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27.

May 2014

~nia

Die Verratenen

Ria ist die Nummer 7 an ihrer Akademie unter der Kuppel, die sie und ihre Mitbewohner vor der Wildnis und Kälte schützt. Alles sieht für die begabte Studentin nach einer großartigen Zukunft in einer der größeren Kuppeln aus, etwa als Mittlerin in Konflikten oder als Redenschreiberin für den Präsidenten. Denn niemand ist so gut im Lesen und hervorrufen von Emotionen wie Ria. Da kann selbst Aureljo, Nummer 1 der Akademie, geboren, um zu führen und einer von Rias besten Freunden, nicht mithalten. Alles ändert sich von jetzt auf gleich, als Ria ein Gespräch über eine Verschwörung belauscht. In dieser werden nicht nur Ria, sondern auch Areljo, Flemming, Tycho, Tomma und Dantorian des Verrats bezichtigt. Als sich die Regierung der sechs auf elegante Art und Weise bei einer Magnetbahnfahrt entledigen will, können sie ihre Angreifer überraschen und fliehen. Das Problem ist nur, in der Wildnis leben nicht nur Wölfe, Bären und andere Raubtiere, sondern auch verschiedene Clans an Prims (kurz für Primitive, also Menschen, die nicht unter dem Schutz der Kuppeln leben). Wenn sie überleben wollen, müssen sie entweder zurück in eine Kuppel und damit der sicheren Exekution entgegen oder sich irgendwie mit den primitiven Clans der Wildnis arrangieren...

Die Welt, die Ursula Poznanski sich da ausgedacht hat, fand ich extrem interessant. Eine Welt am Ende einer Eiszeit bot eine vielversprechende Ausgangssituation für Die Verratenen. Auch die unterschiedlichen Lebensformen der Menschen in den Kuppeln versus derer in den Clans fand ich gelungen. Solange es um das Konstrukt der Gesellschaften ging, hat mir auch der Schreibstil gefallen.
Für mich haperte es in Die Verratenen aber deutlich an den Charakteren und ihrer Entwicklung. Mehr oder weniger alle Charaktere wirkten auf mich steril und blutleer. Ria ist eine sehr kühle Protagonistin. Sie wirkt sehr rational und durch ihre spezielle Schulung, Emotionen einschätzen zu können und das Wesen ihres Gegenübers einzuschätzen und zu bewerten, wirkte sie noch künstlicher. Ich kann weder sagen, dass sie mir sympathisch noch unsympathisch war. Aber wenn mir als Leser der Hauptcharakter eines Buches mehr oder weniger egal ist, ist das kein gutes Zeichen. Auch die anderen Charaktere erschienen wenig nahbar. Warum beispielsweise Aureljo und Ria so gute Freunde sind, wurde mir nicht wirklich deutlich. Auch Sandor, der zukünftige Clanführer mit seinem Falken, konnte mich nur mäßig ansprechen. Vielleicht habe ich schon zu viele Jugendbücher und insbesondere Jugenddystopien gelesen, aber das ganze Charakterkonstrukt wirkte, wie am Reißbrett ersonnen. Die Heldin, der beste Freund, der potentielle Partner, der Verräter, eine Freundin, die von der Intelligenz aber nicht an unsere Heldin ran reicht, der Unmensch, ein älterer Berater in der Kuppel und einer in der Wildnis - ja, es war alles dabei. Leider wirkte es konstruiert und leblos. Einzig Tycho konnte meiner Meinung nach etwas Leben versprühen mit seiner jungenhaften Unbekümmertheit und seiner Begeisterung für Technik und Wissen. Leider war seine Rolle so klein, sodass auch er nicht über die Limitationen der anderen Charaktere hinwegtäuschen konnte.

Trotz aller Kritik, frage ich mich doch ein wenig, was es wohl mit Jordans Chronik auf sich hat und wie es mit der Geschichte weitergehen wird. Der Drang, das erfahren zu wollen, ist aber aushaltbar. Vermutlich werde ich warten, bis auch der letzte Band der Trilogie erschienen ist, und dann versuchen, beide Folgebücher mal aus der Bücherei auszuleihen. Ich denke, Geld werde ich in die Reihe von Ursula Poznanski nicht investieren. Dafür tummeln sich dann doch zu viele andere, sehnsüchtig erwartete Bücher auf meiner Wunschliste.

