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22.

Feb 2015

~nia

Nature and Nurture

Alles beginnt damit, dass Sherlock Holmes aus Versehen geklont wird. Und sofort steht es für Sherlock außer Frage, dass sich irgendjemand anderes um sein kleines Selbst kümmert als er. Denn wenn jemand weiß, wie schrecklich seine eigenen Kindheit war, dann der große Consulting Detektiv. Und natürlich ist John Watson, Sherlocks Mitbewohner und Blogger, mit von der Partie, als ihm klar wird, wie ernst es Sherlock wirklich meint. Und so hat Mycroft Holmes keine andere Wahl, als den ersten menschlichen Klon in die Obhut seines kleinen Bruders zu geben.

Wenn die Welt ein perfekter Ort wäre, wäre die Geschichte von earlgreytea68 schnell zu Ende. Da sie es aber nun mal nicht ist, kann man sich auf ein langes Leseabenteuer mit Sherlock, John und der Sherlocks Miniaturversion freuen. Und ja, das Baby hat einen eigenen Namen (nicht Sherlock der Zweite), diesen werde ich hier aber nicht verraten.

Richtig interessant an Nature and Nurture sind zwei Dinge.
Da ist natürlich das Baby, das nicht nur Sherlocks Intelligenz hat, sondern auch eine bestechende Menge seiner eher anstrengenden Eigenschaften aufweist. Dennoch hat - nennen wir ihn hier der Einfachheit halber - Klein-Sherlock auch all die liebenswerten Züge seines großen Alter Egos und das ohne die Tendenz, absichtlich schwierig sein zu wollen.
Dann ist da noch die Beziehung zwischen John und Sherlock, die langsam aber sicher wächst und die so wunderbar ist, dass mir ganz wohlig wird, wenn ich nur dran denke. earlgreytea68s Charaktere sind eine Freude zu lesen und auch in dieser Geschichte verliebt man sich Hals über Kopf in diesen Sherlock und diesen John.

Probleme hatte ich auch, aber die waren im Vergleich zum Vergnügen, die mir Nature and Nurture bereitet hat, wirklich zu vernachlässigen. So waren die Entwicklungsschritte von Klein-Sherlock zu Beginn etwas überzogen. Ja, der Kleine ist intelligent und kommt ganz nach seinem Erwachsenen Pendant, aber dennoch gibt es gewisse Entwicklungsschritte im Leben eines Babys und die wurden hier zum Teil in der zeitlichen Entwicklung zu weit nach vorne geschoben. Babys können manche von den Dingen, die Klein-Sherlock hier in einem bestimmten Alter zugeschrieben waren, einfach noch nicht. Nach der Lektüre des ein oder anderen Baby- und Kinderbuchs und den Erfahrungen mit einem eigenen Kind kann ich das vermutlich schon gut genug beurteilen.

Rundum gelungen sind dafür die Informationen zum Klonen. Die Auswirkungen, die in der Geschichte in Ansätzen beschrieben werden, sind so tatsächlich bei Tieren schon beschrieben worden. Klonen ist kein Kinderspiel und mir als medizinisch versierter Person hat dieser Aspekt der Geschichte naturgemäß richtig gut gefallen.

Ziemlich baff war ich noch über eine Szene, die ziemlich zum Schluss kommt und in der Sherlock und John einander angehen, dass es einem das Herz zerreißt. Oh ja, es war verständlich und nachvollziehbar, dennoch war es schrecklich zu lesen. Hier würde ich tatsächlich vorwarnen wollen, dass Nature and Nurture von earlgreytea68 deutlich mehr an Angst und Schmerz enthält, als man es von der Autorin gewöhnt ist. Eine solche Warnung mindert das Lesevergnügen kein bisschen, aber man kann sich so vielleicht ein wenig drauf einstellen.

Fanfiction von earlgreytea68 ist immer ein Genuss. Manchmal würde ich mir zwar noch etwas explizitere Szenen wünschen, doch man kann sich drauf verlassen, dass man stattdessen immer Stellen zum Lachen bekommt. Egal, wie dramatisch oder schwierig die Umstände sein mögen, der Humor kommt nie zu kurz. Und das ist ein echtes Plus, von dem auch das wunderbare Nature and Nurture profitiert.

