Rezensionen
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03.Sep 2015 |
~ND
To Love A Traitorvon J. L. Merrow
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London, 1920
Der erste Weltkrieg noch nicht lange her und zwischen den Kämpfen an der Front und der spanischen Grippe gibt es kaum eine Familie, die nicht wenigstens ein Familienmitglied verloren hat. So geht es auch Roger Cottingham, dessen älterer Bruder Hugh vor drei Jahren in Belgien gefallen ist. Doch weder Roger noch Hughs Verlobter Mabel kamen die Umstände je ganz geheuer vor. Irgendetwas stimmte einfach an den Berichten um seinen nicht und das ließ keinen der beiden los.
Roger selbst war Kriegsdienstverweigerer, weshalb ihn schreckliche Gewissensbisse wegen seines Bruders plagen. Deshalb schwört Roger Mabel und sich selbst den Umständen von Hughs Tod auf den Grund zu gehen. Einen Namen gibt es nämlich, der bei seinen Recherchen immer wieder sehr verdächtig auffällt: Matthew Connaught. Wenn er der Spion ist, dessen Verrat Hugh sein Leben gekostet hat, dann wird Roger ihn dingfest machen - komme was wolle.
Also mietet er sich unter falschem Namen als George Johnson in der gleichen Pension in London ein, in der auch Matthew seit einiger Zeit lebt. Doch der junge Mann, dem George dort begegnet, ist alles andere, als der zwielichtige, verschlagene Kriegsverbrecher, den er erwartet hatte. Stattdessen ist Matthew ein lebenslustiger, sympathischer Kerl, der im Krieg viel zu viel Leid erlebt hat und der selbst mit nur einem Arm wieder zurück gekommen ist.
Je näher George Matthew kennenlernt, umso weniger kann er noch an dessen Schuld glauben...und beginnt sogar, Gefühle für ihn zu entwickeln, was die ganze Sache nur noch komplizierter macht. Doch kann George Matthew jemals wirklich vertrauen, wenn er vermutlich nie die Wahrheit erfahren wird?
To Love A Traitor von J. L. Merrow hat mich wirklich angenehm überrascht. Ich bin eigentlich kein großer Fan von Kriegsgeschichten, da dieses Buch aber eher die Konsequenzen beleuchtet, als den eigentlichen Krieg, empfand ich es allein dahingehend schon als eine erfrischende Abwechslung. Es war sehr interessant zu sehen, wie britische Zivilisten und vor allem Kriegsverweigerer die Zeit damals erlebt haben und wie sie von der Gesellschaft behandelt wurden. George (er wird im Buch hauptsächlich George genannt. Den Namen Roger legt er relativ früh ab) hat seine ganz eigenen Gründe, wieso er den Dienst an der Waffe nicht leisten konnte und wollte, doch das hat ihn viel gekostet.
Mit der Suche nach dem Verräter seines Bruders, will er also in gewisser Hinsicht Buße leisten. Es ist das Einzige, was er noch für Hugh tun kann. und es liegt ihm eine Menge daran, den Verantwortlichen zu finden. Bei seinen Nachforschungen sieht er aber auch die Beziehung, die er zu seinem Bruder hatte, plötzlich mit völlig neuen Augen, denn er macht einige Entdeckungen über Hugh, zu dem er immer ein angespanntes Verhältnis hatte, mit denen er nicht gerechnet hätte. Für George hält dieses Buch also wirklich einige sehr emotionale Elemente bereit.
Natürlich steht aber seine aufkeimende Freundschaft zu Matthew im Vordergrund. Es dauert eine ganze Weile, bis Georges Vorgeschichte erzählt ist und wir Matthew wirklich kennenlernen. Doch wenn er erst mal auf der Bildfläche erscheint, muss man ihn einfach lieben. Obwohl er im Krieg seinen Arm verloren hat, behielt er immer sein sonniges und positives Wesen. Dem verfällt auch George sehr schnell, denn nicht nur wird Matthew schnell ein wirklich guter Freund für ihn, sondern er versteht ihn auch auf eine Weise, wie niemand anderes. Dass George schon bald Gewissensbisse und ein Interessenkonflikt plagen ist da natürlich ganz klar. Doch seine Nachforschungen kann er dennoch nicht aufgeben und das bringt ganz neue Probleme mit sich.
