Rezensionen
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06.May 2014 |
~nia
Special Deliveryvon Heidi Cullinan
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Sam ist schwul. Das ist an sich nichts besonderes, doch Sam hat Wünsche und Begierden, die nicht jeder Mensch nachvollziehen kann - ganz unabhängig davon, welches Geschlecht jemand bevorzugt. Sam möchte sich sexuell unterwerfen, er möchte rumkommandiert, besser noch erniedrigt werden, doch dazu fehlt es ihm an dominanten Männern in Middleton, Iowa, USA. Außerdem ist Sam extrem unzufrieden mit seinem Leben. Nach dem Tod seiner innig geliebten Mutter lebt er bei seinen lieblosen Verwandten. Da seine Tante und sein Onkel zu viel verdienen, bekommt er kein Stipendium und muss sich in ihrer Apotheke seinen Lebensunterhalt verdienen. Zum Ausgleich bezahlen sie ihm die teure Schule, an der Sam seine Ausbildung als Krankenpfleger macht und dulden ihn in ihrem Haus, beziehungsweise Keller. Eines Tages füllt Sam tanzend das Apothekenlager auf und bekommt nicht mit, dass ihn ein Trucker durch die offene Hintertür beobachtet und ihn mit den Augen verschlingt. Als Sam sich der Anwesenheit von Mitch endlich bewusst wird, lässt er sich - ebenfalls fasziniert von dem großen und starken Mann - auf ein fantastisches, sexuelles Abenteuer in Mitchs Truck ein. Als Sams Leben droht, aus den Fugen zu geraten, reißt er aus. Mitch gabelt ihn auf und nimmt ihn mit auf eine Reise in seinem Truck. Eine Reise, die nicht nur ihre beiden Leben verändern wird...
Schon länger wollte ich ein Buch von Heidi Cullinan lesen, wusste aber nie so recht, welches der vielen ich auswählen sollte. Nachdem ich zur Special Delivery-Reihe einige fantastische Rezensionen gesehen habe und den zweiten Band bei einem Gewinnspiel gewonnen habe, war die Entscheidung gefallen. Und, was soll ich sagen, die Serie hat sich als ein Glücksgriff erwiesen. Allerdings muss ich vorweg die Warnung schicken, es geht heiß her in Special Delivery. Wer erotische Standardszenen sucht, ist mit den Special Delivery-Büchern schlecht bedient. Der erste Band ist noch der harmloseste, doch das ist relativ. So gibt es nicht nur die Szenen, in denen Mitch Sam beim Sex mit anderen zuguckt (und dies aus vollem Herzen genießt), sondern auch eher ungewöhnliche Rollenspiele, insbesondere, wenn an den Szenen mehr als zwei Mann beteiligt sind. Doch im Endeffekt ist es so - wie es sowohl Mitch als auch, sein und Sams besonderer Freund, Randy sagen "Sam, as the submissive, is the one in charge", was in etwa bedeutet, dass Sam als der sich Unterordnende die Regeln bestimmt, was an sexuellen Spielen geht und was nicht. Und egal wie seltsam man Sams Neigungen vielleicht finden mag, er hat die anderen wirklich in der Hand. Sam hat darüber hinaus ein so sonniges und herzliches Gemüt, dass er nicht nur Mitchs Herz im Sturm erobert. Ja, in Sam muss man sich einfach verlieben. Und wenn man seinen Hintergrund erst einmal so richtig erfasst hat, wünscht man ihm all den Sonnenschein, den er selber so uneigennützig verbreitet.
Hinzu kommt, dass Heidi Cullinan neben dem großartigen Sam mit Mitch und dem, anfangs eher berüchtigten Randy, zwei weitere wunderbare Charaktere aus der Feder gesprungen sind. Mitch und Sam passen einfach auf so vielen Eben zusammen, dass es einem in der Seele weh tut, wenn - nein, sorry, das kann ich doch nicht verraten. Dann ist da noch Randy. Anfangs kann man ihn nicht die Bohne ausstehen, bis man ihn zusammen mit Sam besser kennenlernt und versteht, dass tief in ihm drin ebenfalls eine zarte Seele begraben liegt. Wenn die drei dann gemeinsam sexuell aktiv werden, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und am Ende von Special Delivery freut man sich, dass Randy schon in der darauf folgenden Kurzgeschichte Hooch & Cake eine größere Rolle spielt und in Double Blind dann sein eigenes Buch bekommt. Selbst wenn ihr es anfangs nicht für möglich haltet, auch in Randy mit seiner 'ich lasse mich von niemandem anpissen'-Attitüde kann man sich heftig verlieben.
