Rezensionen
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28.Mär 2015 |
~ND
The Ruby Circlevon Richelle Mead
Bloodlines #6
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Enthält Spoiler für die übrigen Bücher der Bloodlines Reihe.
Eigentlich sollte für Sydney Sage nun die glücklichste Zeit ihres Lebens beginnen: Sie ist den Alchimisten und ihrer Umerziehungseinrichtung entkommen und hat ihre große Liebe Adrian geheiratet. Doch die ehemalige Alchimistin fühlt sich, als hätte sie ein Gefängnis, gegen ein anderes getauscht. Durch ihre Ehe mit Adrian ist es ihr möglich, sich am Königshof der Moroi zu verstecken und ist somit vor ihren Verfolgern sicher. Doch dort können sie und Adrian kaum ihre kleine Wohnung verlassen, ohne von den übrigen Moroi angestarrt oder beleidigt zu werden. Schließlich ist es eine Abnomalie für einen Moroi einen Menschen zu heiraten - und eine Alchemistin obendrein.
Doch das Schlimmste ist, dass es ihnen verboten ist, den Hof zu verlassen. Nicht mal, um bei der Suche nach Jill zu helfen. Seit über einem Monat fehlt jeder Spur von ihr und das Nichtstun macht Sydney und Adrian noch wahnsinnig.
Doch dann wird ihnen ein Hinweis zugespielt - und ausgerechnet Sydney ist die Einizige, die der Spur folgen kann. Also schmieden sie und Adrian gemeinsam mit ihren engsten Freunden einen Plan, der Sydney die Flucht vom Hof ermöglichen soll, der sie allerdings auf eine Reise schickt, die die Zukunft aller Vampire und Alchemisten verändern könnte...
Nun ist er also da, The Ruby Circle, der letzte Band von Richelle Meads Bloodlines Reihe. Die Geschichte setzt ungefähr einen Monat nach dem Ende des letzten Buches an, was den Leser sofort mitten ins Geschehen wirft. Sydney und Adrian macht es sehr zu schaffen, dass sie nichts tun können, um Jill zu helfen und das, sowie ihre "Gefangenschaft" am Königshof, ist auch für ihre Beziehung kein Kinderspiel. Was die glücklichste Zeit ihres Lebens werden sollte, ist ein absoluter Albtraum. Als sich den beiden also endlich die Möglichkeit gibt zu handeln, greifen sie natürlich mit beiden Händen zu und so entsteht schnell ein hohes Tempo für die Geschichte. Dieses Tempo hat Richelle Mead eigentlich während des ganzen Buches aufrecht erhalten. Sie schickt ihre Charaktere von einer Spur zur nächsten und jede hält eine neue - meist unschöne - Überraschung für die Freunde bereit, denn irgendjemand spielt ein ziemlich gemeines Katz und Maus Spielchen mit ihnen. Wie schon in den letzten Büchern ist auch The Ruby Circle sowohl aus Adrians als auch Sydneys Sicht geschrieben, was eine noch abwechslungreichere Geschichte ermöglicht. Da die beiden im Laufe der Geschichte nicht immer zusammen sind, ergeben sich teilweise ganz unterschiedliche Handlungsstränge und Situationen und ich habe mich lange gefragt, wie diese wohl am Ende ineinandergreifen würden. Wie immer hat Richelle Mead hier aber ganze Arbeit geleistet und eine sehr stimmige und logische Geschichte geschaffen.
