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17.

Apr 2014

~ND

Love, In English

Für die 23-jährige Vera klingt es wie eine einmalige Gelegenheit: Anstatt den Sommer mit einem langweiligen Praktikum für ihr Astronomie Studium zu verbringen, findet sie einen Job in Spanien. Sie soll dort in einem abgelegenen Resort Geschäftsleuten dabei helfen, ihr Konversationsenglisch zu verbessern. Natürlich will Vera sich diese Chance nicht entgehen lassen.
Doch dort angekommen, ist ihr Spanienabenteuer nicht so wie erwartet - es ist besser. Sie findet einen Ort, an dem sie sich so wohl fühlt wie nie und trifft jede Menge neue Leute und Freunde. Womit sie aber am allerwenigsten rechnet, ist, dass sie sich verlieben könnte.

Mateo Casalles und Vera könnten nicht unterschiedlicher sein: Vera ist 23, voller Tattoos und lebt in den Tag hinein - ein echter Freigeist eben. Mateo ist 38, ein erfolgreicher Geschäftsmann aus Madrid, hat eine Tochter - und ist verheiratet. Vera mag ja von vielen als Schlampe bezeichnet werden, doch auch für sie sind manche Dinge tabu und ein verheirateter Mann ist eines davon. Sie nimmt sich fest vor, die Finger von Mateo zu lassen. Doch je mehr Zeit sie in Spanien verbringt, umso inniger wird ihre Freundschaft und Vera beginnt etwas zu fühlen, das sie noch nie vorher empfunden hat.
Aber Vera weiß, dass manche Dinge einfach zum scheitern bestimmt sind...

Es ist schon ein heikles Thema, das sich Karina Halle für ihren neuesten Roman Love, In English ausgesucht hat. Ehebruch an sich ist ja schon immer eine wirklich schwierige Sache, aber diese Geschichte ist auch noch aus der Sicht der "anderen Frau" geschrieben. Der Ehebrecherin. Im Grunde des Bösewichts. Und gerade das ist es, was Love, In English so interessant macht.

"My name is Vera Miles. And in the story of my life, I am the villain."

So stellt sich Vera zu Beginn der Geschichte vor. Und auch wenn an dieser Aussage was Wahres dran ist, mochte ich sie trotzdem sehr. Sie ist clever und witzig und sie schämt sich nicht für das, was sie will. Sie mag Sex und warum sollte sie ihn sich nicht nehmen, wenn dabei niemand verletzt wird? Natürlich sieht das nicht jeder so und in Verbindung mit ihrem Äußeren, den Tattoos und den freizügigen Kleidern, wird sie schon lange vor der Handlung dieser Geschichte gerne als Schlampe abgestempelt. Ich habe sie allerdings nie so gesehen, denn sie macht sich durchaus Gedanken über das, was sie tut und handelt nie mit bösen Hintergedanken.

Das ändert sich auch nicht, als sie Mateo Casalles trifft. Sie fühlt sich zwar von Anfang an zu dem charismatischen Geschäftsmann hingezogen, doch sobald sie den Ring an seinem Finger sieht, zieht sie sich zurück. Die Freundschaft, die sich dann allerdings zwischen Mateo und Vera entwickelt stellt alles in Frage. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander, teils weil es das Programm von ihnen verlangt, aber auch in ihrer Freizeit, doch im Grunde ist es alles sehr unschuldig (obwohl die sexuelle Spannung und Chemie zwischen den beiden nicht zu leugnen ist). Und gerade das hat mich an dieser Geschichte so beeindruckt: Karina Halle beschreibt das Kennenlernen der beiden, ihre Freundschaft und ihre Gefühle so gut und verständlich, dass ich tatsächlich bald angefangen habe, mehr für die beiden zu wollen. Vor allem für Vera wollte ich, dass sie glücklich wird und für ihr Glück kämpft. Doch dieses Glück hängt nicht nur von einem Mann ab. Sie hat sich in Spanien verliebt. Noch nirgendwo hat sie sich so zu Hause gefühlt. Karina Halle hat wirklich ein schönes Bild dieses Landes gezeichnet und es ist fast so eine Art heimlicher Hauptcharakter.

