Rezensionen
791 - 795 von 1587 Rezensionen auf der Seite.
01.Mär 2014 |
~ND
Coming Homevon Priscilla Glenn
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Seit Jahren schon hat Leah an Weihnachten das gleiche Ritual: Sie fährt zu ihrem alten Haus, in dem sie als Kind mit ihrer Familie gelebt hat. Als ihre Mutter noch am Leben war, hat sie dort die schönste Zeit ihres Lebens verbracht. Normalweise schaut sie sich das Haus nur im vorbeifahren an, schwelgt in Erinnerungen und fährt wieder nach Hause. Doch dieses Jahr läuft es anders. Sie hält an und steigt aus - und wird prompt von Catherine, der neuen Besitzerin des Hauses, angesprochen und in das Haus zum Tee eingeladen.
Und so kommt es, dass Leah dort Catherines Enkelsohn Daniel kennenlernt. Danny ist alles, was sich Leah in einem Mann wünschen könnte. Er ist nett, witzig, sexy und die beiden haben auf Anhieb einen Draht zueinander. Doch Leah weiß nicht, ob sie sich auf Danny einlassen kann. Nach dem katastrophalen Ende ihrer letzten Beziehung vor zwei Jahren, hat sie kein Mann mehr interessiert, weshalb sie ihren Gefühlen für Danny auch noch nicht so recht trauen will. Außerdem benimmt er sich manchmal sehr merkwürdig. Vom einen auf den nächsten Moment kann er ohne jede Erklärung von freundlich und offen auf einsilbig und schroff umschlagen.
So sehr sie es auch versucht, Leah kann Danny einfach nicht durchschauen und das allein lässt ihre Alarmglocken schon klingen. Doch gerade als sie befürchtet, trotz allem ihr Herz an ihn verloren zu haben, kommt sie hinter sein Geheimnis und wird dadurch vor die schwierigste Entscheidung ihres Lebens gestellt...
Ehrlich gesagt bin ich sehr unsicher, wie ich Coming Home von Priscilla Glenn bewerten soll. Auf der einen Seite ist es eine sehr schöne und emotionale Geschichte, die ohne künstliches Drama auskommt. Zwar passieren natürlich einige extreme und unvorhergesehene Dinge, aber dennoch fühlt sich die Geschichte insgesamt sehr realistisch an. Die Charaktere sind sehr liebenswert und interessant und man lernt die meisten Figuren im Laufe der Geschichte sehr gut kennen. Auch den Twist sieht man nicht unbedingt kommen. Ich hatte zwar so meine Vorahnungen, doch ganz klar war es dennoch nicht.
Insgesamt klingt das alles also eigentlich recht vielsprechend. Und trotzdem wollte der Funke zwischen Coming Home und mir nicht so recht überspringen. In erster Linie liegt das wohl daran, dass sich die Geschichte nur sehr langsam entwickelt - für mich zu langsam. Lange Zeit passiert nur wenig. Die meisten Fortschritte bzw. Entscheidungen werden von den Charakteren erst stundenlang durchdacht und diskutiert. Dabei wiederholen sich viele Überlegungen auch noch.
Der Schreibstil an sich ist zwar wie von Priscilla Glenn gewohnt sehr schön und es gibt auch einige wirklich emotionale Passagen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben, insgesamt muss ich aber trotzdem sagen, dass es für etwas zu schleppend und zäh voran ging.
Erst im letzten Viertel zieht die Geschichte ein wenig an. Die Handlung geht in die entscheidende Phase und auch wenn die Entwicklungen manchmal schmerzhaft sind, sind sie doch sehr realistisch und gingen mir beim lesen deswegen nur umso näher.
Dennoch war Coming Home von Priscilla Glenn insgesamt ein sehr zähes Leseerlebnis für mich. Wenn man sich die anderen Rezensionen ansieht für dieses Buch ansieht, stehe ich damit allerdings wohl ziemlich alleine da. Irgendwie verstehe ich das sogar, denn die Geschichte ist wirklich ausgesprochen emotional und herzzerreißend. Doch für meinen Geschmack verbringen die Charaktere einfach zu viel Zeit in ihren Köpfen. Es gibt sehr viele sich wiederholende Monologe und das geht auf Kosten der Dialoge und des Tempos der ganzen Geschichte. Trotzdem, wen die Handlung von Coming Home interessiert oder wem Priscilla Glenns andere Bücher gefallen haben, der sollte diesem Buch vielleicht trotz allem eine Chance geben.
