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22.

Mär 2014

~ND

Still Life with Strings

Jade Lennon hat es geschafft: Seit fünf Jahren hat die 26-jährige ehemalige Alkoholikerin keinen Tropfen mehr angerührt und will auch mit allen Mitteln verhindern, jemals wieder rückfällig zu werden. Schließlich liegt es seit dem Tod ihrer Mutter an Jade, sich um ihre jüngeren Geschwister zu kümmern - und Teenager sind nüchtern schon kaum zu bändigen. Vor allem in einem der zwielichtigeren Teile von Dublin, in denen Kriminalität an der Tagesordnung steht.
Jade hat zwei Jobs, um sich und ihre Familie einigermaßen über Wasser zu halten. Sie arbeitet in einer Veranstaltungshalle, die hauptsächlich klassische Konzerte ausrichtet. Wann immer sie Zeit hat, schlüpft sie aber auch noch in die Rolle der Blue Lady, eine jener menschlichen Statuen, die man oft in Fußgängerzonen sieht.
Von Beziehungen hält Jade sich fern. Sie hat schlechte Erfahrungen gemacht und ihre Abstinenz hängt davon ab, dass sie sich nicht emotional auf jemanden einlässt. Mehr als One Night Stands sind für Jade deshalb nicht drin. Und so kommt es, dass sie eines Abends, als sie gerade ihre Sachen als Blue Lady zusammenpackt, auf Shane trifft und mit ihm ein schnelles, schmutzige, aber auch erstaunlich emotionales Abenteuer hat.
Niemals hätte Jade erwartet, den gutaussehenden jungen Mann wieder zu sehen, doch dann lernt sie den neuen Violinisten des Hausorchesters kennen, der niemand anderes als Shane ist. Und der hat von Jade noch lange nicht genug...

Still Life with Strings von L. H. Cosway ist eines dieser Bücher, die auf den ersten Blick gar nicht unbedingt nach etwas Besonderem aussehen. Doch wie von L. H. Cosway nicht anders zu erwarten trügt der Schein. Denn hinter Still Life with Strings versteckt sich eine wunderschöne Geschichte, die beweist, dass ihr fabelhaftes Painted Faces keine Eintagsfliege war.
In erster Linie liegt das an den Charakteren. Jade ist eine wunderbare Figur. Dass sie Alkoholikerin wurde hat natürlich seine Gründe, die dem Leser nach und nach verraten werden. Sie trägt die große Verantwortung, sich um ihre drei jüngeren Geschwister zu kümmern: Alec (21), April (17) und Pete (15). Vor allem Pete macht ihr dabei oft gehörig Kopfzerbrechen. Trotz all des Drucks, der auf ihr lastet, ist Jude aber eine der fröhlichsten und sympathischsten Charaktere, die mir seit langer Zeit begegnet sind. "I love music. And I love my brain." Das klingt erst einmal nach einer sehr merkwürdigen Aussage. Wenn ihr aber erst einmal eine Weile in Jades Kopf verbracht habt, werdet ihr wissen, was sie meint. Sie hat eine blühende Fantasie und sieht Dinge auf ihre ganz eigene Weise - vor allem, wenn Musik im Spiel ist. L. H. Cosway hat einen ganz wundervollen Schreibstil, der vor allem in den Momenten, in denen Jade ihren Gedanken freien Lauf lässt, so wirklich zur Geltung kommt.

Doch natürlich trägt auch Shane viel zu der Geschichte bei. Auf den ersten Blick wirkt er einfach wie ein überprivilegierter, gutaussehender junger Mann. Doch hinter der polierten Fassade des talentierten Violinisten versteckt sich eine sehr verletzte Seele. Wie Jade hat auch Shane ein paar Geheimnisse, die er am liebsten für immer hinter sich lassen würde.
Shane und Jade verbindet einiges, sowohl in der Vergangenheit, als auch der Gegenwart. Die Entscheidung, ob es jetzt Zufall oder doch Schicksal ist, bleibt, wie L. H. Cosway in ihrem Vorwort so schön sagt, jedem Leser selbst überlassen. So oder so ist Still Life with Strings aber eine wunderschöne Geschichte. Es war ein Genuss Shane und Jade dabei zuzusehen, wie sie sich kennenlernen und gegenseitig ihre Geheimnisse entlocken. Auch die kleinen Geschichten um Jades Freunde und Familie haben mir gut gefallen. Sie alle haben reichlich Probleme - allesamt sehr realistisch - und trotzdem fühlt man irgendwie den Zusammenhalt.

