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11.

Apr 2015

~ND

The Novice

Im Königreich Hominum gibt es bereits seit Jahrtausenden keinen wirklichen Frieden mehr. Die Beziehung zum angrenzenden Reich der Elfen ist von jeher angespannt und nach einigen politischen Auseinandersetzungen herrscht nicht gerade Vertrauen zwischen den Menschen und Elfen. Auch mit den Zwergen gibt es immer wieder Probleme - weshalb es viele Menschen gibt, die sowohl die Elfen als auch die Zwerge hassen. Doch eines haben alle drei Rassen gemeinsam: Ihren eigentlichen Feind, die Orks. Gegen diese wilden Kreaturen müssen sie zusammen arbeiten, um eine Chance zu haben.
Der 15-jährige Fletcher bekommt davon allerdings nur wenig mit. Der Waise lebt bei seinem Lehrer und Ziehvater Berdon in einem kleinen Dorf in einem Grenzgebiet und macht eine Ausbildung zum Schmied. Außer ein bisschen Ärger mit den reichen, arroganten Jugendlichen aus seinem Ort führt er ein raues, aber relativ ruhiges Leben.
Das ändert sich allerdings alles an dem Tag, an dem ihm ein uraltes Buch eines Ork-Schamanen in den Schoß fällt. Ohne wirklich zu wissen, was er da eigentlich tut beschwört er einen Dämonen herauf. Daraufhin überstürzen sich die Ereignisse und Fletcher muss Hals über Kopf aus dem Dorf flüchten.
Fletcher gelingt es, sich durch bis zur Hauptstadt durchzuschlagen, wo es ihm dank seiner neugewonnenen magischen Fähigkeiten gelingt, an der Vocans Academy angenommen zu werden. Dort werden die battlemages ausgebildet - die einzige wirksame Waffe gegen die Orks. Doch Fletcher hat keine Ahnung, wem er dort trauen kann - den Menschen? Oder dem ersten Zwerg und der ersten Elfin, die jemals an der Academy angenommen wurden? Jeder in der Academy scheint Hintergedanken und seine ganz eigenen Pläne zu haben...und Fletcher macht sich ohne es zu wollen einen Feind nach dem anderen...

Ich habe viele sehr gute Rezensionen zu The Novice von Taran Matharu gesehen, sowohl auf Goodreads, als auch auf Wattwap, wo dieser Roman in kürzester Zeit tausende von Fans gewinnen konnte. Das tolle Cover, das mir von Anfang an gefallen hat, hat dann noch sein Übriges dafür getan, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Leider habe ich meine Erwartungen aber zu hoch gesteckt.
Eigentlich hat The Novice aber ganz nett angefangen. Fletcher hatte kein einfaches Leben. In seinem Heimatort Pelt gibt es kaum Luxus und selbst wenn, könnte er ihn sich eh nicht leisten. Trotzdem ist er ein guter Kerl. Er hat sich alles, was er besitzt, selbst erarbeitet und ein starkes Gerechtigkeitsempfinden. Als er schließlich seine Heimat verlässt und in der Academy landet, muss er sich ziemlich schnell umstellen. Er lernt dort viele neue Gesichter kennen: Othello, der erste Zwerg, der in der Academy lernen darf und dessen Familie einige dunkle Geheimnisse zu haben scheint; Sylva, eine Elfe, die nur an der Academy ist, um politisch zwischen den Elfen und der nächsten Herrscher-Generation der Menschen zu vermitteln; die adligen Zwillingen Tarquin und Isodora, die nichts lieber zu tun scheinen, als anderen ihre Stellung und ihren Reichtum in den Rachen zu schieben. Auch Fletchers Lehrer sind eine bunte Mischung. Einige scheinen faire und gute Menschen zu sein - andere möchten offensichtlich nichts lieber, als Fletcher, der als Waise und Plebejer ihrer Meinung nach ganz unten in der Hackordnung ist, auf Knien zu sehen. Grundsätzlich ist die Riege an Charakteren in The Novice also nicht uninteressant. Irgendwie aber blieben alle Figuren sehr eindimensional. Fletcher ist zwar sympathisch, aber Taran Matharu hat ihm nicht gerade viele Schichten verliehen. Auch seine Mitschüler sind eher einfach gestrickt. Man weiß sofort, wer gut oder böse ist. Die Helden in dieser Geschichte sind übergut, und die Bösewichte allesamt überspitzte gemeine Fieslinge. Selbst Charaktere, die offensichtlich als zwielichtig gelten sollten, sind sehr durchschaubar. Die einzigen Ausnahmen bilden Fletchers Sponsor Arcturus, der doch noch das ein oder andere Geheimnis bereithält, und Fletchers Dämon Ignatius. Dieser kleine Kerl hat wirklich ganz schnell mein Herz erobert und ist einfach zu niedlich.
Der Geschichte hat das leider aber auch nicht wirklich geholfen. Alles war einfach zu simpel gestrickt. Das ganze Konstrukt mit der Schule und den verschiedenen Gruppen (Zwerge, Elfen, Orks, Adel etc.) ist zu einfach gehalten. Fletcher fallen viele Dinge zu konstruiert in den Schoß. Z.B. überhört er öfter mal die Pläne seiner Feinde, die sich rein zufällig immer genau über das unterhalten, was er gerade wissen muss - und auch immer in genau dem Umfang, den er braucht, um diese Pläne zu durchkreuzen.

