Rezensionen
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06.Feb 2014 |
~nia
The Beginning of Knowledgevon Anne Brooke
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The Beginning of Knowledge ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet.
In The Beginning of Knowledge trifft Alan Castelton den jüngeren Luke Milton abends bei einem Ausflug mit seinen Kollegen vom Büro zur Unterstützung der Collegestudenten (Academic Support Office). Luke wird dort künftig als Aushilfskraft mitarbeiten. Schon auf den ersten Blick fliegen Funken zwischen den beiden. Alan ist erschreckt von dieser Anziehungskraft und flüchtet. Luke läuft ihm hinterher und küsst ihn. Er insistiert solange, bis Alan sich auf ein Date mit ihm einlässt. Doch dieses läuft kein bisschen so, wie Alan es sich vorgestellt hat. Luke ist extrem unterwürfig und masochistisch veranlagt und forciert Alans dominantes, ja schon sardistisches Verhalten. Alan weiß nicht recht, wie ihm geschieht, lässt aber zu immer krasseren Handlungen hinreißen und muss sich mit dieser ganz speziellen Seite seiner sexuellen Vorlieben, mit dieser beginnenden Erkenntnis (The Beginning of Knowledge) über seine sadistische Ader auseinandersetzen.
The Beginning of Knowledge ist mit etwa 30 Seiten eine kurze und krasse Geschichte. Über lange Teile will Alans Verstand nicht wahrhaben, welche Erkenntnis ihm die Begegnung mit Luke bringt. In seiner Verzweiflung sucht er sogar Hilfe bei einem Campus-Psychologen, ohne aber wirklich von Luke loszukommen. Man könnte meinen, dass Luke ein Opfer ist, tatsächlich ist er aber einfach nur ein wirklicher Masochist, der sich eine wirklich exzessive Behandlung, etwa mit Schlägen, schmerzhaftem Sex und Erniedrigung wünscht. Als Alan es am Ende - trotz aller Erkenntnis - nicht mehr aushält, bedauert Luke das und verschwindet wirklich aus Alans Leben. In diesem Moment erscheint Luke als der viel stärkere Charakter. Schließlich hat er seine Vorlieben erkannt und lebt sie auch aus. Der Weg bis zu dieser Akzeptanz liegt am Ende von Anne Brookes Geschichte noch vor Alan.
Der Schreibstil ist klar und prägnant und ohne echte Zuneigung zwischen den Charakteren. Das macht die sexuellen Interaktionen zwischen Alan und Luke in The Beginning of Knowledge zwar sehr einprägsam, damit auch verstörend. An dieser herzlosen Direktheit liegt es vermutlich auch, dass ich der Geschichte keine volle Punktzahl geben kann. Mit sexueller Unterwerfung und Dominanz fühle ich mich wohl. Auch den Wunsch von Menschen, in ihrem Sexleben Masochismus und Sadismus erleben zu wollen, kann ich begreifen (auch wenn ich das für mich nicht brauche). Eine solche Interaktion ohne wirklich Zuneigung zwischen den Charakteren zu erleben, war mir dann aber doch ein wenig zu viel. Wenn ich diese Geschichte mit der ebenfalls krassen Geschichte von Luke und Slader in Luke's Brutal Abduction vergleiche, muss ich mir wohl eingestehen, dass ich bei dem Thema Sadomasochismus doch Zeichen von Zuneigung und Liebe brauche und auch ein glückliches Ende nicht verkehrt wäre.Dennoch war The Beginning of Knowledge interessant und ist mir sehr nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Sicher war das nicht die letzte Geschichte von Anne Brooke, die ich gelesen habe.
An dieser Stelle ein Dankeschön an Anne Brooke, die dieses Buch auf BookLikes im Rahmen eines Gewinnspiels angeboten hat.
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04.Feb 2014 |
~nef
De perfecte minnares / Die Pralinenkurvon Marian Mudder
Tags:
Belletristik
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Eva ist Anfang 40 und im Augenblick sehr glücklich. Sie hat zusammen mit ihrer Freundin ein relativ erfolgreiches Catering-Unternehmen und sieht einigen freien Tagen mit ihrem Liebsten entgegen.
