Rezensionen
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14.Mai 2014 |
~ND
Let it Ridevon L.C. Chase
Pickup Men #2
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Bridge Sullivan hat eigentlich ein sehr gutes Leben. Der Cowboy geht seinem Traumjob als Rancher und Pickup Man (Cowboy, der beim Rodeo dafür sorgt, dass die Bullen-/Wildpferdereiter unverletzt aus der Arena kommen), hat die besten Freunde, die man sich wünschen kann, und eine phantastische Familie, die ihn bedingungslos liebt. Bridge dachte immer er würde auf Frauen stehen. Abgesehen von einem kurzen Experiment im College hatte er bisher nur Freundinnen. Zumindest bis jetzt. Denn seit er letzte Saison den Rettungssanitäter Eric kennengerlernt hat, bekommt Bridge ihn nicht mehr aus dem Kopf.
Eric ist zunächst etwas verwundert, als er bemerkt, dass Bridge mit ihm flirtet. Schließlich weiß er aus zuverlässiger Quelle, dass Bridge hetero ist. Doch je mehr sich Bridge ins Zeug legt, um sich ihm anzunähern, umso mehr gerät Eric in Versuchung. Er weiß allerdings, dass nichts ewig halten kann. Keine seiner Beziehungen hat länger als ein Jahr gedauert und am Ende wurde er immer verlassen - von seiner Familie, seinen Freunden, seinen Partnern. Wieso sollte es bei Bridge, der offensichtlich nur eine Neugier befriedigen will, also anders sein?
Sowohl Bridge als auch Erich haben wir bereits im ersten Band der Pickup Men-Reihe, Pickup Men kennengelernt und schon dort konnte man erste Anzeichen dafür sehen, dass Bridge etwas an Eric liegt. In Let it Ride, das fast ein Jahr später spielt, merkt man deshalb recht schnell, wie sehr Eric ihm unter die Haut geht. Deswegen hält sich L.C. Chase auch gar nicht mit langen Einleitungen auf, sondern stürzt sich sofort ins Geschehen.
Ich glaube, es ist fast unmöglich Bridge nicht zu mögen. Er ist ein durch und durch guter Kerl, dem jegliche Vorurteile fremd sind. Wenn er jemanden attraktiv findet, ist es ihm völlig egal, welches Geschlecht dieser Mensch hat. Er hat auch keine Scheu, den Leuten, die er liebt, seine Gefühle zu zeigen. All diese Eigenschaften hat er vor allem seiner Familie zu verdanken. Sie sind die herzlichsten Menschen, die man sich vorstellen kann und wollen nur das Beste für ihre Kinder.
So sehr ich Bridge und seine Familie auch mochte, war allerdings genau das zu übertrieben. Bridge ist einfach zu gut. Ich kann nicht glauben, dass jemand, der zwischen Cowboys groß geworden ist und bei Rodeos sein Geld verdient dermaßen liberal ist und absolut keine Angst oder Sorgen zeigt. In Let it Ride konnte man ja bereits sehen, wie schlecht diese Gemeinschaft teilweise mit dem Thema Homosexualität umgehen kann. Bei seiner Familie ist es das gleiche. Sie erfahren, dass ihr Sohn, den sie immer nur mit Mädchen gesehen haben, mit 28 plötzlich einen Mann will und sie zeigen absolut keine Reaktion. Akzeptanz ist ja schön und gut, aber sie fragen nicht einmal vorsichtig nach, woher der plötzliche Sinneswandel kommt. Das ist mir alles zu perfekt und dadurch unrealistisch vereinfacht.
Auch die Geschichte selbst ist eigentlich ziemlich simpel gestrickt. Alles steht und fällt mit Eric, der nach allem, was er in seinem Leben bereits verloren hat, sein Herz nicht aufs Spiel setzen will. Er wurde schon zu oft verletzt, um sich jetzt auf so etwas einzulassen. Insofern gibt die Geschichte relativ wenig her. Schlimmer noch, dadurch, dass Eric die einzige Quelle ist, die Konflikt bietet, ging er mir öfter mal auf die Nerven und das ist bei einem Hauptcharakter natürlich fatal.
