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25.

Apr 2015

~ND

Love Unrehearsed

Love #2

Enthält Spoiler für Love Unscripted.

Taryn Mitchell kann ihr Glück kaum fassen: Trotz all der Steine, die ihr Neider in den Weg gelegt haben, ist sie mit dem Mann ihrer Träume verlobt und sie und Ryan können es kaum erwarten, ihr gemeinsames Leben zu beginnen. Natürlich wäre ihre Freude noch größer, wenn ihnen nicht immer noch manche Leute im Nacken sitzen würden, die ihnen ihr Glück einfach nicht gönnen und die in Taryn eine Gefahr sehen. Da wäre z.B. Ryans PR-Agentin Marla, der es gar nicht passt, dass sich Taryn in ihre Angelegenheiten mischt, oder Lauren, Ryans Film-Partnerin und Ex-Freundin, die ihn einfach nicht aufgeben will.
Als wäre das noch nicht genug, sieht es im Leben von Taryns Freunden auch nicht gerade rosig aus: Die Ehe ihrer besten Freundin Marie steht vor dem zerbrechen und je näher die Hochzeit ihrer Freundin Tammy rückt, umso unausstehlicher wird sie.
Als Taryn dann auch noch eine Entdeckung in ihrer eigenen Vergangenheit macht, die ihre Sicht auf ihr ganzes Leben für immer verändert, weiß sie bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht...

Wie man vielleicht beim lesen dieser Zusammenfassung von Love Unrehearsed von Tina Reber erkennen kann, ist es irgendwie sehr schwierig, einen roten Faden zu finden, der durch diese Geschichte führt. Denn tatsächlich ist es so, dass dieses Buch meistens einfach nur so vor sich hinplätschert, ohne einem wirklichen Konzept zu folgen. Mal geht es um Ryan und Taryn und ihre ewig aufgewärmten Zweifel, wer wen den jetzt mehr liebt. Sehr oft handelt die Geschichte aber auch von ihren Freunden und Taryn wird nichts weiter als eine Erzählerin, die mehr oder weniger unbeteiligt dem Geschehen folgt. Das war nicht unbedingt das, was ich von diesem Buch erwartet habe, wenn man bedenkt, dass sie und Ryan selbst eigentlich noch genug Probleme haben.
Allgemein hat es sich Tina Reber mit dieser Fortsetzung ganz schön einfach gemacht. Es setzt nicht einmal eine Woche nach Love Unscripted an, aber es fühlt sich völlig anders an, als sein Vorgänger. Man merkt sehr genau, dass die Autorin nicht wirklich wusste, was sie in ihrem zweiten Buch schreiben wollte, als sie das erste abgeschlossen hat, denn es gibt unglaublich viele Details, die sie sich irgendwie hingebogen hat, um sie in die Fortsetzung einzubauen - ganz egal ob es nun passt oder nicht. Z.B. wurde Taryns Vergangenheit leicht verändert. Im ersten Buch ist sie erst mit 14 nach Rhode Island gezogen - im zweiten lebt sie schon wesentlich länger dort. Aber auch andere Punkte stimmen nicht ganz mit dem Eindruck vom ersten Buch überein. Z.B. Maries Eheprobleme: Davon war im 1. Buch gar nichts zu spüren und zack, 5 Tage später führen sie die schlechteste Ehe aller Zeiten. Warum wird auch sehr schnell klar, als Taryn plötzlich immer wieder erwähnt wie gutaussehend, nett und überhaupt ganz großartig doch Ryans Bodyguard Mike ist (der im ersten Buch vielleicht zwei Mal erwähnt wurde und dann auch nur beiläufig) - und er und Marie verstehen sich auf Anhieb blendend (wovon man im ersten Buch ebenfalls nichts gehört hat). Diese beiden nehmen einen enormen Teil der Geschichte ein und es hätte auch genauso gut ihr Buch sein können. Tatsächlich veröffentlicht Tina Reber bald das Buch Love Unguarded, das sich eben um Mike und Marie drehen wird. Ebenfalls ständig erwähnt wird jetzt auch wieder Taryns Ex-Verlobter Thomas. Doch war er in Teil eins noch ein Loser, ist er jetzt plötzlich gut aussehend und vielleicht doch kein sooo schlechter Kerl. Auch hier kommen Details hoch, von denen man vorher noch nie etwas gehört hat und die die Autorin offensichtlich einfach nur nachträglich eingebaut hat, damit Love Unrehearsed einigermaßen funktioniert. Und dann hat Tina Reber diese ganzen neuen Ansätze noch nicht mal zu Ende gebracht. Es gibt so viel Drama mit Thomas, Marla, Lauren, Kyle usw., nur um sich am Ende einfach im Sand zu verlaufen, ohne, dass wirklich etwas passiert bzw. man erfährt, wie die Sache ausgeht.
Leider muss ich auch sagen, dass mir die Charaktere nicht wirklich sympathischer geworden sind. Tammy wurde völlig kaputt gemacht und aus der wirklich liebenswürdigen Freundin wurde zeitweise ein richtiges Miststück, was sich einfach falsch angefühlt hat. Mit Greg, Maries Ehemann, verhielt es sich ähnlich, auch wenn er mir im ersten Buch schon ziemlich egal war, weswegen mir seine Verwurstung im zweiten Band nicht sonderlich viel ausgemacht hat. Taryn selbst ist mir nach wie vor ebenfalls nichts sehr sympathisch. Im ersten Buch war sie ja schon die Superfrau, die alles konnte. In Teil zwei kommen noch einige Fähigkeiten zu dieser Liste hinzu. Sie wäre die perfekte Schauspielern, Agentin, PR-Beraterin, Buchhalterin, Finanzberaterin, Regisseurin und so weiter, und so fort. Ich fand es einfach albern, wie perfekt sie dargestellt wurde - denn unterm Strich ist sie alles andere als das. Die Hälfte das Buchs war sie damit beschäftigt sich zu beschweren und zu jammern und darüber nachzudenken, wer ihr denn nun gerade wieder das Leben schwer macht. Es war einfach anstrengend mit und ich konnte mich bis zum Schluss nicht mit ihr anfreunden.

