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761 - 765 von 1587 Rezensionen auf der Seite.

13.

Apr 2014

~nef

The Perfect Hope / Fliedernächte

Tags: Romantik
Cover Fliedernächte deutsch

Enthält Spoiler zu den ersten beiden Büchern der The Inn at Boonsboro Trilogy / Blüten-Trilogie.

Hope Beaumont ist endlich angekommen. Als Hotelmanagerin des Boonsboro Inn scheint sie ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Sie kümmert sich gern um die Gäste und freut sich aber auch, wenn diese abreisen und sie mal einen Abend das ganze Hotel für sich hat.
Nun, für sich allein kann man natürlich nicht sagen, denn Lizzy ist immer dort. Der Hausgeist des Hotels verweilt seit über 100 Jahren in den Gemäuern und wartet auf ihren Geliebten Billy. Bisher ist es den Freunden nicht gelungen herauszufinden, wer genau dieser Billy ist. Doch die Recherche dazu läuft stetig.
Noch hat sich Lizzy ihr gegenüber eher zurückhaltend gezeigt, doch das scheint sich nun zu ändern. Nachdem Lizzy erfolgreich die anderen Montgomery-Brüder verkuppelt hat, bleibt nur noch einer übrig - und auch nur noch eine passende Frau dazu.

Ryder Montgomery ist ein wenig im Stress. Die Arbeiten am Restaurant laufen auf Hochtouren und nun hat sich seine Mutter auch noch in den Kopf gesetzt ein Fitnessstudio in das alte Gemäuer neben dem Hotel anzusiedeln. Dafür muss das Gebäude komplett entkernt und von Grund auf neu ausgestattet werden.
Ryder arbeitet gern und auch viel, doch in den letzten Wochen wird er immer wieder abgelenkt. Seine Brüder sind beide glückliche Familienmenschen geworden und zu allem Überfluss wird es demnächst auch noch Nachwuchs geben. Als hätten sie nicht schon genug Kinder in der Familie.
Ryder ist kein Mann für eine Frau und schon gar nicht für eine solche wie Hope. Es scheint aber so, als wenn das Schicksal es anders mit ihm meint. Immer wieder treffen er und Hope aufeinander und auch sonst kreisen seine Gedanken verdächtig oft um die Frau mit der tollen Figur und dem strahlenden Lächeln.
Als es zwischen Hope und Ryder mal wieder zu einem Streit kommt, mischt sich Lizzy ein. Kurzerhand sperrt sie die beiden zusammen ein und wartet ab was passiert.

Hope kennt das schon von Lizzy. Genauso hat es bei den anderen beiden Paaren angefangen, doch daraus wird nichts. Hope hat von den Männern eindeutig die Schnauze voll. Und da Ryder ihr immer wieder zu verstehen gibt, dass er sie nicht leiden kann, ist das eh vergebene Liebesmüh.
Lizzy denkt da anders. Als Hope und Ryder sich in ihr Schicksal fügen und sich küssen, geht ihr Plan auf. Zwar lässt Lizzy die zwei endlich aus der Suite, doch nun verbindet sie schon ein zweiter Kuss. Und ganz ehrlich, eigentlich bräuchte Hope dringend mal wieder einen Mann im Bett. Seit ihrer Trennung von Jonathan lebt sie abstinent und der ruppige Montgomery scheint zumindest körperlich ganz ihrem Beuteschema zu entsprechen. Nicht, dass sie da im Moment sehr wählerisch wäre ...

