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23.

Sep 2014

~ND

Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume

Diese Rezension behandelt sowohl Blutlinien (Amazon-Partnerlink), als auch Vampirträume (Amazon-Partnerlink), da sie im Original nur einen Band bilden, der für den deutschen Markt allerdings aufgeteilt wurde.

Wenn man die anderen Krieger der Bruderschaft fragen würde, wer ihr selbstlosestes und loyalstes Mitglied ist, dann würde jeder von ihnen zweifellos Phurys Namen nennen. Schließlich ist er immer für alle da, übernimmt jede Aufgabe, solange es nur heißt, dass er seinen Brüdern helfen kann, und hat heroisch alles dafür getan, seinen Zwilling Zsadist zu befreien. Doch Phury fühlt sich ganz und gar nicht als Held.
Er kann die Welt und die niemals ruhende, abwertende Stimme in seinem Kopf kaum noch ertragen, ohne zugedröhnt zu sein. Er ist ein Junkie, hat aber weder die Kraft, noch wirklich den Willen, daran etwas zu ändern. Seine neue Situation macht es ihm nicht leichter: Phury ist der Primale, der Vampir, der gemeinsam mit den Auserwählten der Scribe Virgin für den Nachwuchs der Vampire sorgen soll. Und die Auserwählte Cormia wurde zu seiner erste Partnerin erkoren.
Doch in den letzten fünf Monaten, in denen Cormia im Anwesen der Bruderschaft gelebt hat, hat sich nichts zwischen den beiden getan. Im Gegenteil, sie sprechen kaum miteinander und Cormia verzweifelt langsam. Außerdem wird die Scribe Virgin langsam ungeduldig und sitzt ihnen im Nacken. Phury sich fühlt, als ob ihm langsam alles entgleitet, bis er einen großen Fehler begeht, der ihn alles kosten könnte...

Ich wusste schon, dass Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume von J. R. Ward kein einfaches Buch für mich werden würde. Phury ist in der Black Dagger Brotherhood Reihe schon von Anfang an eine zentrale Figur gewesen und seine Perspektive wurde über die ersten Bände hinweg immer wieder eingeflochten. Leider hat sich da schon herauskristallisiert, dass ich ihn nicht sonderlich warm mit ihm wurde. In seinem eigenen Buch hat sich daran nicht sonderlich viel geändert. Er ist immer noch weinerlich und tut sich selbst schrecklich leid. Ohne seine Droge Red Smoke kommt er nicht durch den Tag (oder auch nur durch eine Stunde) und er denkt immer wieder daran, auf etwas Härteres umzusteigen. Außerdem werden wir noch mit der Stimme in seinem Kopf konfrontiert, die ihn emotional erniedrigt, wo sie nur kann, und ihn langsam aber sicher seinen Verstand kostet. Kurzum, Phury ist ein Wrack. Doch er scheint kein großes Interesse zu haben, etwas daran zu ändern.
Dass er alle um sich herum damit verletzt, weiß er zwar, genug Motivation scheint aber auch das nicht für ihn zu sein. Zsadist hat alle Hände voll mit der schwangeren Bella zu tun und seine Situation wird durch Phury nur noch schlimmer. Und Cormia existiert in dem großen Anwesen vor sich hin, ohne jeglichen Anschluss oder Kontakt zu den anderen Bewohnern. Doch auch ihr Leiden ist nicht genug, um Phury aus seinem eigenen Kopf zu holen. Es dauert furchtbar lang, bis er endlich mal den Schneid aufbringt, etwas zu tun und in dem Dickicht in seinem eigenen Kopf ein wenig Ordnung zu schaffen.
Leider hat aber auch das nicht gereicht, um ihn und damit die Grundgeschichte sympathischer zu machen. Das ist schade, denn Cormia z.B. mochte ich irgendwann doch erstaunlich gern, wenn sie erst einmal ihre demütige Maske fallen lässt. Sie ist eine starke junge Frau, die Besseres verdient hat, als dieses ewige Hinhalten, das sie erdulden musste.

