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14.

Apr 2015

~ND

A Perfect Ten

Oren "Ten" Tenning hatte nie Probleme, Frauen ins Bett zu kriegen - und das waren einige. An seiner Uni hat er sich deshalb über die Jahre hinweg einen sehr zweifelhaften Ruf zugelegt und über ihn und seine Sexkapaden kusieren allerlei Menge pikante Gerüchte. Die meisten davon hat er allerdings selbst aus schierer Langeweile in die Welt gesetzt. An einer festen Beziehung hat er kein Interesse und es gab auch lange Zeit niemanden, der ihn überhaupt interessiert hätte.
Zumindest bis vor c.a. einem Jahr, als Caroline Gamble in sein Leben getreten ist. Sie ist die Schwester seines besten Freundes Noel und als ob das noch nicht schon Grund genug wäre, sich von ihr fern zu halten, hat Caroline im letzten Jahr eine Menge durchgemacht und braucht niemanden wie Ten in ihrem Leben. Das ändert allerdings nichts daran, dass er sie nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Er versucht ehrlich von ihr fernzuhalten, doch er zankt sich einfach zu gern mit der temperamentvollen Caroline. Die Tatsache, dass sie bereits zwei Mal versucht hat, ihn zu küssen, macht die Sache nicht einfacher für ihn und stellt seine Standhaftigkeit auf eine harte Probe.

Caroline ist fast soweit Ten ein für alle Mal aufzugeben. Zwei Mal hat er sie nun schon abgewiesen - ausgerechnet DER Frauenheld der Uni, der sonst nie etwas anbrennen lässt - und noch einen Schlag, kann ihr Ego nicht verkraften. Doch dann bietet sich ihr eine Gelegenheit, die sie sich nicht entgehen lassen kann: Wenn sie es richtig anstellt, kann sie eine Nacht mit Ten verbringen, ohne, dass er jemals herausfindet, dass er in Wirklichkeit Caroline in seinem Bett hatte, anstatt einer seiner vielen namenlosen Eroberungen. Doch was ein einfacher, einmaliger One-Night-Stand werden sollte, wächst Caroline schon bald über den Kopf...

Wer die anderen Bücher der Forbidden Men Reihe von Linda Kage gelesen hat, der weiß bereits, dass sich die Sache zwischen Caroline und Ten schon seit einiger Zeit anbahnt. In A Perfect Ten wird ihre Geschichte nun endlich aufgelöst - und das hat ein ziemlich ereignisreiches Buch ergeben.
Dabei muss ich allerdings zugeben, dass es für meinen Geschmack gar nicht mal so vielversprechend angefangen hat. Wie gesagt hat sich Caroline eine ziemlich hinterlistige Aktion ausgedacht, um endlich an Ten ranzukommen, was aber natürlich in einem ziemlichen Chaos endet. Nach einiger Zeit sah es deshalb so aus, als würde sich A Perfect Ten nur um die Konsequenzen dieser List drehen - inklusiver aller Irrungen, Wirrungen, Missverständnisse und falscher Schlussfolgerungen, die sie nach sich zieht. Und wenn das eingetreten wäre, hätte mir das Buch sehr schnell auf die Nerven gehen können, einfach weil es ein wenig albern und übertrieben war und in meinen Augen nicht genug Stoff hergegeben hätte.
Zum Glück hat das aber nur den Einstieg in die Geschichte ausgemacht und den nötigen Anstoss gegeben, damit sich Carolines und Tens Beziehung entfalten kann. Und die hat sich dann weitgehend sehr glaubhaft und gemächlich entwickelt, ohne auch nur einen Moment langweilig zu sein.
Mir haben die beiden als Paar noch besser gefallen, als ich es erwartet hatte. Caroline hat wie gesagt eine schwere Zeit hinter sich und beginnt erst jetzt wirklich zu heilen. Trotzdem ist sie kein Mauerblümchen, das sich unterbuttern lässt. Sie nimmt sich, was sie will und gibt nicht so schnell auf. Ich hätte zwar ohne ihren Hang leben können, alle Frauen, die auch nur mit Ten reden, als "whore", "slut" oder "skank" zu bezeichnen, im Großen und Ganzen ist sie aber eine tolle Heldin, die auch mal Rückgrat zeigt. Und Ten ist eh nochmal eine Sache für sich. Er ist seit dem zweiten Buch der Forbidden Men Reihe dabei und auch wenn ich am Anfang ein wenig skeptisch war, was seinen Charakter anging, liebe ich ihn mittlerweile. Er kann keinen Satz sagen, ohne zu fluchen, reißt in den unmöglichsten Situationen schweinische Witze und hat für jeden, der ihm wichtig ist, einen albernen Spitznamen. Doch hinter seiner Fassade als Clown versteckt sich ein wirklich guter Kerl, dessen Leben nicht so leicht und unbeschwert ist, wie er gerne allen weiß machen würde. Vieles wurde bereits im letzten Buch angedeutet, die wirklichen Auswirkungen zeigt Linda Kage aber natürlich erst in diesem Band auf. Diese Erkenntnis, gepaart mit der unglaublichen süßen (und frotzeligen) Art, in der er mit Caroline umgeht, haben mir seine Figur nur noch mehr versüßt.

