klassenraum vorlesen wollen, doch dann stoppt Snape und sieht Harry mit einem seltsamen Blick an. Trotzdem zwingt er Harry nach der Stunde, den Brief zu lesen. Tante Petunia ist schwer krank und braucht Harrys Hilfe. Dumbledore will Harry nach den Ereignissen im Ministerium nicht alleine nach Surrey lassen. Weil der Vollmond nahe ist und auch sonst kein Ordensmitglied Zeit hat, muss er in Snapes Begleitung zum Privet Drive zurückkehren. Doch Snape begleitet ihn mithilfe einer verbesserten Vielsafttrankversion als Remus Lupin. Harry ist entsetzt, aber tief im Herzen trotzdem dankbar für die Gesellschaft. Und schnell merken Snape und Harry, dass sie den jeweils anderen ziemlich lange falsch eingeschätzt haben.
Als klar ist, dass Tante Pentunia an Leukämie leidet und nur eine Knochenmarkstransplantion überhaupt noch etwas ausrichten kann, beschließt Harry ihr zu helfen, so er denn ein passender Spender ist. Das Problem daran ist nur, Muggelmedizin ist höchst gefährlich für Zauberer und Harry ist sich nicht sicher, ob und wie der diesen Eingriff überstehen soll. Und tatsächlich gerät Harry durch eine Infektion in Lebensgefahr. Als er im St. Mungo's wieder zu sich kommt, ist alles wie sonst, bis auf seine Magie...
A Year Like None Other ist mit über 1.800 eBook-Seiten das längste Harry Potter-Fanfiction, das ich je gelesen habe. Ist man erst mal in die Geschichte eingetaucht, hat es aber wirklich keinerlei Längen. Das Fanfiction ist eines der besten und komplexesten, die ich je lesen durfte: es ist traurig, spannend, tiefgründig und voll von den erstaunlichsten charakterlichen Entwicklungen. Wenn ich drüber nachdenke, welchen weiten Weg Harry, Severus und Draco in Aspen In The Sunlights Geschichte jeder allein, aber auch zusammen, zurücklegen, raubt es mir immer noch den Atem. A Year Like None Other ist definitiv ein Buch für erwachsene Leser. Und zwar nicht weil es sexuell explizit ist, sondern, weil die Ereignisse, mit denen die Charaktere konfrontiert werden, nur etwas für starke Nerven sind. Harry und auch Draco erleben Dinge, an denen schwächere Charaktere zerbrechen würden.
A Year Like None Other ist nicht nur ein Buch über die Welt von Harry Potter, in dem etwa die Magie teilweise ganz neue und interessante Wege geht. Es ist auch ein Buch über Angst- und Traumabewältigung, über Familie und was Familie für die einzeln Charaktere bedeutet. Darüber hinaus ist es ein Buch über Freundschaft und Liebe. Nicht die Liebe zwischen Partnern, sondern die Liebe, die es braucht, um einander zu verzeihen und auf dem Weg zu einer ganz eigenen Art von Familie zusammenzuwachsen. Es ist ein sehr anrührendes und emotionales Buch.
Aspen In The Sunlight schreibt mit einer inneren Tiefe, die ihresgleichen sucht. Keiner der Protagonisten wird geschont und immer wieder gibt es Momente, an denen man vor Schreck erstarrt oder sich bei dem Gedanken ertappt, dass die Charaktere unmöglich noch mehr verarbeiten können. Trotz aller Dramatik es gibt auch humorvolle Momente in A Year Like None Other. Insbesondere wenn Muggel- und Magierwelt aufeinander prallen oder wenn Harry beginnt, seine Magie zurückzuerobern, musste ich mehr als einmal herzhaft lachen. Die Charaktere sind wunderbar gelungen und meiner Meinung nach ist dieser 6. Harry Potter dem Original ebenbürtig. Auch wenn es manchmal hart ist, habt Vertrauen in A Year Like None Other und genießt die Komplexität, die einem beim Lesen geboten wird.
Eine Anmerkung zum Schluss: A Year Like None Other ist das erste in einer Serie von drei Büchern, von denen das letzte immer noch im Entstehen ist. Das zweite Buch A Summer Like None Other ist mit knapp 600 Seiten deutlich kürzer, umfasst aber auch den viel kürzeren Zeitraum der Sommerferien zwischen dem 6. und 7. Schuljahr. Da das dritte Buch Harrys 7. Schuljahr thematisiert, wird es wohl noch länger dauern, bis es abgeschlossen ist.