Zwei Punkte gibt es allerdings, die sich wirklich gebessert haben im Vergleich zum ersten Buch. Zum einen wäre das Ryan, der lange nicht mehr so langweilig und zweidimensional rüberkommt (auch wenn er manchmal ein wenig zu besitzergreifend war). Und zum anderen fand ich den Schreibstil um Welten besser. Love Unrehearsed liest sich wesentlich flüssiger und angenehmer und es gibt deutlich weniger Strecken, in denen sich das Buch mit unnötigem Gequatsche in die Länge zieht. Auch die erotischeren Szenen wirken nicht mehr ganz so kitschig.

Wirklich gerettet hat das Love Unrehearsed von Tina Reber in meinen Augen aber nicht. Dafür ist mir Taryn als Erzählerin einfach zu unsympathisch. Dass die Geschichte nicht mal wirklich ihre Geschichte war, hat die Sache nicht besser gemacht.
Nachdem ich allerdings auch Marie nicht sonderlich mochte, werde ich mir ihr Buch, Love Unguarded, das irgendwann dieses Jahr erscheint, wohl sparen.

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23.

Apr 2015

~ND

Snowcroft Safehouse

Vor einem Jahr hat Dex auf einen Schlag alles verloren: Seine Band, seine Musik, seine besten Freunde - und auch seine Identität. Nach dem Anschlag während einem ihrer Auftritte, der seine ganze Band getötet hat, musste Dex untertauchen und hat den Namen Finn Alexander angenommen. Er weiß nämlich sehr wohl, wer für den Anschlag verantwortlich war - Frederick Barton, der Exfreund eines seiner Bandkollegen. Doch der ist nicht nur ein vollkommen verrückter Psychopath, sondern gehört auch zu einer Mafiafamilie, der nicht so einfach das Handwerk zu legen ist.
Deswegen ist Finn für die Öffentlichkeit gemeinsam mit seiner Band ebenfalls gestorben. Zumindest solange, bis der Zeitpunkt für seine Aussage gekommen ist. In der Zwischenzeit muss er ihm Rahmen des Zeugenschutzprogramms untertauchen und findet in dem kleinen Ort Snowcroft in New Mexico Unterschlupf, wo er als neuer Musiklehrer arbeiten soll. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihn hier jemand erkennt, ist mehr als gering. Doch Finn macht sich keine Illusionen, dass Frederick ihn über kurz über lang finden wird - doch vorher will Finn auf jeden Fall noch dafür sorgen, dass der Mörder dank seiner schmierigen Anwälte nicht ungeschoren davon kommt.
Finn muss sich nur ruhig verhalten und keine Aufmerksamkeit erregen. Doch das wird schwieriger als gedacht, denn die Bewohner von Snowcroft heißen ihn mit offenen Armen willkommen und er lernt einige großartige Leute kennen. Doch am meisten unter die Haut geht ihm Jack, der alleinerziehende Vater einer seiner Schülerinnen. Eigentlich weiß Finn genau, dass er sich von Jack fernhalten sollte, schließlich weiß er nicht genau, wie lange er in der Stadt bleiben wird und seine Gesellschaft könnte auch nicht ganz ungefährlich sein. Doch Jack hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden...