Ganz unterhaltsam ist Let it Ride aber dennoch. L.C. Chase hat einen recht schönen flüssigen Schreibstil und die Dialoge sind nachvollziehbar und clever. Auch die meisten der Charaktere sind eigentlich ganz sympathisch geraten. Grundsätzlich finde ich auch das Setting mit den Cowboys ziemlich schön (Cowboyromantik hat schon was für sich ;), allerdings hätte ich mir hier etwas Markanteres und wie gesagt mehr Konflikt gewünscht. Alles in allem aber dennoch ein süßes Buch.
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13.Mai 2014 |
~ND
Daughter of Smoke and Bonevon Laini Taylor
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An Karou ist etwas anders. Das weiß jeder, der die 17-jährige kennt. Doch die meisten halten die blauhaarige Kunststudentin einfach nur für ein wenig exzentrisch. Sie füllt ein Skizzenbuch nach dem anderen mit den fantastischsten Kreaturen und verschwindet immer wieder plötzlich, um mysteriösen Erledigungen und Aufträge nach zu gehen.
Und Karou ist tatsächlich kein normales Mädchen. Sie hat noch ein geheimes zweites Leben. Denn Karou ist im Laden von Brimstone, einem Chimära-Zauberer, aufgewachsen und hat dort allerlei merkwürdige Dinge gesehen. Überall auf der Welt gibt es Türen, die in diesen Laden führen, denn Brimstone hat ein sehr lukratives Geschäft: Er erfüllt Wünsche. Jedoch nicht, ohne einen Preis zu verlangen - er will Zähne dafür. Seit sie denken kann, versucht Karou hinter Brimstones Geheimnisse - Was macht er mit den Zähnen? Was verbirgt sich hinter der verbotenen Tür in seinem Laden? Woher kommen die Chimären? Und woher kommt Karou selbst eigentlich? - zu kommen. Bisher leider ohne Erfolg.
Doch diese Fragen lasten ihr schwer auf der Seele, denn sie fühlt sich, als ob irgendetwas in ihr fehlt. Dann begegnet ihr Akiva. Der mysteriöse junge Mann mit den zwei Schwertern ruft etwas in ihr hervor, das Karou nicht erklären kann. Durch ihn erfährt sie, dass sich die Chimären seit hunderten von Jahren in einem Krieg befinden - und dass auch Karou etwas damit zu tun hat. Mehr denn je quält sie nun die Frage: Wer ist Karou eigentlich?
Daughter of Smoke and Bone von Laini Taylor ist so ein vielschichtiges Buch, dass ich gar nicht wirklich weiß, womit ich anfangen soll. Am besten wohl erst einmal mit Karou: Laini Taylor gibt dem Leser sehr viel Zeit, sich in ihrer Welt zu recht zu finden. Wir erleben Karou in ihrem Alltag - sowohl dem menschlichen, als Studentin einer Prager Kunstschule, als auch dem eher ungewöhnlichen, als Botengängerin für Brimstone. Von Anfang an habe ich Karou ins Herz geschlossen. Sie ist in der Tat ein wenig exzentrisch, dabei aber auch wunderbar sympathisch und erfrischend. Sie ist kunstbegeistert und zeichnet alles, was sie irgendwie bewegt. Sehr oft sind das Brimstone und die wenigen anderen Chimären die sie kennt, was ihre Freunde natürlich nur als blühende Fantasie abtun.
Doch es dauert nicht lange, bis wir uns genauso wie Karou fragen, was es mit ihrer mysteriösen Herkunft wohl auf sich hat. Bis wir darauf eine Antwort bekommen dauert es allerdings eine ganze Weile. Erst als der geheimnisvolle Akiva auftaucht, wird langsam Licht ins Dunkel gebracht. Auch Akiva fand ich von Anfang an interessant. Die beiden verbindet eine sehr merkwürdige Bande, die in beiden sehr widersprüchliche Reaktionen hervorrufen, sobald sie sich das erste Mal sehen - sind sie Feinde? Freunde? Mehr? Die Dynamik zwischen den beiden hat mir sehr gut gefallen, auch wenn sich die Gefühle zwischen ihnen für meinen Geschmack ein wenig zu schnell entwickelt haben. Zugegeben, dafür gibt es eine Erklärung, dennoch wirkte es stellenweise etwas überstürzt.