Im Grunde ist To Love A Traitor deshalb eine sehr interessante Mischung an verschiedenen Themen und Elementen. Allerdings hätte ich mir wirklich gewünscht, dass es ein klein wenig mehr Romantik gegeben hätte. Zwar knistert es ordentlich zwischen George und Matthew und es ist auch ganz klar, dass sie zu der damaligen Zeit ihren Gefühlen nicht einfach so freien Lauf lassen können. Dennoch dauert es fast bis zum Ende, bis sie wirklich zueinander finden und davon bekommen wir kaum noch etwas zu lesen. Dadurch, dass To Love A Traitor recht kurz ist, wird es zwar nie langweilig, unterm Strich hätte ich mir aber dennoch ein wenig mehr fürs Herz gewünscht.
Dennoch ist To Love A Traitor von J. L. Merrow eine gelungene Geschichte, die mir viel Spaß gemacht hat und historische Elemente geschickt mit einer ruhigen Liebesgeschichte verbindet. J. L. Merrow werde ich mir daher definitiv merken.
To Love A Traitor erscheint am 15.September 2015.
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01.Sep 2015 |
Lessons in Astronomyvon CaitlinFairchild
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Vorne weg ist zu sagen, dass Lessons in Astronomy nur für Personen ab 18 Jahren geeignet ist. Es werden verschiedene Themen behandelt, die Ängste auslösen können. Für wen der Verlust eines Ungeborenen, Gewalt in Kombination mit Sex oder eine einseitige inzestuöse Liebe nicht zu verdauen sind, sollte besser nicht weiter lesen.
Bei Lessons in Astronomy von CaitlinFairchild handelt es sich um eine Serie aus drei kleineren Sherlock-Fanfiction, die alle nach Abschluss der dritten Fernsehstaffel spielen. Der erste Teil heißt The Boundaries of an Event Horizon und wird aus Sherlocks Perspektive erzählt, Teil zwei The Properties of a Binary System aus Mycrofts und der Abschlussteil The Process of Stellar Ignition dann aus Johns. Und auch wenn die Serie harter Stoff ist, liebe ich sie total.
Ausgangspunkt ist, dass John und Mary ihre Tochter verlieren, weil Mary entführt wird und sich bei ihrer Befreiung die Plazenta löst. Zur Information: Das ist ein absolut lebensbedrohlicher Zustand für den Fetus, da Blut und Sauerstoff von einer Sekunde auf die andere fehlen. Kommen Mutter und Kind nicht sofort in ein Krankenhaus, hat man keine Chance das Kind zu retten. Die Beziehung zwischen beiden war vorher schon angespannt, sodass es John nicht verwundert, als Mary das Weite sucht. Den Verlust seiner Tochter verkraftet er allerdings nicht so gut. John ist wütend wie nie zuvor - und das heißt schon einiges. Und so wundert es Sherlock nicht, dass er eines Abends betrunken in der Baker Street auftaucht und seine Wut an Sherlock auslässt. Ja, die beiden prügeln sich auf heftigste und am Ende mündet das Ganze in Hass-Sex. Langsam aber sicher bewegen sich die beiden auf den Abgrund zu, weil Sex und Schlägereien immer heftiger werden. Schließlich hält John es nicht mehr aus, bitte Mycroft um Hilfe und verschwindet zu den Ärzten ohne Grenzen. Wie und ob alle drei Charaktere weiter mit der Situation zurechtkommen und ob bei so einem Szenario ein glückliches Ende überhaupt möglich ist, werde ich an dieser Stelle nicht verraten.
Lessons in Astronomy ist in jedem Fall eine der bestgeschriebenen Serien, die ich je gelesen habe. CaitlinFairchild hat ein solches Händchen, lebendig und mitreißend zu schreiben. Es ist der Wahnsinn. Besonders die Allegorien haben es mir angetan, also die bildliche Darstellung von abstrakten Dingen, in Lessons in Astronomy natürlich die Beziehungen zwischen den Charakteren.
Hier ist mal die Inhaltsangabe von The Boundaries of an Event Horizon, die mir das Herz einfach höher schlagen lässt. Meine Übersetzung wird dem Original leider nicht gerecht, ich habe aber versucht, Bilder und Satzfluss so gut es ging zu übertragen:
And then his sun went into supernova. Moriarty said he would burn him and he has, and John is the fire, his rage and grief incinerating Sherlock, burning the heart out of him in the end, turning him into nothing but cinder and ash. And now the supernova is collapsing, a black hole born where there was once warmth and heat and love, and Sherlock is being pulled down, down past the event horizon, into the endless frozen void where nothing can ever escape.
