Rezensionen
616 - 620 von 1587 Rezensionen auf der Seite.
12.Dez 2014 |
~ND
White Nightsvon T. T. Kove
Arctic Love #4
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Solange Radimir denken kann, ist er schon in seinen besten Freund Aleksandr verliebt. Das war schon so, als sie noch in St. Jahre später Petersburg gemeinsam in die Schule gingen und hat sich auch jetzt nicht geändert, Jahre später, als er hunderte Kilometer entfernt auf Spitzbergen wohnt. Zeit und Entfernung haben nichts an Radimirs Gefühlen geändert, auch wenn er alles daran gesetzt hat, über Aleksandr hinweg zu kommen. Für viele ist er deswegen ein Player - auch für Aleksandr, der deswegen Radimirs Gefühle niemals ernstnehmen könnte. Selbst dann nicht, als eine einsame, kalte Nacht die beiden zusammen in ein Bett bringt. Er hat Radimir über die Jahre mit zu vielen verschiedenen Männern gesehen.
Doch als eine Tragödie Aleksandr Familie ereilt, muss er doch einsehen, dass alles, was er bisher gesucht hat, vielleicht genau vor seiner Nase sein könnte...
White Nights ist eine kurze Novelle von T. T. Kove aus ihrer Arctic Love Reihe. Wirklich überzeugen konnte sie mich aber leider nicht wirklich damit. Zum einen liegt das an dem extrem simplen und fast schon amateurhaften Schreibstil. Er ist sehr plump, mit häufigen Wiederholungen und nur selten gelungen eingebauten Stilmitteln. Das liegt mitunter sicher daran, dass T. T. Kove gebürtige Norwegerin ist, was sich, obwohl sie natürlich wahnsinnig gut spricht, dennoch im Schreibstil widerspiegelt.
Auch sonst gibt die Geschichte nicht allzu viel her. Radimir ist als Charakter zwar okay, aber auch nicht wirklich einprägsam. Aleksandr ist das zwar schon eher - allerdings eher im negativen Sinne. Er ist anstrengend und ziemlich zickig. Außerdem hatte er große Probleme zu seinen eigenen Gefühlen zu stehen und ist mir damit sehr oft gehörig auf die Nerven gegangen.
Mit dem Umfeld sieht es leider ebenfalls nicht wirklich besser aus. Zwar fand ich die Schauplätze, die zwischen Spitzbergen und St. Petersburg hin und her sprangen, sehr spannend und interessant und die Autorin hat sich auch wirklich bemüht viele lokale Besonderheiten einzubauen, doch gerade was die anderen Charaktere betrifft, war mir die Geschichte dann doch wieder zu einseitig. Ausnahmslos jeder Charakter in dieser Novelle ist homosexuell, was etwas zu übertrieben war und auch nicht wirklich zur Lokalität gepasst hat, insbesondere Russland.
Deshalb konnte mich White Nights von T. T. Kove leider nicht wirklich überzeugen und ich würde es maximal für eine ganz schnelle Lektüre für zwischendurch empfehlen.
White Nights erscheint am 14. Januar 2015.
11.Dez 2014 |
~nef
Christmas at the Gingerbread Cafévon Rebecca Raisin
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Lily ist die Inhaberin des 'Gingerbread Cafés' in Ashford und mitten im Weihnachtsstress. Gerade steckt sie mit der Hand bis zum Ellenbogen in einem Truthahnbraten, als ihre Angelstellte CeeCee das Café betritt. CeeCee ist die gute Seele des Cafés und so etwas wie Lilys zweite Mutter.
Als sie vor ein paar Jahren diesen Shop eröffnete war sie noch verheiratet und glücklich. Zwei Jahre zuvor jedoch wurde sie von ihrem Mann Joel verlassen, gerade als sie gemeinsam Kinder planten. Offenbar war er noch nicht bereit dazu.
Auch heute noch hofft Lily in einem Fleckchen ihrer Seele, dass Joel zu ihr zurückkommen würde. Dass ihm auffallen würde, dass er einen großen Fehler gemacht hat und sie nie vergessen konnte. Aber im Grunde wusste Lily, dass solche Dinge nur in Liebesromanen passierten. So stand sie nun in der Küche ihres kleinen Cafés und stopfte Truthähne, die sie verkaufen wollte.
CeeCee kann es gar nicht haben, wenn Lily so melancholisch wird und sie hofft inständig, dass ihr endlich ein guter Mann über den Weg laufen würde. Sie wüsste da auch schon einen geeigneten ...
