Rezensionen
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14.Jul 2015 |
~ND
Breakingvon Barbara Elsborg
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Enthält leichte Spoiler für Falling.
Einen Job wollte der "freiberufliche" Scharfschütze Archer noch ausführen, bevor er sich endgültig in Rente begibt. Er ist zwar noch keine 40, aber sein Beruf als Auftragskiller ist auch nicht gerade alltäglich. Früher hat er für die Regierung gearbeitet, doch heute wird eher von "Privatpersonen" angeheuert. Doch irgendetwas ging bei seinem letzte Auftrag schief und plötzlich ist Archer selbst im Fadenkreuz eines Killers. Er hat keine Ahnung, wer es auf ihn abgesehen hat, doch er weiß eines: Er muss untertauchen.
So verschlägt es ihn an einen kleinen Küstenort irgendwo in England. Doch auch hier bekommt er schnell Schwierigkeiten, allerdings völlig anderer Art, denn beim Surfen hat er prompt einen Unfall hat und wird von einem Fremden gerettet...
So hat sich Conrad sein Leben nicht vorgestellt: Die Liebe seines Lebens hat ihn für einen anderen Mann verlassen und es ist Conrads eigene Schuld, weil er sich ihm nie geöffnet hat. Und dann fährt ihn auch noch ein Auto am hellichten Tag an und begeht Fahrerflucht. Conrad ist sich sicher, dass das kein Unfall war - schließlich hat er sich in seinem Beruf als Anwalt nicht nur Freunde gemacht - doch die Polizei glaubt nicht daran. Nun ist er gerade mühsam auf dem Weg der Besserung, denn das Attentat hat ihm beinahe seine Fähigkeit zu laufen gekostet. Er leidet unter schrecklichen Schmerzen und hofft, in dem kleinen Küstenort, in dem er ein Haus gemietet hat, endlich Fortschritte zu machen.
Stattdessen aber muss er einen Surfer retten, der im Meer vor seinem Haus in die Tiefe gerissen wird, was in seinem Zustand alles andere als leicht ist.
Weder Conrad noch Archer hatten jemals damit gerechnet, dass sich an diesem trüben Tag am Meer ihr Leben ändern würde und sie jemanden finden, für den sie sich vielleicht ändern würden. Doch sie können sich nicht ewig verstecken und schon bald sind ihnen ihre Probleme wieder dicht auf den Fersen...
Ich hätte ja eigentlich nicht gedacht, dass ausgerechnet Conrad einer der Hauptcharaktere von Breaking von Barbara Elsborg, der indirekten Fortsetzung von Falling, werden würde. Dort haben wir ihn als kontrollsüchtigen Geschäftsmann und Malachis "Herren" kennengelernt, dem ich allerdings nicht besonders viel abgewinnen konnte. In Breaking sehen wir ihn aber von einer ganz anderen Seite. Der Verlust von Malachi und natürlich auch der Unfall haben ihn und sein Leben verändert und ihm in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Totale Kontrolle ist nicht immer etwas Gutes. Das fällt ihm vor allem auf, als Archer in sein Leben tritt, der mindestens genauso ein Alpha-Männchen ist, wie er selber - und den er nur allzu leicht verscheuchen könnte mit zu viel Kontrolle.
In Wirklichkeit sind sie beide aber gar nicht so harte Kerle, wie sie es vielleicht von sich selber denken. Archer hat in seiner Karriere zwar einige schlimme Dinge getan, aber so gewissenlos, wie er sich selbst gerne darstellt ist er definitiv nicht. Und Conrad ist wie gesagt völlig anders, als ich ihn nach Falling erwartet hatte. Auf der einen Seite finde ich das ziemlich schade, einfach weil die beiden Bücher damit für mich nicht mehr Hand in Hand gehen. Auf der anderen Seite war er mir dadurch aber auch deutlich sympathischer und unterm Strich ist das wahrscheinlich eh wichtiger. Denn Conrad ist nicht nur ziemlich lustig, wenn er will, er hat auch eine sehr weiche Seite. Je mehr man ihn mit Archer sieht und erlebt, wie sehr er die Herausforderung braucht, wirklich um seinen Partner zu kämpfen und ihm nicht nur Befehle zu erteilen, umso klarer wird dem Leser und Conrad selbst auch, wie falsch Malachi eigentlich für ihn war. Die Beziehung zwischen ihm und Archer entwickelt sich zwar sehr schnell - zumindest oberflächlich - aber mit den tiefen Gefühlen lässt sich die Autorin relativ viel Zeit, so dass ihr Beziehung doch immer ziemlich glaubhaft war.
