Rezensionen
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20.Sep 2014 |
Flight of Magpiesvon KJ Charles
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Lucien Vaudrey, Lord Crane, und Stephen Day haben sich eigentlich ziemlich gut in ihrer Beziehung eingerichtet. Doch dann scheint plötzlich alles auf einmal schief zu gehen: Lucien wird wegen seiner Beziehung zu Stephen erpresst, Stephen und sein Team aus Justiziaren müssen sich mit einer grausamen Mordserie auseinandersetzen, was insbesondere Stephen innerhalb von kürzester Zeit noch mehr mit Arbeit überfrachtet als er eh schon zu tun hat und bewältigen kann. Hinzu kommt, dass Lucien immer mehr die Nase voll von England und seiner Engstirnigkeit hat. Am liebsten würde er Stephen mit auf das nächste Boot Richtung China zerren. Als sich alte und neue Feinde der beiden zusammenschließen, um sie endgültig auseinander zu bringen, müssen sich die beiden Liebhaber nicht nur auf ihre Liebe besinnen, sondern auch auf die Dinge, die ihre Beziehung zu einer ganz besonderen machen. Einmal mehr müssen sie die Elstern fliegen lassen...
Flight of Magpies ist der bisher dritte Band der A Charm of Magpies-Reihe und auch dieses Buch war erneut ein Hochgenuss für mich. Dieses Mal lässt KJ Charles ihre beiden Helden wieder abwechselnd zu Wort kommen, was die Probleme, die beide Protagonisten miteinander bekommen, dem Leser auf diesem Wege besonders eindrücklich macht. Zwischendurch muss man wirklich die Luft anhalten, weil sich beide scheinbar so arg verrennen, dass wirklich Angst hatte, die zwei bekommen das überhaupt nicht mehr hin. Doch keine Angst, Lucien und Stephen finden zum Glück einen Weg. Natürlich dauert das aber seine Zeit und die Bösewichte machen ihnen das Leben bis dahin besonders schwer. Hier will ich nicht zu viel verraten, aber besonders die Sequenzen um die Bilder und ihren Maler fand ich besonders gruselig. Interessant war dieses Mal, dass man ein wenig mehr über die verschiedenen Gaben der Magier erfährt und dass sich weitere Verflechtungen zwischen Stephens Team und Luciens Freunden ergeben. Auch hier kann ich leider nicht mehr verraten, ohne die Lesefreude zu beeinträchtigen.
In Flight of Magpies erfahren wir auch aus erster Hand, dass nicht nur Lucien in Stephen verliebt ist, sondern dass auch Stephen sein Herz an Lucien verloren hat. Trotzdem schaffen es beide, sich das Leben ganz schön schwer zu machen. Kein Wunder, sind beide ja auch zum ersten Mal in ihrem Leben so wirklich hin und weg von einer anderen Person und in einer festen Beziehung. Kein Wunder also, dass sie keine Experten sind, was das Führen von einer Beziehung angeht.
Wieder hat mir der Schreibstil enorm gut gefallen. Dass Lucien öfters mal Flucht, hatte ich in der Rezension zu A Case of Possession schon erwähnt. Schön ist aber auch, dass Stephen und er sich die ein oder andere Neckerei oder Stichelei gönnen und natürlich sind die Sexszenen wieder in KJ Charles typischer Art gehalten und konnten mich erneut in ihren Bann ziehen. Doch eine Idee war neu und hat mein Herz besonders hoch schlagen lassen: das Tattoo. Ja, der Leser der Reihe weiß schon seit längerem, dass Lucien ein bestimmtes Tattoo hat und auch wie sich das über die Zeit verändert hat. Doch in Flight of Magpies nimmt es doch eine Art Eigenleben an, die ich unglaublich faszinierend und gelungen fand. Hier wäre meines Erachtens ein wenig Fanart angezeigt. Und ja, der Schluss hat diesbezüglich noch einmal besonders glücklich gemacht, .