Gegenüber auf der anderen Straßenseite hat ein neuer Shop eröffnet. Der Eigentümer verkauft allerlei kleine Dinge und scheint es sich in den Kopf gesetzt zu haben auch Lilys Kunden zu erobern. Seit der neue Shop geöffnet ist, kommen viel weniger Kunden in den Laden. Sie hoffte nur, sie würde die Truthähne nicht umsonst füllen.
CeeCee hat den Neuen in der Stadt schon mal vorsorglich beäugt und findet er und Lily würden ein wunderbares Paar abgeben. Schließlich sieht er gut aus und scheint etwas vom Geschäft zu verstehen. Ihre Loyalität gehört natürlich Lily und als sich Damon erdreistet ebenfalls Truthahn zu verkaufen - nur viel billiger als Lily - platzt ihr der Kragen. Sie sagt ihm den Kampf um ihre Kunden an, auch wenn sie sonst überhaupt nicht der Typ für Rachefeldzüge ist, zieht sie alle Register. Und am Ende stehen die Kunden bei ihr im Laden Schlange, während Damon verzweifelt vor seinem Laden steht.
Es bricht ihr beinahe das Herz ihn so zu sehen und CeeCee hat einen wunderbaren Vorschlag. Sie sollten Frieden schließen und versuchen gemeinsamen Nutzen aus beiden Shops zu ziehen.
Damon schlägt ein, doch im Laufe des Tages wird seine Laune Zusehens schlechter - und alles nur wegen einem Anrufer, der ihn alle 5 Minuten quält. Wer ist das nur ständig am Telefon? Und warum wirkt Damon so traurig? Lily will der Sache auf den Grund gehen.
Im Moment bin ich auf der Suche nach netten kleinen Weihnachtsgeschichten und so kommt man an dieser Reihe eigentlich nicht dran vorbei. Eigentlich wollte ich mir den bisher letzten Band kaufen, aber dann dachte ich mir es wäre cleverer vorn anzufangen.
Mit ihren 64 Seiten ist diese Geschichte genau das richtige um zur Arbeit zu kommen.
Schon beim Lesen hatte ich den Geruch frischer Lebkuchen in der Nase und jetzt kann ich es kaum erwarten, bis ich mich wieder in die Küche stelle und lauter kleine Lebkuchenmänner ausstechen kann ^^
Natürlich kann man in 64 Seiten keine ausschweifende Liebesgeschichte erzählen und so geht es hier recht zügig voran. Am Ende steht man etwas verträumt da. Auf der einen Seite, hatte ich das Gefühl ewig an dieser Geschichte zu lesen, auf der anderen Seite war sie einfach viel zu schnell vorbei. Gott sei Dank gibt es Nachschub und sofort landete Band zwei Chocolate Dreams at the Gingerbread Café auf meinem Reader.
Man erfährt relativ viel über Lily in dieser kurzen Zeit, aber Damon wird eher flach behandelt. Ich hoffe doch sehr, dass es im zweiten Band mehr zu entdecken gibt.
Meine Lieblingsfigur - wie sollte es anders sein - ist CeeCee. Eine robuste kleine Südstaatenfrau die von sich behauptet einen bestimmten Sinn zu haben. Einfach süß die Dame. Auch wenn die Dialoge für mich manchmal nicht ganz einfach waren, weil hier geschrieben wie gesprochen wurde, fand ich sie vom ersten Satz an zuckersüß.
Während der nächste Band nur knapp 90 Seiten umfasst, kann man sich beim letzten Band auf einen richtigen Roman mit 300 Seiten freuen. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht. Wenn ihr also eine kleine Nase Weihnachtsgewürze braucht, ist diese Reihe das richtige für euch.
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09.Dez 2014 |
~ND
Drawing the Devilvon Jon Keys
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Der Bullfighter Shane liebt seinen Job. Er ist dafür verantwortlich, dass bei einem Rodeo der Cowboy sicher von seinem Bullen runter und aus der Arena gelangt. Dass das alles andere als einfache Arbeit ist, musste er bereits am eigenen Leib erfahren. Nach einer Rettungsaktion eines Teilnehmers vor einem besonders aggressiven Stier namens Diablo ist Shane selbst auf die Hörner genommen worden. Seitdem hat er eine riesige Narbe im Gesicht, die ihn täglich daran erinnert.
