Rezensionen
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30.Apr 2015 |
~nef
Das Blut der Rebellinvon Sabrina Qunaj
Wales #2
Tags:
Historie
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Wales im 12. Jahrhundert. Die junge Isabel de Carew wächst unbeschwert auf. Sie genießt die Ausflüge mit ihrer Großmutter Nesta und übt sich heimlich im Umgang mit der Schleuder. Das letzteres nicht zwingend eine Beschäftigung für eine Dame ist, übersieht sie dabei geflissentlich. Der Hüter Bran hat einen Narren an der kleinen Isabel gefressen und kann ihr so keinen Wunsch abschlagen - auch nicht das Erlernen des Schleuderns.
Eines nachts jedoch ist Isabels ruhiges Leben vorbei. Ihre Heimat wird von den Walisern angegriffen und sämtliche Männer getötet. Übrig bleiben nur Frauen und Kinder. Zu ihrem Glück wird dieser Überfall von einem Verwandten Nestas geführt, so dass ihnen keine Gefahr droht. So lernt Isabel Cadell kennen, einen Rebellenfürst der sich gegen die Normannen wehrt und sich sein Land zurückerobern will. Das Treffen mit ihm und seinen jüngeren Brüdern Rhys und Maredudd wird ihr noch lange in Erinnerung bleiben.
Kurz darauf wird Isabel für 5 Jahre ins Kloster geschickt. Als sie endlich wieder außerhalb der Klostermauern Luft holen darf, ist sie auf dem Weg zu ihrer Verlobung mit dem Sheriff von Pembroke. Sie kennt den Sheriff nicht, aber immer wenn das Gespräch auf ihn kommt, wirkt ihr Onkel Maurice nicht ganz überzeugend glücklich.
Auf der Reise nach Tenby, wo sie von ihrer künftigen Schwiegermutter auf ihr Leben als Gemahlin vorbereitet werden soll, treffen sie zufällig auf Rebellen und normannische Reiter. Isabell erkennt unter den Rebellen Cadell und als der Anführer der Reiter anordnet alle zu töten, reagiert Isabel instinktiv. Sie will Cadell zur Hilfe eilen, doch ihr Pferd geht durch. Während sie sich auf der Stute festklammert bricht die Nacht herein und Isabel ist irgendwo im nirgendwo. Ob jemand nach ihr suchen wird?
Als sie auf eine Lichtung kommt, trifft sie auf einen Jungen in ihrem Alter. Er stellt sich ihr als Ralph vor und fortan hat sie einen Freund an ihrer Seite.
Der Vorfall im Wald wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Isabell es mit Rebellen zu tun hat. Und tief in ihr pulsiert ein Teil es Blutes mit ihnen.
Mit Das Blut der Rebellin hat Sabrina Qunaj einen spannenden und mitreißenden Roman geschrieben der dem Vorgänger Die Tochter des letzten Königs kaum nachsteht. Man könnte meinen Isabel steht ein ähnliches Schicksal bevor wie einst Nesta, allerdings entwickelt sich der Roman in eine gänzlich andere Richtung. Isabel hat zum Teil walisisches Blut in ihren Adern und während es bei Nesta im Temperament durch kam, singt es in Isabels Blut förmlich. Sie fühlt sich immer mehr mit den Rebellen verbunden und damit stößt sie oft auf Wut und Intoleranz.
Isabel will sich nichts sagen lassen und ihre Abenteuerlust ausleben. Das gelingt ihr zum Teil ganz gut und so lernt man in diesem Roman auch ein wenig die andere Seite Wales kennen.
Was die Autorin Sabrina Qunaj wirklich gut kann, ist Bilder im Kopf entstehen lassen. Es dauert keine 5 Seiten und man sieht die weiten Wiesen von Wales, spürt den Wind in den Haaren und sieht die Wolken vorbei ziehen. Die Geschichte ist spannend erzählt und knüpft beinahe an die Zeit vom vorherigen Roman an.
