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06.

Nov 2014

~ND

Rellik

Die meisten Frauen würden dafür sterben eine Nacht mit Ryder "Rellik" Bentley verbringen zu dürfen. Doch der Musiker hat kein langfristiges Interessere an irgendeiner Frau. Er benutzt sie und wenn er fertig mit ihnen ist, schmeißt er sie so schnell wie möglich raus. Denn Rellik hat eigentlich nur eines im Sinn: Seine Vergangeheit wieder gut machen und den einzigen Menschen rächen, der ihm je etwas bedeutet hat. Wenn ihn das selbst zu einem Monster macht, dann nimmt er das gerne in Kauf.

Ella hat ebenfalls eine Mission. Nachdem sie die letzten Jahre bevor sie 18 wurde bei Pflegeeltern verbracht hat, ist sie jetzt auf der Suche nach ihrer Mutter. Doch sie hat bereits einen schlimmen Verdacht was mit ihr passiert ist. Dennoch wird sie nicht aufgeben, bevor sie endlich die Wahrheit erfahren hat.

Als Relliks und Ellas Leben aufeinandertreffen, ist plötzlich nicht mehr so wie es vorher war. Was die beiden jedoch noch nicht ahnen, ist, dass ihre Geschichten bereits untrennbar miteinander verbunden sind.

Mittlerweile ist es ziemlich genau ein Jahr her, seit ich zum ersten Mal auf Rellik von Teresa Mummert aufmerksam geworden bin. Der bitterböse Klappentext, das tolle Cover und nicht zu vergessen der vielsagende Titel haben mich von Anfang an neugierig gemacht. Nun habe ich es endlich gelesen und ich kann zumindest eins schon mal vorweg sagen: Es ist definitiv mal was anderes.
Zunächst sah es allerdings ganz und gar nicht danach aus. Wir haben mit Ella und Rellik zwei zutiefst kaputte Charaktere, die in ihren jungen Leben bereits durch die Hölle gegangen sind. Ihre Geschichte lernen wir nach und nach durch Rückblicke und verschiedene Erklärungen zu verstehen. Wie euch vielleicht aufgefallen ist, habe ich mich in meiner Beschreibung oben extrem vage gehalten. Das war mit voller Absicht, denn am Besten ist es, wenn man möglichst unvoreingenommen in diese Geschichte geht. Wie gesagt, sieht Rellik aber erst mal gar nicht so ungewöhnlich aus. Gebrochene Charaktere gibt es ja gerade in New Adult / College Büchern wie Sand am Meer. Auch wenn man von Anfang an merkt, dass Relliks und Ellas Vergangenheit vielleicht doch ein bisschen düsterer ist, als das, was man sonst so gewohnt ist, war ich ziemlich enttäuscht, dass Rellik doch nur wieder so eine 08/15 Romanze zu sein schien.
Doch dann kam der große Knall, der alles verändert hat - und ich habe erst mal nur Bahnhof verstanden. Teresa Mummert deckt immer wieder neue Elemente der Geschichte auf und nach und nach spinnt sich eine Geschichte zusammen, mit der ich niemals gerechnet hätte. Es gibt so viele Wendungen, die mich wirklich kalt erwischt haben und gerade die zweite Hälfte war so ganz und gar nicht, was ich nach dem Anfang erwartet hatte. An Spannung mangelt es Rellik also definitiv nicht. Teresa Mummert hat sich eine sehr clevere und ausgeklügelte Geschichte zurecht gelegt, die definitiv Aufmerksamkeit erregt.