Und dann wurde die Sonne zur Supernova. Moriaty sagte, er würde ihn verbrennen und das tut er, und John ist das Feuer, sein Zorn und seine Trauer verglühen Sherlock, verbrennen sein Herz am Ende, so, dass nichts anderes vom ihm bleibt als Schlacke und Asche. Und nun kollabiert die Supernova und ein Schwarzes Loch entsteht da, wo einst Wärme, Hitze und Liebe war und Sherlock wird mit herabgezogen, über den Rand des Universums hinaus, hinein in das endlose gefrorene Nichts aus dem niemand jemals entkommen kann.
Die Sprache in dieser Geschichte ist so, so wunderschön. Und dass damit dann schwierige Themen beleuchtet werden und die Charaktere eine harte Reise vor sich haben, macht die Sache für mich nur noch besser. Jedem, der des Englischen mächtig ist und der vor einer schmerzhaften Geschichte nicht zurückschreckt, kann ich Lessons in Astronomy wirklich nur ans Herz legen.
Die Autorin, CaitlinFairchild, findet man auch auf tumblr.
30.Aug 2015 |
Addicted to Youvon Becca Ritchie und Krista Ritchie
Addicted #1
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Seit ihrer Kindheit sind Lily Calloway und Loren Hale die besten Freunde. Sie sind der Nachwuchs zweier reicher Unternehmerfamilien, die auf die gleiche Privatschule gingen und nun auch gemeinsam das College besuchen. Seit 3 Jahren sind sie neben besten Freunden auch ein Paar. Alles ist perfekt in ihrer Welt.
Das ist zumindest die Lüge, die Lo und Lily ihren Familien seit fast einem Jahrzehnt vorspielen. Denn die beiden haben große Probleme: Lo ist Alkoholiker und verbringt die meisten Abende ohnmächtig in seinem Bett. Und Lily ist sexsüchtig. Was von den meisten belächelt wird, ist für sie ein echtes Problem. Sie braucht die Befriedigung und wenn sie ihr "High" nicht bekommt, treiben ihre Fantasien sie fast in den Wahnsinn.
Um sich ihre Eltern und den Rest der Welt vom Leib zu halten und weiterhin ihrer Sucht fröhnen zu können, decken sich die beiden gegenseitig. Lily sorgt dafür, dass Lo einigermaßen sicher ist und lenkt die Aufmerksamkeit von ihm ab und im Gegenzug ist Lo ihr Deckmantel, so dass sie ein One-Night-Stand nach dem anderen haben kann.
Beide denken gar nicht daran, ihre Suchtprobleme in den Griff zu bekommen - ihr System funktioniert und Selbstmedikation ist einfacher, als sich ihren Schwierigkeiten zu stellen. Als die beiden sich allerdings endlich eingestehen, dass sie echte Gefühle füreinander haben und es mit einer ehrlichen - monogamen - Beziehung versuchen wollen, wird ihnen bald klar, dass ihr Leben so nicht weitergehen kann - und kurz davor stehen, sich gegenseitig zu zerstören.
Seit Jahren schon wollte ich die Addicted Reihe der Zwillinge Krista Ritchie und Becca Ritchie lesen, habe mich aber nie so wirklich dran getraut. Was könnte denn schon schwieriger und hoffnungsloser sein, als eine Geschichte über zwei Abhängige, die sich nicht mal selbst helfen können, geschweige denn einander? Jetzt wo ich Addicted to You gelesen habe bin ich aber heilfroh, dass ich mich endlich an die Reihe gewagt habe, denn es ist ein sehr gelungener Start in diese Reihe.
Lily und Lo sind wirklich zwei Charaktere für sich. Lily kommt aus einer guten und glücklichen Familie und ihr hat es nie an etwas gefehlt. Sie und ihre drei Schwestern hatten immer ihre eigenen Interessen und wurden dabei von ihren Eltern unterstützt, wo sie nur konnten, und es besteht kein Zweifel daran, dass sie sich sehr lieben. Lo dagegen wurde nur von seinem Vater aufgezogen, der ihm schon immer viel Druck gemacht hat und Leistung von seinem Sohn erwartet hat. Bei beiden fing die Sucht schon sehr früh an, lange bevor ihnen wirklich klar war, was da eigentlich mit ihnen passiert. Ich fand es unheimlich spannend zu sehen, wie sich ihre Probleme mit der Zeit entwickelt haben und es war tragisch-komisch Lily und Lo dabei zu begleiten, wie dieses eingespielte Gespann sich gegenseitig als Krücke gedient und ihre Eskapaden möglich gemacht haben.