Dann ist da natürlich Mateo. Eigentlich ist er es, mit dem die Geschichte steht und fällt. Er ist es, der verheiratet ist und der sich zwischen seiner Verantwortung und seinem Glück entscheiden muss. Ich hatte im Vorfeld große Angst, ihn nicht zu mögen. Egal wie er sich entscheidet, irgendjemand wird verletzt. Und tatsächlich ist Mateo alles andere als perfekt. Es gibt jede Menge Momente und Situationen, in denen er besser anders gehandelt oder entscheiden hätte. Aber wisst ihr was? Eben das hat Love, In English extrem realistisch gemacht. Die Situation ist verzwickt und ehrlich gesagt einfach beschissen. Ich wüsste nicht, wie ich an seiner Stelle handeln würde.
Doch Mateo ist es wert. Denn er geht alles andere als leichtfertig mit der Situation um. Er betrügt seine Frau nicht einfach nur, weil sich ihm eine Gelegenheit bietet. Am Ende war das auch der Grund, warum ich mich ebenfalls ein bisschen in ihn verliebt habe. Klar, das gute Aussehen, das Temperament und sein Charme haben nicht geschadet. Womit er mich aber wirklich eingenommen hat, ist, dass er trotz all dem Chaos und Drama einfach ein guter Kerl blieb.
Denn darüber sollte man sich natürlich im Klaren sein: Love, In English ist keine einfache Geschichte. Sie ist sehr emotional und fordert auch mal die eigenen moralischen Prinzipien heraus. Gleichzeitig ist es aber auch extrem realistisch. Nimmt man mal die 'exotische' Umgebung weg, ist es eine Geschichte, die tagtäglich an jedem Ort der Welt passieren könnte.

Trotzdem hat es Karina Halle geschafft, Love, In English zu etwas wirklich Besonderem zu machen. Das liegt natürlich sowohl an Vera und Mateo, aber auch an dem wundervollen Schreibstil der Autorin. Es gibt Szenen in denen ich dahingeschmolzen bin, aber auch andere die mich die Haare raufen ließen. Love, In English ist von vorne bis hinten eine intensive, emotionale Geschichte, die genauso romantisch, wie schonungslos ist. Ich habe gelacht, gelitten, geschwärmt und geheult (Gott, was hab' ich geheult), doch ich würde keine Sekunde daran ändern. Absolut zu empfehlen.

Love, In English erscheint am 20. April 2014.

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15.

Apr 2014

~nia

Silber - Das erste Buch der Träume

Die 15-jährige Olivia (Liv) Silber hat neuerdings ganz seltsame Träume. Ob es daran liegt, dass sie gerade mit ihrer Mutter, der kleinen Schwester und dem deutschen Kindermädchen nach London gezogen sind? Oder daran, dass der Traum vom Landleben in Oxford dem Stadtleben in London weichen musste, weil Livs Mutter sich in einen Mann mit Kindern verliebt hat? Ein Traum hat sich jedenfalls in Livs Gedächtnis gegraben. Über eine grüne Tür mit einem Eidechsentürgriff landet sie in einem Flur, von dem Unmengen weiterer Türen abgehen. Als sie durch eine dieser Türen hindurch geht, landet sie mitten auf einem Londoner Friedhof und beobachtet vier Jungen bei einem seltsamen Ritual. Als Liv ihren ersten Schultag an der teuren Privatschule anfängt, erwartet sie eine böse Überraschung. Die vier Jungen gibt es wirklich und Grayson ist darüber hinaus auch noch Ernsts Sohn. Und wieso wissen Grayson, Henry, Jasper und Arthur Dinge über Liv, die diese ihnen nie erzählt hat, die sie aber im Traum zusammen erlebt haben. Schnell gerät Livs Leben zwischen neuer Schule, Patchwork-Familie und Traumerlebnissen außer Rand und Band.

Silber - Das erste Buch der Träume ist ein sehr charmantes Buch, wie ein Buch von Kerstin Gier nun mal so ist. Liv ist ein ebenso sprudelnder Charakter wie es schon Gwen aus der Edelstein-Trilogie war. Livs Familie und auch die vier Jungs werden sehr lebhaft beschrieben und ich konnte sie mir alle wunderbar vorstellen. Ein Highlight ist ganz sicher Lottie, dass deutsche Kindermädchen der Silbers. Auch die Idee mit dem Tittle-tattle-Schulblog (tittle-tattle = Klatsch, Tratsch) fand ich sehr lustig, zumal tittle-tattle ein viel charmanteres Wort als das Pendant gossip ist. Der Junge, ja es wird absichtlich nicht verraten wer es von den Vieren ist, hat mir auch gut gefallen. Er war nicht so perfekt wie Gideon und mir damit von Anfang an sehr viel sympathischer. Mal gucken, wie es da mit Liv und ihm weitergeht.