Allerdings funktioniert definitiv nicht alles in dieser Geschichte. Je tiefer wir in die Vergangenheit der beiden schürfen, umso mehr Details sind mir aufgefallen, die zu einfach und simpel gelöst waren. Wenn man bedenkt, in was für eine dramatische Richtung sich die Geschichte entwickelt, war das nicht besonders realistisch. Außerdem wirken viele Teile der Handlung sehr überstürtzt. Es passieren wirklich die krassesten Dinge - und doch spielt sich alles nur im Rahmen von nur 3 Tagen ab. Die Entwicklungen und Beziehungen haben sich für mich in dieser kurzen Zeitspanne einfach nicht glaubhaft angefühlt. Hätte Teresa Mummert sich mehr Zeit gelassen und ihre Geschichte über beispielsweise mehrere Wochen ausgedehnt, hätte die Sache schon ganz anders ausgesehen.
Allgemein ist die Thematik der Geschichte ein wenig schwierig. Ella und Rellik sind wirklich anders, als die meisten Charaktere, die ich bisher erlebt habe. Sie sind keine schlechten Menschen, doch sie tun schreckliche Dinge und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Message, die vermittelt wird, vielen Menschen sauer aufstoßen wird. Ich selbst bin auch nicht ganz einverstanden damit. Doch wenigstens macht Teresa Mummert absolut klar, dass ihre Charaktere ganz eindeutig Antihelden sind, was sie natürlich nur interessanter macht.

Ich bin nicht ganz sicher, was ich unterm Strich von Rellik von Teresa Mummert halten soll. Die Geschichte hatte extrem viel Potential und in mancher Hinsicht war es wirklich mal was anderes. Trotzdem bin ich mit der Umsetzung nicht ganz zufrieden. Das liegt gar nicht mal daran, dass ich mit den Charakteren nur bedingt warm geworden bin - das ist sogar okay so -, sondern vielmehr an der Eile, mit der uns Teresa Mummert hier durch ihre Geschichte gejagt hat. Zu viele Details und glaubwürdige Erklärungen blieben hier auf der Strecke. Wen die Geschichte aber interessiert, der sollte sich definitiv mal an diesem ungewöhnlichen Buch versuchen.
Rellik ist ein Einzelroman. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Teresa Mummert noch Geschichten über die anderen Mitglieder von Relliks Band schreiben wird - denn jeder von ihnen hat eine mindestens ebenso bewegte Vergangenheit.

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04.

Nov 2014

~ND

Dangerous Curves Ahead

Ellison hat es endlich geschafft, ihren großen Traum umzusetzen: Sie hat eine Boutique eröffnet, die Kleidung für die etwas andere Frau anbietet. Egal ob sie einfach nur eine Figur hat, die von der Norm abweicht, zu klein ist oder - wie sie selbst - schlicht ein paar Kilo zu viel hat, bei Ellis wird jede Frau fündig.
Dafür hat sie gerne ihren stressigen Job als Anwältin in New York aufgegeben - und ihren Freund Jack gleich noch mit dazu. Die neue Ellis braucht keinen Mann, der ständig nur an ihr rumnörgelt und sie am Ende auch noch betrügt. Sie ist froh, Jack und seine Ansichten endlich los zu sein.
Doch dann taucht ein Mann aus Ellis Vergangenheit auf: Ihr alter Nachbar, Schwarm und Ex-Freund ihrer Schwester Mike steht in einem Coffee Shop plötzlich vor ihr - und kann sich kein bisschen an sie erinnern. Und das obwohl der peinlichste Moment in Ellis Leben direkt vor seinen Augen passiert ist.
Ellis kann es nicht fassen, dass Mike sie vergessen hat - sieht darin ihre Meinung über den Frauenheld aber nur bestätigt. Sie hat aus ihrer Vergangenheit gelernt und wird den gutaussehenden Cop nicht mehr an sich heran lassen. Egal, wie sehr er sich auch ins Zeug schmeißt, sie näher kennen zu lernen, um heraus zu finden, woher sie sich kennen. Doch da hat sie die Rechnung ohne seine Sturköpfigkeit gemacht.