Es ist deshalb sicher nicht überraschend, dass Addicted to You ein extrem emotionales Buch ist. Was diese beiden durchmachen ist wirklich traurig und das Schlimme ist, dass sie selbst wenn sie ein neues Tief erreichen - wenn überhaupt - nur sehr flüchtige Gedanken daran verschwenden ihr Leben in den Griff zu bekommen. Über weite Teile dieses Buchs beobachten wir die beiden, wie sie sich immer wieder in neue Schwierigkeiten bringen und neue Lügen spinnen, um ihre Geheimnisse zu bewaren. Ihre Familien ahnen nichts von ihren Problemen und Lo und Lily sind die einzigen, die die Wahrheit kennen.
Das war auch als Leser nicht immer einfach zu sehen. Für mich galt das besonders in Lilys Fall. Alkoholismus ist nichts wirklich Neues und jedem ist klar, dass es eine echte Krankheit ist. Sexsucht dagegen wird gerne eher kritisch betrachtet. Doch beim Lesen wird schnell klar, dass Lily echte Entzugserscheinungen bekommen kann ohne ihr "High". Sie ist durch ihre Sucht wirklich alles andere als ein einfacher Charakter. Tatsächlich ist sie vor dem Sex und nach dem Sex fast wie zwei unterschiedliche Persönlichkeiten und Lily erkennt sich manchmal selbst nicht wieder. Außerdem ist diese Geschichte ausschließlich aus ihrer Sicht geschrieben, weshalb wir viele der typischen Ausflüchte von Süchtigen hören. Dadurch, dass ihre Sucht direkt Lo betrifft, war es natürlich manchmal emotional sehr anstrengend zu sehen, wie sie Fantasien über einen anderen Mann hat. Aber ich muss auch sagen, dass Krista Ritchie und Becca Ritchie es geschafft haben Lilys Situation darzustellen, gleichzeitig aber auch dafür zu sorgen, dass sie einem immer sympathisch bleibt und man gar nicht anders kann, als sich für die beiden ein Happy Ending zu wünschen, ganz egal welche Fehler sie begeht und wie viel sie sich selbst bemitleidet oder belügt. Dennoch war es manchmal wirklich anstrengend den beiden über Dreiviertel des Buchs hinweg bei ihrer Selbstzerstörung zuzusehen. Das ist der einzige Grund weswegen ich dem Buch einen Stern abgezogen habe.
Das in meinen Augen Allerbeste an Addicted to You ist daher das letzte Viertel. Es war klar: Irgendwann erreichen die beiden ihren Tiefpunkt, an dem es einfach nicht mehr weitergehen kann. Bisher hatten sie immer nur einander - im Laufe der Geschichte haben sie aber ein paar echte Verbündete gefunden, allen voran ihre neuen Freunde Connor und Ryke und Lilys Schwester Rose. Alle drei sind wirklich fantastische Charaktere, die viel für Lo und Lily tun. Außerdem überschlagen sich die Ereignisse in diesem letzten Drittel und sie machen einige erstaunliche Entdeckungen über ihr Leben. Manches davon mag vielleicht (in typischer New Adult / College Manier) ein wenig übertrieben wirken, es hat aber richtig gut zur Geschichte gepasst und ich wusste teilweise gar nicht wohin mit meinen Gefühlen, so sehr haben die beiden Autorinnen mit ihnen gespielt.
Es ist wirklich eine ungewöhnliche Geschichte die Krista Ritchie und Becca Ritchie da mit Addicted to You gesponnen haben. Ich habe gelitten, gelacht und geweint und wirklich alle Charaktere ins Herz geschlossen. Addicted to You ist aber erst der Anfang der Reise, denn Lo und Lily haben noch einen langen Weg vor sich, der in Ricochet weitergeht und ich freue mich schon sehr darauf sie alle wieder zu sehen.
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29.Aug 2015 |
~ND
The Understatement of the Yearvon Sarina Bowen
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Schon seit Jahren gelingt es Michael Graham alle um ihn herum und im Grunde auch sich selbst zu belügen. Er geht auf die richtigen Parties, schläft mit den richtigen Mädchen, ist ein guter Eishockey Spieler und hält ansonsten den Ball eher flach. Keiner ahnt, was wirklich in Graham vor sich geht und wieso er zunehmend zur Flasche greift, um seine Fassade aufrecht zu erhalten.