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27.Feb 2014 |
~nef
The Peach Keeper / Das Wunder des PfirsichgartensTags:
Belletristik, Freundschaft
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Willa Jackson ist mit ihrem jetzigen Leben beinahe zufrieden. Als Jugendliche hätte sie nie gedacht, dass sie einmal nach Walls of Water zurückkehren würde. Doch als ihr Vater starb und ihr sein kleines Häuschen vermachte, ergriff sie die Chance noch einmal ganz von vorn anzufangen.
Sie übernahm ein Outdoor-Geschäft und fand in der jungen Rachel eine wunderbare Mitarbeiterin.
Nun scheint allerdings ihr früheres Leben mit aller Macht zurückkehren zu wollen.
Das alte Anwesend Blue Ridge Madam ist beinahe fertig restauriert und der ortsansässige Damenklub veranstaltet als Eröffnungsfeier und als Jubiläumsfeier zur Klubgründung eine große Gala.
Willa verkehrte noch nie in diesen Kreisen, aber da ihre Großmutter Mitbegründerin des Klubs war, erhielt auch sie eine Einladung. Sie sträubt sich mehrere Tage dagegen, diesen dicken Umschlag überhaupt zu öffnen, bis ihr Rachel damit so sehr zu Leibe rückt, dass sie gar nicht anders kann.
Natürlich wird Willa nicht zu dieser Veranstaltung gehen - was sollte sie auch dort? Auch ihre Großmutter wird der Gala nicht beiwohnen können, denn diese befindet sich in einem Altenheim und erkennt nicht einmal mehr ihre eigene Enkelin.
Auch wenn Willa sich immer wieder einredet, dass sie keinerlei Bezug zum Blue Ridge Madam hat, fährt sie jeden Abend nach Ladenschluss hoch um sich die Restaurationsarbeiten anzuschauen. An diesem Abend sieht sie den alten Baum umkreist von Baggern und fragt sich, ob er wohl abgerissen werden soll.
Es ist ein komisches Gefühl, daran zu denken, dass dieses Anwesen einmal in ihrem Familienbesitz war und sie doch nie auch nur einen Schritt über die Schwelle gewagt hat.
Ein wenig neugierig ist sie ja schon.
Völlig unvorbereitet kommt ein Mann auf sie zu - ein ziemlich gutaussehender noch dazu. Doch Willa erkennt ihn erst, als er sie anspricht und ergreift die Flucht.
Es ist Colin Osgood, der Bruder von Paxton Osgood und somit einer der Erben des alten Gemäuers. Eigentlich weiß sie selbst nicht, warum sie geflüchtet ist. Was sollte man ihr vorwerfen? Sie wollte sich ja nur das Gebäude anschauen. Allerdings soll keiner wissen, dass sie sich hier jeden Abend herumtreibt.
Daheim angekommen versucht sie noch die Begegnung zu verarbeiten und stürzt sich in ihre Hausarbeit. Später am Abend klingelt es an der Haustür - Colin.
Er bringt ihr die Einladungskarte, die sich in ihrer Eile verloren hatte.
Colin sieht furchtbar aus und Willa erfährt bald darauf, dass er ein paar anstrengende Tage hinter sich hat. Bevor sie ihn auf nette Weise hinauswerfen kann, ist Colin auf ihrer neuen Couch eingeschlafen. Na das fängt ja großartig an.
Paxton ist glücklich, dass ihr Bruder endlich wieder zu Hause ist, auch wenn er nur für die Zeit der Anlage des neuen Gartens bleiben wird. Sie vermisst ihn schrecklich und würde sich wünschen, er bliebe für immer in Walls of Water. Im Gegensatz zu ihm ist es Paxton nie gelungen von den Eltern wegzukommen. Auch, weil sie ein schlechtes Gewissen dabei hätte, wenn beide Kinder in der Welt umherreisen.
