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18.

May 2014

~nef

Ryan Black

Tags: Erotik
Cover Fire and Ice: Ryan Black deutsch

Ryan Black ist endlich angekommen. In den nächsten zwei Wochen ist er einfach nur ein Mitglied der legendären 'Fire&Ice'-Truppe die mit ihren Feuershows auf dem alljährlichen Mittelalterfest in Talin auftreten. Diese zwei Wochen im Jahr sind sein einziger Urlaub, da er als Jungunternehmer eines großen Imperiums mehr als genug um die Ohren hat.
Weit ab der Presse und der geldgierigen Weiber in Amerika kann er hier einfach nur er selbst sein.

Sky ist wieder im Schoß ihrer 'Familie'. Ihre Mittelaltergruppe 'Setarip' ist in Talin angekommen und hat sich bereits eingerichtet. Das Zelt steht und auch das Feuer brennt bereits. Endlich kann sie sich ein wenig entspannen, auch wenn ihr die Angst vor ihrer Vergangenheit immer im Nacken sitzt.
Ihre Freundin Maya war ihr in den letzten Jahren eine große Stütze und jetzt hat sie auch wieder ihren besten Freund Fabio um sich. Sky genießt die Nähe zu ihrem beinahe Bruder und merkt kaum, dass er sich doch mehr von ihr erhofft.

Wie in jedem Jahr ist die 'Fire & Ice'-Gruppe, die nur aus männlichen Mitgliedern besteht, schnell von hübschen Frauen umschwärmt. Beinahe jeder Mann hat sich bereits eine Frau für die Nacht gesucht, aber Ryan will erst einmal sehen was es dieses Jahr auf dem Markt gibt.
Doch er kommt nicht weit. Schon nach kurzer Zeit erspäht er Sky vor dem Feuer sitzen und ist wie elektrisiert. Das ist sie. Diese hübsche Blondine wird seine Eroberung für die nächsten zwei Wochen sein. Sie weiß es nur noch nicht.

Sky hat mit Männer nichts mehr am Hut. Sie beginnt in wenigen Wochen ein neues Leben in einem neuen Land. Davon weiß bisher aber nur ihre beste Freundin Maya etwas. Den anderen Mitgliedern ihrer Gruppe will sie es am Ende des Festes sagen. Bis dahin möchte sie mit ihnen so viel Zeit wie möglich verbringen.
Kurz erspäht sie einen großen und durchaus attraktiven Mann. Der wäre genau ihre Kragenweite, aber Sky kann derlei Probleme gerade gar nicht gebrauchten.

Am nächsten Tag schlendern Maya und Sky über den Markt um sich ein wenig umzusehen. Sie bleiben an einem Stand stehen der unheimlich schönen Schmuck verkauft. Eine Kette hat es ihr besonders angetan, aber das Geld kann sie dafür leider nicht ausgeben.

Ryan erspäht seine Beute mit ihrer Freundin zusammen an einem Stand. Er war schon auf der Suche nach ihr und da steht sie. Das ist seine Chance. Charmant baggert er sie an und blitzt prompt ab.
Das darf doch wohl nicht wahr sein. Sonst erliegen die Damen allein seinem Lächeln. Offenbar will diese Beute erobert werden und der Tiger in ihm nimmt diese Jagd nur zu gern auf.

Was Ryan nicht weiß, Sky reagiert empfindlich auf Berührungen. Als sie von ihrem besten Freund zu grob angefasst wird, allein weil er sie überall gesucht hat und sich Sorgen gemacht hat, ist es für Sky vorbei. Sie bekommt eine Panikattacke und bricht in den Armen eines Freundes zusammen.
Jetzt ist nicht nur Ryans Hormonhaushalt durcheinander geraten, auch sein Kopf spielt verrückt. Er entwickelt einen starken Beschützerinstinkt. Das ist völlig gegen seine Natur und doch kann er es nicht abstellen. Dieses Mädchen bringt in ihm eine Seite zum Klingen von der er gar nicht wusste, dass er sie besitzt.