Laini Taylor hat eine wunderbare Welt geschaffen. Sehr fantasievoll und farbenfroh, aber auch tragisch geht es hier zu. Die Autorin hat sich wirklich mal etwas Neues einfallen lassen mit Daughter of Smoke and Bone. Die Magie und der Aufbau der Welt sowie der Geschichte selbst sind ziemlich ungewöhnlich und haben mehr zu bieten, als viele andere Urban Fantasy Reihen. Allein schon, weil Karou in zwei so unterschiedlichen Welten lebt. Der Schreibstil ist blumig und fast poetisch, aber glücklicherweise nicht zu übertrieben (ich bin da gerne mal etwas empfindlich).
Einzig das Timing hat mir hin und wieder missfallen. Denn manchmal ist Laini Taylor fast schon ein wenig chaotisch in ihrem Aufbau. Es gibt viele Zeit- und Perspektivensprünge, teilweise von einer Zeile auf die nächste, was schnell verwirrend werde konnte. Außerdem gibt es gegen Ende eine Art Geschichte in der Geschichte, die fast hundert Seiten umfasst und mir etwas zu ausführlich und plump eingebaut wurde. Der Inhalt ist zwar wichtig und durchaus lesenswert, insgesamt habe ich mich aber fast ein bisschen gelangweilt in diesem Teil und wollte ihn nur schnell hinter mich bringen, um zu erfahren, was im Hier und Jetzt geschieht.
Deshalb musste ich Daughter of Smoke and Bone von Laini Taylor leider eineinhalb Sterne abziehen. Dennoch hat es mich sehr neugierig auf die restlichen Bücher der Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten-Reihe gemacht. Zwar gibt es keinen unerträglichen Cliffhanger in diesem ersten Teil, Laini Taylor lässt uns aber doch ganz schön in der Luft hängen. Es wird also sicher nicht lange dauern, bis ich den zweiten Teil Days of Blood and Starlight auch lesen werde.
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12.Mai 2014 |
~ND
High and Tightvon Vanessa North
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Vor 12 Jahren hat Adam seinen Traum wahr gemacht und ist Pilot bei der Navy geworden. Allerdings hat er dafür seine große Liebe zurückgelassen - Harris. Es ist schon schwer genug sich zu outen, aber in der Navy war es für Adam undenkbar. Also wurde aus Harris Adams schmutziges, kleines Geheimnis. Wenn er Urlaub hatte oder in den USA war, haben sie sich getroffen. Aber immer im Geheimen. Zumindest bis vor 3 Jahren alles endgültig vorbei war.
Jetzt hat Adam sich entschieden: Er will die Navy verlassen und endlich Harris zurückgewinnen. Doch als er an Weihnachten zurück in seine Heimatstadt kommt muss er feststellen, dass hier das Leben ohne ihn weitergegangen ist. Denn Harris hat mittlerweile eine neue Beziehung und die scheint ernst zu sein. Noch ist Adam allerdings nicht bereit aufzugeben...
Adam ist wirklich zu allem bereit, um in der c.a. 90 seitigen Novelle High and Tight von Vanessa North Harris davon zu überzeugen, dass es ihm wirklich ernst ist. Er würde die Navy aufgeben, sich outen, im Endeffekt alles, was Harris sich nur wünschen könnte. Der ist dennoch nicht überzeugt. Das ist auch kein Wunder, denn Adam hat ihm wirklich mehr als einmal das Herz gebrochen.
Die Dynamik zwischen Harris und Adam hat mir sehr gut gefallen. Adam ist ein stattlicher Navy-Offizier, muskulös und respekteinflößend. Harris ist ein zierlicher, hübscher und leicht femininer Hair-Artist. Die Rollen sollten hier klar verteilt sein, oder? Nein, ganz und gar nicht. Denn in der Tat ist eindeutig Harris der dominante Part in dieser Beziehung. Adam hat nichts lieber, als die Kontrolle an Harris abgeben zu können. Und gerade diese Abweichung von der Norm hat mir besonders gefallen.
Emotional sind die beiden aber auf demselben Niveau. Es ist zwar Harris, der hier überzeugt werden will, dass sie sich gegenseitig lieben steht aber außer Frage. Ihre Beziehung ist sehr schön und glaubhaft dargestellt - die positiven und die negativen Seiten. Denn auch Adams Bedenken was die Navy angeht, sowie die Männer, mit denen Harris in der Zwischenzeit Beziehungen eingegangen ist, sind sehr logisch und flüssig eingebaut.
