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28.

Mai 2015

~ND

His Only Wife

Enthält Spoiler für Wife Number Seven.

Entgegen aller Wahrscheinlichkeit haben Brin und Porter es geschafft. Sie haben ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und blicken nun einer gemeinsamen Zukunft entgegen. Nun möchte Porter gerne den nächsten Schritt wagen: Er will Brin zu seiner Frau machen. Seiner einzigen Frau.
Denn wenn die beiden eines komplett vergessen wollen, ist es ihre Kindheit in der Gemeinschaft der Fundamentalistischen Mormonen, in der sie beide aufgewachsen sind. Doch Porter ist sich nicht sicher, wie Brin zu einer Ehe steht - schließlich sind ihre Erfahrungen als siebte Ehefrau alles andere als positiv. Doch für Porter wird es nie eine andere Frau geben und davon will er nun auch Brin überzeugen...

Die Novelle His Only Wife von Melissa Brown ist im Prinzip der etwas auführlichere Epilog, den ich mir für Wife Number Seven gewünscht hatte. Brin und Porter haben das Schlimmste hinter sich und nun geht es darum, an den Rest ihres Lebens zu denken. Nach wie vor mochte ich beide sehr gern und ich fand es sehr schön zu sehen, dass sie an einem guten Punkt in ihrem Leben sind. Doch nicht nur Brins vergangene Ehe macht die Sache etwas kompliziert, auch Porters ehemalige Drogensucht ist nicht gerade etwas, das man einfach so unter den Tisch kehren kann - vor allem, als ihnen klar wird, dass Porter noch lange nicht so auf der sicheren Seite ist, wie sie gedacht hatten.
Eigentlich gäbe es also schon ein paar Punkte, aus denen man eine etwas auführlichere Handlung hätte spinnen und His Only Wife somit etwas eigenständiger machen können. Doch diese Details wurden eher nebenbei erwähnt bzw. abgehandelt, so dass His Only Wife unterm Strich eben nichts weiter bleibt als das, was ich bereits erwähnt hatte: Ein etwas ausführlicherer Epilog.

Wenn man His Only Wife von Melissa Brown als eben genau das sieht, ist es eine tolle Ergänzung für die Geschichte, die einen noch zufriedener mit der Geschichte abschließen lässt. Damals hätte ich nach dem ersten Lesen von Wife Number Seven diese paar Seiten wirklich gebrauchen können. Doch als eigenständige Novelle/Kurzgeschichte ist an His Only Wife doch ein bisschen zu wenig dran. Deshalb mein Fazit: Wer Wife Number Seven gelesen hat, sollte auch auf jeden Fall zu His Only Wife greifen, sich aber dabei bewusst sein, dass einem hier wirklich nur ein Schnipsel erwartet, keine ganze Geschichte.

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26.

Mai 2015

~ND

Nowhere But Here

Die 17-jährige Emily hat immer ein sehr behütetes Leben geführt. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Adoptivvater wohnt sie in Florida, besucht eine gute Schule und hat Pläne, in Florida das College zu besuchen. Es gibt eigentlich nur eine Sache, die ihren sicheren Alltag durcheinander bringt: Ihr leiblicher Vater Eli. Er ist erst seit ein paar Jahren wieder in Emilys Leben und sie sieht ihn auch nur einmal im Jahr, was ihr aber eigentlich ganz gelegen kommt. Denn Eli gehört dem Motorrad Club Reign of Terror in Kentucky an und auch wenn Emily nichts gegen ihn hat, fühlt sie sich in seiner Welt alles andere als wohl.
Als sie und ihre Familie allerdings die Nachricht eines Todesfalls auf Elis Seite der Familie bekommen, wird Emilys Leben und alles, was sie dachte über sich zu wissen, plötzlich auf den Kopf gestellt. Denn in Kentucky wartet nicht nur Eli auf sie, sondern auch Großeltern, die sie noch nie gesehen hat und ein ganzer Motorrad Club, in dem jeder besser über ihre Vergangenheit Bescheid zu wissen scheint, als sie selber. Denn irgendetwas verheimlichen Eli, ihre Mutter und ihr Vater Emily und nur ihre Großmutter scheint davon überzeugt zu sein, dass Emily die Wahrheit wissen sollte.
Doch Emily bekommt schnell ganz andere Probleme. Denn ein rivalisierender Motorrad Club hat es auf die Reign of Terror Mitglieder abgesehen und schnell gerät auch Emily ins Fadenkreuz. Deshalb bekommt sie einen Babysitter zugeteilt, während sie in Kentucky bleibt - Oz, ein junger Anwärter, der ebenfalls Mitlied des Clubs werden möchte. Emily und Oz begegnen sich zunächst sehr skeptisch - schließlich kommen sie aus völlig unterschiedlichen Welten. Doch es dauert nicht lange, bis beide begreifen, dass sie noch eine ganze Menge voneinander lernen können...