Als der junge, aufstrebende Bullrider Dustin von genau diesem Stier verletzt wird und gerade noch so mit ein paar Blessuren davon kommt, nimmt sich Shane seiner an und hilft, ihn gesund zu pflegen. Die beiden jungen Männer stellen schnell fest, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie geahnt hatten. Denn beide sind homosexuell und tun sich schwer damit, in ihrem Beruf, der von "echten Männern" dominiert wird, offen umzugehen. Die Anziehung, die sie füreinander spüren, lässt sich allerdings nicht lange ignorieren.
Doch sind diese aufkeimenden Gefühle wirklich genug, um dafür ihr Leben, so wie sie es bisher kennen, aufs Spiel zu setzen?
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs an Problemen, mit denen Shane und Dustin Drawing the Devil von Jon Keys zu kämpfen haben. Beide sind wie gesagt nicht wirklich bereit sich zu outen. Sie kommen beide aus Texas und es ist nicht gerade einfach, dort offen homosexuell zu sein - vor allem als Rancher. Dustin wurde von seiner Familie verstoßen und auch Shanes Beziehung zu seiner Familie ist nicht mehr die gleiche, seit er ihnen seine sexuelle Orientierung offenbart hat. Dazu kommt noch, dass er schreckliche Komplexe wegen seiner Narbe hat. Für Shane ist es undenkbar, dass jemand wie Dustin, dem die Welt zu Füßen liegt, ernsthaft an ihm und seiner "Entstellung" interessiert sein kann. Andersherum fragt sich Dustin, ob Shane nicht bald genug von seiner Hyperaktivität hat. Denn Dustin hat ADHS und selbst mit seinen Medikamenten ist er manchmal ziemlich anstrengend.
Dazu kommt natürlich noch der Druck von außen. Die beiden haben große Angst, dass jemand hinter ihre aufkeimende Beziehung kommen könnte. Beide kennen die Vorurteile, die der Rodeo Circus gegenüber Schwulen in ihrer Mitte hat, und haben Angst vor den Konsequenzen.
Konfliktpotenzial gibt es also genug in Drawing the Devil von Jon Keys. Deswegen ist es auch schade, dass der Autor ab und an zusätzliches Drama bzw. Streits eingebaut hat, die einfach nicht nötig waren und auch nicht sonderlich gut ins Buch gepasst haben.
Außerdem war der Schreibstil eher mittelmäßig. Es gibt zwar die ein oder andere schöne Szene zwischen Shane und Dustin, insgesamt fallen aber vor allem die Dialoge zwischen den beiden schrecklich plump aus. Jon Keys hat sich bemüht, seine Charaktere "authentisch", also wie Cowboys, klingen zu lassen, ist dabei aber so übers Ziel hinaus geschossen, dass sie manchmal einfach nur doof klingen. Das ist wirklich schade, denn eigentlich mochte ich Shane und Dustin doch sehr gern. So ist es mir aber leider oft sehr schwer gefallen sie ernst zu nehmen.
Ganz gut gelungen ist dagegen die Darstellung der Rodeos bzw. dieser ganzen Industrie. Jon Keys hat keine übertriebene Cowboy-Romantik aufkommen lassen, sondern sich eher auf die modernere Seite der Berufs-Cowboys bzw. Bullrider konzentriert, was auch mal ganz interessant war.
Trotzdem konnte Drawing the Devil von Jon Keys nicht ganz das halten, was ich mir davon erwartet hatte. Dafür waren der Schreibstil allgemein und vor allem die Dialoge im Speziellen zu flach und manchmal etwas unzusammenhängend. Dafür war es allerdings mal ganz interessant, so eine Romanze aus der Feder eines männlichen Autors zu lesen, der tatsächlich ein wenig anders an die Sache geht, als es vielleicht eine Autorin tun würde.
Drawing the Devil erscheint am 3. Februar 2015.
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07.Dez 2014 |
~ND
The Weight of Destinyvon Nyrae Dawn
Misfits #1
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Die 17-jährige Virginia ist eine begabte Schriftstellerin, doch sie will mit ihrem Talent nichts zu tun haben. Denn sowohl ihre Mutter, als auch ihre Großmutter sind ebenfalls Autoren und bei beiden hat die Kreativität ihr Opfer gefordert - ihre Großmutter hat sich umgebracht und auch ihre Mutter hat psychische Probleme. Virginia hat Angst, dass auch sie der Familienfluch ereilen wird, denn sie hat immer wieder das Gefühl, dass ihre Emotionen außer Kontrolle geraten. Deswegen plant sie ihr Leben genauestens durch und konzentriert sich nur auf die Schule, ihre Wahlfächer und das College im nächsten Jahr. Kontrolle ist für sie das absolut Wichtigste.