Einziger winziger Kritikpunkt ist, dass die Intensität der Geschichte gegen Ende ein wenig abnimmt. Die dichteste Atmosphäre findet man eigentlich eher in der Mitte des Buches. Hier hätte ich mir am Schluss vielleicht noch ein wenig mehr erwartet.

Dennoch ist Still Life with Strings von L. H. Cosway ein ausgesprochen schönes Buch: Romantisch, witzig, fantasievoll, tragisch und mit einer der sympathischsten Heldinnen, die mir seit Langem begegnet sind. Absolut empfehlenswert!
Still Life with Strings erscheint am 24. März 2014.

The ARC was provided by the author in exchange for an honest review.
Thanks to Lucia from Reading Is My Breathing for letting me steal one of her teaser pictures. ;)

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20.

Mär 2014

~nia

The Prince and the Program

Mordred, Bastardsohn von König Arthur und Mörder seines eigenen Vaters, ist zu sieben Jahren menschlichen Lebens in Toronto verurteilt worden. Grund für diese Strafe war seine Aktion in Japan sechs Monate zuvor im Jahr 2011. Nun muss Mordred gucken, wie er seinen Lebensunterhalt verdient und dass, obwohl der Nutzen seiner Magie weitestgehend eingeschränkt ist, sein Arkanes Konto gesperrt und sein reales Konto hoffnungslos überzogen ist. Er beschließt, sein Glück als Programmierer zu versuchen, auch wenn seine C++-Fähigkeiten eher beschränkt sind. Dafür hat er gute 1.500 Jahre Lebenserfahrung als Elf zu bieten und insbesondere Mathematik, Statistik und logisches Denken sind ihm schon immer leicht gefallen. Tatsächlich bekommt Mori Pendragon einen Job bei einem kleinen Tech-Start-up. Doch damit geht die Geschichte erst richtig los. Mori entwickelt eine furchteinflößende Abhängigkeit zu Kaffee, eine Abneigung gegen Tischtennis und ein Faible für den genialen Kopf der Entwicklungsabteilung, Alan. Dumm nur, dass Alan nirgends persönlich auftaucht, ein Maulwurf im Laden der Konkurrenz Geschäftsgeheimnisse verrät, die neue CEO eine Sklaventreiberin ist, Geheimdienste vor der Türe Schlange stehen und die Arkane Sicherheitsfirma eine Dämonenballung in Toronto vermutet. Als könnten die Probleme nicht noch größer werden, stellt sich raus, dass Alan der Geist von Alan Turing zu sein scheint, der seine geniale Intelligenz zu einer künstlichen, im firmeneigenen Mac-Laptop hausenden weiterentwickelt hat und keineswegs daran interessiert ist, diesen Zustand für Mori aufzugeben...

Verwirrend? Ja, The Prince and the Program ist ganz sicher ein verwirrendes Buch mit einem Potpourri an Ideen, die alle alleine schon skurril sind. Zusammengenommen wird die Geschichte zu einer echten Herausforderung. Besonders zu Beginn gab es Momente, in denen ich mich gefragt habe, ob das Buch nicht zu hoch für mich ist. Beispielsweise, wenn Alan Mori seine Hypothese zum Thema man muss den Programmierer hinter dem Programm sehen, erklärt, die sich in Form einer Kurzversion von Shakespeares Hamlet darstellt. Ähm ja, da habe ich mich kurz gefragt, ob ich jetzt mehr Hirnzellen brauche, um das alles zu begreifen, oder ob das ein Buch ist, für das man bewusstseinserweiternde Substanzen konsumiert haben sollte.

Doch es gab auch die tollsten Anspielungen in The Prince and the Program, die mich begeistert vor mich hin quietschen haben lassen. Etwa wenn Mori einen Elfenkontaktmann sucht und diesen nur herbeirufen kann, indem er die Nase und Barthaare einer Bansky-Ratte krault. Wie cool ist denn bitte schön diese Idee! Oder wenn klar wird, dass Alan Turing zwar seinem Selbstmord nicht entkommen ist, aber seinen wunderbaren Geist in eine künstliche Intelligenz verwandeln konnte. Ich kenne wenige Geschichten, von homosexueller Repression, die so schrecklich sind, wie es die von Turing ist. Und dass in einem europäischen Land - shame on them! Auch wenn sein guter Name posthum wiederhergestellt wurde, ist mir die Art wie Aldous Mercer mit dem Thema umgeht, doch weit näher als es alle Entschuldigungen der Welt sein könnten. Er zeigt nämlich nicht nur die Tragik sondern auch die Genialität, die Scharm und die Menschlichkeit hinter dem Mann. Und dass, obwohl er hier mehr oder weniger eine Maschine ist. Auch aus diesem Grund waren die wunderbar humorvollen und geistig regen E-Mail-Konversationen zwischen Mori und Alan eines der Highlights von The Prince and the Program.