Fazit: Ein sehr emotionales Fanfiction über Familie, Liebe, Schuld, Angst, Kompensation von Gewalt und Traumata. Sehr, sehr schön geschrieben und sehr nahe an den wirklichen Harry Potter-Charakteren. Es ist eine der längsten Geschichten, die ich überhaupt je gelesen habe, hatte für mich aber fast gar keine Längen. Die inneren und äußeren Entwicklungen sind dafür einfach zu spannend und ein paar Kapitel sind wirklich unglaublich. Welche das sind, müsst ihr allerdings selber lesen.
Hier findet ihr A Year Like None Other zum Downloaden. Die Grafiken stammen von der Homepage der Autorin, die mir freundlicherweise erlaubt hat, sich in ihrer Artgallery zu bedienen. Das Cover stammt von Maria Armstrong (Cover Art), das Bild von Kama Holloway (Moments). Thank you very much Aspen, for the permission to use the pictures from your homepage.
09.Jan 2014 |
~nef
Wenn die Nacht beginntvon Kerstin Pflieger
Tags:
Fantasy, Jugendbuch
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Lilly ist auf dem Weg in ihre neue Heimat. Seit dem Tod ihres Vaters hält es ihre Mutter nie lange an einem Ort. Sie verliebt sich Hals über Kopf in einen Mann nur um dann einige Monate später samt Tochter die Flucht zu ergreifen und in einer neuen Stadt von vorn zu beginnen.
Doch dieses Mal ist alles anders. Thomas heißt der neue Mann an ihrer Seite und mit ihm wagen sie den Schritt einer Patchwork-Familie. Denn Thomas hat einen Sohn - Samuel.
Lilly ist sehr gespannt auf das Leben mit zwei Fremden in einem Haus. Außerdem auf ihre neue Schule. Thomas ist als Lehrer in einem Internat für reiche Kinder angestellt und auch ihre Mutter hat dort eine Stelle bekommen. Samuel und Lilly erhalten ein Stipendium, da es weit und breit keine andere Schule gibt.
Am Abend vor dem ersten Schultag wird in der Schule eine Party veranstaltet, damit die Neuen schon einmal Kontakte knüpfen können. So lernt Lilly gleich zwei sympathische Mädchen kennen - Amy und Michelle. Beide Kinder reicher Eltern, aber im Gegensatz zu vielen anderen an der Schule durchweg auf dem Boden geblieben.
Auch muss Lilly feststellen, dass es in dieser Schule nur so vor gutaussenden Jungs wimmelt. Felias, ein Schwerenöter, versucht sie gleich in seinen Bann zu ziehen, doch Lilly wird von Michelle gerettet. Dafür erspäht sie einen anderen Jungen. Er wirkt abweisend und doch unglaublich anziehend auf sie. Seine Augen strahlen und obwohl jeder sagt, Raphael hätte sie noch nie für ein Mädchen interessiert, scheint Lilly auserwählt zu sein. Denn Raphael kann die Augen kaum von ihr lassen.
Ihn umgibt etwas unheimliches, aber Lilly kann nicht erfassen was. Seine silberglitzernden Augen sind in jedem Fall etwas besonderes.
Nach der Feier laufen Samuel und Lilly durch den Wald, der das Internat umgibt, nach Hause. Samuel hat seine Jacke vergessen und läuft zurück, während Lilly allein weiter läuft. Da hört sie ein sich nahendes Auto vor und hinter sich. Vor Lilly verengt sich die Straße und sie kann sich nur mit einem Sprung ins Dickicht retten. Doch dann fällt ihr Samuel ein. Sie kann ihn nicht mehr warnen und muss mit ansehen, wie er vom Wagen erfasst wird und in den Straßengraben geschleudert wird. Beide Wagen begehen Fahrerflucht und Lilly ist alleine mit der Leiche. Mit Angst im Nacken nähert sie sich der Stelle und findet Samuels Körper seltsam verdreht vor. Schluchzend bricht sie zusammen. Doch dann passiert etwas Unfassbares: Samuels Gelenke richten sich wie von Geisterhand und er erwacht zu Leben. Doch seine Augen sind anders.
Gemeinsam gehen sie nach Hause, Lilly völlig aufgelöst, Samuel etwas benommen.