Ein paar Dinge haben mich allerdings auch gestört. Beispielsweise fand ich es extrem unrealistisch, dass vier Jugendliche, die sich in eine Patchwork-Familie einfinden sollen, dass so gelassen hinnehmen und wirklich ziemlich freundlich miteinander umgehen. Von dem einen Ausraster von Florence (Graysons Zwillingsschwester) mal abgesehen, lief mir das viel zu harmonisch ab. Selbst der eine Familienhund hat sich innerhalb einer Woche mit der anderen Familienkatze angefreundet, obwohl mit keinem Wort erwähnt wurde, ob beide Tiere überhaupt schon mal mit einem der jeweils anderen Art in Kontakt gekommen waren. Verzeiht mir meine doch erhebliche tierärztliche Skepsis an diesem Punkt.
Nicht ganz nachvollziehen konnte ich auch die Manipulationen einer bestimmten Person. Hier mag ich nichts weiter zu schreiben, selbst der Name würde zu viel verraten. Aber ganz ehrlich, entweder das ganze Konstrukt ist real und man hätte irgendwo dem übernatürlichen Wesen begegnen müssen. Oder aber es ist es nicht und dann wäre der Grund für den Austausch der fünften Person nicht notwendig gewesen. Ähm ja, sorry, dass das so kryptisch ist, aber ich will ja auch niemandem die Lesefreude durch eine spoilernde Rezension verderben. Vielleicht achtet ihr selbst mal auf die Logik des Ganzen, wenn ihr Silber - Das erste Buch der Träume lest. Vielleicht habe ich es ja auch falsch verstanden oder es wird in dem nächsten Buch noch deutlicher.

Lobend erwähnen möchte ich noch das unglaublich schöne Cover. Da haben sich Kerstin Gier und der Fischer FJB -Verlag wirklich wieder etwas einfallen lassen. Auch das Cover vom nächsten Band, Silber - Das zweite Buch der Träume (Amazon-Partnerlink), sieht im Bild sehr hübsch aus. Dieser wird übrigens am 26. Juni 2014 erscheinen. In jedem Fall will ich die Silber-Trilogie weiterlesen, weil ich mich in Silber - Das erste Buch der Träume und Livs verrücktem Leben doch für ein paar schöne Stunden verlieren konnte. Es ist aber nicht so, dass ich das nächste Buch brennend haben müsste. Weder endet Silber - Das erste Buch der Träume mit einem Cliffhanger, noch hat es sich sonst wie nagend in meinem Kopf breit gemacht. Trotz quirliger und lebender Charaktere fehlte es mir dafür dann insgesamt doch ein wenig Tiefe.

Fazit: Silber - Das erste Buch der Träume ist ein lustiges, charmantes und kurzweiliges Jugendbuch von Kerstin Gier. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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13.

Apr 2014

~nef

The Perfect Hope / Fliedernächte

Tags: Romantik
Cover Fliedernächte deutsch

Enthält Spoiler zu den ersten beiden Büchern der The Inn at Boonsboro Trilogy / Blüten-Trilogie.

Hope Beaumont ist endlich angekommen. Als Hotelmanagerin des Boonsboro Inn scheint sie ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Sie kümmert sich gern um die Gäste und freut sich aber auch, wenn diese abreisen und sie mal einen Abend das ganze Hotel für sich hat.
Nun, für sich allein kann man natürlich nicht sagen, denn Lizzy ist immer dort. Der Hausgeist des Hotels verweilt seit über 100 Jahren in den Gemäuern und wartet auf ihren Geliebten Billy. Bisher ist es den Freunden nicht gelungen herauszufinden, wer genau dieser Billy ist. Doch die Recherche dazu läuft stetig.
Noch hat sich Lizzy ihr gegenüber eher zurückhaltend gezeigt, doch das scheint sich nun zu ändern. Nachdem Lizzy erfolgreich die anderen Montgomery-Brüder verkuppelt hat, bleibt nur noch einer übrig - und auch nur noch eine passende Frau dazu.

