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20.

Jan 2015

~ND

Lover at Last / Seelenprinz & Sohn der Dunkelheit

Enthält Spoiler für die übrigen Bücher der Black Dagger Brotherhood Reihe.

Qhuinn ist es gewohnt, alleine zu sein. Für seine Familie war er nie mehr, als eine Schande - und das nur, weil er verschiedenfarbige Augen hat. Für die reiche Vampirgesellschaft ist jeglicher Defekt aber inakzeptabel. Deswegen haben Qhuinns Eltern ihn nicht nur enterbt, sobald sich ihnen die Möglichkeit geboten hat, sie haben ihm sogar eine sogenannte honor guard auf den Hals geschickt, die ihn fast das Leben gekostet hätte.
Bei der Black Dagger Brotherhood hat er aber nun so etwas wie ein Zuhause gefunden. Dort hat er zwischen den anderen Kämpfern seinen Platz. Außerdem erwarten er und die Auserwählte Layla, zu der ihn mittlerweile eine innige (platonische) Freundschaft verbindet, ein Kind. Qhuinns Glück sollte also eigentlich perfekt sein. Doch eine entscheidende Sache fehlt ihm noch: Sein bester Freund Blaylock.

Blay hat schon lange jede Hoffnung aufgegeben, dass aus ihm und Qhuinn jemals etwas werden könnte. Für Qhuinn ist der Wunsch nach Normalität einfach zu groß und Blay hat es satt, dadurch verletzt zu werden. Er wünscht Qhuinn sein perfektes Leben mit seiner perfekten Auserwählten aus vollstem Herzen. Wirklich. Ganz ehrlich. Auch wenn es ihm jedes Mal wieder schwer ums Herz wird, wenn er die beiden sieht...
Eigentlich geht es Blay aber ja gar nichts an. Schließlich ist er in einer glücklichen Beziehung mit Saxton...auch wenn in letzter Zeit zwischen den beiden irgendetwas zu fehlen scheint.

Während die Bruderschaft ihrem neuesten Feind gegenübersteht und auch die Lesser ganz neue Tricks im Ärmel zu haben scheinen, muss Qhuinn sich über Einiges, was er immer als Tatsache über sich selbst angesehen hat, klar werden - auch wenn es sein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird.

Ich muss ja zugeben, dass ich schon sehr lang auf Lover at Last / Seelenprinz & Sohn der Dunkelheit von J. R. Ward und damit Qhuinns und Blays Geschichte gewartet habe. Mit diesen beiden jungen Vampiren haben wir ja schon seit einigen Büchern mitgelitten und nun ist es endlich so weit.
Doch der Weg ist steinig für die beiden - auch noch in diesem Buch. Zu viel ist im Laufe der Jahre zwischen den beiden vorgefallen, zu viel wurde gesagt - oder eben auch verschwiegen. Blay ist extrem misstrauisch bei allem, was Qhuinn tut und sagt und man kann es ihm noch nicht mal so wirklich verübeln. Der früher so offene, fröhliche und gutmütge junge Vampir hat sich durch den ganzen Schlamassel mit seinem früheren besten Freund sehr verändert und ist wesentlich verschlossener geworden.
Qhuinn hat sich allerdings ebenfalls sehr verändert. Nicht nur die Schwangerschaft von Layla, sondern auch die immer weitere Entfremdung von Blay zeigen ihm, was er eigentlich wirklich im Leben will. Doch zumindest was Blay angeht scheint es endgültig zu spät zu sein. Doch er will ihn zumindest als Freund wieder haben. Mir hat es sehr gut gefallen, wie J. R. Ward diese schwierige Geschichte zwischen den beiden gehandhabt hat. Sie nähern sich nur sehr zaghaft und langsam aneinander an - doch gefühlsmäßig trennt sie lange Zeit immer noch eine Mauer. Auch wenn es stellenweise sehr frustrierend war mit den beiden, spürt man doch immer, dass die beiden nur miteinander wirklich glücklich sein können.