Warum dann die etwas niedriger ausfallende Bewertung? Das liegt leider an der Auflösung. Denn die kommt so dermaßen leicht und enttäuschend daher, dass der ganze vorherige Aufbau irgendwie im Sande verläuft. Da hat das gewisse Etwas und etwas mehr Glaubwürdigkeit gefehlt.
Trotzdem ist die Novelle High and Tight von Vanessa North nette Unterhaltung, wenn man mal ein, zwei romantische Lesestündchen haben möchte.
High and Tight erscheint am 19. Mai 2014.
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11.Mai 2014 |
Evenfallvon Santino Hassel und Sonny und Ais
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Evenfall ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet!
Nach dem dritten Weltkrieg. Die großen Städte sind teils oder ganz zerstört, die Atmosphäre mit Asche verpestet und die Temperaturen sind gesunken. Ehemals unwichtige Städte sind zu neuen Mächten herangewachsen. Die Menschheit ist stark geschrumpft. Die politischen Verhältnisse haben sich gewandelt. Fast alle Regierungen haben mit Aktivisten- und Terroristengruppen zu kämpfen, denen eine geheime Organisation den Kampf angesagt hat. Die, die überhaupt von ihrer Existenz wissen, nennen sie nur Die Agentur (the agency).
Lange schwarze Haare, dunkler Taint, grüne Mandelaugen, groß, stark, dünn - Sin (28).
Seit seinem 14. Lebensjahr ist Hsin (Sin) Lui Vega der beste und berüchtigtste Assassine der Agentur. Niemand ist so tödlich effektiv, aber auch keiner ist so gefährlich. Denn Sin gilt als verrückt, als Freak und als Monster. Gleich vier Partner sind in seiner Gesellschaft umgekommen, eine Ärztin ist seinetwegen ein sabberndes Wrack und wenn Sin einen seiner Ausraster bekommt, sind weder Feind noch Freund vor ihm sicher. Aktuell befindet er sich in Einzelhaft im Hochsicherheitstrakt der Agentur.
Blonde lange Haare, braune Augen, klein, schlank, hübsch - Boyd (19).
Seit dem Vorfall lebt Boyd Beaulieu weniger, als dass er vor sich hinvegetiert. Boyd ist es egal, ob er lebt oder stirbt. Als die Agentur Sin reaktivieren will, beschließt die Inspektorin Vivienne Beaulieu, dass ihr Sohn mit seiner Attitüde genau der Richtige für diesen Job ist. Erstaunlicherweise kann Boyd sich, obwohl er kein ausgebildeter Agent ist, gegen seine Mitbewerber durchsetzen. Er wird Sins neuer Partner. Die Wetten laufen, wie lange der hübsche Jüngling wohl überleben wird, bis er dem Monster zum Opfer fällt.
Evenfall. Was für eine Geschichte, in einer krassen Welt. Von Beginn an war ich gefesselt und bin dies auch bis zum Ende gewesen. Schuld daran ist dieser Satz, der von Seite 3 von 1.089 stammt:
Übersetzung: "Officer Luke Gerant hatte einige Zellen im Maximalen Sicherheitstrakt gesehen, aber keine von ihnen war wie diese, die speziell für den höchst unberechenbaren Mann in ihr gebaut worden war."
Und weil es so schön ist, hier ein erster Eindruck von Sin (Seite 35):
Übersetzung: "Hast du Hunger?"
"Nein. Nach sechs Monaten flüssiger Kost, achte ich auf meine Figur."
Die Beziehung, die sich mit der Zeit zwischen den beiden Protagonisten entwickelt, ist unglaublich spannend zu lesen. Irgendwann fangen sie tatsächlich an, einander zu vertrauen, aber natürlich passieren immer wieder Dinge, die das Vertrauen auf eine harte Probe stellen. Das verleiht Evenfall viele tolle Szenen - sowohl was die Romantik als auch den Sex betrifft - macht das Buch aber auch anstrengend. Beide Charaktere haben so ihre Fehler, die einem als Leser die Tränen der Wut in die Augen treiben, die einen laut Fluchen lassen und bei denen man beiden regelmäßig eins Überziehen möchte. Boyd und Sin sind toll, können aber auch sehr nervtötend sein.