Ryder Montgomery ist ein wenig im Stress. Die Arbeiten am Restaurant laufen auf Hochtouren und nun hat sich seine Mutter auch noch in den Kopf gesetzt ein Fitnessstudio in das alte Gemäuer neben dem Hotel anzusiedeln. Dafür muss das Gebäude komplett entkernt und von Grund auf neu ausgestattet werden.
Ryder arbeitet gern und auch viel, doch in den letzten Wochen wird er immer wieder abgelenkt. Seine Brüder sind beide glückliche Familienmenschen geworden und zu allem Überfluss wird es demnächst auch noch Nachwuchs geben. Als hätten sie nicht schon genug Kinder in der Familie.
Ryder ist kein Mann für eine Frau und schon gar nicht für eine solche wie Hope. Es scheint aber so, als wenn das Schicksal es anders mit ihm meint. Immer wieder treffen er und Hope aufeinander und auch sonst kreisen seine Gedanken verdächtig oft um die Frau mit der tollen Figur und dem strahlenden Lächeln.
Als es zwischen Hope und Ryder mal wieder zu einem Streit kommt, mischt sich Lizzy ein. Kurzerhand sperrt sie die beiden zusammen ein und wartet ab was passiert.

Hope kennt das schon von Lizzy. Genauso hat es bei den anderen beiden Paaren angefangen, doch daraus wird nichts. Hope hat von den Männern eindeutig die Schnauze voll. Und da Ryder ihr immer wieder zu verstehen gibt, dass er sie nicht leiden kann, ist das eh vergebene Liebesmüh.
Lizzy denkt da anders. Als Hope und Ryder sich in ihr Schicksal fügen und sich küssen, geht ihr Plan auf. Zwar lässt Lizzy die zwei endlich aus der Suite, doch nun verbindet sie schon ein zweiter Kuss. Und ganz ehrlich, eigentlich bräuchte Hope dringend mal wieder einen Mann im Bett. Seit ihrer Trennung von Jonathan lebt sie abstinent und der ruppige Montgomery scheint zumindest körperlich ganz ihrem Beuteschema zu entsprechen. Nicht, dass sie da im Moment sehr wählerisch wäre ...

Als sich die Plätze der beiden im großen Gesamtbild ein wenig zu nähern scheinen, taucht plötzlich Jonathan auf. Hope hätte ihn am liebsten zum Teufel gejagt, doch das kann sie dem Ruf des Hotels nicht antun und spielt galant die Hotelführerin für ihn.
Erst am Ende kommt er endlich zum eigentlichen Grund seines Besuches. Er will sie zurück! Noch mehr als dass, sein Vater bietet ihr ihre alte Stellung in seinem Hotel an und Jonathan die alte Stelle in seinem Bett. Natürlich neben seiner neuen Frau, aber sie können ja diskret sein. Er hätte schon alles geplant.
Da platzt Hope gewaltig der Kragen. Um Jonathan nicht tätlich anzugreifen nutzt sie ein anderes Mittel und packt ihn an seiner Männlichkeit.
Als hätte Ryder gewusst, dass er gebraucht wird, steht er plötzlich auf dem Parkplatz vor dem Hotel und kurzerhand wirft sich Hope in seine Arme. Jonathan kann es nicht fassen und zieht von dannen. Doch das soll es für Hope noch nicht gewesen sein ...

Cover The Perfect Hope englisch

Viele Überraschungen hält dieser Band für alle eingesessenen Nora Roberts-Leser nicht bereit. Es bleibt noch ein Pärchen übrig und schon in den vorangegangenen beiden Büchern zeichnete sich hier eine Tendenz ab. Nur das wie, das musste der Leser nun noch herausfinden.

Das Verhältnis zwischen Hope und Ryder gleicht ein wenig einem Katz und Maus-Spiel. Erst küssen sie sich leidenschaftlich und können die Finger kaum voneinander lassen und im nächsten Moment giften sie sich an. Ryder kann mich solchen Sachen überhaupt nicht umgehen, da er bisher nie an einer Partnerschaft interessier war. Und auch sonst scheint Hope nie das zu tun, was er erwartet.
Dieses hin und her macht mal wieder Spaß zu lesen und amüsiert dabei ungemein. Nebenbei kommen sie aber auch immer mehr der Vergangenheit auf die Spur und finden somit selbst zu ihren Wurzeln.