Insgesamt war Die Verratenen ein mittelmäßiges Buch. Es war nicht besonders, weder besonders gut noch besonders schlecht. Die schöne Idee wurde durch die blassen Charaktere doch ziemlich konterkariert. Somit fällt auch die Bewertung nur mittelmäßig aus.

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25.

May 2014

~nef

Lakeballs

Cover Lakeballs deutsch

Luther Wimmer, genannt Lotte, ist aus der Großstadt in ein Provinznest versetzt worden um hier seinen Dienst zu schieben.
Schon der Makler, der ihm sein neues Heim vorführt, ist irritiert. Denn den neuen Kommissar hat man sich ein wenig anders vorgestellt. Seriöser.
Lotte entspricht nicht einmal dem typischen Großstadtbullen - er ist einfach anders. Das beginnt bei seinem 1975er Taunus, den er hegt und pflegt und endet an seinen Haarspitzen. Diese hat er stylisch zu einem Irokesen modelliert und erregt somit sofort Aufmerksamkeit.

Sein neues Heim ist ein mittleres Reihenhäuschen mit Blick aufs Feld. Ganz so idyllisch hatte er sich seinen neuen Einsatzort nicht vorgestellt. Hier können doch keine Verbrechen passieren.
Die Einschätzung hält genau eine Nacht. Schon am nächsten Morgen wird er von seinem neuen Partner Lassie abgeholt und mit auf den Golfplatz genommen. Am frühen Morgen wurden auf dem satten Grün mehrere Leichenteile gefunden - und der Körper ist noch nicht komplett.
Nach einigen Stunden haben sie sämtliche Leichenteile - es fehlt nur der Kopf. Das macht es schwer herauszufinden, wer denn nun eigentlich umgebracht wurde.

So geht die Polizei sämtliche Clubmitglieder durch um festzustellen ob jemand fehlt. Das Unterfangen ist nicht ganz so einfach, da in dem exklusiven Golfclub auch einige hochrangige Lokalgrößen verkehren. Man will kein Aufsehen erregen und natürlich sämtliche Politiker und Abgeordnete aus der Schusslinie halten.
Lotte ist das wurscht. Für ihn heißt es in erster Linie den Mörder finden - gleich nachdem er den Namen zur Leiche gefunden hat.

Relativ schnell ist klar wer da als Bausatz auf dem Tisch der Pathologie liegt - Theodor Leopold, Vorstandsvorsitzender des Vereins. Da der Kopf immer noch nicht gefunden wurde, muss die Ehefrau ihren Mann anhand eines Beines identifizieren. Keine leichte Aufgabe, dennoch ist sie sich sicher.
Allzu sehr mitzunehmen scheint sie der Tod ihres Ehemannes allerdings nicht. Während Lotte sich um die Alibis der Familienangehörigen kümmert spürt er eine gewisse Anziehungskraft zu Frau Leopold.
Die Ehe der beiden existierte schon lange nur noch auf dem Papier und so begibt sich Lotte in eine pikante Situation.

Die Gerichtsmedizin hat inzwischen herausgefunden wie Theodor Leopold umgekommen ist. Er wurde im Duschraum des Golfclubs erstochen und dann zerlegt. Interessant an der Sache ist, dass er dort nicht allein war. Es wurden fremde Spermaspuren gefunden an der Leiche. Das darf auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gelangen und so muss sich Kommissar Wimmer seinen eigenen Weg suchen um der Sache auf den Grund zu gehen. Was er dabei ans Tageslicht bringt, hätte er jedoch nie gedacht.