Als sich die Plätze der beiden im großen Gesamtbild ein wenig zu nähern scheinen, taucht plötzlich Jonathan auf. Hope hätte ihn am liebsten zum Teufel gejagt, doch das kann sie dem Ruf des Hotels nicht antun und spielt galant die Hotelführerin für ihn.
Erst am Ende kommt er endlich zum eigentlichen Grund seines Besuches. Er will sie zurück! Noch mehr als dass, sein Vater bietet ihr ihre alte Stellung in seinem Hotel an und Jonathan die alte Stelle in seinem Bett. Natürlich neben seiner neuen Frau, aber sie können ja diskret sein. Er hätte schon alles geplant.
Da platzt Hope gewaltig der Kragen. Um Jonathan nicht tätlich anzugreifen nutzt sie ein anderes Mittel und packt ihn an seiner Männlichkeit.
Als hätte Ryder gewusst, dass er gebraucht wird, steht er plötzlich auf dem Parkplatz vor dem Hotel und kurzerhand wirft sich Hope in seine Arme. Jonathan kann es nicht fassen und zieht von dannen. Doch das soll es für Hope noch nicht gewesen sein ...

Cover The Perfect Hope englisch

Viele Überraschungen hält dieser Band für alle eingesessenen Nora Roberts-Leser nicht bereit. Es bleibt noch ein Pärchen übrig und schon in den vorangegangenen beiden Büchern zeichnete sich hier eine Tendenz ab. Nur das wie, das musste der Leser nun noch herausfinden.

Das Verhältnis zwischen Hope und Ryder gleicht ein wenig einem Katz und Maus-Spiel. Erst küssen sie sich leidenschaftlich und können die Finger kaum voneinander lassen und im nächsten Moment giften sie sich an. Ryder kann mich solchen Sachen überhaupt nicht umgehen, da er bisher nie an einer Partnerschaft interessier war. Und auch sonst scheint Hope nie das zu tun, was er erwartet.
Dieses hin und her macht mal wieder Spaß zu lesen und amüsiert dabei ungemein. Nebenbei kommen sie aber auch immer mehr der Vergangenheit auf die Spur und finden somit selbst zu ihren Wurzeln.

Mein Lieblingscharakter in diesen Büchern ist Justine, die Mutter der Montgomery-Brüder. Sie ist einfach lustig und total lieb. Wer so eine Schwiegermutter bekommen kann, sollte sich mit ihr gut stellen ^^

Ich kann nichts dafür, ich mag die Bücher von Nora Roberts unheimlich gern. Es ist keine anspruchsvolle Lektüre, aber immer wieder etwas zum Träumen. Und bei den derzeitig herrschenden Frühlingsgefühlen fällt es einem dann auch besonders leicht, sich auf die Geschichten einzulassen.
Dieser Band hat mir von der Reihe am meisten zugesagt. Was nicht nur daran liegt, dass der Titel allein schon total meins ist - ich liebe Flieder!
Mit Jonathan kam ein wenig Spannung in die Geschichte und auch bei der Geistergeschichte kommt endlich alles zu einem Ende. Zu welchem und ob es ein gutes ist, verrate ich natürlich nicht ^^ Ich möchte ja auch, dass ihr die Bücher selbst lest.

Neben der Hauptgeschichte erfährt man wie das Leben der anderen Personen weiter geht und auch hier geht es heiß her. Das ist mit ein Grund, warum ich die Trilogien von Nora Roberts so gern lese. Es passiert auch immer noch genug drum herum und das macht einfach Freude. Trotzdem kommt bisher keine Reihe an meine Lieblingsreihe von ihr heran: den Bride Quartet / Jahreszeiten-Zyklus. Aber ich suche weiter ;)

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12.

Apr 2014

~ND

The Forever Song

Enthält Spoiler für The Immortal Rules / Unsterblich - Tor der Dämmerung und The Eternity Cure / Unsterblich - Tor der Nacht.