Mir persönlich waren die Charaktere aber fast wichtiger, als die Handlung selbst. Ich habe Sydney und Adrian wirklich extrem lieb gewonnen und mich sehr gefreut zu sehen, dass sie trotz ihrer neuen Ehe und dem ganzen Druck, der auf ihnen lastet, noch ganz die Alten sind. Es gibt allerdings einiges an Anspannung zwischen den beiden. Meist weil Adrian es oft nicht schafft, seinen Spirit Gebrauch zu kontrollieren und das, obwohl er eh schon oft genug am Rande des Wahnsinns steht (seine Tante Tatiana z.B. ist nach wie vor eine starke Präsenz in seinem Kopf, was zwar oft lustig war, mir im Grunde aber einfach große Sorgen bereitet hat). Doch es gibt auch ebenso viele schöne und romantische Szenen zwischen den beiden, die einiges wieder wett gemacht haben. Da es sich ja um das letzte Buch dieser Reihe handelt, sehen wir aber auch von fast allen anderen Charakteren, die wir bisher kennengelernt haben, noch mal etwas: Marcus, Sydneys Familie, Trey, Jackie, die Hexen und natürlich Eddie, Neil, Jill, Rose und Dimitri. Vor allem über diese beiden habe ich mich natürlich sehr gefreut, besonders, da fast immer wenigstens einer von ihnen das ganze Buch über mit von der Partie war. Einzig Angeline hat mir doch sehr gefehlt. Sie wird zwar erwähnt, trotzdem fand ich es schade, dass sie nicht noch einmal zu sehen war.
Ein anderes Detail, dass mir nicht ganz so gut gefallen hat, war, dass einige Dinge sich dann doch etwas zu einfach gefügt haben. In manchen Situationen fühlt es sich so an, als hätte das Schicksal geradezu darauf gerwartet, dass Sydney und Adrian endlich auftauchen, um zuzuschlagen. Sie waren immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um bei wichtigen Entwicklungen dabei zu sein. Hier war mir das Timing daher manchmal ein wenig zu perfekt. Auch der Showdown war für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt. Hier hätte es ruhig noch ein wenig spannender und dramatischer zugehen können. Strigoi - die ja der eigentliche Feind aller Beteiligten sind (oder zumindest sein sollten) - spielen z.B. kaum eine Rolle und irgendwie hat mir dieser Aspekt in der ganzen Reihe ein wenig gefehlt.
Abgesehen davon ist The Ruby Circle von Richelle Mead aber ein tolles Ende für die Bloodlines Reihe. Die Geschichte ist tempo- und abwechslungreich und die Autorin bringt wirklich nocheinmal alle Figuren zusammen. Nicht alle Fragen werden beantwortet, aber das ist okay so und verhindert, dass es ein zu kitschiges Ende nimmt. Und wer weiß? Vielleicht entführt und Richelle Mead ja irgendwann ein weiteres Mal in ihre Welt der Moroi und Dhampire. :)
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26.Mär 2015 |
~nef
Club Dead / Club Deadvon Charlaine Harris
True Blood #3
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Kann Spoiler zu den ersten beiden Bänden der True Blood-Reihe enthalten.
Als Sookie von ihrer Arbeit als Kellnerin nach Hause kommt, findet sie Bill mal wieder am Computer sitzend vor. Er starrt gebannt auf das Bild eines düster aussehenden Mannes, den Sookie nicht zuordnen kann.
Schnell klickt er da Bild weg und verfällt ins Grübeln. Sookie beachtet er dabei kaum, was ihr einen Stich gibt. In letzter Zeit fühlt sie sich von ihm stark vernachlässigt und auch heute scheint er keine Ambitionen zu haben Sookie ein bisschen im Bett abzulenken.
Bill eröffnet ihr, dass er für eine Weile weg muss. Er hat einen Auftrag von der Königin von Louisiana erhalten, den er umgehend zu erfüllen hat. Er verrät ihr nicht worum es dabei geht, erklärt ihr lediglich, dass sie seine Computersachen unter Verschluss halten soll, sollte ihm etwas passieren. Er kann oder will ihr nicht sagen wie lange er wohl wegbleiben wird und Sookie fühlt sich einmal mehr abgeschoben.