Dangerous Curves Ahead von Sugar Jamison ist zwar keine besonders einfallsreiche, dafür aber eine wirklich süße Geschichte. Vor allem, weil die Heldin Ellis trotz ihrer zusätzlichen Pfunde relativ zufrieden mit sich ist und ein gesundes Selbstbewusstsein hat. Das war ziemlich erfrischend. Klar, ihr Gewicht ist etwas, was sie jeden Tag begleitet, allein schon wegen ihrer Arbeit. Normalerweise kommt sie damit gut zurecht und ist wie gesagt ziemlich zufrieden. Doch dann gibt es auch noch Menschen wie ihren Ex-Freund Jack oder seine schreckliche Tante, die es Ellis nicht einfach machen, glücklich mit sich zu sein. Insgesamt hat Sugar Jamison aber ein sehr schönes, humorvolles Bild von Ellis und ihrem Umfeld, aber auch ihrem Aussehen gezeichnet, das sich ausgiebig mit dem Thema Gewicht auseinandergesetzt hat, ohne dabei aber zu übertreiben oder sogar zu nerven.
Überhaupt haben mir vor allem die Charaktere in Dangerous Curves Ahead gut gefallen. Neben Ellis ist natürlich Mike sehr präsent, aus dessen Perspektive die Geschichte ebenfalls geschrieben ist. Er ist sympathisch und genauso liebenswert wie Ellis, auch wenn er wie sie manchmal ziemlich stur sein kann. Besonders gut gelungen sind aber die Nebencharaktere. Vor allem Ellis sehr verschrobene Eltern sind großartig. Doch auch Mikes und Ellis Freunde Colin, Belinda und Cherri waren sehr sympathisch und ich freue mich jetzt schon, in den nächsten Büchern der Perfect Fit Reihe mehr von ihnen zu lesen. Nur mit Ellis Schwester Dina konnte ich mich so ganz und gar nicht anfreunden. Das sollte man auch lange nicht, aber selbst, als die Autorin versucht hat, sie in einem etwas anderen Licht zu zeigen, konnte ich meine Meinung von ihr einfach nicht ändern.

In erster Linie handelt Dangerous Curves Ahead aber natürlich von Ellis und Mike aufkeimender Beziehung. Insgesamt war es wirklich süß, den beiden beim streiten und flirten zuzuschauen. Beide sind sehr schlagfertig und es entwickelt sich das ein oder andere Wortgefecht, womit sie mich immer wieder zum Lachen bringen konnten. Auch ihre Probleme und das Drama, das sich natürlich irgendwann entwickelt, konnte ich im Großen und Ganzen nachvollziehen und hat eine gute Geschichte gebildet.
Allerdings hat sich alles am Ende ein klein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Viele Dinge haben sich immer wieder wiederholt, so dass ich die ein oder andere Szene doch mal ziemlich frustrierend fand. Sugar Jamison hat am Ende zwar nochmal die Kurve gekriegt, trotzdem hat die Stimmung ein bisschen daraunter gelitten.

Falls mir die anderen Bücher der Perfect Fit Reihe mal in die Hände fallen, werde ich aber sicher dennoch zuschlagen. Diese handeln wie gesagt von Ellis und Mikes Freunden Belinda, Cherri, Colin sowie Ellis Schwester Dina und ich bin jetzt schon neugierig, wie es mit ihnen weiter ging.

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02.

Nov 2014

~ND

Love, in Spanish

Enthält Spoiler für Love, In English.

Eigentlich dachten Vera und Mateo, dass sie das Schlimmste mittlerweile hinter sich hätten. Mateos Scheidung ist jetzt ein Jahr her und die Klatschzeitschriften haben sich ein wenig beruhigt und drucken nicht mehr jede Woche eine neue Lüge über ihre sogenannte "Affäre". Nun bekommt Mateo sogar seinen Traumjob angeboten: Der Ex-Profifußballer soll der neue Trainer für seinen ehemaligen Verein Athletico Madrid werden.
Doch Vera und Mateo hätten wissen sollen, dass es für sie nicht einfach mal glatt laufen kann. Denn Vera steht kurz davor, ihren Job und damit ihr Visum zu verlieren. Außerdem sind neue, vernichtende Fotos in der Klatschpresse aufgetaucht, die ihnen den Zorn von Mateos Ex-Frau Isabel einbringt - nicht, dass der jemals verflogen wäre.
Nun steht nicht nur Veras Aufenthaltsgenehmigung in Spanien und Mateos Sorgerecht für seine Tochter Chloe Ann auf dem Spiel, sondern auch ihre gesamte gemeinsame Zukunft.