Es passiert allerdings Gott sei Dank anderweitig eine Menge in der Vampirwelt, was so ziemlich der einzige Grund war, warum ich mich trotz der zunehmend langweiligen Phasen in Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume durch das Buch gequält habe. Denn wie sich herausstellt, hat der Omega einen Sohn und der stellt unsere Krieger vor eine ganz neue Reihe von Problemen. Es tut sich eine Menge innerhalb der Vampirgesellschaft, weswegen Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume am Ende doch durchaus wichtig für die Black Dagger Brotherhood Reihe ist.
Auch die Geschichten einiger anderer Charaktere entwickeln sich weiter. Allen voran John Matthew. Nach wie vor ist er einer meiner Lieblinge und seine, sowie Blays und Quhinns Kapitel haben mir das Buch ein wenig gerettet. Auch über Blay und Quhinn gibt es in Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume nämlich eine Menge zu erfahren und besonders Letzterer geht durch die Hölle. Ich jedenfalls kann es kaum erwarten, herauszufinden, wie es mit dem Krieger-Nachwuchs weitergeht.

Auch wenn ich ihre Kapitel sehr gerne gelesen habe muss ich aber sagen, dass mir hier die häufigen Perspektivenwechsel einfach zu viel waren. Ständig wurde der Lesefluss unterbrochen, gerade wenn etwas Spannendes passiert und man wird in eine neue Situation verfrachtet, die einem in dem Moment aber vollkommen egal ist. Das war in den ersten Büchern schon grenzwertig, in Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume, das sowieso schon Probleme hatte, die Spannung aufrecht zu erhalten, war es aber einfach nur nervig.

Daher mein Fazit: Wenn man mit der Black Dagger Brotherhood Reihe weiterkommen will, dann muss man Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume von J. R. Ward lesen. Es ergeben sich einige entscheidende Entwicklungen und gerade gegen Ende passiert eine Menge. Als Einzelbuch hat es für mich aber leider nicht besonders gut funktioniert. Über weite Teile ist es sehr langweilig und fad. Phury als Held konnte ich unglücklicherweise ebenfalls nicht sonderlich viel abgewinnen. Daran haben auch die anderen Entwicklungen im Laufe der Geschichte nichts geändert.

Hoffentlich wird es im nächsten Buch wieder besser. Lover Avenged / Racheengel & Blinder König wird von Rehvenge, dem Halb-Sympath, Bellas Bruder und Besitzer des Clubs ZeroSum handeln. Ich drücke uns die Daumen. ;)

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21.

Sep 2014

~ND

Silver Shadows / Bloodlines: Silberschatten

Enthält Spoiler für die restlichen Bücher der Bloodlines Reihe.

Für Sydney ist ihr schlimmster Albtraum wahr geworden: Die Alchemisten haben von ihrer Beziehung zu Adrian und ihrer Freundschaft zu den anderen Vampiren erfahren. Die Konsequenzen waren ihr von Anfang an klar - Re-Education (zu deutsch etwa Umerziehung). Diese Einrichtungen jagen jedem Alchemisten einen kalten Schauer über den Rücken und Sydney erfährt nun am eigenen Leibe, dass die Gerüchte darüber nicht übertrieben sind. Sie wird manipuliert, gefoltert und gedemütigt. Doch Sydney hat sich geschworen, die Hoffnung, ihre Freundschaft zu den Moroi und Dhampiren und nicht zuletzt ihre Liebe zu Adrian niemals zu verraten und hält ihren Entführern eisern stand.
Doch sie wird dort nicht alleine gefangen gehalten. Es gibt viele Alchimisten, die anscheinend ebenfalls nicht immer ganz den Regeln folgten und anfingen, für sich selber zu denken. Und vielleicht kann Sydney in einigen von ihnen Verbündete finden...

Währenddessen ist Adrian am Verzweifeln. Seit Wochen versucht er schon Kontakt zu Sydney in ihren Träumen aufzunehmen, jedoch immer ohne Erfolg. Irgendjemand oder -etwas scheint sie zu blockieren. Auch Marcus und Adrians Freunde bei Hof haben keine Ahnung, wo Sydney gefangen gehalten werden könnte. Alle Spuren haben sich bisher im Sand verlaufen. Adrian kann nicht aufgeben, aber er weiß auch nicht, was er noch tun soll. Zu allem Überfluss, macht ihm der ständige Gebrauch von Spirit immer mehr zu schaffen, seit er aufgehört hat, seine Medikamente zu nehmen. Adrians Abwärtsspirale und sein Kampf um seinen Verstand nehmen immer fatalere Ausmaße...