Allison Sekemoto wusste schon immer, dass der Vampir in ihr ein echtes Monster ist. Doch bisher hat sie immer versucht, an ihrer Menschlichkeit festzuhalten. Nachdem der geisteskranke Meistervampir Sarren aber den einzigen Menschen getötet hat, der ihr wirklich etwas bedeutet, ist Allie zum ersten Mal verführt, ihrem inneren Dämon endgültig nachzugeben. Zeke ist für immer verloren und ohne ihn sieht Allie keinen Sinn mehr darin, um ihre Seele zu kämpfen. Im Gegenteil, sie heißt das Monster in sich willkommen und will die menschliche Allie mit all ihren schmerzhaften Erinnerungen für immer vergessen.
Nun wird sie nur noch von einem einzigen Wunsch getrieben: Rache. Sarren muss ein für alle mal getötet werden und Allie wird nicht aufgeben, bevor ihr das gelungen ist. Denn nicht nur hat er Zekes Leben auf dem Gewissen, er plant auch jeden Menschen und jeden Vampir auf der Welt auszulöschen. Seiner Meinung nach ist das die einzige Möglichkeit, die Welt noch zu retten. Tabula Rasa.
Allie, Jackal und ihr Schöpfer Kanin machen sich gemeinsam auf die Jagd nach Sarren, der auf dem Weg nach Eden ist - dem einzigen sicheren Ort, den es für Menschen noch gibt. Denn der psychopathische Vampir hat einen mutierten Virus bei sich, mit dem die Auslöschung der ganzen Welt nur noch eine Frage der Zeit ist...

The Forever Song ist eines der Bücher, dem ich 2014 am meisten entgegen gefiebert habe. Julie Kagawas Blood of Eden / Unsterblich Reihe hat mich von Anfang an restlos begeistert. Wenn man bedenkt, wie der zweite Band geendet hat, konnte ich das finale Buch natürlich gar nicht früh genug in die Hände bekommen. Und hier ist es nun endlich - und glücklicherweise genau das großartige Buch, auf das ich gehofft hatte.
Allie ist am niedrigsten Punkt in ihrer Existenz. Sie wollte nie zu dem Monster werden, für das sie alle halten. Doch ohne Zeke, der erste und einzige Mensch, der mehr in ihr gesehen hat, ist sie bereit aufzugeben und den Dämon in ihr die Überhand zu lassen. Nur die Jagd auf Sarren und der Zuspruch ihres Schöpfers Kanin helfen Allie, sich nicht völlig zu verlieren. Es war ziemlich schmerzhaft die taffe Allie so zu sehen. Sie war ja schon immer ein eher harter Charakter, aber so kühl und gefühllos hat man sie noch nie gesehen. Dass sie trotzdem auf ihre ganz eigene Art immer sympathisch bleibt, beweist wie gut Julie Kagawa ihre Figuren im Griff hat.
Kanin und ausgerechnet Jackal sind es, die Allie in dieser Situation helfen (obwohl sich natürlich darüber streiten lässt, ob man Hilfe von Jackal wirklich als Hilfe bezeichnen kann ;). Diese kleine sehr, sehr merkwürdige Familie ist mir in The Forever Song noch mehr ans Herz gewachsen, als in den anderen Bänden schon. Kanin mit seiner ruhigen, stoischen Art hält die Gruppe zusammen und hat in diesem Buch seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Jackal ist dagegen immer wieder für eine humorvolle Auflockerung gut. Er weiß nie, wann er besser den Mund halten sollte und bringt Allie mehr als einmal zur Weißglut. Dennoch ist er definitiv kein simpler Charakter, denn nach wie vor ist ihm nicht so wirklich trauen.

Die Suche nach Sarren ist unheimlich spannend beschrieben. Er ist wirklich einer der scheußlichsten und grausamsten Bösewichte, über die ich bisher gelesen habe. Er lässt keine Gelegenheit aus, Allie und ihre Gefährten emotional zu quälen. Er hinterlässt immer wieder kleine, grauenvolle und präzise auf die Gruppe (meist jedoch Allie) zugeschnittene Nachrichten, die ihr Ziel nie verfehlen. Sarren ist mindestens genauso genial, wie krank. Doch so bösartig er auch ist, ihm ist es zu verdanken, dass es jede Menge Twists und Wendungen in The Forever Song gibt. Man kann sich nie sicher sein, was auf der nächsten Seite passiert und er hat wirklich einige Gemeinheiten für Allison und ihre Freunde in petto. Es ist also kein Wunder, dass dieses Buch noch einmal eine ganze Ecke blutiger, brutaler und schonungsloser ist, als seine Vorgänger. Die Rabies (im Deutschen "Die Verseuchten" genannt) tun neben Sarren ihr Übriges. Diese Kreaturen machen Allie und ihren Freunden das Leben dieses Mal besonders schwer.