Ich hatte mir vor einiger Zeit die Leseprobe zu Ryan Black auf meinen Reader geladen und sie nebenbei mal angefangen. Sie las sich gar nicht schlecht, also habe ich mir das E-Book gekauft und angefangen zu lesen. Und gelesen. Und gelesen. Und gelesen. Und schwupps war das Buch zu Ende.
Allie Kinsley hat einen schön flüssigen Schreibstil, so dass es ein leichtes ist sich in die Geschichte einzulesen. Nach kurzer Zeit kennt man die wichtigsten Charaktere und kann bereits erahnen, was in Skys Leben schief gelaufen ist.

Ryan ist natürlich umwerfend. Und nicht nur das - er ist reich, Single und unglaublich. Das sind sie ja alle.
Die gesamte Mannschaft von 'Fire&Ice' ist quasi den feuchten Träumen der Frauenwelt entsprungen und lässt so manches Mädchen sabbern.

Das sich beide Hauptcharaktere näher kommen steht außer Frage, darum geht es schließlich in diesem Buch. Die Art und Weise ist teilweise sehr witzig und dann doch wieder überraschend einfach.
Ryan ist mir eigentlich ziemlich sympathisch. Er gibt sich natürlich und mit gesundem Selbstbewusstsein. Sky ist vorsichtig und verletzlich und genau das macht ihren Charakter auch aus.
Beide passen zusammen wie - ja, wie Feuer und Eis - und so gab es immer wieder Momente in denen ich breit grinsen musste.

Die Sexszenen in diesem ca. 340 Seiten Buch sind relativ kurz und intensiv, dafür häufig. Sie wirken nicht überspitzt, aber schon etwas unglaubwürdig. So haben die beiden mehr Sex in einer Nacht als andere in einem ganzen Monat.
Hier liegt auch mein Kritikpunkt. Denn während ich das Buch wirklich gut fand und ganz sicher die nächsten Bände der Reihe noch lesen werde, waren es auch diese Szenen die mich etwas ärgerten. Beinahe jedes Mal sagt Ryan den gleichen Satz - der mich als Frau total abturnen würde, aber da sind die Geschmäcker ja verschieden.
Und auch Sky ging mir nach einer Weile gewaltig auf den Kranz mit ihren Befindlichkeiten. Sie mag eine schlimme Zeit hinter sich haben, aber damit kann man nicht alles rechtfertigen und spätestens nach dem zweiten Erwähnen hat man es als Leser auch geschnallt.

Der zweite Band der Fire & Ice-Reihe dreht sich um Ty und das wird mich Sicherheit hoch explosiv.

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17.

May 2014

~nia

The Deep End of the Sea

Seit fast zweitausend Jahren sitzt Medusa verflucht auf Gorgon in der Ägäis fest. Geschlagen mit einem Schlangenkörper ab der Hüfte, Schlangen als Haaren und einem Blick, der tötet. Alles nur, weil sie sich als Athenes Tempeldienerin vom Meergott Poseidon becircen lassen hat. Er hat ihr damals zwar süße Worte geschenkt, sich seinen Lohn dann aber ohne Medusas Einverständnis geholt. Noch heute hasst Medusa Poseidon und ist gleichzeitig vor Angst gelähmt, wenn sie nur an ihn denkt. Medusas einzige Freunde sind ein alter blinder Seefahrer und Hermes, Sohn des Zeus und Schwester der Athene.
Jahrhunderte hat Hermes gebraucht, bis Medusa ihm ihr Vertrauen geschenkt hat. Inzwischen weiß sie, dass Hermes kein bisschen so ist wie seine Schwester oder sein elendiger Onkel. Hermes würde ihr nie etwas zu leide tun. Nahe kommen darf er ihr aber trotzdem nicht. Sie könnte es sich nie verzeihen, wenn ihre Augen ihn – wie so viele – das Leben kosten würde. Doch Hermes hat Pläne. Er möchte Medusas Fall als Petition vor das Göttergericht bringen. Schließlich kann er sie überreden und die Petition gelingt. Medusas Fluch soll rückgängig gemacht werden und Hermes besorgt ihr eine Wohngelegenheit im Olymp. Doch mit Medusas zweiter Chance geht der Ärger erst richtig los...