Es ist ja mittlerweile ziemlich in, ein Buch ein zweites Mal zu schreiben - dann aus der Sicht des männlichen Protagonisten. Oftmals kann das ziemlich langweilig werden, da es ja trotz neuer Einsichten meist die gleiche Geschichte bleibt. So etwas in die Richtung hatte ich mir ehrlich gesagt auch bei der Novelle Love, in Spanish von Karina Halle erwartet. Mateo und Vera hatten wir ja bereits in Love, In English kennengelernt und damals durften wir die Geschichte aus Veras Perspektive erleben. Nun ist eben m it Love, in Spanish Mateo dran.
Doch Love, in Spanish ist nicht einfach nur ein Aufwasch der Ereignisse des ersten Buchs. Vielmehr erzählt es eine ganz eigene Geschichte, c.a. ein Jahr, nachdem Mateos und Veras ursprüngliche Geschichte aufgehört hat. Das Material, das wir hier zu lesen bekommen, ist also zum Großteil etwas komplett Neues - und mit knapp 200 Seiten fast schon keine Novelle mehr, sondern ein ausgewachsenes Buch.
Was kommt nun nach dem Happy End im letzten Buch? Mateos und Veras gemeinsames Happy End war ja grundsätzlich schon mal eher relativ zu sehen. Klar, sie haben einander, aber dafür mussten - und müssen immer noch – sie und viele andere leiden. Die Sache mit Isabel hat sich auch nach einem Jahr nicht entspannt und in den Augen der Öffentlichkeit ist Mateo nach wie vor der Ehebrecher mit Midlife Crisis und Vera die junge Schlampe, die sich einen reichen älteren Mann geangelt hat. Sowas vergeht nicht so schnell. Ich fand es sehr gut und passend, dass Karina Halle diese Dinge nicht unter den Tisch fallen ließ. Vera und Mateo haben nicht den einfachsten Weg gewählt, doch er lohnt sich für die beiden - jetzt müssen sie das nur noch dem Rest der Welt beweisen.
Und das ist wie gesagt alles andere als einfach. Kein Wunder also, dass Love, in Spanish auch dem Leser so richtig an Herz und Nieren geht. Die Probleme, vor die Vera und vor allem Mateo gestellt werden, sind nur allzu leicht nachzuvollziehen. Am meisten sticht da der Konflikt mit Isabel hervor, der wohl jeder ihren Zorn erst mal gönnt. Trotzdem ist sie kein angenehmer Gegenspieler – wenn man sie überhaupt so nennen will. Schließlich muss Mateo ja irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner kommen, wenn er weiterhin seine Tochter sehen will. Es sind also sehr delikate, aber gleichzeitig fast schon alltägliche Themen, mit denen die beiden sich hier rumschlagen müssen, doch das macht sie nicht weniger sensibel und bewegend. Ich musste wirklich manchmal ganz schön schwer schlucken und habe Vera und Mateo ihr Glück von ganzem Herzen gewünscht.

Es gab eigentlich nur ein kleines Detail, das mich an Love, in Spanish ein wenig gestört hat und zwar, dass Karina Halle gerade zu Beginn der Geschichte extrem stark auf innere Monologe gesetzt hat. Man wird auf den neuesten Stand gebracht und Mateo erzählt, wie es momentan so mit seiner Gefühlslage aussieht bzw. wie er das Ende und einige Schlüsselszenen aus Love, In English erlebt hat. Das ist grundsätzlich schon okay so und auch wichtig. Trotzdem konnte es auch ein bisschen ansträngend werden, so ganz ohne Dialoge. Zum Glück verläuft sich das aber bald und durch Karina Halles sonst wirklich wunderbaren Schreibstil war das sehr schnell vergessen.

Alles in allem ist Love, in Spanish eine wirklich schöne Romanze, die trotz ganz großér Gefühle nicht in Kitsch ausartet. Mateo ist ein wunderbarer Charakter, der sich ein wenig vom ewigen Alpha-Male-Einerlei abhebt. Ich hoffe sehr, dass Karina Halle noch nicht ganz fertig mit diesen Charakteren ist. Ich könnte definitiv noch mehr von ihnen lesen.

Love, in Spanish erscheint am 11. November 2014.

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31.