Achtung, wer genau liest, wird im folgenden Abschnitt bespoilert. Also nicht lesen, wenn das Ende von Special Delivery eine Überraschung sein soll.
Der einzige Punkt an Special Delivery, der mir nicht hundert prozentig gefallen hat, war der Schluss. Ja, ich mag ein glückliches Ende und auch große Gesten können gelegentlich mein Herz erfreuen. Doch hier war es mir wirklich zu viel. Schon alleine, weil Sam mitten in seiner Ausbildung steckt und so jung ist. Aber ich weiß, dass zu dem Thema über dem Teich eine andere Einstellung zu herrscht. Trotzdem war mir Special Delivery damit am Ende zu kitschig und diese Tatsache kostet das Buch die volle Punktzahl. Da kann ich dann eben auch nicht aus meiner Haut.
Insgesamt hätte ich nie gedacht, dass mir mit Special Delivery eine Trucker-Geschichte so nahe und unter die Haut geht. Das lag natürlich an den tollen Charakteren. Insbesondere Sam und seine seltsame Art, Sonnenschein zu verbreiten, obwohl er selber oft wenig Grund zum Lachen hat, und der zuerst so unangenehme Randy haben zu einem großen Teil zu meiner Lesefreude beigetragen.
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04.May 2014 |
~nef
Imhotep. Le Mage du Nil / Imhotep. Arzt der Pharaonenvon Pierre Montlaur
Tags:
Ägypten
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Dem jungen Arzt Imhotep eilt sein Ruf weit voraus. So kommt auch dem Pharao Chasechem der Name zu Ohren und so gleich lässt er ihn an seinen Hof bitten. Da niemand dem Befehl des Pharaos trotzt begibt sich Imhotep mit seiner hochschwangeren Frau Meri-Anch auf den beschwerlichen Weg den Nil hoch.
Gerade in Nechem, der Hauptstadt, angekommen, setzen bei Meri-Anch die Wehen ein. Schon auf der Fahrt erging es ihr nicht gut und so sorgt sich Imhotep um seine liebe Frau.
Kaum vom Boot getreten wird Imhotep von General Uni empfangen, der ihn eigentlich sofort zum Pharao bringen möchte. Doch Uni ist kein Unmensch und erkennt die Lage sofort. So eilen Imhotep und seine Frau in ihre neue Behausung, damit sich Hebammen um sie kümmern können. Obwohl Imhotep Arzt ist, ist es Brauch in Ägypten, dass die Männer nicht bei der Geburt anwesend sind.
Viele Stunden vergehen und auch die Sonne sinkt bereits, als General Uni an Imhoteps Tür klopft. Die königliche Gemahlin hat einen Sohn geboren und verliert jede Menge Blut. Trotz der Sorge um seine eigene Frau weiß Imhotep, dass er anderorts gebraucht wird und eilt in den Palast.
Gerade so schafft er es die Wunde Nimaathapus zu schließen und sie vor dem Tode zu bewahren. Doch als er sieht wie die Königin ihren gesunden und kräftigen Jungen in den Armen hält, kochen die Sorgen um Meri-Anch erneut in ihm hoch. Der Stimmungswechsel bleibt nicht unerkannt und sowohl der Pharao als auch seine Gemahlin verstehen seine Sorgen.
Zurück an seiner Behausung angekommen, erfährt er, dass Meri-Anch einen Sohn geboren hat, doch ihr selbst geht es sehr schlecht. Sie ist zu schwach und selbst Imhotep kann nichts mehr tun.