Mit Jonah wird ein Nebencharakter eingeführt, der nicht nur ein ziemlich interessanter Gauner war, sondern der seine Geschichte demnächst (Anfang 2015) auch selbst erzählen darf. Auf die bin ich heute schon gespannt und hoffe, die Zeichen richtig gedeutet zu haben und Stephen und Lucien dort ebenfalls wieder zu begegnen. Überhaupt habe ich die ganzen Charaktere, nicht nur Luciens Freund und Diener Merrick sondern auch die Justiziare aus Stephens Team über die Zeit lieb gewonnen. Alle haben das Herz am rechten Fleck und ich hoffe wirklich auch ihre Geschichte geht irgendwann weiter.
Fazit: Flight of Magpies ist ein wunderbar spannendes und unterhaltsames Buch und ein würdiger dritter Band der A Charm of Magpies. Das Buch erscheint am 28. Oktober 2014.
I received a free ARC from Samhain Publishing via Netgalley in exchange for an honest review.
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18.Sep 2014 |
~ND
Road of No Returnvon K. A. Merikan
Sex & Mayhem #1
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Für Stitch gibt es nichts Wichtigeres, als die Hounds of Valhalla, seinen Motorradclub, in dem er seit Jahren Mitglied ist und durch den er sein Geld verdient. Sein bester Freund Captain ist ebenfalls Teil des Clubs und grundsätzlich kann sich Stitch nicht über sein Leben beschweren. Zwar hat er gerade eine ziemlich schmutzige Scheidung durchgemacht und muss sich mit seiner Ex-Frau noch ein Haus teilen, aber bei den Hounds findet er immer Zuflucht. Dort versteht man ihn.
Zumindest solange her sein größtes Geheimnis für sich behält. Es hat einen guten Grund, warum es zwischen Stitch und seiner Ex-Frau nicht geklappt hat - denn Stitch steht eigentlich auf Männer. So sehr er sich auch wünscht, es wäre nicht so. Er ist bereit, diesen Teil von sich zu unterdrücken, vor allem, da Homosexualität etwas Widerliches ist für die meisten Mitglieder des Clubs und Stitch kann sich nur zu leicht ausmalen, wie ein Outing für ihn enden würde. Also spielt er seinen Kollegen weiterhin sein Interesse an Frauen vor.
Zumindest bis ihm Zak zum ersten Mal begegnet. Der Tattoo Künstler ist neu in der Stadt und hofft, bei den Bikern viel Kundschaft zu finden. Doch bald wird ihm klar, dass Stitch mehr von ihm will, als nur ein Tattoo. Und Zak lässt sich gerne auf ein kleines Abenteuer mit dem Biker ein.
Doch schon bald beginnen die Linien zwischen den beiden zu verwischen. Als der Club sich in immer dunklere Geschäfte verwickelt, muss Stitch Dinge tun, die er niemals tun wollte. Er sieht, wie er sein Leben eigentlich führen könnte und langsam aber sicher wird ihm klar, dass es für ihn keinen Weg mehr zurück gibt...Er will Zak. Und muss raus aus dem Club.
Normalerweise habe ich mit Büchern über Motorrad Clubs so meine Probleme. Die Romantisierung von "echten, harten Männern" und ihrem herablassenden Umgang mit Frauen sind einfach Dinge, mit dem ich nicht klarkomme, kamen aber bisher in allen MC Büchern vor, die gelesen habe. Da die Frau in diesem Fall aber ein Mann ist, dachte ich mir, dass ich Road of No Return von K. A. Merikan mal eine Chance geben werde. Bereut habe ich es nicht, denn auch wenn es bei Weitem nicht perfekt ist, ist es definitiv mal was anderes.
In vielerlei Hinsicht ist Stitch genau so, wie man es von Bikern in anderen Büchern gewohnt ist: Arrogant, gewaltbreit, dominant, aufbrausend und intensiv in jeder Hinsicht. Er hat furchtbare Vorurteile gegenüber Schwulen, weshalb es ihm umso schwerer fällt zu akzeptieren, dass er selbst einer ist. Doch er muss schon bald zugeben, dass sich nicht so richtig angefühlt hat, wie mit Zak zusammen zu sein. Das bringt auch bald den Neandertaler/Biker in ihm zum Vorschein, der alles kontrollieren muss und denkt, er kann sein "Weib" (=Zak) unter der Fuchtel halten. Zak macht ihm aber ganz schnell klar, dass das mit ihm nicht funktioniert. Das ist es auch schon, was mir an Road of No Return besonders gefallen hat: Viele der Knackpunkte, die mich an dieser Art Buch oft stören, werden angesprochen und für mich sehr befriedigend aufgelöst.