Geschichten mit griechischer Mythologie kann ich nur sehr schwer widerstehen. Da macht The Deep End of the Sea keine Ausnahme. Und besonders Medusas Blickwinkel und die erste Hälfte des Buches waren sehr schön zu lesen. Trotz des Fluches hat sich Medusas nämlich einen ganz wunderbaren Blick auf die Welt bewahrt. Sie hat sich mit ihrem Schicksal arrangiert und ist eine witzige Kombination aus junger, begeisterungsfähiger Frau und ca. zweitausend Jahre alter leidgeplagter Seele. Diese erste Hälfte war wirklich charmant und bezaubernd. Leider wurde das Buch danach aber viel zu kitschig für meinen Geschmack. Sobald Medusa ihr Herzblatt gefunden hatte, ging es meiner Meinung nach mit The Deep End of the Sea deutlich bergab. Es war immer noch nett zu lesen. Doch von dem 'das wird ein Highlight'-Gefühl war bei mir dann doch bald nur noch wenig zu spüren. Dafür waren mir einige der Verwicklungen zwischen den Göttern zu vorhersehbar und die Enthüllungen über Medusa zum Ende hin einfach zu viel des Guten.

Der Schreibstil von Heather Lyons war humorvoll und charmant. Nach dem Part auf Gorgon und dem Olymp gab es leider nur noch wenige spannende Erläuterungen zu der Welt der Götter, was ich etwas schade fand. Schließlich war Medusa auch danach in einem Gewissen Kontakt mit dieser übernatürlichen Welt. Und dass dann am Ende keine Rede mehr von ihren neu geschlossenen Freundschaften ist, fand ich schade und hat das Buch zum Schluss etwas arg einfach wirken lassen. Ja, auch ein Young Adult Buch darf seine Leser ein wenig fordern.
Zudem waren mir am Schluss die Enthüllungen über Medusas Familie einfach zu perfekt. Da war mir mehr nach Augen rollen als nach Freudenstürmen zu mute. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn alles nicht ganz so sonnig ausgegangen wäre. Mir kann auch keiner erzählen, dass Götter, die zweitausend Jahre lang einen Groll oder eine Leidenschaft hegen, diese einstellen, weil es ihnen gesagt wird. Doch mehr will ich an dieser Stelle wirklich nicht verraten.

Insgesamt ein charmantes und oft auch witziges Buch mit einer schönen Idee um die griechische Mythologie. Mir war die Romanze zu süßlich, aber wer so etwas mag, wird mit The Deep End of the Sea sicher zufriedener sein als ich. Alles in allem solide Unterhaltung.

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15.

May 2014

~ND

Days of Blood and Starlight

Enthält Spoiler für Daughter of Smoke and Bone.

Karou wollte immer wissen, wer sie wirklich ist - und jetzt wünschte sie sich, sie hätte es nie erfahren. Denn Karou ist in Wirklichkeit Madrigal. In einem anderen Leben wurde sie als Chimäre wegen Hochverrat zum Tode verurteilt, dann aber von Brimstone in einem neuen Körper wieder zum Leben erweckt. Alles nur, weil sie sich in einen Engel verliebt und von einer besseren Zukunft geträumt hat. Und Akiva hat sie tatsächlich wieder gefunden - in einem anderen Körper und in einer fremden Welt.
Doch Karou kann ihm nicht verzeihen, was er getan hat. Es ist seine Schuld, dass Brimstone und die anderen gestorben sind und die Chimären den Krieg verloren haben. Karou plagen tiefe Schuldgefühle und sie schämt sich für ihren Verrat. Wie konnte sie nur einem Engel vertrauen? In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an die letzte Person, die sich je wieder sehen wollte: Thiago, der Weiße Wolf, der damals Madrigal hinrichten ließ. Er und einige wenige seiner Soldaten haben den letzten Angriff der Seraphim überlebt und wollen nun zurück schlagen. Und dafür brauchen sie ausgerechnet Karou, denn sie ist nach Brimstones Tod nun die Einzige, die die gefallen Chimären wieder auferstehen lassen kann...