Das obere Cover stammt von moonblossom, das untere von consultingpiskies. Die gesamte Nature and Nurture-Serie findet sich hier.

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21.

Feb 2015

~ND

Kaleidoscope Hearts

Vor einem Jahr hat Estelle, von den meisten Elle genannt, auf tragische Weise ihren Verlobten Wyatt verloren. Nach langer Trauer und einigen schwierigen Zeiten hat sie aber langsam aber sicher damit begonnen, über ihren Verlust hinweg zu kommen. Wenn ihr Wyatts Tod eines gezeigt hat, dann, dass das Leben kurz ist und man es nicht verschwenden sollte.
Deshalb traut sich Elle auch ganz langsam wieder an ein paar Dates - sie sucht nichts Festes, doch irgendwo muss sie ja anfangen. Womit die Künstlerin, deren Erkennungsstücke ihre gläsernen Kaleidoscope Hearts sind, allerdings nicht rechnet, ist, dass plötzlich der eine Mann, über den sie nie richtig hinweg gekommen ist, wieder vor ihr steht. Oliver ist einer der besten Freunde ihres Bruders Victor und ihn und Elle verbindet eine lange Geschichte. Erst war sie nur wie eine kleine Schwester für Oliver, doch daraus wurde irgendwann eine innige Freundschaft und, als Elle volljährig wurde, heimliches aber stürmisches Verhältnis.
Doch am Ende ist Oliver immer gegangen. Sein Studium zum Arzt schien ihm immer wichtiger zu sein, als eine echte Beziehung mit Elle. Das musste irgendwann auch Elle einsehen. Ihr gebrochenes Herz hat sie schließlich erst mit der Hilfe von Wyatt wieder zusammengesetzt.
Nun aber sieht Oliver seine Chance gekommen. Elle hat nur leider keine Ahnung, ob von ihrem Herzen noch genug übrig ist, um Oliver noch einmal überleben zu können...

Elle hat in Kaleidoscope Hearts von Claire Contreras mit einer ganzen Reihe an Gefühlen zu Kämpfen: Trauer über den Verlust ihres Verlobten und Mentors, denn obwohl ihre Beziehung nicht perfekt war, hat sie sich dennoch auf ihr gemeinsames Leben gefreut. Schuldgefühle, weil Oliver all ihre Gedanken beherrscht sobald er wieder in ihr Leben tritt und wie kann das sein, wenn sie ihren Verlobten doch gerade erst verloren hat? Wut, eben weil Oliver so mir nichts, dir nichts ihr Leben auf den Kopf stellt. Und schließlich Verzeweiflung, denn so sehr sie sich auch sträubt und versucht, ihre alten Fehler nicht nocheinmal zu begehen, merkt sie wie er ihr immer mehr unter die Haut geht, so als wäre er nie weg gewesen. An Gefühlen (und Gefühlschaos) mangelt es also sicher nicht in Kaleidoscope Hearts.
Was mir dabei aber gut gefallen hat, war, dass Elle sich eigentlich ziemlich im Klaren darüber ist, was sie empfindet. Ihre Trauer um Wyatt hat sich sehr gesund angefühlt. Es war zwar alles sehr emotional und wie gesagt, haben sie oft Schuldgefühle geplagt, doch Elle kannte sich auch selber sehr gut und wusste meist, wie es in ihrem Inneren aussah. Deswegen hat sie es auch immer wieder geschafft, Oliver zumindest ein bisschen auf Abstand zu halten.
Das hat aber auch leider bedeutet, dass die beiden irgendwie nie richtig kommuniziert haben. Oliver macht von Anfang an klar, dass er Elle wieder haben möchte und jetzt seine zweite Chance gekommen sieht. Doch wirklich geändert hat er sich nicht. Sein Job kommt an erster Stelle, und es geht sogar so weit, dass er Vorstellungsgespräche hat, die ihn hunderte von Meilen weit weg schicken würden. Darüber wirklich gesprochen haben sie aber nie und das war ab einem gewissen Punkt schrecklich frustrierend. Jedes Mal, wenn man dachte, dass es endlich zwischen den beiden klappt, distanzieren sie sich wieder, allerdings ohne wirklich ersichtlichen Grund.
Deshalb bin ich leider weder mit Elle, noch mit Oliver so richtig warm geworden. Elle war mir in ihren Gefühlen zu wankelmütig und hat das Negative in ihrer Beziehung mit Wyatt nie wirklich wahrgenommen. Und Oliver wollte die Welt von Elle, hat es aber dennoch irgendwie nie geschafft, sie in seinen Plänen zu berücksichtigen. Außerdem sah man ihn jedes zweite Mal mit irgendwelchen Frauen flirten, wenn Elle ihm zufällig begegnete und hat sie teilweise sogar ignoriert - das hat mich jedes Mal wieder gestört.

