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26.

Aug 2014

~ND

Rhett

Rhett Madison ist eine Legende. Er ist gutaussehend, reich und selbstbewusst und die Mädchen werfen sich ihm reihenweise an Hals. Diesen Umstand nutzt Rhett schamlos aus. Er hat jeden Abend eine andere Frau in seinem Bett. Warum sollte er sich nicht nehmen was er will, wenn er keinem der Mädchen im Vorfeld irgendwelche Versprechungen gemacht hat? Wenn diese sich mehr erwarten, ist das nicht sein Problem.
Die Einzige, die nicht auf Rhetts zweifelhaften Charme anzuspringen scheint, ist seine beste Freundin Clementine O'Hara. Die beiden kennen sich bereits seit der Grundschule und sind seitdem unzertrennlich. Doch seit einiger Zeit scheint sich ihre Beziehung zu ändern. Clementine zieht sich zurück und bald schon findet Rhett den Grund dafür heraus: Sie möchte endlich eine Beziehung, doch die meisten Männer lassen sich nur all zu schnell von der für Außenstehende sehr merkwürdigen Freundschaft zwischen Clementine und Rhett abschrecken.
Und tatsächlich dauert es nicht lange, bis Clementine jemanden kennenlernt. Sie und der nette, ruhige Elliott verstehen sich auf Anhieb blendend und verbringen viel Zeit miteinander. Plötzlich ändert sich alles für Rhett. Was soll er nur ohne seine beste Freundin tun? Und wieso überkommt ihn seit Neuestem jedes Mal der Drang Elliott k.o. zu schlagen, wenn er ihn und Clementine gemeinsam sieht? Rhett weiß nur eines: Er wird seine beste Freundin nicht kampflos aufgeben.

Ich hatte schon immer ein Faible für Friends to Lovers Geschichten. Deswegen dachte ich eigentlich auch, dass Rhett von J. S. Cooper etwas für mich sein könnte. Leider habe ich mich da aber gehörig getäuscht, denn Rhett war so ziemlich eines der furchtbarsten Bücher, die ich je gelesen habe. Daher entschuldige ich mich schon mal im Vorfeld dafür, falls diese Rezension in einer Tirade endet. ;)
Aber es war leider einfach wirklich katastrophal. Rhett ist ein narzisstischer, arroganter, ungebildeter und schlicht unsympathischer Angeber, der denkt, er könnte absolut jede Frau mit einem Lächeln flach legen. Und das Schlimmste: In diesem Buch kann er das auch. Das Bild, das J. S. Cooper hier von Frauen zeichnet ist erschreckend. Jedes Mädchen, das Rhett auch nur anschaut, will ihm sofort an die Wäsche - sprichwörtlich! - und natürlich möchten alle auch gleich eine Beziehung mit ihm. Dass er sie wie den letzten Dreck behandelt und vor ihren Augen andere Frauen anbaggert, scheint dem keinen Abbruch zu tun. Sprich, es war alles komplett unrealistisch und keine Frau würde so etwas mitmachen. Außerdem sind alle Mädchen in dieser Geschichte hinterhältige Zicken.
Clementine sollte da die große Ausnahme sein. Und in der ersten Hälfte des Buches war sie das vielleicht auch - allerdings nur, weil sie sich wie eine 12-jährige benommen hat, anstatt wie die 21 Jahre alte Frau, die sie eigentlich ist. Sobald Rhett und ihre Beziehung sich aber weiterentwickelt, wird sie plötzlich zur aggressiven Verführerin, was einfach kein bisschen zusammengepasst hat. Außerdem hat es nicht nur zu einigen extrem verantwortungslosen Situationen im Bett geführt, sondern auch zu einer der furchtbarsten und übertriebensten Entjungferungsszenen, über die ich je gelesen habe. Zum Vorbild sollte sich dieses Buch von daher niemand nehmen.
Von einer Handlung kann man eigentlich kaum sprechen. Es ist von Anfang an klar, wie diese Geschichte endet. Und trotzdem ist keinerlei Chemie zwischen den Figuren zu spüren. Es fühlt sich alles gestelzt und unrealistisch an. Deswegen ist es nicht sonderlich überraschend, dass auch der Schreibstil kein sonderliches Vergnügen war. Ständige Wiederholungen, Rechtschreibfehler, gravierende Logikfehler und stark vereinfachte Sätze machen Rhett nicht gerade zu einem Goldstück. Rhetts selbstverliebte innere Stimme hat das Buch natürlich ebenfalls nicht gerade zu einer anspruchsvollen Lektüre gemacht. Außer "big ol' titties" hatte er nicht viel im Kopf. Alles in allem ist der Stil daher ziemlich ungehobelt und amateurhaft.