Eigentlich fängt Nowhere But Here von Katie McGarry erst mal ziemlich vielversprechend an. Gleich Emilys Einstieg in die Geschichte hat mich interessiert und ich war neugierig, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln würde. Leider musste ich aber bald feststellen, dass dieses Buch für mich nicht wirklich funktionieren wollte. Und das hatte leider gleich mehrere Gründe:
Die Charaktere: Die Geschichte ist abwechselnd aus Emilys und Oz Geschichte geschrieben, was erst mal für viel Abwechslung sorgt, da sie auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Emily ist fast zu behütet aufgewachsen. Sie hat vor allem und jedem Angst und keinerlei Bedürfnis über ihren Tellerrand hinauszusehen. Sie will zum Studieren in Florida bleiben und hat scheinbar auch danach keine Pläne mehr von der Welt zu sehen. Für einige ihrer Ängste gibt es Gründe, andere stammen aber viel mehr von ihrer Mutter, die wir als ein einziges Nervenbündel kennenlernen. Angeblich ist sie aber stur, stark und hitzköpfig, wovon man in diesem Buch aber rein gar nichts merkt. Oz ist genauso festgefahren in seiner Welt, wie Emily, auch wenn er selbst es niemals so sehen würde. Der Club geht ihm über alles und er kann sich gar kein anderes Leben vorstellen. Vielen der anderen Mitglieder geht es ähnlich, doch natürlich sehen auch sie das völlig anders.

Der Motorrad Club ist auch so eine Sache: Sie sind echte, harte Biker mit einem Clubhaus, in dem regelmäßig Parties geschmissen werden, inklusiver nackter Tänzerinnen, Schlägereien, BHs als Deko an der Wand und so weiter und so fort. Auf der anderen Seite sind sie aber auch einer der wenigen Clubs, die ihr Geld auf ehrliche Art und Weise verdienen. An sich fand ich das eigentlich ziemlich gut, schließlich sollte es den Bikern ja um das Lebensgefühl und nicht Kriminalität gehen. Trotzdem ist es Katie McGarry nur teilweise gelungen, dieses Gefühl zu vermitteln. Am Ende hat es irgendwie doch nur gewirkt, wie eine Gruppe von Männern, die harte Typen sein wollten und ihre Rolle mehr gespielt haben.

Ein weiterer Punkt ist daher die Mentalität: Das ist im Prinzip der Knackpunkt, weswegen Nowhere But Here für nicht gut gelungen ist. Der Club hatte schon immer mit Vorurteilen zu kämpfen, weil sie ihren freien, ungezwungenen Lebenstil haben und weil jeder automatisch denkt, sie wären Schlägertypen. Gleichzeitig verurteilt aber auch jeder von ihnen Emilys bisher ruhiges Leben und diese Arroganz hat mich unglaublich genervt. Jeder - und ich meine absolut jeder - in diesem Buch, meint es besser zu wissen, wie man sein Leben leben sollte und das war irgendwann furchtbar frustrierend. Dazu kommt noch, dass der Club natürlich "reine Männersache" ist und Frauen da nichts zu suchen haben. Zugegeben, in der Erwachsenenliteratur gibt es Motorrad Club Bücher, die das wesentlich weiter treiben, trotzdem war diese Geschichte archaisch genug, um mich zu stören und die Emanze in mir wachzurütteln. Außerdem wird der Club von einigen wenigen geleitet - und der Rest hat gefälligst zu folgen, ohne Fragen zu stellen. Wieso Oz deshalb denkt, er wäre in irgendeiner Art und Weise besser oder freier, als Emily, nur weil er auf einem Motorrad sitzt, wollte mir deshalb nicht wirklich in den Kopf. In meinen Augen war er genauso ein Schaf, wie Emily.