Wie J. R. Ward Layla in diese Geschichte eingewoben hat, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ich konnte sie lange Zeit überhaupt nicht leiden und auch ihre plötzliche Freundschaft zu Qhuinn kam mir zunächst ein wenig merkwürdig vor und ich war nicht sicher, ob sie dabei Hintergedanken hatte. Doch in Lover at Last / Seelenprinz & Sohn der Dunkelheit zeigt sie endlich mal ein bisschen Rückrat und dass definitiv mehr in ihr steckt, als eine simple Auserwählte, die nichts weiter im Leben hat und will, als Männern zu dienen.

Auch in Lover at Last / Seelenprinz & Sohn der Dunkelheit finde ich die Widersache wieder besonders interessant. Zu Xcor, dessen Verbindung zu Layla noch einiges Drama erwarten lässt, verbindet mich nach wie vor eine Hass-Liebe und die Zukunft wird zeigen, in welche Richtung das schlussendlich ausschlagen wird. Als mein neuer Liebling kristallisiert sich aber immer mehr Assail heraus, der hier ebenfalls eine junge Frau kennenlernt, die ihm gehörig unter die Haut geht.

Es passiert also so einiges in Lover at Last / Seelenprinz & Sohn der Dunkelheit von J. R. Ward. Doch obwohl es jede Menge Nebenerzählungen gibt, so ist das Buch doch im Grunde Qhuinns und Blays Geschichte. J. R. Ward hat endlich mal wieder ein Buch in der Black Dagger Brotherhood Reihe geschrieben, dass sich im Großen und Ganzen auf ein Pärchen konzentriert - und ich muss sagen, so fährt sie für meinen Geschmack einfach am Besten.

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19.

Jan 2015

~nef

Die verschwundene Chefredakteurin

Tags: Frauen, Mode
Cover Holly Die verschwundene Chefredakteurin deutsch

Simone Pfeffer kommt gerade aus Hamburg nach Berlin um bei der Modezeitschrift 'Holly' ein wenig die Prozesse - und damit vielleicht auch die Arbeitsplätze - auszudünnen, als die Chefredakteurin Annika Stassen wie vom Erdboden verschluckt ist.
Am Tag zuvor hat sie noch bei ihr im Büro gesessen und ein Gespräch mit der kühlen Chefredakteurin gehabt und heute weiß keiner wo sie ist. Ihr Telefon ist aus, sie ist nicht zur Arbeit erschienen und keiner hat auch nur einen winzigen Schimmer was passiert ist.

Annika Stassen ist seit einigen Jahren bereits Chefredakteurin und leitet 'Holly' gewissenhaft und gut. Doch in letzter Zeit geht es einfach nicht mehr so leicht. Nach außen wahrt sie den Schein der vollkommenen Chefin, doch in ihr drin bricht langsam ein Kartenhaus zusammen.
Kann es so weiter gehen?

Elisabeth Salditt ist die Besitzerin des Verlages und steht's akkurat gekleidet. Natürlich, sie hat eine Modezeitung unter sich, da muss man repräsentabel sein.
So ganz rund laufen die Geschäfte in letzter Zeit nicht. Natürlich, Annika Stassen macht einen guten Job, aber das reicht ihr nicht. Sie muss einen anderen Weg gehen mit der 'Holly' und das vielleicht ohne die Chefredakteurin.
Als sie dann jedoch erfährt, dass genau diese plötzlich verschwunden ist, bekommt sie dann doch leichte Panik. Demnächst steht ein wichtiges Event an, dafür braucht sie eine gute Redakteurin. Doch woher nehmen?
Während in der Redaktion alles drunter und drüber läuft muss sie einen kühlen Kopf bewahren und weiter den angestrebten Weg gehen.

Die wichtigste 'Person' in dieser Geschichte ist jedoch eine andere: die Kamera. Sie sieht alles, hört alles und weiß alles. Intrigen, Eifersucht, Ängste und Erfolge - sie bekommt sie alle mit und kann doch nur zuschauen.

