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06.

Apr 2014

~ND

Ashen Winter

Enthält Spoiler für Ashfall.

Über 10 Monate sind mittlerweile vergangen, seit der Vulkanausbruch im Yellowstone Park die Welt, wie wir sie bisher kannten, für immer verändert hat. Alex und Darla haben sich so gut es geht auf der Farm seines Onkels in Warren, Iowa, eingerichtet. Es ist kein einfaches Leben, aber durch Geschick und harte Arbeit kommen sie eigentlich ganz gut über die Runden.
Eigentlich würde es ihnen also ganz gut gehen, wenn Alex Eltern nur zurückkommen würden. Bevor Darla und Alex in Warren angekommen sind, haben die sich nämlich auf die Suche nach ihrem Sohn gemacht und sind seitdem spurlos verschwunden. Alex und seine Familie sind fest davon überzeugt, dass sie seine Eltern wiedersehen werden, doch je mehr Zeit vergeht, umso schwieriger fällt es ihnen, tatsächlich noch daran zu glauben.
Doch dann fällt ihnen etwas in die Hände, das alles ändert. Einen Gegenstand, den Alex Vater bei sich hatte, als sie die Farm verlassen hatten. Alex lässt alles stehen und liegen und macht sich sofort auf den Weg, seine Eltern zu suchen. Für Darla ist eines natürlich ganz klar: Wo Alex hingeht, geht auch sie hin.
Ihre erste Reise haben sie allerdings schon nur durch sehr großes Glück überlebt und die Chancen stehen nicht gut, dass beiden das noch ein zweites Mal gelingt...

Nachdem mich Ashfall damals restlos begeistern konnte, hatte ich natürlich auch extrem große Erwartungen an die Fortsetzung Ashen Winter. Doch leider ist Mike Mullin kein zweites solches Glanzstück gelungen.
Ashen Winter ist allerdings sicher kein schlechtes Buch. Die Welt, in der sich Darla und Alex nun durchschlagen müssen, hat mir nach wie vor ausgesprochen gut gefallen. Durch die von Asche verschmutzte Atmosphäre müssen die Überlebenden seit Monaten im ewigen Winter leben. Überall sind Schnee, Eis und Asche so weit das Auge reicht. Die Nahrung wird knapp und man muss erfinderisch sein, wenn man nicht verhungern will. Einigen Menschen gelingt das sehr gut und können fast alles, was sie brauchen, entweder durch Eigenanbau selbst herstellen oder eintauschen. Andere jedoch sehen eine bequemere Quelle für frisches Fleisch in den geschwächten und wehrlosen Überlebenden, die sich immer wieder finden lassen...
Ashen Winter kommt ohne die Zombies oder sonstigen Monster aus, die sich in dieser Art Bücher oft finden lassen. Dafür gibt es genug Menschen, die die Monster ersetzen. Dieses Buch behandelte einige menschliche Abgründe und zeigt, was manche Leute bereit sind zu tun, um zu überleben - oder einen Vorteil aus dem Weltuntergang und Leid der Menschen zu schlagen.

Theoretisch hätte die Geschichte zu Ashen Winter also eigentlich ganz gut sein sollen. Und das ist sie auch. Allerdings ist sie aber auch viel zu langgezogen. Auf 600 Seiten wandern Alex und seine Gefährten, verstecken sich, werden gefangen genommen, verletzt, wieder zusammen geflickt, retten jemanden und fangen dann wieder von vorne an. Die Handlung folgt immer dem gleichen Prinzip und das wurde schnell ermüdend.
Außerdem verrennt sich Mike Mullin oft in wahnsinnig langatmige und zähe Beschreibungen. Jeder Schneehügel, jedes Haus, jede technische Entdeckung wird genauestens beschrieben und irgendwann war ich so weit, dass ich Passage um Passage nur noch überflogen habe.
Man hätte die Geschichte problemlos ein bisschen kürzen können. In der Tat wird ab einem gewissen Punkt sogar ziemlich offensichtlich, dass Mike Mullin die Handlung ein wenig auffüllen musste - und das ausgerechnet auf die denkbar schlimmste Weise: Mit einer Dreiecksgeschichte. Oder zumindest den Ansätzen dafür. Grundsätzliche finde ich das in diesem Fall gar keine schlechte Idee. Alex ist noch sehr, sehr jung und hatte im letzten Jahr kaum Kontakt zu Gleichaltrigen - außer eben Darla. Von daher finde ich es gar nicht schlecht, dass sich ihm Optionen bieten und er sich dann entscheidet, anstatt einfach die einzige Möglichkeit zu wählen, die er hat. Die Umstände, die Mike Mullin allerdings geschaffen hat, als die dritte Person in die Geschichte eingebracht wurde, wollten mir gar nicht gefallen und hat mich sehr enttäuscht von Alex zurückgelassen. Es wirkt alles recht überstürzt und einfach erzwungen dramatisch.