Bill ist bereits einige Zeit verschwunden, als Eric und Pam bei Sookie auftauchen. Sie müssen ihr mitteilen, dass Bill vermisst wird und es nicht klar ist, ob er überhaupt noch lebt, sofern man das von einem Vampir behaupten kann. Sookie ist geschockt. Das darf nicht wahr sein. Doch es kommt schlimmer. Eric erzählt ihr, dass er die letzten Tage in Jackson war mit einer Vampirin namens Lorena. Mit ihr verbringt er immer wieder mehr Zeit, als es unter Vampiren schicklich ist. Das ist zu viel für Sookie. Dieser Mistkerl verschwindet nicht nur einfach so, nein, er betrügt sie auch noch. Und trotzdem will sie ihn finden. Und sei es nur um ihn dann für seinen Verrat zu töten.
Eric weiß, dass Bill immer wieder Geheimaufträge ausführt, es fuchst ihn jedoch, dass er aus Sookie nichts dazu herausbekommt. Schon bald muss Sookie lernen, dass es einige Wesen gibt die ebenfalls an die Information heran wollen, jedoch weit weniger freundlich sind als Eric. Deshalb bekommt sie einen Bodyguard, Bubba. Der etwas einfache Vampir hat ein großes Herz und Sookie darin fest eingeschlossen. Was man ihm sagt, setzt er um - ohne groß darüber nachzudenken. So kommt es, dass Sookie kurz nach Ankunft in der Bar von einem Mann angegriffen wird und kurzerhand von Bubba gerettet wird. Nun ist klar, Sookie ist in Gefahr - mal wieder.
Sie müssen herausfinden wer hinter ihr her ist und wo Bill steckt. Dabei bekommt sie Hilfe von einem Werwolf, der sie in de Gesellschaft in Jackson einführen soll. Alcide ist alles was sich eine Frau wünscht - aufmerksam, groß, gut gebaut, hübsch anzuschauen und unglaublich charmant. Sookie und er haben sofort einen Draht zueinander, der unter anderem auch Auswirkungen auf ihr Höschen hat.
Aber Sookie liebt Bill, so sehr sie sein Verrat auch schmerzt. Und auch Alcides Herz ist gerade in Unruhen, hat ihn seine Ex doch erst vor kurzem für einen anderen verlassen.
Wie immer ist Sookies Leben kompliziert und von Gefahren gerade zu gepflastert.
Der dritte Band um Sookie Stackhouse spielt größtenteils in Jackson. Dieses Mal hat sie es nicht nur mit Vampiren zu tun, sondern lernt auch einige haarige Gestaltenwandler kennen. Obwohl Sookie von Hause aus ein sehr freundlicher Mensch ist, hat sie neben neuen Bewunderern schnell ein paar Feinde, die ihr das Leben schwer machen.
In dieser Geschichte überschlagen sich die Ereignisse fast. Es gibt kaum ein Kapitel, welches den Leser zur Ruhe kommen lässt, dieses Mal allerdings vor Aktion und nicht vor zärtlicher Zweisamkeit. Auch wenn es natürlich gewaltig knistert zwischen einigen Personen und so ganz ohne passt es ja dann auch wieder nicht.
Bereits im zweiten Band lernt der Leser Bubba kennen, wobei ich ihn leider wieder komplett vergessen hatte und ihn in diesem Band erst lieben lernte. So eine wirklich süße Figur =o)
Und natürlich ist Alcide eine Augenweide. Wer will schon einen kalten Vampir, wenn er einen heißen Werwolf haben kann? ^^
Es hat mir wieder sehr viel Freude bereitet mit Sookie durch die Gegend zu reisen und ein wenig Miss Marple zu spielen. Was mich allerdings gestört hat an dem Buch war die Übermenschlichkeit von Sookie. Sie bekommt mehr als einmal etwas ab und steckt es für meine Verhältnisse zu gut weg. Ich hoffe nun sehr, dass Charlaine Harris in den nächsten Bänden wieder etwas zurück schraubt.
Ich fühlte mich gut unterhalten und werde wohl nicht noch einmal so viel Zeit verstreichen lassen, bis ich zum nächsten Band greife.
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24.Mär 2015 |
~ND
With Every Heartbeatvon Linda Kage
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Enthält leichte Spoiler für die übrigen Bücher der Forbidden Men Reihe.