Die verschwundene Chefredakteurin ist der erste von sechs Teilen der Holly. Es handelt sich hierbei um ein kleines Büchlein mit ca. 160 Seiten in der Aufmachung einer gängigen Modezeitung. Der Plot klingt spannend - da gibt es eine Redaktion und die ist plötzlich ohne Chef. Erst da merkt man eigentlich, worum sich Annika Stassen immer gekümmert hat - um alles. Kein Druck, kein Bild, kein Online-Artikel ohne ihre Zustimmung. Wenn so jemand dann plötzlich fehlt ist das Chaos vorprogrammiert.

Auf der ersten Seite befinden sich die Hauptpersonen des Buches. Das ist sehr praktisch, weil man im Laufe der Geschichte einfach den Überblick verliert. Es sind zwar wenige Seiten Buch, jedoch vollgepackt mit allerlei Charakteren. Das hat mich sehr verwirrt. Da viele Charaktere in der Liste nicht mit auftauchen, konnte ich diese dann auch kaum noch zuordnen. Hier wäre ein komplettes Verzeichnis ganz toll gewesen.
Die Geschichte entwickelt sich in verschiedene Richtungen. Klar, das Hauptaugenmerk liegt auf dem Verschwinden von Annika Stassen, allerdings gibt es so viele Nebenschauplätze, dass das bald fast aus dem Fokus gerät.

Nach dem Lesen kann ich kaum sagen ob mir das Buch nun gefallen hat oder nicht. Auf der einen Seite waren die einzelnen Stränge schon so erzählt, dass ich gern wüsste wie es da weiter geht, auf der anderen Seite lässt mich das Buch verwirrt zurück. Es hat eigentlich nur Geschichten begonnen und keine beendet. Nun gehe ich davon aus, dass sich sämtliche Handlungsstränge durch die gesamte Reihe ziehen werden - also lese ich auch noch den nächsten Band. Vielleicht steige ich dann mit den verschiedenen Charakteren besser durch ^^

Der zweite Band Die gestohlenen Tagebücher (Amazon-Partnerlink) erscheint am 16. Februar 2015 und in den darauffolgenden Monaten immer ein weiterer Band bis alle sechs erschienen sind.

Ich danke an dieser Stelle herzlich dem Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar und den Einblick in die Redaktionswelt.

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18.

Jan 2015

~nia

Another Place in Time: A Collection of Historical Short Stories

Verschiedene Zeiten, verschiedene historische Kurzgeschichten, verschiedene rein männliche Paare - und all das für einen guten Zweck. Die Kurzgeschichtensammlung Another Place in Time: A Collection of Historical Short Stories beinhaltet kurze Geschichten der Autoren Tamara Allen, Joanna Chambers, KJ Charles, Kaje Harper, Jordan L. Hawk und Aleksandr Voinov. Die historischen Zeiten variieren vom Mittelalter über verschiedene Jahrzehnte im 19 Jahrhundert sowie die Zeit nach erstem und zweitem Weltkrieg. Man findet sich wieder irgendwo im Nahen Osten beim gelobten Land, in England und den USA.

Den Anfang macht die Geschichte Office Romance von Tamara Allen bei der zwei Rückkehrer aus dem ersten Weltkrieg, Foster Wetherly und Casey Gladwin, im Büro gegeneinander um ihren Job kämpfen müssen. Dass dabei ungeahnte Leidenschaften geweckt werden, macht die Sache für Foster nicht gerade leichter.
Hier haben es mir besonders die Dialoge angetan und Foster war ein interessanter Charakter. Sehr auf Zurückhaltung bedacht, doch insgeheim ein emotionales Bündel und genauso vom Leben gebeutelt wie Casey. Die zwei waren, nachdem sie alle Hindernisse überwältigen konnten, ein tolles Paar. Die Autorin war neu für mich und ich plane, mehr von ihr zu lesen. (4 Sterne)