Nach dem dramatischen Ende von The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz von Richelle Mead war Silver Shadows / Bloodlines: Silberschatten natürlich sofort ein absolutes Muss für mich. Die Geschichte geht gleich genauso spannend weiter, wie sie im letzten Buch aufgehört hat. Ich hatte große Angst, ob Sydney all dem standhalten kann, was ihr die Alchemisten entgegenstellen. Die kennen nämlich sprichwörtlich keine Grenzen. Ihnen ist absolut jedes Mittel recht, um ihre Mitgliedern, die vom "rechten Pfad abgekommen sind", umzuerziehen. Selbst Gehirnwäsche ist dort keine Seltenheit. Darin liegt auch Sydneys größte Angst - nicht mehr sie selbst zu sein und im schlimmsten Fall alle zu verraten, die sie über die letzten Monate lieb gewonnen hat.
Auch die anderen Insassen machen es ihr erst mal nicht einfacher. Die Alchemisten wissen ganz genau, wie sie Argwohn und Misstrauen unter den Gefangenen säen können, so dass erst gar keine Aufstände entstehen können. Doch das unterstreicht nur wieder einen meiner liebsten Charakterzüge an Sydney: Sie weiß sich auch alleine zu helfen. Wenn es hart auf hart kommt, dann kann sie sich mit ihrem scharfen Verstand meist selbst aus schwierigen Situationen befreien. Deshalb blieb ihre Geschichte auch immer spannend, egal wie ausweglos sie auch erschien.

Adrian ist in mancher Hinsicht ihr genaues Gegenteil in diesem Buch - zumindest in der ersten Hälfte. Nachdem die Suche nach Sydney keine Erfolge verzeichnet hat, versinkt er in Selbstmitleid. Angestachelt von Spirit und seinen alten Dämonen, werden seine Launen immer düsterer und schon bald gibt er sich wieder alten Lastern hin, vor allem dem Alkohol. Als ihn sein Weg zurück an den Hof führt, wird das sogar nur noch schlimmer. Deswegen war ich in der ersten Hälfte manchmal ganz schön genervt von Adrian. Zwar hatte ich auch sehr viel Mitgefühl für seine Situation, war auch aber mindestens genauso enttäuscht von ihm und seiner mangelnden Willenskraft. Ihm müssen erst einige ziemlich augenöffnende Dinge widerfahren, bevor er wieder zu sich selbst findet. Dann aber ist er wieder sein ebenso charismatisches, wie sorgenschweres Selbst. Das ist der Adrian, über den das Lesen einfach Spaß macht.

Überhaupt hat vor allem die zweite Hälfte von Silver Shadows / Bloodlines: Silberschatten eine Menge zu bieten. Hier wird die Geschichte erst richtig spannend und von einer Seite auf die nächste tun sich die unglaublichsten Entwicklungen auf. Zwar handelt das ganze Buch im Grunde nur von Sydneys Gefangenschaft bzw. ihren Fluchtversuchen, aber dennoch ist es zu keiner Sekunde langweilig. Dafür sorgen viele alte und neue Bekannte, sowie die ständigen Wendungen, die Richelle Mead für ihre Leser in petto hat. Auch das Ende in diesem Buch ist wieder alles andere als einfach zu schlucken. Der Cliffhanger ist zwar nicht so unerträglich wie der, aus dem letzten Buch, aber dennoch kann ich es jetzt schon kaum erwarten The Ruby Circle, das letzte Buch der Bloodlines Reihe in den Händen zu halten, das am 10. Februar 2015 in den USA erscheint.

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20.

Sep 2014

~nia

Flight of Magpies

Lucien Vaudrey, Lord Crane, und Stephen Day haben sich eigentlich ziemlich gut in ihrer Beziehung eingerichtet. Doch dann scheint plötzlich alles auf einmal schief zu gehen: Lucien wird wegen seiner Beziehung zu Stephen erpresst, Stephen und sein Team aus Justiziaren müssen sich mit einer grausamen Mordserie auseinandersetzen, was insbesondere Stephen innerhalb von kürzester Zeit noch mehr mit Arbeit überfrachtet als er eh schon zu tun hat und bewältigen kann. Hinzu kommt, dass Lucien immer mehr die Nase voll von England und seiner Engstirnigkeit hat. Am liebsten würde er Stephen mit auf das nächste Boot Richtung China zerren. Als sich alte und neue Feinde der beiden zusammenschließen, um sie endgültig auseinander zu bringen, müssen sich die beiden Liebhaber nicht nur auf ihre Liebe besinnen, sondern auch auf die Dinge, die ihre Beziehung zu einer ganz besonderen machen. Einmal mehr müssen sie die Elstern fliegen lassen...