Paxton ist ein Mensch mit dem keiner tauschen möchte. Sie ist zielstrebig, verantwortungsbewusst und einsam. Natürlich hat sie die Freundinnen aus dem Damenklub, aber auch die haben alle ein eigenes Leben mit eigener Familie. Nur Paxton nicht. Und dass sie noch immer auf dem Grundstück ihrer Eltern wohnt - wenn auch im Gartenhaus - macht die Sache nicht einfacher.
Vor einem Jahr ist Sebastian wieder zurück in die kleine Stadt gekommen. Nur bei ihm kann sie sich fallen lassen, doch er kann ihr nicht bieten, was sie sich wünscht. Denn Sebastian ist schwul. Auch wenn es nie direkt zur Sprache gekommen ist und sich Paxton insgeheim wünscht, sie würde sich irren.
Am Abend findet wieder ein Treffen des Klubs statt und es gibt viel zu besprechen. Paxton hätte sich allerdings nie erträumen lassen, was alle besprochen wird.
Als sie die Diskussion eröffnet plappert plötzlich jede der Damen ein Geheimnis aus, ohne es zu wollen. Es ist wie ein Zwang. Als auch Paxton kurz davor ist, den Mund auf zu machen und allen zu sagen, welchen Mann sie von Herzen liebt, kann sie nur mit Mühe und Not die Lippen zusammenpressen.
Was war denn nur in sie gefahren? Für gewöhnlich hatten sich die Frauen perfekt im Griff, aber dieser kleine Ausrutscher ist nur der Anfang von vielen ungewöhnlichen Ereignissen, die sich noch ergeben werden.

Ich gestehe, mich hat an diesem Buch als erstes das Cover angesprochen. Als ich dann ein wenig zum Inhalt im Netz gestöbert habe, sprach es mich auch generell an.
Es ist mein erstes Buch von der Autorin Sarah Addison Allen und liest sich wirklich wunderbar weg. Auch wenn der Titel etwas wunderlich ist - es gibt keinen Pfirsichgarten in diesem Buch. Lediglich einen Pfirsichbaum. Aber um diesen ranken sich die Geheimnisse und auch die vielen kleinen Ereignisse.
Willa ist eine sympathische, aber auch zurückhaltende Person. Eigentlich wünscht sie sich eine Familie, aber ihr Leben scheint dafür nicht geschaffen zu sein. Sie hat sich gut arrangiert mit dem Laden und dem kleinen Häuschen.
Als sie nach der Schule in eine andere Stadt gezogen ist, glaubte sie ihr altes Leben hinter sich lassen zu können, aber so ganz wird man seine Vergangenheit nicht los.
Nach ihrer Rückkehr hat sie nun das Bedürfnis den Leuten zu zeigen, dass sie nicht mehr die Rebellin von damals ist. Aber mit der ortsansässigen Schickeria hat sie auch nichts am Hut.
Sie mag ihr bescheidenes Leben und wehrt alles Neue ab. Sie wirkt auf mich ein wenig wie ein Rehkitz, das immer bereit ist davon zu springen, wenn es zu eng wird.
Die Geschichte dreht sich um das Anwesen Blue Ridge Madam und die Anfänge des Damenklubs. Man erfährt auch recht schnell, was das eigentliche Geheimnis ist.
Nur nicht, warum manche Dinge geschehen. Ich hätte mir gewünscht, dass es sich erst etwas später zeigt.
Bei knapp 290 Seiten hat man als Autor aber auch nicht so unglaublich viel Spielraum.
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch Freude beim Lesen bereitet und ich konnte mich für ein paar Stunden gut unterhalten. Es ist kein literarisches Meisterwerk, aber das muss es ja auch nicht immer sein.
Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein hätte den Charakteren nicht geschadet. Sie umschleichen einander wie junge Raubkatzen. Jeder mit Neugier ausgestattet, aber mit der Angst eine gelangt zu kriegen.
Alles in allem eine nette Sommerlektüre, würde ich sagen.