Doch was vermutlich jedem Leser am meisten auf der Seele lastet, ist das Ende von The Eternity Cure / Unsterblich - Tor der Nacht und Zekes Schicksal. Dazu werde ich jetzt natürlich nichts verraten. Nur so viel: Wir erfahren genau, was Sarren mit ihm angestellt hat. Detailliert. Den Rest müsst ihr selber lesen.

Und das lohnt sich. The Forever Song ist von vorne bis hinten das Finale, das ich mir von Julie Kagawa für ihre Blood of Eden / Unsterblich Reihe gewünscht habe. Es ist spannend, clever und herzzerreißend. Das Ende ist bittersüß, passt aber sehr gut zu dieser Geschichte und ich denke, dass die meisten Leser glücklich mit dem Finale dieser großartigen Reihe sein werden.

The Forever Song erscheint am 15. April 2014 in den USA.

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10.

Apr 2014

~nia

Kraken

Achtung: Kraken ist nur für Leser über 18 Jahren geeignet!

Wenn Wills Freund Parker ihm das Ultimatum stellt, mit ihm auf eine Insel zu ziehen, geht Will als totale Stadtpflanze nicht drauf ein. Er bereut seinen Entschluss ziemlich schnell und beschließt, Parker hinterher zu reisen. Doch schon auf dem Weg zur Insel passieren die merkwürdigsten Dinge. Er begegnet gleich mehreren Menschen, die ihn zu kennen glauben. Als er dann vor Parker steht, merkt Will schnell, dass er doch nicht so erwünscht ist wie erhofft und Parker sein Ultimatum alles andere als ernst gemeint hat. In seiner Verzweiflung läuft Will ins Unbekannte davon und strandet schließlich auf der Veranda des geheimnisvollen Cyrus. Dieser nimmt Will in sein Haus auf. Cy ist charmant und umgarnt Will nach allen Regeln der Kunst. Das Problem ist nur, er lässt Will nicht mehr aus den Augen und sabotiert seine Versuche, in die Zivilisation zurückzukehren. Doch an Cy ist noch viel mehr ungewöhnliches dran, als nur eine starke Dominanz. Innerhalb kürzester Zeit erlebt Will Dinge, die ihm Hören und Sehen vergehen lassen, unter anderem auch den abgefahrensten Sex aller Zeiten...

Tja, was soll man zu Kraken sagen, ohne zu viel von Wills verrückter Geschichte zu verraten? Sicher ist es nicht verkehrt, sich das Titelbild genau anzugucken. Dann bekommt man zumindest eine Ahnung, wohin die Reise geht. Die Geschichte, die vom Autor selbst als A gothic erotic horror novel bezeichnet wird, ist in jedem Fall spannend, ungewöhnlich und seltsam. Am allerbesten an Kraken haben mir tatsächlich die Sexszenen gefallen. Man soll es nicht glauben, aber mit Tentakeln lassen sich eine Menge interessanter Dinge anstellen. Spannend für mich war, dass mich selbst die Szenen, die nicht so ganz einfach zu verdauen waren und bei denen man auch nicht von gegenseitigem Einverständnis sprechen konnte, nicht abschrecken konnten. Dafür waren alle Sexszenen einfach zu abgefahren und anregend. Und nein, ich fühle mich deshalb jetzt kein bisschen abartig. Solange es sich um Fiktion handelt, ist meiner Meinung alles - selbst Verstörendes - erlaubt. Ihr könnt euch jetzt also als gewarnt betrachten.