Nun warte ich natürlich sehnsüchtig darauf, was sie als nächstes aus ihrer Feder fließen lässt.
Anders als Die Tochter des letzten Königs gab es in diesem Buch auch einige ruhige Abschnitte. Die zogen sich gerade im mittleren Teil etwas. Wenn es jemandem also zu turbulent wird, kann er sich in der Zeit ein wenig ausruhen.
Dieses Buch führt nun einmal mehr dazu, dass ich wirklich gern mal einen Abstecher nach Wales machen wollen würde.
Ich danke ganz herzlich dem Goldmann-Verlag für das Rezensionexemplar und dem Team von www.leserunden.de sowie der Autorin Sabrina Qunaj für die schöne Leserunde.
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28.Apr 2015 |
~ND
Broken Juliet / Ich werde immer bei dir seinvon Leisa Rayven
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Enthält Spoiler für Bad Romeo / Wohin du auch gehst.
Cassie hat hart dafür gekämpft, um wenigstens den Anschein zu erwecken, über ihre große Liebe Ethan hinweg gekommen zu sein. Er hat sie zwei Mal verlassen und ihr damit zwei Mal das Herz gebrochen. Sie hat sich geschworen, dass ihr so etwas nie wieder passieren. Mit anderen Männern hat Cassie bestenfalls One Night Stands - mehr kann und will sie nicht geben.
Der allerletzte Mann, mit dem sie auch nur überlegen sollte, eine Beziehung einzugehen, ist natürlich Ethan selbst. Er hat sie zugrunde gerichtet. Doch genau vor diesem Dilemma steht sie jetzt, denn Cassies Co-Star in ihrem neuen Theaterstück, ist niemand anderes, als Ethan - und er will Cassie zurück in seinem Leben haben. Doch kann sie glauben, dass sich Ethan dieses Mal wirklich verändert hat? Er scheint wie verwandelt, doch soweit waren Ethan und Cassie schon mal.
Je mehr Cassie diese neue Version von Ethan aber kennenlernt, umso klarer wird ihr, dass sie selbst auch massive Probleme hat...und dass es nun vielleicht sie ist, die mittlerweile nicht mehr gut genug für Ethan ist...
Broken Juliet / Ich werde immer bei dir sein von Leisa Rayven setzt ganz genau da an, wo Bad Romeo / Wohin du auch gehst aufgehört hat. In der Vergangenheit hatten Cassie und Ethan gerade ihr erstes Mal, woraufhin er am nächsten Morgen verschwunden war und das Unglück - und Cassies erstes gebrochenes Herz - so langsam seinen Lauf nimmt. In der Gegenwart stehen die Dinge besser, denn Ethan konnte endlich zumindest ein bisschen durch Cassies Mauern brechen. Doch die beiden haben noch ein großes Stück Arbeit vor sich, falls es ihnen gelingen soll, sich noch einmal zusammen zu raufen. Vor allem Cassie muss in sich gehen und lässt ihre gemeinsame Vergangenheit deshalb noch einmal Revue passieren.
Leisa Rayven hat sehr gefühlvoll die Veränderungen der beiden geschildert. Ethan war immer der verschlossenere Part, dem es sehr schwer fiel, an sich zu arbeiten und dem es nach wie vor unmöglich war, wirklich zu vertrauen. Cassie war dagegen immer fröhlich, hilfsbereit und vielleicht auch ein bisschen naiv. In Broken Juliet / Ich werde immer bei dir sein sehen wir, wie sich die Rollen der beiden langsam aber sicher umkehren und wie Cassie so verbittert werden konnte, wie wir sie in der Gegenwart kennengelernt haben.