Doch wer weiß, vielleicht schafft es Mike Mullin mich mit dem letzten Buch Sunrise (Amazon-Partnerlink*) doch noch einmal das Runder herumzureißen und mich zu überzeugen. Ich hoffe es jedenfalls sehr, denn trotz der vielen Enttäuschungen, ist Ashen Winter grundsätzlich immer noch eine intensiv, spannende Geschichte, in der alles möglich ist. Potential hat sie also allemal.
Meine Erwartungen an Sunrise (Amazon-Partnerlink*), das am 15. April 2014 erscheint, sind daher nach wie vor hoch.

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05.

Apr 2014

~nia

The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange

Die Chaosschlange Apophis steht kurz davor, den Weltuntergang auszulösen. Verzweifelt suchen Sadie und Carter Kane und ihre Schüler im New Yorker Nomos nach einem Weg, die Katastrophe zu verhindern. Und als sie endlich eine Spur finden, setzt Apophis alles dran, auch diese endgültig zu vernichten. Hinzu kommt, dass man dem Sonnengott Re seine mehreren Tausend Jahre langsam anmerkt und man ihn nicht alleine lassen kann, dass es Walt immer schlechter geht, dass der erste Nomos beinahe menschenleer ist, Bes ohne seine Seele dahin vegetiert und die Götter immer schwächer zu werden scheinen. Ganz schlechte Voraussetzungen also, um den Weltuntergang zu verhindern. Doch Sadie und Carter wären keine Kanes, wenn sie bei jedem kleinen Problemchen gleich das Handtuch schmeißen würden...

Ich hatte mich sehr auf den Abschussband der The Kane Chronicles / Die Kane-Chroniken gefreut, bin aber am Ende von The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange doch ziemlich enttäuscht gewesen. Mein Hauptkritikpunkt an The Throne of Fire / Der Feuerthron, dass das Buch gehetzt ist und man kaum zum Atem holen kommt, trifft auch auf The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange zu. Ein Problem folgt auf das nächste und immer wieder sieht es einfach nur so aus, als wäre die Welt sowieso nicht zu retten. Hinzu kam für mich dieses Mal noch, dass mir Sadies und Carters Erlebnisse oft einfach zu albern waren. Was ich in den ersten beiden Bänden der Reihe noch charmant fand, ging mir dieses Mal auf die Nerven. Rick Riordans Humor, von dem ich sonst nicht genug bekommen kann, wirkte auf mich in The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange aufgesetzt und bemüht. Es gab nur wenige Momente, in denen ich herzhaft lachen konnte. Für einen Riordan ist das meiner Meinung nach viel zu wenig. Bei ihm ist man es doch gewohnt, dass man aus dem Schmunzeln nur dann herauskommt, wenn es richtig ernst oder tragisch wird - und selbst dann darf man manchmal noch lachen. Dieses wunderbare Lesegefühl war mir, trotz des flüssigen Stils, in The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange nicht gegönnt.

Ebenfalls hat mich gestört, dass die jeweiligen Romanzen zum Ende hin auf ganz ähnliche Art und Weise aufgelöst werden. Gut, einmal nur temporär und im anderen Fall permanent, aber dennoch hat diese Dopplung mir das Buch am Ende noch mehr verleidet. Selbst meine Sympathien für Sadie und Carter konnten mich aus diesem negativen Gefühl nicht mehr herausreißen. Ich bin mir nicht sicher, ob es daran lag, dass ich The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange als eines der wenigen Bücher in diesem Jahr auf Deutsch gelesen habe. Oder ob das Problem die Masse an gelesen Büchern ist, in denen die Hauptfiguren Nachfahren oder Kinder von Göttern sind. Nach The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange muss ich doch sagen, dass ich die The Kane Chronicles / Die Kane-Chroniken wirklich deutlich schwächer fand als die Abenteuer von Percy Jackson und den griechischen und römischen Halbgöttern. Bleibt nur zu hoffen, dass der Abschlussband der The Heroes of Olympus / Helden des Olymp-Reihe, The Blood of Olympus, seinen Vorgängern treu bleibt und mich wieder begeistern kann.