Damien ist genau der Mann, bei dem sie sich wohlfühlt. Wenn er bei ihr ist, fühlt sie sich gut, geliebt und unglaublich sexy. Dann kocht sie für ihn, füttert ihn und verbringt den ganzen Tag in seinen Armen.
Doch Damien ist nicht sehr häufig bei ihr. Er ist Tierdokumentarfilmer und ständig unterwegs. Das ewig beständige ist nichts für ihn und so ist es jedes Mal wieder eine Überraschung, wann sie sich das nächste Mal sehen.
Während Eva glückseelig ist mit den Stunden die sie und Damien haben, ist ihre Freundin Desirée mit einem Mann verheiratet der ihr das gegeben hat, was sie wollte: zwei Kinder und eine Kreditkarte. Für Desirée gibt es die große Liebe nicht, es ist alles nur ein Arrangement.
Doch Eva glaubt an die große Liebe - denkt sie zu mindestens.
Unerwartet kommt ein neuer Auftrag für die Firma rein. Einer ihrer Exfreunde feiert seine Hochzeit nach und sein Vater hat sie engagiert. Natürlich weiß er nicht wer sie ist, doch für Eva bringt das die Welt aus den Fugen. Wie soll sie ihrem Verflossenen gegenübertreten? Schließlich ging es nicht wirklich freundlich auseinander.
Ganz professionell nimmt sie die Wünsche ihres Auftraggebers auf und ist in Gedanken bereits wieder im Bett bei ihrem Liebsten.
An diesem Tag ändert sich jedoch ihr Leben grundlegend. Denn Damien spürt, dass es Zeit wird für sie beide, dass er geht. Er weiß, dass es jetzt nicht mehr schöner werden kann und verabschiedet sich tränenreich von ihr.
Eva ist ein Wrack. Sie heult sich die Augen aus und klagt Desirée ihr Leid. In dieser Situation ist diese jedoch ganz Freundin und versucht sie zu trösten.
Aber Eva kann nicht mehr rational denken und stürzt sich ins Nachtleben. In einem Restaurant beginnt sie ihren Rachefeldzug gegen die Männer dieser Welt und landet am Ende bei sich selbst. Nun kann ihr nur noch ein Psychologe helfen. Und Eva fängt an über ihr Leben, ihre Liebe und ihre Verflossenen nachzudenken.
De perfecte minnares / Die Pralinenkur ist definitiv nicht das Buch, was ich erwartet hatte. Ich dachte es würde sich hierbei um eine nette Geschichte handeln um eine Frau auf dem Weg zu sich selbst. Doch es beginnt als halber Bridget-Jones-Abklatsch und endet in einer wilden Geschichte ohne Sinn und Verstand.
Ich habe keine Ahnung, was die Autorin dazu gebracht hat dieses Buch zu schreiben, es wäre allerdings besser gewesen, wenn sie es gelassen hätte. Nach gut 100 Seiten dachte ich - okay, jetzt wird's langsam - doch kurz darauf wurde es nur noch schlimmer.
Eva lebt nur für die Männer. Sie verbiegt sich für jeden Mann neu und gibt sich die größte Mühe genauso zu sein, wie sie sie sich wünschen. Dabei vergisst sie sich total und lässt zudem alles mit sich machen. Leider lernt sie daraus überhaupt nicht. Auch als sich langsam aufklärt warum sie so ist, versteht man ihr Verhalten nicht.
Einzig dem Essen gegenüber scheint sie sie selbst zu sein - immerhin.
Ich bin mit dem Charakter der Eva nicht warm geworden. Ich hatte beinahe auf jeder Seite das Gefühl ihr würde mal ein Eimer Eiswasser ganz gut tun. Sie scheint besessen davon zu sein, sich an der Männerwelt zu rächen - ohne Rücksicht auf Verluste.
Zu guter Letzt hatte ich gehofft wenigstens die Rezepte könnten mich etwas versöhnen, aber weit gefehlt. Ich habe mich an einem Rezept versucht und es ging total in die Hose. Das liegt nicht etwa daran, dass ich mich zu blöd angestellt hätte, sondern viel eher daran, dass entscheidende Details fehlen oder nicht übersetzt wurden.