In erster Linie liegt das daran, dass Zak sich wie gesagt nicht einfach alles gefallen lässt. Er ist zwar selbst nicht die Unschuld vom Lande, doch rumschubsen von Stitch und seinen kriminellen Machenschaften lässt er sich auch nicht. Stitch beißt sich deshalb regelmäßig die Zähne an Zak aus und ich habe mich jedes Mal diebisch gefreut, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen konnte oder Zak ihm klarmacht, dass sein Verhalten alles andere als normal ist.
Trotzdem ist Road of No Return keine zuckersüße Liebesgeschichte (zumindest meistens nicht. Manchmal rutschen den beiden aber doch sehr süßliche Floskeln raus - vor allem im Bett). K. A. Merikan hält sich nicht zurück, wenn es um die Aktivitäten des Clubs geht. Der wird nämlich immer brutaler und gewaltbereiter und so steht Stitch bald vor einigen Aufgaben, mit denen er sich ganz und gar nicht wohlfühlt. Hier muss man als Leser einiges akzeptieren können, wenn man Stitch als Protagonist weiterhin mögen will.
Mir fiel das manchmal schon schwer. Stitch erhebt schnell seine Hand, auch Zak gegenüber, und hat einige Ansichten, die einfach unter aller Kanone sind. Am schlimmsten aber war eine bestimmte Tat gegen Ende des Buches, die so willkürlichen und unnötig war, dass es mir schwergefallen ist, ihm das zu verzeihen. Hier hat auch Zak einige Punkte bei mir verloren, denn je weiter das Buch fortschreitet, umso mehr ist er bereit, über Stitchs Verhalten hinweg zu sehen - selbst wenn es gegen Zak selbst geht. Loyalität und gesunder Menschenverstand lagen hier im Clinch und ich weiß nicht, wie wohl ich mich in diesem Fall damit fühle, dass die Loyalität gesiegt hat - eben weil besagte Taten so vollkommen unnötig waren. Ihr werdet sehen was ich meine.
Insgesamt fand ich Road of No Return von K. A. Merikan schon ganz interessant. Trotz aller Schwierigkeiten und moralischen Zwickmühlen hatte ich Spaß mit diesem Buch. Die Charaktere sind schwierig und nicht immer ganz sympathisch, wurden dafür aber nie langweilig. Außerdem ist es K. A. Merikan gelungen, dieser Liebesgeschichte eine gewisse Würze zu verleihen, indem sie keinen Konventionen folgt. Ob man das dann gut oder schlecht findet, muss man als Leser selbst entscheiden.
Road of No Return ist zwar Teil der Sex & Mayhem Reihe, ist aber in sich abgeschlossen.
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16.Sep 2014 |
~ND
Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluchvon J. R. Ward
Black Dagger Brotherhood #5 / 9 & 10
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Diese Rezension behandelt sowohl Seelenjäger (Amazon-Partnerlink*) als auch Todesfluch (Amazon-Partnerlink*), da sie im Original nur einen Band bilden, der für den deutschen Markt allerdings aufgeteilt wurde.
Der Black Dagger Brotherhood Krieger Vishous hat keine Ahnung, wohin sein Leben ihn führen wird. Für die meisten Leute ist das vielleicht normal und gehört zum Leben, doch für V ist das etwas völlig Neues - schließlich konnte er schon immer seine und die Zukunft seiner Mitstreiter vorhersagen. Doch seit einiger Zeit ist seine Gabe versiegt und er weiß nicht so recht, wie er damit umgehen soll.