Oct 2014

~ND

Shiver: 13 Sexy Tales of Humor and Horror

Shiver: 13 Sexy Tales of Humor and Horror ist eine Sammlung von Kurzgeschichten von 13 Autorinnen, die sich für einen guten Zweck zusammengetan haben (nämlich um für das St. Jude Children's Research Hospital Spenden zu sammeln). Jede Geschichte dreht sich um dabei um Humor, Romantik und ein bisschen Grusel. Zu ein paar ausgewählten Beispielen möchte ich Euch im Folgenden ein wenig erzählen:

In Better the Devil you know von Belle Aurora lernt Emma ihren absoluten Traummann kennen. Bastien ist intelligent, sexy und der netteste Kerl, dem sie je begegnet. Was macht es da schon, wenn er den ganzen Tag wie ein Toter schläft und nicht zu wecken ist? Schließlich arbeitet er ja nachts. Doch wenn ein Mann zu gut ist, um wahr zu sein, dann stimmt meistens irgendetwas nicht...
Better the Devil you know ist die erste Geschichte in Shiver: 13 Sexy Tales of Humor and Horror, aber definitiv nicht die Beste. Dafür ist sie zu einfalls- und ziellos. Denn obwohl sie ganz nett geschrieben ist und ich das ein oder andere mal herzlich lachen musste, gab es einfach keinen tieferen Sinn für diese Geschichte. Sie hört auf und ich dachte mir nur, "Und das wars jetzt?" Da hatte die Sammlung definitiv stärkere Geschichten zu bieten.

Lights Out von Jodie Beau handelt von Cora, einer alleinerziehenden Mutter, die seit dem Tod ihres Mannes vor fast drei Jahren nur für ihre Tochter Lucie gelebt hat. Für Männer hatte sie keinen Kopf. Außer vielleicht für einen: Ben, mit dem sie zur High School ging und ein ziemlich unvergessliches Erlebnis hatte. Zumindest für sie war es unvergesslich. Cora ist sich ziemlich sicher, dass Ben nicht mal mehr weiß, wer sie ist. Doch als die beiden gemeinsam mit ihren Töchtern an Halloween an einer Schnitzeljagd teilnehmen - an der irgendetwas ganz und gar nicht stimmt - kommen sie sich schnell näher...
Lights Out von Jodie Beau hat mir richtig gut gefallen. Es ist sowohl aus Cora als auch aus Bens Sicht erzählt und bietet damit auf sehr wenig Seiten tiefe Einblicke. Beide Hauptcharaktere mochte ich wirklich gern. Besonders Cora hat es mir mit ihrer intelligenten, charmanten Art angetan. Der Schreibstil ist flüssig und witzig und auch, wenn auch hier die Geschichte ein wenig dünn ist (ist halt nun mal eine Kurzgeschichte) hat mir das in diesem Fall nicht viel ausgemacht. Ich hätte gerne noch mehr über Cora, Ben und die Kinder gelesen - und das ist ja immer ein gutes Zeichen. ;) Jodie Beau werde ich mir daher definitiv mal merken.

Spandex is for Superheros erzählt Brookes Leidensgeschichte mit ihrem Halloween Kostüm. Denn ihr Freund Nathan hat es sich in den Kopf gesetzt, die beste Halloween Superhelden Party aller Zeiten zu schmeißen. Das bedeutet für Brooke, dass sie sich in ihr altes Wonder Woman Kostüm schmeißen muss. Dumm nur, dass sie ein paar Kilo zugelegt hat, seit sie es zum letzten Mal getragen hat…
Die Kurzgeschichte Spandex is for Superheros von Ruth Camplett ist ein Ableger von ihrem Buch Animate Me (Amazon-Partnerlink*) und das merkt man auch. Es ist nicht so, dass man die Geschichte nicht versteht, aber es gibt so eine Unmenge von Charakteren, dass ich manchmal nicht ganz mitgekommen bin. Doch Brooke und Nathan sind sehr niedlich, sympathisch und ein bisschen nerdy, so dass man sie einfach gern haben muss. Ich kann mir gut vorstellen, Animate Me (Amazon-Partnerlink*) auch einmal zu lesen.