Zoey kann es noch gar nicht glauben: Endlich hat sie es geschafft und ihr Elternhaus für immer hinter sich gelassen. Wenn sie es richtig anstellt, muss sie nie wieder zurück zu ihren gewaltätigen Vater und seinen strengen Regeln. Ihr neues Leben kann endlich beginnen.
Der eigentliche Grund, wieso Zoey den Absprung endlich geschafft hat, ist allerdings ihre beste Freundin Cora. Cora hat eine schwere Krankheit und braucht dringend Zoeys Hilfe und für Zoey ist es absolut selbstverständlich, für ihre Freundin da zu sein. Da sie auch noch eine Mitbewohnerin sucht und Cora eine große Wohnung ganz für sich alleine hat, können sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Womit die naive, unbedarfte Zoey, die die meiste Zeit ihres Lebens zuhause unterrichtet wurde, aber nicht gerechnet hat, ist Coras Freund Quinn. Sie kennt ihn bereits von Coras Bildern und Erzählungen und fand ihn von Anfang an sympathisch. Das ist aber nichts im Vergleich zu den unangebrachten Funken, die sie spürt, als sie ihm zum ersten Mal gegenübersteht. Sie ist sich allerdings ziemlich sicher, dass das einseitig ist, denn Quinn ist offensichtlich bis über beide Ohren in Cora verliebt.
Doch schon nach kurzer Zeit muss Zoey feststellen, dass ihre beste Freundin nicht mehr die Gleiche ist, wie früher, und sich in den letzten Monaten stark verändert hat. Sie weiß allerdings, dass sie Cora in ihrer schwersten Zeit nicht im Stich lassen kann. Als ihr allerdings klar wird, dass ausgerechnet Quinn, der netteste und beste Kerl, den Zoey je kennengelernt hat, derjenige ist, der von Coras Geheimnissen am meisten verletzt werden könnte, wird ihre Loyalität auf eine harte Probe gestellt - ihre beste Freundin oder der Mann, in den sie sich verliebt hat?
Als Zoey in With Every Heartbeat von Linda Kage zum ersten Mal Fuß auf den Campus setzt, ist eigentlich nichts anderes, als ein verängstigtes, weltfremdes kleines Mädchen. Man erfährt relativ früh, was sie in den letzten 18 Jahren unter der Hand ihres Vaters erdulden musste und auch, dass sie nie ein normales Sozialleben hatte. Trotzdem war ich nicht sehr begeistert von ihrer übernaiven Art am Anfang des Buchs. Alles, was nicht zu einhundert Prozent brav und bieder war, brachte sie zum erröten oder stammeln. Glücklicherweise konnte sie sich aber bald akklimatisieren und auch wenn sie eher ein eher ernstes, braves Mädchen blieb, wurde sie mir doch sehr schnell deutlich sympathischer, so dass ich sie schon nach ein paar Kapiteln sehr gern mochte. Quinn ist daran nicht unschuldig. Die beiden verbindet von Anfang an etwas. Doch aus Loyalität und Respekt Cora gegenüber würde es beiden nie einfallen, diesen Gefühlen zu folgen. Dennoch entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, die ihnen lange gefehlt hat. Sie haben einen sehr ähnlichen familiären Hintergrund und liegen mit ihrer schüchternen und ruhigen Art auf einer Wellenlänge. Außerdem wird Zoey sofort in Quinns Freundeskreis mit offenen armen empfangen, so dass sie zum ersten Mal wirkliche Freunde findet.