Vielleicht könnte ihm allerdings die Jungfrau der Schrift (Scribe Virgin) die Antwort darauf geben. Und in der Tat hat sie eine Menge Informationen für V - allerdings nicht die, die er erwartet hat. Denn die Bombe, die die Jungfrau über Vishous Vergangenheit platzen lässt, verändert seine Sicht auf sein ganzes Leben. Und das ist nur der Anfang des Übels. V soll zu allem Überfluss auch noch zum Primale werden, einem Vampirkrieger, der das Fortbestehen der Art sichern soll - in dem er für Nachwuchs sorgt.
V wehrt sich allerdings mit aller Macht gegen dieses aufgezwungene Schicksal. Denn er hat ganz besondere sexuelle Vorlieben und die lassen sich definitiv nicht mit den Auserwählten der Jungfrau der Schrift ausführen...
Dann begegnet Vishous der schlagfertigen Chirurgin Jane Whitcomb und nichts ist mehr so wie es vorher war... Plötzlich hat V einen völlig anderen Grund, für die Selbstbestimmung seines Schicksals zu kämpfen.
Ich muss ja sagen, dass ich ein bisschen Sorgen hatte, dass mir Vs Buch vielleicht nicht gefallen könnte, nachdem wir herausgefunden haben, wie er seinen Sex bevorzugt. Ich dachte, dass das eventuell die Geschichte dominieren könnte. Doch meine Angst war absolut unbegründet: Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch ist mitunter das bisher stärkste Buch der Black Dagger Brotherhood Reihe von J. R. Ward.
Wie gesagt erfährt Vishous relativ früh in der Geschichte eine Offenbarung über seine Vergangenheit, die sehr viel über ihn erklärt. J. R. Ward hat sich einen sehr ausgeklügelten und interessanten Hintergrund für diese Figur ausgedacht, die für mich richtig gut funktioniert hat. Wir erfahren von seinem eiskalten Vater und den Gründen, wieso V so geworden ist, wie er nun mal ist.
Natürlich gehen wir auch seiner Beziehung zu Butch ein wenig weiter auf den Grund. Ich liebe diese beiden einfach zusammen, egal mit welchem Hintergrund. In erster Linie sind sie aber natürlich Freunde und das wird in diesem Buch nur noch klarer. Besonders, als Jane in Vishous Leben tritt. Die erfolgreiche Chirurgin hat selbst eine sehr bewegte Familiengeschichte und ist eher eine kühle Persönlichkeit. Ich mochte sie aber von Anfang an sehr gern. Sie hat einen vernünftigen Kopf auf ihren Schultern und weiß, was sie tut. Sie ist stark und ehrgeizig und im Gegensatz zu einigen anderen weiblichen Hauptcharakteren dieser Reihe (*hust* Marissa) hat sie trotzdem keinen manipulativen Knochen im Leib. Sie ist da perfekte Gegenstück für V.
Zum ersten Mal spielen die Lesser eine eher untergeordnete Rolle für die Geschichte. Diese Entwicklung ist aber sehr gut durch den Tod des Forlessers im letzten Buch erklärt. Allerdings erfahren wir so viel über die Hintergründe der Vampire, ihre Gebräuche und ihre Zukunft, dass das gar nicht wirklich ins Gewicht gefallen ist. Es hat sich nicht nur um Janes und Vs Geschichte gedreht. Stattdessen hat J. R. Ward jede Menge wichtige und interessante Informationen über die Vampire und vor allem die Jungfrau der Schrift einfließen lassen.
Wie immer gibt es natürlich auch in Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch wieder viele Perspektivwechsel. Wir befinden uns nicht nur in Janes und Vishous Köpfen, sondern z.B. auch in Johns. Er kristallisiert sich immer mehr zu meinem Liebling heraus. Eigentlich mag ich die ganze "nächste Generation" sehr gerne. Blay und Qhuinn sind ebenfalls sehr interessante Charaktere und ich freue mich jedes Mal wieder, wenn zu sehen, was diese drei als nächstes anstellen wollen.
Allerdings habe ich auch zwei Kritikpunkte. Zum einen ist und bleibt das Phury. Ich kann mit diesem Krieger einfach nichts anfangen. Er trauert immer noch Bella hinterher und tut sich selbst schrecklich leid. Am Anfang hatte ich noch Mitgefühl für ihn. Zwei Bücher später aber ging es mir nur noch auf den Keks. Dass seine Perspektive extrem oft in diesem Buch vorkommt macht das Ganze nicht unbedingt besser.