Am Anfang sah es so aus, als würde es mir mit Days of Blood and Starlight genauso gehen wie mit Daughter of Smoke and Bone, dem ersten Teil von Laini Taylors gleichnamiger Reihe. Denn nach einem turbulenten Start, in dem wir erfahren, wie es unseren Figuren in der Zwischenzeit ergangen ist, wird die Geschichte wie schon im ersten Buch über lange Strecken hinweg ziemlich zäh. Days of Blood and Starlight ist mit (je nach Ausgabe) über 500 Seiten kein kurzes Buch. Es gibt mindestens sieben Perspektiven aus denen Days of Blood and Starlight geschrieben ist und gleich mehrere davon halte ich für zu ausgeprägt oder sogar schlicht überflüssig. Laini Taylor hat einen Hang dazu, ihre Geschichte auszuschmücken, was an sich nichts Schlechtes ist. Sie ist eine talentierte Schriftstellerin mit einer sehr interessanten, individuellen Stimme, aber meiner Meinung nach hätte dem Buch hier und da etwas mehr Pepp weniger Blumigkeit gut getan.

Doch dann kommen die letzten 200 Seiten - und die machen alles wieder wett. Denn in diesem letzten Drittel ist Days of Blood and Starlight schlicht genial. Eine Wendung jagt die nächste und dem Leser bleibt kaum noch Zeit zum Luft holen. Die Geschichte entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, als ich zunächst angenommen habe. Laini Taylor sind wirklich einige großartige Überraschungen gelungen.
Ihren Figuren bleibt sie dabei weitgehend treu. Im Fall von Karou ist das allerdings erst mal nicht wirklich offensichtlich. Sie ist nur ein Schatten ihrer selbst und weiß nicht so recht, was sie in ihrer neuen Situation tun soll. Wie kann sie ihren Verrat nur wieder gut machen? Wie kann sie dafür Buße tun, auf den Feind reingefallen zu sein? Deswegen ist es eigentlich nicht überraschend, dass sie alles tut, was Thiago von ihr will. Er ist schließlich der Letzte, der für die Chimären kämpft. Sie traut ihm zwar nicht über den Weg, dennoch kann er im Grunde von ihr verlangen, was er will. Es dauert sehr lange, bis die alte Karou unter all der Scham, Trauer und Wut wieder zum Vorschein kommt. Ehrlich gesagt habe ich mich sehr oft über sie geärgert, eben weil sie vor lauter Scham nicht auf ihre innere Stimme hört. Und natürlich bleibt das nicht ungesühnt...
Allzu viel Romantik sollte man sich von Days of Blood and Starlight deshalb natürlich nicht erwarten. Für Karou ist an Liebe momentan gar nicht zu denken. Und Akiva? Er leidet. Das Letzte, was er wollte, war Karou zu verletzen. Er weiß, dass er jede Chance auf eine Versöhnung mit ihr verspielt hat, doch so ganz hat er die Hoffnung nicht aufgegeben - zumindest nicht die, ihr und allen Bewohnern von Eretz ein besseres Leben zu ermöglichen. Er hat sich seine ganz eigenen Aufgaben vorgenommen, die ihm alles abverlangen und obwohl Karous Anschuldigungen nicht ganz unbegründet sind, konnte ich es ihm einfach nicht vorwerfen.