Ich bin von diesem Buch wahnsinnig enttäuscht und gebe den einen Stern auch nur, weil ich zwischendurch tatsächlich einen Lichtblick hatte und mich für ca. 50 Seiten gut unterhalten fühlte in der Hoffnung, dass es doch noch ein unterhaltsames Buch werden könnte.
Die vielen philosophischen Abschweifungen haben es jedoch schnell wieder kippen lassen.
Ich möchte mich dennoch ganz herzlich beim btb-Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
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02.Feb 2014 |
~nef
Rachevon Claudia Kern
Tags:
Fantasy
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Enthält Spoiler zu den ersten beiden Teilen der Der verwaiste Thron-Reihe.
Jonan kämpft mit den Soldaten gegen die Nachtschatten, die vor den Toren Westfalls lagern. Immer wieder stürmen die Bestien gegen die Türme an, doch noch können die Magier ihnen etwas entgegensetzen.
Jonan versucht sich soweit es geht aus den direkten Kämpfen herauszuhalten. Er ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch den Menschen zu helfen und den Nachtschatten auszuweichen. Nur sie können ihn enttarnen und das möchte er möglichst vermeiden. Seine Gedanken sind oft bei Ana. Wo sie wohl ist?
Ana und Merie werden im Gefolge von König Cascyr gut bewacht. Noch immer warten sie darauf, dass die Ewige Garde die Brücke aufgebessert hat, damit sie ihre Reise wieder aufnehmen können.
Doch Ana hat nicht vor mit ihnen weiter zu reisen. Kurz zuvor hatten Gardisten einen Mann in den Wäldern gefunden und ins Lager gebracht. Ana war erfreut und gleichzeitig schockiert. Jetzt wusste sie, die Zeit für ihre Flucht war gekommen.
Merie hingegen wollte lieber bleiben. Sie hatte Angst bei der Flucht erwischt zu werden. Ana blieb nichts anderes übrig als sie davon zu überzeugen, dass es die einzige Möglichkeit ist für Merie zu ihrer Familie zurück zu kommen.
Dann endlich kommt die Zeit zur Flucht, doch was Ana dabei erfahren muss erschüttert sie zutiefst.
In Somerstorm hält Gerit weiter seine Lüge aufrecht. Noch schöpft niemand Verdacht und so lange der Winter anhält, kann Korvellan nicht zurück kommen und ihn entlarven. Doch Mamee glaubt ihm nicht alles. Gerit und Mamee sind so etwas wie ein Paar. Obwohl er ein Mensch und sie ein Nachtschatten ist, scheint es ihm ganz natürlich. Inzwischen fühlt Gerit sich mehr zu den Nachtschatten gehörig als zu den Menschen.
Doch seine Entdeckung in der Mine macht ihm sorgen. Wie soll er das weiter geheim halten? Und wie kann er der armen Kreatur helfen?
In der Zwischenzeit eskaliert die Situation in Westfall. Der letzte Kampf um den Sieg über das Land beginnt und es gibt mehr als zwei Seiten bei dieser Schlacht.
Der letzte Teil der Reihe um Ana Somerstorm hat mich nicht so ganz versöhnen können. Zwar geht es bei den einzelnen Personen weiter und sie bewegen sich auch alle aufeinander zu, dennoch dauert es mir zu lange, bis das Finale wirklich beginnen. Dafür wird dieses dann in 10 Seiten abgehandelt. Das finde ich etwas knapp.
Claudia Kern hatte einen wirklich guten Serienauftakt und ist dann eingebrochen. Vielleicht hätte es geholfen, wenn sie aus allen drei Bänden nur ein Buch gemacht hätte. So muss ich sagen, bin ich von der Reihe ziemlich enttäuscht. Die anfängliche Spannung hat im zweiten Teil stark nachgelassen und konnte im dritten Teil leider nicht zu altem Glanz zurück kehren.