Flight of Magpies ist der bisher dritte Band der A Charm of Magpies-Reihe und auch dieses Buch war erneut ein Hochgenuss für mich. Dieses Mal lässt KJ Charles ihre beiden Helden wieder abwechselnd zu Wort kommen, was die Probleme, die beide Protagonisten miteinander bekommen, dem Leser auf diesem Wege besonders eindrücklich macht. Zwischendurch muss man wirklich die Luft anhalten, weil sich beide scheinbar so arg verrennen, dass wirklich Angst hatte, die zwei bekommen das überhaupt nicht mehr hin. Doch keine Angst, Lucien und Stephen finden zum Glück einen Weg. Natürlich dauert das aber seine Zeit und die Bösewichte machen ihnen das Leben bis dahin besonders schwer. Hier will ich nicht zu viel verraten, aber besonders die Sequenzen um die Bilder und ihren Maler fand ich besonders gruselig. Interessant war dieses Mal, dass man ein wenig mehr über die verschiedenen Gaben der Magier erfährt und dass sich weitere Verflechtungen zwischen Stephens Team und Luciens Freunden ergeben. Auch hier kann ich leider nicht mehr verraten, ohne die Lesefreude zu beeinträchtigen.

In Flight of Magpies erfahren wir auch aus erster Hand, dass nicht nur Lucien in Stephen verliebt ist, sondern dass auch Stephen sein Herz an Lucien verloren hat. Trotzdem schaffen es beide, sich das Leben ganz schön schwer zu machen. Kein Wunder, sind beide ja auch zum ersten Mal in ihrem Leben so wirklich hin und weg von einer anderen Person und in einer festen Beziehung. Kein Wunder also, dass sie keine Experten sind, was das Führen von einer Beziehung angeht.

Wieder hat mir der Schreibstil enorm gut gefallen. Dass Lucien öfters mal Flucht, hatte ich in der Rezension zu A Case of Possession schon erwähnt. Schön ist aber auch, dass Stephen und er sich die ein oder andere Neckerei oder Stichelei gönnen und natürlich sind die Sexszenen wieder in KJ Charles typischer Art gehalten und konnten mich erneut in ihren Bann ziehen. Doch eine Idee war neu und hat mein Herz besonders hoch schlagen lassen: das Tattoo. Ja, der Leser der Reihe weiß schon seit längerem, dass Lucien ein bestimmtes Tattoo hat und auch wie sich das über die Zeit verändert hat. Doch in Flight of Magpies nimmt es doch eine Art Eigenleben an, die ich unglaublich faszinierend und gelungen fand. Hier wäre meines Erachtens ein wenig Fanart angezeigt. Und ja, der Schluss hat diesbezüglich noch einmal besonders glücklich gemacht, .

Mit Jonah wird ein Nebencharakter eingeführt, der nicht nur ein ziemlich interessanter Gauner war, sondern der seine Geschichte demnächst (Anfang 2015) auch selbst erzählen darf. Auf die bin ich heute schon gespannt und hoffe, die Zeichen richtig gedeutet zu haben und Stephen und Lucien dort ebenfalls wieder zu begegnen. Überhaupt habe ich die ganzen Charaktere, nicht nur Luciens Freund und Diener Merrick sondern auch die Justiziare aus Stephens Team über die Zeit lieb gewonnen. Alle haben das Herz am rechten Fleck und ich hoffe wirklich auch ihre Geschichte geht irgendwann weiter.

Fazit: Flight of Magpies ist ein wunderbar spannendes und unterhaltsames Buch und ein würdiger dritter Band der A Charm of Magpies. Das Buch erscheint am 28. Oktober 2014.

I received a free ARC from Samhain Publishing via Netgalley in exchange for an honest review.