Doch die droht in der Sekunde zusammen zu brechen, in der der neue Spieler seiner Eishockey Mannschaft in der Umkleide auftaucht: John Rikker. Denn obwohl Graham so tut, als wäre ihm Rikker noch nie zuvor begegnet, waren die beiden früher mal die besten Freunde - zumindest bis Graham alles kaputt gemacht hat.
Eigentlich dachte Rikker, er wäre über die Sache, die da in einer Gasse in seinem Heimatort vor über fünf Jahren passiert ist, hinweggekommen. Doch als er Graham zum ersten mal seit er 16 war wieder gegenübersteht und der ihm nicht mal an die Augen schauen kann, geschweige denn sich dazu bekennt lässt, dass die beiden sich bereits begegnet sind, ist er nicht nur stinksauer, sondern auch erstaunlich verletzt.
Doch was solls, Rikker hat wichtigere Probleme, als sich über seinen früheren besten Freund zu ärgern. Schließlich war sein Wechsel zum Harkness College und seiner Eishockey Mannschaft nicht gerade freiwillig - er wurde rausgeschmissen, nachdem rauskam, dass Rikker schwul ist. Doch auch in seiner neuen Mannschaft sind nicht alle begeistert die Kabine mit ihm teilen zu müssen. Am aller wenigsten Graham.
Doch wie lange kann Graham seine und Rikkers Vergangenheit noch geheimhalten - und vor allem zu welchem Preis?
The Understatement of the Year von Sarina Bowen ist das dritte Buch in der The Ivy Years Reihe und diesmal hat die Autorin die Dinge ein bisschen anders aufgezogen. Zwar haben wir auch dieses Mal wieder jemanden, der neu an das Harkness College kommt, doch im Gegensatz zu den anderen Büchern haben wir dieses mal zwei Männer, die (hoffentlich) zueiander finden - oder genauer gesagt wiederfinden, denn wie gesagt kennen Rikker und Graham sich eigentlich bereits sehr gut. Das gibt der Geschichte natürlich von Anfang an eine ganz andere Intensität. Denn von dem Moment an, in dem Rikker die Kabine betritt, ist Grahams Leben auf den Kopf gestellt. Er sieht sein vorsichtig aufgebautes Netzt in sich zusammenbrechen mit einem Wort von Rikker. Und er könnte ihm nicht mal böse sein, falls der ihn auffliegen lässt nach all dem was er ihm angetan hat.
Graham hat es einem oft wirklich nicht einfach gemacht ihn zu mögen. Er behandelt Rikker manchmal dermaßen schlecht und respektlos, dass man ihn am liebsten schütteln möchte. Er zeigt nicht die Spur von Rückgrat und nichts ist ihm wichtiger, als was andere von ihm denken. Er entwickelt eine regelrechte Paranoia. Trotzdem hat er mir die meiste Zeit ziemlich leid getan, denn er ist ein absolutes Wrack. Schon bevor Rikker wieder in sein Leben trat hat er Alkohol gebraucht, um seine Scharade einigermaßen aufrecht zu erhalten und das wird nur immer schlimmer. Seinen Flachmann hat er immer dabei. Graham macht sich selbst kaputt, kann aber nichts daran ändern, er kommt einfach nicht aus seinem eigenen Kopf raus. Deshalb konnte ich ihm irgendwie nie wirklich böse sein - er war eher bemitleidenswert.
Rikker ist ein ganz anderer Fall. Er hat genug davon sich zu verstecken, auch wenn sein Outing alles andere als freiwillig war. Jetzt ist die Katze allerdings aus dem Sack und er ist froh darüber. Er könnte zwar ohne die ganze Aufmerksamkeit leben, die ihm das einbringt, und die schmutzigen Blicke einiger seiner neuen Teamkollegen sind auch nicht gerade angenehm, aber es ist nun mal wie es ist und er wird sich durchkämpfen. Wie immer. Denn Rikker hat wirklich schon einiges durchgemacht und nicht zuletzt deswegen mochte ich ihn richtig gern.