Etwas gestört haben mich eigentlich nur zwei Dinge an Aldous Mercer genial-verrücktem Buch. Mori ist so ein fantastischer Charakter, der sich, trotz aller Fehler und Sünden in der Vergangenheit, wirklich voll in sein erneutes Abenteuer als Mensch wirft. Er verliebt sich in Alans Geist und alleine das ist meines Erachtens eine Besonderheit. Deswegen habe ich es Alan auch wirklich übel genommen, dass er - als die zwei in einer Zeitschleife stecken - die Erwiderung von Moris Gefühlen nicht mal in Erwägung zieht. Alan lehnt Moris Liebe wieder und wieder ab und mehr als Freundschaft scheint einfach nicht drin zu sein. Mori erträgt das alles mit einer solch tragischen Würde. Das hat mir das Herz dann doch zu doll bluten lassen und mir Alans Charakter zum Ende hin etwas verleidet.
Außerdem wird The Prince and the Program als erste Buch der The Mordred Saga bezeichnet, es ist aber weit und breit keine Ankündigung zum nächsten Teil zu finden. Weder auf der Homepage des Autors, noch bei Goodreads findet sich irgendein Hinweis auf mehr. DAS kann so nicht weitergehen. Ich MUSS wissen, was weiter skurril-verrücktes mit Mori passiert. Ob sich die Welt von den Ereignissen in Toronto erholt und ob Mori doch noch einen Weg findet, Alan für sich zu gewinnen? So in der Luft hängen gelassen zu werden, kann ich ja gar nicht leiden. Also, lieber Aldous Mercer, komm bitte mal aus dem Quark.

Fazit: Eine sehr abgefahrene Geschichte, die nicht ganz einfach zu lesen ist. Trotzdem konnte mich Mori komplett für sich begeistern. Ich hoffe sehr, es geht bald weiter mit der The Mordred Saga.

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19.

Mär 2014

~ND

Love Comes Home

Greg und sein 10-jähriger Sohn Davey führen eigentlich ein ganz normales Leben. Zwar hat Daveys Mutter ihre Familie vor langer Zeit verlassen und meldet sich seitdem kaum noch, doch den beiden geht es trotzdem gut. Greg ist Architekt und hat sich und seinem Sohn ein gutes Leben aufgebaut. Davey liebt Baseball und seine Freunde und ist ein ganz normaler, aufgeweckter kleiner Junge - zumindest bis seine Augen plötzlich immer schlechter werden. Nach einem Marathon von Arztbesuchen steht die schreckliche Diagnose fest: Aufgrund eines Gendefekts wird Davey bald erblinden. Greg ist am Boden zerstört, doch er muss jetzt für Davey stark sein.
An eine Beziehung ist bei all seinen Problemen natürlich gar nicht zu denken. Doch dann lernt Greg durch Bekannte den charismatischen Tom kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb. Tom ist gerührt von Gregs aufopferndem Umgang mit seinem Sohn und schon bald entwickelt sich mehr zwischen den zweien.
Doch dann taucht plötzlich Daveys Mutter mit einem sehr zwielichtigen Arzt im Schlepptau auf und der behauptet, Daveys Augenlicht retten zu können...