Unterm Strich ist Kaleidoscope Hearts zwar ein sehr emotionales und am Ende auch sehr versönliches Buch, die Umsetzung wollte mir aber nur mäßig gefallen. Es ist eines der Bücher, bei denen etwas Kommunikation Wunder getan hätte. Leider konnte da auch Claire Contreras wirklich wunderschöner Schreibstil oft nicht mehr allzu viel rausholen.
Schade, aber vielleicht werde ich mich dennoch mal wieder an einem von ihren Büchern versuchen.

Momentan kostet Kaleidoscope Hearts übrigens gerade mal 0,49 EUR - dafür kann man es ruhig mal ausprobieren.

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19.

Feb 2015

~nef

Jack Dessen

Tags: Erotik
Cover Fire and Ice Jack Dessen deutsch

Es handelt sich bei diesem Band um eine Novelle die zwischen Band fünf und sechs spielt. Sie enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden der Fire & Ice-Reihe.
Die Geschichte enthält explizite Sexszenen und ist für Leser unter 18 Jahre nicht geeignet.

Jack Dessen ist unsicher. Seit er mit Alexa zusammen nach Boston gezogen ist, damit sie mit Brandon zusammen leben kann fühlt er sich ausgegrenzt. Natürlich ist es für Alexa und Brandon das Beste, dass sie jetzt hier sind. Er gönnt beiden ihr Glück und freut sich wirklich, dass Alexa aus den Zwängen die ihre Eltern ihr aufgedrückt haben fliehen konnte, doch er vermisst auch die traute Zweisamkeit mit ihr.
Immer häufiger stielt er sich davon um den beiden Zeit für sich zu geben, damit es bei ihnen auch funktionieren kann. Aber was soll er hier machen?

Ihre Pferde haben sie in Deutschland verkauft und neue Ausbildungspferde zu finden ist schwerer als gedacht. Immerhin versteht er sich mit den anderen gut und sie haben einige vergnüglich Stunden in der Runde.
Als Brandon Alexa zum Physiotherapeuten Tom ins JB Industrial-Gebäude bringt trifft ihn fast der Schlag. Dieses bezaubernde Wesen, das dort im Vorzimmer sitzt und den großen Brandon Hill mit einem strahlenden Lächeln begrüßt. Sofort ist Jack eifersüchtig. Sie soll doch bitte nur ihn so anschauen.
Als er sich ihr vorstellt und in ihre wunderschönen Augen blickt ist Jack sicher - das ist die perfekte Frau für ihn.

Tina ist klein, blond und hat Kurven. Im Gegensatz zu den anderen Frauen in ihrem Bekanntenkreis passt sie in kein Beuteschema der Männer. Sie hat die Suche nach der großen Liebe aufgegeben - außer in ihren Büchern. Wenn sie nicht gerade im Büro sitzt verbringt sie die Zeit daheim auf der Couch und liest sich durch ihre Mengen an Bücher.
Jetzt dieses Lächeln von diesem atemberaubenden Mann zu sehen bringt ihr Weltbild gehörig ins Wanken. Er könnte einem ihrer Liebesromane entsprungen sein. Und schon weil er so groß und athletisch ist weiß sie, er wird sich nie für sie interessieren.
Und doch kreisen ihre Gedanken sofort nur noch um ihn.