Mein zweiter Punkt ist das Ende. Mit den Entwicklungen bin ich grundsätzlich sehr zufrieden. Es war spannend und hat zur Geschichte gepasst. Allerdings war die Auflösung für meinen Geschmack dann doch etwas zu simpel gestrickt und im ersten Moment auch ein klein wenig albern. J. R. Ward hätte sich hier meiner Meinung nach etwas mehr einfallen lassen können, um das Ende etwas runder zu machen.
Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung: Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch ist eines der besten Bücher von J. R. Wards Black Dagger Brotherhood Reihe - zumindest bis jetzt. Mit viel Spannung und einem interessanten Blick auf seinen Hintergrund erzählt J. R. Ward Vs Geschichte und öffnet gleichzeitig jede Menge neue Türen für zukünftige Geschichten.
Leider ist aber ausgerechnet das nächste Buch eines, auf das ich mich ehrlich gesagt nicht wirklich freue - denn das nächste Buch nimmt sich Phurys Geschichte an. Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume handelt von ihm und baut auf einigen Ereignissen aus Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch auf. Wir werden sehen, wie ich mit ihm zurechtkommen werde. :P
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14.Sep 2014 |
~ND
Gracefully Graysonvon Ami Polonsky
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Zuhause, hinter seiner verschlossenen Zimmertür, lebt der Sechstklässler Grayson in seiner eigenen Welt. Er ist umgeben von schönen Dingen und träumt von dem Menschen, der er wirklich sein will. Überall sonst aber, versucht er möglichst unter dem Radar zu fliegen. Vor allem in der Schule hält er sich normalerweise sehr zurück. Denn Grayson hat ein Geheimnis: "Er" ist Wirklichkeit ein Mädchen, gefangen im falschen Körper.
Doch dieses Geheimnis kann er niemandem anvertrauen. Die Gefahr, von den anderen Kindern ausgelacht und noch mehr zum Außenseiter zu werden, ist einfach zu groß. Und dann wären da noch sein Onkel und seine Tante, bei denen Grayson seit dem Tod seiner Eltern lebt und die sich ständig Sorgen um ihn zu machen scheinen...Nein, Grayson muss sein Geheimnis einfach für sich behalten.
Doch dann erfährt er von dem Theaterstück, das seine Schule bald aufführen will und ist sofort hin und weg. Und vielleicht ist genau dieses Theaterstück - gemeinsam mit einigen neuen Freundschaften und einem besonderen Lehrer - die Stütze, die er braucht, um der Welt endlich sein wahres Ich zu zeigen.
Mit Gracefully Grayson nimmt sich Ami Polonsky einem wirklich sehr schwierigen Thema für ein Jugendbuch an. Für Erwachsene kann Transsexualität ja schon eine heikle Angelegenheit sein, für Kinder und Jugendliche ist es aber natürlich noch schwieriger. Das dann auch noch aus der Sicht eines Betroffenen zu lesen, macht Graysons Geschichte wirklich zu etwas Besonderem.
Grayson weiß eigentlich ziemlich genau, wer er ist - und es ist nicht der Junge, der ihn jeden Morgen im Spiegel anschaut. Er wünscht sich, einfach so leben zu können, wie er eigentlich sein sollte. Als Mädchen. Beim Lesen wird also schnell klar, dass Grayson in keiner Weise verwirrt ist oder sich fragt, was an ihm falsch ist. Nein, Graysons ganzer Druck kommt von außen. Von seiner Familie, zu der er zwar keine schlechte Beziehung hat, die aber immer eine gewisse Distanz zu ihm wahrte. Und von seinen Mitschülern, bei denen Grayson einfach weiß, dass sie mit seinem wirklichen Ich einfach nicht klarkommen würden. Er hat aber ganze Arbeit mit seinem Geheimnis geleistet und so ahnt niemand etwas. Sein Bewusstsein darüber, wie die Welt läuft und dass er nicht so sein kann, wie er wirklich ist, macht Graysons Geschichte umso tragischer. Beim Lesen von Gracefully Grayson merkt man alleine schon an seiner Art zu erzählen, wie müde Grayson wirklich ist. Er ist ziemlich ernst und hat kaum Anschluss zu anderen Kindern. Die Isolation ist allerdings selbst gewählt, da er viel zu viel Angst hat, sich zu verraten. Dadurch wirkt er viel älter als seine zwölf Jahre. Kein Kind sollte so leben müssen.