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25.Feb 2014 |
~nef
40 Stundenvon Kathrin Lange
Tags:
Thriller
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'As-samu alaikum' - diese Worte hat der suspendierte Ermittler Faris Iskander das letzte Mal 10 Monate zuvor gehört. Danach flog das Klersch-Museum in die Luft und riss 75 Menschen mit in den Tod. Faris war Ermittler und dafür zuständig mit dem Entführer zu verhandeln. Doch er hatte ihn unterschätzt und dieser Fehler kostete vielen Menschen das Leben.
Faris selbst ist damals schwer verletzt worden und nach Monaten der Reha ins Berufsleben zurückgekehrt. Bei einem kleinen Ausflug in eine Kneipe wurde er von einem Neonazi 'Bombenleger' genannt und ist ausgetickt. Er hat den Mann krankenhausreif geprügelt und das auch nur, weil man ihn irgendwann von dem Mann heruntergezogen hat.
Dieser Ausraster resultierte in seiner Suspendierung. Das hat seine Alpträume nicht abgeschwächt - im Gegenteil. Jedes Mal wenn er die Augen schließt, durchlebt er erneut die Geiselnahme im Museum und die anschließende Explosion. Er macht sich schwere Vorwürfe.
Selbst sein Partner, Paul, kann ihn nicht davon abbringen sich selbst die Schuld an dem Tod der 75 Menschen zu geben.
Jetzt steht er in seiner Wohnung am Fenster und versucht die Bilder aus seinem Kopf zu kriegen. Da klingelt sein Handy und eine verzerrte Stimme katapultiert ihn mit diesem knappen Ausspruch zurück an den Tatort.
Faris kann es nicht glauben. Der Täter damals kann unmöglich überlebt haben. Doch wer würde sich diesen makabren Spaß erlauben genau diese Grußformel zu benutzen. Soweit er sich erinnert, sind diese Worte nie an die Öffentlichkeit getragen worden.
Doch Faris bleibt nicht viel Zeit seinen Gedanken nachzuhängen. Der Anrufe droht einen Bombenanschlag an und er hat Faris auserwählt seine Marionette zu sein. Er gibt ihm fünf Minuten um zum U-Bahnhof Bismarkstraße zu gelangen, bevor er ihm neue Anweisungen gibt.
Faris schafft es und hat bald darauf den nächsten Anruf vom Unbekannten auf dem Handy. Doch auch heute wählt der Ermittler die falschen Worte und muss miterleben wie die gerade in den Tunnel gefahrene U-Bahn in einer Feuerwelle explodiert. Faris wird durch die Luft geschleudert und erleidet Verletzungen. Doch seine Gedanken sind beim Täter. Wieder hat er die Augen von damals vor Augen - es gleicht sich zu sehr, als dass es ein Anderer sein könnte.
Als Faris kurz darauf von Passanten als Attentäter beschuldigt wird, werden Polizisten auf ihn aufmerksam. Nur das Auftauchen seines Partners kann ihn vor schlimmeren bewahren und zeigt einmal mehr, wie sehr sich Menschen von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen. Auch wenn Faris eine hellere Haut hat als seine arabischen Mitbürger, zeugen seine dunklen Haare und seine braunen Augen eindeutig vorher seine Vorfahren stammen.
Paul bringt seinen Kollegen und Freund in die Hauptzentrale und lässt sich von ihm alles erzählen. Sofort wird klar, das ist ein Fall für die SERV - die Sondereinheit für die Ermittlung bei religiös motivierten Verbrechen. Denn nicht nur, dass der Anrufer den gleichen Gruß wie der damalige Bombenläger benutzt - er hat Faris ein Video geschickt, das eindeutig in die Zuständigkeit der SERV fällt. Das Video zeigt einen Mann der an ein Kreuz geschlagen wird. Er ist an eine Herzmaschine angeschlossen - hört das Herz des Mannes auf zu schlagen, geht in Berlin eine Bombe hoch die vielen Menschen das Leben kosten wird. Ausgerechnet jetzt wimmelt es in der Hauptstadt vor Touristen, denn der ökumenische Kirchentag steht kurz bevor und viele Gläubige wollen dabei sein.
Der Anrufer hat Faris ein Ultimatum gestellt - 40 Stunden bleiben ihm um den Mann und die Bombe zu finden.