Deshalb bleibt mir leider absolut gar nichts Positives über Rhett von J. S. Cooper zu sagen. Von den unsympathischen Charakteren, über die nichtvorhandene Handlung, bis zu dem furchtbaren Schreibstil ist einfach nichts zu finden, was mir an Rhett auch nur ein bisschen gefallen hätte. Außer vielleicht dem Cover, doch das hübsche Gesicht kann über den fürchterlichen Inhalt leider auch nicht hinwegtrösten.
Die Fortsetzung Rhett in Love, die am 23. September 2014 erscheint, werde ich mir deshalb sparen.

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24.

Aug 2014

~ND

Wife Number Seven

Brinley ist die siebte Frau ihres Ehemanns Lehi. Sie ist es gewohnt gehorsam und demütig zu sein und immer den Frieden in seinem Haus zu wahren. Gemeinsam mit ihren sechs sister wives ist sie für den Haushalt und die Betreuung der 25 Kinder der Familie verantwortlich. Niemand in der mormonischen Gemeinschaft erwartet, dass mit der devoten jungen Frau etwas nicht stimmt.
Doch Brinley hat Geheimnisse. Große Geheimnisse, die ihrem Glauben widersprechen und ihr sicheres Leben zerstören würden, falls sie jemals ans Licht kommen würden. Drei Jahre hat sie es geschafft, ihre Familie im Dunkeln zu lassen. Doch es ist nicht einfach. Sie muss auf jeden ihrer Schritte in der streng gläubigen Siedlung achten, um sich nicht verraten, denn die Folgen wären verheerend.
Als Brinley eines Tages in der "Außenwelt" Besorgungen machen muss, droht alles aufzufliegen. Sie wird von einem Junkie auf offener Straße überfallen, der ihre Tasche - mit sehr prekärem Inhalt - stielt. Die größte Überraschung aber ist, dass Brinley den Dieb kennt. Es ist Porter, ein junger Mann, der früher ebenfalls in der Gemeinschaft gelebt hat und den seine Sünden nun offensichtlich eingeholt haben.
Brinley braucht diese Tasche wieder, koste es was es wolle. Doch sie hat keine Ahnung, dass sie damit ihr Leben und ihre Sicht auf alles, an das sie immer geglaubt hat, für immer verändert...

Melissa Brown hat sich in Wife Number Seven einem ganz besonders heiklen Thema angenommen. Religion ist nie eine einfache Angelegenheit, doch in was Wife Number Seven uns hier eintauchen lässt, ist noch einmal eine ganz spezielle Sache für sich.

"I was put on this earth to marry and serve Lehi, to birth and raise his children, and to spend eternity with him in heaven."
~ Brinley