Die restliche Handlung und das "Geheimnis": Wieso so ein großes Geheimnis um Emilys Vergangenheit gemacht wurde, konnte ich ebenfalls nicht ganz nachvollziehen. Jeder lügt und hat seine ganz eigene Version der Wahrheit und anstatt Emily einfach aufzuklären, bekommt sie immer nur Schnipselchen vorgelegt, die sie – verständlicherweise - ohne Ende frustrieren. Am Schlimmsten ist dabei ihre Großmutter, die ihr auf der einen Seite die Wahrheit mit aller Gewalt rein drücken will, gleichzeitig aber auch in irgendwelchen kryptischen Rätseln spricht, dabei aber nie auf den Punkt kommt. Wie alle Beteiligten allerdings jemals glauben konnten, dass Emily nicht irgendwann dahinter kommt, wenn sie Zeit in Kentucky verbringt, verstehe ich nicht.
Das Geheimnis selbst war dann doch irgendwie wieder ganz spannend, auch wenn man wesentlich mehr draus hätte machen können und einige der Nachwirkungen ein bisschen albern waren.

Deswegen ist Nowhere But Here von Katie McGarry nicht unbedingt ein Buch, das ich empfehlen würde. Grundsätzlich ist die Geschichte okay. Die Romanze ist süß und irgendwann kann man sich auch mit den Charakteren anfreunden. Allerdings bin ich mit der Mentalität und all den Lügen, die Emilys Familie gesponnen haben, nicht wirklich klar gekommen. Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich eine der Wenigen war, die das Buch nicht mochten - für viele andere war es eine gut gelungene Geschichte. Wenn ihr also Bücher über Motorrad Clubs mögt und Lust auf eine Jugendbuch/Light Variante über dieses Thema habt, dann könnte Nowhere But Here durchaus auch was für euch sein.

Nowhere But Here erscheint heute, am 26. Mai 2015.

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24.

Mai 2015

~ND

End of Days

Enthält Spoiler für die übrigen Bücher der Penryn and the End of Days Reihe.

Langsam aber sicher läuft Penryn und ihren Freunden die Zeit davon. Unter den Engeln herrscht Ungeduld und sie warten auf die Apokalypse, die ihnen Uriel versprochen hat. Uriel will mit allen Mitteln, der Messenger, also der Bote Gottes werden, und ist dafür zu allem bereit, selbst wenn es bedeutet, sein Volk nach Strich und Faden zu belügen. Penryn weiß deshalb, dass für sie und die restliche Menschheit nicht mehr viel Zeit bleibt.
Doch bevor sie an das Wohl andere denken kann, muss sie erst ihre Familie und Freunde retten. Seit den Experimenten, die die Engel an ihrer kleinen Schwester Paige durchgeführt haben, ist diese nicht mehr die Alte. Nicht nur äußerlich ist sie von Narben gezeichnet, auch ihr Appetit hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt... Und auch für Raffe wird es langsam eng. Seine Engelsflügel verwittern zusehends und er braucht dringend einen Arzt, der sie ihm wieder annähen kann, bevor es zu spät ist.
Doch was passiert, wenn Raffe seine Flügel endgültig wieder bekommt und zurück zu seinesgleichen gehen kann? Schließlich sollten er und Penryn eigentlich verbitterte Feinde sein, doch bei dem Gedanke, gegen ihn kämpfen zu müssen, dreht sich ihr der Magen um.
Eines ist jedoch klar: Ihre Loyalität wird, wenn das Ende aller Tage eintritt, auf eine harte Probe gestellt...

Hier ist er also, der langersehnte letzte Teil der Penryn and the End of Days Reihe. Nachdem sich ständig geändert hat, wie viele Bücher die Reihe nun umfassen soll und wir schließlich jetzt bei drei angekommen sind, muss ich zugeben, dass ich ziemlich skeptisch war, was End of Days von Susan Ee anging. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie die Autorin alles zu einem runden Ende bringen wollte, wenn man bedenkt, wie sie uns im zweiten Teil zurück gelassen hat. Und in gewisser Hinsicht, war diese Sorge auch gerechtfertigt.
Doch erst einmal zur Geschichte selbst: End of Days setzt direkt nach den Ereignissen des letzten Buchs an. Raffe und Penryn haben den Stützpunkt der Engel gehörig auf den Kopf gestellt und Penryn ist nun sowohl bei den Menschen als auch den Engeln eine Legende, nachdem es ihr gelungen ist, einen Engel zu töten. Das in Verbindung mit dem Druck, schnell einen Arzt für Raffe und Paige zu finden, sorgt eigentlich von Anfang an dafür, dass die Spannung in diesem Buch ziemlich hoch gehalten wird. Zwar gibt hier und da schon ein paar Momente, die sich ein wenig in die Länge zogen, aber im Grunde waren diese Augenblicke ganz angenehm, um wieder ein bisschen Ruhe ins Geschehen zu bringen.
Denn Susan Ee hat sich wieder einige großartige und schreckliche Dinge einfallen lassen. Die Monster, die Uriel von seinen Wissenschaftlern kreiieren lässt, werden jedes Mal noch furchtbarer und er scheut wirklich vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Er ist bereit, den Engeln eine riesige Show zu bieten, um sie zu überzeugen, dass er der nächste Messenger sein sollte. Die Menschen sind für ihn nur Mittel zum Zweck. Doch auch unabhängig von Uriel hat die Autorin einige echte Horror-Momente eingebaut. Penryn begegnet Kreaturen und gelangt an Orte, die sie sich in ihren schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen konnte und die mir beim Lesen regelmäßig kalte Schauer über den Rücken laufen ließen.