Bis diese beiden zueinander finden, dauert es allerdings sehr, sehr lange. Schuld daran trägt selbtsverständlich Cora. Zoey hat sich so auf ihre beste Freundin gefreut und ist bereit, alles zu tun, um ihr mit ihrer Krankheit zu helfen, die diese aber vor allen anderen geheim hält. Zuerst dachte ich mir, dass man als Leser Cora vermutlich nicht hassen darf. Schließlich ist sie totkrank, so dass man ihr die ein oder andere Unart verzeihen kann. Am Anfang waren es auch eher nur Kleinigkeiten, die sie unsympathisch gemacht haben, doch schon nach kurzer Zeit wird klar, dass Linda Kage mit ihr aber einen dermaßen gemeinen, fiesen und soziopathischen Chrakter geschaffen hat, dass es mir ab einem gewissen Punkt unmöglich war, ihr auch nur noch einen Funken Mitleid entgegenzubringen. Etwas übertrieben und unrealistisch? Auf jeden Fall. Genau deswegen ist es aber trotzdem sehr unterhaltsam gewesen, denn man wusste nie, was sich dieser größenwahnsinnige Charakter als nächstes ausdenkt.
Auch die sonstige Handlung ist ein wenig dick aufgetragen, vor allem aber die Sex Szenen. Sie sollten wahrscheinlich witzig und ein bisschen nerdig sein, waren dabei aber so übertrieben, albern und cheesy, dass ich so gar nichts damit anfangen und nur ständig die Augen verdrehen konnte. Das ist eigentlich sehr schade, da Quinn und Zoey durchaus Chemie haben.
Für Fans der Forbidden Men Reihe, ist With Every Heartbeat aber natürlich sowieso ein Muss. Alle Figuren sind wieder mit von der Partie: Mason und Reese, Avery und Noel, Pick und Eva, Ten, Caroline, Asher und all die anderen Charaktere, die man im Laufe der Zeit liebgewonnen hat. Manchmal war ihre Präsenz ein bisschen zu gewollt eingewoben (vor allem dann, wenn Quinn oder Zoey wieder irgendwo lauschen müssen, weil es die einzige Möglichkeit war, intimere Momente zwischen den anderen Charakteren darzustellen. Und dafür müssen die Armen relativ häufig herhalten.), im Großen und Ganzen war es aber sehr schön sie wieder zu sehen und vor allem Ten hat sich dabei wieder in mein Herz geflucht. ;)
Es ist jetzt einige Tage her, dass ich With Every Heartbeat von Linda Kage gelesen habe und ich bin mir immer noch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Auf der einen Seite ist es eine ziemlich unterhaltsame Geschichte. Zoey und Quinn sind sehr sympathisch und ich hatte selten so viel Spaß dabei jemanden zu hassen, wie in Coras Fall. Auf der anderen Seite ist die Handlung leider eben auch extrem übertrieben. Unterhaltsam ist es aber doch irgendwie und für Fans so oder so ein Muss.
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22.Mär 2015 |
Dear Johnvon wendymarlowe
Dear John #1
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Die Kurzbeschreibung zu diesem Fanfiction scheint auf den ersten Blick alles zu sagen, was man wissen muss:
Übersetzung: Nach Sherlocks Tod meldet sich John (gezwungenermaßen) auf einer Partnerschaftsseite im Internet an. Dabei baut er eine Fernbeziehung zu einem rätselhaften Mann auf, der ihn in allen wichtigen Dingen an Sherlock erinnert. (Hinweis: Wie sich zeigt, ist es Sherlock).
Doch an Dear John finden sich eine Menge Dinge, die es deutlich von der Masse der 'normalen Fanfiction' Geschichten abheben. Zunächst ist da die Tatsache, dass die Geschichte komplett in Briefform geschrieben ist. John und William (Sherlock heißt mit vollem Namen William Sherlock Scott Holmes) kommunizieren miteinander in Form von E-Mails und seltener Live-Chats. Doch die Autorin, wendymarlowe, hat mit dieser Geschichte auch noch etwas anderes gemacht, sie hat Dear John in Echtzeit gepostet. Das heißt, alle die Dear John vom ersten Post an gelesen haben (der Post war am 19.11.2014) mussten bis zum 9.02.2015 warten, bis sich John und Sherlock tatsächlich Auge in Auge gegenüberstanden. Und wie das überhaupt in Briefform funktioniert hat, verrate ich natürlich nicht.