Ich hatte bereits einige gute Stimmen über Andrew Grey gehört und mich eigentlich ehrlich gesagt nur deshalb an Love Comes Home versucht. Denn obwohl ich die Geschichte um den blinden Jungen und seinen Vater eigentlich ganz nett fand, hat sich mich dennoch nicht brennend interessiert. Ich hätte auf meinen Instinkt vertrauen sollen. Love Comes Home ist nämlich vor allem eines: Langweilig.
Die Geschichte hat eine ganz seltsame Dynamik. Eigentlich handelt sie wirklich nur von Daveys Werdegang. Wir erleben, wie die ersten Symptome auftreten, seine Arztbesuche beginnen, sein Zustand sich rapide verschlechtert und er schließlich erblindet. Danach geht es weiter mit seinen Problemen im Alltag, wie er sich anpasst und wie er durch Beep Baseball (Baseball für Blinde) schließlich wieder Spaß am Leben findet. An sich fand ich das alles sehr niedlich und interessant. Davey ist ein süßer Knirps und ich habe mich über jeden seiner Fortschritte gefreut.
Doch eigentlich will Love Comes Home eine Romanze sein und das funktioniert so gar nicht. Ich konnte mich überhaupt nicht für die Beziehung zwischen Greg und Tom erwärmen. Das liegt nicht daran, dass sie nicht glaubhaft oder einer von ihnen ein schlechter Mensch gewesen wäre. Es wurden schlicht und einfach keine Emotionen übermittelt. Sehr monoton, langsam und langweilig hat sich ihre Geschichte entwickelt und ich habe mich überhaupt nicht für die beiden interessiert. Das liegt in erster Linie an Andrew Greys Schreibstil. Der ist nämlich sehr einfach und beschreibend. Es wurde viel Zeit für absolut unnötige und schlicht langweilige Erklärungen verschwendet.
Greg selbst ist aber eigentlich ein sehr lieber Kerl. Davey kommt für ihn an erster Stelle und das hat ihn sympathisch gemacht. Tom ist da schon etwas schwieriger. Er weiß alles, kann alles, hat alles schon mal gesehen und hat zu allem eine Meinung. Außerdem drängt er sich und seine Ansichten regelrecht in die Familie hinein. Er meint es zwar nur gut, so dass ich es ihm nicht allzu übel nehmen konnte, trotzdem ging er mir manchmal etwas auf die Nerven.

Love Comes Home von Andrew Grey war also kein unterhaltsames Buch. Gar nicht mal weil es wirklich schlecht war oder mir die Entwicklung nicht gefallen hätte. Aber es ist einfach unglaublich stumpf. Der Schreibstil ist langweilig und zäh, die Figuren überzeichnet und teilweise anstrengend und auch wenn die Grundgeschichte Potenzial hatte, konnte ich dem Endergebnis einfach nichts abgewinnen. Schade.

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18.

Mär 2014

~nef

Herz aus Glas

Cover Herz aus Glas deutsch

Juliane lebt mit ihrem Vater, dem bekannten Bestsellerautor Bob Wagner, in Boston. Weit weg von ihrer Mutter, die in Deutschland zurückgeblieben ist.
Nachdem die Ehe ihrer Eltern in die Brüche gegangen war, sind Vater und Tochter nach Amerika gegangen um ein neues Leben anzufangen. Juli fühlt sich ziemlich wohl in Boston. Ihr gefällt die Schule und auch Freunde hat sie hier schnell gefunden. Doch ihr Vater hat immer wieder Schreibblockaden, was nicht nur sein Leben etwas aus der Bahn wirft.

Eines Abends vor Weihnachten kommt Bob in das Zimmer seiner Tochter und druckst herum. Sein Verleger, Jason Bell, hat ihn gebeten zu ihm nach Martha's Vineyard zu kommen um ihn dort besser unterstützen zu kommen. Juli ist nicht weiter verwundert und ist in Gedanken schon bei der geplanten Silvesterfeier mit ihren Freunden.
Doch ihr Vater möchte, dass sie mit kommt nach Sorrow, da Anwesen der Familie Bell. Juli ist alles anderes als begeistert. Was soll sie mitten im Winter auf dieser Schikimiki-Insel?
Nach einigem Hin und Her rückt ihr Vater schließlich mit dem wirklichen Grund heraus. David, der Sohn von Jason Bell hat vor kurzem seine Verlobte durch einen tragischen Unfall verloren. Und nun hofften sein Vater und auch Bob, dass Juli es schaffen könnte mit ihrer unbekümmerten Art David ein wenig von seiner Trauer abzulenken.

Julie glaubt sie hört nicht richtig. Sie soll Babysitter für einen Jungen spielen? Zumal dieser David zwei Jahre älter ist als sie und bei ihrem bisher einzigen Treffen vor zwei Jahren nicht den Eindruck machte besonders sympathisch zu sein.
Juli sträubt sich. Das kann ihr Vater unmöglich von ihr verlangen. Doch Bob hat seine Mittel und Wege. Als er ihr von seiner derzeitigen Schaffenskrise berichtet und sie zudem noch mit einem neuen Handy lockt, lässt sie sich breitschlagen. Aber nur für eine Woche!