Als Matilda mit ihrem frischgebackenen Ehemann Jay in Macabre Magic die Wette eingeht, dass er es an Halloween nicht schaffen würde, sie zu erschrecken, hätte sie eigentlich wissen sollen, worauf sie sich einlässt. Schließlich ist Jay ein Meisterillosionist und hält sich bei seinen Tricks nicht zurück - selbst wenn es um seine eigene Frau geht.
Macabre Magic von L. H. Cosway war die Geschichte, auf die ich mich in Shiver: 13 Sexy Tales of Humor and Horror am meisten gefreut habe. Jay und Matilda habe ich bereits in Six of Hearts / Six of Hearts - Verzauber mich kennengelernt und allein für diesen kleinen Ausblick in ihre gemeinsame Zukunft liebe ich diese Geschichte. Doch auch unabhängig davon ist diese Story definitiv ein Highlight der Anthologie. Jay ist wirklich ein Meister seines Fachs und wie in dem Roman schon, war ich auch hier fasziniert von seinen Tricks. Es gab definitiv den ein oder anderen gruseligen Moment. Im Mittelpunkt steht aber auch hier die Romantik und die ist nicht nur richtig schön gefühlvoll, sondern auch ziemlich sexy.

Ruby hat in Candy, Dentures, and Way Too Much Spandex den glamourösesten Job überhaupt: Sie ist Krankenschwester in einem Altenheim, fühlt sich aber eher wie eine Partyplanerin bei all den Veranstaltungen, die sie organisieren soll. Jetzt steht wieder die alljährliche Halloween Party vor der Tür und das Motto dieses Jahr soll ein Murder Mystery Dinner Theaterstück werden. Doch es sind nicht nur Bewohner des Altenheims daran beteiligt. Auch Sawyer, der Enkel von Rubys liebster Patientin, ist mit von der Partie. Und für ihn schwärmt sie schon seit zwei Jahren. Das kann nur schief gehen...
Candy, Dentures, and Way Too Much Spandex von R. S. Grey ist eigentlich eine wirklich humorvolle, süße Geschichte. Ruby und Sawyer sind sympathisch und clever und machen sich ganz gut als Hauptfiguren. Wirklich angetan haben es mir aber die Bewohner des Altenheims. Viele von ihnen sind skurril und haben ihre Macken und machen damit die Geschichte zu einem schrägen Lesevergnügen. Leider fand ich das Ende aber ein bisschen arg lahm.

Auch in Mystery, Matzo Balls and Moxie dreht sich alles um ein Mystery Murder Theaterstück. Dafür fahren Moxie, ihr Freund Miles und ein paar ihrer Freunde extra nach Wisconsin in ein abgelegenes Inn. Doch bald schon wird aus dem gespielten Kriminialfall ein ganz realer...
Mystery, Matzo Balls and Moxie von Z.B. Heller wollte mir leider so gar nicht gefallen. Erstens war es voller Rechtschreibfehler und zweitens war mir der Schreibstil zu gewollt auf lustig getrimmt. Moxie hat eine riesige Klappe und wie ihre Freunde ein ziemlich versautes Denken, weswegen das meiste, was aus ihren Mündern kam, ziemlicher Blödsinn war. Allerdings muss ich zugeben, dass die Geschichte vor allem gegen Ende hin doch ziemlich clever war. Ihr Buch The Chronicles of Moxie (Amazon-Partnerlink*), aus dem die Figuren der Kurzgeschichte stammen, werde ich mir aber dennoch getrost schenken.

Ihr seht, Shiver: 13 Sexy Tales of Humor and Horror ist ein etwas durchwachsenes Leseerlebnis. Manche Geschichten sind großartig, andere weniger. Insgesamt kann ich diese Sammlung aber doch empfehlen, einfach weil sie ein paar wirklich amüsante und kurzweilige Beiträge bietet, die man zwischen durch immer mal wieder lesen kann.

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30.

Oct 2014

~ND

Starstruck

Als Levi sich dazu entschloss, Hollywood zu verlassen und seine Schauspielkarriere an den Nagel zu hängen, war das die schwierigste Entscheidung seines Lebens. Doch mittlerweile ist er glücklich mit seinem ruhigen Leben in Bluewater Bay. Kein Stress, keine falschen Freunde, kein Frust, immer nur für das Klischee eines Actionhelden gecastet zu werden - nur Natur, Ruhe und die Gesellschaft seiner beiden Katzen. Klar, manchmal ist es etwas einsam und er würde lügen, würde er nicht zugeben, dass ihm das Schauspielen fehlt.
Dann bietet sich ihm aber eine einmalige Chance. Die neue Erfolgssendung Wolf's Landing wird in der Gegend um Bluewater Bay gedreht - und die Macher wollen Levi in ihrer Show. Die Rolle wäre die Erfüllung eines Traumes. Endlich weg vom einseitigen Macho, hin zu einer vielschichtigen Rolle.
Die Tatsache, dass der talentierte Nachwuchsschauspieler Carter Samuels die Hauptrolle in dieser Serie spielt, macht das Angebot nur noch verlockender. Vielleicht ist genau das aber auch ein weiterer Grund, die Rolle abzulehnen. Denn die Öffentlichkeit darf niemals erfahren, dass Levi bisexuell ist und Carter würde ihn definitiv in Versuchung führen.
Als Levi und Carter sich aber näher kennen lernen, beginnt die beiden etwas viel gefährlicheres zu verbinden: Eine tiefe Freundschaft, ohne die beide bald nicht mehr leben können...