Doch ihre Gefühle füreinander werden bald nebensächlich, denn sie müssen vor ihren Verfolgern flüchten. Zwar ist dieser Teil der Geschichte recht spannend und temporeich und hat immer wieder die ein oder andere Wendung parat, doch im Großen und Ganzen war die Thriller Geschichte um Archer und Conrad doch ein wenig flach. Viele Dinge kann man vorhersehen und es treffen viel zu viele Zufälle aufeinander, um die Geschichte möglich zu machne. Der Twist am Ende ist leider auch sehr durchschaubar und erinnert stark an eine beliebte Fernsehserie...wenn ihr es gelesen habt, wisst ihr was ich meine. ;) Es gibt außerdem die ein oder andere kleine Ungereimtheit, die man leider einfach so hinnehmen muss.
Als Liebesgeschichte funktioniert Breaking von Barbara Elsborg meiner Meinung nach deshalb ziemlich gut, doch als Thriller oder Suspense-Story ist es einfach zu flach und manchmal nicht logisch genug. Trotzdem mochte ich Archer und Conrad und ihre interessante Charakterentwicklung und allein dafür, hat sich das Buch dann doch gelohnt.
Breaking erscheint am 28. Juli 2015.
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13.Jul 2015 |
~nef
Only Time Will Tell / Spiel der Zeitvon Jeffrey Archer
Tags:
Belletristik, Leben
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England 1920: Der junge Harry Clifton hat kein einfaches Leben. Zusammen mit seinen Großeltern, seiner Ma und seinem Onkel wohnt er in einer kleinen Wohnung. Sein Vater ist im Krieg gefallen und obwohl Harry sich kaum an ihn erinnern kann, macht es ihn sehr stolz.
Harrys Onkel Stanley arbeitet im Hafen und auch Harry treibt sich gern dort rum. Er weiß genau, wenn er einmal groß ist, dann arbeitet er auch im Hafen. Doch seine Mutter hat andere Pläne. Sie hofft, dass ihr Sohn einmal mehr aus sich machen kann. Sie schafft es nur mit Mühe genug Geld zusammen zu kriegen und doch kann Harry eine Schule besuchen. Damit ist er der erste der Familie, der Lesen und Schreiben lernt. Doch Harry hält nicht viel von der Schule. Er schleicht sich morgens bereits zum Hafen und kommt erst wieder, wenn es Zeit wird, das seine Ma ihn wieder abholt. Das ändert sich, als er Old Jack kennenlernt. Der alte Mann wohnt in einem Zugwagon, der auf dem Hafengelände steht. Old Jack ist gebildet und obwohl er eigentlich obdachlos ist, bringt er Harry viel bei. In erster Linie, an sich selbst zu glauben und etwas aus sich zu machen. So geht Harry wieder zurück zur Schule und schafft es sogar auf die weiterführende Schule mit einem Stipendium wegen seiner wunderschönen Sopranstimme.
Die Eliteschule St. Bedes’s öffnet Harry eine ganz neue Welt und schon nach kurzer Zeit hat er zwei beste Freunde gefunden. Als sie das erste Mal bei Giles daheim sind, bekommt Harry jedoch einen Dämpfer. Mr. Barrington verhält sich ihm gegenüber sehr merkwürdig und auch seiner Frau fällt es schwer zu glauben, dass es nur daran liegt, dass Harrys Familie keinen Elitestammbaum aufweisen kann.
In den nächsten Monaten merkt Harry wie schwer es ist immer das richtige zu tun und seine Träume nicht aus den Augen zu verlieren. Sein Freund Old Jack ist ihm eine große Stütze und auch seine Ma tut alles für ihn. Doch irgendetwas scheint immer schief zu laufen. Als hätte es das Schicksal besonders bös’ mit der Familie Clifton gemeint.
Aber Harry und auch seine Mutter Maisie geben nicht auf. Bis ein Eröffnung Harrys ganzes Leben in Frage stellt.
Only Time Will Tell / Spiel der Zeit ist der Auftakt einer 7-teiligen Saga um die Familie Cifton. Als der Verlag mir die Vorschau schickte war ich gleich ganz angetan. Die Familiengeschichte klang so fesselnd, dass ich das Buch unbedingt lesen musste. Heute ist es nun so weit und das Buch erscheint endlich im Handel. Ich kann es euch nur ans Herz legen. Jeffrey Archer schreib wunderbar. Vom ersten Satz an war ich in der Geschichte und konnte nur schwerlich wieder auftauchen.
Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt in dem immer eine andere Person der Hauptcharakter ist. Aber insgesamt, dreht sich die Geschichte um Harry Clifton. Durch die anderen Perspektiven erfährt man viel und vor allem auch die Beweggründe für bestimmte Handlungen. Das ist sehr spannend gemacht und die Geschichte intensiver.
Ich kann es kaum erwarten bis im November der nächste Teil der Reihe auf deutsch erscheint. Denn natürlich endet das Buch wahnsinnig spannend und ich muss wissen wie es weiter geht.
Der Verlag hat bereits mitgeteilt, dass alle Bände der Reihe übersetzt werden, wobei bisher nur die Termine für die ersten drei fest stehen. Für 2017 ist der finale Band im Original angekündigt - gar nicht mehr so lange hin.
Einen großen Dank an den Heyne-Verlag für die Übersendung des Rezensionsexemplares.
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12.Jul 2015 |
~ND
The History of Usvon Nyrae Dawn
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Bradley weiß, dass es für viele Jugendliche eine ziemliche schwierige Situation ist, wenn sie sich outen. Er weiß auch, dass er selbst ziemliches Glück hatte, als er seiner Mutter und seinen Feunden schließlich gesagt hat, dass er schwul ist. Denn sie haben es allesamt eigentlich ziemlich gut aufgenommen. Klar, es gibt immer mal wieder ein paar Situationen, in denen es ein bisschen merkwürdig mit seinen Freunden ist, besonders, wenn sie mal wieder Mädchen aufreißen gehen. Es würde sicher auch unangenehm werden, wenn Brad einen Freund hätte, aber nachdem er sich noch nie in jemanden verliebt hat und noch nicht mal auch nur einen anderen Schwulen kennt, stehen die Chance eh nicht gut, dass das in nächster Zeit passieren wird.
Doch dann lernt Bradley zufällig TJ kennen. TJ hat sich schon lange öffentlich geoutet und ist stolz darauf, wer er ist. Er arbeitet gerade an einer Dokumentation für seinen Filmkurs und plant dafür einen Road Trip nach New York mit mehreren Stops, um Material für seinen Film zu sammeln.
Insgeheim wünscht sich Brad, mehr wie TJ zu sein, denn selbst wenn er sich offiziell nicht mehr versteckt, so lebt er doch irgendwie auch nicht richtig. Kurzerhand beschließt er, TJ auf seiner Reise zu begleiten. Und dort lernt er mehr über sich selber und das Leben, als er jemals erwartet hatte...
The History of Us von Nyrae Dawn ist wirklich eine ganz wunderbare Geschichte. Als wir Bradley kennenlernen hat er sich zwar wie gesagt längst geoutet, doch seitdem hat sich in seinem Leben nichts verändert. Er hat zu große Angst, den Status Quo, in dem alles soweit in Ordnung ist, zu verändern, selbst wenn das bedeutet, dass er irgendwie nicht richtig glücklich ist. Erst als er mit TJ den ersten Menschen begegnet, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wie er, beginnt Bradley zu erkennen, dass er bisher vielleicht etwas verpasst hat. TJ scheint alle Antworten zu haben, die Bradley sucht und durch ihn und all die Menschen, die ihnen auf dem Road Trip begegnen, beginnt sich Brads Sicht auf die Welt langsam aber sicher zu verändern.
Denn das ist das eigentlich Fantastische an The History of Us, die Menschen, denen Brad und TJ begegnen. TJs Doku erzählt die Geschichte von verschiedenen Homosexuellen, die in völlig unterschiedlichen Verhältnissen und Situationen leben. Manche sind out and proud, andere verstecken panisch ihr wahres Ich und wieder andere mussten dramatische Verluste verkraften. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie haben eine Geschichte zu erzählen. An jedem einzelnen Stop, den Brad und TJ machen, lernen die beiden jungen Männer etwas Neues und vor allem Brad wird klar, wie unwichtig viele der Sorgen sind, die ihn bisher in seinem Leben zurück gehalten haben.