Er sucht verzweifelt nach Heilkräutern und auch einer Amme, die sich um seinen Sohn kümmern kann. Da kommt ihm die Königin zur Hilfe und schickt ihre Amme zu ihm. Sie nimmt sich seines Sohnes Hori an, doch für Meri-Anch kommt jede Hilfe zu spät. Sie stirbt im Kindbett und Imhotep versinkt in Trauer und Selbstvorwürfen. Wäre er doch nur nie auf die Reise gegangen.
In den nächsten Tagen verbarrikadiert sich Imhotep in dem kleinen Haus. Niemand darf hinein und auch er selbst verlässt es nicht. Was er dort mit dem Leichnam seiner geliebten Frau macht, geht in die Geschichte ein.
Imhotep entfernt die inneren Organe der Leiche und präpariert den Körper für die Ewigkeit.
Nach 40 Tagen befiehlt der Pharao seinem General er soll Imhotep holen. Er hat eine Aufgabe für ihn, denn Krieg ist nahe.
Imhotep ist bereit sein Leben auch ohne seine Frau weiter zu führen. Seinen Sohn lässt er in Obhut der Amme, die an den Hof des Pharao zurückgekehrt ist.
Auf seiner erneuten Reise auf dem Nil lernt Imhotep eine Frau kennen, die ihn schmerzlich an seine verstorbene Geliebte erinnert und es keimt neue Hoffnung in ihm auf.
Von dieser Stunde an beginnt Imhoteps Siegeszug durch Ägypten. Er kam als Arzt, wurde Berater, Baumeister und Hohepriester.
Ich habe früher sehr gerne und auch sehr viele Romane gelesen, die im alten Ägypten spielen. Da viele der Bücher aber keine wirklich einfache Lektüre sind, sind sie für mich in den letzten Jahren etwas in den Hintergrund getreten - einfach aus Zeitmangel.
Mit Imhotep. Le Mage du Nil / Imhotep. Arzt der Pharaonen bin ich wieder zurück ins Land der Wüsten und Pharaonen und habe es sehr genossen.
Pierre Montlaur hat einen guten Schreibstil und so viel es mir nicht schwer mich in die Geschichte rein zu lesen. Eigentlich wollte ich es nur kurz anlesen und schon war ich mitten drin.
Ich kann nicht behaupten, dass Pierre Montlaur eine sehr bildliche Sprache hat. Denn ich habe weder das Gefühl habt meine Füße im heißen Sand zu spüren noch den Nil rauschen zu hören.
Dennoch konnte ich mir das Leben des Arztes und Baumeisters Imhotep sehr gut vorstellen. Mit Imhotep verbinden ja viele einen gutaussehenden Hohepriester, der dem Pharao die Frau stiehlt und es Brendan Fraser schwer macht die Totenstadt Hamunaptra zu finden ^^
Eigentlich war Imhotep aber ein einfacher Mann mit viel Wissen, der sich seinen Ruhm erarbeitet hat.
Er erbaute für den damaligen Pharao Djoser die berühmte Stufenpyramide und begann mit dieser Art des Grabmals ein ganz neues Zeitalter.
Das Buch hat mir in allem ganz gut gefallen, allerdings bleiben große Lücken zwischen den Geschehnissen, die der Autor wenigstens mit zwei Sätzen hätte überbrücken können. Auch viele Charaktere bleiben sehr schemenhaft.
Ob das Leben des jungen Mannes so verlaufen ist wie Pierre Montlaur es in seinem Buch Imhotep. Le Mage du Nil / Imhotep. Arzt der Pharaonen schildert ist ungewiss. Denn bis heute gibt es mehr Legenden und Mythen um den berühmten Imhotep als belegte Zeugnisse.
Ich habe meine Reise in die Vergangenheit sehr genossen und werde versuchen mich hin und wieder in die Hitze der staubigen Wüsten Ägyptens zu lesen =)
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03.May 2014 |
~ND
Rush / Rush - Nur du und ichvon Nyrae Dawn
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Enthält indirekte Spoiler für Four Summers.