Der Lauf der Geschichte und die grundsätzliche Handlungen haben mir wie schon im ersten Buch nach wie vor sehr gut gefallen. Leisa Rayven bleibt bei ihrer Linie mit den beiden Erzählsträngen - Vergangenheit und Gegenwart - und so bekommen wir bestimmte Details und Situationen erst wirklich beschrieben, wenn sie auch in der Gegenwart eine Rolle spielen. Ein ganz kleines bisschen dürfen wir dieses Mal übrigens auch in Ethans Kopf schauen, allerdings nur in Form ein paar ausgewählter "Journal"-Einträge (Männer führen kein Tagebuch ;). Doch die sind genug, um ihn besser verstehen zu lernen und seine Entscheidungen klarer zu machen.
Überhaupt muss ich sagen, dass mir Ethan in Broken Juliet / Ich werde immer bei dir sein fast sympathischer war, als Cassie. So gern ich sie mir auch immer mochte, ist Ethan derjenige, der mir trotz seines teilweise idiotischen Verhaltens mehr ans Herz gewachsen ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass er, egal wie furchtbar er sich auch verhalten hat, nie Spielchen gespielt hat oder versuchte, Cassie zu manipulieren. Er hatte immer irgendwie Cassies Beste im Sinn. Von Cassie konnte man das leider nicht immer sagen, denn in ihren dunkleren Momenten konnte sie doch sehr manipulativ werden und nutzte sogar Sex als Waffe. Deswegen gab es doch den ein oder anderen Moment, in dem ich sie nur schütteln wollte. Doch im Grund konnte ich ihr Verhalten doch auch verstehen, denn Ethan leistet sich wirklich einige ziemlich heftige Schnitzer. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sie anders damit umgeht.
Ich hatte noch ein weiteres kleines Problem, doch dafür muss ich etwas weiter ausholen: Wie ihr vielleicht wisst, waren Bad Romeo / Wohin du auch gehst und Broken Juliet / Ich werde immer bei dir sein ursprünglich ein zusammenhängendes langes Twilight Fanfiction. Da sich lange Bücher heutzutage aber anscheinend nicht so gut verkaufen, wurde es in zwei Teile aufgesplittet. Das ist an sich schon okay so und der Punkt, an dem Bad Romeo / Wohin du auch gehst geendet hat, war im Endeffekt ja auch wie dafür geschaffen. Allerdings muss ich sagen, dass in Broken Juliet / Ich werde immer bei dir sein deswegen in der Gegenwart manchmal ein wenig die Luft raus war, denn es ist einfach nicht mehr so besonders viel passiert. Klar, es ging um Cassies Weg aus ihrem Gefühlschaos, aber das hat sich eben alles in ihrem Inneren abgespielt. An Handlung blieb nicht mehr allzu viel übrig.
Glücklicherweise haben aber die Sequenzen aus der Vergangenheit und die tollen Charaktere das meiste davon wieder wett gemacht, so dass Broken Juliet / Ich werde immer bei dir sein von Leisa Rayven ein würdiger Nachfolger für Bad Romeo / Wohin du auch gehst ist und die Geschichte zu einem schönen, glaubhaften und gefühlvollen Ende bringt. Leisa Rayven hat definitiv eine große Zukunft vor sich und ich freue mich jetzt schon auf ihre kommenden Bücher.
Broken Juliet / Ich werde immer bei dir sein ist seit heute erhältlich.
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26.Apr 2015 |
~ND
Only Trickvon Jewel E. Ann
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Darby der Fußabtreter - so war Darby die meiste Zeit ihres Lebens bekannt. Solange sie denken kann, hat sie sich verbogen und vergeblich versucht, dazu zu gehören: In der Schule und Uni, wo es ihr nie wirklich gelungen ist, Freunde zu finden, genauso wie in ihrer Familie. Ihr Vater, ein angesehener Politiker, ist eher damit beschäftigt seine schmutzigen Affären auszuleben, als sich um seine Tochter zu kümmern. Einzig ihre Großmutter steht ihr durch dick und dünn zur Seite.