Deshalb fand ich A Perfect Ten unterm Strich doch sehr gelungen. Zwar übertreibt es Linda Kage hier und da manchmal ein wenig mit den dramatischen Wendungen (vor allem gegen Ende), trotzdem ist und bleibt A Perfect Ten ein wirklich unterhaltsames Buch, das meinen Lieblingscharakteren dieser Reihe im Großen und Ganzen gerecht wurde. Dass Linda Kage wieder sehr geschickt den ganzen restlichen und immer größer werdenden Freundeskreis eingebaut hat, war noch das i-Tüpfelchen. Denn selbst wenn ich nicht mit allen Büchern dieser Reihe komplett zufrieden war, freue ich mich doch jedes Mal auf ein Wiedersehen mit diesen Charakteren.

Noch eine kleine Anmerkung: Man kann die Bücher dieser Reihe definitiv einzeln lesen, allerdings bauen sie in Details doch aufeinander auf, weswegen ich trotzdem empfehlen würde, mit dem ersten Buch anzufangen.

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12.

Apr 2015

~nia

Restless Spirits

Endlich ist Henry Strauss Chance gekommen. Nachdem ein betrügerisches Medium seine Familie um ihr Erspartes gebracht hat, hat er nichts unversucht gelassen, um der Anderswelt mit wissenschaftlichen Mitteln beizukommen. Und nun hat ihn der Reiche Unternehmer Dominic Gladfield in das Geisterhaus Reyhome Castle eingeladen. Endlich kann Henry beweisen, dass sein Electro-Séance funktioniert, indem er mithilfe des Apparats die Geister im Haus verjagt. Einziges Problem: Gladfield hat auch noch zwei Medien eingeladen, die dieselbe Aufgabe haben. Und nur der, der als erster Erfolgreich ist, bekommt das üppige Preisgeld. Doch Henry ist entschlossen, endlich erfolgreich zu sein.

Vincent Night ist ein begabtes Medium, allerdings hat er seiner Profession den Rücken gekehrt, nachdem ein Geist sich seiner bemächtigt hat und dann seinen Mentor und Meister umgebracht hat. Selbst mit den harmlosesten Geistern mag er sich nicht mehr auseinandersetzen, da er schon Schweißausbrüche bekommt, wenn er nur dran denkt seine geistigen Schutzwälle sinken zu lassen. Dummerweise ist seine Freundin und Geschäftspartnerin Lizzi aber alleine nicht in der Lage den gemeinsamen Laden in New York zu unterhalten. Deshalb benötigt sie Vincents Hilfe, als ein Industrieller eine Geistervertreibung bei ihr und einem Konkurrenten bucht. Da das Preisgeld beachtlich ist und Lizzis Talent mehr in der Kommunikation mit Geistern als in ihrer Vertreibung liegt, reißt Vincent mit ihr zu Reyhome Castle. Nicht gerechnet hat Vincent allerdings damit, dass er Lizzis Konkurrenten Henry für ungemein attraktiv hält. Als Vincent Henry dann nach und nach besser kennenlernt, wird die Lage noch komplizierter.

Nicht zu vergessen Reyhome Castle, dass von Geistern verseuchte Haus, das Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens war und dessen Insassen nur darauf gewartet haben, dass lebendige Menschen in seine Mauern kommen. Denn, nichts ist besser als lebendige Energie...