Tina - was für ein toller Name. Jack macht sich sofort daran sie zu bearbeiten um ein Date mit dieser Traumfrau zu ergattern. Aber Tina blockt ab. Sie will keine Dates, es bringt doch eh nichts. Sie hat sowieso keine Zeit für Männergeschichten.
Doch Jack lässt nicht locker. Damit sie ihn wieder loswird, sagt sie zu und sie gehen gemeinsam einen Kaffee trinken. Jack will unbedingt mehr über sie erfahren und als er auf ihr Lieblingsthema - Bücher - kommt, ist sie wie ausgewechselt. Damit hat er sie. Das nächste Date wird sie umhauen.
Aber er muss etwas arbeiten, bevor es dazu kommt.

Tina kann es nicht fassen - ein Mann der sich für Bücher interessiert. Und offensichtlich auch für sie. Dabei ist sie doch nun wirklich nicht der richtige Typ Frau für solch einen Mann. Und doch scheint Jack genau das in ihr zu sehen. Sie fühlt sich geschmeichelt, ist aber auch sehr unsicher.
Dass er ihr Blut in Wallung bringt steht außer Frage. Hoffentlich will er nicht mehr von ihr, denn was die meisten Männer irgendwann wollen, kann sie ihm einfach nicht geben.

Jack Dessen ist eine kleine Novelle die sich mit dem besten Freund von Alexa aus dem fünften Band Brandon Hill befasst. Er ist ein sehr netter Kerl, der zwar auf der Suche nach der perfekten Frau ist, aber nicht auf der Suche nach einer Familie. Das können die wenigsten Frauen verstehen - aber Tina ist da ganz anders. Also passen die zwei grandios zusammen.
Diese kleine Geschichte gefällt mir auch deshalb so gut, weil Tina endlich mal eine richtige Frau ist. Sie liebt Schokolade und das sieht man ihr auch an. Eine Frau mir Kurven - was will Mann mehr?
Dass sie zudem ein totaler Bücherwurm ist, macht sie zur perfekten Protagonistin ^^ Und als dann endlich das erste Date stattfindet musste ich kurz schlucken. Das wäre auch ein perfektes Date für mich.
Wird mir wohl aber nicht passieren ^^ Umso schöner ist es, davon zu lesen.

Man erfährt gegen Ende auch warum Jack keine Familie haben will und kann ihn gut verstehen. Diese kleine Novelle von gerade einmal 100 Seiten ist sehr gut zu lesen und eine gute Geschichte für Zwischendurch =o)

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17.

Feb 2015

~ND

Dirty Deeds

Derek Conway hat die Hoffnung auf ein normales Leben längst aufgegeben - und auf die Wiedergutmachung all seiner Sünden sowieso. Denn seit Jahren schon lebt der Amerikaner nun in Mexiko und erledigt als Attentäter die Drecksarbeit der Kartelle. Ihm ist es völlig egal, für welche Seite er angeheuert wird - derjenige, der den besten Preis bietet, bekommt seine Dienste. Die meisten von Dereks Opfern haben es vermutlich nicht anders verdient...er weiß aber auch, dass auch ein paar Unschuldige dabei waren.
Derek ist aber längst abgestumpft gegen die Schattenseiten seines Jobs. Seit seine Frau vor seinen Augen in einem Feuergefecht zwischen zwei Kartellen ums Leben kam, ist ihm alles ziemlich egal.
Deswegen willigt er auch ein, als er ein neues Angebot bekommt: Er soll eine junge Frau umbringen - und bekommt dafür eine Rekordsumme geboten. Wie immer werden Derek keine Hintergründe genannt. Für seinen Job ist das aber ohnehin nebensächlich; je weniger er weiß, umso besser. Auch wenn er sich ziemlich sicher ist, dass sein Opfer Alana Bernal komplett unschuldig ist...
Doch das hat Derek noch nie gestört. Als er allerdings gerade dabei ist seinen Auftrag auszuführen, läuft alles schief. Denn es scheint noch jemand anderen zu geben, der es auf Alanas Leben abgesehen hat. Bald schon befinden sich Derek und Alana auf einer Flucht quer durch das Land, auf der Suche nach dem Drahtzieher, der hinter der ganzen Sache steckt. Und das alles während er versucht, seine Lüge aufrecht zu erhalten - den Alana, die Frau, der er langsam verfällt, hat keine Ahnung, dass Derek ihr ursprünglicher Mörder sein sollte...