Nyrae Dawn nimmt sich einiger sehr ernster Themen in The History of Us an. Nicht nur das Outing an sich wird thematisiert, auch die Folgen. Es geht um Kinder, die rausgeworfen werden und auf der Staße leben müssen; Menschen, die dank AIDS absolut alles verloren haben; Frauen, die sich rechtfertigen müssen, wieso sie Kinder haben wollen, nur weil sie andere Frauen lieben. The History of Us ist ein relativ kurzes Buch, doch Nyrae Dawn ist es gelungen unglaublich viele Emotionen in ihre Geschichte zu packen, ohne, dass sie gekünstelt oder aufgesetzt wirkten. Ich habe mit diesen Charakteren gelacht und geweint, mich zum nachdenken bringen lassen und auch mehr als einmal gehörig über die Menschheit an sich geärgert.
Doch im Grunde ist The History of Us die Geschichte von Bradley und seinem Weg zu sich selbst - und zu seiner ersten Liebe. Ich mochte Brad und TJ wirklich unheimlich gern und auch wenn beide alles andere als perfekt sind, war unterm Strich ihre Ehrlichkeit und ihre Bereitschaft für sich selbst und füreinander zu kämpfen trotzdem einfach bewundernswert.
Einziger Nachteil: The History of Us ist wirklich nicht besonders lang und dafür echt verdammt teuer. Momentan liegt der Preis bei über 6 Euro für das E-Book und für 180 Seiten finde ich das schon recht happig.
Trotzdem war The History of Us von Nyrae Dawn es einfach wert. Es ist eine wundervolle Geschichte, nicht nur von zwei jungen Männern, die sich selbst finden, sondern ganz allgemein vom Leben, die mich bestimmt noch lange begleiten wird.
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11.Jul 2015 |
~ND
Amour Amourvon Becca Ritchie und Krista Ritchie
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Thoras einzige Liebe war schon immer der Zirkus - um genau zu sein die Atlethen und Akrobaten, die sich hoch in den Manegen durch die Luft schwingen und die unglaublichsten Kunststücke vollführen. Da sie selbst allerdings erst relativ spät mit dem Sport angefangen hat, hängt sie von jeher ein wenig hinterher. Sie ist ziemlich gut, aber der letzte Schliff fehlt ihr einfach noch.
Trotzdem kann sie ihren Traum nicht loslassen, irgendwann mal in einer der großen Shows mitzumachen. Deshalb zögert sich auch nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt für eine der Shows von Aerial Ethereal, einer der größten Akrobatik-Gruppen der Welt, vorzuturnen. Besonders, weil es nicht nur irgendeine Show ist - es ist Amour Amour, eine der erfolgreisten Aufführungen, die in Las Vegas laufen, die allerdings eine neue Besetzung braucht, nachdem die Hauptdarstellerin wegen einer Verletzung ausgeschieden ist.
Thora ist bereit alles zu riskieren, um diese Chance wahrzunehmen - ihren Collegeabschluss, ihre Freunde, sogar den Zorn ihrer Eltern. Alles. Doch gleich in ihrer ersten Nacht in Las Vegas scheint alles schief zu gehen. Denn der Mann, mit dem sie ein sehr ungewöhnliches Zusammentreffen hatte, das mit einem Piercing endete, stellt sich ausgerechnet als Nikolai Kotova heraus, dem Star von Amour Amour - und ihr potenzieller Partner, sollte sie die Rolle ergattern.
Es dauert nicht lange und Thora weiß nicht mehr wo er der Kopf steht, denn nicht nur zeigt Las Vegas ihr bald sein wahres Gesicht, sie muss sich auch klar darüber werden, was sie für ihren großen Traum wirklich aufgeben würde...
Amour Amour war das erste Buch, das ich von den Schwestern Krista Ritchie und Becca Ritchie gelesen habe - und wenn ihre anderen Bücher genauso gut sind, dann habe ich zwei neue Lieblingsautoren gefunden. Denn Amour Amour ist wirklich eine wunderbare Geschichte mit großartigen Charakteren und einer sehr ungewöhnlichen Stimmung. Thora ist die Ich-Erzählerin in diesem Buch und ich fand sie von Anfang an sehr sympathisch. Sie hat die Nase voll davon, sich ständig anhören zu müssen, sie sei nicht gut genug, um ihren Traum von einer großen Show umsetzen zu können. Also zwingt sie sich die ständigen Zweifel, die ihr von ihren Eltern und ihrem besten Freund eingeflöst werden, abzuschalten und reist alleine nach Las Vegas. Man merkt die ganze Zeit, wie weit außerhalb ihrer Wohlfühlzone Thora sich befindet, während sie versucht ihren eigenen Weg zu gehen, doch ich mochte sie nur umso lieber dafür, dass sie ihren Weg durchzieht - selbst wenn sie dabei Fehler macht.