Doch als Darby, die als Ärztin in der Notaufnahme arbeitet, eines Tages Patrick "Trick" Roth kennenlernt, findet sie einen Menschen, bei dem sie irgendwie einfach sie selbst sein kann - und das, obwohl er eigentlich erst mal nichts mit ihr zu tun haben will und ihr das auch unmissverständlich klar macht. Bevor sie es sich versehen, werden die beiden aber trotzdem Freunde. Doch eine Freundschaft mit Trick ist nicht so einfach, wie Darby vielleicht gedacht hat, denn er ist ein absolutes Rätsel für sie: Trick ist ein kompletter Frauenmagnet, hat aber eine Aversion gegen das weibliche Geschlecht. Er hat einen homosexuellen Partner, doch Darby ertrinkt fast in der sexuellen Anspannung zwischen ihr und Trick. Außerdem ist er ein ehemaliger Drogenabhängiger, der nur sehr wenig von sich preisgibt. Doch das aller Bedenklichste: Ihm fehlen mehrere Jahre aus seiner Erinnerung.
Mit 20 hatte Trick einen Unfall und seitdem ist alles aus den fünf Jahren zuvor wie weggeblasen. Doch eines ist klar: Irgendetwas Schlimmes ist in dieser Zeit geschehen, das sein gesamtes Leben bis heute bestimmt...
Hach, was war Only Trick von Jewel E. Ann für eine großartige Überraschung für mich. Ich bin mit eher niedrigen Erwartungen an diese Geschichte gegangen und habe das Buch am Ende aber in einem Rutsch durchgelesen.
In erster Linie ist das Darby zu verdanken. Sie ist eine wunderbare Heldin, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Sie ist schon irgendwie ein komischer Vogel und sagt öfter Mal das erste, was ihr in den Kopf geschossen kommt, was mitunter schon mal ziemlich merkwürdig sein kann. Darby ist aber auch treu, mitfühlend und extrem humorvoll. Ich musste so oft über sie und die Situationen, in die sie sich manövriert hat, lachen. Außerdem ist sie erfrischend geradeaus und wenn sie doch mal etwas für sich behält, ist es sehr nachvollziehbar.
Als Trick in ihr Leben tritt, geht die Geschichte natürlich erst so richtig los. Trick sieht extrem gut aus mit seinen Tattoos und Bad Boy Auftreten und auch an Darby, die in einer ziemlich leidenschaftslosen Beziehung lebt, geht das nicht spurlos vorbei. Er ist anders, als alle Männer die sie je getroffen hat. Auch ihn mochte ich in kürzester Zeit wirklich gern, denn obwohl er oft ziemlich unfreundlich war, war er auch erfrischend anders. Doch als das jähe Erwachen kommt und sie erfährt, dass er schwul ist, muss sie diese bittere Pille schlucken. Bis dahin haben die beiden allerdings schon zarte Bande geschlossen und sich wider aller Erwartungen angefreundet. Das schlechte Gewissen, das Darby deswegen entwickelt, war gleichzeitig herzerweichend und auch ziemlich komisch, denn sie kann einfach nicht verhindern, dass sie Gefühle für ihn entwickelt. Sagen kann sie ihm das aber natürlich nie.
Ich fand die Freundschaft zwischen den beiden einfach großartig. Klar, man merkt als Leser sehr schnell, dass irgendetwas an Tricks Geschichte nicht stimmt und ihm and Darbys Feundschaft vielleicht doch mehr liegt, als sie denkt. Wie sich das alles entwickelt hat mir aber sehr gut gefallen und für einige unterhaltsame Szenen gesorgt.