Weshalb dann nur eine gute und keine sehr gute Bewertung? Weil mich an Kraken eben auch ein paar Dinge gestört haben, die essentiell sind: Beispielsweise die Tatsache, dass sich Will als total gewöhnlich und eher wenig attraktiv beschriebt, ihn die männlichen Wesen aber wie die Fliegen umschwärmen. Sorry, aber diese Mary Sue-Charaktere gehen mir schon seit Jahren auf die Nerven und Will ist ein typisches Exemplar. Ja genau, er stolpert durch die Gegend und macht ziemlich dämliche Sachen. Im Unterschied zu Bella Swan oder den anderen üblichen Verdächtigen ist er zwar ein Mann, doch hier konnte mich Wikipedia aufklären, dass auch das keine Seltenheit ist. Solche Charaktere werden dann charmanter Weise Gary Sue oder Marty Stu genannt. Zum Glück findet Will zum Ende hin auch seine (wie Oliver Kahn sagen würde) Eier wieder, um diesen anstrengenden Charakterzug ansatzweise zu widerlegen. Komplett überzeugen konnte er mich da aber nicht.

Eine Menge der paranormalen Aspekte der Geschichte wurden mir zudem zu wenig erklärt. Vermutlich war das genauso beabsichtigt und es hat Kraken auch wirklich mysteriös gemacht. Dennoch bin ich immer am Glücklichsten, wenn einem wenigstens die grundlegenden Dinge, auch paranormale erklärt werden. Also die Tatsache, was es mit den Steinen auf sich hat, wodurch sich beispielsweise die verschiedenen Wesen unterscheiden oder woher Wills Fähigkeiten jetzt eigentlich kommen (von den Steinen, dem Wasser oder von Cy?). Das waren mir dann doch zu viele offene Fragen am Ende des Buches. Hinzu kommt, dass ich das Ende etwas zu abrupt fand, die Lösung des Problems zu einfach war und der Schluss - für eine erotische Horrorgeschichte - definitiv zu kitschig war.

Dennoch muss ich zugeben, dass ich Kraken gerne gelesen habe. Wenn M. Caspian ein weiteres Buch schreibt, bin ich sicher wieder mit an Bord. Denn das Leseerlebnis war doch sehr ungewöhnlich und die Stimmung in Kraken konnte mich auch wirklich ansprechen. Um die Stimmung näher zu beschreiben, fällt mir nur folgendes ein: Eine erotische Geschichte mit einer Atmosphäre, die an eine Kombination von Jules Verne und Anthony Horowitz erinnert. Ich bin gespannt, was wohl als nächstes aus der Feder von M. Caspian schlüpft.

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09.

Apr 2014

~ND

Poster Boy

Als Jock an die Uni wechselt, die auch sein Bruder Tank besucht, möchte er nichts lieber, als die letzten paar Monate zu vergessen. Denn nachdem er unfreiwillig geoutet wurde, hat er nicht nur sein Eishockey-Team und seine Karriere verloren, sondern auch die meisten seiner Freunde. Am neuen Campus und durch seine neue Bruderschaft Theta Alpha Gamma (kurz TAG), die ausdrücklich homosexuelle Mitglieder willkommen heißt, soll jetzt alles besser werden.
Jock fühlt sich allerdings nicht wirklich wohl damit, dass jeder über ihn und seine Sexualität Bescheid zu wissen scheint. Aber wenigstens macht es ihm leichter, endlich seine "Jungfräulichkeit" zu verlieren - zumindest mit einem Mann; mit einem Mädchen ist dieser Zug schon lange abgefahren. Und in Toby trifft er da den besten Kandidaten.