Fazit: Auch wenn ich Sadie und Carter Kane mag, konnte ich ihre Probleme in The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange nicht wirklich genießen. Abschließend bleibt zu sagen, dass die The Kane Chronicles / Die Kane-Chroniken nicht mit den Büchern um Percy Jackson mithalten können.

Ein herzliches Dankeschön geht an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Der Schatten der Schlange.

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03.

Apr 2014

~nef

Marioetternas döttrar / Die Liebesnachricht

Cover Die Liebesnachricht deutsch

Mariana ist die älteste von drei Geschwistern. Sie lebt zusammen mit ihren Schwestern und ihren Eltern an der Küste eines kleinen schwedischen Dorfes.
Einst gehörten ihre Vorfahren zum fahrenden Volk, doch auf diesem Fleckchen Erde haben Marianas Eltern Wurzeln geschlagen. Ihre Leidenschaft ist jedoch geblieben. Jedes Frühjahr holt ihr Vater aus der Scheune ein altes Karussell und stellt es vor dem Eingang zum kleinen Laden auf. Und in jedem Jahr freuen sich sowohl Klein als auch Groß darauf, dass die Karussellzeit gekommen ist.
Während Marianas Mutter im Laden allerlei altes Spielzeug und auch Bücher verkauft, kann sie den Kindern beim Spielen mit dem Karussell zusehen.

Doch dann änderte sich alles. Eines Tages, es ist mitten im Sommer, als eine ältere Dame aus dem Dorf zu ihnen nach Hause kommt und von bösen Vorahnungen spricht. Mariana wird mulmig dabei, doch die Melodie des sich drehenden Karussells konnte sie bisher immer beruhigen.
Um sich abzulenken geht sie hinaus, als sie die Melodie spielen hört. Sie hat Kinder auf dem Karussell erwartet, doch was sie vorfindet ändert ihr gesamtes Leben.
Auf einem der Holzpferde saß ihr Vater, gefesselt an die Stange, erschossen und mit entstelltem Gesicht. Dieser Anblick verfolgt sie bis in ihre Träume.

Der Mord an ihrem Vater konnte nie aufgeklärt werden und auch die Menschen im Dorf mieden das Thema.
Nun jedoch scheint alles wieder ans Licht geholt zu werden. Ein Fremder ist ins Dorf gezogen, ein Amerikaner. Er behauptet sein Vater habe vor vielen Jahren in diesem Dorf gewohnt und nun möchte er selbst hier leben und ein Buch über dieses Dorf schreiben.
Der Fremde, Amnon, stößt nicht gerade auf offene Arme, auch wenn die hiesige Damenwelt von ihm durchaus angetan ist. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von Nachbarn und gerade ein Ausländer ist hier von einigen nicht gern sehen.
Natürlich will Amnon auch die Geschichte von Marianas Familie erfahren. Sie weiß nicht so recht was sie ihm sagen soll, doch sie merkt, dass es auch gut tut, endlich mal mit jemanden darüber zu sprechen, der einen ganz anderen Blickwinkel auf die Ereignisse hat.

Während sich Amnon fleißig an seine Nachforschungen macht, geschehen merkwürdige Dinge im Ort. Als Mariana allein in der Scheune steht um sich das Karussell anzusehen für den bevorstehenden Frühling, gehen plötzlich alle Lichter aus. Sie hört Schritte und einen dumpfen Aufprall.
Als sie sich zum Lichtschalter vorgearbeitet hat entdeckt sie keine Menschenseele in der Scheune. Nur einen Beutel mit Tieraugen knapp neben der Stelle, an der sie eben noch gestanden hat.
Und nicht nur sie bekommt derlei Tierreste zugestellt. Auch Jan, der Reitstallbesitzer findet ein unansehnliches Fleischstück in seinem Briefkasten.
Doch damit hört es nicht auf. Und nun werden die fremdenfeindlichen Stimmen im Dorf lauter. Steckt wirklich Amnon hinter diesen Anschlägen? Und was will er damit bezwecken?

Gut, ich gestehe, ich habe mir eine ganz andere Geschichte unter dem Titel und auch dem Klapptext vorgestellt.
Die ersten Seiten musste ich mich regelrecht durch die Schreibweise quälen, da Maria Ernestam einen etwas eigenen Schreibstil besitzt.
Später stieß ich auf vielerlei Grübeleien die mir schon beinahe philosophisch anmuteten und ich wurde zusehends gelangweilter. Leider ist Philosophie so gar nicht mein Themengebiet.