Der erste Fehler scheint Nikolai zu sein. Ihre erste Begegnung war alles andere als professionell, aber sie sind eigentlich davon ausgegangen, sich nie wieder zu sehen. Doch statt Thora links liegen zu lassen oder ihr vielleicht sogar ihre Chance bei Amour Amour zu vermasseln, möchte Nikolai ihr helfen. Alleine dafür habe ich ihn sehr schnell ins Herz geschlossen. Doch es steckt viel mehr in ihm. Der Zirkus ist sein Leben und seine Familie - im wahrsten Sinne des Wortes, denn die ganze Familie Kotova gehört Aerial Ethereal an und die ist nicht gerade klein - und er würde alles für sie tun. Das musste er auch schon mehrfach beweisen. Nik ist zwar lange Zeit ein ziemlich mysteriöser Charakter gewesen, doch er blieb dabei sehr realistisch, was für mich ein wahnsinnig großer Pluspunkt ist. Er ist nicht der offenste Typ, aber er verheimlicht nichts einfach nur aus Jucks und Dollerei oder um die Spannung aufrecht zu erhalten.
Nik und Thora sind also sehr unterschiedlich, aber sie funktionieren einfach miteinander. Ich fand ihre aufkeimende Beziehung richtig schön und die Entwicklungen sehr natürlich. Die beiden Autorinnen zeigen zwar von Anfang an, dass da etwas ist zwischen den beiden, doch es dauert einige Zeit, bis sich ihre Beziehung vertieft. Doch die Geschichte lebt nicht nur von diesen beiden Figuren. Es gibt eine ganze Reihe an Nebencharakteren, die der Geschichte frischen Wind einhauchen, allen voran Nikolais Geschwister. Die Familienbande der Kotovas ist wirklich etwas Besonderes und jedes Mitglied hat eine ganz eigene Geschichte. Vor allem Niks "kleiner" Bruder Timo hat es mir dabei angetan. Über ihn und seine Eskapaden hätte ich stundenlang lesen können.
Natürlich spielen aber auch Las Vegas und die Show eine große Rolle. Es ist wie gesagt Thoras Traum, doch der könnte sie ganz schnell zum Albtraum wenden, denn Vegas ist keine Stadt, die es einem einfach macht. Thora lernt ganz schnell die Schattenseiten dieser Welt kennen und wird mehr als einmal vor schwierige Entscheidungen gestellt. Auch hier hat es mir sehr gut gefallen, wie realistisch Krista Ritchie und Becca Ritchie diese Entwicklungen gehandhabt haben.
Eigentlich gibt es nur sehr wenig, dass ich an Amour Amour bekritteln könnte und das sind zum Großteil wirklich nur ganz isolierte Kleinigkeiten. Z.B. wird der Umgang mit Piercings und Tattoos hier behandelt wie ein simpler Gang zum Kiosk um die Ecke. Das war einer der wenigen Punkte, wo mir der Realismus gefehlt hat. Außerdem hätte ich sehr gerne mehr von Elena gehört, die schließlich Thoras größte Konkurrentin war, von der man aber nur sehr wenig gesehen hat.
Auch manche der Sexszenen haben mir nicht so gut gefallen. Thora und Nik sind körperlich alles andere als ebenbürtig was die Größe angeht und das bringt ein paar Schwierigkeiten mit sich. Prinzipiell fand ich es ganz erfrischend, das auch mal solche Sachen eingebaut werden, allerdings wurde es etwas zu oft erwähnt und hat manchmal die Stimmung ein bisschen kaputt gemacht.
Trotzdem fand ich Amour Amour von Krista Ritchie und Becca Ritchie richtig gut und ich hätte noch ewig über Thora und die Kotovas lesen können. Zum Glück haben die Schwestern aber vorgesorgt, denn bald erscheint Infini, das von Niks jüngerem Bruder Luka handeln wird. Definitiv ein Must Read für mich.