Leider, und das meine ich ganz erst, habe ich mich immer geweigert sogenannte Work in Progress Fanfiction zu lesen. Ich hatte über tumblr schon etwas von dem Dear John-Phänomen gesehen, aber beschlossen gar nicht erst damit anzufangen. Im Endeffekt bin ich traurig darüber, weil das ursprügliche Leseerlebnis vermutlich fantastisch war. Auf der andere Seite bin ich aber auch froh, denn es gibt die ein oder andere schwierige Stelle in Dear John. Insbesondere ist da eine wochenlange Funkstille zu nennen, die sich selbst beim normalen Lesen schrecklich anfühlt und die in Echtzeit vermutlich die Hölle pur war.
Es gibt noch zwei weitere kurze Nachfolgegeschichten (eine letzte soll noch folgen). Diese sind aber zum Glück in umgekehrter Reihenfolge erschienen, sodass der Abschluss der Geschichte, The Apology genannt, in trockenen Tüchern ist. wendymarlowe empfiehlt allen, für den originalen 'Echtzeit-Effekt' auch die Kommentare zu Dear John auf AO3 zu lesen. Und ich muss ihr da recht geben. Nach einem ersten Durchjagen, habe ich bei Dear John einen zweiten Durchgang mit Kommentaren gemacht. Es ist so viel besser, die ganzen Reaktionen zu erleben. Immerhin habe ich es bis fast zum 40 Kapitel geschafft, bevor ich mir doch den Seelenbalsam der Abschlussgeschichte (The Apology) gegönnt habe, um danach weiter im Mailverkehr zu versinken.
Die ganze Idee ist fantastisch gewesen und alleine die Tatsache, dass die Geschichte inzwischen fast 70.000 Hits hat, sagt alles. wendymarlowes Geschichte ist gar nicht mal so lang (gute 23,000 englische Wörter entsprechen etwas über 50 Buchseiten), trotzdem bringt einem Dear John ein unglaublich fesselndes, ungewöhnliches und hervorragendes Leseerlebnis.
Fazit: Absolut empfehlenswert.
Wissenswertes zum Schluss:
Um den Titel in all seinen Facetten würdigen zu können, muss man Folgendes wissen: Seit dem zweiten Weltkrieg gibt es die Bezeichnung des 'Dear John letter'. Damit sind Briefe gemeint, in denen die Liebste von Daheim mit dem Soldaten an der Front Schluss macht (mehr hier). Und tatsächlich hat mich diese Geschichte in Kombination mit einem weiteren Fanfiction, in dem Sherlock tatsächlich einen solchen Brief schreibt, erst darauf gebracht, dass es hier nicht nur um ein 'Lieber John' geht. Sag noch mal einer Fanfiktion seien ein minderwertiger Abklatsch von Büchern und man könne nichts lernen. Als weibliches Pendant fungiert übrigens Dear Jane.
17.Mär 2015 |
~ND
Lifers |
Torrey ist schon vieles genannt worden: Verantwortungslos, trashig, Schlampe. Das ist ihr im Grunde aber eigentlich ziemlich egal. Sie ist nunmal so wie sie ist und mag sich so. Sie hat Spaß an Sex und sie sieht nicht ein, sich dafür entschuldigen zu müssen. Nun musste sie allerdings vorrübergehend wieder bei ihrer Mutter einziehen, die mittlerweile Mitten im Nirgendwo von Texas als Reverend arbeitet, und in diserer kleinen Stadt kommt Torreys Einstellung leider nicht besonders gut an. Aber was solls, sie hat nicht vor, länger als nötig dort zu bleiben und so lang wird sie die Predigten ihrer Mutter und die finsteren Blicke der Stadtbewohner schon noch aushalten.
Doch es gibt jemanden, der noch ein weitaus schwereres Los gezogen hat, als Torrey: Jordan wurde gerade erst aus dem Gefängnis entlassen und darf dank seiner Bewährungsauflagen die Stadt nicht verlassen. Das bedeutet, dass er jeden Tag mit dem konfrontiert wird, was er getan hat - und die ganze Stadt lässt es ihn nicht vergessen. Überall wo er hingeht, wird ihm nichts als Hass und Verachtung entgegengebracht - selbst in seinem eigenen Elternhaus.