Danach folgt Introducing Mr Winterbourne von Joanna Chambers. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Lysander Winterbourne und Adam Freemann erzählt, die beide - aus unterschiedlichen Gründen - mit den Konventionen ihrer Zeit zu kämpfen haben.
Oh, hier findet der Leser alles was man sich von einer historischen M/M-Story erwartet: spritzige Dialoge, Sport (Fechten), Tanzen (die beiden tanzen Walzer im Dunklen auf einer Terrasse *seufz*) und heißen Sex. Ja, definitiv eine wunderbarer Geschichte und - ganz ehrlich - Lysander und Adam waren perfekt füreinander. Sicher nicht das letzte Werk, das ich von der Autorin gelesen habe. (4,5 Sterne)

Als drittes durfte man sich an The Ruin of Gabriel Ashleigh von KJ Charles erfreuen. Die Geschichte war mein Favorit aus Another Place in Time: A Collection of Historical Short Stories. Es geht um einen jungen Gentleman, Gabriel Ashleigh (Ash), der beim Spiel Haus und Hof verloren hat, weil ihn mit seinem Gegenspieler, Francis Webster, eine mehr oder weniger seltsame Hass-und-Faszinations-Beziehung verbindet. Dumm gelaufen möchte man meinen, doch Francis zitiert den nun ruinierten Ash zu sich und lädt ihn zu einem neuen Spiel unter vier Augen ein. Sagen wir es mal so, die Einsätze sind dann extrem ungleich verteilt und Ash muss erkennen, dass er Francis völlig falsch eingeschätzt hat.
Diese Geschichte ist der Wahnsinn. Wer historische Regency Geschichten mag, hat normalerweise wenig Mitleid mit Männern, die ihr ganzes Hab und Gut verzocken. Doch tatsächlich liegt die Sache hier etwas anders und es gibt eine Menge Gründe, die zu genau dieser Entwicklung führen. Und Francis, anfangs so unnahbar und gnadenlos, doch dann... ja, dann konnte ich nur noch dahinschmelzen. KJ Charles in Hochform. (5 Sterne)

Die vierte Geschichte Unfair in Love and War von Kaje Harper führt uns ins Amerika nach dem zweiten Weltkrieg. Warren Burch kehrt arbeitslos in seine Heimatstadt zurück und begegnet dem neuen Nachbarn seiner Mutter, Stefan Koehler. Der wortkarge blonde Schweizer hat es ihm sofort angetan und Warren beginnt den Kontakt zu suchen, nachdem sich Stefan wiederholt deutschfeindlichen Attacken ausgesetzt sieht. Die beiden werden Liebhaber, aber Warren merkt, dass Stefan ihm immer wieder Dinge vorenthält. Doch irgendwann knackt Warren den harten Schutzpanzer seines Liebhabers und dann müssen beide sehen, wie sie mit den Enthüllungen zurechtkommen.
Eine großartige und perfekt in den historischen Kontext passende Geschichte. Eine weitere Autorin, die neue für mich ist und in deren Bücher ich dringend mal einen Blick werfen muss. (4,5 Sterne)

Als fünfte Geschichte durfte ich Carousel von Jordan L. Hawk lesen. Whyborne und Griffin sind eines meiner liebsten Paare aus dem Jahr 2014 gesehen und somit war die Geschichte, die zwischen Stormhaven und Necropolis spielt, ein echter Leckerbissen. Und dann ist sie auch noch aus Griffins Perspektive erzählt. Er ist definitiv der einzige Mann, der seinen Liebsten mit 'my dear' anreden kann und man als Leser dahinschmilzt, statt mit den Augen zu rollen. Ja, Griffin ist ein Prachtkerl.
Die Geschichte ist, wie immer charmant, mysteriös und ein wenig gruselig. Sie fühlte sich für mich aber viel zu kurz an. Vermutlich brauche ich die beiden einfach in höherer Dosis. (4 Sterne)