Der 21-jährige Brandon hat alles, was er sich nur wünschen kann: Eine großartige Familie, viele Freunde und ein außergewöhnliches Football-Talent, das ihm die Türen für eine NFL-Karriere öffnen wird. Außerdem könnte er jedes Mädchen haben, das er will. Doch unglücklicherweise will er kein Mädchen. Brandon ist schon seit Jahren in seinen Freund Alec verliebt - seit er mit 16 zum ersten Mal den Sommer in dessen Heimatstadt verbracht hat. Und obwohl Alec auch in Brandon verliebt war, wurde aus den beiden nie mehr, als eine heimliche Sommerromanze. Denn vor allem für Brandon ist es undenkbar, sich zu outen. Es ist so schon schwer genug, sich als College-Footballspieler durchzusetzen. Als schwuler Spieler hätte er keine Chance. Und was wäre Brandon denn dann schon noch, wenn er kein Football mehr hat?
Deshalb tut Brandon das Einzige, das ihm fair und richtig erscheint: Er beendet die Sache mit Alec.
Seit mittlerweile eineinhalb Jahren hat Alec nun nichts mehr von Brandon gehört. Über ihn hinweggekommen ist er allerdings immer noch nicht. Doch langsam aber sicher macht er Schritte in die richtige Richtung. Er hat sich zwar immer noch nicht geoutet, ist aber mit sich im Reinen und hat in Logan einen Freund, mit dem er vielleicht endlich bereit wäre, ein bisschen zu experimentieren.
Doch dann kommt ein Anruf, der Alec erschüttert: Brandon wurde bei einem Autounfall schwer verletzt und musste notoperiert werden. Seitdem hat er körperlich extrem stark abgebaut und auch emotional hat der Vorfall Spuren hinterlassen. Jetzt scheint Alec der Einzige, der ihn noch aus seinem Loch holen kann. Doch er hat Brandon nie für das verziehen, was er ihm angetan hat. Trotzdem hilft Alec ihm, wieder auf die Beine zu kommen und das bedeutet für die beiden einen Sommer miteinander verbringen müssen, der alles verändern könnte...
Unter all den typischen New Adult Büchern, die gerade die Bücherregale weltweit überfluten, findet man Geschichten über ein schwules Pärchen eher selten. Deswegen freue ich mich sehr, dass Nyrae Dawn als bereits relativ etablierte Autorin sich getraut hat, mit Brandon und Alec einem schwulen Paar in diesem Genre eine Chance zu geben.
Sehr gewagt ist sie dabei zugegebenermaßen allerdings nicht vorgegangen. Die Geschichte von Rush / Rush - Nur du und ich hat man in dieser oder ähnlicher Form schon oft gelesen (z.B. in Double Full). Football ist als typisch männliche Sportart, die Schwule nicht besonders gerne sieht, allerdings natürlich der perfekte Hintergrund für Brandon und Alecs Geschichte. Es ist für junge Männer schon schwer genug, sich damit abfinden zu müssen, anders zu sein. Doch gerade in Brandons Fall riskiert er eine ganze Menge, wenn er sich outen würde. Denn so wie er es sieht, kann er nichts anderes als Football spielen. Es ist das Einzige, das ihm als Person einen Wert verleiht. Wenn er das verlieren würde, würde er auch das einzige verlieren, das seine Eltern stolz auf ihn macht.
Alec dagegen ist bereit alles zu tun, um mit Brandon zusammen zu sein - ganz egal, was die Konsequenzen wären. Klar, wirklich darauf freuen sich outen zu müssen tut auch er sich nicht, vor allem da sein Vater ein ziemlich kleingeistiger Macho ist, dem nur allzu oft mal das Falsche rausrutscht. Gern auch mal über Schwule. Doch Alec will sich nicht mehr verstecken.
Daher sieht es also eigentlich so aus, als wäre eine Katastrophe zwischen Alec und Brandon vorprogrammiert. Und in der Tat schlagen sich die beiden in Rush / Rush - Nur du und ich wirklich mit jeder Menge Dramen und Ängsten herum. Wenn ihnen ihre Umwelt, also ihre Familien und Freunde, nicht schon genug Schwierigkeiten machen, dann schaffen sich die beiden ihre eigenen Probleme. Manchmal war mir das etwas zu dick aufgetragen, aber das ist eben nun mal oft so bei New Adult Büchern.