Ich muss zugeben, am Anfang war ich ganz schön skeptisch, was Snowcroft Safehouse von Christi Snow anging. Wie soll ein bekannter Musiker, der durch sein "Ableben" nur noch mehr in die Medien geriet, denn einfach so untertauchen und dann unter falschen Namen ausgerechnet in einer Schule arbeiten? Christi Snow hat allerdings einen Weg gefunden, das Ganze ziemlich plausibel zu erklären, so dass sich ein sehr glaubhaftes Konstrukt um das ganze Verbrechen gebildet hat, das mich wirklich positiv überrascht hat. Die Autorin hat sich zwar ein paar Freiheiten genommen, was die rechtliche Seite und das Zeugenschutzprogramm angeht, hat das allerdings in ihrem Kommentar zum Buch erwähnt. Mir wären diese Feinheiten vermutlich aber gar nicht erst aufgefallen.
Doch nicht nur die Grundgeschichte funktioniert, auch die Romanze um Finn und Jack hat mir sehr gut gefallen. Jacks Probleme sind natürlich sehr viel alltäglicher, als Finns. Seit dem Tod seiner Frau kümmert er sich alleine um seine Tochter Kelsey und hat alle Hände voll damit zu tun, ihre präpubertären Launen zu bändigen. Er wollte sich eigentlich schon lange outen, doch Snowcroft ist eine kleine Stadt mit jeder Menge Klatsch und Tratsch und er will Kelsey nicht unnötig das Leben schwer machen und irgendwelchem Geschwätz aussetzen. Bisher hat er eh noch keinen Mann gefunden, für den sich das Risiko lohnen würde - bis er Finn begegnet. Die beiden flirten zwar ziemlich schnell miteinander, was das Zeug hält, dennoch hat sich ihre Beziehung recht langsam und natürlich entwickelt und sie haben mich damit mehr als einmal zum Schmelzen gebracht. Jack ist wirklich ein netter Kerl und ich konnte seine Gründe, warum er so zögerlich mit seiner Sexualität umgegangen ist, vollkommen nachvollziehen. Auch Finn mochte ich sehr gern. Er war definitiv der komplexere Charakter, denn er musste nicht nur mit dem Tod seiner besten Freunde (und einem Mann, der für ihn immer mehr war) klar kommen, sondern wiegesagt auch mit dem Verlust seiner Identität. Denn Dex gibt es nicht mehr und das ist etwas, mit dem er erst Mal Frieden schließen musste. Allerdings muss ich sagen, dass mir Finn tausend Mal lieber war, als das Bisschen, das ich von Dex gesehen habe - mit dieser Entwicklung bin ich also mehr als zufrieden. ;)
Im Grunde hat mir Snowcroft Safehouse eigentlich rundum gefallen. Doch es gibt so ein paar Dinge, bei denen Christi Snow für meinen Geschmack nicht genug ins Detail gegangen ist: Was genau war das belastende Material, das Finn gegen Frederick in der Hand hatte? Wo blieb das Gespräch zwischen Finn und Jack über seinen alten Lebensstil als Dex (das ist etwas, das mich besonders wurmt, denn Jack war gar nicht glücklich, als er von den Eskapaden zu Finns Rockerzeiten erfuhr)? Was ist mit Finns Familie? Was passierte mit Kelseys Ersatzmutter Mande? Es sind einfach viele kleinere Elemente, auf die man nicht genug Antworten bekommt und die mir am Ende gefehlt haben, um das Buch wirklich 100% zufrieden zuzuschlagen.