Die letzte Geschichte war Deliverance von Aleksandr Voinov. Hier begegnen wir dem Templer William Raven, der Nahe dem gelobten Land seinem ehemaligen Liebhaber Guy de Metz begegnet. William wird von Schuldgefühlen zerfressen, weil er seinen Liebhaber aufgrund aufkommender Gerüchte zurückgelassen hat und danach bei den Templern Absolution suchte. Und nun steht die personifizierte Versuchung vor ihm. Sein Liebhaber, den er insgeheim immer noch liebt.
Die Geschichte war in meinen Augen die schwächste der Anthologie. Nicht weil sie schlecht geschrieben war, sondern aus zwei anderen Gründen. Zum einen ist es ein Nachfolger zu einer anderen Novelle des Autors um William Raven, der nicht nur einen Lover in seinem Leben verloren hat. Zum anderen findet sich der Protagonist am Ende in einem Dilemma, das er erst noch lösen muss. Und für mich war das offene Ende hier nicht befriedigend genug. Sollte ich einmal über eine Fortsetzung stolpern, würde ich dennoch gucken, wie es mit William und Guy weiter geht. (3 Sterne)

Fazit: Another Place in Time: A Collection of Historical Short Stories bietet eine sehr schöne Zusammenstellung an historischen M/M-Kurzgeschichten. Und da das Geld einem guten Zweck zur Stärkung der gleichgeschlechtlichen Liebe zugutekommt, kann man eigentlich nichts falsch machen.

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17.

Jan 2015

~nef

Feenfeuer

Cover Feenfeuer deutsch

Daniel klettert mit seinen Freunden Tom, Carol und seiner Freundin Rachel durch die schottische Landschaft. Schon nach kurzer Zeit macht seine Freundin schlapp. Rachel ist eher der Typ Shopping in Madrid als Wanderungen durchs schottische Hochland und das lässt sie alle spüren. Sie hat überhaupt keine Lust bei diesem Wind auf ein Plateau zu klettern um die Aussicht zu genießen. Hier gibt es so wieso nichts zu sehen, außer Wiesen, Schafe und Wasser.
Daniel bereut bereits sie überhaupt mit genommen zu haben, aber er versucht sie zu ermuntern. Das geht gewaltig in die Hose und Rachel ist noch ein bisschen wütender. Zusammen mit seinen Freunden Tom und Carol geht er weiter, während Rachel auf sie warten will. Als sie dann endlich oben angekommen sind am 'Old Man of Storr' hat Daniel eine komische Vision.

Nah am Rand der Klippe schaut er in den Abgrund und sieht schimmernde Farben. Die Grüntöne der Landschaft schwirrten vor seinen Augen und hätte Tom ihn in letzter Sekunde nicht am Arm gepackt, wäre Daniel hinunter gestürzt. Wie in Trance blickt er sich um. Gemeinsam gehen sie wieder zurück und sammeln die wütende Rachel ein.
Am nächsten Tag ist es ungemütlich und nass draußen und so sitzen sie im Haus von Carols Großtante und hören sich Geschichten von ihrem Urgroßonkel an. Der weiß spannende und fantasievolle Geschichten über Feen, Kobolde und Riesen zu berichten. Nach dem Ereignis einen Tag zuvor ist Daniel neugierig und fragt ihn aus. Zu gern wüsste er mehr über die Welt der Feen, deren Übergang an zwei Tagen im Jahr beinahe verschwimmt.

Am nächsten Tag will Rachel wieder nicht raus und auch Tom und Carol sind im Haus ihrer Großtante eingespannt. Also geht Daniel alleine los. Schließlich will er was sehen von Schottland.
Wie ein Magnet zieht ihn 'Old Man of Storr' an und obwohl er erst in die entgegengesetzte Richtung läuft, landet er am Ende wieder auf dem gleichen Pfad. Ein heftiger Schauer überrascht ihn und so muss er Unterschlupf suchen. Als er viel später wieder erwacht ist der Regen vorüber, doch der Boden sehr schlammig. Nach kurzem Zögern erspäht er ein Licht weiter oben und hofft auf andere Wanderer die ihm ein wenig Licht spenden könnten, auf dem Weg zurück. Doch je weiter er ansteigt, desto weiter entfernt sich das Licht. Am Ende steht er auf dem Plateau und hat über sich nur den weiten Himmel. Da erklingt ein Lachen und er folgt der Stimme. Wieder steht er am Abgrund doch dieses Mal hört er Musik und sieht einen beleuchteten Pfad ins Tal. Bevor er sich irgendwie entscheiden kann bröckelt der Boden unter ihm ab und er stürzt in die Tiefe.