Nun waren sie also auf der Insel angekommen und David hatte sich kein bisschen verändert. Er hielt es nicht einmal für nötig sie anständig zu begrüßen.
Auf der anderen Seite hat Juli ein wenig Mitleid mit ihm. Schließlich hat er vor gerade einmal sechs Wochen seine große Liebe verloren. Und so wirkte er ebenfalls - verloren.
Das konnte ja eine schöne Woche werden.
Das erste gemeinsame Abendessen verlief eher peinlich und Juli war froh, als sie aus dem Speisesaal flüchten konnte.
Auch David schien nicht an Gesellschaft gelegen zu sein, denn er zog sich relativ früh in sein Zimmer zurück.
Nun saß Juli hier also fest. Mit einem Jungen, der in Selbstmitleid zerfloss, einer Insel auf der nichts los ist und einem Vater, der krampfhaft versuchte seinen Roman zu beenden.

Am nächsten Morgen lernt Juli Henry kennen, Davids einzigen Freund auf der Insel und er ist ihr mit seiner lebhaften Art sofort sympathisch. Sie findet es beinahe rührend, wie er versucht David aus seiner Starre zu lösen und beschließt ihre Aufgabe in Angriff zu nehmen.
Doch schon nach kurzer Zeit merkt sie, dass das nicht so leicht ist. Weder macht es ihr David besonders leicht, noch versteht sie da Gewese, was Grace um Juli macht. Grace ist das Hausmädchen der Bells und schon am ersten Tag versucht sie Juli davon zu überzeugen, dass es besser ist, wenn sie die Insel so schnell wie möglich wieder verlässt.
Grace faselt etwas von einer Frau, die nicht zulassen wird, dass Juli hier glücklich wird. Doch warum sollte Juli das? In einer Woche ist der Spuk vorbei und sie würde wieder zu ihren Freunden nach Boston heimkehren.

Aber so einfach ist das nicht. Schnell merkt Juli, dass diese Insel eine ganz eigene Faszination auf sie ausübt.
Die Legende, die sich um die Gay-Head-Klippen rankt zieht sie schon bald in ihren Bann und Juli versucht mehr darüber zu erfahren. Sie ahnt nicht, dass sie sich damit immer weiter in Gefahr begibt, bis sie anfängt Stimmen zu hören, die eigentlich nicht da sein dürften.
Wird sie verrückt? Oder gibt es den Geist der ertrunkenen Frau doch?

Herz aus Glas ist mein zweites Buch von Kathrin Lange und obwohl es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, ist es beinahe im gleichen Genre einzugliedern. Es handelt sich bei diesem Buch vordergründig um eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, doch der Einschlag des mystischen ist stark ausgeprägt.

Von der ersten Seite an stand ich förmlich auf den Klippen und hörte die Brandung an die Felsen schlagen. Man spürt die Trauer und Verzweiflung des jungen David und auch die Angst die bald Juli befällt.
Erst mit der Zeit erfährt man wie die Verlobte von David war und auch, dass der Schein manchmal doch trügt.

Ich konnte mich wunderbar in Juli hineinversetzen und flog beinahe über die Seiten, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht.
Der Schreibstil ist, wie auch schon bei 40 Stunden, sehr flüssig und gut lesbar. Eine Kleinigkeit hat mich am Anfang allerdings gestört. Es wurden für meine Bedürfnisse zu viele Ausrufungszeichen benutzt. Das fühlte sich manchmal fehl am Platz an.
Im Laufe der Geschichte lassen sie jedoch nach.

Herz aus Glas ist eine in sich abgeschlossene Geschichte, aber auch der Auftakt zu einer Trilogie. Der zweite Band Herz in Scherben ist für Januar 2015 geplant.
Natürlich bin ich wahnsinnig gespannt wie es mit David und Juli weitergeht und kann es nun kaum erwarten, dass die Monate vergehen.
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

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17.

Mär 2014

~ND

Collide

Seit Cooper und Noah als 10-jährige beim Football spielen ineinander gekracht sind, waren die Nachbarsjungen die besten Freunde. Noah stand Cooper zur Seite, wenn die Erinnerungen an das Feuer, das seine Eltern getötet hat, zu viel wurden und Noah konnte bei Cooper immer Zuflucht finden, wenn bei seinen Eltern mal wieder die Fetzen flogen. Sie gingen zusammen durch dick und dünn und haben gemeinsam ihren Heimatort Blackcreed unsicher gemacht - zumindest bis Noahs Familie eines Tages urplötzlich die Stadt verließ und nie wieder zurückkehrte.