Bereits in Bold Tricks, dem finalen Teil von Karina Halles The Artists Trilogy, habe ich mich bis über beide Ohren in den stillen, ruchlosen Sniper Derek verguckt. Deswegen war ich natürlich sehr glücklich, dass die Autorin ihm mit Dirty Deeds nun sein eigenes Buch gegeben hat.
Das Buch fängt auch eigentlich erst einmal ziemlich spannend und interessant an. Derek bekommt den Auftrag, Alana umzubringen und stellt wie immer keine Fragen. Doch schon als er sie das erste Mal sieht, melden sich seine Skrupel - von denen er eigentlich dachte, sie schon lange begraben zu haben.
Was dann folgt ist aber leider erst einmal eine ziemlich langweilige Phase. Derek setzt alles daran, Alana zu beschützen, während sie selbst zunächst noch gar keine Ahnung hat, in welcher Gefahr sie eigentlich schwebt. In dieser Zeit lernen sich die beiden näher kennen und verbringen einige heiße Nächte miteinander. Leider hat sich dieser Part für meinen Geschmack aber viel zu breit hingezogen. Es dauert sehr lange, bis wirklich mal wieder etwas passiert. In der Zwischenzeit vertreiben sich die beiden ihre Zeit mit Sex und Derek verstrickt sich dabei immer mehr in seine Lüge. Alana ahnt zwar, dass er nicht der harmlose Tourist ist, als der er sich ausgibt, die Wahrheit ist aber natürlich das Letzte, mit dem sie rechnet. Sie kennt noch nicht einmal seinen Namen.
Bis zu diesem Punkt war ich ehrlich gesagt noch ziemlich enttäuscht von Dirty Deeds. Die Geschichte war relativ flach und es passierte nur sehr wenig und auch mit Alana konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Sie schien sehr oberflächlich zu sein und außer Sex und ihrem starken neuen Bekannten nicht viel im Kopf zu haben. Deshalb kam mir ihre Beziehung auch lange Zeit nur sehr halbscharig vor. Das hat mich besonders deswegen geärgter, da ich Derek - trotz seiner Lügen und Halbwahrheiten - nach wie vor wirklich gern mochte.
Doch irgendwann ab der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte endlich wieder Fahrt auf – und wird schlußendlich sogar nochmal richtig gut. Alana darf zeigen, was alles in ihr steckt und wir erfahren mehr über ihre Vergangenheit, was sie gleich viel sympathischer werden ließ. Leser der The Artists Trilogy wissen natürlich längst, dass . Deswegen konnte mich das Ende mit jeder Menge Action und ein paar gemeinen Twists dann doch noch überzeugen. Hier zieht Karina Halle die Geschichte noch einmal richtig an und zeigt, was eigentlich in ihr steckt.

Deswegen bin ich unterm Strich dann doch noch ganz zufrieden mit Dirty Deeds, dem zweiten Teil in der Dirty Angels Reihe. Alle Bücher dieser Reihe kann man übrigens alleinstehend lesen. Ich würde euch allerdings davon abraten, denn es gibt in jedem Buch zu viele kleine Details und Informationsschnipsel, auf denen sich die folgenden Geschichten aufbauen. Außerdem macht es so einfach noch mehr Spaß. ;)

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16.

Feb 2015

~nia

Jackdaw

Jonah Pastern ist ein Magier, genauer gesagt ein Windläufer (windwalker), ein professioneller Dieb, ein Lügner und bereit, für das Überleben seines Geliebten alles aufs Spiel zu setzen. Ben Spenser ist ein Polizist, ein bodenständiger Mann und der Geliebte von Jonah. Die beiden verleben ein paar traumhafte Monate, doch wer hoch fliegt, kann tief fallen... buchstäblich.

Jackdaw erzählt die Geschichte von Jonah und Ben. Ersteren haben wir schon in Flight of Magpies kennengelernt, letzteren nur auf Papier gebannt beschrieben bekommen. Hier dürfen wir nun das ganze Drama ihrer Beziehung erleben und tatsächlich kommt da einiges zusammen. Ben wird durch Jonahs Handlungen zwar am Leben erhalten, doch ist der Preis, den er dafür zahlen muss, hoch. Er wird als Sodomit verurteil und verliert daraufhin seinen Job, seine Reputation und sein Elternhaus. Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wird, hat Ben nur noch einen Gedanken - Rache.