Wenn Aileen P. Roberts eines kann, dann spannend und einnehmend schreiben. Obwohl dieses Büchlein nur 150 Seiten hat ist es voller Geschichte. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht mit Daniel zusammen die Welt der schottischen Hochebenen zu erforschen und sich 'buchstäblich' den Wind um die Eselsohren pfeifen zu lassen.
Die Charaktere sind auf Grund der Kürze der Geschichte relativ flach geblieben. Daniel wurde als einziger mehr beleuchtet, doch auch die anderen Personen hatten ihren Platz.
Meine liebste Figur ist übrigens Alaisdair. Ach der Alte ist so drollig. So einen Onkel hätte ich auch gern ^^ Da würde es wohl nie langweilig werden.

Die Spannung im Buch baut sich für meine Begriffe wirklich gut auf und ich musste einfach immer weiter lesen. Schließlich wollte ich wissen was als nächstes passiert. Einzig die schnelle Kehrtwende von Daniel und einer anderen Person im Buch (welcher müsst ihr selbst herausfinden) fand ich etwas schnell. Erst mag er die eine so sehr und dann auf einmal die andere? Männer ^^

Die kleinen Novellen des Ulrich Burger Verlages haben es mir angetan. Es sollen wohl 10 Stück werden, zwei davon habe ich nun gelesen und die anderen bisher veröffentlichten werde ich mir gleich mal auf den Wunschzettel packen.

Vielen lieben Dank an das Team von www.leserunden.de und den Ulrich Burger Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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15.

Jan 2015

~nef

The Girl with All the Gifts / Die Berufene

Tags: Dystopie
Cover Die Berufene deutsch

London in nicht allzu ferner Zukunft: Die Menschheit wurde mit einem Pilz beinahe vollständig infiziert. Nur wenige sind ihm bisher entkommen und versuchen in abgeschotteten Stützpunkten zu überleben.
Melanie lebt in einem solchen Stützpunkt. Allerdings ist sie keine Überlebende - sie ist ein Testobjekt.
Der Pilz wird durch Körperflüssigkeiten übertragen und übernimmt schon kurz nach der Infizierung den Körper komplett. Er frisst sich durch das Gehirn und benutzt den Körper als Wirt, bis er nicht mehr zu gebrauchen ist. Diese lebenden Toten werden 'Hungernde' genannt, weil sie nur noch durch die Gier nach Fleisch und Blut angetrieben werden.

Melanie ist eine Hungernde - und auch wieder nicht. Ihr Körper ist von dem Pilz befallen, allerdings ist sie zusammen mit einigen anderen Kindern in der Lage zu denken, sich zu schulen und Kontakte zu knüpfen. Natürlich lebt auch in ihr die Gier, aber in diesem Stützpunkt wird alles dafür getan, dass er nicht ausbricht.
Die Kinder werden in Zellen gehalten und nur an einen Rollstuhl gefesselt in den Klassenraum gebracht. Einmal in der Woche werden sie mit proteinreichen Maden gefüttert und mit einer Chemiedusche gereinigt.
Sämtliche Erwachsenen auf dem Stützpunkt tragen einen Blocker auf der Haut, der ihren kompletten Duft überdeckt. Denn der Geruch des Menschen ist der Auslöser für die Raserei, die die Hungernden erfasst und sie zu Killermaschinen mutieren lässt.

Warum Melanie und die anderen Kinder durch die Infizierung weiter leben und nicht absterben, das ist der Grund warum Dr. Caldwell diesen Stützpunkt bezogen hat. Soldaten schützen sie und ihr Team, während jeder sogenannte Lehrer ebenfalls Wissenschaftler ist und die Verhaltensmuster der Kinder studiert.
Die Testobjekte sind clever und sehr lernwillig. Vor allem der Unterricht bei Miss Justineau hat es den Kindern angetan. Sie scheint die einzige zu sein, die noch immer auch die Kinder in ihnen sieht.