Der Roman 40 Stunden spielt im Herzen der Hauptstadt - in Berlin. Hier lebt und arbeitet der Ermittler Faris Iskander und versucht die Welt ein bisschen besser zu machen, indem er Verbrecher jagd.
In diesem Roman wird ein wenig die Vergangenheit des Ermittlers beleuchtet und gleichzeitig ein neuer Fall aufgerollt. Das lässt den Leser schnell in die Welt eintauchen und schafft eine angespannte Atmosphäre. Da die gesamte Geschichte sich innerhalb von 40 Stunden abspielt, jagd natürlich ein Vorfall den nächsten und lässt den Leser kaum richtig Luft holen. Allerdings bleibt so auch die Spannung gut erhalten und man will wissen was als nächstes passiert.
Ich habe an diesem Buch etwas länger gelesen, weshalb es mir etwas länger vorkam. Somit kann ich jetzt nichts dazu sagen, ob es vielleicht etwas gehetzt wirkt.
Da ich in Berlin lebe, kenne ich die Schauplätze des Buches und kann es mir deshalb umso einfacher vorstellen, wie Faris durch die Stadt hetzt um diesen Verrückten zu finden.
Der Schreibstil von Kathrin Lange ist wirklich gut und flüssig. Und auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Ich hatte kein Problem mir Faris, Gitta oder auch Dr. Geiger vorzustellen. Das macht für mich auch einen gut geschriebenen Roman aus.
Das die Autorin Kathrin Lange viel Sorgfalt in ihre Recherche legt, durfte ich selbst feststellen, als ich ihr in Berlin begegnet bin. Sie hat ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert und dabei berichtet wie teilweise verwirrend es für Nebenstehende wirken kann, wenn man sich versucht in einen Bombenleger hineinzuversetzen. Auch taucht sie für die Zeit des Schreibens total in die Geschichte ab, was wahrscheinlich durchaus wichtig ist.
Ein kleiner Bericht zu dem wirklich netten Treffen mit Kathrin Lange findet ihr hier: Berlin, auf den Spuren von Faris Iskander mit der Autorin Kathrin Lange am 16.02.2014
Einen ganz lieben Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und die Chance Kathrin Lange kennen zu lernen.
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23.Feb 2014 |
Donners of the Deadvon Karina Halle
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Sierra Nevada, 1851: Die 18-jährige Eve weiß nicht so recht, was sie von ihrem Leben erwarten kann. Sie ist die Tochter einer weißen Siedlerin und eines Paiute Indianers und obwohl kaum jemand diese Verbindung verstehen kann, ist ihre Familie doch sehr glücklich miteinander. Zumindest bis Eves Vater spurlos verschwindet und alle das Schlimmste befürchten. Ihre Mutter ist am Boden zerstört, hört auf zu sprechen und ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Es bleibt den beiden nichts anderes übrig, als zu Eves Onkel Pat und dessen Familie zu ziehen. Doch dort ist Eve nicht viel mehr als eine Arbeitskraft. Sie ist weder weiß, noch eine echte Paiute und gehört somit nirgendwo so richtig dazu. Der Einzige, der sie wie einen gleichwertigen Menschen behandelt ist ihr Avery. Eigentlich ist er ihr bester Freund, doch in letzter Zeit befürchtet sie, dass sie mehr für ihn zu empfindet.
Doch Eve weiß, dass daraus nichts werden kann. Sie ist mittellos, ohne echtes Zuhause und ihrem Onkel mehr oder weniger ausgeliefert. Als der nämlich eine Möglichkeit sieht, Geld mit ihr zu machen, schlägt er sofort zu. Denn eine Gruppe von Fremden ist an Eves Fähigkeiten als Fährtensucherin interessiert. Die Männer sind auf der Suche nach Überlebenden der Donner Party, einer Gruppe von Siedlern, die vor ein paar Jahren in der Sierra Nevada verschollen ist. Eve - oder viel mehr ihr Onkel - soll für ihre Dienste reich entlohnt werden und so schließen sich Eve und Avery, der auf Eve unter all diesen Männern aufpassen soll, der Expedition an und reiten in die Berge.