Dafür liefert Rush / Rush - Nur du und ich aber auch einige wirklich schöne, emotionale Szenen. Sowohl in Brandon als auch Alec habe ich mich ein bisschen verliebt. Beide machen ihre Fehler und haben wie gesagt ihr Päckchen zu tragen. Trotzdem konnte ich ihre Beweggründe und ihr Handeln immer nachvollziehen. Erwachsenwerden ist nicht leicht und diesen beiden wurden wirklich jede Menge Steine in den Weg gelegt.
Auch wenn Rush / Rush - Nur du und ich von Nyrae Dawn sicher nicht das einfallsreichste m/m Buch ist, so ist es trotzdem eine schöne Idee, das dieses Genre endlich in New Adult Bücher einließen zu lassen. Allein deswegen lohnt sich ein Blick in Rush / Rush - Nur du und ich. Doch auch wer grundsätzlich mal in diese Art von Büchern reinschnuppern möchte, ist mit Nyrae Dawns Geschichte gut bedient. Denn obwohl es doch die ein oder andere Sexszene gibt, sind sie nie allzu explizit und eher zahm gehalten. So oder so ist Rush / Rush - Nur du und ich aber eine sehr schöne Romanze, der man gerne mal eine Chance geben kann.
Übrigens ist Rush / Rush - Nur du und ich ein Spin-Off zu Four Summers. Leider findet man dazu aber kaum Informationen und auch wenn man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann, empfiehlt es sich natürlich trotzdem Rush / Rush - Nur du und ich erst nach Four Summers zu lesen. Das handelt nämlich von Alecs bester Freundin Charlie und Brandons Bruder Nate und vor allem Alec spielt darin eine entscheidende Rolle.
Rush / Rush - Nur du und ich erscheint am 6. Mai 2014 in den USA und am 10. Juli 2015 bei uns in Deutschland.
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01.May 2014 |
~nia
The Magpie Lordvon KJ Charles
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Zwanzig Jahre hat Lucien Vaudrey als schwarzes Schaf der Familie Crane in China verbracht. Dort hat er sich als Schmuggler aus den Slums hochgearbeitet, und war am Ende ein hochgeschätzter, aber gefährlicher Geschäftspartner. Doch all das hat jetzt ein Ende, weil Lucien nun der Erbe des Magpie (Elster) Geschlechts ist. Innerhalb von kurzer Zeit sind Luciens verhasster Vater und sein ebenso verhasster Bruder gestorben. Seltsamer weise haben sie sich beide umgebracht. Kaum ist Lucien mit seinem treuen Diener und langjährigem Weggefährten, Merrick, in London angekommen, wird deutlich, dass es die Feinde seiner Familie auch auf ihn abgesehen habe. Immer öfter verspürt auch Lucien den aufgezwungenen Drang, sich umzubringen. Da er schon in China Kontakt mit Magiern hatte, weiß er, dass er Hilfe braucht. Er engagiert den unscheinbar aussehenden Stephen Day, der aber schnell zeigt, dass er einiges von seinem Handwerk versteht. Was Lucien nicht weiß, auch Stephen Day hat mit den Magpies eine offene Rechnung zu begleichen...
The Magpie Lord von KJ Charles ist wieder mal eine Genremischung: Es ist eine paranormale Geschichte, die im England des 19 Jahrhunderts spielt. Außerdem ist es ein Buch über eine Beziehung zwischen Männern, bei der Dominanz und Unterwerfung eine gewisse Rolle spielen. Insgesamt habe ich The Magpie Lord sehr gerne gelesen, allerdings hat mich das Buch aus mehreren Gründen nicht vollständig umhauen.
Doch zunächst das Positive: Besonders gefallen hat mir der paranormale Aspekt der Geschichte. Stephen war ein sehr interessanter Charakter und seine Art der Magie hat da gehörig zu beigetragen. Überhaupt waren die Unterschiede zwischen Magiern und Warlocks ziemlich interessant und seine Erläuterungen dazu, beispielsweise gegenüber Lucien, waren extrem unterhaltsam. Auch der Schreibstil, aus mehr als einer Perspektive erzählt, war nach meinem Geschmack. Passend zur historischen Zeit kam er ein wenig verschroben und antiquiert daher - genauso wie es bei einem historischen Buch sein sollte.