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18.

Sep 2014

~ND

Road of No Return

Für Stitch gibt es nichts Wichtigeres, als die Hounds of Valhalla, seinen Motorradclub, in dem er seit Jahren Mitglied ist und durch den er sein Geld verdient. Sein bester Freund Captain ist ebenfalls Teil des Clubs und grundsätzlich kann sich Stitch nicht über sein Leben beschweren. Zwar hat er gerade eine ziemlich schmutzige Scheidung durchgemacht und muss sich mit seiner Ex-Frau noch ein Haus teilen, aber bei den Hounds findet er immer Zuflucht. Dort versteht man ihn.
Zumindest solange her sein größtes Geheimnis für sich behält. Es hat einen guten Grund, warum es zwischen Stitch und seiner Ex-Frau nicht geklappt hat - denn Stitch steht eigentlich auf Männer. So sehr er sich auch wünscht, es wäre nicht so. Er ist bereit, diesen Teil von sich zu unterdrücken, vor allem, da Homosexualität etwas Widerliches ist für die meisten Mitglieder des Clubs und Stitch kann sich nur zu leicht ausmalen, wie ein Outing für ihn enden würde. Also spielt er seinen Kollegen weiterhin sein Interesse an Frauen vor.
Zumindest bis ihm Zak zum ersten Mal begegnet. Der Tattoo Künstler ist neu in der Stadt und hofft, bei den Bikern viel Kundschaft zu finden. Doch bald wird ihm klar, dass Stitch mehr von ihm will, als nur ein Tattoo. Und Zak lässt sich gerne auf ein kleines Abenteuer mit dem Biker ein.
Doch schon bald beginnen die Linien zwischen den beiden zu verwischen. Als der Club sich in immer dunklere Geschäfte verwickelt, muss Stitch Dinge tun, die er niemals tun wollte. Er sieht, wie er sein Leben eigentlich führen könnte und langsam aber sicher wird ihm klar, dass es für ihn keinen Weg mehr zurück gibt...Er will Zak. Und muss raus aus dem Club.

Normalerweise habe ich mit Büchern über Motorrad Clubs so meine Probleme. Die Romantisierung von "echten, harten Männern" und ihrem herablassenden Umgang mit Frauen sind einfach Dinge, mit dem ich nicht klarkomme, kamen aber bisher in allen MC Büchern vor, die gelesen habe. Da die Frau in diesem Fall aber ein Mann ist, dachte ich mir, dass ich Road of No Return von K. A. Merikan mal eine Chance geben werde. Bereut habe ich es nicht, denn auch wenn es bei Weitem nicht perfekt ist, ist es definitiv mal was anderes.
In vielerlei Hinsicht ist Stitch genau so, wie man es von Bikern in anderen Büchern gewohnt ist: Arrogant, gewaltbreit, dominant, aufbrausend und intensiv in jeder Hinsicht. Er hat furchtbare Vorurteile gegenüber Schwulen, weshalb es ihm umso schwerer fällt zu akzeptieren, dass er selbst einer ist. Doch er muss schon bald zugeben, dass sich nicht so richtig angefühlt hat, wie mit Zak zusammen zu sein. Das bringt auch bald den Neandertaler/Biker in ihm zum Vorschein, der alles kontrollieren muss und denkt, er kann sein "Weib" (=Zak) unter der Fuchtel halten. Zak macht ihm aber ganz schnell klar, dass das mit ihm nicht funktioniert. Das ist es auch schon, was mir an Road of No Return besonders gefallen hat: Viele der Knackpunkte, die mich an dieser Art Buch oft stören, werden angesprochen und für mich sehr befriedigend aufgelöst.
In erster Linie liegt das daran, dass Zak sich wie gesagt nicht einfach alles gefallen lässt. Er ist zwar selbst nicht die Unschuld vom Lande, doch rumschubsen von Stitch und seinen kriminellen Machenschaften lässt er sich auch nicht. Stitch beißt sich deshalb regelmäßig die Zähne an Zak aus und ich habe mich jedes Mal diebisch gefreut, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen konnte oder Zak ihm klarmacht, dass sein Verhalten alles andere als normal ist.
Trotzdem ist Road of No Return keine zuckersüße Liebesgeschichte (zumindest meistens nicht. Manchmal rutschen den beiden aber doch sehr süßliche Floskeln raus - vor allem im Bett). K. A. Merikan hält sich nicht zurück, wenn es um die Aktivitäten des Clubs geht. Der wird nämlich immer brutaler und gewaltbereiter und so steht Stitch bald vor einigen Aufgaben, mit denen er sich ganz und gar nicht wohlfühlt. Hier muss man als Leser einiges akzeptieren können, wenn man Stitch als Protagonist weiterhin mögen will.
Mir fiel das manchmal schon schwer. Stitch erhebt schnell seine Hand, auch Zak gegenüber, und hat einige Ansichten, die einfach unter aller Kanone sind. Am schlimmsten aber war eine bestimmte Tat gegen Ende des Buches, die so willkürlichen und unnötig war, dass es mir schwergefallen ist, ihm das zu verzeihen. Hier hat auch Zak einige Punkte bei mir verloren, denn je weiter das Buch fortschreitet, umso mehr ist er bereit, über Stitchs Verhalten hinweg zu sehen - selbst wenn es gegen Zak selbst geht. Loyalität und gesunder Menschenverstand lagen hier im Clinch und ich weiß nicht, wie wohl ich mich in diesem Fall damit fühle, dass die Loyalität gesiegt hat - eben weil besagte Taten so vollkommen unnötig waren. Ihr werdet sehen was ich meine.