Restless Spirits ist der erste Band der Spirits-Reihe. Dieses Mal näherst sich Jordan L. Hawk dem Übersinnlichen erneut in Form von Geistern, Geisterbeschwörern und Medien. Allerdings spielen Dämonen und moderne Technik hier keine Rolle, wie dies in den SPECTR-Novellen der Fall ist. Henry und Vincent leben wie Whyborne & Griffin im späten 19. Jahrhundert und entsprechend ist die Atmosphäre von Anfang an auf charmante Art und Weise düster. Henry und Vincent haben beide ordentlich Probleme im Gepäck und genau das ist es, was Jordan L. Hawks Bücher so wunderbar macht. Man lernt ihre Charaktere so richtig gut kennen, mit ihren Stärken, Schwächen und Träumen, man verliebt sich in sie und ehe man sich versieht, verzeiht man ihnen auch die dümmsten Fehler. Ja, Jordan hat ihre Leser in einem bombensicheren Griff. Und auch wie all ihre anderen Helden wünscht man sich einfach nur, dass die beiden miteinander ihr Glück finden.

Teilweise waren die Ereignisse für mich einen Tick voraussehbar. Hier bin ich mir aber unsicher, ob das wirklich an der Handlungsstruktur lag, oder daran, dass ich den Stil der Autorin inzwischen wirklich gut kenne. Wenn man alle Bücher und (bis auf eine Kooperation) auch alle Kurzgeschichten gelesen hat, erkennt man vermutlich die Anzeichen für den ein oder anderen Weg, den die Handlung nehmen wird. Dennoch war Restless Spirits ein sehr unterhaltsames Buch. Und nachdem ich erst einmal in dieser Welt angekommen war, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es wird sicher noch ein wenig dauern, bis ich Henry und Vincent so liebe, wie es mit Whyborne & Griffin, Dan und Sam von Hainted oder den SPECTR-Jungs der Fall ist, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung ist gemacht. Irgendwann im Jahr 2015 wird es wohl weitergehen mit Henry und Vincent und der Spirits-Reihe. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen. Doch vorher gibt es ein anderes Highlight: mit Hoarfrost erscheint am 21. April 2015 der nächste Band um Whyborne & Griffin.

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11.

Apr 2015

~ND

The Novice

Im Königreich Hominum gibt es bereits seit Jahrtausenden keinen wirklichen Frieden mehr. Die Beziehung zum angrenzenden Reich der Elfen ist von jeher angespannt und nach einigen politischen Auseinandersetzungen herrscht nicht gerade Vertrauen zwischen den Menschen und Elfen. Auch mit den Zwergen gibt es immer wieder Probleme - weshalb es viele Menschen gibt, die sowohl die Elfen als auch die Zwerge hassen. Doch eines haben alle drei Rassen gemeinsam: Ihren eigentlichen Feind, die Orks. Gegen diese wilden Kreaturen müssen sie zusammen arbeiten, um eine Chance zu haben.
Der 15-jährige Fletcher bekommt davon allerdings nur wenig mit. Der Waise lebt bei seinem Lehrer und Ziehvater Berdon in einem kleinen Dorf in einem Grenzgebiet und macht eine Ausbildung zum Schmied. Außer ein bisschen Ärger mit den reichen, arroganten Jugendlichen aus seinem Ort führt er ein raues, aber relativ ruhiges Leben.
Das ändert sich allerdings alles an dem Tag, an dem ihm ein uraltes Buch eines Ork-Schamanen in den Schoß fällt. Ohne wirklich zu wissen, was er da eigentlich tut beschwört er einen Dämonen herauf. Daraufhin überstürzen sich die Ereignisse und Fletcher muss Hals über Kopf aus dem Dorf flüchten.
Fletcher gelingt es, sich durch bis zur Hauptstadt durchzuschlagen, wo es ihm dank seiner neugewonnenen magischen Fähigkeiten gelingt, an der Vocans Academy angenommen zu werden. Dort werden die battlemages ausgebildet - die einzige wirksame Waffe gegen die Orks. Doch Fletcher hat keine Ahnung, wem er dort trauen kann - den Menschen? Oder dem ersten Zwerg und der ersten Elfin, die jemals an der Academy angenommen wurden? Jeder in der Academy scheint Hintergedanken und seine ganz eigenen Pläne zu haben...und Fletcher macht sich ohne es zu wollen einen Feind nach dem anderen...