Auch die andern Charaktere mochte ich sehr gern, allen voran Darbys Großmutter Grace, Tricks Partner Grady und dessen Schwester Tamsen. Zusammen mit Trick und Darby haben sie eine kunterbunte Gruppe gebildet, mit der einem nie langweilig wurde. Auch wenn die Geschichte im Grunde oft einen sehr ernstern Ton anschlägt, ist der Humor dennoch ebenfalls sehr präsent. Darby selbst ist wie gesagt schon ziemlich lustig und dadurch dass das Buch hauptsächlich aus ihrer Sicht geschrieben ist, ist ihr ganz eigener Sinn für Humor sehr oft zu spüren. Doch gleichzeitig passieren ihr auch in Kombination mit den Eskapaden der anderen Charaktere sehr oft ziemlich peinliche Missgeschicke, die sich gleichzeitig noch sympathischer gemacht haben, aber auch brüllend komisch waren.
Natürlich dreht sich aber auch ein großer Teil der Handlung um Tricks Vergangenheit. Seine Abneigung Frauen gegenüber hat definitiv etwas mit diesen fünf ungewissen Jahren zu tun, genauso wie sein Suchtproblem, doch Trick ist es bis heute noch nicht gelungen, das Rätsel zusammen zu setzen. Als Leser bekommt man schon irgendwann mal so eine Ahnung, doch die ein oder andere Überrschaung, mit der ich nicht gerechnet hatte, konnte Jewel E. Ann dennoch einbauen. Das Buch ist zwar wie gesagt hauptsächlich aus Darbys Sicht geschrieben, doch die Autorin hat hier und da sehr geschickt auch Tricks Gedanken eingebaut, was die Geschicte jedes Mal wieder ein wenig aufgerüttelt hat.
Ich muss allerdings zugeben, dass mir das Ende ein wenig zu dick aufgetragen war. Tricks Geheimnis fand ich zwar grundsätzlich recht spannend, die Umstände und Beteiligten sind aber vielleicht ein wenig arg vereinfacht bzw. spielen zu viele Zufälle zusammen, um es wirklich glatt und glaubwürdig wirken zu lassen.
Ähnlich ging es mir mit dem Epilog. Da hat es Jewel E. Ann einfach ein wenig übertrieben mit dem Happily Ever After. Ich liebe ein schönes Ende, aber weniger ist manchmal halt doch mehr.
Trotzdem, Only Trick von Jewel E. Ann ist ein richtig schönes Buch, das mich noch eine Weile begleiten wird. Eine innige Freundschaft, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, sympathische und komplexe Charaktere und ein spannender Plot machen Only Trick zu einer sehr erfrischenden Abwechslung. Jewel E. Ann werde ich mir auf jeden Fall merken.
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25.Apr 2015 |
~ND
Love Unrehearsedvon Tina Reber
Love #2
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Enthält Spoiler für Love Unscripted.
Taryn Mitchell kann ihr Glück kaum fassen: Trotz all der Steine, die ihr Neider in den Weg gelegt haben, ist sie mit dem Mann ihrer Träume verlobt und sie und Ryan können es kaum erwarten, ihr gemeinsames Leben zu beginnen. Natürlich wäre ihre Freude noch größer, wenn ihnen nicht immer noch manche Leute im Nacken sitzen würden, die ihnen ihr Glück einfach nicht gönnen und die in Taryn eine Gefahr sehen. Da wäre z.B. Ryans PR-Agentin Marla, der es gar nicht passt, dass sich Taryn in ihre Angelegenheiten mischt, oder Lauren, Ryans Film-Partnerin und Ex-Freundin, die ihn einfach nicht aufgeben will.
Als wäre das noch nicht genug, sieht es im Leben von Taryns Freunden auch nicht gerade rosig aus: Die Ehe ihrer besten Freundin Marie steht vor dem zerbrechen und je näher die Hochzeit ihrer Freundin Tammy rückt, umso unausstehlicher wird sie.
Als Taryn dann auch noch eine Entdeckung in ihrer eigenen Vergangenheit macht, die ihre Sicht auf ihr ganzes Leben für immer verändert, weiß sie bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht...