Doch irgendetwas lauert in den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada. Merkwürdige Kreaturen, die mehr Monster als Mensch sind treiben ihr Unwesen. Als nach und nach immer mehr Mitglieder von Eves Reisegruppe diesen Wesen zum Opfer fallen, wird ihr bald klar, dass ihre einzige Chance zu überleben in Jake McGraw liegt. Doch kann sie dem mysteriösen, ehemaligen Texas Ranger vertrauen, der sie aus irgendeinem Grund zu hassen scheint und jede Menge eigene Geheimnisse hat?
Wie so viele von Karina Halles Büchern, basiert auch Donners of the Dead auf einer wahren Begebenheit. Die Donner Party ist tatsächlich Mitte des 19. Jahrhunderts in der Sierra Nevada verschollen und musste dort schreckliche Dinge durchleiden, um zu überleben. Hunger und Morde trieben einige der Teilnehmer sogar zu Kannibalismus. Diesen Ansatz hat Karina Halle für ihren historischen Horror-Roman genutzt. Und das mit Erfolg, denn die Geschichte um Eve, Jake, Avery und die anderen Reisenden ist wirklich sehr spannend geworden und lässt sich gut mit den geschichtlichen Hintergründen vereinbaren.
Wie gesagt weiß nicht so richtig, wo sie hingehört. Sie ist nicht weiß, aber auch keine echte Indianerin. Sie ist keine Lady, wird aber mangels Alternative oft wie eine behandelt. Eve fühlt sich verloren und will nichts anderes, als ein echtes Zuhause zu finden. Ich fand sie von Anfang an extrem sympathisch, gerade weil sie so viele Gegenstücke in sich vereint, und sie gibt eine prima Protagonistin ab. Doch auch viele der anderen Charaktere sind auf ihre Weise interessant. Avery ist ein richtig netter Kerl und der Einzige, der Eve wirklich anständig behandelt. Er sorgt für allerlei widersprüchliche Gefühle bei Eve, die durch ihre Isolation und die Epoche in manchen Dingen noch sehr naiv ist. Die Männer rund um den Anführer Tim, die Eve anheuern, sind alles andere als durchschaubar. Jeder hat seine ganz eigenen Gründe und Pläne für diese Reise und nicht allen von ihnen ist zu trauen. Karina Halle hat dabei immer die Spannung hochgehalten und bis zum Ende kaum durchblicken lassen, wer hier eigentlich was im Schilde führt. Und dann ist da noch Jake. Auch er hat so seine Geheimnisse und am Anfang fand ich ihn noch nicht mal sonderlich sympathisch. Er ist grob, unhöflich und frech. Doch irgendwas hat er, das einen sofort neugierig macht. Und je näher man ihn im Laufe der Geschichte kennenlernt, umso interessanter wird er. Am Ende mochte ich ihn mindestens genau so gern wie Eve.
Aber sicher das Spannendste an der Geschichte, sind die Monster, die Eve und ihren Gefährten auf der Spur sind. Karina Halle kombiniert hier geschickt die Geschichte der Donners Party mit der Legende des Wendigo, die bei vielen Indianervölkern verbreitet ist. Dank ihnen macht Eve einige wirklich grauenhafte Entdeckungen und, wie von dieser Autorin nicht anders zu erwarten, gibt es jede Menge gruselige und spannende Szenen, sowie Wendungen, mit denen absolut nicht zu rechnen war. Doch wie bei den meisten ihren Büchern, macht es auch bei Donners of the Dead die Mischung. Es gibt einige wirklich lustige, aber auch mal romantische Szenen, um die oft sehr schaurigen Entwicklungen nicht zu übermächtig werden zu lassen.
Einzig der finale Showdown hätte in Donners of the Dead von Karina Halle etwas länger sein können. Hier geht alles doch recht schnell und man hätte die Möglichkeiten doch noch ein wenig besser nutzen können. Ansonsten hat mich Karina Halle mit Donners of the Dead mal wieder vollkommen überzeugt. Es ist spannend, gruselig und durch den realistischen, historischen Hintergrund umso angsteinflößender. Die Geschichte ist sicher mal was anderes, aber wer dem Buch eine Chance gibt, wird sicher nicht enttäuscht.