Snowcroft Safehouse von Christi Snow ist eine gut gelungene Mischung als Action, Humor und jeder Menge Romantik und konnte mich wirklich angenehm überraschen - und das obwohl es mir am Ende ein wenig zu schnell ging. Die anderen bzw. zukünftigen Bücher der Men of Snowcroft werde ich deshalb sicherlich auch noch lesen.

Snowcroft Safehouse erscheint am 24.4.2015.

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21.

Apr 2015

~ND

The Consequence of Loving Colton

Seit die 21-jährige Milo denken kann, ist sie bereits in Colton, dem besten Freund ihres Bruders Jason, verliebt. Sie sind gemeinsam aufgewachsen und Milo hat kaum eine Erinnerung, die nicht irgendwie mit Colton zusammenhängt. Doch der scheint in ihr nie etwas anderes, als eine kleine Schwester gesehen zu haben. Ein paar Mal hat Milo versucht, Colton näher zu kommen, doch jedes Mal hat er sie abgewiesen und hinterher so getan, als wäre nichts gewesen.
Milo weiß deshalb, dass sie endlich über ihre Schwärmerei hinweg kommen muss. Es ist ihr gelungen, ihn in den letzten eineinhalb Jahren nur so selten wie möglich zu sehen, doch dieses Wochenende wird sie ein Aufeinandertreffen mit ihm nicht vermeiden können: Ihr Bruder heiratet und Colton ist sein Trauzeuge. Doch wie soll Milo dieses Wochenende nur überstehen? Ihr bester Freund Max hat die Lösung: Er begeleitet sie auf die Hochzeit und gibt sich als ihr fester Freund aus, damit Colton sieht, was ihm direkt vor seinen Augen entgeht. Doch dieser Plan läuft leider ganz schnell aus dem Ruder...

The Consequence of Loving Colton von Rachel van Dyken wurde ursprünglich als Wattpad-Geschichte erschaffen, wo die Leser es kostenlos als Work in Progress lesen konnten. Dort hat es sich in kürzester Zeit viele Fans gemacht und es dank dieses Erfolgs nun auch in die Läden geschafft. Allerdings muss ich sagen, dass es mich nicht begeistern konnte.
Die Grundgeschichte fand ich - wenn auch schon sehr abgenutzt - eigentlich ganz süß. Wer freut sich denn nicht, wenn das Mädchen endlich den Mann ihrer Träume kriegt? Auch die Idee, das Ganze als ziemlich abgefahrene Komödie zu verpacken ist im Grunde nicht schlecht. Doch leider ist es mir im Fall von The Consequence of Loving Colton einfach an allen Ecken und Enden viel zu übertrieben gewesen.
Auf den ersten Seiten ist mir das noch gar nicht so negativ aufgefallen. Milo ist eine sympathische junge Frau, die eine großartige Beziehung zu ihrem Bruder und auch Colton hat und die bei allem mit "ihren Jungs" mithalten kann - und die drei haben einige Geschichten aus ihrer Kindheit zu erzählen. Sie ist ein wenig verplant und tollpatschig und scheint das Unglück geradezu magisch anzuziehen. Soweit ist ja alles noch okay gewesen. Doch als Milo schließlich in ihrem Elternhaus ankommt, fangen die Dinge langsam an zu abgedreht zu werden für meinen Geschmack. Es werden eine Unmenge von Charakteren vorgestellt - Colton, Jason, Max, die Eltern, die Großmutter, die Braut, diverse Brautjungfern, Brüder usw. usf. - und kein einziger von ihnen ist normal. Skurrile und schrullige Charaktere sind ja schön und gut, aber wenn ausnahmslos jede Figur so ist, ist es einfach Overkill. Außerdem versucht das Buch dermaßen krampfhaft individuell zu sein, dass die Charaktere am Ende in ihrer Überdrehtheit doch irgendwie alle gleich waren. Milo und Colton sind da keine Ausnahme, auch wenn sie vermutlich noch die beiden bodenständigsten Charaktere waren.
Je weiter die Geschichte fortschreitet, umso schlimmer wird es. Die Dialoge entwickeln sich vollkommen zusammenhangslos, um auch wirklich jeden Witz einbauen zu können, den es gibt, und eine Slapstick Einlage jagt die nächste. Vor allem Max ist eine ziemliche Diva und Drama Queen (auch wenn er steif und fest behauptet ein Weiberheld zu sein), die immer wieder auf die konfusesten Ideen kommt und mit seinen Plänen das meiste Unheil angerichtet hat. Doch die hysterische Braut, mannstolle Oma und vom Pech verfolgte Bräutigam sind weitere Klischees, die bis zum äußersten augeschlachtet werden.