Wie man vielleicht beim lesen dieser Zusammenfassung von Love Unrehearsed von Tina Reber erkennen kann, ist es irgendwie sehr schwierig, einen roten Faden zu finden, der durch diese Geschichte führt. Denn tatsächlich ist es so, dass dieses Buch meistens einfach nur so vor sich hinplätschert, ohne einem wirklichen Konzept zu folgen. Mal geht es um Ryan und Taryn und ihre ewig aufgewärmten Zweifel, wer wen den jetzt mehr liebt. Sehr oft handelt die Geschichte aber auch von ihren Freunden und Taryn wird nichts weiter als eine Erzählerin, die mehr oder weniger unbeteiligt dem Geschehen folgt. Das war nicht unbedingt das, was ich von diesem Buch erwartet habe, wenn man bedenkt, dass sie und Ryan selbst eigentlich noch genug Probleme haben.
Allgemein hat es sich Tina Reber mit dieser Fortsetzung ganz schön einfach gemacht. Es setzt nicht einmal eine Woche nach Love Unscripted an, aber es fühlt sich völlig anders an, als sein Vorgänger. Man merkt sehr genau, dass die Autorin nicht wirklich wusste, was sie in ihrem zweiten Buch schreiben wollte, als sie das erste abgeschlossen hat, denn es gibt unglaublich viele Details, die sie sich irgendwie hingebogen hat, um sie in die Fortsetzung einzubauen - ganz egal ob es nun passt oder nicht. Z.B. wurde Taryns Vergangenheit leicht verändert. Im ersten Buch ist sie erst mit 14 nach Rhode Island gezogen - im zweiten lebt sie schon wesentlich länger dort. Aber auch andere Punkte stimmen nicht ganz mit dem Eindruck vom ersten Buch überein. Z.B. Maries Eheprobleme: Davon war im 1. Buch gar nichts zu spüren und zack, 5 Tage später führen sie die schlechteste Ehe aller Zeiten. Warum wird auch sehr schnell klar, als Taryn plötzlich immer wieder erwähnt wie gutaussehend, nett und überhaupt ganz großartig doch Ryans Bodyguard Mike ist (der im ersten Buch vielleicht zwei Mal erwähnt wurde und dann auch nur beiläufig) - und er und Marie verstehen sich auf Anhieb blendend (wovon man im ersten Buch ebenfalls nichts gehört hat). Diese beiden nehmen einen enormen Teil der Geschichte ein und es hätte auch genauso gut ihr Buch sein können. Tatsächlich veröffentlicht Tina Reber bald das Buch Love Unguarded, das sich eben um Mike und Marie drehen wird. Ebenfalls ständig erwähnt wird jetzt auch wieder Taryns Ex-Verlobter Thomas. Doch war er in Teil eins noch ein Loser, ist er jetzt plötzlich gut aussehend und vielleicht doch kein sooo schlechter Kerl. Auch hier kommen Details hoch, von denen man vorher noch nie etwas gehört hat und die die Autorin offensichtlich einfach nur nachträglich eingebaut hat, damit Love Unrehearsed einigermaßen funktioniert. Und dann hat Tina Reber diese ganzen neuen Ansätze noch nicht mal zu Ende gebracht. Es gibt so viel Drama mit Thomas, Marla, Lauren, Kyle usw., nur um sich am Ende einfach im Sand zu verlaufen, ohne, dass wirklich etwas passiert bzw. man erfährt, wie die Sache ausgeht.
Leider muss ich auch sagen, dass mir die Charaktere nicht wirklich sympathischer geworden sind. Tammy wurde völlig kaputt gemacht und aus der wirklich liebenswürdigen Freundin wurde zeitweise ein richtiges Miststück, was sich einfach falsch angefühlt hat. Mit Greg, Maries Ehemann, verhielt es sich ähnlich, auch wenn er mir im ersten Buch schon ziemlich egal war, weswegen mir seine Verwurstung im zweiten Band nicht sonderlich viel ausgemacht hat. Taryn selbst ist mir nach wie vor ebenfalls nichts sehr sympathisch. Im ersten Buch war sie ja schon die Superfrau, die alles konnte. In Teil zwei kommen noch einige Fähigkeiten zu dieser Liste hinzu. Sie wäre die perfekte Schauspielern, Agentin, PR-Beraterin, Buchhalterin, Finanzberaterin, Regisseurin und so weiter, und so fort. Ich fand es einfach albern, wie perfekt sie dargestellt wurde - denn unterm Strich ist sie alles andere als das. Die Hälfte das Buchs war sie damit beschäftigt sich zu beschweren und zu jammern und darüber nachzudenken, wer ihr denn nun gerade wieder das Leben schwer macht. Es war einfach anstrengend mit und ich konnte mich bis zum Schluss nicht mit ihr anfreunden.