Die Geschichte an sich ist zudem nichts für schwache Nerven:
Als Leser muss man sich auf eine unglaubliche Masse an mentaler Folter einstellen. Von körperlicher Gewalt will ich gar nicht erst anfangen, weil das ja der Job von Sin und Boyd ist und man damit natürlich auch rechnen darf. Doch die mentalen Aspekte waren teilweise wirklich grausam. Ich dachte ja schon Lucas Mutter in Close Protection war schrecklich, aber gegen Vivienne Beaulieu ist sie ein Waisenmädchen. Die Führungsriege der Agentur ist gruselig und man braucht sich nicht zu wundern, wenn einem beim Lesen die Haare zu Berge stehen.
Ich gebe gerne zu, dass Sin der wildere, spannendere und geheimnisvollere Charakter in Evenfall ist. Dennoch war Boyd derjenige, der mein Herz in Nullkommanichts erobern konnte. Wenn dann der Lieblingscharakter wieder und wieder im Sumpf der Selbstzerfleischung versinkt, ist das nicht gerade einfach. Eben weil ich ihn so gerne mochte, waren seine Schwächen und Fehler deutlich schwerer zu ertragen als die von Sin. Ihre Beziehung ist am Ende von Evenfall immer noch im Fluss und ich bin sehr gespannt, wie sich ihre Partnerschaft, Freundschaft und körperliche Beziehung noch weiter entwickeln wird. Wenn es zwei Charaktere verdient haben, jemand zu finden, der sie bedingungslos liebt, dann sind es Boyd und Sin.
Ich freue mich schon sehr auf Afterimage, den zweiten Teil der In the Company of Shadows-Reihe. Am 24. Mai 2014 soll übrigens eine editierte Version der ersten beiden Bände erscheinen. Dieser Directer's Cut wird sich laut den Autoren inhaltlich nicht ändern, aber vermutlich um gute 300 Seiten je Buch kürzer sein. Ich werde mir diese entschlackten Versionen sicher auch zu Gemüte führen.
Zu den Autoren: Hinter Sonny verbirgt sich Santino Hassell. Mehr zu Ais findet sich auf ihrem Goodreads-Profil.
10.Mai 2014 |
~nef
Die Tote am Wattvon Gisa Pauly
Tags:
Krimi
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Carlotta Capella begibt sich in ihren ersten Urlaub. Seit ihr geliebter Mann Dino unter der Erde ist und sie die angemessene Zeit an Trauer hinter sich gebracht hat, will sie das Leben genießen. Dazu gehört es auch, an den Ort zu reisen, an dem ihre geliebte Tochter Lucia glücklich geworden ist.
Carlotta stammt aus Umbrien, einem Dorf in Italien und ist eine typische Italienerin. Sie kocht gern, erzählt gern und trägt ihre Emotionen auf dem Gesicht.
Lucia ist einst nach Sylt ausgewandert - der Liebe wegen. Nie hätte sich jemand träumen lassen, dass ein italienisches Mädchen im rauen Klima der Nordsee ein zu Hause finden könnte. Aber die Liebe zu Erik Wolf war stärker. Vor zwei Jahren ist Lucia bei einem Autounfall ums Leben gekommen und nun will Carlotta das Grab ihrer Tochter endlich besuchen.
Ein wenig hibbelig ist sie ja schon. Wie wird es wohl sein auf Sylt? Deutsch spricht sie ja immerhin, auch Dank ihrer Tochter Lucia.
Als sie in Hamburg aus dem Flieger steigt ist sie erst einmal völlig aufgedreht. Auf dem langen Flug hatte sie einen netten Italiener neben sich sitzen, der nun Carlottas gesamte Lebensgeschichte kennt - eher unfreiwillig. Aber man kann einfach nicht anders als zuhören, wenn Charlotta mit ihrer Familiengeschichte beginnt.
Am Flughafen wird sie von ihrem Schwiegersohn und ihren Enkelkindern Carolin und Felix empfangen. Ein wenig unbeholfen gehen sie schon mit einander um, da Erik und Carolin eher das ruhige nordische Wesen in sich haben, während Felix ganz nach seiner heißblütigen Mama mit Oma Carlotta auf einer Wellenlänge schwimmt.
Kaum sitzen die vier im Auto und machen sich auf den Weg Richtung Sylt, als Erik, seines Zeichens Hauptkommissar, einen Anruf erhält. Es hat einen Mord gegeben - auf Sylt. Das kommt nun wirklich sehr selten vor. Also liefert Erik seine Familie daheim ab und macht sich sofort auf den Weg zum Tatort.