Insgesamt fand ich Road of No Return von K. A. Merikan schon ganz interessant. Trotz aller Schwierigkeiten und moralischen Zwickmühlen hatte ich Spaß mit diesem Buch. Die Charaktere sind schwierig und nicht immer ganz sympathisch, wurden dafür aber nie langweilig. Außerdem ist es K. A. Merikan gelungen, dieser Liebesgeschichte eine gewisse Würze zu verleihen, indem sie keinen Konventionen folgt. Ob man das dann gut oder schlecht findet, muss man als Leser selbst entscheiden.

Road of No Return ist zwar Teil der Sex & Mayhem Reihe, ist aber in sich abgeschlossen.

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16.

Sep 2014

~ND

Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch

Diese Rezension behandelt sowohl Seelenjäger (Amazon-Partnerlink) als auch Todesfluch (Amazon-Partnerlink), da sie im Original nur einen Band bilden, der für den deutschen Markt allerdings aufgeteilt wurde.

Der Black Dagger Brotherhood Krieger Vishous hat keine Ahnung, wohin sein Leben ihn führen wird. Für die meisten Leute ist das vielleicht normal und gehört zum Leben, doch für V ist das etwas völlig Neues - schließlich konnte er schon immer seine und die Zukunft seiner Mitstreiter vorhersagen. Doch seit einiger Zeit ist seine Gabe versiegt und er weiß nicht so recht, wie er damit umgehen soll.
Vielleicht könnte ihm allerdings die Jungfrau der Schrift (Scribe Virgin) die Antwort darauf geben. Und in der Tat hat sie eine Menge Informationen für V - allerdings nicht die, die er erwartet hat. Denn die Bombe, die die Jungfrau über Vishous Vergangenheit platzen lässt, verändert seine Sicht auf sein ganzes Leben. Und das ist nur der Anfang des Übels. V soll zu allem Überfluss auch noch zum Primale werden, einem Vampirkrieger, der das Fortbestehen der Art sichern soll - in dem er für Nachwuchs sorgt.
V wehrt sich allerdings mit aller Macht gegen dieses aufgezwungene Schicksal. Denn er hat ganz besondere sexuelle Vorlieben und die lassen sich definitiv nicht mit den Auserwählten der Jungfrau der Schrift ausführen...
Dann begegnet Vishous der schlagfertigen Chirurgin Jane Whitcomb und nichts ist mehr so wie es vorher war... Plötzlich hat V einen völlig anderen Grund, für die Selbstbestimmung seines Schicksals zu kämpfen.