Weniger gut gefallen hat mir dafür die Romanze beziehungsweise die Beziehung zwischen Lucien und Stephen. Dass Lucien eher dominant ist und Stephen, der so viel Verantwortung bei seiner Arbeit als Magier trägt, sich lieber unterwirft, war für mich jetzt kein Problem, doch kam mir die Innigkeit der Beziehung zwischen den beiden doch arg plötzlich zustande. Vielleicht lag es daran, dass mir Lucien als Charakter insgesamt nicht so zugesagt hat. Er war ziemlich harsch und hat als Lord Crane eine Arroganz ausgestrahlt, die meiner Meinung nach nur wenig zu seiner Vorgeschichte gepasst hat. Beispielsweise hat er sich immer wieder gedanklich über Stephens unpassende oder schlecht sitzende Klamotten ausgelassen. Er hat wohl in den Slums von Hong Kong auch nicht immer wie aus dem Ei gepellt ausgesehen und wenn er dort auch alle Leute nur nach dem Äußeren beurteilt hat, ist es ein Wunder, dass er in China so lange überlebt hat. Irgendwann kriegt er sich dann ein und sieht, was für ein klasse Mann Stephen eigentlich ist, aber da war Sympathiezug schon fast abgefahren. Die Interaktion zwischen den beiden konnte mich jedenfalls nicht immer begeistern. Insbesondere eine sexuelle Szene (die in der Bibliothek) ist mir dabei unangenehm aufgefallen. Die Charaktere fanden sie zwar anregend, für mich galt das aber leider gar nicht. Zum Glück hat sich das später dann gegeben.
Ich gebe es gerne zu. In diesem Buch konnte mich hauptsächlich der kleine, zarte Stephen mit dem Herz eines Löwen überzeugen. Respekt, wie er sich einmal alleine gegen viele gestellt hat, genau wissend, dass er keine Chance hat. Oder wie er die grauselige Vergangenheit mit den verstorbenen Magpies hinter sich lässt und Lucien nach und nach als eigene Person sieht. Das hätte auch nicht jeder geschafft. Eindeutig war Stephen mein Favorit in The Magpie Lord. Sonst konnte mich noch Luciens Diener, Merrick, von sich überzeugen. Ein auf seine Art sehr charmanter Charakter, der für seinen Herrn durchs Feuer gehen würde, und die Geschichte darüber hinaus mit einem gewissen trockenen Humor gewürzt hat.
Trotz der genannten Kritik will ich wissen, wie es Stephen und Lucien weiter geht. Ich werde also A Case of Possession, den zweiten Band der A Charm of Magpies-Reihe, in jedem Fall lesen und schauen, ob auch Lucien noch ein paar Sympathiepunkte einheimsen kann. Sollte sich aber jemand mal mit diesem Genremix von paranormaler historischer Männerromanze befassen wollen, würde ich doch eher die Reihe um Whyborne & Griffin empfehlen.
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29.Apr 2014 |
~nef
The Irresistible Blueberry Bakeshop and Cafe / Der Sommer der Blaubeerenvon Mary Simses
Tags:
Romantik
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Ellen Branford ist in das kleine Küstenstädtchen Beacon gereist um den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Großmutter zu erfüllen.
Diese hat in jungen Jahren in diesem Ort gelebt und wohl einen Mann gekannt, der ihr etwas bedeutet hat. Denn Ellen soll an einen gewissen Chet Cummings einen Brief ihrer Großmutter überbringen.
Ellen hat den Brief gelesen, kann mit dem Inhalt allerdings nicht viel anfangen. Ihre Großmutter entschuldigt sich darin bei diesem Mann für ihren plötzlichen Weggang viele Jahre zuvor und bittet ihn um Verzeihung.
Ellen hat sich für diese Aufgabe ein paar Tage freigenommen und wollte nach 2 Nächten wieder in ihren Wagen steigen um zurück nach Manhattan und ihrem Verlobten Hayden zu fahren.
Doch es kommt alles ganz anders.