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22.Feb 2014 |
Must Love Quidditchvon dracosoftie
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Pansy Parkinson ist die Gründerin und Betreiberin der erfolgreichen Magical Dating Online-Agentur, einer online Partnerbörse für Hexen und Magier. Da sie in der Lage ist, ihren bekannteren Kunden absolute Anonymität zu gewähren, hat sie kürzlich gleich zwei berühmte Magier als Kundschaft gewonnen. Sowohl ihr bester Freund, Draco Malfoy, als auch der Retter der Zauberer-Welt, Harry Potter, haben beschlossen, ihr Glück mit Magical Dating Online zu probieren. Und wie es der Zufall so will, passen ihre Profile, Hobbies und Leidenschaften perfekt zueinander.
Zunächst entsteht eine innige Online-Brieffreundschaft zwischen Gryffin und Sly, die gefüttert durch viel Witz, langsam aufgebautes Vertrauen und erstem physischen Kontakt per Magie bald zu tiefen Gefühlen führt. Doch da ist immer noch das Problem, dass Harry und Draco sich im wirklichen Leben nicht grün sind und beide das ein oder andere Geheimnis voreinander haben. Ob ihre Zuneigung und Liebe eine Chance hat, wenn sie Gegenseitig ihre echten Identitäten erfasst haben...?
Must Love Quidditch ist ein wunderbar lustiges Fanfiction. Selten habe ich so gelacht beim Lesen wie hier. Zunächst ist da der rege Briefverkehr, der einfach herrlich zu lesen war. Doch noch besser wird die Geschichte dann, wenn die Katze aus dem Sack ist. Denn dann versucht Draco sein essentielles Geheimnis zu verwahren und Harry um jeden Preis zu meiden, obwohl er eigentlich schon heftig in Gryffin verliebt ist. Harry, der zunächst ebenfalls über die Identität von Sly entsetzt ist, erkennt in Draco aber dennoch den perfekt passenden Partner und will sich nicht abwimmeln lassen. Um Dracos Privatsphäre zu wahren, greift er zu einem besonderen Trick: dem altertümlichen Delibero Pergo, einem antiquierten Reinblüterritual aus dem 14 Jahrhundert mit dem man einer Hexe oder einem Zauberer nach allen Regeln der Kunst den Hof macht. Alleine schon die 14 Geschenke, die Harry zusammensammelt, um sie seinem zukünftigen Partner zu schenken. Es ist so schön zu lesen, dass einem wirklich das Herz aufgeht. Wegen mir hätte Delibero Pergo auch noch länger so weiter gehen können. Auch die Zeremonien, die zum Ende hin stattfinden, sind toll beschrieben und lassen einen wohlig seufzen.
Einzig zum Ende hin war mir Must Love Quidditch dann einen Tick zu süßlich. Doch zum Glück hat dracosoftie noch die Kurve gekriegt und immer wieder ein paar Lacher eingebaut, sodass man nicht allzu tief im Kitsch versunken ist. Der Schreibstil war sehr charmant und wirklich humorvoll. Harry und Draco waren ja ein wenig älter (die Schlacht um Hogwards liegt acht bis neun Jahre zurück) und auch ihre Entwicklung war wunderbar getroffen. Zusätzlich waren die vielen bekannten Nebencharaktere, denen man begegnet, genauso wie sie sein sollten.Fazit: Must Love Quidditch ist ein charmant-lustiges Harry Potter-Fanfiction, welches sich wunderbar als Lektüre zwischen zwei ernsteren Büchern einschieben oder sonst zum Entspannen lesen lässt.
Ein Hinweis noch zum Schluss: Neben Must Love Quidditch finden sich noch weitere Fanfictiongeschichten von dracosoftie auf dem entsprechenden fanfiction.net Profil. Zu meiner Freude durfte ich feststellen, dass sich hinter dracosoftie die professionelle M/M-Autorin Bru Baker verbirgt. Da mir Must Love Quidditch insgesamt wirklich richtig gut gefallen hat, freue ich mich schon darauf, einem ihrer unter eigenen Namen veröffentlichten Werke eine Chance zu geben. Das erste Buch habe ich schon im Auge.
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