Dann begegnet ihr Ryder. Er ist ihr genaues Gegenteil. Die Schule ist ihm ziemlich egal und mit seinen Piercings und Baggy Pants passt er nicht gerade in Virginias Nobelschule. Doch aus irgendeinem Grund verstehen sich die beiden auf Anhieb und finden immer wieder Gründe, sich zu treffen.
Virginia ahnt allerdings nicht, dass Ryder ähnliche Sorgen plagen, wie sie selbst. Auch er hat Angst, dass sein Schicksal bereits fest entschieden ist. Sein einziges Talent ist Diebstahl - und er ist richtig gut darin. Sein Vater musste vor Jahren untertauchen, da nach ihm gefahndet wird, doch Ryder ist sich sicher, dass er eines Tages zurückkommen wird und die beiden ein erfolgreiches Team werden. Schließlich ist sein Vater doch der Einzige, der ihn je wirklich geliebt hat und stolz auf ihn war.
Doch je näher sich Ryder und Virginia kommen, umso mehr beginnen sie zu hinterfragen, ob sie ihr Schicksal nicht vielleicht doch selbst in der Hand haben...
Es gibt nicht viele Autoren, die ich wirklich mag, wenn es um New Adult/Jugendbuch Romanzen geht. Nyrae Dawn ist eine dieser Autorinnen und auch wenn sie mich mit The Weight of Destiny nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte, war es dennoch immer noch ein sehr schönes Buch.
Zu Beginn der Geschichte sind Virginia und Ryder sehr festgefahren in ihren Charakteren. Sie denkt, sie müsse ein extrem spießiges und geregeltes Leben führen, um sich möglichst weit von ihrer kapriziösen Mutter zu distanzieren. Und er sieht schon seine glänzende Zukunft als Krimineller vor Augen und erkennt auch absolut nichts Verkehrtes daran. Dementsprechend frustrierend fand ich die beiden auch am Anfang erst mal. Doch es dauert nicht lange, bis man hinter die Fassade der beiden schaut und erkennt, wie viel von ihren Einstellung und Ansichten eigentlich nur Selbstschutz sind. Sie kommen aus völlig unterschiedlichen sozialen Schichten, doch ihr Grundproblem ist das gleiche: Sie wissen nicht, wer sie sind, haben aber das Gefühl, dass ihnen das Schicksal bereits diktiert, wer sie sein werden.
Besonders Virginias Seite der Geschichte hat mir da sehr gut gefallen. Sie hat eine sehr interessante Familie, vor allem ihre Mutter, die im Endeffekt der "Ursprung allen Übels" ist. Sie hat eine psychische Störung, die für einige wirklich spannende Szenen sorgt, gleichzeitig aber auch Virginias Hemmungen sehr glaubwürdig erklärt. Doch auch Ryders Geschichte hat mir gefallen, auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich mit ihm warm wurde. Bei ihm muss man sich ein wenig gedulden, bis er seine Masken fallen lässt und einsieht, dass in seinem Leben etwas nicht stimmt.
Insgesamt hat mir also besonders die Charakterentwicklung in The Weight of Destiny gefallen. Nyrae Dawn hat einfach ein Händchen dafür, ihren Figuren Leben einzuhauchen und sie auf eine sehr spannende und erkenntnisreiche Reise zu schicken. Virginia und Ryder verändern sich sehr im Laufe der Geschichte und es hat sich stimmig angefühlt, ohne überstürzt oder unrealistisch zu wirken. Nyrae Dawns wirklich schöner Schreibstil tut noch sein übriges. Vor allem Virginias Geschichten in ihrem Kopf, die sie eigentlich mit aller Macht zu unterdrücken versucht, haben mir sehr gut gefallen.
Wieso gibt es also "nur" 3.5 Sterne für The Weight of Destiny? Einfach weil manche Entwicklungen dann doch für meinen Geschmack etwas überstürzt wirkten bzw. nicht ausreichend aufgeklärt wurden. Ich hätte z.B. nichts dagegen gehabt, wenn Virginias und Ryders kennenlernen und das aneinander rantasten sich etwas länger hinausgezogen hätten. Hier entwickeln sich die Dinge doch recht schnell. Auch die Auflösungen mit Ryders Vater und Virginias Mutter waren nicht zu hundert Prozent befriedigend für mich. Ich hatte mir da einfach etwas mehr Ausführung erwartet. Und auch am Ende hat mir noch der letzte Abschluss gefehlt, um alles etwas runder zu machen. Ein finales Kapitel vor dem Epilog wäre noch schön gewesen, einfach um noch einmal alles befriedigend abzuschließen.