Bent Ohle lässt in Lakeballs die unterschiedlichsten Menschen aufeinander treffen. Einige verstehen sich auf Anhieb mit dem neuen Mitglied der Provinzpolizei, andere packen die gesamte Bandbreite der Vorurteile aus. Die Person Lotte Wimmer ist das offensichtlich gewohnt, denn er nimmt die Anfeindungen mit Humor und kontert entsprechend.
Generell ist dies kein sturer Ermittlungskrimi. Es gibt viele Stellen mit einem lockeren Spruch und auch einige Irrungen und Wirrungen.
Der Autor hat einen sehr flüssigen Schreibstil und schafft es die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite zu halten. So lesen sich die Seiten sehr gut weg.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings schon. Die häufigen Wortwiederholungen, gerade am Anfang des Buches haben mich gestört. So ist der liebste Ausspruch vom Kommissar 'Holy Crap'. Nach dem dritten Mal ging es mir gewaltig auf den Zeiger.
Es gibt noch andere Aussagen die sich häufig wiederholen, hier wäre eine kleine Abwandlung nett gewesen.
Im Laufe des Buches wird es weniger, so dass ich alles in allem recht angetan bin von diesem Buch.

Vielen Dank an die Landwirtschaftsverlag GmbH für die Übersendung des Rezensionsexemplars.

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24.

May 2014

~ND

Dreams of Gods and Monsters

Enthält Spoiler für Daughter of Smoke and Bone und Days of Blood and Starlight.

Endlich ist es soweit und die Seraphim und Chimären lehnen sich gemeinsam gegen Jaels Schreckensherrschaft auf - so wie Akiva und Karou es sich immer vorgestellt haben. Doch es ist eine verzerrte Version ihres Traums. Denn anstatt zusammen ihre Rebellen anzuführen, ist Karou immer noch an der Seite von Thiago, dem "Weißen Wolf". Doch in dessen Körper steckt nach wie vor Ziri. Akiva hat keine Ahnung von Karous gefährlicher Täuschung und versteht die Welt nicht mehr. Außerdem ist es nur ein sehr unruhiger Waffenstillstand zwischen den Engeln und Chimären. Zu tief sitzen immer noch der Hass und das Misstrauen, dass beiden Völkern von jeher anerzogen wurde.
Doch die beiden Seiten haben kaum genug Zeit, sich zusammen zu raufen, denn Jael hat vor, in die Welt der Menschen zu reisen und sich dort Hilfe zu holen - in Form von Waffen. Karou kann nicht zulassen, dass die Menschheit mit in den Krieg in Eretz hineingezogen wird.

Unbemerkt von den verfeindeten Engeln und Chimären gibt es aber noch eine dritte Kraft, die nun ebenfalls ihr Auge auf die Rebellen geworfen hat. Genau genommen auf Akiva. Denn er hat merkwürdige neue Kräfte entwickelt und die fordern ein weitaus größeres Opfer, als er ahnt.
Für Karou und Akiva ist ihr Traum von einem Ende des Krieges - und einer gemeinsamen Zukunft - weiter entfernt denn je und langsam sieht es so aus, als würde sogar das Schicksal gegen sie arbeiten...

In Dreams of Gods and Monsters, dem letzten Teil der Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten-Reihe, hat Laini Taylor uns nun wirklich eine ganze Menge Fragen zu beantworten. Was hat Jael vor? Ist jemals eine friedliche Zukunft für Seraphim und Chimären möglich? Und was hat es mit den Stelian auf sich, den berüchtigten Engeln, denen auch Akivas Mutter angehört hat? Bevor wir allerdings auf all diese Dinge eine Antwort bekommen, wirft Dreams of Gods and Monsters erst einmal eine ganze Menge neue Fragen auf. Langweilig wird einem mit diesem Buch also sicher nicht.
Dafür sorgt allein schon das "friedliche" Aufeinandertreffen der Chimären- und Engel-Rebellen. Darauf habe ich mich eigentlich am allermeisten gefreut. Wie sollen es diese beiden Gruppen schaffen zusammen zu arbeiten? Wie nicht anders zu erwarten gibt es jede Menge brenzlige Momente, die diese kniffelige Situation aber nur umso realistischer machen. Trotzdem sieht man nach und nach immer wieder Lichtblicke, die einen hoffen lassen, dass vielleicht doch noch irgendwann Frieden herrschen kann.
Dennoch können die meisten immer noch nicht begreifen, wie sich eine Chimäre und ein Engel verlieben können. Das legt Karou und Akiva natürlich nur noch weitere Steine in den Weg. Trotzdem nähern sich die beiden langsam (sehr, sehr langsam) wieder aneinander an - was allerdings nicht ohne Missverständnisse und Rückschläge passiert. Und selbst wenn sie es schaffen sollten, wieder zueinander zu finden, heißt das noch lange nicht, dass ihnen nicht das Schicksal selbst noch einen Strich durch die Rechnung macht.
Trotz all der Dramen und der toternsten Lage ist Dreams of Gods and Monsters eine wundervolle Geschichte. Laini Taylors Welt ist vielfältig und bietet immer wieder etwas Neues. Spannende Wendungen, interessante alte und neue Charaktere und eine großartige Auflösung machen Dreams of Gods and Monsters genau zu dem Finale, das ich mir für die Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten-Reihe gewünscht habe.