Ich habe viele sehr gute Rezensionen zu The Novice von Taran Matharu gesehen, sowohl auf Goodreads, als auch auf Wattwap, wo dieser Roman in kürzester Zeit tausende von Fans gewinnen konnte. Das tolle Cover, das mir von Anfang an gefallen hat, hat dann noch sein Übriges dafür getan, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Leider habe ich meine Erwartungen aber zu hoch gesteckt.
Eigentlich hat The Novice aber ganz nett angefangen. Fletcher hatte kein einfaches Leben. In seinem Heimatort Pelt gibt es kaum Luxus und selbst wenn, könnte er ihn sich eh nicht leisten. Trotzdem ist er ein guter Kerl. Er hat sich alles, was er besitzt, selbst erarbeitet und ein starkes Gerechtigkeitsempfinden. Als er schließlich seine Heimat verlässt und in der Academy landet, muss er sich ziemlich schnell umstellen. Er lernt dort viele neue Gesichter kennen: Othello, der erste Zwerg, der in der Academy lernen darf und dessen Familie einige dunkle Geheimnisse zu haben scheint; Sylva, eine Elfe, die nur an der Academy ist, um politisch zwischen den Elfen und der nächsten Herrscher-Generation der Menschen zu vermitteln; die adligen Zwillingen Tarquin und Isodora, die nichts lieber zu tun scheinen, als anderen ihre Stellung und ihren Reichtum in den Rachen zu schieben. Auch Fletchers Lehrer sind eine bunte Mischung. Einige scheinen faire und gute Menschen zu sein - andere möchten offensichtlich nichts lieber, als Fletcher, der als Waise und Plebejer ihrer Meinung nach ganz unten in der Hackordnung ist, auf Knien zu sehen. Grundsätzlich ist die Riege an Charakteren in The Novice also nicht uninteressant. Irgendwie aber blieben alle Figuren sehr eindimensional. Fletcher ist zwar sympathisch, aber Taran Matharu hat ihm nicht gerade viele Schichten verliehen. Auch seine Mitschüler sind eher einfach gestrickt. Man weiß sofort, wer gut oder böse ist. Die Helden in dieser Geschichte sind übergut, und die Bösewichte allesamt überspitzte gemeine Fieslinge. Selbst Charaktere, die offensichtlich als zwielichtig gelten sollten, sind sehr durchschaubar. Die einzigen Ausnahmen bilden Fletchers Sponsor Arcturus, der doch noch das ein oder andere Geheimnis bereithält, und Fletchers Dämon Ignatius. Dieser kleine Kerl hat wirklich ganz schnell mein Herz erobert und ist einfach zu niedlich.
Der Geschichte hat das leider aber auch nicht wirklich geholfen. Alles war einfach zu simpel gestrickt. Das ganze Konstrukt mit der Schule und den verschiedenen Gruppen (Zwerge, Elfen, Orks, Adel etc.) ist zu einfach gehalten. Fletcher fallen viele Dinge zu konstruiert in den Schoß. Z.B. überhört er öfter mal die Pläne seiner Feinde, die sich rein zufällig immer genau über das unterhalten, was er gerade wissen muss - und auch immer in genau dem Umfang, den er braucht, um diese Pläne zu durchkreuzen.

Alles in allem war mir The Novice von Taran Matharu deshalb zu wenig komplex - sowohl was die Handlung, als auch die Charaktere angeht. Fletcher und seine Freunde sind zwar 15, allerdings kam mir das Buch meist so vor, als würde es sich an ein deutlich jüngeres Publikum richten.
Potenzial hatte die Geschichte zwar allemal, leider wurde aber bei weitem nicht alles herausgeholt, was sie hergegeben hätte. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass ich die Fortsetzung lesen werde, denn gerade gegen Ende ist die Geschichte doch nochmal spannend geworden. Mal sehen, was sich dieser junge Autor, der The Novice mit gerade mal 22 Jahren geschrieben hat, als nächstes für seine Figuren ausdenkt.

The Novice erscheint am 5. Mai. 2015 in den USA/UK. Die deutschen Rechte hat sich der Heyne Verlag gesichert.

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09.

Apr 2015

~ND

Off Sides

Off #1

Danny Cross hat alles verloren: Ihre Eltern, ihr Heim, ihr Stipendium, ihre Musik. Sie hat zwei Jobs, um sich über Wasser zu halten, ihre Schulden zu begleichen und zumindest ein paar Kurse an der Northeastern University besuchen zu können. Trotzdem hat sie nie ihre Lebenslust und Fröhlichkeit verloren.
Genau das ist der Grund dafür, wieso Ryan Burnham, der wohlhabende Sohn eines Senators, Danny nicht mehr aus dem Kopf bekommt seit er sie zum ersten Mal bei ihrem Job in einem Diner gesehen hat. Sie sollte mit ihren gefärbten Haaren und Piercings das letzte Mädchen sein, das Ryan interessiert und seine Eltern wären entsetzt, wenn sie sie sehen würden. Doch für Ryan wird Danny schnell die schönste Frau, die er je gesehen hat und er denkt gar nich daran, sie wieder aufzugeben.
Doch leider sehen die meisten Leute in Ryans Umfeld das ganz anders: Manche seiner Freunde machen sich über seine Beziehung mit einer Bedienung lustig, seine Ex-Freundin lässt keine Gelegenheit aus, Danny zu erniedrigen und seine Familie behandelt sie wie Dreck - und stellt Ryan schon bald vor eine schwierige Entscheidung...