Ab dem nächsten Tag weiß Lilly genau, das mit Samuel etwas nicht stimmt. Er benimmt sich sonderbar und spricht auch anders. Als sie ihn dabei erwischt, wie er eine Fliege quält ist klar, Samuel ist nicht mehr er selbst. Doch was genau mit ihm passiert ist, kann sie nicht sagen und keinem anderen scheint seine Verwandlung aufzufallen.
Da mischt sich Raphael ein und erzählt ihr Dinge die sie nicht glauben kann.
Hach, ich weiß nicht so recht was ich von diesem Buch halten soll. Ich hatte mich so darauf gefreut und nun sitze ich hier und bin hin- und hergerissen.
Die ersten Seiten erwecken den Eindruck man würde noch einmal die Twilight Saga / Biss-Reihe von Stephenie Meyer lesen, nur in Deutschland angesiedelt. So vieles erinnert an Bella und Edward, dass es schon beinahe traurig ist.
Einige Seiten weiter macht man dann einen kleinen Abstecher nach Hogwarts, bei der Besichtigung des Internats.
Das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Erst ab der Hälfte des Buches befindet man sich in einer eigenen Welt mit Lilly und Raphael.
Die gesamte Geschichte spielt sich in der Umgebung um das Internat ab. Im Haus von Lillys neuer Familie, dem angrenzenden Wald und dem Internat. Lediglich kleine Abstecher sind selten gestreut.
Ich kann nicht einmal sagen über welchen Zeitraum sich das ganze Geschehen zieht, doch irgendwie erscheint es wie nur wenige Tage.
Die zweite Hälfte des Buches versöhnt mich ein wenig mit dem Anfang und so kann ich zurückblickend sagen, dass trotz der vielen Parallelen Kerstin Pflieger eine gute Geschichte gewoben hat um die wenigen Charaktere.
Der zweite Teil Solange die Nacht uns trennt (Amazon-Partnerlink*) liegt bereits hier und ich bin gespannt was im nächsten Teil passiert. Denn der erste Teil ist tatsächlich in sich geschlossen. Zwar wird von einer Aufgabe gesprochen, doch der eigentliche Plot wird komplett geschlossen. Man kann sich also überlegen, ob man weiter lesen möchte oder nicht.
Ich bin ein großer Fan der anderen Bücher von Kerstin Pflieger und werde die Reihe auf alle Fälle weiter verfolgen. Ich will ja schon wissen was es mit Raphael und seinen Freunden auf sich hat ;)
Insgesamt ist Wenn die Nacht beginnt ein eher schwacher Reihenstart, hat aber durchaus Potential.
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07.Jan 2014 |
~ND
Knowing Jackvon Rachel Curtis
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Die 20-jährige Chloe hat sich immer bemüht, es allen Recht zu machen. Sie studiert Kunst an einer Privatuniversität und hat immer gute Noten. Sie hat ihren Eltern nie Kummer bereitet, hatte nie Ärger mit der Polizei, Drogen oder Alkohol. Eigentlich ist sie ein ziemlich braves Mädchen. Zumindest bis an die Öffentlichkeit dringt, dass sie drei Monate lang mit Dr. Carter Ames, einem ihrer Professoren, geschlafen hat. Der hat daraufhin seinen Job verloren. Doch da er bei allen sehr beliebt war, lassen die gesamte Studentenschaft und auch einige der Lehrer ihren Unmut an Chloe aus. Schließlich würde nur eine absolut scheinheilige Schlampe jedem das perfekte Mädchen vorgaukeln, aber hintenherum mit ihrem Lehrer schlafen.
Dass Chloe ernsthaft an Carter gehangen und er ihr das Herz gebrochen hat, als er sich von ihr getrennt hat, scheint niemanden zu interessieren. Chloe hat sich bereits damit abgefunden, dass ihr Senior Jahr wohl alles andere als angenehm werden wird. Doch als sie sogar eine Morddrohung wegen ihrer Affäre bekommt, kriegen es ihre Eltern mit der Angst zu tun - und heuern einen Bodyguard an.
Diese zusätzliche Aufmerksamkeit ist das Letzte, was Chloe möchte. Besonders, als sie ihren Bodyguard kennenlernt: Jack ist 26, dunkel, gefährlich, unglaublich attraktiv und kann gar nicht anders, als aus der Masse der Studenten stechen. Außerdem macht er Chloe rasend manchmal aus Anziehung, doch meist aus schierer Wut, denn mit seiner dominanten Art kommt sie gar nicht zurecht. Doch sie muss sich auch eingestehen, dass sie und Jack irgendetwas verbindet. Dumm nur, dass Jack genauso wie Carter absolut tabu für sie sein sollte...