Neben Karou und Akiva findet man noch eine ganze Reihe neuer und alter Bekannter in Days of Blood and Starlight. Karous Freunde Zuzana und Mik sind mit von der Partie, genauso wie Akivas Geschwister Liraz und Hazael. Doch durch Thiagos Gruppe lernt Karou auch noch eine ganze Reihe weiterer Chimären kennen, allen voran Ziri. Er ist zu meinem heimlichen Lieblingscharakter in diesen Büchern geworden. Ziri ist der letzte Kirin (Karous Chimären-Stamm), der noch in seinem eigenen Körper lebt und er kennt Karou noch aus Madrigals Leben. Alleine dadurch bringt er viel frischen Wind in die Geschichte.

Perfekt war Days of Blood and Starlight von Laini Taylor für mich nicht. Gut die Hälfte des Buches war zu langgezogen und von zu vielen Perspektiven durchlöchert. Auch Karou konnte mich stellenweise zur Weißglut bringen. Und dennoch ist dieser zweite Teil der Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten-Reihe ein wunderbares Buch. Die Welt, die Laini Taylor geschaffen hat, ist genauso schrecklich wie faszinierend. Unseren Helden bleibt nichts erspart und auch wenn der Tod in diesem Fall nicht immer zwangsläufig das Ende bedeutet, hat Days of Blood and Starlight mich doch einige Tränen vergießen lassen.
Ich bin sehr gespannt, was der letzte Teil Dreams of Gods and Monsters zu bieten hat.

Übrigens gibt es zwischen dem zweiten und dritten Buch noch die Kurzgeschichte Night of Cake and Puppets (Amazon-Partnerlink*). Die erzählt die Geschichte von Zuzanna und Mik und ist als E-Book erhältlich.

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14.

May 2014

~ND

Let it Ride

Bridge Sullivan hat eigentlich ein sehr gutes Leben. Der Cowboy geht seinem Traumjob als Rancher und Pickup Man (Cowboy, der beim Rodeo dafür sorgt, dass die Bullen-/Wildpferdereiter unverletzt aus der Arena kommen), hat die besten Freunde, die man sich wünschen kann, und eine phantastische Familie, die ihn bedingungslos liebt. Bridge dachte immer er würde auf Frauen stehen. Abgesehen von einem kurzen Experiment im College hatte er bisher nur Freundinnen. Zumindest bis jetzt. Denn seit er letzte Saison den Rettungssanitäter Eric kennengerlernt hat, bekommt Bridge ihn nicht mehr aus dem Kopf.
Eric ist zunächst etwas verwundert, als er bemerkt, dass Bridge mit ihm flirtet. Schließlich weiß er aus zuverlässiger Quelle, dass Bridge hetero ist. Doch je mehr sich Bridge ins Zeug legt, um sich ihm anzunähern, umso mehr gerät Eric in Versuchung. Er weiß allerdings, dass nichts ewig halten kann. Keine seiner Beziehungen hat länger als ein Jahr gedauert und am Ende wurde er immer verlassen - von seiner Familie, seinen Freunden, seinen Partnern. Wieso sollte es bei Bridge, der offensichtlich nur eine Neugier befriedigen will, also anders sein?