Das ist im Grunde Brinleys gesamter Lebensinhalt. Sie ist in dieser Siedlung der Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage geboren, aufgewachsen und nach deren Regeln erzogen worden. Sie wusste, dass ihr Ehemann vom Propheten, durch den Gott spricht, für sie ausgesucht wurde und dass sie ihn mit anderen Frauen teilen muss. Sie hat sich damit abgefunden - zumindest versucht sie sich das einzureden. Ich mochte Brinley von Anfang an. Wir lernen schnell, wie wenige Freiheiten sie wirklich hat. Sie träumt von mehr, als ihr ihr momentanes Leben zu bieten hat und die Außenwelt fasziniert sie. Trotz allen Gehorsams ist ihre Neugier und ihr Drang zu leben einfach nicht unterzukriegen. Deswegen fand ich Brinley bewundernswert. Ich habe sie bei jedem ihrer Fortschritte, ihr eigenes Leben zu leben, angefeuert.
Ihr Weg ist aber natürlich alles andere als einfach. Mit Einschüchterungen und Drohungen haben die Sektenführer (und man muss diese Glaubensrichtung fast Sekte nennen) alle Kontrolle über ihre Mitglieder an sich gerissen - natürlich alles im Namen Gottes. Dem Leser verlangt das ebenfalls eine Menge ab. Ich zumindest habe schrecklich mit den Frauen gelitten, denen teilweise gar nicht klar ist, wie schlecht sie eigentlich behandelt werden, so sehr ist ihre Sicht auf die Welt verwischt worden.
Dann tritt Porter in Brinleys Leben. Er befindet sich an dem tiefsten Punkt seiner Existenz. Drogen und seine Vergangenheit in der Gemeinschaft haben ihm jede Hoffnung genommen und ihn in Selbsthass versinken lassen. Porter und Brinley sind die letzten Menschen, die in der Lage sein sollten, einander zu helfen. Und dennoch ändert sich alles, als die beiden aufeinander treffen. Melissa Brown hat auf sehr einfühlsame Weise den steinigen Weg dieser geschundenen Charaktere beschrieben. Obwohl Wife Number Seven eine Liebesgeschichte ist, hat mir gefallen, dass die Autorin nicht zu sehr darauf herumgeritten hat und genug Platz für anderes gelassen hat. Auch wenn Porter eine große Motivation war, geht Brinley dennoch ihren eigenen Weg für sich selbst.
Auch die anderen Charaktere in der Siedlung haben mir sehr gefallen. Manche musste man lieben, andere hassen und wieder andere sind absolut undurchschaubar. Es gibt immer wieder Kapitel, in denen man auch in die Köpfe der anderen Charaktere schlüpfen darf. Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie diese Figuren zu ihrem Glauben und den damit einhergehenden Einschränkungen stehen - vor allem natürlich die Frauen. Melissa Brown hat ganze Arbeit geleistet, diese Gemeinschaft darzustellen. Natürlich ist man als Leser schockiert, was hinter diesen Toren vorgeht. Polygamie ist etwas, was für uns nur schwer nachvollziehbar ist - vor allem wenn sie von Gott vorgeschrieben ist. Trotzdem hat die Autorin darauf geachtet, selbst nicht zu stark zu urteilen. Der Glaube selbst wurde nicht durch den Dreck gezogen - nur die Methoden und das war meiner Ansicht nach vollkommen gerechtfertigt.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich mich mit dem religiösen Hintergrund ein wenig schwer tun würde. Erstaunlicherweise war dem aber gar nicht so. Es gibt eigentlich nur zwei kleine Punkte, die mir an Wife Number Seven etwas negativ aufgefallen sind. Zum einen war das der etwas leichtfertige Umgang mit Porters Drogensucht. Zwar ist es definitiv nicht einfach für ihn, aber dennoch wurde mir zu wenig Augenmerk auf sein Suchtproblem gelegt. Hier hätte meiner Meinung nach mehr über seinen Kampf berichtet werden müssen.
Der zweite Punkt ist Brinleys und Porters erste Annäherung. Hier ging mir alles ein klein wenig zu schnell und abrupt. Zwar entwickelt sich ihre Beziehung später glaubhaft, zu Beginn war mir die Verbindung zwischen den beiden aber einfach zu wenig präsent, wenn man bedenkt, was sie bereits zu diesem frühen Zeitpunkt füreinander riskiert haben.

Insgesamt aber ist Wife Number Seven von Melissa Brown ein wirklich außergewöhnliches Buch. Es ist emotional, realistisch, erschreckend und soweit ich das beurteilen kann ziemlich gut recherchiert. Brinleys Geschichte ist zwar wie gesagt eine Romanze, aber gleichzeitig auch so viel mehr. Wer sich an diese Geschichte traut bekommt definitiv mal eine Liebesgeschichte der anderen Art präsentiert.
Wife Number Seven ist zwar ein alleinstehendes Buch, aber ich hoffe sehr, dass wir noch nicht das Letzte von diesen Charakteren gesehen haben und Melissa Brown eventuell eine Fortsetzung in Betracht ziehen wird. Stoff hätte sie dafür genug.

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23.

Aug 2014

~ND

Stay

Braden ist es gewohnt zu bekommen, was er sich in den Kopf setzt. Er ist attraktiv, lebensfroh und nimmt sich, was er will. Die größte Verantwortung die er neben seinem Job als Feuerwehrmann zu tragen hat, ist dran zu denken, seinen Hund auszuführen. Auch Probleme, jemanden für einsame Nächte zu finden, kennt Braden nicht - egal ob es sich um Frauen oder Männer handelt.
Zumindest bis er Wes trifft. Nachdem die beiden eine stürmische Nacht miteinander verbracht haben, wacht Braden auf und Wes ist verschwunden. Das ist ihm noch nie passiert. Und natürlich weckt das nur noch mehr sein Interesse an dem stillen Wes. Der will allerdings nichts von Braden wissen.