Wenn ihr wie ich seid, interessiert euch allerdings in erster Linie, wie es mit Penryn und Raffe weitergeht. Sie wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben, denn Raffe kann und will nicht riskieren, wieder seine Flügel zu verlieren. Man merkt aber während des Lesens die ganze Zeit, wie sehr sich beide wünschten, dass es anders sein könnte. Doch man spürt leider auch, wie sehr sie sich langsam aber sicher voneinander entfernen. Wie es zwischen den beiden ausgeht, werde ich euch natürlich nicht sagen. Aber unabhängig davon, hat mir irgendwie ein bisschen die Gefühlsintensität zwischen den beiden gefehlt. Ich bin zwar froh, dass Susan Ee die eigentliche Handlung vor die Liebesgeschichte gestellt hat (schließlich haben sie alle eigentlich grade ganz andere Probleme) und rutscht damit nie ins Kitschige ab, aber trotzdem hätte ich mir einfach etwas mehr Emotionen gewünscht.

Das ist es aber auch noch gar nicht, weswegen sich einige meiner Befürchtungen im Vorfeld bestätigt haben. Vielmehr liegt das daran, dass einfach nicht genug Zeit blieb, die Geschichte zu einem wirklich runden Abschluss zu bringen. Das Ende wirkt ein wenig überstürzt und sehr, sehr einfach gestrickt. Ich hatte mir wirklich mehr erwartet und auch, wenn ich im Grunde mit den Ereignissen zufrieden bin, blieben mir einfach zu viele Fragen offen. Wieso durften Engel und menschliche Frauen nicht heiraten? Was passiert mit all den Kreaturen? Was passiert mit den Menschen? Wieso handelten die Engel am Ende so, wie sie es eben taten? Auf all diese Dinge bekommt man keine wirklichen Antworten bzw. höchstens ein paar fadenscheinige Spekulationen. Mit den meisten dieser Fragen hätte ich vielleicht leben können, wenn das Ende nicht gar so simpel geraten wäre.

Unterm Strich kann ich deswegen zwar sagen, dass ich End of Days von Susan Ee mochte und dass es durchaus einige tolle Ideen gab, dass mir aber auch zu viele Fragen unbeantwortet bleiben, um es zu einem wirklich befriedigenden Abschlussband zu machen.
Trotzdem werde ich ziemlich sicher die nächsten Bücher von Susan Ee lesen - auch wenn ich hoffe, dass sich diese Reihen dann nicht mit ständigen Änderungen selbst schaden.

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23.

Mai 2015

~ND

The Mistake

Enthält leichte Spoiler für The Deal / The Deal - Reine Verhandlungssache.

John Logan hat vor, sein letztes College Jahr zu genießen wo er nur kann - und das bedeutet Parties, Hockey und Mädchen. Er hätte allerdings mehr Spaß dabei, wenn er doch nur über seine Schwärmerei für Hannah, die Freundin seines besten Freundes Garrett, hinweg kommen würde. Doch egal was er auch tut, er findet einfach nichts, was ihn von ihr ablenken könnte. Dann begegnet ihm allerdings wie aus heiterem Himmel Grace und seine Welt schaut plötzlich ganz anders aus...

Grace hat es schon immer gehasst im Mittelpunkt zu stehen. Sie lässt sich viel zu leicht nervös machen und plappert dann ohne Punkt und Komma, weshalb die meisten Leute sie gerne schnell als ein wenig seltsam abstempeln. Deshalb ist sie auch erst einmal ein wenig irritiert, als Logan, einer der beliebtesten Männer der Uni, plötzlich versehentlich vor ihrer Türe steht. Doch aus der Verwechslung entsteht nach einigen Startschwierigkeiten schnell eine unewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden, die sich bald schon zu mehr entwickelt.