Irgendwie haben sich alle von Tobys Freunden in den letzten Monaten feste Beziehungen gesucht und als einziger ohne festen Freund fühlt sich Toby ein wenig verlassen. Feste Beziehungen sind schon lange nichts mehr für ihn, allerdings hat ihn auch schon lange niemand mehr emotional so berührt, wie Jock. Der war in ihrer einzigen gemeinsamen Nacht zwar sehr dominant, aber offensichtlich auch sehr verunsichert. Doch seit dieser Nacht hat Toby nichts mehr von ihm gehört. Toby kann sich aber nicht dazu durchringen, einfach aufzugeben.

Es dauert nicht lange, bis Jock seine Vergangenheit auch an seiner neuen Universität einholt. Zum Glück bietet sich aber ein Auslandssemester mit einiger seiner TAG-Brüder in der Provence an, um allem zu entkommen - was er auch nutzt. Doch da wusste er noch nicht, dass Toby, der ihm seit ihrer gemeinsamen Nacht nicht mehr aus dem Kopf geht, ebenfalls mit auf die Reise kommt...

In der fünften Geschichte um die [Reihe] Bruderschaft, geht es um zwei Charaktere, über die wird schon länger Bescheid wissen. Jock wurde von seinem Bruder schon im ersten Buch erwähnt und auch Toby war von Anfang an Teil der verschiedenen Handlungen. Nun wird endlich ihre eigene Geschichte erzählt.
Irgendwie ist der Funke bei Poster Boy von Anne Tenino und mir aber nicht so richtig übergesprungen. Das liegt gar nicht mal wirklich an der Handlung selbst oder den Charakteren oder selbst dem Schreibstil. Denn Jocks und Tobys Kennenlernen und auch die Reise nach Frankreich sind eigentlich ziemlich gut gelungen und haben im Grunde eine schöne Geschichte ergeben. Auch Jock und Toby selbst mochte ich sehr gern. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein. Jock ist eher wortkarg, noch sehr jung, muss aber immer die Kontrolle haben und ist gerade erst dabei, sich mit seiner Sexualität abzufinden. Toby dagegen fühlt sich (meist jedenfalls) sehr wohl in seiner Haut. Er ist gebildet, gerade dabei, sein Studium abzuschließen und war eigentlich nie ein großer Fan von Beziehungen. Doch er wird auch nicht jünger (denkt er sich im fast schon biblischen Alter von 24) und nachdem alle seine Freunde langsam aber sicher sehr ernste Beziehungen eingehen, beginnt auch Toby sich zu fragen, ob er vielleicht etwas verpasst. Tobys und Jocks langsam aufkeimende Bindung hat mir sehr gut gefallen. Sie fühlen sich zwar von Anfang an voneinander angezogen, aber ihre Beziehung selbst entwickelt sich sehr bedacht und nicht überstürzt, was für mich eigentlich immer ein Pluspunkt ist.
Doch am Ende ist es genau diese Langsamkeit, die dem Buch das Genick gebrochen hat. Es gibt viele überflüssige Details und Entwicklungen, die viel zu breit ausgetreten wurden. Auch grundsätzliche wichtige oder schöne Szenen waren teilweise zu lang und haben dadurch gehörig an Bedeutung verloren. Ironischerweise ist der Schreibstil aber dennoch nicht schlecht: Clever, intelligent und witzig. Sehr schade, dass Anne Tenino nicht mehr daraus gemacht hat.
Ein Detail gab es, bei dem ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich es nun furchtbar albern oder ziemlich lustig fand und das waren die anderen TAG-Brüder. Die haben nämlich eine Anti-Bierterroristen-Organisation ins Leben gerufen (was es damit auf sich hat, müsst ihr selber lesen) und dadurch entstehen einige wirklich aberwitzige Situationen. Manchmal war das lustig, oft aber auch ziemlich anstrengend und hat ebenfalls für einige recht langgezogene Szenen gesorgt.