Doch bei seinem Rachefeldzug gerät Ben in den Weg von Stephen Day und Lucien Crane und die sind gar nicht erbaut, dass Ben ihnen Jonah vor der Nase wegschnappen will. Und dann erkennt Stephen Ben von der Zeichnung und weiß, dass er das perfekte Druckmittel gefunden hat, um Jonah einzufangen. Als Ben mitbekommt, welche Strafe Jonah erleiden soll, bringt er es nicht übers Herz und so werden die beiden ehemaligen Liebhaber zu einer Allianz wider Willen gezwungen...

Jackdaw von KJ Charles ist eine Art Spin off der A Charm of Magpies-Reihe und ich hatte mich schon nach dem letzten Band der Reihe sehr auf ein Wiedersehen mit Stephen, Lucien, Merrick und Co gefreut. Doch tatsächlich ist man erst mal gar nicht so begeistert, wenn man der ganzen Truppe wiederbegegnet. Insbesondere Stephen als Justiziar ist nämlich alles andere als nachsichtig, wenn es um Jonah geht und dadurch behandelt er auch Ben relativ schnell unmöglich. Ja, hier lernen wir mal die negativen Seiten der Justiziare kennen - die ihre Macht ausnutzen können, ohne dass irgendwer diese reguliert oder bei der Ausübung ihrer Magie in Schach hält. Sicher, Jonah ist ganz sicher kein Unschuldslamm, er lügt und stiehlt was das Zeug hält. Dass es aber Gründe dafür gibt und er es im Endeffekt tatsächlich gut meint, bekommt auch der Leser erst so nach und nach mit. Und insbesondere aus Bens Sicht merkt man schnell, dass die Justiziare ganz schön übers Ziel hinausschießen. Und dabei hat Ben allen Grund, Jonah selber die Pest an den Hals zu wünschen.

Am Anfang hat man das Gefühl, dass Ben und Jonah zwei absolut desaströses Charaktere sind, die sich gegenseitig immer weiter in eine Abwärtsspirale treiben. Doch nach einem endgültigen Tiefpunkt schaffen sie es nicht nur, aus dieser Spiral auszubrechen sondern sich einander auch wieder anzunähern. Und das war tatsächlich eine wunderschön zu lesende Geschichte. Am Ende habe ich mich sehr gefreut, dass sie wirklich eine Nische für sich gefunden zu haben scheinen. Ich hoffe wirklich, die Autorin gönnt den beiden ihren gefunden Frieden und ihre wiedergefundene Liebe.

Es hat mich sehr beeindruckt, wie KJ Charles ihre Sympathien von den Hauptcharakteren der Serie auf diese beiden Außenseiter verlagern konnte. Man fiebert ziemlich schnell mit den beiden mit und fragt sich, wie die zwei jemals einen Weg zurück zueinander finden sollen. Am Anfang war ich auch ein wenig erschrocken über die Ungerechtigkeiten, die im Namen der Justiziare möglich zu sein scheinen. Dass dies auf Kosten von Stephens Sympathien ging, war schon hart zu lesen. Auch das Chaos, in das sich Jonah und Ben reinreiten, war schwer zu ertragen. Da habe ich mich doch öfters mal innerlich gewunden habe und war wirklich ein wenig hin- und hergerissen. Doch da es eine augenöffnende Ergänzung zur A Charm of Magpies-Reihe ist, kann ich Jackdaw doch jedem, der die Bücher mag, wirklich empfehlen.

Eine Bemerkung zum Abschluss. Ich fand den Titel Jackdaw (Englisch für Dohle) extrem passend. Dohlen sind die mit die kleinsten Vögel aus der Familie der Rabenvögel. Zur Familie gehören auch die größeren und stärkeren Elstern (Magpies).

Jackdaw erscheint am 17. Februar 2015.
I received a free ARC from Samhain Publishing via NetGalley in exchange for an honest review.

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