Die Forschungsarbeit von Dr. Caldwell tritt auf der Stelle. Sie kommt einfach nicht voran, selbst nach dem sie gerade erst zwei Testobjekte seziert hat, ergeben sich keine neuen Erkenntnisse.
Sie muss sich wohl an das intelligenteste Testobjekt wagen - Melanie.
Als Melanie auf ihrem Seziertisch liegt bricht Alarm aus. Der Stützpunkt wird angegriffen - von Hungernden und Schrottwühlern. Schrottwühler sind Überlebende, die sich lieber selbstständig durch das Leben schlagen, statt sich in die Stützpunkte zu begeben. Sie töten gern und sie töten jeden.
In dem Tumult gelingt es Melanie zu fliehen und zum ersten Mal in ihrem Leben verspürt sie den Hunger und schlägt zu. Doch während in ihrem Inneren Verstand und Gier gegeneinander kämpfen, versteht sie mit einem Mal warum sie bisher unter Verschluss gehalten wurde.

Sie hat die Chance vom Stützpunkt zu fliehen - aber wo soll sie hin? Zum ersten Mal in ihrem Leben sieht sie Wolken, riecht Erde und spürt Sonne auf ihrer Haut. Das ist zu viel für sie und sie sucht Miss Justineau. Sie kommt gerade rechtzeitig um ihr das Leben zu retten.
Gemeinsam mit Sergeant Ed Parks, Dr. Caldwell und dem Soldat Gallagher fliehen sie mit einem Panzer vom Gelände. Sie müssen so weit wie möglich weg - aber wie sollen sie Melanies Gier eindämmen auf der Reise? Alle stehen ihr skeptisch gegenüber - außer Miss Justineau.
Auf ihrem Weg lernt Melanie viel - vor allem aber über sich selbst. Was genau ist sie? Kann sie ihre Gier besiegen und besser sein als die Hungernden? Und gibt es vielleicht noch mehr die wie sie sind?

Mit The Girl with All the Gifts / Die Berufene hat M. R. Carey ein wahnsinnig spannendes Buch vorgelegt. Schon heute bedrohen uns so viele verschiedene Krankheiten und Viren, dass es kaum unwahrscheinlich ist, dass wir irgendwann einmal an einer zu Grunde gehen.
Durch die detaillierte und teilweise schon recht pathologische Schreibweise des Autors ist das Buch nichts für Menschen mit sensiblem Magen. Gelesen ist es immer noch einmal gruseliger als beispielsweise in einer Dokumentation oder einem Film gesehen.

Die Verschiedenen Motive der Charaktere sind klar erkennbar und vollkommen nachvollziehbar. Selbst die Doktorin kann ich verstehen, auch wenn es nicht die netteste Art ist Überlebende zu untersuchen. Aber ihr Ziel ist klar - sie will den Pilz studieren und besiegen.
Während die Handlung noch im Stützpunkt abläuft, liest man das Buch aus Melanies Sicht und der Ich-Perspektive. Diese wechselt später auf der Flucht in einen allgemeinen Erzählermodus. Interessant - aber nicht schlecht.
Die Geschichte ist eine Art Zombieroman, da die Hungernden nichts anderes darstellen als laufende Tote die sich von Frischfleisch ernähren.

Der Spannungsbogen wird durchweg gehalten und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ende hat nicht den von mir gewünschten Verlauf genommen, aber der Abschluss an sich passt sehr gut zur Geschichte.
Das einzige Manko für mich waren die vielen medizinischen Begriffe. Oftmals habe ich die Passagen überlesen, weil ich nach dem dritten Teilsatz komplett draußen war. Wer sich also für Biologie interessiert und da auch gutes Wissen hat, hat vielleicht sogar an diesen Passagen viel Spaß.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich ziehe für die Begrifflichkeiten, die leider nicht erklärt wurden (so am Ende des Buches wäre noch Platz gewesen) ein halbes Sternchen ab. Mein Jahresstart ist gelungen mit diesem Buch und ich kann es wirklich empfehlen.

Einen ganz lieben Dank an den Droemer Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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