Alles in allem war mir The Novice von Taran Matharu deshalb zu wenig komplex - sowohl was die Handlung, als auch die Charaktere angeht. Fletcher und seine Freunde sind zwar 15, allerdings kam mir das Buch meist so vor, als würde es sich an ein deutlich jüngeres Publikum richten.
Potenzial hatte die Geschichte zwar allemal, leider wurde aber bei weitem nicht alles herausgeholt, was sie hergegeben hätte. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass ich die Fortsetzung lesen werde, denn gerade gegen Ende ist die Geschichte doch nochmal spannend geworden. Mal sehen, was sich dieser junge Autor, der The Novice mit gerade mal 22 Jahren geschrieben hat, als nächstes für seine Figuren ausdenkt.

The Novice erscheint am 5. Mai. 2015 in den USA/UK. Die deutschen Rechte hat sich der Heyne Verlag gesichert.

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09.

Apr 2015

~ND

Off Sides

Off #1

Danny Cross hat alles verloren: Ihre Eltern, ihr Heim, ihr Stipendium, ihre Musik. Sie hat zwei Jobs, um sich über Wasser zu halten, ihre Schulden zu begleichen und zumindest ein paar Kurse an der Northeastern University besuchen zu können. Trotzdem hat sie nie ihre Lebenslust und Fröhlichkeit verloren.
Genau das ist der Grund dafür, wieso Ryan Burnham, der wohlhabende Sohn eines Senators, Danny nicht mehr aus dem Kopf bekommt seit er sie zum ersten Mal bei ihrem Job in einem Diner gesehen hat. Sie sollte mit ihren gefärbten Haaren und Piercings das letzte Mädchen sein, das Ryan interessiert und seine Eltern wären entsetzt, wenn sie sie sehen würden. Doch für Ryan wird Danny schnell die schönste Frau, die er je gesehen hat und er denkt gar nich daran, sie wieder aufzugeben.
Doch leider sehen die meisten Leute in Ryans Umfeld das ganz anders: Manche seiner Freunde machen sich über seine Beziehung mit einer Bedienung lustig, seine Ex-Freundin lässt keine Gelegenheit aus, Danny zu erniedrigen und seine Familie behandelt sie wie Dreck - und stellt Ryan schon bald vor eine schwierige Entscheidung...