Trotzdem hatte ich insgesamt viel Spaß mit Poster Boy von Anne Tenino. Allein für Jock und Toby hat es sich gelohnt, dieses Buch zu lesen. Und wenn der nächste Teil der Theta Alpha Gamma-Reihe von den beiden Jungs handelt, die ich gerade im Verdacht habe, werde ich auch dieses Buch definitiv lesen.

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08.

Apr 2014

~nef

Sweet Misfortune / Glückstreffer

Tags: Romantik
Cover Glückstreffer deutsch

Sophie Jones ist 9 Jahre alt, als sie bei einem schrecklichen Verkehrsunfall ihre gesamte Familie verliert.
Schon als sie von der Polizistin aufgelesen und befragt wird ist klar, das Mädchen hat mehr als nur ein Trauma. Sophie gibt sich die Schuld an diesem Unfall, bei dem nicht nur ihre Familie, sondern auch noch ein anderer Mann ums Leben gekommen sind.
Dabei war alles was sie wollte ein bisschen Schokolade ...

19 Jahre später lernt Sophie durch ein Blind Date einen Mann kennen: Garrett. Nur ganz langsam öffnet sie sich ihm, da sie davon überzeugt ist, niemals Glück haben zu können. Denn alles was glücklich macht, ist vergänglich und davor hat Sophie Angst.
Auch ihre Pflegemutter und ihre Ziehschwester können sie nicht davon überzeugen, das Leben zu genießen und nicht hinter jeder Ecke Unglück zu erwarten.
Garrett schleicht sich in Sophies Gedanken und als er ihr nur 6 Monate nach ihrem ersten Date einen Heiratsantrag macht, schwankt sie noch immer. Kann sie ihm wirklich glauben, dass er sie nicht verlassen wird? Kann dieses Glück von Dauer sein?
Garrett ist wirklich bemüht seiner Herzensdame zu beteuern, dass er niemals eine andere lieben wird. Irgendwann schafft es Sophie tatsächlich ihm zu vertrauen und somit auch, ihre Vergangenheit mit ihm zu teilen. Denn außer Ellen, ihre Pflegemutter, und Evalynn, ihre Ziehschwester, weiß niemand dass sie da Mädchen von damals war und selbst Ev weiß nichts über Sophies wahre Gefühle zum Unfall.

Wenige Tage vor der Hochzeit leitet Sophie Garrett zur Unfallstelle und erzählt ihm alles. Sie hat Angst vor seiner Reaktion, ist aber auch froh, endlich mit ihm darüber sprechen zu können.
Garrett ist geschockt. Was hat die Liebe seines Lebens nur durchmachen müssen. Doch irgendwie lässt ihn der Unfall nicht los und so fährt er mitten in der Nacht zu Ellen um mit ihr darüber zu sprechen. Er sagt, er möchte Sophie helfen alles besser zu verarbeiten und Ellen glaubt ihm.
Die nächsten Tage hat Sophie viel in ihrem Laden zu tun und auch Garrett ist auf Arbeit voll eingespannt. So sehen sich die beiden eine Woche lang nicht, telefonieren dafür täglich.
Dann, eine Woche vor der Hochzeit ruft er Sophie nachts an. Sie müssen reden. Sophie ahnt nichts gutes. Als sie durch den Regen zu seinem Wagen eilt, der vor ihrer Haustür wartet, merkt sie, es passiert etwas Schlimmes. Und sie hat Recht. Garrett löst die Verlobung und auch seine Beziehung mit ihr.
Aber nicht nur das, als Sophie mit Unterstützung ihrer Familie einige Tage später zu seinem Haus fährt, ist es leer. Garrett hat nicht nur Sophie verlassen, er hat die ganze Stadt verlassen.
Und wieder bewahrheitet sich Sophies Angst - Glück ist nicht von Dauer.