Ellen war schon als kleines Mädchen begeisterte Hobbyfotografin und hat ihre neue Kamera natürlich auch auf dieser Reise mit dabei. So steht sie auf einem maroden Steg und versucht eine Statue zu fotografieren, als das Holz unter ihr bricht.
Mit einem Aufschrei versinkt Ellen samt Kamera in den Fluten und wird von der Strömung erfasst. Immer weiter treibt sie aufs Meer hinaus, obwohl sie krampfhaft dagegen anschwimmt. Eigentlich ist Ellen eine gute Schwimmerin, doch das kalte Wasser lähmt ihre Muskeln. Auch die Kamera hilft nicht gerade dabei über Wasser zu bleiben und so trennt sie sich schweren Herzens von Haydens teurem Geschenk.
Ellen hat Glück im Unglück. Ihr Unfall ist nicht unbemerkt geblieben und so kommt schon nach kurzer Zeit ein Mann mit kräftigen Zügen auf sie zu geschwommen. Er gibt ihr Anweisungen, die sie mit etwas Widerstreben ausführt. Denn um von ihrem Retter sicher an Land gebracht werden zu können, muss sich sie an ihn klammern und das Muskelspiel des kräftigen Schwimmers arbeitet an ihrem Körper.
Als Ellen endlich wieder Boden unter den Füßen hat brennt bei ihr eine Sicherung durch. Erst tanzt sie aus Freude über ihre Rettung und dann fällt sie ihrem Retter um den Hals und küsst ihn.
Das schockiert nicht nur Ellen selbst. Doch Roy weiß offensichtlich wie man mit einer durch geknallten Frau umgehen muss, denn kurz darauf sitzen sie in seinem Wagen und er bringt sie zu ihrer Pension.
Völlig durchweicht und von ihrem Unfall geschockt schleppt sich Ellen auf ihr Zimmer. Was hat sie sich nur dabei gedacht diesen Mann zu küssen?
Nun ja, wahrscheinlich eine einfache Überreaktion nach dem Unfall. Nichts worüber sie sich Gedanken machen müsste.
Gleich am nächsten Tag besucht sie diesen Chet Cummings, überbringt Grans Brief und macht sich auf den Weg nach Hause.
Doch so leicht kommt sie nicht davon. Als sie am nächsten Morgen durch den Ort tingelt auf der Suche nach einem Café zum Frühstück, landet sie in einer kleinen gemütlichen Gastronomie. Die Spezialität des Hauses - Cider Küchlein. Obwohl Ellen streng auf ihre Figur achtet - wobei wohl eher Hayden auf ihr Essverhalten achtet - probiert sie diese keinen süßen Gebäckteilchen und ist hin und weg.
Ihre Glückseligkeit hält genau so lange, bis der Wirt sie erkennt. Sie sei doch die Schwimmerin. Bitte was?
Und dann entdeckt Ellen eine Zeitung. Sie und ihr Retter auf dem Titelbild, während sie an seinem Hals hängt. Mein Gott!
Sofort denkt sie an Flucht, doch erst müssen die Zeitungen verschwinden. Sie kauft jedes Exemplar dieser Zeitung, damit sie bloß nicht weiter verbreitet wird. Doch im kleinen Ort Beacon weiß inzwischen sowieso jeder Bescheid.
Jetzt gilt es schnell zu Handeln. Ellen checkt aus der kleinen Pension aus und beschließt Nägel mit Köpfen zu machen. Erst zu Chet Cummings und danach Richtung Heimat.
Doch als sie am Häuschen des vermeidlichen Briefempfängers ankommt, öffnet keiner die Tür.
Nun gut, ein paar Stunden Zeit hat sie ja noch. Also beschließt sie im Grundbuchamt nach dem Haus zu forschen in dem ihre Großmutter früher einmal gelebt hat.
Auch nach Stunden kann sie jedoch keinen Eintrag finden und macht sich so erneut auf den Weg zu Chet Cumming.
/
Wieder trifft sie ihn nicht an, dafür wird sie neugierig von einer Nachbarin beobachtet.
Das Schicksal hat es offensichtlich nicht gut mit ihr gemeint und nach einigem Zaudern überlegt Ellen den Brief einfach von daheim aus mit der Post zu schicken.