Ein schönes Buch, das ich Fans von Nyrae Dawn und Jugendbuchromanzen im allgemeinen empfehlen kann, ist The Weight of Destiny aber dennoch allemal. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch in der Misfits Reihe, das wahrscheinlich entweder von Ryders Freunden Tanner und Cody oder Drea und Shane handeln wird.
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06.Dez 2014 |
Midnight Blue Serenityvon BeautifulFiction
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Als John Watson von einem Chirurgenkongress nach Hause kommt, findet er Sherlock Holmes auf dem Sofa schlafend vor. Nicht nur die Tatsache, dass Sherlock am helllichten Tag schläft ist ungewöhnlich, noch viel ungewöhnlicher ist seine Aufmachung: knackenge Jeans, Dreitagebart und Kajal um die Augen. John traut seinen Augen nicht. Nichtsdestotrotz ist diese seltsame Verwandlung von Sherlock das Heißeste, was er seit langem gesehen hat.
Natürlich hat Sherlocks Verwandlung einen Grund. Es sind zwei zerstückelte männliche Leichen aufgetaucht und beide wurden das letzte Mal in dem Nachtclub Iso gesehen. Zwei weitere Männer werden vermisst. Der Besitzer, der um den Ruf des Clubs bangt, hat sich hilfesuchend an Sherlock gewandt und auch die Polizei um Inspektor Lestrade ermittelt. Noch ehe sich John versieht, arbeitet er als Türsteher im Isos und bald wird deutlich, dass der Killer weitere Opfer im Visier hat. Und besonders John passt in sein Beuteschema...
Midnight Blue Serenity ist nicht mein erstes, aber bislang mein bestes Sherlock Holmes Fanfiction gewesen. Der Fall ist unglaublich spannend und die sich verändernde Beziehung zwischen John und Sherlock ist es auch. Eine friends to lovers trope, also die altbekannte Geschichte von Freunden aus denen ein Paar wird, muss wirklich gut gemacht sein, um mich als Leser so richtig faszinieren zu können. Hier ist es gelungen. BeautifulFiction hat eine Menge Sherlock Fanfiction geschrieben und die, die ich bislang gelesen habe, waren alle richtig gut. Dennoch ist mir diese Geschichte bislang am besten in Erinnerung geblieben und ganz sicher habe ich sie nicht zum letzten Mal gelesen.
Da ist nicht nur der mit Eyeliner geschmückte Sherlock, der als 'Lee' der Barkeeper im Isos für Furore sorgt. Auch Johns Sichtweise auf die Welt ist herrlich und hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Aus der Perspektive beider Protagonisten erzählt, erlebt man in Midnight Blue Serenity wie sich das vorsichtige Eingestehen der Anziehungskraft zwischen John und Sherlock langsam in mehr verwandelt und dabei immer wieder Missverständnisse und Hindernisse auftauchen. Beispielsweise wird Sherlock als ehemaliger Kokainsüchtiger deutlich in Versuchung geführt und mehr als einmal habe ich an diesen Stellen die Luft angehalten. Lasst mich am besten gar nicht erst über die Sexszenen sprechen. Sie bauen sich, den Charakteren entsprechend, eher langsam auf, sind dafür aber umso fantastischer. Ja, und dann ist da noch der Fall, der wirklich in einem echten Showdown mündet. Meine Güte war das spannend. Und ganz ehrlich, lange Zeit war ich auf der falschen Fährte. Macht aber nichts, denn ich bin ja auch kein Meisterdetektiv.
Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, dass rund 400 Seiten lange Midnight Blue Serenity von BeautifulFiction zur Seite zu legen und aus seiner Welt emporzutauchen. Auch die anderen Werke dieser Autorin sind eine Wucht, weil sie Spannung, Romantik, Sex und die Welt von Sherlock Holmes ganz wunderbar verarbeitet und dabei auch dem Hintergrund der Figuren Rechnung trägt. Man sollte allerdings relativ versiert im Englischen sein (oder ein gutes Wörterbuch auf dem E-Reader haben), da der Wortschatz, entsprechend der Welt von Sherlock Holmes, eher gehoben und vielfältig ist. Wer sich aber die Mühe macht und Midnight Blue Serenity eine Chance gibt, wird es ganz sicher nicht bereuen. Wirklich ein absolut empfehlenswertes Fanfiction.
Midnight Blue Serenity von BeautifulFiction findet sich auf AO3. Wer das ganze lieber hören möchte, kann auch das tun. Hier ist das Podfic von aranel_parmadil.
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