Zugegeben, Wes hatte Spaß bei seinem kleinen Abenteuer mit Braden, aber er hat gerade einfach keine Zeit für solche Spielereien. Seine Schwester ist vor Kurzem gestorben und hat ihn mit dem Sorgerecht für ihre 4-jährige Tochter Jessie zurück gelassen. Wes hat schreckliche Angst, der Verantwortung nicht gewachsen zu sein, würde aber alles für Jessie tun. Einen Scherzkeks wie Braden, der nichts im Leben ernst zu nehmen scheint, kann Wes da nicht gebrauchen. Doch Braden denkt gar nicht daran aufzugeben.

Nachdem mich Collide von Riley Hart sehr positiv überraschen konnte, habe ich mich natürlich auch sehr auf Stay gefreut. Im ersten Buch haben wir Braden und Wes ja schon kennen gelernt und ihre Geschichte hat mich damals schon neugierig gemacht.
Man muss die beiden einfach gerne haben. Braden ist frech, clever und hat immer Spaß an seinem Leben. Er ist bisexuell und schert sich nicht darum, was andere deswegen von ihm denken. Ihm ist noch nie etwas wirklich Schlimmes im Leben passiert und er lebt einfach in den Tag hinein. Kurzum, er ist ein echter Glückspilz. Wes erging es da ganz anders. Er hat erst seine Mutter verloren und nun auch noch seine Schwester, die wie eine Ersatzmutter für ihn war. Sein Ex-Freund und der einzige Mann, den er je wirklich geliebt hat, hat ihn ebenfalls verlassen. Denn Wes fällt es sehr schwer, sich zu öffnen und das hält auf Dauer keine Beziehung aus.
Braden und Wes könnten also nicht unterschiedlicher sein und es ist kein Wunder, dass es zwischen den beiden ständig zu Reibereien kommt. Es war schön, ihnen trotz ihrer Unterschiede dabei zuzusehen, wie sie sich langsam annähern. Vor allem Jessie ist dabei eine große Hilfe. Das kleine Mädchen hat es faustdick hinter den Ohren und es war zu niedlich zu sehen, wie sie Braden und Wes immer wieder um den Finger wickelt.
Doch so wirklich etwas passieren tut in Stay leider dennoch nichts. Es gibt ein paar Alltagsprobleme und natürlich die Tatsache, dass beide ihr Leben umkrempeln müssten, wenn es zwischen ihnen klappen soll, aber irgendwie hat Riley Hart es nicht geschafft, wirklich etwas aus der Geschichte zu machen. Sie plätschert eher vor sich hin und kommt zu dem Ende, das man von Anfang an erwartet hat. Das ist zwar nicht unbedingt etwas Schlechtes, aber spannend war es auch nicht gerade.

Wer also eine nette und sehr seichte m/m Romanze sucht, der ist mit Stay von Riley Hart gut bedient. Die Charaktere sind unheimlich sympathisch, das Drama hält sich in Grenzen und es gibt einige sehr heiße Sex-Szenen. Wer allerdings lieber etwas mehr Substanz hätte, der sollte sich vermutlich ein anderes Buch suchen.
Das nächste Buch der Blackcreek-Reihe wird übrigens vermutlich von Mason, dem neuen Barkeeper in Blackcreed, handeln.

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21.

Aug 2014

~nef

Dario Benson

Tags: Erotik
Cover Fire and Ice: Dario Benson deutsch

Dieses Buch ist der vierte Band der Fire & Ice-Reihe und enthält einige Spoiler zu den vorherigen Romanen.
Dieses Buch beinhaltet explizite Sexszenen und ist nur für Leser ab 18 Jahren geeignet.

Dario Benson gehört seit neuestem der 'Fire&Ice'-Gruppe an. Er soll in diesem Jahr das erst Mal mit auf Tour nach Talin fahren und freut sich darauf.
Er ist ebenso wie alle anderen Mitglieder der Gruppe bei JB-Industrials angestellt und arbeitet dort in der in der Sicherheitsabteilung. Mit seinem Chef Tyler Moreno kommt er gut aus, da dieser ebenso wortkarg ist wie er selbst. Seine Devise: Wenn du nichts zu sagen hast, halt die Klappe!