Als Grace allerdings herausfindet, dass sie nichts weiter, als eine Ablenkung für Logan war und er sie benutzt hat, um über eine andere Frau hinweg zu kommen, ist sie nicht nur verletzt, sondern auch stinkwütend und bricht jeglichen Kontakt zu ihm ab. Doch Logan weiß mittlerweile, dass er echte Gefühle für Grace entwickelt hat und will nun nur noch eines: Seinen Fehler wieder gut machen.

Mit The Deal / The Deal - Reine Verhandlungssache ist es Elle Kennedy damals gelungen, aus einer nicht gerade einfallsreichen Geschichte ein dennoch wirklich unterhaltsames und charmantes Buch zu machen. Mit The Mistake versucht sie wieder nach dem gleichen Rezept vorzugehen, allerdings will der Plan dieses Mal nicht ganz so gut aufgehen.
Dabei hat sie im Grunde eigentlich wieder wirklich alles richtig gemacht. Grace und Logan sind absolut liebenswerte Charaktere, die ich auf Anhieb mochte. Vor allem Grace hat es mir wirklich angetan. Sie ist zwar eher schüchtern, hat aber trotzdem Rückgrat und lässt sich nicht so einfach unterbuttern. Außerdem ist sie mit ihrer nervösen Plapperei oft ziemlich lustig und charmant, ohne, dass sie einem dabei auf die Nerven geht. Logan ist zwar im Grunde der typische, coole Sportler, doch auch er hat ein paar ungeahnte Tiefen. Außerdem ist er ein von Grundauf guter Kerl. Auch die übrigen Charaktere, die man im letzten Buch kennenlernen durfte, sowie natürlich auch ein paar neue, sind sympathisch und geben der Geschichte die nötige Abwechslung.
Auch am Schreibstil gibt es nichts auszusetzen. Elle Kennedy hat eine angenehme, flüssige und humorvolle Art zu Schreiben, die mir einfach gefällt. Ihre Dialoge lesen sich sehr natürlich und sie verleiht ihren Charakteren eine intelligente und sympathische Stimme. Außerdem gibt es keine Sekunde Langeweile in The Mistake. Auch wenn die Autorin mal ruhigere Töne anschlägt, bleibt ihre Geschichte einfach unterhaltsam. Das gilt auch für die etwas erotischeren Szenen, in denen sie irgendwie immer den richtigen Ton trifft. Mal heiß, mal sanft, mal verspielt.

Woran liegt es also, dass The Mistake in meinen Augen nicht ganz so gut gelungen ist, wie The Deal / The Deal - Reine Verhandlungssache? Ich glaube im Grunde ist es ganz einfach die Handlung. Obwohl ich mich wie gesagt nie gelangweilt habe, ist sie dieses Mal einfach zu simpel geraten. Es gibt nur wenig Entwicklung und keine Überraschungen. Vieles ist im Prinzip von vornherein klar und die Handlung dümpelt so vor sich hin, ohne große Höhen und Tiefen und ohne wirklich auf den Punkt zu kommen. Das gewisse Etwas hat dieses Mal einfach gefehlt.

Mit einer etwas frischeren Handlung hätte The Mistake von Elle Kennedy eigentlich mühelos an The Deal / The Deal - Reine Verhandlungssache anknüpfen können, denn ich hatte auch in diesem Buch wieder großen Spaß mit den Charakteren. Deshalb werde ich auch definitiv das nächste Buch der Off-Campus Reihe lesen, dass von Garretts und Logans Team Kollegen Dean handeln wird, mit dem es bereits in The Mistake eine interessante und vielversprechende Szene gibt.

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21.