Off Sides von Sawyer Bennett behandelt im Endeffekt die gleiche Geschichte, wie unzählige New Adult / College Bücher zuvor schon: Ein wolhabender Charakter, dem alle Türen offen stehen und ein armer Charakter, vom Schicksal gezeichnet und mittellos, verlieben sich ineinander und müssen für eine gemeinsame Zukunft kämpfen. Dieses Schema funktioniert manchmal besser und manchmal schlechter und Off Sides siedelt sich vermutlich irgendwo in der Mitte an. Es liefert nicht wirklich etwas Neues, weswegen die Geschichte auch keinen wirklich starken Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Das wird auch nicht besser durch die Tatsache, dass das Buch mit kaum 200 Seiten sehr kurz geraten ist. Die Dinge entwickeln sich sehr schnell und das lässt zwischen den wichtigen (und eben großteils schon bekannten) Knackpunkten kaum Zeit, die Handlung mit ein paar individuelleren Szenen aufzupolstern. Ebenfalls problematisch an der Kürze des Buchs ist, dass sich auch die Gefühle zwischen den Figuren dementsprechend schnell entwickeln müssen. Schon nach wenigen Tagen haben Ryan und Danny tiefe Gefühle füreinander und schon nach einem Date, bei dem sie nicht mal über die Zukunft sprechen, reden sie in ihren Gedanken bereits von einer Beziehung. Die Geschichte hat sich deshalb oft ein wenig überstürzt angefühlt.

Dass ich Off Sides dann aber doch irgendwie mochte, liegt in erster Linie and Ryan und Danny selbst. Ryan ist unzufrieden mit der Oberflächlichkeit seines Lebens, was ihm aber erst richtig klar wird, als Danny in sein Leben tritt. Sie ist wie ein frischer Wind in seinem trockenen Leben, in dem Eishockey bisher das Einzige war, das ihm wirklich Spaß gemacht hat. Danny hat mir aber am besten gefallen. Sie hat so viel migemacht und gesehen in ihrem Leben und hat dennoch nie aufgegeben. Sie sieht vielleicht ein bisschen wie ein Bad Girl aus, aber sie ist einfach ein rundum guter Mensch, die das wenige, das sie hat, gerne mit anderen teilt. Glücklicherweise hat sie aber so eine spitze Zunge und Humor, dass sie nicht zu sehr wie ein übertriebener Gutmensch rüberkommt.

Alles in allem ist es deshalb besonders den beiden Hauptfiguren zu verdanken, dass mir Off Sides von Sawyer Bennett am Ende doch irgendwie ganz gut gefallen hat, obwohl es zu kurz und etwas überstürzt geraten ist. Mal sehen, ob ich die anderen Bücher der Off Reihe auch noch lesen werde, die übrigens immer von einem anderen Paar handeln.
Neugierig bin ich zumindest schon ein wenig, denn das nächste Buch wird von Ryans Schwester handeln, die ziemlich viel Potenzial zu einer interessanten Heldin zeigt.

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07.

Apr 2015

~ND

The Traveling Woman

Enthält Spoiler für The Traveling Man.

Nachdem Aimee den Sommer auf Reisen mit ihrer großen Liebe Kestrel und seiner tourenden Motorrad-Stunt-Show verbracht hat, ist sie nun zurück in ihrem normalen Leben. Doch das kommt ihr mit einem Mal ziemlich klein und beengt vor. Sie liebt ihren Job als Lehrerin zwar immer noch sehr, aber ihr Leben ist einfach nicht mehr das gleiche, ohne Kes darin. Dass die beiden nicht gerade im Guten auseinander gegangen sind, macht die Sache nicht einfacher.
Umso glücklicher und überraschter ist sie, als Kes einen Monat nach ihrer Trennung plötzlich vor ihrer Schule auftaucht. Wie Aimee ging es auch ihm schrecklich in den Wochen ohne sie und er macht ihr einen Vorschlag: Nachdem sie es auch für ihn getan hat, will nun Kes in Aimees Schuhe schlüpfen und ein paar Wochen in ihrer Welt verbringen.
Doch kann jemand, der nur das Jahrmarktleben kennt und dem seine Freiheit so wichtig ist, wie Kes, in den immer gleichen vier Wänden glücklich werden? Und wie soll er mit seiner Legasthenie zurecht kommen, jetzt, wo er ein "normales" Leben führen soll?
Diese Fragen muss sich auch Aimee stellen und schon bald eine schwere Entscheidung treffen...