Ein Grund mehr, warum er auch so wunderbar mit Nina auskommt, die sein Chef sich nun zur Frau nimmt. Er war als Beschützer für sie eingesetzt und hat schnell Zugang zu der schüchternen Nina gefunden, die sich am liebsten vor allem Menschen verstecken würde.
Doch heute steht sie im Mittelpunkt, denn es ist ihre Hochzeit. Tyler hat es geschafft eine kleine Hochzeitsfeier rauszuschlagen und Nina scheint sich nicht ganz unwohl zu fühlen.
Dario hasst solche Events. Es sind zu viele Menschen auf deinem Fleck die sich alle gern reden hören. Anders als seine heutige Sitznachbarin - Carry Carter.

Carry ist die Schwester von Shane und alles andere als beliebt bei ihren Mitmenschen. Dieses Image hat sich Carry schon früh zugelegt und pflegt es seither intensiv.
Das sie nun auch noch bei einer Hochzeit rumsitzen muss, nervt sie gewaltig. Aber sie hat es Nina versprochen und sie mag die kleine Frau irgendwie sehr gerne. Eine von drei Personen in ihrem Leben.
Die Zeit zieht sich und zu allem Überfluss fängt der Typ neben ihr auch noch an sie voll zu labern. Dafür hat sie nun wirklich keinen Nerv. Sie faucht ihn kurz an - bei den meisten Menschen reicht das als Abschreckung. Bei ihm nicht. Im Gegenteil. Kurz darauf spürt sie seine Hand in ihrem Nacken.
Was fällt dem eigentlich ein. Doch als sie wieder kratzbürstig werden will, dirigiert er sie einfach auf die Tanzfläche. Das ist unerhört. Nicht nur, dass ihr Image dadurch einen gewaltigen Riss bekommt und alle zu ihr hinüber starren, nein, das herrische Gebaren des Typen gefällt ihr.
Generell ist Carry jemand, der auf Dominanz steht. Im normalen Leben heißt das, sie dominiert andere. Aber ein kleiner Teil von ihr wünscht sich einen harten Mann an ihrer Seite.

Dario ist fasziniert. Diese Carry scheint eine ganz schöne Zicke zu sein, doch sie macht ihn irgendwie an. Er setzt sich in den Kopf ihr die Krallen zu ziehen und ist dabei nicht gerade sanftmütig.
Wie er es sich gedacht hat, ist sie seinen Avancen zwar abgeneigt, aber seine Dominanz ihr gegenüber bringt Risse in ihre Fassade. Die sexuelle Spannung entlädt sich in einem kurzen Quickie im Hotel.
Für Carry ist die Sache damit gegessen. Sie braucht - und sie will - keinen weiteren Menschen in ihrem Leben. Doch Dario ist hartnäckig und glaubt mit dieser Frau könnte er noch häufiger Spaß haben. Leicht macht sie es ihm allerdings nicht - doch Dario braucht die Herausforderung und will ihren Willen brechen.

Der vierte Band der Fire & Ice-Reihe hat mich verwirrt. Die Geschichte besteht zu 80% aus Sex und der Rest verteilt sich auf Streitereien und Machtspielchen.
Das bin ich aus den anderen Büchern bisher nicht gewohnt und es hat mir auch wirklich nicht gefallen. Ich mochte die Reihe besonders wegen ihrer menschlichen Seite besonders. Das Thema Sex war dazu dann das i-Tüpfelchen.

An sich habe ich mir erst einmal viel versprochen von diesem Buch und die ersten paar Seiten haben auch hoffen lassen. Es beginnt mit einem kleinen Extrakapitel über Nina und Ty. Das war einfach nur goldig.
Danach geht es direkt mit der Hochzeit weiter und das Geplänkel zwischen Carry und Dario beginnt. Als er sich dann dazu entschließt sie nicht mehr in Ruhe zu lassen, habe ich mich auf ein witziges und spannendes Buch gefreut. Da wurde ich leider total enttäuscht.
Man lernt Carry und Dario während des gesamten Bandes nicht näher kennen. Die Charaktere bleiben sehr oberflächlich. Eigentlich spielt sich alles im Bett ab - oder halt an anderen Orten die sich dazu eignen Sex zu haben.