Nach wie vor halte ich den Plot für sehr gut und auch die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet. Vieles kann man aus diesen Büchern auch auf das gegenwärtige Leben umlegen. So scheint nicht jede Kreatur in diesen Büchern durchdringend schwarz. Zwischen Gut und Böse gibt es viele Abstufungen und die einzelnen Schicksale werden stark von persönlichen Zielen geprägt, oftmals aber auch für ein weit größeres Ziel zurückgesteckt.
Ich freue mich, dass ich durch diese Reihe Claudia Kern kennengelernt habe. Vielleicht kann mich ein anderes Buch der Autorin zu einem anderen Zeitpunkt besser überzeugen.
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01.Feb 2014 |
~nia
Bloodravenvon PL Nunn
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Achtung: Bloodraven ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet. Wer darüber hinaus mit der expliziten Darstellung von Vergewaltigung und Folter nichts anfangen kann, sollte ebenfalls auf das Lesen dieses Buches verzichten.
Yhalen ist ein sehr junger Ydregi. Dieses menschliche Volk verlässt seinen Lebensraum, den großen Wald, nur selten. Als Yhalen zusammen mit seinem besten Freund und Krippenbruder Yherji einen ihrer Ältesten ins Flachland zu den dort angesiedelten Menschen begleiten soll, werden sie von Oger-Scouts überfallen. Yjehri stirbt durch einen Schlag gegen den Kopf und in seinem Entsetzen flieht Yhalen. Als er wieder zu Sinnen kommt, dreht er um, um seinem Ältesten beizustehen. Doch auch hier ist jede Hilfe sinnlos und Yhalen hätte besser daran getan, weiter zu fliehen. Auch wenn das feige ist, gegen vier ausgewachsene Oger hat kein Mensch eine Chance. Weil Yhalen klein, hübsch und blond ist, beschließen die Oger ein wenig Spaß mit ihm zu haben.
Aufs Grausamste wird Yhalen vom Deathclaw (Todesklaue), dem Anführer der Oger-Scouts, vergewaltigt. Überleben sollte Yhalen das nicht. Doch Yhalen verfügt über die arkanen Kräfte seines Volkes - mehr als ihm selbst bewusst ist. Während und nach dieser Tortur entzieht er dem Wald Lebenskraft. Statt Yhalen stirbt ein Stück vom Wald um ihn herum. Wie alle Oger hasst Deathclaw das Arkane, aber noch mehr hasst er den Anführer seiner Einsatztruppe Bloodraven. Denn Bloodraven ist ein Ogr'ron, also ein Halbling aus Oger und Mensch, und wurde Deathclaw als Anführer vorgezogen. Aus diesem Grund mach Deathclaw seinem Anführer ein Geschenk: den kleinen blonden Menschen. Weiß Deathclaw doch, dass Bloodraven - wie alle mit Ogerblut - einem so filigranen und hübschen Sklaven nicht widerstehen kann.
Auch wenn Yhalen außer sich vor Furcht ist, hat er einen starken Willen. Er ist nicht so ohne weiteres bereit, sich in sein Sklavendasein als Bloodravens Eigentum zu fügen. Und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf...
Bloodraven ist ein krasses Buch. Besonders der Anfang und auch später noch mal ein Teil sind, wie man sich unschwer vorstellen kann, nichts für schwache Nerven. Dennoch war ich beim Lesen extrem schnell völlig gefesselt von der Geschichte. Zu Beginn ist Yhalen verwöhnt und arrogant, aber durch die Ereignisse wird er gezwungen, sich auf sein innerstes Wesen zu besinnen. Schnell wird deutlich, dass mehr als ihm dran ist, als es zunächst den Anschein hat. Nicht nur seine magischen Fähigkeiten sind spannend zu entdecken, sondern auch seine Auseinandersetzungen mit sich und seinen Gefühlen. Als Yhegri ist es nämlich nicht erlaubt, dem Wald so viel Lebensenergie zu entziehen, wie Yhalen es getan hat. Außerdem ist Bloodraven - im Gegensatz zu Deathclaw - ein Wesen mit einem Gewissen. Er benutzt Yhalen zwar auch zur Befriedigung seiner Bedürfnisse, ist dabei aber so sanft und einfühlsam wie es ihm möglich ist. Yhalen muss - zunächst zu seinem Entsetzen - feststellen, dass ihn diese aufgezwungenen sexuellen Handlungen erregen und er tatsächlich seine Freude daran hat.