Sowohl Bridge als auch Erich haben wir bereits im ersten Band der Pickup Men-Reihe, Pickup Men kennengelernt und schon dort konnte man erste Anzeichen dafür sehen, dass Bridge etwas an Eric liegt. In Let it Ride, das fast ein Jahr später spielt, merkt man deshalb recht schnell, wie sehr Eric ihm unter die Haut geht. Deswegen hält sich L.C. Chase auch gar nicht mit langen Einleitungen auf, sondern stürzt sich sofort ins Geschehen.
Ich glaube, es ist fast unmöglich Bridge nicht zu mögen. Er ist ein durch und durch guter Kerl, dem jegliche Vorurteile fremd sind. Wenn er jemanden attraktiv findet, ist es ihm völlig egal, welches Geschlecht dieser Mensch hat. Er hat auch keine Scheu, den Leuten, die er liebt, seine Gefühle zu zeigen. All diese Eigenschaften hat er vor allem seiner Familie zu verdanken. Sie sind die herzlichsten Menschen, die man sich vorstellen kann und wollen nur das Beste für ihre Kinder.
So sehr ich Bridge und seine Familie auch mochte, war allerdings genau das zu übertrieben. Bridge ist einfach zu gut. Ich kann nicht glauben, dass jemand, der zwischen Cowboys groß geworden ist und bei Rodeos sein Geld verdient dermaßen liberal ist und absolut keine Angst oder Sorgen zeigt. In Let it Ride konnte man ja bereits sehen, wie schlecht diese Gemeinschaft teilweise mit dem Thema Homosexualität umgehen kann. Bei seiner Familie ist es das gleiche. Sie erfahren, dass ihr Sohn, den sie immer nur mit Mädchen gesehen haben, mit 28 plötzlich einen Mann will und sie zeigen absolut keine Reaktion. Akzeptanz ist ja schön und gut, aber sie fragen nicht einmal vorsichtig nach, woher der plötzliche Sinneswandel kommt. Das ist mir alles zu perfekt und dadurch unrealistisch vereinfacht.
Auch die Geschichte selbst ist eigentlich ziemlich simpel gestrickt. Alles steht und fällt mit Eric, der nach allem, was er in seinem Leben bereits verloren hat, sein Herz nicht aufs Spiel setzen will. Er wurde schon zu oft verletzt, um sich jetzt auf so etwas einzulassen. Insofern gibt die Geschichte relativ wenig her. Schlimmer noch, dadurch, dass Eric die einzige Quelle ist, die Konflikt bietet, ging er mir öfter mal auf die Nerven und das ist bei einem Hauptcharakter natürlich fatal.

Ganz unterhaltsam ist Let it Ride aber dennoch. L.C. Chase hat einen recht schönen flüssigen Schreibstil und die Dialoge sind nachvollziehbar und clever. Auch die meisten der Charaktere sind eigentlich ganz sympathisch geraten. Grundsätzlich finde ich auch das Setting mit den Cowboys ziemlich schön (Cowboyromantik hat schon was für sich ;), allerdings hätte ich mir hier etwas Markanteres und wie gesagt mehr Konflikt gewünscht. Alles in allem aber dennoch ein süßes Buch.

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13.

May 2014

~ND

Daughter of Smoke and Bone

An Karou ist etwas anders. Das weiß jeder, der die 17-jährige kennt. Doch die meisten halten die blauhaarige Kunststudentin einfach nur für ein wenig exzentrisch. Sie füllt ein Skizzenbuch nach dem anderen mit den fantastischsten Kreaturen und verschwindet immer wieder plötzlich, um mysteriösen Erledigungen und Aufträge nach zu gehen.
Und Karou ist tatsächlich kein normales Mädchen. Sie hat noch ein geheimes zweites Leben. Denn Karou ist im Laden von Brimstone, einem Chimära-Zauberer, aufgewachsen und hat dort allerlei merkwürdige Dinge gesehen. Überall auf der Welt gibt es Türen, die in diesen Laden führen, denn Brimstone hat ein sehr lukratives Geschäft: Er erfüllt Wünsche. Jedoch nicht, ohne einen Preis zu verlangen - er will Zähne dafür. Seit sie denken kann, versucht Karou hinter Brimstones Geheimnisse - Was macht er mit den Zähnen? Was verbirgt sich hinter der verbotenen Tür in seinem Laden? Woher kommen die Chimären? Und woher kommt Karou selbst eigentlich? - zu kommen. Bisher leider ohne Erfolg.
Doch diese Fragen lasten ihr schwer auf der Seele, denn sie fühlt sich, als ob irgendetwas in ihr fehlt. Dann begegnet ihr Akiva. Der mysteriöse junge Mann mit den zwei Schwertern ruft etwas in ihr hervor, das Karou nicht erklären kann. Durch ihn erfährt sie, dass sich die Chimären seit hunderten von Jahren in einem Krieg befinden - und dass auch Karou etwas damit zu tun hat. Mehr denn je quält sie nun die Frage: Wer ist Karou eigentlich?