Es gibt wenig Szenen, die Carry ein wenig menschlicher zeigen, und auch da erkennt man nicht wirklich warum. Alles was hier also gezeigt wird, wusste man bereits aus dem dritten Band Shane Carter.
Auch fand ich die herrische Art von Dario nicht gut. Mir persönlich sagt eine derartige Unterdrückung nicht zu und es machte mir Carry auch unglaubwürdig, wie schnell sie nachgegeben hat. Würde mir jemand so sehr auf die Pelle rücken und auf ein 'Nein' oder 'Ich will das nicht' nicht reagieren, hätte derjenige ein ernsthaft polizeiliches Problem.
Aber die sonst so abweisende Carry zieht hier einfach den Schwanz ein.

Dieses Buch wirkt auf mich wie von einem anderen Autor geschrieben. Auch sind einige sprachliche Dinge drin, die bisher nie vorkamen und viele Wortwiederholungen, die mir sonst nicht aufgefallen sind.

Nun ist vor einiger Zeit der fünfte Teil der Reihe Brandon Hill erschienen und ich bin mir noch etwas unschlüssig. War dieses Buch nur ein Ausrutscher? Ich weiß es nicht.
Da ich bisher aber so begeistert von der Reihe war, werde ich Allie Kinsley noch eine Chance geben.

Der eine Stern ist für den guten Start und die paar Szenen zu den anderen Charakteren, der halbe kommt noch dazu, weil einige Sexszenen dann doch recht inspirierend waren und ich ab und an schmunzeln musste.

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18.

Aug 2014

~nia

Bliss

Bliss ist ein Buch für erwachsene Leser.
Achtung: Die Rezension enthält Spoiler - es lies sich dieses Mal wirklich nicht vermeiden.

In Beulah sind alle Leute glücklich. Denn Beulah ist ein idyllischer Staat. Jeder hat Arbeit, keiner muss Hungern, es gibt keine Luft- oder Umweltverschmutzung und die Gewaltrate liegt fast bei null. Fast.
Rory James hat hart dafür gearbeitet, aus dem alles anderen als perfekten Nachbarstaat Tophet zu entkommen und einen guten Job in Beulah anzutreten. Doch gerade als er ankommt, muss er erfahren, dass es eben doch Gewalt in Beulah gibt. Noch auf dem Bahnsteig landet eine Faust in seinem Gesicht und ein Mann bricht ihm die Nase. Einfach so.
Tate Patterson ist ebenfalls aus Tophet. Er wollte nur kurz nach Beulah, weil eine Stadt ohne Verbrechen ihm als idealer Schauplatz für einen Coop erschien. Als er bei der Ausreise am Bahnhof von Sicherheitskräften aufgehalten wird, kann er flüchten. Der Schlag in Rorys Gesicht war nicht persönlich gemeint, sondern sollte als Ablenkung dienen.
Doch Tate hat die Rechnung ohne Beulahs Rechtssystem gemacht. Nun hat er die Wahl zwischen zwei Übeln: eine Gerichtsverhandlung mit der Aussicht auf eine lebenslange Strafe oder sieben Jahre Dienst für den Mann den er Verletzt hat. Tate wählt nach Beratung mit seinem Anwalt die sieben Jahre. Was er noch nicht weiß: Er wird damit zu einem Rezzy. Das bedeutet, dass er einen Chip ins Hirn gesetzt bekommt, damit er seinen Dienst auch ordentlich verrichtet. Einen Chip, der seine Persönlichkeit so weit eindämmt, dass er allen Befehlen gehorchen muss. Je mehr Befehle er befolgen muss, desto glücklicher wird er werden. Denn in Beulah sind alle glücklich...

Oh ja, die Geschichte, die in Bliss erzählt wird, hat es in sich. Diese kurze Zusammenfassung zeigt ja noch nicht, was wirklich auf Tate zukommt. Der Chip konditioniert ihn so, dass er nicht nur allen Befehlen folgen muss, sondern auch nichts über den Chip oder irgendwelche Befehle erzählen kann. Er ist buchstäblich ein Gefangener seines eigenen Geistes. Und es gibt genug Menschen in Beulah, die wissen, dass Rezzys jedem Befehl, egal wie erniedrigend oder inhuman er ist, folgen müssen.