Mai 2015

~ND

Wedding Favors

Als Lucas vor zwölf Jahren Bluewater Bay verlassen hat, war er heilfroh, dem kleinen Ort in Wahsington entkommen zu sein. Er wollte aufs College, seiner Kunst nachgehen und die große weite Welt sehen. Und es ist ihm auch gelungen. Heute kann er gut von seinen Statuen und Werken leben und ist im Grunde ziemlich zufrieden. Er wäre allerdings noch zufriedener, wenn sein Ex-Freund ihn nicht betrogen hätte und er sich jetzt mit den Folgen herumschlagen und sich eine neue Bleibe suchen muss.
Deshalb kommt es ihm gar nicht so ungelegen, als seine beste Freundin Audrey ihm eröffnet, dass sie heiraten wird - und zwar Lucas Bruder Zach. Audrey besteht darauf, dass er ihr Trauzeuge wird und das bedeutet, dass Lucas zurück nach Bluewater Bay muss, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Wenigstens kann er dadurch aber seine eigenen Probleme ein klein wenig aufschieben.
Doch als Lucas erfährt, wer Zachs Trauzeuge ist, würde er am liebsten einen Rückzieher machen, denn es ist ausgerechnet Gabe, Lucas Schwarm aus High School Zeiten und der erste Junge, mit dem er seine Sexualität erkundet hat. Es nahm allerdings kein gutes Ende zwischen den beiden, nachdem Lucas klar wurde, dass Gabe ihm seine Gefühle nur vorgemacht hat.
Als die Trauzeugen des Brautpaars müssen die beiden allerdings eng zusammen arbeiten, was zwangsläufig alte Wunden aufreisst und Lucas muss feststellen, dass die Dinge damals vielleicht doch anders gelaufen sind, als er sie in Erinnerung hat. Doch selbst wenn sie sich wieder zusammenraufen könnten, wäre da immer noch das Problem, dass Lucas Aufenthalt in Bluewater Bay wieder nur temporär ist...

Wenn man mit Wedding Favors von Anne Tenino anfängt, wird einem eigentlich schon auf den ersten Seiten klar, worauf die Sache mit Lucas und Gabe hinaus laufen wird. Auch wenn sie an einer Hand abzählen können, wie oft sie sich in den letzten zwölf Jahren gesehen haben, ist es offensichtlich, dass sie nie übereinander hinweg gekommen sind. Deswegen führt die Zeit, die sie in den Wochen vor der Hochzeit miteinander verbringen, auch zu einigen augenöffnenden Momenten für die zwei. Denn ohne dass sie es gemerkt haben, hat ihre gemeinsame Vergangenheit viele ihrer späteren Beziehungen und Entscheidungen beeinflusst. Anne Tenino hat es ziemlich geschickt angestellt, Lucas und Gabe auf ihre Reise zur Selbsterkenntnis zu schicken, denn so ist der Leser hautnah mit dabei.
Überhaupt waren Lucas und Gabe sehr sympathische Charaktere, die allerdings ziemlich unterschiedlich sind. Gabe lebt glücklich auf seiner Farm und liebt sein Land. Er braucht nicht viel mehr im Leben und hat auch nicht vor, jemals aus Bluewater Bay weg zu ziehen. Lucas dagegen hat es schon immer in die große Welt gezogen. Seine Heimatstadt kam ihm immer zu klein und unfortschrittlich vor. Jetzt aber lernt er sie von einer ganz anderen Seite kennen und muss feststellen, dass er Bluewater Bay vielleicht die ganzen Jahre hinweg doch unrecht getan hat. Ich fand die Entwicklung wie gesagt ziemlich gelungen und sie hat sich sehr natürlich angefühlt.

Es gibt aber ein paar Punkte, die mich ziemlich an Wedding Favors gestört haben. Z.B. baut sich ja die ganze Geschichte auf Lucas und Gabes Begegnung vor zwölf Jahren auf. Allerdings ist damals kaum etwas passiert. All das bezieht sich auf nur einen einizigen Abend und der ist noch nicht einmal wirklich lang gewesen. Wenn man bedenkt, welche Kreise das gezogen hat und welche Bedeutung dieser Abend für die beiden hat, ist das schon eine etwas schwache Grundlage.
Außerdem zieht sich die Geschichte manchmal ziemlich. Die Charaktere verbringen jede Menge Zeit mit ihren eigenen Gedanken und wiederholen sich dabei manchmal auch ganz gerne. Dadurch haben sich dann an und an leider etwas zu ruhige Passagen ergeben.

Im Grunde ist Wedding Favors von Anne Tenino eine süße Geschichte, die durch sympathische Charaktere, eine schöne Liebesgeschichte und ein paar schrulliger Ideen eigentlich die besten Aussichten gehabt hätte, ein rundum gelungenes Buch zu weden. Leider sind manche Details aber nicht wirklich ausgearbeitet und die Geschichte hat sich manchmal etwas zu langgezogen.
Übrigens kann man alle Bücher der Bluewater Bay Reihe vollkommen unabhängig voneinander lesen.

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