Seitdem sind 17 Jahre vergangen. Noah hat sein Leben gelebt, doch nun braucht er einen Neuanfang. Er hat seinen Partner beim Fremdgehen erwischt und dieser Verrat sitzt tief. Er weiß nicht so recht wo her jetzt hin soll. Schließlich zieht es ihn an den einzigen Ort, an dem er sich jemals richtig Zuhause gefühlt hat - Blackcreed. Noah hat keine Ahnung, was ihn dort erwartet, aber er würde lügen, wenn er nicht hoffen würde, seinen Freund aus Kindertagen wieder zu sehen. Und tatsächlich dauert es nicht lange, bis ihm Cooper über den Weg läuft.
In mancher Hinsicht ist es, als ob ihre Freundschaft nie unterbrochen worden wäre. Doch es gibt da das kleine Problem, dass Cooper zu einem extrem attraktiven Mann herangewachsen ist, der Noah einfach nicht aus dem Kopf gehen will. Doch Cooper ist ein hundert Prozent hetero...oder?

Seit Monate schon hat Collide von Riley Hart auf meinem Kindle auf mich gewartet und ich habe es einfach nie aufgeschlagen. Das hätte ich aber mal machen sollen, denn insgesamt war Collide eine sehr angenehme Überraschung.
Das beginnt schon damit, dass die Geschichte sich nicht mit einer langen Einleitung aufhält. Wir bekommen erst einmal nur die wichtigsten Eckinformationen geliefert (der Rest folgt natürlich im Laufe der Geschichte) und schon nach ein paar Seiten findet Coopers und Noahs Wiedersehen statt. Ab dem Punkt war ich bereits angefixt von der Geschichte. Denn die Freundschaft zwischen Noah und Cooper ist wirklich etwas Besonderes. Sie haben sich in einer sehr kritischen Phase in beider Leben kennengelernt und einen besonderen Platz beim jeweils anderen eingenommen. Es war sehr schön mitzuerleben, wie diese Freundschaft wieder aufblüht.
Das ist es, was ich an Collide besonders schön fand: Die Liebesgeschichte entwickelt sich ganz langsam und sachte. Erst einmal muss Cooper damit fertig werden, dass der Freund, mit dem er früher Pornohefte geklaut und Mädchen nachspioniert hat, plötzlich schwul ist. Danach beginnt Cooper ganz langsam, Noah mit anderen Augen zu sehen. Dieser Teil hat mir besonders gut gefallen. Cooper stellt sich genau die Fragen, die ich mir in seiner Lage auch stellen würde. Gleichzeitig ist er aber auch sehr ehrlich mit sich und Noah (meistens zumindest), was mir ihn und die Geschichte nur noch sympathischer gemacht hat. Dadurch, dass Collide abwechselnd aus Noahs und Coopers Perspektive erzählt wird, bekommt der Leser ein gutes Bild von der jeweiligen Gefühlslage der beiden, was mir persönlich immer besonders wichtig ist.

Ein paar Kritikpunkte habe ich aber doch. Zum einen ist diese Liebesgeschichte wirklich nur das: Eine Liebesgeschichte. Zwar spielen Dinge wie Familie und das Coming Out natürlich auch eine Rolle, am Ende führt es aber doch immer wieder zur Romantik zurück. Grundsätzlich ist das nichts Schlechtes und mir persönlich hat das auch rein gar nichts ausgemacht, aber man sollte sich vor dem Lesen schon darüber bewusst sein, was einen erwartet.
Was mich viel eher gestört hat, sind da die abgedroschenen Floskeln und Gesten die Riley Hart manchmal eingebaut haben. Vor allem Cooper hat ab und zu ein paar ziemlich schlechte Sprüche von sich gegeben, von denen nicht alle nur Spaß waren. Außerdem zwinkern beide sehr oft, was ich - in der Häufigkeit - ebenfalls oft etwas unangebracht fand.

Trotzdem hat mir Collide von Riley Hart alles in allem sehr gut gefallen. Die Geschichte ist zwar relativ einfach gestrickt, aber dafür aber einfach schön, gerade weil sie sich so langsam entwickelt. Collide ist also so richtig was fürs Herz. :)
Der zweite Teil der Blackcreek-Reihe erscheint am 22. April 2014 unter dem Titel Stay und wird von Coopers und Noahs Freunden Brendan und Wes handeln.

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