Was mir an Gracefully Grayson besonders gut gefallen hat, ist, wie realistisch es ist. Graysons Umfeld spiegelt den absoluten Durchschnitt wider: Jeder reagiert anders, aber es gibt kaum jemanden, der einfach nur gut oder schlecht ist. Jeder hat unterschiedliche Facetten und so sehen wir auch Graysons Geschichte aus ganz verschiedenen Blickwinkeln. Außerdem wirft Gracefully Grayson nicht mit großen, schweren Ausdrücken oder psychologischen Erklärungen um sich. Grayson ist am Ende doch nur ein Kind und kann mit Schubladen wie Transsexualität nichts anfangen. Es sind seine Gefühle, die im Vordergrund stehen und die eigentliche Bedeutung haben.
Eigentlich gibt es nur ein kleines Detail, das man an Gracefully Grayson vielleicht ein klein wenig besser gestalten könnte, und das war das Ende. Grundsätzlich gefällt mir die Weise, in der Ami Polonsky ihre Geschichte ausklingen lässt. Dennoch hätte ich mir ein klein wenig mehr Aufklärung gewünscht, insbesondere wo Graysons Onkel und vor allen Dingen seine Tante stehen.
Abgesehen davon ist Ami Polonsky mit Gracefully Grayson aber ein außergewöhnliches, kleines Buch gelungen. Auf sehr realistische, aber auch einfühlsame Art beschreibt sie die schwere Reise, die Grayson hinter sich bringen muss. Traut euch, einen Blick in dieses Buch zu werfen - es lohnt sich.
Gracefully Grayson erscheint am 4. November 2014.
Danke an Disney-Hyperion für das Bereitstellen des Leseexemplars.
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13.Sep 2014 |
~ND
Elitevon Rachel van Dyken
Eagle Elite #1
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Achtung! Diese Rezension enthält einige kleinere Spoiler!
Als die 18-jährige Trace die Nachricht bekommen hat, am Eagle Elite College studieren zu dürfen, ist es für sie wie ein Lottogewinn - im wahrsten Sinne des Wortes, denn für Normalbürger ist es nur möglich mittels Losverfahrens an dieser renommierten und ultraelitären Schule angenommen zu werden. Es war der größte Wunsch ihrer verstorbenen Großmutter, dass ihre Enkelin an diesem College studieren würde und Trace ist glücklich, ihr und ihrem Großvater, bei dem sie seit dem Tod ihrer Eltern gelebt hat, diesen Wunsch erfüllen zu können.
Doch kaum ist sie in ihrer neuen Schule angekommen, muss Trace feststellen, dass diese sogenannte Elite-Uni so ganz anders ist, als sie es erwartet hat. Schuld daran sind die Elite, eine Gruppe von vier jungen Männern, die die Schule mit eiserner Faust regieren nicht einmal die Lehrer scheinen es zu wagen, sich ihnen in den Weg zu stellen. Zu allem Überfluss haben sie es auch noch besonders auf Trace abgesehen. Vor allem ihr Anführer Nixon lässt kaum eine Möglichkeit aus, Trace zu erinnern wie unwürdig sie ist und dass sie eigentlich nichts an dieser Schule zu suchen hat.
Doch je mehr Zeit sie in ihrer neuen Schule verbringt, umso klarer wird Trace, dass hier absolut nichts so ist, wie es zu sein scheint. Weder die Schule, noch ihre Mitschüler, noch sie selbst...und am allerwenigsten Nixon.