Hätte Rachel van Dyken nur jede dritte lustige Szene verwendet und dafür dem Rest eine anständige Handlung verpasst, hätte The Consequence of Loving Colton eigentlich richtig gut werden können. Es ist nämlich nicht so, dass der Humor durch die Bahn nicht lustig gewesen wäre - nur erschlägt er einen in dieser Masse förmlich und hat mich deshalb irgendwann nur noch genervt. Sehr schade, denn im Grunde hatte das Buch wie gesagt durchaus Potenzial.

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19.

Apr 2015

~nia

Names for the Galaxy

London - 22. Jahrhundert. Seit gut 30 Jahren passiert es immer wieder. Plötzlich verschwindet jemand und an seiner Stelle taucht ein sogenannter After auf. Keiner weiß, wo die After herkommen und warum sie sich an so gut wie nichts aus ihrer Vergangenheit erinnern können. Die sogenannten Befores, also die normalen Erdenbewohner, haben inzwischen ein Auffangsystem entwickelt bei dem Erden-Leben-Instruktoren (E.L.I.s - Earth Life Instructor) die neuen After unterrichten. Die Neuankömmlinge wissen nämlich nicht nur nichts über sich selbst, sie haben auch kein Verständnis für soziale Interaktion mit anderen und auch die Geschlechtertrennung ist ihnen unbekannt.

Seit John Watson von einer Psychekugel getroffen wurde und nicht mehr im Weltraum an der Front gegen die Gliesans kämpfen kann, ist er als E.L.I. auf der Erde tätig. Seine ersten beiden Studenten waren relativ enttäuschend - John hatte sich den Job spannender vorgestellt. Doch dann bekommt er den After Sherlock Holmes zur Betreuung zugewiesen und plötzlich ist Johns Leben alles, aber nicht langweilig.

Names for the Galaxy ist das erste Sherlock Fanfiction, dass ich gelesen habe welches im 22. Jahrhundert und in einem alternativen Science Fiction Universum spielt. Meine Güte war das eine faszinierende und wunderbare Geschichte. Es gab so viele Dinge, die sie besonders gemacht haben:

Zunächst war das das Thema Geschlechtsspezifität und Wahrnehmung. Seitdem ich auf tumblr unterwegs bin - und dort definitiv dem Kreis der Omas angehöre - ist mir erst einmal bewusst geworden, wie viele Menschen (egal ob Teenager oder nicht) damit zu kämpfen haben, wen sie wie lieben und als was man sich so selbst bezeichnen mag (heterosexuell, homosexuell, bisexuell, pansexuell, aromantisch und asexuell sind jetzt die Bezeichnungen, die mir spontan einfallen). Ich will gar nicht weiter auf die Bedeutung eingehen, aber in Names for the Galaxy wird der Tatsache Rechnung getragen, dass sich nicht jeder Mensch wirklich in seinem Geschlecht wohl fühlt. Und für diese Leute gibt es hier eine Option. Neben den Geschlechtspronomen she und he kann man in Names for the Galaxy einfach eine Abwandlung des englischen Pronomens für die dritten Person Plural wählen te, teir und tey (statt them, their and they) und wird dann auch so angeredet. Das war eine ganz besondere Idee von evadne, die natürlich auch Auswirkungen auf die Handlung hat.

Des Weiteren konnten mich diese zukünftige Erde und das futuristische London, so richtig gut in ihren Bann ziehen. Die Welt war unserer Gesellschaft so ähnlich und dabei doch oft ganz anders. Es gab ganz fantastische Erfindungen, wie Elcohol (elektronischer Alkohol, der online betrunken macht, ohne dass man einen Kater bekommt), neue Transportformen und neue Arten der Nahrungs- und Kleidungsgewinnung. Dann waren da natürlich die extrem variable einsetzbaren Handchips, auf die man wunderbar abartige Apps laden konnte, um sein Sexleben aufzupeppen, die man aber auch als Waffen oder zum Durchführen von Gaunereien nutzen konnte.
Hinzu kommt, dass die Erde kurz davor steht, zu kollabieren und der einzige Planet, der einen Ersatz bieten könnte, auch den letzten Ausweg für eine andere Spezies, die Gliesans, darstellt. Deswegen wird sich im All aufs heftigste bekriegt, die friedliche Konfliktlösung liegt den Menschen nun mal nicht.