Zumindest fast. Denn eine Wendung hat Laini Taylor eingebaut, die mir nicht so recht gefallen wollte. Hier komme ich leider nicht ohne einen kleinen Spoiler aus. Seid also gewarnt, im folgenden Absatz geht es nicht ganz spoilerfrei zu:
Denn auch wenn Dreams of Gods and Monsters als der letzte Teil der Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten-Reihe angekündigt war, ist es offensichtlich, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Die ursprüngliche Geschichte, also der Krieg zwischen Menschen und Chimären, wird sehr stimmig und logisch aufgelöst. Doch Laini Taylor bringt einen neuen Faktor ins Spiel, der alles verändert - und eine ganz neue Reihe an Problemen mit sich bringt. Und damit (vermute ich zumindest stark) auch eine neue Buchreihe. Dadurch fühlt sich Dreams of Gods and Monsters natürlich auch nicht wirklich wie ein Ende oder gar ein Happy End an; eher wie ein Reasonably Happy for Now. Grundsätzlich ist mir das lieber, als ein absolut glattes, unrealistisches Ende, vor allem in komplexen Geschichten wie diesen. Trotzdem hatte ich doch auf eine etwas rundere Auflösung gehofft, gerade was Karou und Akiva angeht. Hoffentlich wird es dieser Reihe nicht wie den The Mortal Instruments / Chroniken der Unterwelt ergehen, denen die zweite Trilogie jede Menge von ihrem ursprünglichen Zauber geraubt hat.

Doch auch das ändert nichts daran, dass Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten nach wie vor eine wirklich tolle Reihe ist, die ich wärmstens empfehlen kann. Mit seinen großartigen Charakteren, der einfallsreichen Welt und einer komplexen Handlung, die zu einem interessanten Ende gebracht wird, kann mich Laini Taylor mit Dreams of Gods and Monsters im Großen und Ganzen doch überzeugen. Auch wenn mich die Auflösung nicht rundum überzeugen konnte, konnte ich doch sehr zufrieden und mit einem weinenden und einem lachenden Auge das Buch zuschlagen.

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22.

May 2014

~nia

Double Blind

Randy Jensen sieht er eines Abends im Casino einen Mann, der Roulette spielt und wider besseres Wissen immer auf Schwarz setzt, obwohl Schwarz nie fällt. Randy geht eine Wette mit seinem Boss Crabtree ein, indem er drei Tatsachen über den Unbekannten äußert. Tatsächlich hat er zwei von drei Dingen richtig eingeschätzt, dennoch hat er die Wette verloren. Um sein Gesicht zu wahren, wettet er erneut, dieses Mal um viel Geld und um einen Kuss - den will er dem Unbekannten abringen.
Ethan Ellison ist verzweifelt. Sein ehemaliger Geliebter hat ihn nicht nur sitzen lassen, sondern ihn auch noch um seine Ersparnisse gebracht. Nun sitzt er in Las Vegas in einem der kleineren Casinos und verspielt seine letzten Dollar. Wenn nicht bald Schwarz fällt, bleibt ihm nur noch der Revolver unter seinem Autositz. Doch dann taucht ein dunkelhaariger, gutaussehender Fremder am Roulette-Tisch auf und ehe Ethan sich versieht, steckt er bis zum Hals in neuen Problemen. Es geht nicht nur um eine Wette und zwei einsame Herzen sondern auch um Poker und Unmengen an Geld...