Doch wie der Leser in Knowing Jack von Rachel Curtis sehr schnell herausfinden wird, ist Chloe nicht nur jemand, dem es sehr wichtig ist, was andere von ihr halten, sie ist auch extrem dickköpfig. Wenn ihr jemand sagt, sie kann etwas nicht tun, kann man sich sicher sein, dass sie es rein aus Prinzip trotzdem versuchen wird (merkt euch diesen Teil, darauf werde ich nämlich später zurückkommen). Wenn man bedenkt, wie unangebracht ihre Beziehung zu ihrem Professor war, dann ist ihr Interesse an Jack ja doch ein wenig angemessener. Sollte man zumindest meinen, Jack selbst sieht das allerdings völlig anders. Er ist sich seiner Verantwortung bewusst und hat in seinem Job bereits einiges mitgemacht. Er weiß, dass es nicht gutgehen kann, Arbeit und Vergnügen miteinander zu vermischen. So kommt es, dass sich zwischen Chloe und Jack sehr bald eine Hassliebe entwickelt. Denn obwohl sich beide wollen, sollten sie sich aus verschiedenen Gründen auf Abstand halten und das sorgt natürlich immer wieder für Reibungen.
Jack und Chloe sind schon nicht gerade die einfachsten Charaktere und es ist ein ziemliches hin und her mit diesen beiden. Mal gibt Jack seiner Leidenschaft nach, dann ist er wieder hart und abweisend. Im nächsten Moment kann er aber schon wieder zum besitzergreifenden Höhlenmenschen mutieren (das tut er übrigens ziemlich oft. Wer keine Alphamännchen mag, wird vermutlich keine Freude an Jack haben). Es ist also kein Wunder, dass Chloe manchmal ziemlich zickig wird und ihm aus Prinzip nicht gehorcht. Doch Rachel Curtis hat die Sturköpfigkeit ihrer Hauptfigur ganz schön übertrieben. Denn oftmals handelt Chloe dabei einfach nur dämlich. Z.B. macht sie eigentlich gerade ein selbstauferlegtes "Männerfasten". Nach dem Drama mit Carter im letzten Jahr eigentlich eine gute Idee. Doch ihren Vorsätzen kommt ziemlich schnell Jack in die Quere - allerdings bleibt es nicht nur bei ihm. Denn rein um Jack in einer ihrer eher frostigen Phasen eins auszuwischen, fängt sie auch noch etwas mit einem anderen jungen Mann an. Ehrlich gesagt hat mir das Chloe als Charakter ziemlich vermiest. Das war einfach zu biestig und schlicht bösartig.
Die eigentliche Geschichte war...okay. Nichts besonderes, aber auch nicht so übertrieben, wie manch anderer New Adult Roman. Das Ende sah zwischenzeitlich mal ziemlich langweilig und ein wenig zu einfach gestrickt aus. Dann kam allerdings der Epilog. Es gibt zwar keinen wirklichen Cliffhanger, aber dennoch einen kleinen Seitenhieb, der mir kurz mal die Sprache verschlagen hat. Momentan gibt es noch keine Informationen zu einer Fortsetzung von Knowing Jack von Rachel Curtis. Doch wenn ich an das Ende denke, dann ist es fast unmöglich, dass es keinen zweiten Teil geben wird - und den werde ich auch garantiert lesen.
Knowing Jack erscheint am 17. Januar 2014.
06.Jan 2014 |
~ND
Staticvon L.A. Witt
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Damon und Alex sind seit zwei Jahren ein Paar. Zwar ist es nicht immer ganz leicht mit Alex, denn sie hat immer wieder Phasen, in denen sie unter schrecklichen Depressionen leidet, die sie nur mit Alkoholexzessen überwinden kann. Insgesamt waren die letzten beiden Jahre mit ihr aber die glücklichste Zeit in Damons Leben. Dafür nimmt er ihre depressiven Phasen, in die sie meist dann verfällt, wenn sie Kontakt mit ihrer ultra-religiösen Familie hatte, gerne in Kauf.