Mein Lieblingscharakter in diesen Büchern ist Justine, die Mutter der Montgomery-Brüder. Sie ist einfach lustig und total lieb. Wer so eine Schwiegermutter bekommen kann, sollte sich mit ihr gut stellen ^^

Ich kann nichts dafür, ich mag die Bücher von Nora Roberts unheimlich gern. Es ist keine anspruchsvolle Lektüre, aber immer wieder etwas zum Träumen. Und bei den derzeitig herrschenden Frühlingsgefühlen fällt es einem dann auch besonders leicht, sich auf die Geschichten einzulassen.
Dieser Band hat mir von der Reihe am meisten zugesagt. Was nicht nur daran liegt, dass der Titel allein schon total meins ist - ich liebe Flieder!
Mit Jonathan kam ein wenig Spannung in die Geschichte und auch bei der Geistergeschichte kommt endlich alles zu einem Ende. Zu welchem und ob es ein gutes ist, verrate ich natürlich nicht ^^ Ich möchte ja auch, dass ihr die Bücher selbst lest.

Neben der Hauptgeschichte erfährt man wie das Leben der anderen Personen weiter geht und auch hier geht es heiß her. Das ist mit ein Grund, warum ich die Trilogien von Nora Roberts so gern lese. Es passiert auch immer noch genug drum herum und das macht einfach Freude. Trotzdem kommt bisher keine Reihe an meine Lieblingsreihe von ihr heran: den Bride Quartet / Jahreszeiten-Zyklus. Aber ich suche weiter ;)

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12.

Apr 2014

~ND

The Forever Song

Enthält Spoiler für The Immortal Rules / Unsterblich - Tor der Dämmerung und The Eternity Cure / Unsterblich - Tor der Nacht.

Allison Sekemoto wusste schon immer, dass der Vampir in ihr ein echtes Monster ist. Doch bisher hat sie immer versucht, an ihrer Menschlichkeit festzuhalten. Nachdem der geisteskranke Meistervampir Sarren aber den einzigen Menschen getötet hat, der ihr wirklich etwas bedeutet, ist Allie zum ersten Mal verführt, ihrem inneren Dämon endgültig nachzugeben. Zeke ist für immer verloren und ohne ihn sieht Allie keinen Sinn mehr darin, um ihre Seele zu kämpfen. Im Gegenteil, sie heißt das Monster in sich willkommen und will die menschliche Allie mit all ihren schmerzhaften Erinnerungen für immer vergessen.
Nun wird sie nur noch von einem einzigen Wunsch getrieben: Rache. Sarren muss ein für alle mal getötet werden und Allie wird nicht aufgeben, bevor ihr das gelungen ist. Denn nicht nur hat er Zekes Leben auf dem Gewissen, er plant auch jeden Menschen und jeden Vampir auf der Welt auszulöschen. Seiner Meinung nach ist das die einzige Möglichkeit, die Welt noch zu retten. Tabula Rasa.
Allie, Jackal und ihr Schöpfer Kanin machen sich gemeinsam auf die Jagd nach Sarren, der auf dem Weg nach Eden ist - dem einzigen sicheren Ort, den es für Menschen noch gibt. Denn der psychopathische Vampir hat einen mutierten Virus bei sich, mit dem die Auslöschung der ganzen Welt nur noch eine Frage der Zeit ist...