Ich kann nicht einmal sagen ab wann mich das Buch dann doch gepackt hat, aber es passierte. Plötzlich bin ich vollkommen eingetaucht in die Welt um die Ladenbesitzerin Mariana und ihr verzwicktes Leben.
Nicht nur die Hauptperson lernt man samt ihrer Vergangenheit kennen, auch Amnon entwickelt endlich eine gewisse Zutraulichkeit.
Leider lernt man kaum die zwei anderen Schwestern kennen und außer Marianas Charakter, bleiben die anderen Personen ziemlich farblos. Man hätte sie durch jede x-beliebige Person austauschen können und hätte schlussendlich die gleiche Geschichte. Das fand ich sehr schade.
Dennoch überlegt man, wer von ihnen hinter den Anschlägen stecken könnte.
Die Vorkommnisse sind allerdings rar gestreut und so überraschte es mich immer wieder, wenn ein Vorfall zur Sprache kam. Es kam mir dann jedes Mal schon so ewig her vor.

Der Titel leitet den Leser ziemlich in die Irre, denn im ersten Augenblick denkt man an eine Liebesgeschichte. Das ist Marioetternas döttrar / Die Liebesnachricht gar nicht. Es handelt sich eher um einen Roman um die Vergangenheit Marianas und ihrer Familie.
Am Ende gibt es eine relativ schlüssige Aufklärung der Ereignisse und auch einen guten Abschluss für die Geschichte.

Auch wenn ich einige Startschwierigkeiten hatte hat mir die Geschichte im Ganzen zugesagt. Ein herzliches Dankeschön an den btb-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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01.

Apr 2014

~ND

These Broken Stars

Als die Icarus mit über 50000 Passagieren durch den Hyperspace reist, ahnt noch keiner, welches schreckliche Schicksal ihr blüht. Schließlich gilt dieses Raumschiff, das von LaRoux Industries gebaut wurde, als eines der sichersten überhaupt. Auf der Reise sind die unterschiedlichsten Menschen aus ganz verschiedenen Schichten an Bord: Die Reichsten der Galaxie, die bei Champagner und faux-viktorianischen Charme den Luxus genießen. Aber auch die Mittelschicht ist vertreten, wie Mechaniker, Soldaten und Angestellte.
Dann aber geschieht das Undenkbare: Aus irgendeinem Grund wird die Icarus aus dem Hyperspace gerissen und stürzt ab. Zwei der Passagiere konnten sich mit Müh und Not in eine der Rettungskapseln flüchten: Der Soldat Tarver Merendsen und Lilac LaRoux. Lilac ist die einzige Tochter von Roderick LaRoux und Alleinerbin von LaRoux Industries. Tarver ist sich sicher, dass hinter der hübschen Hülle nichts weiter als ein verzogenes, arrogantes Mädchen steckt. Doch nachdem ihre Kapsel auf einem unbekannten Planeten abstürzt, bleibt den beiden nichts anderes übrig, als zusammen zu arbeiten. Denn es lauern viele Gefahren auf diesem Planeten und ihre einzige Überlebenschance ist es, eine Möglichkeit zu finden, Hilfe zu rufen.
Je weiter sie auf ihrer Reise vorankommen, umso mehr erkennen Tarver und Lilac, dass sie sich vielleicht doch falsch eingeschätzt haben. Doch dann bemerken sie immer wieder merkwürdige Phänomene und sie werden den Verdacht nicht los, dass sie vielleicht doch nicht so allein auf diesem Planeten sind, wie sie dachten...