Beinahe genau ein Jahr später, es ist Sophies Geburtstag, steht Garrett in ihrem Laden und bittet um Verzeihung. Er hat versucht sie zu vergessen und sie ihr Leben leben zu lassen, doch etwas nagt an ihm und er möchte ihr gern erklären, warum er sie damals verlassen hat.
Sophie kocht vor Wut. Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein? Erst lässt er sie sitzen, ohne ihr den Grund für sein Handeln zu verraten und jetzt soll sie ihm vor Freude um den Hals springen?
Nicht mit Sophie Jones! Sie will auf keinen Fall mit Garrett reden, will ihn aber glauben lassen, er hätte eine Chance. Also schlägt sie ihm einen Deal vor. Er soll eine Anzeige in der Seattle Times schalten und das wahre Glück suchen. Die Post soll an ihr Geschäftspostfach gehen und sollten 100 Antworten zusammenkommen, die nach ihren Kriterien ernst zu nehmende Zuschriften sind, dann bekommt er die Chance ihr zu erklären, warum er damals verschwunden ist.
Garrett erkennt die Aussichtslosigkeit dieses Unterfangens, ist aber nicht bereit aufzugeben. Er schaltet die Anzeige und beide können kaum fassen, welchen Stein sie damit ins Rollen gebracht haben.

Cover Sweet Misfortune englisch

Ich bin über dieses Buch in einer Kramkiste gestolpert. Natürlich sprach mich als erstes da Cover an ^^ Was sonst. Als ich dann den Klappentext las, dachte ich mir 'Na das klingt doch ganz unterhaltsam'. Womit ich nicht gerechnet hatte war, ein sehr emotionales Buch.
Die Geschichte beginnt mit der Beschreibung des Unfalls, bei dem Sophie ihre Eltern verloren hat. Hier lernt man auch gleich eine der wichtigsten Personen in Sophies Leben kennen - Ellen.
Danach gibt es einen Schnitt und man landet in der Gegenwart. Es wird berichtet wie Sophie sich schlägt, wie sie ihren Laden führt und natürlich von ihrer tollen Erfindung: den Unglückskeksen.

Sophie betitelt sich gern als Realist, allerdings würde ich schon sagen, ist sie durch und durch Pessimist. Sie glaubt nirgends etwas Gutes zu finden und hinterfragt einfach alles. Solch eine Person würde mir im wahren Leben schon gewaltig auf die Nerven gehen.
Zu der Romanfigur allerdings passt es. Denn so merkt man auch, wie sich Sophie im Laufe der Zeit entwickelt hat.
Der erste Abschnitt endet mit dem Auftauchen von Garrett. Danach wird der Leser in die Vergangenheit geschickt und erfährt wie sich Garrett und Sophie kennen und lieben gelernt haben. Und natürlich auch, wie es zur Trennung kam.
Daran folgend kommt es zum eigentlichen Kern der Geschichte.

Das klingt jetzt, als würde die Handlung lange auf sich warten lassen, das ist aber nicht so. Die Informationen vorher sind wichtig für die folgenden Entscheidungen und auch so gut geschrieben, dass dieses Buch definitiv ein Pageturner ist.
Ich konnte mich am Anfang nicht entscheiden ob ich Garrett mag oder nicht. Am Ende war mir natürlich alles klar, aber wenn es der Autor einem so einfach machen würde, hätten die Bücher ja auch keinen reiz mehr.

Ich habe mit diesem Buch viele Emotionen durchlebt. Ich war wütend wie Sophie, niedergeschlagen wie Garrett, Glückseelig wie Jim und auch fröhlich wie Alex. Und zwischendrin auch verdammt traurig.
Wer also mal eine kleine Achterbahn der Gefühle braucht, sollte sich an diesem Buch versuchen.

Der Blanvalet-Verlag hat zum Buch eine Seite ins Leben gerufen. Unter www.glueckstreffer-blanvalet.de/ kann man sich seine eigene Glücksbotschaft erstellen oder auch Glückskekse mit eigenen Sprüchen bestellen.

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