Jeder, der Hooch & Cake gelesen hat, weiß, dass Randy sich auch jemanden speziellen wünscht, so wie Sam Mitch hat und umgekehrt. Er liebt die beiden heiß und innig, weiß aber auch, dass sie in ihm nie mehr als einen engen Freund und heißen Bettgefährten sehen werden. In Double Blind erfahren wir nun, wer diese spezielle Person für Randy ist und warum. Nachdem einem Randy in Special Delivery erst nicht besonders sympathisch ist, merkt man mit der Zeit aber doch, dass mehr hinter seiner arrogant-rotzigen Fassade steckt. Ethan ist derjenige, der Randys viele Schutzschichten nach und nach aufdeckt. Dabei kommt ein verletzter, liebebedürftiger und wunderbarer Kern zutage, der einen als Leser einfach nur wohlig seufzen lässt. Ja, auch in Randy kann man sich schneller verlieben als einem lieb ist. Ethan muss das am eigenen Leib erfahren und dabei hat er genug eigenes mentales Gepäck zu tragen. Deshalb ist es auch sehr schön zu sehen, wie er Randy auf lange Sicht nicht widerstehen kann.

Neben den emotionalen Szenen gibt es in Double Blind aber auch noch andere. Die Sexszenen, die Heidi Cullinan da geschrieben hat, sind wieder einmal atemberaubend. Nicht nur die Szenen zwischen Ethan und Randy sind heiß. Auch Sam und Mitch nehmen aktiv am Geschehen teil und gerade die Szenen in größerer Runde waren sehr unterhaltsam.
Außerdem gibt es, der Titel lässt es vermuten, eine Menge Poker- und Spielszenen. Zusammen mit Ethan bekommt der Leser diverse Lektionen in den verschiedenen Pokervarianten, aber auch anderen Casinospielen und wie die jeweiligen Chancen liegen. Soweit ich das begriffen habe, kann man Roulette getrost vergessen, während man bei bestimmten Pokervarianten schon eine Chance hat, dem Casino gutes Geld abzunehmen. Letztlich gewinnt bei allen Spielen das Casino aber am meisten beziehungsweise stetig mit.

Etwas frustriert haben mich an Double Blind jedoch zwei Dinge:
Da ist zuerst die Tatsache, dass Ethan vom gebrochenen Mann, dessen letzter Freund ein Revolver zu sein scheint, nach nur wenigen Tagen ein völlig anderer zu werden scheint. Hier will ich nicht zu viel verraten. Dennoch war das Angebot, dass er erhält und die Art, wie er es umsetzt, ziemlich realitätsfern. Zwar stimmt es schon, dass er nichts zu verlieren hat und somit auch auf solche Spielchen eingehen kann. Doch alles in allem ging mir das zu schnell. Gleiches gilt für die Liebesgeschichte zwischen Ethan und Randy. Insbesondere, weil Ethan ja mit einem gebrochenen Herzen in Las Vegas ankommt. Dass er über diesen Penner schnell hinwegkommt, hat mich ja wirklich gefreut. Dass Randy sich aber innerhalb kürzester Zeit als Ethans Seelengefährte herausstellt, fand ich - gerade wenn man bedenkt, wie gebrochen die beiden auch sind - doch seltsam. Hier hätten mich etwas mehr an real verstreichender Zeit oder etwas weniger Hektik vermutlich besser überzeugen können.

Insgesamt ist Double Blind aber ein würdiger Nachfolger von Special Delivery gewesen und ich freue mich schon auf The Twelve Days of Randy, die freie Kurzgeschichte zu den beiden, und auf Tough Love (Amazon-Partnerlink*), in dem alle bisherigen Protagonisten als Nebenfiguren eine Rolle spielen werden. Heidi Cullinan hat wirklich ein Händchen für spektakuläre Sexszenen und ungewöhnliche Charakterpaarungen. Ein Wort noch zum Cover. Auch wenn es ziemlich voll ist, passt es einfach perfekt zu Double Blind. So ähnlich habe ich mir Randy tatsächlich vorgestellt und Ethan ist auch nicht schlecht getroffen. Doch am besten sind die beiden Asse. Warum? Tja, dass müsst ihr selber lesen...

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20.