Wo fange ich nur am Besten mit Elite von Rachel van Dyken an? Vielleicht erst einmal mit dem Positiven. Rachel van Dyken hat sich bemüht, eine frische und einigermaßen unverbrauchte Geschichte zu präsentieren. Und in der Tat habe ich von der Thematik her eher wenige Geschichten gelesen, wie die, die sie uns nun im ersten Band der Eagle Elite Reihe vorgesetzt hat. Es gibt jede Menge Geheimnisse, die Trace in ihrer neuen Umgebung zu entdecken hat und ich denke ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Nixon und seine Freunde keine normalen Studenten sind. Vielmehr sind sie Teil einer viel größeren...nennen wir es mal kriminellen Organisation. Rachel van Dyken hat sich da wirklich eine ganz interessante Ausgangsposition ausgedacht, die viele Möglichkeiten bereithält.
Leider ist das aber mehr oder weniger schon alles Gute, was ich über Elite sagen kann. Denn für mich war es leider von vorne bis hinten unlogisch. Vom Aufbau bzw. Leitung der Schule (woher kommen die ganzen anderen Schüler? Wieso existiert die Schule überhaupt? Was ist der Sinn dahinter?), über die Organisation zu der Nixon und seine Freunde gehören (Wieso haben ein paar Jungs Anfang 20 so viel Macht?), bis hin zu den Beziehungen der Figuren untereinander. Das fängt schon mit Trace und Nixon an. Nixon macht Trace Leben zur Hölle und erniedrigt sie mehr als einmal. Doch sobald er einmal nett zu ihr ist, fliegt sie in seine Arme. Sie hätte ruhig ein wenig mehr Rückgrat und Stolz zeigen können. Auf der anderen Seite war es aber auch sofort klar, dass Nixon der "Held" in dieser Geschichte sein würde - er ist der typische gutaussehende junge Mann, in dem die Heldin sofort etwas Besonderes erkennen kann. Er hat dann auch im Laufe der Geschichte bewiesen, dass er auch anders kann und eigentlich kein schlechter Kerl ist (auch wenn ich viele seiner Beweggründe immer noch nicht nachvollziehen kann). Trace dagegen hat es leider nie geschafft, mich zu überzeugen. Sie ist naiv, bricht ständig in Tränen aus und ist mir allgemein furchtbar auf die Nerven gegangen. Ihr passieren die merkwürdigsten Dinge an dieser Schule, beginnt aber nie, diese Dinge ernsthaft zu hinterfragen oder Antworten einzufordern. Es war ihr viel wichtiger, wie sexy Nixon doch gerade wieder war oder was er wohl mit dieser oder jener Aussage genau gemeint hat. Eine starke Heldin - und die braucht diese Geschichte meiner Meinung nach, wenn man Nixons "Beruf" in Betracht zieht - stelle ich mir anders vor.
Denn auch Trace selbst hat eine nicht ganz einfache Hintergrundgeschichte, die sogar wirklich Potential hatte. Leider ist es Rachel van Dyken auch hier nicht gelungen, diese glaubwürdig in die Handlung einzubauen. Denn auch hier fragt Trace viel zu wenig nach und wir erfahren wirklich nur ganz am Rande, was es eigentlich genau mit ihrer Vergangenheit auf sich hat. Gemessen an den Folgen, die diese Geschehnisse hatten, war da einfach nicht genug.
Ich könnte wirklich noch ewig so weiter machen. Es gibt viele, viele kleine Details, die mich an Elite einfach nicht überzeugen konnten. Der Humor war z.B. auch so eine Sache - Trace hat ständig in ihrem Kopf oder mit anderen Leuten Witze gerissen, die aber schlicht und einfach nicht lustig waren (was sicher ein weiterer Grund war, wieso ich sie so doof fand^^). Erschwerend hinzu kommt übrigens, dass sich bereits ein Love Triangle abzeichnet, was mich jetzt schon nicht gerade positiv auf Elect (Amazon-Partnerlink*), das zweite Buch der Eagle Elite Reihe, einstimmt. ;)
Ob ich mich also an den Rest dieser Reihe heranwagen werde, weiß ich noch nicht. Irgendwas hatte Elite von Rachel van Dyken, aber ich weiß nicht, ob es genug ist, mich für ein weiteres Buch zu motivieren. Wir werden sehen.
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