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09.Jul 2015 |
~ND
Crossing Bordersvon Z.A. Maxfield
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Als seine Freundin Viper über ihren Bruder mit ihr Schluss macht und ihn das Ganze ziemlich kalt lässt, muss sich der 19-jährige Tristan wohl endlich der Wahrheit stellen: Er ist schwul. Wieso sonst fand er Vipers Bruder in den fünf Sekunden, in denen er ihn gesehen hat, attraktiver, als seine Ex-Freundin in der ganzen Zeit, in der sie zusammen waren? Also muss Tristan etwas in seinem Leben ändern und beginnt auch prompt seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Eigentlich wollte er nichts anderes, als ein paar Erfahrungen zu sammeln und sich langsam aber sicher an die ganze Sache mit der Homosexualität heranzutasten. Doch es kommt natürlich ganz anders, als geplant, denn anstatt einer anonymen Affäre mit einem Fremden, rennt er dem letzten Mann in die Arme, den er gerade sehen will: Michael Truax aka Officer Helmet, dem Polizisten, der Tristan vor Jahren seinen ersten Strafzettel wegen Skateboardens ohne Helm verpasst hat. Doch Tristan muss zugeben, dass er Michael ohne seine Uniform plötzlich mit ganz anderen Augen sieht. Vielleicht ist der Cop genau das, was Tristan für seinen ersten Ausflug zum anderen Ufer braucht...
Michael dagegen hat in Crossing Borders von Z.A. Maxfield schon eine ganze Weile ein Auge auf den hübschen Jungen mit den feuerroten Haaren und dem Hang zur Gefahr geworfen. Im ersten Moment klingt das vielleicht so, als wäre Michael ein älterer Mann, der jungem Frischfleisch hinterher geifert, doch das könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Klar, Michael ist älter, aber ihn und Tristan trennen gerade mal 8 Jahre. Außerdem ist Michael ein durch und durch guter Kerl. Er hat sich ernsthaft in Tristan verliebt, hatte aber niemals daran gedacht, dass der sich für Männer interessieren könnte. Schließlich hat er ihn in den letzten Jahren mit so ziemlich jedem Mädchen der Stadt gesehen. Deshalb kann Michael sein Glück kaum fassen, als Tristan offensichtlich versucht einen Kerl aufzureissen.
Michael und Tristan sind wirklich zwei wunderbar sympathische Charaktere, die allerdings nicht unterschiedlicher sein könnten. Es hat großen Spaß gemacht, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich durch diese unvertrauten Gewässer zu navigieren versuchen. Vor allem Tristan macht natürlich einige Entdeckungen über sich selbst und einige seiner Vorlieben, an die er vorher noch nie gedacht hat. Außerdem muss er sich darüber klar werden, ob und wie er sich outen soll. Schließlich ist Michael nicht der Einzige, der nie im Leben damit gerechnet hat, dass Tristan irgendetwas anderes als hetero sein könnte.
Michael ist natürlich in seiner Entwicklung ein paar Schritte weiter und will alles von Tristan - inlusive einer Zukunft. Und das bringt einige Probleme mit sich, denn es bleibt fraglich, ob Tristan wirklich schon soweit ist, eine dermaßen ernste Beziehung einzugehen. Z.A. Maxfield hat hier ein paar sehr gute Details ausgearbeitet, die dieses Paar erst einmal überwinden muss, was der Geschichte zumindest in mancher Hinsicht einen realistischen Touch verpasst hat.
Es gibt allerdings ein paar Dinge, die Crossing Borders etwas schwierig gemacht haben. Z.B. ist Z.A. Maxfields Schreibstil sicher nicht jedermanns Sache. Zwar ist er sehr flüssig und clever und vor allem in Tristans Fall einfach urkomisch. Tristan hat wirklich seinen eigenen Charme, den ich sehr gerne mochte. Aber manchmal haben sich die Geschehnisse und Dialoge etwas merkwürdig entwickelt und manche Reaktionen waren nicht wirklich realistisch, was der etwas zu verspielte Schreibstil hin und wieder nur noch verwirrender gemacht hat.
Außerdem war es öfter mal einfach zu kitschig. Tristan und Michael gestehen sich sehr früh ihre Liebe, was in Michaels Fall ja vielleicht noch okay ist, in Tristans aber etwas arg verfrüht gewirkt hat. Sie werden es auch nie müde es sich bei jeder Gelegenheit zu sagen, wie sehr sie sich lieben. Es war einfach zu oft zu dick aufgetragen. Auch wenn ich es immer sehr romantisch mag, ist weniger halt manchmal doch mehr.
Trotzdem ist Crossing Borders von Z.A. Maxfield ein wirklich niedliches Buch, das ich gern gelesen habe, auch wenn es hauptsächlich an den knuffigen und und extrem sympathischen Hauptcharakteren lag. Tristan und Michael muss man einfach lieben und allein wegen diesen beiden hat sich das Buch gelohnt.
Crossing Borders ist bereits vor einigen Jahren erschienen, wird aber am 4. August 2015 neuaufgelegt und ab dann auch wieder als E-Book erhältlich.
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