Dass es nicht einfach ist, unter diesen Umständen einen Job zu finden, versteht sich von selbst. Einzig die Pfarrerin erbarmt sich und versucht ihm, hier und da ein paar kleine Jobs zu besorgen. So kommt es, dass Jordan und Torrey sich begegnen und Freunde werden. Torrey ist die Einzige, die Jordan nicht verurteilt und wie einen normalen Menschen behandelt und Jordan mag Torrey so, wie sie ist. Es dauert natürlich nicht lange, bis sich mehr zwischen den beiden entwickelt. Doch haben die beiden eine Zukunft, wenn Jordan eigentlich in seinem Kopf immer noch im Gefängnis ist und Torrey nicht vorhat, noch lange in der Stadt zu bleiben?
Nachdem ich The Traveling Man von Jane Harvey-Berrick gelesen habe, wollte ich unbedingt noch mehr von dieser Autorin lesen und die Wahl fiel schnell auf Lifers. Leider kann dieses Buch aber kein bisschen mithalten.
Die Grundgeschichte ist eigentlich nicht schlecht. Torrey ist ein Mensch, der im texanischen Nirgendwo nicht wirklich hineinpasst und überall anecken muss. Die Vorurteile, mit denen sie konfrontiert wird, sind nicht ohne und sorgen für einige interessante Szenen. Die eigentliche Handlung dreht sich aber natürlich um Jordan und die Aufarbeitung seiner Vergangenheit. Niemand lässt ihn je vergessen, was er getan hat, am allerwenigsten er selbst und er muss erst wieder lernen, was es bedeutet zu leben. Einige emotionale Momente sind also auch hier garantiert.
Leider ist das ganze Drumherum aber nur teilweise gelungen. Ich bin mit Torrey nie so richtig warm geworden. Es ist zwar bewunderndswert, wie sehr sie sich für andere einsetzt und dass sie sich nichts gefallen lässt, aber insgesamt ist sie mir einfach zu barsch, grob und einfach unsympathisch gewesen. Feingefühl ist ihr völlig fremd und sie ist oft unnötig unfreundlich. Außerdem rastet sie wegen jeder Kleinigkeit immer gleich aus und sorgt so für mehr Drama, als eigentlich nötig wäre. Jordan wirkt dagegen ziemlich passiv. Ich hatte zwar schon Mitleid mit ihm, aber er war mir teilweise einfach zu teilnahmslos und dass bei den beiden Torrey die Hosen anhatte, ist natürlich klar. Er war ein sehr stiller und ruhiger Charakter, bei dem mir irgendetwas gefehlt hat. Auch die Beziehung zwischen den beiden war ein bisschen schwierig. Jordan verliebt sich viel zu schnell und als Leser wundert man sich da schon, ob es nicht einfach nur daran liegt, dass er seit 8 Jahren keine Frau mehr hatte. Dass er ihr schon nach ein paar Tagen sagt, dass er sie liebt, macht das nicht glaubwürdiger.
Mit schwierigen Charakteren könnte ich eigentlich noch leben. Was mich aber wirklich gestört hat, ist ausgerechnet der Schreibstil, der mir in The Traveling Man noch so gut gefallen hat. Jane Harvey-Berrick benutzt viel zu viele Ausrufezeichen und man hat ständig das Gefühl, dass sich die Figuren nur anschreien. Außerdem benutzt sie jede texanische Floskel und jedes Sprichwort, die ihr so einfallen könnte. Es hat sich furchtbar kitschig gelesen und so gewirkt, als würden Menschen in Texas sich nur in komplett albernen Klischees unterhalten. Leider hat mir das ziemlich viel von diesem Buch verdorben.
Lifers von Jane Harvey-Berrick war deshalb eher eine Enttäuschung für mich. Es war zwar kein kompletter Reinfall, aber definitiv nicht so gut, wie ich erwartet hatte. Sehr schade, denn die Geschichte hatte eigentlich relativ viel Potenzial.
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