Die Handlung selbst hält allerdings nicht sonderlich viele Überraschungen parat und entwickelt sich relativ vorhersehbar. Das ist aber eigentlich gar nicht mal so schlimm gewesen, denn The Understatement of the Year ist emotional genug, um trotzdem sehr unterhaltsam zu sein. Es geht gar nicht mal so sehr um die Romantik, sondern um die größeren und kleineren Probleme die Graham und Rikker durchstehen müssen. Zur Seite stehen ihnen eine ganze Reihe von Nebencharakteren, die für viel Abwechslung sorgen und teilweise einfach großartig waren. Da wären z.B. Rikkers Ex-Freund Skippy, dem immer noch sehr viel an Rik liegt, oder Grahams beste Freunde und frühere Bettgeschichte Bella.
Unterm Strich erfindet Sarina Bowen mit The Understatement of the Year zwar das Rad nicht neu, aber sie befasst sich doch mit einigen sehr unbequemen Themen und setzt sie zu einem emotionalen und unterhaltsamen Buch um, das sehr schön in die The Ivy Years Reihe passt.
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25.Aug 2015 |
~ND
Not My Boyfriendvon Monica Anderson
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Eigentlich hatte Max sich geschworen, dass mit den One Night Stands Schluss sei. Er möchte eine ernsthafte Beziehung und den Mann fürs Leben finden. Doch als er in einer Bar Karson kennenlernt und der ihm ein eindeutiges Angebot macht, kann er einfach nicht nein sagen. Schließlich ist Karson der sexieste Mann, der Max je begegnet ist und er muss schnell feststellen, dass er nichts dagegen hätte ihn wieder zu sehen. Doch nach ihrer kurzen aber dafür sehr heißen Einlage in der Toilette der Bar macht Karson ihm unmissverständlich klar, dass das eine einmalige Sache war. Max ist sehr enttäuscht, aber was soll er schon machen?
Karson hat kein Interesse an einer Beziehung. Nachdem seine erste und einzige ernsthaften Beziehung mit seiner High School Liebe Andrew ein fatales Ende genommen hat, von dem er sich nie ganz erholen konnte, hat er nur eine Regel: Keine seiner Eroberungen ein zweites Mal sehen.
Doch aus irgendeinem Grund bekommt er Max nicht mehr aus dem Kopf...Vielleicht können sie ja eine reine Bettbeziehung haben? Doch je näher Karson Max kennenlernt, umso klarer wird ihm, dass Max mehr verdient, als Karson ihm geben kann.
Als dann auch noch Andrew wieder auf der Bildfläche erscheint, weiß Karson bald nicht mehr wo ihm der Kopf steht.
Not My Boyfriend von Monica Anderson ist mit gerade mal 150 Seiten eine sehr kurze Geschichte. Deswegen geht sie auch nicht gerade in die Tiefe, was die Charakterentwicklung von Max und Karson und im Grunde auch die ganze Handlung betrifft.
Max und Karson sind eigentlich die meiste Zeit damit beschäftigt, sich NICHT zu unterhalten, Missverständnisse aufkommen zu lassen und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen, die in der Regel natürlich falsch sind. Manchmal war das wirklich sehr frustrierend, besonders in Karson Fall, da die Idee, alle Männer auf Distanz zu halten, schließlich von ihm kam und er damit den Verlauf der Geschichte bestimmt. Dass er Max damit ständig verletzt sieht er zwar und es belastet ihn auch, aber wirklich etwas daran ändern möchte er dennoch nicht. Doch auch wenn sie alles andere als tiefgründige Charaktere waren, mochte ich sie überraschenderweise dennoch sehr, einfach weil sie im Grunde gute Kerle sind.
Auch die erotischen Szenen waren eigentlich sehr schön geschrieben und haben zu einigen wirklich süßen Momenten zwischen den beiden geführt. Allgemein war der Schreibstil eigentlich recht gut; zwar nichts besonderes, aber dennoch sorgsam, flüssig und ohne große Rechtschreibfehler.
Trotzdem hat das ewige hin und her und vor allem Karson Unentschlossenheit auf Dauer ein wenig genervt. Besonders als sich herauskristallisiert, was für ein riesen Idiot Andrew überhaupt war. Dessen Verhalten hat mich schier zur Weißglut getrieben. Dass Karson ihm überhaupt eine Träne nachgeweint hat, war irgendwann nur noch schwer zu verstehen.
Wer eine (manchmal) ganz süße kurze Geschichte über zwei sympathische junge Männer sucht, der könnte mit Not My Boyfriend von Monica Anderson Glück haben. Wer allerdings eine etwas tiefschürfender Handlung und Charaktere haben möchte, dem würde ich von diesem Buch abraten.
Not My Boyfriend erscheint am 8. September 2015.
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