May 2014

~nef

Blütenmord

Tags: E-Book, Krimi
Cover Blütenmord deutsch

Hauptkommissar Rudolf Ehrhart steht kurz vor der Pensionierung, doch ein Fall lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Schon seit langem ist er auf der Spur eines Fälscherringes und alle Indizien führen in ein Nobelhotel an der Nordsee.
Sein Chef hat Angst, dass er seinen letzten Fall versauen könnte, falls sich die Spur als falsch herausstellt. Er gewährt dem Hauptkommissar keinen Einsatz in Ostfriesland. Dieser denkt allerdings gar nicht daran aufzuhören und schickt kurzerhand seine Patentochter Helena los.

Helena ist Privatdetektivin und derzeitig nur mit kleinen Aufträgen betraut. Aber der große Fisch wartet noch irgendwo da draußen ganz sicher auf sie. So lange spioniert sie halt potenziellen Fremdgängern nach und verdient sich so ihre Brötchen.
Ihr Patenonkel hätte sie natürlich viel lieber bei der Polizei gesehen, doch Helena hat einen gewissen Drang ihr eigenes Handeln zu lenken. Da braucht sie keinen höheren Beamten der ihr sagt, was sie zu tun und zu lassen hat.

Als Rudolf Kontakt zu Helena aufnimmt ist diese Feuer und Flamme. Sie weiß dass es dabei gefährlich werden könnte, doch ein Luftwechsel würde ihr auch mal ganz gut tun.
Kurzerhand macht sie sich auf den Weg nach Ostfriesland. Das Wetter zieht sie gleich in ihren Bann. Die Sonne glitzert im feuchten Watt und der Wind treibt flatternde Papierdrachen durch die Luft.
Das Hotel ist wirklich nobel und auch ganz gemütlich. Schnell hat Helena alle Wege gesehen und überlegt wie sie vor den wachen Augen des Personals in die unteren Etagen eindringen kann. Wenn hier irgendwo Falschgeld gedruckt wird, dann doch sicherlich in den Kelleranlagen.

Helena ist nicht die einzige Person die im Hotel Henning versucht herauszufinden was vor sich geht. Der Besitzer des Hotels ist inzwischen nicht mehr der Jüngste und wurde von einem Herzinfarkt ans Bett gefesselt. An seine Ohren gelangen dennoch die schlimmsten Berichte. So verschwinden Schmuck und Geld der Gäste und keiner weiß wohin.
Da Christoph Hennig senior sich nicht mehr um die Angelegenheiten kümmern kann, schickt er seinen Enkel los.
So treffen dann auch Helena und Christoph junior das erste Mal aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich Helena bereits mitten in ihrer Spurensuche und irgendwie auch in einer kleinen Flirterei.
Dumm nur, dass eigentlich jeder Gast in diesem Hotel verdächtig ist.

Durch einen Aufruf bei Facebook bin ich auf den Klarant-Verlag gestoßen. Dort wurden Blogger gesucht die Lust haben ein paar Sachen des Verlages zu lesen und zu rezensieren. Da die Bücher dort alle sehr kurz sind, habe ich mich einfach mal für diesen kleinen Nordseekrimi gemeldet.
Mit seinen 92 Seiten ist er eine kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch und dafür auch gar nicht schlecht.

Dem Leser werden recht schnell die wichtigen Personen vorgestellt und auch wenn es eine kurze Einleitung ist, kann man sich einfach ein Bild zu jedem machen.
Die Seiten lesen sich gut weg, was durchaus auch an der einfachen Sprache liegt. Hier wird nicht mit Fremdwörtern um sich geworfen und die Autorin versucht sich auch nicht in Zungenbrechern.
Sehr sympathisch also. Die Kriminalgeschichte startet direkt und bringt den Leser fix in die Geschehnisse. Es gibt in diesem Buch Spannung, die Sehnsucht nach der Nordsee und eine Liebesgeschichte die teilweise mehr Raum einnimmt als der eigentliche Krimi.
Für 92 Seiten schon ziemlich viel.

Was mich jedoch gestört hat waren die vielen Fehler. Da werden Namen vertauscht (aus Seidel wird Seifert und dann wieder Seidel) und es fehlen einige Wörter in den Sätzen. Gerade bei einem so kurzen Buch müsste es doch möglich sein auf solche Dinge zu achten.
Trotzdem hat mir das Buch Spaß gemacht und ich habe mich an die Deiche der Nordsee versetzt gefühlt =)

Vielen Dank an den Klarant-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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