Zwei Punkte gibt es allerdings, die sich wirklich gebessert haben im Vergleich zum ersten Buch. Zum einen wäre das Ryan, der lange nicht mehr so langweilig und zweidimensional rüberkommt (auch wenn er manchmal ein wenig zu besitzergreifend war). Und zum anderen fand ich den Schreibstil um Welten besser. Love Unrehearsed liest sich wesentlich flüssiger und angenehmer und es gibt deutlich weniger Strecken, in denen sich das Buch mit unnötigem Gequatsche in die Länge zieht. Auch die erotischeren Szenen wirken nicht mehr ganz so kitschig.
Wirklich gerettet hat das Love Unrehearsed von Tina Reber in meinen Augen aber nicht. Dafür ist mir Taryn als Erzählerin einfach zu unsympathisch. Dass die Geschichte nicht mal wirklich ihre Geschichte war, hat die Sache nicht besser gemacht.
Nachdem ich allerdings auch Marie nicht sonderlich mochte, werde ich mir ihr Buch, Love Unguarded, das irgendwann dieses Jahr erscheint, wohl sparen.
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23.Apr 2015 |
~ND
Snowcroft Safehousevon Christi Snow
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Vor einem Jahr hat Dex auf einen Schlag alles verloren: Seine Band, seine Musik, seine besten Freunde - und auch seine Identität. Nach dem Anschlag während einem ihrer Auftritte, der seine ganze Band getötet hat, musste Dex untertauchen und hat den Namen Finn Alexander angenommen. Er weiß nämlich sehr wohl, wer für den Anschlag verantwortlich war - Frederick Barton, der Exfreund eines seiner Bandkollegen. Doch der ist nicht nur ein vollkommen verrückter Psychopath, sondern gehört auch zu einer Mafiafamilie, der nicht so einfach das Handwerk zu legen ist.
Deswegen ist Finn für die Öffentlichkeit gemeinsam mit seiner Band ebenfalls gestorben. Zumindest solange, bis der Zeitpunkt für seine Aussage gekommen ist. In der Zwischenzeit muss er ihm Rahmen des Zeugenschutzprogramms untertauchen und findet in dem kleinen Ort Snowcroft in New Mexico Unterschlupf, wo er als neuer Musiklehrer arbeiten soll. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihn hier jemand erkennt, ist mehr als gering. Doch Finn macht sich keine Illusionen, dass Frederick ihn über kurz über lang finden wird - doch vorher will Finn auf jeden Fall noch dafür sorgen, dass der Mörder dank seiner schmierigen Anwälte nicht ungeschoren davon kommt.
Finn muss sich nur ruhig verhalten und keine Aufmerksamkeit erregen. Doch das wird schwieriger als gedacht, denn die Bewohner von Snowcroft heißen ihn mit offenen Armen willkommen und er lernt einige großartige Leute kennen. Doch am meisten unter die Haut geht ihm Jack, der alleinerziehende Vater einer seiner Schülerinnen. Eigentlich weiß Finn genau, dass er sich von Jack fernhalten sollte, schließlich weiß er nicht genau, wie lange er in der Stadt bleiben wird und seine Gesellschaft könnte auch nicht ganz ungefährlich sein. Doch Jack hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden...