The Forever Song ist eines der Bücher, dem ich 2014 am meisten entgegen gefiebert habe. Julie Kagawas Blood of Eden / Unsterblich Reihe hat mich von Anfang an restlos begeistert. Wenn man bedenkt, wie der zweite Band geendet hat, konnte ich das finale Buch natürlich gar nicht früh genug in die Hände bekommen. Und hier ist es nun endlich - und glücklicherweise genau das großartige Buch, auf das ich gehofft hatte.
Allie ist am niedrigsten Punkt in ihrer Existenz. Sie wollte nie zu dem Monster werden, für das sie alle halten. Doch ohne Zeke, der erste und einzige Mensch, der mehr in ihr gesehen hat, ist sie bereit aufzugeben und den Dämon in ihr die Überhand zu lassen. Nur die Jagd auf Sarren und der Zuspruch ihres Schöpfers Kanin helfen Allie, sich nicht völlig zu verlieren. Es war ziemlich schmerzhaft die taffe Allie so zu sehen. Sie war ja schon immer ein eher harter Charakter, aber so kühl und gefühllos hat man sie noch nie gesehen. Dass sie trotzdem auf ihre ganz eigene Art immer sympathisch bleibt, beweist wie gut Julie Kagawa ihre Figuren im Griff hat.
Kanin und ausgerechnet Jackal sind es, die Allie in dieser Situation helfen (obwohl sich natürlich darüber streiten lässt, ob man Hilfe von Jackal wirklich als Hilfe bezeichnen kann ;). Diese kleine sehr, sehr merkwürdige Familie ist mir in The Forever Song noch mehr ans Herz gewachsen, als in den anderen Bänden schon. Kanin mit seiner ruhigen, stoischen Art hält die Gruppe zusammen und hat in diesem Buch seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Jackal ist dagegen immer wieder für eine humorvolle Auflockerung gut. Er weiß nie, wann er besser den Mund halten sollte und bringt Allie mehr als einmal zur Weißglut. Dennoch ist er definitiv kein simpler Charakter, denn nach wie vor ist ihm nicht so wirklich trauen.

Die Suche nach Sarren ist unheimlich spannend beschrieben. Er ist wirklich einer der scheußlichsten und grausamsten Bösewichte, über die ich bisher gelesen habe. Er lässt keine Gelegenheit aus, Allie und ihre Gefährten emotional zu quälen. Er hinterlässt immer wieder kleine, grauenvolle und präzise auf die Gruppe (meist jedoch Allie) zugeschnittene Nachrichten, die ihr Ziel nie verfehlen. Sarren ist mindestens genauso genial, wie krank. Doch so bösartig er auch ist, ihm ist es zu verdanken, dass es jede Menge Twists und Wendungen in The Forever Song gibt. Man kann sich nie sicher sein, was auf der nächsten Seite passiert und er hat wirklich einige Gemeinheiten für Allison und ihre Freunde in petto. Es ist also kein Wunder, dass dieses Buch noch einmal eine ganze Ecke blutiger, brutaler und schonungsloser ist, als seine Vorgänger. Die Rabies (im Deutschen "Die Verseuchten" genannt) tun neben Sarren ihr Übriges. Diese Kreaturen machen Allie und ihren Freunden das Leben dieses Mal besonders schwer.

Doch was vermutlich jedem Leser am meisten auf der Seele lastet, ist das Ende von The Eternity Cure / Unsterblich - Tor der Nacht und Zekes Schicksal. Dazu werde ich jetzt natürlich nichts verraten. Nur so viel: Wir erfahren genau, was Sarren mit ihm angestellt hat. Detailliert. Den Rest müsst ihr selber lesen.

Und das lohnt sich. The Forever Song ist von vorne bis hinten das Finale, das ich mir von Julie Kagawa für ihre Blood of Eden / Unsterblich Reihe gewünscht habe. Es ist spannend, clever und herzzerreißend. Das Ende ist bittersüß, passt aber sehr gut zu dieser Geschichte und ich denke, dass die meisten Leser glücklich mit dem Finale dieser großartigen Reihe sein werden.

The Forever Song erscheint am 15. April 2014 in den USA.

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10.

Apr 2014

~nia

Kraken

Achtung: Kraken ist nur für Leser über 18 Jahren geeignet!

Wenn Wills Freund Parker ihm das Ultimatum stellt, mit ihm auf eine Insel zu ziehen, geht Will als totale Stadtpflanze nicht drauf ein. Er bereut seinen Entschluss ziemlich schnell und beschließt, Parker hinterher zu reisen. Doch schon auf dem Weg zur Insel passieren die merkwürdigsten Dinge. Er begegnet gleich mehreren Menschen, die ihn zu kennen glauben. Als er dann vor Parker steht, merkt Will schnell, dass er doch nicht so erwünscht ist wie erhofft und Parker sein Ultimatum alles andere als ernst gemeint hat. In seiner Verzweiflung läuft Will ins Unbekannte davon und strandet schließlich auf der Veranda des geheimnisvollen Cyrus. Dieser nimmt Will in sein Haus auf. Cy ist charmant und umgarnt Will nach allen Regeln der Kunst. Das Problem ist nur, er lässt Will nicht mehr aus den Augen und sabotiert seine Versuche, in die Zivilisation zurückzukehren. Doch an Cy ist noch viel mehr ungewöhnliches dran, als nur eine starke Dominanz. Innerhalb kürzester Zeit erlebt Will Dinge, die ihm Hören und Sehen vergehen lassen, unter anderem auch den abgefahrensten Sex aller Zeiten...