Off Sides von Sawyer Bennett behandelt im Endeffekt die gleiche Geschichte, wie unzählige New Adult / College Bücher zuvor schon: Ein wolhabender Charakter, dem alle Türen offen stehen und ein armer Charakter, vom Schicksal gezeichnet und mittellos, verlieben sich ineinander und müssen für eine gemeinsame Zukunft kämpfen. Dieses Schema funktioniert manchmal besser und manchmal schlechter und Off Sides siedelt sich vermutlich irgendwo in der Mitte an. Es liefert nicht wirklich etwas Neues, weswegen die Geschichte auch keinen wirklich starken Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Das wird auch nicht besser durch die Tatsache, dass das Buch mit kaum 200 Seiten sehr kurz geraten ist. Die Dinge entwickeln sich sehr schnell und das lässt zwischen den wichtigen (und eben großteils schon bekannten) Knackpunkten kaum Zeit, die Handlung mit ein paar individuelleren Szenen aufzupolstern. Ebenfalls problematisch an der Kürze des Buchs ist, dass sich auch die Gefühle zwischen den Figuren dementsprechend schnell entwickeln müssen. Schon nach wenigen Tagen haben Ryan und Danny tiefe Gefühle füreinander und schon nach einem Date, bei dem sie nicht mal über die Zukunft sprechen, reden sie in ihren Gedanken bereits von einer Beziehung. Die Geschichte hat sich deshalb oft ein wenig überstürzt angefühlt.

Dass ich Off Sides dann aber doch irgendwie mochte, liegt in erster Linie and Ryan und Danny selbst. Ryan ist unzufrieden mit der Oberflächlichkeit seines Lebens, was ihm aber erst richtig klar wird, als Danny in sein Leben tritt. Sie ist wie ein frischer Wind in seinem trockenen Leben, in dem Eishockey bisher das Einzige war, das ihm wirklich Spaß gemacht hat. Danny hat mir aber am besten gefallen. Sie hat so viel migemacht und gesehen in ihrem Leben und hat dennoch nie aufgegeben. Sie sieht vielleicht ein bisschen wie ein Bad Girl aus, aber sie ist einfach ein rundum guter Mensch, die das wenige, das sie hat, gerne mit anderen teilt. Glücklicherweise hat sie aber so eine spitze Zunge und Humor, dass sie nicht zu sehr wie ein übertriebener Gutmensch rüberkommt.

Alles in allem ist es deshalb besonders den beiden Hauptfiguren zu verdanken, dass mir Off Sides von Sawyer Bennett am Ende doch irgendwie ganz gut gefallen hat, obwohl es zu kurz und etwas überstürzt geraten ist. Mal sehen, ob ich die anderen Bücher der Off Reihe auch noch lesen werde, die übrigens immer von einem anderen Paar handeln.
Neugierig bin ich zumindest schon ein wenig, denn das nächste Buch wird von Ryans Schwester handeln, die ziemlich viel Potenzial zu einer interessanten Heldin zeigt.

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07.

Apr 2015

~ND

The Traveling Woman

Enthält Spoiler für The Traveling Man.

Nachdem Aimee den Sommer auf Reisen mit ihrer großen Liebe Kestrel und seiner tourenden Motorrad-Stunt-Show verbracht hat, ist sie nun zurück in ihrem normalen Leben. Doch das kommt ihr mit einem Mal ziemlich klein und beengt vor. Sie liebt ihren Job als Lehrerin zwar immer noch sehr, aber ihr Leben ist einfach nicht mehr das gleiche, ohne Kes darin. Dass die beiden nicht gerade im Guten auseinander gegangen sind, macht die Sache nicht einfacher.
Umso glücklicher und überraschter ist sie, als Kes einen Monat nach ihrer Trennung plötzlich vor ihrer Schule auftaucht. Wie Aimee ging es auch ihm schrecklich in den Wochen ohne sie und er macht ihr einen Vorschlag: Nachdem sie es auch für ihn getan hat, will nun Kes in Aimees Schuhe schlüpfen und ein paar Wochen in ihrer Welt verbringen.
Doch kann jemand, der nur das Jahrmarktleben kennt und dem seine Freiheit so wichtig ist, wie Kes, in den immer gleichen vier Wänden glücklich werden? Und wie soll er mit seiner Legasthenie zurecht kommen, jetzt, wo er ein "normales" Leben führen soll?
Diese Fragen muss sich auch Aimee stellen und schon bald eine schwere Entscheidung treffen...