Daughter of Smoke and Bone von Laini Taylor ist so ein vielschichtiges Buch, dass ich gar nicht wirklich weiß, womit ich anfangen soll. Am besten wohl erst einmal mit Karou: Laini Taylor gibt dem Leser sehr viel Zeit, sich in ihrer Welt zu recht zu finden. Wir erleben Karou in ihrem Alltag - sowohl dem menschlichen, als Studentin einer Prager Kunstschule, als auch dem eher ungewöhnlichen, als Botengängerin für Brimstone. Von Anfang an habe ich Karou ins Herz geschlossen. Sie ist in der Tat ein wenig exzentrisch, dabei aber auch wunderbar sympathisch und erfrischend. Sie ist kunstbegeistert und zeichnet alles, was sie irgendwie bewegt. Sehr oft sind das Brimstone und die wenigen anderen Chimären die sie kennt, was ihre Freunde natürlich nur als blühende Fantasie abtun.
Doch es dauert nicht lange, bis wir uns genauso wie Karou fragen, was es mit ihrer mysteriösen Herkunft wohl auf sich hat. Bis wir darauf eine Antwort bekommen dauert es allerdings eine ganze Weile. Erst als der geheimnisvolle Akiva auftaucht, wird langsam Licht ins Dunkel gebracht. Auch Akiva fand ich von Anfang an interessant. Die beiden verbindet eine sehr merkwürdige Bande, die in beiden sehr widersprüchliche Reaktionen hervorrufen, sobald sie sich das erste Mal sehen - sind sie Feinde? Freunde? Mehr? Die Dynamik zwischen den beiden hat mir sehr gut gefallen, auch wenn sich die Gefühle zwischen ihnen für meinen Geschmack ein wenig zu schnell entwickelt haben. Zugegeben, dafür gibt es eine Erklärung, dennoch wirkte es stellenweise etwas überstürzt.

Laini Taylor hat eine wunderbare Welt geschaffen. Sehr fantasievoll und farbenfroh, aber auch tragisch geht es hier zu. Die Autorin hat sich wirklich mal etwas Neues einfallen lassen mit Daughter of Smoke and Bone. Die Magie und der Aufbau der Welt sowie der Geschichte selbst sind ziemlich ungewöhnlich und haben mehr zu bieten, als viele andere Urban Fantasy Reihen. Allein schon, weil Karou in zwei so unterschiedlichen Welten lebt. Der Schreibstil ist blumig und fast poetisch, aber glücklicherweise nicht zu übertrieben (ich bin da gerne mal etwas empfindlich).
Einzig das Timing hat mir hin und wieder missfallen. Denn manchmal ist Laini Taylor fast schon ein wenig chaotisch in ihrem Aufbau. Es gibt viele Zeit- und Perspektivensprünge, teilweise von einer Zeile auf die nächste, was schnell verwirrend werde konnte. Außerdem gibt es gegen Ende eine Art Geschichte in der Geschichte, die fast hundert Seiten umfasst und mir etwas zu ausführlich und plump eingebaut wurde. Der Inhalt ist zwar wichtig und durchaus lesenswert, insgesamt habe ich mich aber fast ein bisschen gelangweilt in diesem Teil und wollte ihn nur schnell hinter mich bringen, um zu erfahren, was im Hier und Jetzt geschieht.

Deshalb musste ich Daughter of Smoke and Bone von Laini Taylor leider eineinhalb Sterne abziehen. Dennoch hat es mich sehr neugierig auf die restlichen Bücher der Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten-Reihe gemacht. Zwar gibt es keinen unerträglichen Cliffhanger in diesem ersten Teil, Laini Taylor lässt uns aber doch ganz schön in der Luft hängen. Es wird also sicher nicht lange dauern, bis ich den zweiten Teil Days of Blood and Starlight auch lesen werde.

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