Nachdem ich The Traveling Man, den ersten Teil dieser Duologie, verschlungen und sofort geliebt hatte, konnte ich The Traveling Woman gar nicht schnell genug in die Hände bekommen. Und Jane Harvey-Berrick ist damit glücklicherweise auch ein im Großen und Ganzen sehr gelungener Abschluss für ihre Geschichte gelungen.
Die erste Hälfte der Geschichte dreht sich um Aimees und Kestrels Hauptproblem: Wie können sie sich ein gemeinsames Leben aufbauen? Spätestens nach den ersten paar Seiten wird endgültig klar, dass diese beiden zusammen gehören und so muss sich nun auch ein für alle Mal eine Lösung für dieses Problem finden. Ich habe Kes dafür geliebt, dass er den Spieß umgedreht und zumindest versucht hat, in Aimees Leben einen Platz zu finden. Und obwohl er sich wirklich bemüht, bekommt man auch als Leser sehr schnell das Gefühl, dass es einfach nicht er ist und er niemals damit glücklich werden könnte. Emotional gesehen hat mir dieser Teil sehr gut gefallen. Allerdings gab es dennoch ab und zu ein paar Strecken, die sich etwas hingezogen haben.
Über die zweite Hälfte möchte ich nicht viel verraten - nur, dass sie mir noch besser gefallen hat, als die erste. Die Geschichte nimmt hier etwas mehr an Fahrt auf und wir sehen wieder ein wenig mehr Action und vor allem Entwicklung.
Zwar ist die Handlung hier und da etwas vorhersehbar, aber das ändert nichts daran, dass Jane Harvey-Berrick uns auch in The Traveling Woman wieder auf eine sehr emotionale und schöne Geschichte mitnimmt. Das liegt vor allem daran, dass wir endlich die Wahrheit über Kes Geheimnis, seine Familie und seine Vergangenheit erfahren. Ich hatte bereits einige Ideen im Kopf, was denn nun das große Geheimnis sein könnte, muss aber sagen, dass Jane Harvey-Berrick mich sehr überrascht hat, denn mit dieser Auflösung hatte ich wirklich nicht gerechnet.
Einzig was das Leben auf Reisen mit dem Jahrmarkt angeht bin ich ein bisschen enttäuscht worden. Das war es nämlich, was The Traveling Man in meinen Augen so besonders gemacht hat und das hat in The Traveling Woman leider nur sehr wenig Platz in Anspruch eingenommen. Wir sehen zwar jede Menge alte Gesichter wieder und einige wichtige Entwicklungen gehen mit ihnen einher, von dem eigentlichen Leben sehen wir leider aber nur sehr wenig.
Doch das macht Jane Harvey-Berrick zu großen Teilen mit dem Ende wieder wett. Hier passiert etwas, das auf den ersten Blick eventuell ein klein wenig weithergeholt wirken könnte...doch wenn man im Anschluss die Botschaft der Autorin liest, dann wird dem Leser einiges klar und man sieht die Geschichte gleich in einem ganz anderen Licht, das mir ehrlich gesagt ein bisschen die Tränen in die Augen getrieben hat. Allgemein fand ich es sehr schön, dass das Ende ziemlich realistisch geraten ist. Jane Harvey-Berrick liefert nicht plötzlich alle Antworten. Vieles von Aimees und Kes Geschichte und den Schicksalen all ihrer Freunde bleibt offen - das ist aber okay. Schließlich ist ihr Leben nicht vorbei, nur weil die Geschichte es ist.

Alles in allem bin ich also ziemlich zufrieden mit The Traveling Woman von Jane Harvey-Berrick und dem Weg, den die Autorin für ihre Charaktere gewählt hat. Zwar ist es manchmal etwas vorhersehbar, trotzdem ist und bleibt es eine schön geschriebene und emotionale Geschichte, die ich nicht so schnell vergessen werde.

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04.