Zu Beginn wirkte These Broken Stars von Amie Kaufman und Meagan Spooner auf mich ein klein wenig wie eine Mischung aus Titanic und LOST. Tarver und Lilac kommen aus völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und sollten eigentlich keinerlei Kontakt miteinander haben - und das gleich aus mehreren Gründen. Denn Lilacs Vater sieht es gar nicht gerne, wenn sich jemand bei seiner Tochter einschmeichelt und da er einer der mächtigsten Männer des Universums ist, gehorcht man ihm besser. Deswegen versucht Lilac Tarver auch erst einmal auf Abstand zu halten. Allerdings kommt sie dabei so furchtbar arrogant, hochnäsig und herablassend rüber, dass es manchmal wirklich anstrengend war über sie zu lesen. Gerade der Anfang war mit ihr daher stellenweise sehr hart. Doch auch Tarver ist nicht perfekt. Er geht komplett in seiner Rolle als Soldat auf. Er hat alles schon gesehen, alles schon gemacht und ist ein ziemlicher Besserwisser. Erst im Laufe der Geschichte wurden mir beide Charaktere so richtig sympathisch. Und das ist wichtig, denn über 90% der Geschichte sind diese beiden die einzigen Akteure.
Glücklicherweise gibt es auf diesem Planeten allerdings so viel zu erleben und entdecken, dass das meist gar nicht weiter auffällt. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, denn obwohl der Planet eindeutig künstlich von Menschen bewohnbar gemacht wurde, befindet sich keine Menschenseele darauf. Stattdessen versucht irgendjemand (oder -etwas) anderes mit Tarver und Lilac Kontakt aufzunehmen... Daraus entwickeln sich einige wirklich spannende, bewegende, aber auch mal lustige Momente.
Große Teile der Handlung von These Broken Stars drehen sich natürlich automatisch um die Beziehung zwischen Tarver und Lilac. Die hat mir zwar sehr gut gefallen, gerade weil sie sich sehr langsam und trotz der Umstände natürlich entwickelt, ein klein wenig mehr Hintergrundinformationen zu der Welt an sich, der Gesellschaft, den Umständen usw. wäre dennoch schön gewesen. Denn abgesehen von den ersten Seiten, auf denen wir uns noch auf der Icarus befinden, erfährt man eigentlich kaum etwas darüber. Glücklicherweise ist These Broken Stars aber trotzdem keine reine Liebesgeschichte. Gerade gegen Ende gibt es einige wirklich spannende Wendungen, die mich zwar absolut aus blauem Himmel getroffen, dem Buch aber deutlich mehr Vielschichtigkeit verliehen haben.

Nur das Ende von These Broken Stars von Amie Kaufman und Meagan Spooner kam dann doch ein wenig plötzlich und abrupt. Etwas ausführlichere Erklärungen für manche Entwicklungen wären hier doch sehr schön gewesen, besonders wenn man bedenkt, was vorher alles passiert. Alles in allem lohnt sich der Griff zu These Broken Stars aber doch. Es ist sicher nicht weltbewegend, aber trotzdem mal eine nette Abwechslung.
Übrigens ist These Broken Stars zwar das erste Buch der Starbound-Reihe, der zweite Band This Shattered World und das bisher noch unbetitelte dritte Buch handeln aber von anderen Charakteren. These Broken Stars ist also im Großen und Ganzen in sich abgeschlossen, die anderen Bücher spielen aber in der gleichen Welt und greifen einige Details wieder auf.
Bisher sind mir leider noch keine Informationen über eine deutsche Veröffentlichung bekannt.

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30.

Mär 2014

~nia

Threshold

Whyborne und Griffin haben sich die letzten sieben Monate ziemlich gut in ihr gemeinsames Leben in Widdershins eingefunden. Doch ihr Frieden wird gestört, als Whybornes Vater und Eisenbahn-Tycoon Griffin Flaherty anheuern will, merkwürdigen Vorfällen in der Kohlemine der kleinen Bergstadt Threshold nachzugehen. Whyborne ist überzeugt, Griffin als Sohn des Besitzers behilflich sein zu können. Um die Schicklichkeit zu wahren, kommt auch ihrer beider Freundin, Dr. Christine Putnam und ihres Zeichens Ägyptologin, mit. Kaum in Threshold angekommen, nehmen die merkwürdigen Vorkommnisse an Häufigkeit und Brutalität zu. Außerdem treffen sie auf den privaten Sicherheitschef von Threshold, der mithilfe einer Abteilung Pinkertons den Frieden im Städtchen und unter den Minenarbeitern wahren soll - Elliot Manning, Ex-Geliebter von Griffin. Kein Wunder also, dass Threshold seinen Gästen schnell das Äußerste abverlangt...