Nachdem ich The Traveling Man, den ersten Teil dieser Duologie, verschlungen und sofort geliebt hatte, konnte ich The Traveling Woman gar nicht schnell genug in die Hände bekommen. Und Jane Harvey-Berrick ist damit glücklicherweise auch ein im Großen und Ganzen sehr gelungener Abschluss für ihre Geschichte gelungen.
Die erste Hälfte der Geschichte dreht sich um Aimees und Kestrels Hauptproblem: Wie können sie sich ein gemeinsames Leben aufbauen? Spätestens nach den ersten paar Seiten wird endgültig klar, dass diese beiden zusammen gehören und so muss sich nun auch ein für alle Mal eine Lösung für dieses Problem finden. Ich habe Kes dafür geliebt, dass er den Spieß umgedreht und zumindest versucht hat, in Aimees Leben einen Platz zu finden. Und obwohl er sich wirklich bemüht, bekommt man auch als Leser sehr schnell das Gefühl, dass es einfach nicht er ist und er niemals damit glücklich werden könnte. Emotional gesehen hat mir dieser Teil sehr gut gefallen. Allerdings gab es dennoch ab und zu ein paar Strecken, die sich etwas hingezogen haben.
Über die zweite Hälfte möchte ich nicht viel verraten - nur, dass sie mir noch besser gefallen hat, als die erste. Die Geschichte nimmt hier etwas mehr an Fahrt auf und wir sehen wieder ein wenig mehr Action und vor allem Entwicklung.
Zwar ist die Handlung hier und da etwas vorhersehbar, aber das ändert nichts daran, dass Jane Harvey-Berrick uns auch in The Traveling Woman wieder auf eine sehr emotionale und schöne Geschichte mitnimmt. Das liegt vor allem daran, dass wir endlich die Wahrheit über Kes Geheimnis, seine Familie und seine Vergangenheit erfahren. Ich hatte bereits einige Ideen im Kopf, was denn nun das große Geheimnis sein könnte, muss aber sagen, dass Jane Harvey-Berrick mich sehr überrascht hat, denn mit dieser Auflösung hatte ich wirklich nicht gerechnet.
Einzig was das Leben auf Reisen mit dem Jahrmarkt angeht bin ich ein bisschen enttäuscht worden. Das war es nämlich, was The Traveling Man in meinen Augen so besonders gemacht hat und das hat in The Traveling Woman leider nur sehr wenig Platz in Anspruch eingenommen. Wir sehen zwar jede Menge alte Gesichter wieder und einige wichtige Entwicklungen gehen mit ihnen einher, von dem eigentlichen Leben sehen wir leider aber nur sehr wenig.
Doch das macht Jane Harvey-Berrick zu großen Teilen mit dem Ende wieder wett. Hier passiert etwas, das auf den ersten Blick eventuell ein klein wenig weithergeholt wirken könnte...doch wenn man im Anschluss die Botschaft der Autorin liest, dann wird dem Leser einiges klar und man sieht die Geschichte gleich in einem ganz anderen Licht, das mir ehrlich gesagt ein bisschen die Tränen in die Augen getrieben hat. Allgemein fand ich es sehr schön, dass das Ende ziemlich realistisch geraten ist. Jane Harvey-Berrick liefert nicht plötzlich alle Antworten. Vieles von Aimees und Kes Geschichte und den Schicksalen all ihrer Freunde bleibt offen - das ist aber okay. Schließlich ist ihr Leben nicht vorbei, nur weil die Geschichte es ist.

Alles in allem bin ich also ziemlich zufrieden mit The Traveling Woman von Jane Harvey-Berrick und dem Weg, den die Autorin für ihre Charaktere gewählt hat. Zwar ist es manchmal etwas vorhersehbar, trotzdem ist und bleibt es eine schön geschriebene und emotionale Geschichte, die ich nicht so schnell vergessen werde.

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