Christa Kern, eine reiche aber unangenehme Frau, wurde erdrosselt in ihrem Wohnzimmer aufgefunden. Der Tatort gibt kaum etwas her, außer eine ordentliche Leiche. Nichts ist durchwühlt worden, es gab keinen Einbruch und auch keine Spuren eines Kampfes. Offenbar muss das Opfer seinen Täter gekannt und ihm vertraut haben.
Die Ermittlungen beginnen also eher sparsam anzulaufen.
Mamma Carlotta begibt sich in der Zwischenzeit auf Erkundungstour und findet den Strand. Meine Güte, ist das kalt hier. Natürlich hat eine Italienerin weder eine dicke Windjacke noch genügend andere warme Kleidung. Das wird sich wohl ändern müssen.
Doch kaum ist Charlotta am Meer angekommen, begreift sie, was ihre Tochter an diesem Land so schön fand. Der salzige Geruch des Meeres, der Wind der ihr das Haar zerzaust und die vielen Wolken die einem glauben machen, der Himmel sei ganz nah.
Auf dem Weg nach Sylt sind sie mit dem Wagen an einem Schild vorbeigekommen, das italienischen Wein versprach. Nach dem gelüstete es ihr jetzt und so machte sie sich auf den Weg zum Imbiss. Hier lernt sie zwei ungleiche Männer kennen, die zwar beinahe jede freie Minute gemeinsam in diesem Imbiss verbrachten, sich aber gegenseitig eigentlich gar nicht leiden konnten.
Mamma Carlotta fühlt sich sofort wohl bei Tove und Fietje.
Erik kommt zusammen mit seinem Kollegen Sören zum Abendessen nach Hause. Für gewöhnlich trennten sich hier ihre Wege und Sören fuhr mit dem Fahrrad weiter. Aber Mamma Carlotta ließ ihn gar nicht so weit kommen. Kurz darauf saßen sie zu fünft am Tisch und durften sich am leckeren italienischen Essen satt futtern.
Erik merkt, dass es ihm gefällt, endlich wieder Leben im Haus und einen vollbesetzten Tisch zu haben. So ist es nicht verwunderlich, das Sören in den nächsten Tagen häufig bei Familie Wolf anzutreffen ist.
Weil die beiden aber mitten in einem Mordfall stecken, bleibt auch dieses Thema bei Tisch nicht undiskutiert. So wissen bald alle im Hause Wolf wie der Stand der Ermittlungen ist und Mamma Carlotta hat ihren ersten Verdächtigen. Weil sich aber die Polizei nicht auf die Intuition eines Sylttouristen berufen kann, begibt sich Mamma Carlotta auf eigene Ermittlungstour. Natürlich werden auch Tove und Fietje ein wenig mit einbezogen, aber das darf der Hauptkommissar nicht wissen. Denn ausgerechnet vor den beiden warnt er seine Schwiegermutter ganz besonders.
Der erste Band der Reihe um Mamma Carlotta ist ein wunderbarer Einstieg in die Verbindung zwischen italienischem Temperament und nordischer Zurückhaltung.
Dieses Buch gab es mal als kostenloses E-Book und jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen es zu lesen.
Was soll ich sagen? Ich fand es toll. Ich mag sowohl den Hauptkommissar Erik Wolf, der ganz langsam die Trauer über den Verlust seiner Frau verarbeitet als auch die wuselige Schwiegermama Carlotta. Natürlich mischt sie sich in alles ein und hat ihren eigenen Kopf. Das liegt aber nicht nur an ihrer Herkunft - das liegt einfach am Geschlecht ^^
Während Mamma Carlotta eine Person in Verdacht hat, spielt die Polizei mit mehreren Verdächtigen. Es ist sehr unterhaltsam zu lesen, wie Carlotta versucht Erik von ihrem Täter zu überzeugen und er wiederum versucht ihr einen anderen Täter zu präsentieren.
Bei den vielen leckeren Sachen die Mamma Carlotta immer kocht, habe ich immer das Gefühl sofort in die Küche gehen zu müssen und es selbst einmal auszuprobieren. Schade, dass keine Rezepte mit dabei sind ^^
Die Auflösung des Falls ist spannend und rasant und bringt den Leser am Ende noch mal richtig in Fahrt. Mit Sicherheit wird das nicht mein einziges Buch aus dieser Reihe sein. Zumal ich bereits zwei andere im Regal stehen habe - dank Mama.
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