Bloodraven ist ein genauso spannender Charakter. Als Ogr'ron hat man es in der Welt der Oger nicht leicht und dass er als Anführer eines Raubzuges bestimmt wurde, ist eine große Ehre. Dennoch wünscht er sich insgeheim andere Dinge für sein Leben und seine Halblingsbrüder und -schwerstern. Yhalens Ankunft in seinem Lager führt Bloodraven auf völlig neue Wege. Er beginnt, Dinge infrage zu stellen, seinen Traum zu verwirklichen und entwickelt über die Zeit tatsächlich Gefühle für seinen Menschen.
Auch wenn mir an einigen Stellen von Bloodraven fast ein wenig blümerant wurde, weil Vergewaltigungs- und Folterszenen nicht zu meinen bevorzugten Buchinhalten gehören, hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Diese Fantasy-Welt, die PL Nunn da kreiert hat, ist hart, rau und wild. Dennoch passieren viele Dinge, die einem das Herz höher schlagen lassen. Hier ist es von Vorteil, dass man die Erzählperspektiven beider Hauptcharaktere genießen darf. So sieht man jeweils, wie sich der Blickwinkel auf die Welt und die Einstellung zueinander langsam ändert. Am Ende hätte ich mir vielleicht noch einen Tick mehr Innigkeit gewünscht, aber in Bloodravens Welt zählen Taten einfach mehr als Worte - und durch diese wird glassklar, wie sehr die beiden einander zugetan sind.
Es gibt nur wenige Nebencharaktere, die eine größere Rolle spielen, aber diese sind ebenfalls faszinierend. Zuerst muss man da natürlich Elvardo nennen, aber auch Aldasdair, Vorjd und natürlich Vorja hatten es mir angetan. Der plastische Schreibstil von PL Nunn hat mir sehr gut gefallen. Ja, bei den grausamen Szenen ist das manchmal sehr hart auszuhalten, bei den echten Liebes- und Sexszenen kommt einem diese Anschaulichkeit aber sehr zugute. Dazu nur so viel, als dass ich mir an manchen Stellen gewünscht hätte, auch mal einen Ausflug in Yhalens oder Bloodravens Körper machen zu können. Allerdings ist es vielleicht doch ganz gut, dass das ein Wunschtraum bleibt, weil ich vermutlich keinen halben Tag in Bloodravens Welt überlebt hätte...
In jedem Fall habe ich Bloodraven nicht zum letzten Mal gelesen und auch das nächste M/M-Buch von PL Nunn ist schon gekauft. Hier sollte man aber aufpassen. Es gibt nämlich noch grausamere Bücher der Autorin, was dann vermutlich auch mir zu viel würde. Durch ein wenig Recherche habe ich aber ein passendes Werk gefunden. In absehbarer Zeit könnt ihr dann lesen, wir mir Dynasty of Ghosts gefallen hat.
Fazit: Bloodraven ist ein krasses Buch und spielt in einer rauen Welt. Dennoch ist die Beziehung und Liebesgeschichte zwischen Yhalen und Bloodraven faszinierend, fesselnd und besonders. Nachdem ich einmal angefangen hatte zu lesen, konnte ich nicht mehr aufhören. Für Hartgesottene in jedem Fall empfehlenswert.
30.Jan 2014 |
~ND
Emancipating Andievon Priscilla Glenn
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Andie mag ihr schön geordnetes Leben. Dazu gehört ihr sicherer Job als Managerin im Restaurant ihrer Eltern, dass sie sich immer an alle Regeln und Gesetze hält, und auch ihre Beziehung zu ihrem Freund Colin. Er ist alles, was sich Andie nur wünschen könnte: Gutaussehend, erfolgreich, zuvorkommend und vernünftig. Eben genau das, was Andie will und braucht. Denn das eine Mal, als sie alle Vorsicht in den Wind geschossen hat und einfach das getan hat, worauf sie Lust hatte, ist das gehörig schief gegangen und die Konsequenzen verfolgen sie heute noch.