Tja, was soll man zu Kraken sagen, ohne zu viel von Wills verrückter Geschichte zu verraten? Sicher ist es nicht verkehrt, sich das Titelbild genau anzugucken. Dann bekommt man zumindest eine Ahnung, wohin die Reise geht. Die Geschichte, die vom Autor selbst als A gothic erotic horror novel bezeichnet wird, ist in jedem Fall spannend, ungewöhnlich und seltsam. Am allerbesten an Kraken haben mir tatsächlich die Sexszenen gefallen. Man soll es nicht glauben, aber mit Tentakeln lassen sich eine Menge interessanter Dinge anstellen. Spannend für mich war, dass mich selbst die Szenen, die nicht so ganz einfach zu verdauen waren und bei denen man auch nicht von gegenseitigem Einverständnis sprechen konnte, nicht abschrecken konnten. Dafür waren alle Sexszenen einfach zu abgefahren und anregend. Und nein, ich fühle mich deshalb jetzt kein bisschen abartig. Solange es sich um Fiktion handelt, ist meiner Meinung alles - selbst Verstörendes - erlaubt. Ihr könnt euch jetzt also als gewarnt betrachten.

Weshalb dann nur eine gute und keine sehr gute Bewertung? Weil mich an Kraken eben auch ein paar Dinge gestört haben, die essentiell sind: Beispielsweise die Tatsache, dass sich Will als total gewöhnlich und eher wenig attraktiv beschriebt, ihn die männlichen Wesen aber wie die Fliegen umschwärmen. Sorry, aber diese Mary Sue-Charaktere gehen mir schon seit Jahren auf die Nerven und Will ist ein typisches Exemplar. Ja genau, er stolpert durch die Gegend und macht ziemlich dämliche Sachen. Im Unterschied zu Bella Swan oder den anderen üblichen Verdächtigen ist er zwar ein Mann, doch hier konnte mich Wikipedia aufklären, dass auch das keine Seltenheit ist. Solche Charaktere werden dann charmanter Weise Gary Sue oder Marty Stu genannt. Zum Glück findet Will zum Ende hin auch seine (wie Oliver Kahn sagen würde) Eier wieder, um diesen anstrengenden Charakterzug ansatzweise zu widerlegen. Komplett überzeugen konnte er mich da aber nicht.

Eine Menge der paranormalen Aspekte der Geschichte wurden mir zudem zu wenig erklärt. Vermutlich war das genauso beabsichtigt und es hat Kraken auch wirklich mysteriös gemacht. Dennoch bin ich immer am Glücklichsten, wenn einem wenigstens die grundlegenden Dinge, auch paranormale erklärt werden. Also die Tatsache, was es mit den Steinen auf sich hat, wodurch sich beispielsweise die verschiedenen Wesen unterscheiden oder woher Wills Fähigkeiten jetzt eigentlich kommen (von den Steinen, dem Wasser oder von Cy?). Das waren mir dann doch zu viele offene Fragen am Ende des Buches. Hinzu kommt, dass ich das Ende etwas zu abrupt fand, die Lösung des Problems zu einfach war und der Schluss - für eine erotische Horrorgeschichte - definitiv zu kitschig war.

Dennoch muss ich zugeben, dass ich Kraken gerne gelesen habe. Wenn M. Caspian ein weiteres Buch schreibt, bin ich sicher wieder mit an Bord. Denn das Leseerlebnis war doch sehr ungewöhnlich und die Stimmung in Kraken konnte mich auch wirklich ansprechen. Um die Stimmung näher zu beschreiben, fällt mir nur folgendes ein: Eine erotische Geschichte mit einer Atmosphäre, die an eine Kombination von Jules Verne und Anthony Horowitz erinnert. Ich bin gespannt, was wohl als nächstes aus der Feder von M. Caspian schlüpft.

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