Ellen macht sich auf den Weg nach Hause und genießt die schöne Landschaft. An einer kleinen Tankstelle rüstet sie sich für die lange Fahrt nach Manhattan und trifft überraschend auf die Dame aus dem Grundbuchamt. Sie hat eine Überraschung für Ellen - sie hat das Haus ihrer Großmutter gefunden. Ellen ist Feuer und Flamme, denn das Anwesen ist nicht weit von dort.
Ellen hat mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass sie zumindest noch das Haus finden würde, in dem ihre Großmutter aufgewachsen ist. Die jetzigen Eigentümer sind liebe Menschen und die Dame des Hauses, Susan Porter, führt Ellen herum. Doch Enttäuschung macht sich breit. Ellen hatte gehofft hier etwas zu spüren was sie mit ihrer Großmutter verbinden kann. Obwohl das Haus noch immer den alten Charme besitzt ist Grans Spur lange verwischt.
Aber Susan hat noch einen Ass im Ärmel. Auf dem Dachboden findet Ellen dann endlich eine Spur aus Grans Vergangenheit. Und was für eine!
Als ich dieses Buch bei den Neuerscheinungen des Blanvalet-Verlages entdeckte, wanderte es sofort auf meine Wunschliste. Allein das Cover sprach mich schon an, doch auch die Geschichte klang unterhaltsam.
Einige Wochen später hatte ich dann durch Zufall das englische Original in der Hand und hatte überlegt es zu kaufen. Ich konnte mich beherrschen - der SuB ist hoch genug - und wartete so das Erscheinen des deutschen Bandes ab.
Dann war es soweit - die Erscheinung stand kurz bevor und der Verlag war so lieb mit ein Rezensionsexemplar zu schicken. Natürlich habe ich sofort mit dem Lesen begonnen und erst danach festgestellt, dass ich es nicht vor dem Erscheinungstag rezensieren darf.
Manchmal ist so etwas schon echt fies ^^
Also folgten andere Bücher, während mich dieses eine immer wieder aus dem Regal heraus anlachte. Die ersten 150 gelesenen Seiten sind wie im Flug vergangen und ich wollte unbedingt wieder zurück nach Beacon um zu erleben wie Ellen sich als Großstandpflanze im rauen Klima des Küstenstädtchens schlägt.
Der Schreibstil von Mary Simses ist wunderbar flüssig und charmant. Das Buch liest sich wirklich weg wie nichts und man kann beinahe das salzige Meer riechen, während man mit der Nase im Buch klebt.
Ellen ist eine typische Frau. Sie plant etwas und denkt überhaupt nicht daran, dass ihr Plan schief laufen könnte. Und wie es das Leben immer so spielt, geht natürlich alles schief. Das fängt bei ihrem unfreiwilligen Bad im Meer an und endet noch lange nicht bei ihrem Versuch mehr über ihre Großmutter heraus zu finden.
Der männliche Gegenpart, Roy, ist hingegen einfach gestrickt. Er liebt sein Leben, er liebt seine Heimat und er genießt es Ellen durch einander zu bringen.
Das sie einen Verlobten hat, erfährt er allerdings erst als es schon zu spät ist.
Während Ellen sich immer wieder kratzbürstig gibt, scheint es ihm Spaß zu machen sie zu necken. So freut man sich als Leser natürlich immer auf die nächste Begegenung.
Nach und nach findet Ellen dann auch immer mehr über ihre Großmutter heraus, was sie völlig aus der Bahn wirft, als hätte sie diese Frau nie wirklich gekannt.
Im dem Buch wird immer wieder von Blaubeerfarmen, großen Blaubeerfeldern und einem Café mit den besten Blaubeermuffins überhaupt berichtet.
Sehr zu meiner Freude befindet sich im Umschlag das Rezept für Blaubeermuffins, welches ich natürlich ausprobiert habe ^^
Das Rezept könnt ihr euch auf meinem Backblog Nefs Naschwerkstatt - Blaubeermuffins anschauen.
Mir hat das Buch wirklich super gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der auf Geschichten mit Familiengeheimnissen in Verbindung mit Liebesroman steht.
Einen ganz lieben Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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