Sicher kennt ihr dieses mulmige Gefühle, wenn man mit den zweiten Teil einer Serie anfängt, deren erstes Buch einen umgehauen hat? Doch zum Glück haben mich Jordan L. Hawk und ihre beiden wunderbaren Helden, Whyborne und Griffin, wieder völlig verzaubern können. Threshold ist eine ganze Spur actiongeladener als der Vorgänger Widdershins, wobei sich die Spannung nicht nur auf die mysteriösen Vorkommnisse bezieht, sondern sich auch auf die Beziehung von Whyborne und Griffin ausdehnt. Whybornes Selbstbewusstsein ist zwar durch Griffins Liebe gewachsen, doch dem Vergleich mit dem überaus attraktiven und eloquenten Elliot ist es noch nicht gewachsen. Griffin auf der anderen Seite muss sich mit seinem Ex-Lover auseinandersetzen, der seinen geistigen Zusammenbruch in Chicago nicht nur miterlebt, sondern diesen zu einem großen Teil schlimmer gemacht hat. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten; es ist aber klar, dass damit Probleme zwischen den beiden Protagonisten vorprogrammiert sind.

Zurück zu den mysteriösen Vorkommnissen in der Mine. Hier hat sich Jordan L. Hawk eine feine Geschichte einfallen lassen, bei deren Dimensionen mir zwischendurch ganz anders wurde. Insbesondere die Auswirkungen auf die Bevölkerungen von Threshold waren wirklich gruselig zu lesen.
Sehr charmant waren auch die Nebencharaktere, allen voran natürlich Christine. Sie ist furchtbar witzig in ihrer süffisanten und brüsken Art, die besonders dann zum Vorschein kommt, wenn sie sich über mangelnde Frauenrechte auslässt. An dieser Stelle ein kleines Zitat, welches mich, mitten im Gefecht, sehr zum Lachen gebracht hat. Es verrät etwas, aber hoffentlich nicht zu viel von der Handlung:

(Elliot) "... But they seem to have an interest in collecting the brains of learned men. Dr. Putnam may be in danger as well, assuming they have interest in the brains of women." (Christine) "They damned well ought to!" (Whyborne) "Lovely," I said. "Perhaps you and I shall have adjoining jars."
Übersetzung: (Elliot)... Aber sie scheinen Interesse an den Gehirnen von gelehrten Männern zu haben. Dr. Putnam mag ebenfalls in Gefahr sein, vorausgesetzt, sie haben auch Interesse an Frauenhirnen." (Christine) "Das sollten sie verdammt noch mal haben!" (Whyborne) "Wunderbar," sagte ich. "Vielleicht können sich dein und mein Hirn benachbarte Gefäße teilen."

An dem Zitat kann man nicht nur sehen, warum mir Christine gefällt oder warum Whyborne mein Herz höher schlagen lässt. Es zeigt auch, dass selbst an Elliot, der ganz sicher kein besonders sympathischer Charakter ist, mehr dran ist, als man zunächst denkt.

Mit am besten gefallen haben mir an Threshold die Momente, in denen die beiden Protagonisten zeigen müssen, dass sie wirkliche Helden sind. Wenn ich nur drüber nachdenke, was für fantastische Charaktere Whyborne und Griffin sind, muss ich schon wieder im Schwärmen versinken. Ich weiß immer noch nicht, welchen der beiden Protagonisten ich mehr liebe, aber das ist auch egal. Zusammen sind sie am allerbesten. In Threshold machen sie jeder alleine aber auch zusammen wieder eine ordentliche Entwicklung durch. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass diese beiden im Jahr 2014 bislang meinen Thron des besten Paares erobert haben. Zwar gibt es noch weitere Anwärter auf diesen Titel, aber in niemanden habe ich mich so verliebt, wie in diese beiden. Und weil der Fokus nicht nur auf der Liebesgeschichte, sondern auch auf der viktorianischen Zeit und dem paranormalen Aspekt liegt, macht es die Bücher nur noch besser. Ich kann es kaum abwarten, bis ich mit Stormhaven den nächsten Band der Whyborne & Griffin-Reihe lesen kann.
Inzwischen habe ich auch herausgefunden, dass noch mindestens zwei weitere Bücher in der Reihe folgen werden. Necropolis ist für Mai angekündigt und Bloodline für November 2014. Auch alle anderen Kurzgeschichten und Bücher von Jordan L. Hawk werde ich ganz sicher auch bald lesen.
Ein letztes Wort noch zum Cover von Threshold. Hier sieht man Griffin in all seiner Pracht und ich finde ihn genauso gelungen wie Whyborne auf den bisherigen übrigen Covern der Whyborne & Griffin-Reihe. Jetzt hoffe ich nur, dass es irgendwann ein Cover geben wird, auf dem sie beide zu sehen sind. Hiermit oute ich mich offiziell und unwiderruflich als hoffnungslos kitschige Person.

Fazit: Lesen! Aber fangt am besten mit dem ersten Band, Widdershins, an.

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