Bisher hatten mir L.A. Witts Bücher in der Regel leider immer nur mittelmäßig gefallen. Starstruck war daher eine angenehme Überraschung für mich, denn mit diesem Buch hat sie eine wirklich sympathische, durchdachte Geschichte geliefert.
Sowohl Levi, als auch Carter sind wunderbare Charaktere. Levi hat aus verschiedenen Gründen seine Sexualität immer geheim gehalten. Seine Familie ist gerade erst dabei, sich nach Jahren der Entfremdung wieder zusammen zu raufen und auch für seine Kariere wäre es bedenklich gewesen. Schließlich ist ein schwuler Actionheld (und so würden ihn die meisten sehen, selbst wenn er genau genommen bisexuell ist) nur schwer vorstellbar. Ohne es zu merken ist Levi nun fast 40 und versteckt sich immer noch. Doch ich konnte seine Begründung durchaus nachvollziehen - seine Situation wurde dadurch aber auch nicht weniger frustrierend. Auch Carters Charakter ist sehr gut gelungen. Er ist deutlich jünger als Levi, lebt aber ein ehrliches und offenes Leben und ist mit sich selbst im Reinen.
Es hat großen Spaß gemacht, das Kennenlernen und die aufkeimende Freundschaft zwischen den beiden mit zu verfolgen. Sie sind erst einmal ein bisschen nervös in der Gesellschafe des anderen, denn Carter war immer ein großer Fan von Levi. Doch die beiden verbindet eine Menge miteinander - Filme, Ansichten, Levis Katzen ;) - und trotz des großen Altersunterschieds stehen sich die beiden auf Augenhöhe gegenüber. Davor hatte ich nämlich zugegeben ein wenig Angst - dass wir einen typischen dominanten und einen unterwürfigen Part haben. Das ist hier aber ganz und gar nicht so und hat der Geschichte für mich einen sehr realistischen Unterton verliehen. Außerdem hat es dabei geholfen, den großen Altersunterschied absolut belanglos zu machen.
Auch die Darstellung von Hollywood hat mir hier gut gefallen. Wir befinden uns zwar nicht in Los Angeles, trotzdem sind die Schattenseiten auch in Bluewater Bay zu spüren. Zum Glück sind Levi und Carter aber ganz normale Menschen, trotz ihres Status. Es war immer wieder spannend zu erleben, wie die beiden sich durch das Haifischbecken namens Hollywood navigiert haben und sich - zumindest in Carters Fall - dabei treu blieben.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist das Tempo. Ich ziehe einen langsamen Aufbau schnell hingeklatschter Insta-Love jederzeit vor. Doch manchmal wollte man diese beiden am liebsten zusammen in ein Zimmer sperren. Es war so offensichtlich, wie viel den beiden aneinander liegt, aber es dauert sehr lange, bis die beiden mal in die Puschen kommen. Ein klein wenig mehr Pfeffer hätte ich mir hier schon gewünscht, zumal die "erotischen" Szenen sich in Starstruck sowieso schon sehr in Grenzen halten.

Abgesehen davon ist Starstruck von L.A. Witt aber eine wirklich schöne Geschichte, die sich sehr realistisch liest und ohne viel aufgesetztes Drama auskommt. Weniger romantisch oder sympathisch wird sie dadurch aber nicht.
Es wird noch weitere Bücher in der Bluewater Bay Reihe geben, die aber von anderen Charakteren handeln werden.

Starstruck erscheint am 3. November 2014.

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