Dann ist da natürlich die Beziehung von Sherlock und John, die sehr intensiv und gelungen ist. Beide werden zudem so wunderbar seriengetreu und ihrem Charakter entsprechend dargestellt, da fügen die notwendigen futuristischen Züge nur einen weiteren spannenden Aspekt hinzu.
Natürlich ist eine Beziehung zwischen E.L.I.-Lehrer und After-Student verboten - was das Fortschreitung ihrer Beziehung aber nur noch interessanter macht. Es gibt weitere Aspekte, die ich hier aber nicht verraten möchte.

Als letztes ist noch zu erwähnen, dass mehr oder weniger alle Fälle der ersten beiden BBC Sherlock Staffeln ihren Weg in die Handlung gefunden haben. Alleine das war eine Freude zu lesen. Die Geschichte von Names for the Galaxy ist in über zwei Jahren entstanden und man merkt ihr einfach an, wie viel Liebe, Kreativität und Mühe hineingeflossen ist. Ich könnte immer noch vor Ehrfurcht erstarren, wenn ich nur über das Ausmaß an Arbeit nachdenke, was evadne hier aufgewendet haben muss. Für mich war die Geschichte nahezu perfekt und absolut lesenswert. Ach ja, nicht die kleine Fortsetzung A Measure of Luminosity vergessen. Viel Spaß!

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16.

Apr 2015

~ND

Love Unscripted

Love #1

Nachdem ihr nichtsnutziger Verlobter Thomas sie nach Strich und Faden belogen hat, hat die 27-jährige Taryn erst mal genug von Männern. Sie braucht keinen Typen, um glücklich zu sein. Schließlich hat sie tolle Freunde, hat mit ihrer Bar Mitchell's Pub ein erfolgreiches eigenes Unternehmen und führt in ihrem kleinen ruhigen Ort Seaport auf Rhode Island ein gemütliches Leben.
Zumindest war es das, bis sich eine Filmproduktion ausgerechnet ihre Stadt ausgesucht hat, um dort den zweiten Teil der erfolgreichen Seaside-Reihe zu drehen. Seitdem scheint das Chaos über den Ort hereingebrochen zu sein. Gesperrte Straßen, kreischende Fans, Paparazzi. Und all das nur wegen einem Mann: Ryan Christensen. Klar, er sieht gut aus, doch Taryn hat nie die Hysterie verstanden, mit der manche Frauen ihre Stars verfolgen. Sie ist sich allerdings sicher, dass Ryan wie jeder andere Mann die Aufmerksamkeit genießt.
Doch als eines Tages ein von Fans gejagter und völlig verzweifelter Ryan in ihre Bar stürzt, um sich zu verstecken, muss Taryn zugeben, dass sie ihn vielleicht doch falsch eingeschätzt hat. Denn schon nach kurzer Zeit stellt sie fest, dass Ryan vom Klischee des arroganten Filmstars nicht weiter entfernt sein könnte. Er ist erstaunlich schüchtern und zurückhaltend, humorvoll und weiß die einfachen Dinge des Lebens zu schätzen. Ryan scheint eben so angetan von Taryn zu sein, wie sie von ihm und möchte mehr Zeit mit ihr verbringen.
Doch was könnte ein Filmstar wie Ryan, der jede Frau auf der Welt haben könnte, schon von einem Niemand wie Taryn wollen? Trotzdem kann sie sich diese Chance nicht entgehen lassen; nicht wenn sie jemanden wie Ryan gefunden hat, zu dem sie eine ehrliche Verbindung spürt. Doch nicht jeder ist glücklich über ihre aufblühende Romanze und verrückte Fans und eifersüchtige Co-Stars sind bald nur ihre kleinsten Probleme...