Ich muss ja sagen, dass ich ein bisschen Sorgen hatte, dass mir Vs Buch vielleicht nicht gefallen könnte, nachdem wir herausgefunden haben, wie er seinen Sex bevorzugt. Ich dachte, dass das eventuell die Geschichte dominieren könnte. Doch meine Angst war absolut unbegründet: Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch ist mitunter das bisher stärkste Buch der Black Dagger Brotherhood Reihe von J. R. Ward.
Wie gesagt erfährt Vishous relativ früh in der Geschichte eine Offenbarung über seine Vergangenheit, die sehr viel über ihn erklärt. J. R. Ward hat sich einen sehr ausgeklügelten und interessanten Hintergrund für diese Figur ausgedacht, die für mich richtig gut funktioniert hat. Wir erfahren von seinem eiskalten Vater und den Gründen, wieso V so geworden ist, wie er nun mal ist.
Natürlich gehen wir auch seiner Beziehung zu Butch ein wenig weiter auf den Grund. Ich liebe diese beiden einfach zusammen, egal mit welchem Hintergrund. In erster Linie sind sie aber natürlich Freunde und das wird in diesem Buch nur noch klarer. Besonders, als Jane in Vishous Leben tritt. Die erfolgreiche Chirurgin hat selbst eine sehr bewegte Familiengeschichte und ist eher eine kühle Persönlichkeit. Ich mochte sie aber von Anfang an sehr gern. Sie hat einen vernünftigen Kopf auf ihren Schultern und weiß, was sie tut. Sie ist stark und ehrgeizig und im Gegensatz zu einigen anderen weiblichen Hauptcharakteren dieser Reihe (*hust* Marissa) hat sie trotzdem keinen manipulativen Knochen im Leib. Sie ist da perfekte Gegenstück für V.
Zum ersten Mal spielen die Lesser eine eher untergeordnete Rolle für die Geschichte. Diese Entwicklung ist aber sehr gut durch den Tod des Forlessers im letzten Buch erklärt. Allerdings erfahren wir so viel über die Hintergründe der Vampire, ihre Gebräuche und ihre Zukunft, dass das gar nicht wirklich ins Gewicht gefallen ist. Es hat sich nicht nur um Janes und Vs Geschichte gedreht. Stattdessen hat J. R. Ward jede Menge wichtige und interessante Informationen über die Vampire und vor allem die Jungfrau der Schrift einfließen lassen.
Wie immer gibt es natürlich auch in Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch wieder viele Perspektivwechsel. Wir befinden uns nicht nur in Janes und Vishous Köpfen, sondern z.B. auch in Johns. Er kristallisiert sich immer mehr zu meinem Liebling heraus. Eigentlich mag ich die ganze "nächste Generation" sehr gerne. Blay und Qhuinn sind ebenfalls sehr interessante Charaktere und ich freue mich jedes Mal wieder, wenn zu sehen, was diese drei als nächstes anstellen wollen.

Allerdings habe ich auch zwei Kritikpunkte. Zum einen ist und bleibt das Phury. Ich kann mit diesem Krieger einfach nichts anfangen. Er trauert immer noch Bella hinterher und tut sich selbst schrecklich leid. Am Anfang hatte ich noch Mitgefühl für ihn. Zwei Bücher später aber ging es mir nur noch auf den Keks. Dass seine Perspektive extrem oft in diesem Buch vorkommt macht das Ganze nicht unbedingt besser.
Mein zweiter Punkt ist das Ende. Mit den Entwicklungen bin ich grundsätzlich sehr zufrieden. Es war spannend und hat zur Geschichte gepasst. Allerdings war die Auflösung für meinen Geschmack dann doch etwas zu simpel gestrickt und im ersten Moment auch ein klein wenig albern. J. R. Ward hätte sich hier meiner Meinung nach etwas mehr einfallen lassen können, um das Ende etwas runder zu machen.

Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung: Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch ist eines der besten Bücher von J. R. Wards Black Dagger Brotherhood Reihe - zumindest bis jetzt. Mit viel Spannung und einem interessanten Blick auf seinen Hintergrund erzählt J. R. Ward Vs Geschichte und öffnet gleichzeitig jede Menge neue Türen für zukünftige Geschichten.
Leider ist aber ausgerechnet das nächste Buch eines, auf das ich mich ehrlich gesagt nicht wirklich freue - denn das nächste Buch nimmt sich Phurys Geschichte an. Lover Enshrined / Blutlinien & Vampirträume handelt von ihm und baut auf einigen Ereignissen aus Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch auf. Wir werden sehen, wie ich mit ihm zurechtkommen werde. :P

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