Ich muss zugeben, am Anfang war ich ganz schön skeptisch, was Snowcroft Safehouse von Christi Snow anging. Wie soll ein bekannter Musiker, der durch sein "Ableben" nur noch mehr in die Medien geriet, denn einfach so untertauchen und dann unter falschen Namen ausgerechnet in einer Schule arbeiten? Christi Snow hat allerdings einen Weg gefunden, das Ganze ziemlich plausibel zu erklären, so dass sich ein sehr glaubhaftes Konstrukt um das ganze Verbrechen gebildet hat, das mich wirklich positiv überrascht hat. Die Autorin hat sich zwar ein paar Freiheiten genommen, was die rechtliche Seite und das Zeugenschutzprogramm angeht, hat das allerdings in ihrem Kommentar zum Buch erwähnt. Mir wären diese Feinheiten vermutlich aber gar nicht erst aufgefallen.
Doch nicht nur die Grundgeschichte funktioniert, auch die Romanze um Finn und Jack hat mir sehr gut gefallen. Jacks Probleme sind natürlich sehr viel alltäglicher, als Finns. Seit dem Tod seiner Frau kümmert er sich alleine um seine Tochter Kelsey und hat alle Hände voll damit zu tun, ihre präpubertären Launen zu bändigen. Er wollte sich eigentlich schon lange outen, doch Snowcroft ist eine kleine Stadt mit jeder Menge Klatsch und Tratsch und er will Kelsey nicht unnötig das Leben schwer machen und irgendwelchem Geschwätz aussetzen. Bisher hat er eh noch keinen Mann gefunden, für den sich das Risiko lohnen würde - bis er Finn begegnet. Die beiden flirten zwar ziemlich schnell miteinander, was das Zeug hält, dennoch hat sich ihre Beziehung recht langsam und natürlich entwickelt und sie haben mich damit mehr als einmal zum Schmelzen gebracht. Jack ist wirklich ein netter Kerl und ich konnte seine Gründe, warum er so zögerlich mit seiner Sexualität umgegangen ist, vollkommen nachvollziehen. Auch Finn mochte ich sehr gern. Er war definitiv der komplexere Charakter, denn er musste nicht nur mit dem Tod seiner besten Freunde (und einem Mann, der für ihn immer mehr war) klar kommen, sondern wiegesagt auch mit dem Verlust seiner Identität. Denn Dex gibt es nicht mehr und das ist etwas, mit dem er erst Mal Frieden schließen musste. Allerdings muss ich sagen, dass mir Finn tausend Mal lieber war, als das Bisschen, das ich von Dex gesehen habe - mit dieser Entwicklung bin ich also mehr als zufrieden. ;)
Im Grunde hat mir Snowcroft Safehouse eigentlich rundum gefallen. Doch es gibt so ein paar Dinge, bei denen Christi Snow für meinen Geschmack nicht genug ins Detail gegangen ist: Was genau war das belastende Material, das Finn gegen Frederick in der Hand hatte? Wo blieb das Gespräch zwischen Finn und Jack über seinen alten Lebensstil als Dex (das ist etwas, das mich besonders wurmt, denn Jack war gar nicht glücklich, als er von den Eskapaden zu Finns Rockerzeiten erfuhr)? Was ist mit Finns Familie? Was passierte mit Kelseys Ersatzmutter Mande? Es sind einfach viele kleinere Elemente, auf die man nicht genug Antworten bekommt und die mir am Ende gefehlt haben, um das Buch wirklich 100% zufrieden zuzuschlagen.
Snowcroft Safehouse von Christi Snow ist eine gut gelungene Mischung als Action, Humor und jeder Menge Romantik und konnte mich wirklich angenehm überraschen - und das obwohl es mir am Ende ein wenig zu schnell ging. Die anderen bzw. zukünftigen Bücher der Men of Snowcroft werde ich deshalb sicherlich auch noch lesen.
Snowcroft Safehouse erscheint am 24.4.2015.
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