Apr 2015

~ND

The Hook Up

Als Anna und Drew sich in einem Kurs in ihrem letzten College Jahr zum ersten Mal begegnen, fühlen sie sich sofort zueinander hingezogen. Keiner der beiden kann sich erklären, woher diese Anziehung kommt, sie können sie aber auch nicht leugnen. Doch während Drew nichts lieber tun würde, als die temperamentvolle, kurvige Anna näher kennen zu lernen, versucht diese nur so weit wie möglich von ihm weg zu kommen.
Anna kennt Typen wie Drew - Star-Quaterback der Uni und immer im Mittelpunkt, egal wo er auch hingeht - und sie möchte damit nichts zu tun haben. Zwar lässt Drew mit seinem Charme und seiner Schlagfertigkeit ihr Herz höher schlagen und beweist damit immer wieder, dass er vom Klischee des dummen Sportlers nicht weiter weg sein könnte, doch Anna weiß einfach, dass sie am Ende verletzt wird, wenn sie sich auf ihn einlassen würde.
Doch es kommt, wie es kommen musste und auf einer Party können Drew und Anna schließlich nicht mehr die Finger voneinander lassen. Doch Anna muss Schadensbegrenzung betreiben, also stellt sie ein paar Grundregeln auf: Keine Dates, keine Übernachtungen, kein Küssen. So kann Anna nicht Gefahr laufen, sich zu sehr auf Drew einzulassen – das versucht sie sich zumindest einzureden.
Für Drew dagegen ist die Sache ganz klar: Er will Anna, wie er noch nie eine Frau zuvor wollte - und er ist bereit für sie zu kämpfen.

Eigentlich war es wirklich eine ganz nette Abwechslung, dass es in The Hook Up von Kristen Callihan mal die Frau war, die sich ein wenig bitten ließ, wenn es darum ging, eine Beziehung einzugehen. Mit Drew wusste man eigentlich von Anfang an, woran man war. Er ist der Star des Footballteams, intelligent und dazu noch ein rundum guter Kerl. Er ist fast schon zu perfekt. Das macht ihn zwar sicher nicht zum spannendsten Charakter, den es gibt, aber man muss ihn einfach mögen glaube ich. Mit Anna verhält es sich da schon ein wenig anders. Sie war in der High School der unauffällige Außenseiter, dem nie jemand große Beachtung geschenkt hat, außer vielleicht, um sich über sie lustig zu machen. Dass sie ein paar Kilo zu viel hatte, hat die Sache nicht einfacher gemacht. Mittlerweile fühlt sie sich zwar wesentlich wohler mit sich selbst, doch so ganz konnte sie ihre alten Komplexe immer noch nicht ablegen. Deshalb kann sie sich auch nicht auf Drew einlassen. Sie weiß zwar schon nach kurzer Zeit, dass er es ehrlich mit ihr meint, doch die Neugier und der Tratsch, dem sie dadurch ausgesetzt ist, kann sie einfach nicht ertragen. All das war absolut verständlich und ich habe ihre Zurückhaltung durchaus verstanden. Wie sie allerdings damit umgegangen ist, ging mir oft gehörig auf die Nerven. Sie verletzt Drew in einer Tour und lässt ihn ständig wissen, dass er nichts weiter als eine Bettgeschichte für sie ist. Klar, die beiden haben ihre "Beziehung" am Anfang so definiert, aber sie ist sich absolut im Klaren darüber, dass sie ihn hinhält und wie es Drew eigentlich geht. Dass sie ihn eigentlich genauso will, wie er sie, macht die Sache eigentlich nur noch schlimmer. Die meiste Zeit fand ich Anna deshalb extrem anstrengend und frustrierend und sie hat einige Sympathiepunkte bei mir eingebüßt. Sie ist zwar eine starke und eloquente junge Frau (mitunter die einzigen Punkte, die ich wirklich an ihr mochte), sie konnte aber auch sehr bissig und gemein sein und Leute (vor allem Drew) genau dort treffen, wo es am meisten weh tut.