Gerade stand wieder einer dieser verhassten Familienbesuche für Alex an, doch der ist mittlerweile zwei Tage her und Damon hat seitdem nichts von ihr gehört. Sie meldet sich nicht und reagiert nicht auf seine Anrufe. Langsam macht Damon sich Sorgen und so kommt es, dass er kurze Zeit später vor Alex Haus steht, um nach ihr zu sehen. Doch als die Tür aufgeht, steht nicht etwa Alex vor ihm, sondern ein fremder Mann. Damon kann es nicht glaube, dass Alex ihm das antun würde, aber es sieht ganz so aus, als würde sie ihn betrügen.
Doch als er sich etwas beruhigt hat und den Fremden zu Wort kommen lässt der da vor ihm steht, kommt es noch schlimmer: Denn dieser Mann IST Alex. Alex ist ein Shifter, ein Mensch, der auf Wunsch zwischen beiden Geschlechtern hin und her springen kann. Doch dank einer illegalen Operation, die ihre Eltern ihr aufgezwungen haben, steckt sie nun in diesem Körper fest - wenn es nach ihnen geht für immer.
Damon weiß nicht, wo ihm der Kopf steht. Er liebt Alex - als Frau. Doch er ist durch und durch heterosexuell. Wie kann es mit ihm und Alex weiter gehen? Denn selbst wenn er wieder shiften kann, ist er auch ein Mann. Das ist aber eigentlich erst einmal alles nebensächlich, denn Alex möchte die Operation unbedingt umkehren - auch, wenn es ihn sein Leben kosten könnte.
Nachdem L.A. Witts Static bereits 2012 und 2013 gleich mehrere Preise gewinnen konnte, hatte es schon vor längerer Zeit meine Aufmerksamkeit geweckt. Und tatsächlich ist die Geschichte wirklich äußerst interessant und ungewöhnlich. Leider wollte mir die Ausführung nicht ganz so gut gefallen. Aber erst mal von vorne:
Die Geschichte ist sowohl aus Damons, als auch Alex Sicht geschrieben und der Leser wird sofort mitten ins Geschehen geworfen. Gleich nach wenigen Seiten steht Damon vor Alex Tür und das Unglück nimmt seinen Lauf. Es ist sehr spannend zu lesen, wie Alex in diese Situation gekommen ist und auch von seinem Leben als Shifter zu erfahren. Denn das ist alles andere als einfach. Die Gesellschaft ist geteilter Meinung und viele sehen sie als Anomalie an. So auch Alex eigene Eltern, die seinen Zustand als Strafe Gottes betrachten. Große Teile der Geschichte handeln von der Reaktion von Alex Umfeld, die ihn bisher nur als Frau kannten. Natürlich ist aber Damons Reaktion die einzige, die für Alex wirklich wichtig ist. Er ist es auch, mit dem sich der Leser vermutlich am einfachsten identifizieren kann. Er weiß zwar von Shiftern und ist sogar mit einigen befreundet, hätte aber nie gedacht, dass seine Freundin ebenfalls eine sein könnte. Dementsprechend große Probleme hat er auch, seine, aber auch Alex Sexualität mit der neuen Situation zu vereinbaren.
Doch so interessant die Geschichte auch ist, leider ist sie stellenweise ziemlich langatmig. Wenn erst einmal alle Karten auf dem Tisch sind und auch der Leser über die Shifter informiert ist, stagniert die Geschichte. Es geht nur noch sehr langsam voran und viele Gespräche wiederholen sich bzw. entwickeln sich fast quälend langsam. Dieses zähe Tempo setzt leider bis zum Ende der Geschichte durch und hat mir viel Lesefreude genommen.
Auch vom Ende selbst habe ich mir mehr erwartet. Zwar ist es eine gute und auch passende Weise Damons und Alex Geschichte zu beenden, allerdings hat L.A. Witt von allen Möglichkeiten - und da hätte es einige gegeben - die einfachste und in meinen Augen auch langweiligste gewählt.
Dennoch ist Static von L.A. Witt ein lesenswertes Buch. Zwar kann nichts die Strecken aufwiegen, die es leider nun mal gibt, die Geschichte selbst ist aber dennoch so interessant, spannend und vor allem emotional, dass es sich doch lohnt. Und auch wenn ich mir von dem Ende mehr erwartet habe, war es ein schöner Punkt, sich von den Charakteren zu verabschieden und man kann mit einem guten Gefühl das Buch zuschlagen.
Static erschien bereits 2011. Ab dem 20. Januar 2014 ist nun die Neuauflage erhältlich.
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