Andie hat aus dieser Erfahrung gelernt. Es ist immer besser, den sicheren und verantwortungsvollen Weg zu gehen damit kann einem nichts passieren im Leben. Bisher ist sie damit auch gut gefahren und sie kann sich nicht beschweren.
Doch dann kommt jemand, der ihre ruhige Existenz gehörig auf den Kopf stellt - Colins Freund Chase. Er ist alles, was Colin und auch Andie nicht sind: Spontan, waghalsig, unbekümmert und er tut immer genau das, was er gerade will. Am Anfang kann Andie den freiberuflichen Fotografen überhaupt nicht ausstehen, denn er kann es einfach nicht lassen, sie und ihre Neurosen bei jeder Gelegenheit zu provozieren.
Als die beiden sich extrem widerwillig gemeinsam auf einem zweitägigen Roadtrip wiederfinden, lernen sie sich allerdings von einer anderen Seite kennen. Und Andie beginnt sich zu fragen, ob sie bisher wirklich auf die richtigen Dinge im Leben wert gelegt hat.
Man kann es Chase wirklich nicht verübeln, dass er in Emancipating Andie von Priscilla Glenn zu Beginn versucht hat, Andie mit allen Mitteln aus der Reserve zu locken. Sie war in dieser Anfangsphase tatsächlich extrem steif, angespannt und übervorsichtig. Doch sogar da hat man bereits gemerkt, wie unsicher sie sich eigentlich wirklich fühlt und sich immer und überall zurückhält. Es war sehr schön zu erleben, wie Chase es immer wieder gelungen ist, mehr aus Andie heraus zu kitzeln und sie aus ihren sicheren Mauern zu locken. Auf den ersten Seiten war ich mir nicht einmal sicher, ob ich sie wegen ihrer steifen Art wirklich mögen könnte, aber das änderte sich zum Glück schnell.
Auch Chase hat definitiv seine starken und schwachen Seiten. Da die Geschichte sowohl aus seiner, als auch aus Andies Sicht geschrieben ist, erkennt man diese auch recht bald. Er ist nicht sicher und konstant wie Colin und hat definitiv eine gewisse egoistische Seite, aber genau das hat ihn so erfrischend, authentisch und einfach echt gemacht.
Überhaupt sich alle Charaktere sowie die Geschichte selbst ziemlich realistisch gestaltet. Die Beziehung zwischen Chase und Andie entwickelt sich langsam und baut sich nach und nach auf. Dafür ist sie aber auch umso glaubhafter und nahegehender. Auch das Drama hält sich in Grenzen. Natürlich gibt es die ein oder andere heikle Situation, die aber ebenso realistisch gehandhabt werden, wie der Rest der Geschichte.
Allerdings geht dem Buch gegen Ende ein wenig die Luft aus. Das Tempo kommt etwas ins Stocken und es gibt ein paar kleine Szenen, auf die ich hätte verzichten können. Außerdem hat Priscilla Glenn auf ein paar Details verzichtet, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Z.B. bekommt man bis zum Schluss nur einen ganz vagen Eindruck davon, wie alt unsere Protagonisten eigentlich sind. Auch über die Art oder den Namen von Andies Restaurant erfährt man nichts, obwohl es ständig erwähnt wird. Gleich mehrere solcher Kleinigkeiten sind mir immer wieder aufgefallen.
Aber auch das stört nicht weiter. Emancipating Andie von Priscilla Glenn ist ein realistisches, süßes Buch, das zwar nichts außergewöhnlich Neues bietet, dafür aber ohne viel Kitsch und Drama auskommt. Eine gehörige Portion Romantik, authentische Figuren und eine interessante Charakterentwicklung haben Emancipating Andie zu einem überraschend schönen, aber auch ruhigen Lesevergnügen gemacht, das mal eine schöne Abwechslung vom üblichen Erotik Einerlei war.
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