Rory ist das alles nicht bewusst und so nimmt er Tate - wer mag es ihm verdenken - anfangs eher wiederstrebend auf. Als er aber bemerkt, wie sehr Tate ihm gefallen möchte und wie sehr er sich bemüht, ihn perfekt zu umsorgen, genießt er seinen neuen Mitbewohner. Rory kann auch nicht anders als den jungen hübschen Mann ins Herz zu schließen. Von seinem Arbeitgeber aufgestachelt, nimmt er sogar eine sexuelle Beziehung mit Tate auf. Dabei merkt er zum ersten Mal, dass etwas nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. Doch Rory bringt sein schlechtes Gewissen zum Schweigen, weil er sich nach und nach in Tate verliebt. Natürlich passieren Dinge, die Rory die Augen öffnen. Haarsträubende und gruselige Dinge, die nicht nur Tate betreffen, sondern die drohen, auch Rory in die Fänge von Beulahs Rechtssystem rutschen zu lassen...

Bliss hat mich wirklich gepackt. Die Geschichte war so herzerweichend und magenumdrehend, dass ich zwar ab und an mal eine Lesepause einlegen musste, aber immer hat es mich doch zurück in Rorys und Tates Welt gezogen. Manche Szenen waren schwer zu ertragen, weil man als Leser sowohl in Tates als auch Rorys Kopf steckt. Man weiß also genau, was Tate will und was nicht, er aber dennoch tut beziehungsweise tun muss. Man sieht auch wie Rory erst absolut ahnungslos ist und davon überzeugt ist, im Paradies gelandet zu sein. Ich persönlich hätte mich ja schon von Anfang an gefragt wie eine gebrochene Nase eine Strafe von sieben Jahren Sklavenarbeit rechtfertigt. Das ist auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt: Rory hätte früher Misstrauisch werden müssen. Gerade wenn man, so wie er, erlebt hat, dass die Welt nicht perfekt ist, sollte man meiner Meinung nach eine Gesellschaftsform, die sich so schimpft, argwöhnisch beäugen. Denn die perfekte Gesellschaft gibt es einfach nicht.

Dennoch ist Rory wirklich ein guter Kerl. Obwohl er von Tates Gewaltakt ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist, behandelt er ihn als einziger normal. Und er konnte mein Herz vollständig gewinnen, weil er Tate zudem fast nie so behandelt, wie der es - unter Einfluss des Chips - so oft gefordert hat. Dass Tate weder schwul ist noch scharf drauf war, mit Rory ins Bett zu fallen, konnte Rory so wirklich nicht erkennen. Die Signale die Tate ausgestrahlt hat, waren alles andere als eindeutig, weil er - trotz wenig Aussicht auf Erfolg - gegen den Chip angeht. Ob er das schafft und ob Rory am Ende ebenfalls einen Chip erhält, müsst ihr allerdings doch selber lesen.

Bliss ist wirklich lesenswert und die beiden Autorinnen, Heidi Belleau und Lisa Henry, haben ganze Arbeit geleistet. Ich habe keine Ahnung, ob sie die verschieden Erzählperspektiven unter sich aufgeteilt haben oder ob sie beide an allem geschrieben haben. Die Geschichte liest sich jedenfalls wie aus einem Guss und ist sehr anschaulich geschrieben. Manchmal kann man sich als Leser die Dinge sogar besser vorstellen, als man möchte. Seid also gewarnt, dass explizite Szenen auf euch warten und die Gedankenwelt des Leser ordentlich beschäftigt sein wird, sich mit dem ach so wunderbaren Beulah auseinanderzusetzen. Der Titel von Bliss ist in jedem Fall wunderbar gewählt und konterkariert sich praktisch selbst.

Eine Rezension, die ich gelesen habe, hat kritisiert, dass der Romantikfaktor zu kurz kam. Es ist tatsächlich so, dass die Liebesbeziehung zwischen Rory und Tate nicht an erster Stelle steht. Dennoch macht sie einen wichtigen Faktor aus und ist buchstäblich der Grund dafür, dass beide Charaktere stark genug sind, gegen Beulahs Widrigkeiten anzugehen. Und was bitte schön ist romantischer als wenn der eine für den jeweils anderen alles aufs Spiel setzt? Diesen Kritikpunkt an Bliss konnte ich also nicht nachvollziehen.

Fazit: Für Hartgesottene ist das Buch ganz sicher ein Lesegenuss. Wer nichts mit Gewalttätigkeit gegen Geist und Körper anfangen kann, sollte vermutlich lieber die Finger von Bliss lassen. Für mich sicher nicht das letze Buch von beiden Autorinnen.

Das Buch ist am 18. August 2014 erschienen.

I received a free ARC from Riptide Publishing via Netgalley in exchange for an honest review.

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