Dass die Geschichte zwischen Anna und Drew alles andere als einfach ist, versteht sich daher natürlich von selbst. Meistens fand ich ihr Hin und Her zwar ziemlich herzzerreißend, aber auch sehr unterhaltsam. Trotzdem gab es den ein oder anderen Moment, an dem sich die Handlung etwas zu gestreckt und langgezogen angefühlt hat. Kristen Callihan hat zwar versucht, die Geschichte durch die Nebencharaktere hier und da ein wenig aufzulockern, doch das ist nicht immer gelungen. Vor allem deswegen, weil der Leser hier in vielen Dingen in der Luft hängen gelassen wird. Wie geht es weiter für Annas beste Freundin Iris und ihrem Freund Henry? Sagt Iris Bruder George ihr die Wahrheit über sein Praktikum? Wie geht es mit Annas Mutter weiter? Man lernt diese Figuren kennen, aber irgendwie bringt Kristen Callihan ihre Gedanken hier nicht wirklich zu Ende. Mit Drews Team Kollegen ging es mir ähnlich, allerdings bekommen einige von ihnen in Zukunft ihre eigenen Bücher, weshalb es sich in ihren Fällen eher wie eine Vorbereitung angefühlt und neugierig gemacht hat.
Auch das Ende war für meinen Geschmack ein klein wenig zu schnell abgehandelt. Bis kurz vor Schluß stehen Drew und Anna vor einem riesigen Problem - eines, das bei weitem wichtiger, als ihre Konflikte vom Anfang war - und hier hätte die Geschichte durchaus noch etwas mehr Polster vertragen. Der Epilog ist sehr spärlich ausgefallen und auch wenn das grundsätzliche Geschehen schon ein befriedigendes Ende bringt, fehlte doch noch ein wenig der letzte Schliff.

The Hook Up von Kristen Callihan ist sicher nicht die einfallsreichste Geschichte aller Zeiten, aber es war ein Buch, das durchaus Spaß gemacht hat und vor allem Fans von Beautiful Disaster und The Deal / The Deal - Reine Verhandlungssache sicher ebenfalls gefallen wird. Zwar waren die Charaktere nicht die einfachsten, ein paar unterhaltsame und romantische Lesestunden sind aber auf jeden Fall drin.

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03.

Apr 2015

~nef

A Girl Walks into a Bar / Kommt eine Frau in eine Bar ...

Tags: Erotik
Cover Kommt eine Frau in eine Bar deutsch

'Kommt eine Frau in eine Bar ...' so kann jede Art von Geschichte beginnen - ein Thriller, ein Liebesroman, eine Erzählung. In diesem Fall handelt es sich um eine erotische Geschichte, die der Leser selbst bestimmen kann. Die drei Autorinnen Paige Nick, Helen Moffett und Sarah Lotz haben sich zusammengetan um einen Roman zu schreiben, der für jeden Leser anders verlaufen kann.

So habe ich mich mit Klebchen gewaffnet und meine erste Reise durch das Buch markiert um mich beim zweiten Mal auf einen anderen Weg zu begeben. Zumindest am Anfang wird man immer wieder auf eine Spur geschickt, das fand ich sehr schade. Da hätten mich die anderen Stränge doch auch interessiert. Dafür teilt es sich dann später, nach der Bar in sehr interessante Abschnitte.

Ich habe bisher noch nie solch einen Roman gelesen und ich dachte mir - das teste ich mal aus. Dann meinte eine Bekannte 'Das habe ich einmal mit einem Buch probiert, hat mir überhaupt nicht gefallen.' Gut. Das war mein ausschlaggebender Punkt, direkt mit dem Buch zu starten. Und was soll ich sagen - mir gefällt es. Es macht wirklich Spaß zu überlegen, ob man nun nach links oder nach rechts geht. An manchen Punkten hat man sogar drei Auswahlmöglichkeiten und hinter jeder Biegung verbirgt sich etwas anderes spannendes.

Von dem eigentlichen Inhalt verrate ich euch an dieser Stelle natürlich nichts. Das müsst ihr schon selbst ausprobieren ^^ Der Schreibstil ist wie eine Spielanleitung gehalten. Die Autoren setzen den Leser als Hauptperson ein und agieren wie ein Spielleiter in einem Rollenspiel. Denn etwas anderes ist es ja eigentlich auch nicht.
Die erotischen Szenen sind teilweise (humorvoll) komisch, teilweise sehr elektrisierend und teilweise sinnlich.

So, habe ich euch nun neugierig gemacht? Dann versucht es einfach mal!

Einen lieben Dank an den Goldmann- Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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