Eigentlich habe ich ja eine ziemliche Schwäche für diese "Aschenputtel" Geschichten, in denen zwei unterschiedliche Welten aufeinander prallen. Deswegen hat mir auch im Grunde die Handlung von Love Unscripted von Tina Reber recht gut gefallen. Taryn und Ryan lernen sich eigentlich auf ganz banale Weise kennen, in ihrer Bar beim Billiard spielen. Ich fand es sehr schön, wie die Autorin Ryan als ganz normalen Menschen dargestellt hat. So hatte ich auch nie das Gefühl, dass Taryn auch nur entfernt an Ryan aufgrund seines Status interessiert war. Im Gegenteil, sie macht es unmissverständlich – und glaubhaft - klar, dass sie Ryan trotz seiner Berühmtheit mag. Auch die Art, wie der Trubel um seine Person dargestellt wird, hat mir gut gefallen. Ryan und Taryn lassen ihre Beziehung langsam angehen und so dringt es auch nur langsam zur Öffentlichkeit durch, dass es eine Neue in Ryans Leben gibt. Und was die Medien daraus machen ist eine Mischung aus Komödie und Horrofilm. Tina Reber lässt wirklich kaum ein gutes Haar an den Klatschmagazinen, die sicher jeder von uns schon mal in der Hand hatte und auch, wenn sie es mit ihrem erhobenen Zeigefinger manchmal ein bisschen übertreibt, denkt man danach schon zwei Mal nach, ob man diesen "Nachrichten" Glauben schenken soll.
Doch leider gibt es auch eine ganze Menge, das mich an Love Unscripted gestört haben. Z.B. bin ich nie wirklich warm mit Taryn geworden. Sie ist einfach zu perfekt: Sie ist die einzige in der Stadt, die nicht hinter Ryan herhechelt, sie ist erfolgreich, intelligent, selbstständig, integer und so weiter, und so fort. Alle Fans schert sie über einen Kamm und verurteilt sie auf Übelste. Klar, da sind schon eine Menge wirklich schlimmer Frauen dabei gewesen, aber ihre Vorurteile und ihr arroganter Stolz haben mich wirklich irgendwann genervt. Außerdem gibt sie Ryan später die perfekten Karriere Tipps und Tendenzen, auf die sein abgebrühter Agent ja nie gekommen wäre. Ryan selber ist zwar meist sehr nett, aber auch irgendwie ein wenig farblos und zweidimensional. Er ist fast ein wenig zu liebenswürdig, weswegen es manchmal nicht so recht zu seiner Persönlichkeit passen wollten, wenn auch mal negativere Facetten ans Licht kamen.

Ebenfalls ziemlich anstrengend war die Länge des Buchs mit über 600 Seiten. Grundsätzlich habe ich natürlich nichts gegen lange Bücher - aber dann muss auch die entsprechende Handlung da sein. Im Fall von Love Unscripted war das leider nur bedingt so. Vieles hat sich ständig nur immer wiederholt. Taryns Zweifel - mag er mich? Warum mag er mich überhaupt? Bin ich gut genug? Bin ich schön genug? Oh Gott was mache ich wenn er genug von mir hat? - liefen in einer Endlosschleife. Dass das ein wichtiger Punkt ist, ist vollkommen klar, aber ich konnte es irgendwann nicht mehr hören. Mit anderen Details, wie z.B. Ryans Verhältnis zu seinen Kolleginnen, verhält es sich ähnlich, denn Taryns Gedanken kreisen ständig darum, dass sie ihr Ryan ausspannen wollen. Manchmal war es wirklich mühsam sich durch die im Grunde im gleichen Gespräche zu lesen.
Auch mit dem Drama hat es die Autorin irgendwann ziemlich übertrieben. Eine Intrige gegen die beiden jagt die nächste und die Kommunikation zwischen Ryan und Taryn, die am Anfang wirklich noch bemerkenswert gut war, lässt irgendwann sehr zu wünschen übrig. Die Probleme häufen sich, aber irgendwie gelingt es den beiden nicht, über die Punkte zu sprechen, die meiner Meinung nach wirklich wichtig wären und ich hatte nicht das Gefühl, dass ihre Beziehung noch wirklich solide war.

Unter anderem deswegen hat Love Unscripted von Tina Reber bei mir am Ende einen etwas schalen Geschmack hinterlassen und ich bin nicht ganz damit zufrieden, wie die Dinge zwischen Ryan und Taryn gelassen wurden. Aber das muss ich auch nicht, denn mit Love Unrehearsed gibt es noch einen zweiten Band in dieser Reihe, der vielleicht noch auf diese Punkte eingeht. Denn egal, wie sehr mich Love Unscripted manchmal genervt hat - neugierig wie es weiter geht, bin ich dennoch.

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