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24.

Okt 2015

~nef

Zurück zu ihr

Cover Zurück zu ihr deutsch

Zurück zu ihr ist keine typische Kurzgeschichten-Sammlung. Wir starten im Jahr 1943, es herrscht Krieg in Deutschland und in kleinen Grüppchen regt sich heftiger Widerstand. Mittendrin Charlotte und Georg. Zwei Liebende gefangen zwischen Hoffen und Bangen um ihr Leben und das ihrer Lieben. Als es für beide nicht mehr haltbar wird, fliehen sie. Als Andenken und Glücksbringer bekommt Charlotte von ihrem Vater eine silberne Taschenuhr. Auf ihrem Deckel steht der Schriftzug Unüberwindbar scheint die Zeit und wenn man sie öffnete folgte der zweite Schriftzug Doch stärker ist die Liebe.

Diese kleine Taschenuhr tritt nun ihre Reise an und begleitet viele Liebende durch die Zeit. Immer wieder wird sie weiter gegeben um Brücken zu bauen, Glück zu bringen und auch um darauf zu besinnen was das wichtigste im Leben ist - die Liebe.

Die sechs Autorinnen haben in kleinen Geschichten die Reise der Taschenuhr verfolgt und die Liebesgeschichten drum herum erzählt. In einigen spielt sie eine eher kleine Rolle, in anderen Geschichten ist sie Dreh- und Angelpunkt.

Ich habe (fast) jede Geschichte sehr gemocht und mit den Protagonisten mitgehofft, geliebt und geweint. Die Taschenuhr hat in jeder Geschichte ihren Platz und bildet den roten Faden durch die Seiten. Am Ende habe ich mich eher gefragt wie die Uhr sich wohl anfühlen würde als dass ich mir darüber Gedanken gemacht hätte, wie der weibliche oder männliche Hauptcharakter ausschaut.

Ich kann dieses E-Book nur empfehlen. Es zeigt wunderbar auf was wirklich wichtig ist - die Liebe. Gerade in der heutigen Zeit ist das eine bedeutende Botschaft. Deshalb: kauft es, lest es und liebt (es)!

Einen ganz lieben Dank an Elke Becker für das Rezensionsexemplar!

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22.

Okt 2015

~ND

Bittersweet Junction

Vor 5 Jahren hat Julia Bell ihren Heimatort Benton Hill verlassen, sobald sie ihr High School Zeugnis in der Hand hatte. Sie musste unbedingt raus aus dieser beengten Kleinstadt und hat sich seitdem in Minneapolis eine gute Karriere aufbauen können. Von Zuhause bekommt sie allerdings kaum noch etwas mit. Mit ihrer Schwester Clary und ihrem Vater redet sie nur noch am Telefon und zu ihren Freunden hat sie gar keinen Kontakt mehr - nicht einmal zu ihren beiden besten Freunden Ben und Mike, mit dem sie während ihrem letzten Schuljahr sogar ein Paar war und die sie beide ohne ein Wort des Abschieds verlassen hat.
Nun ist es aber soweit und sie muss zurück nach Benton Hill, denn ihre Schwester will heiraten. Doch nicht einfach irgendwen - ihr Bräutigam ist niemand anderes als Mike. Julia hat keine Ahnung, was sie davon halten und wie sie sich fühlen soll. Viel überraschender sind aber die Gefühle, die jemand ganz anderes in ihr hervorruft: Ben. Vor 5 Jahren haben die beiden einige Dinge ungeklärt gelassen, doch beide haben ihre Freundschaft und den letzten Abend, an dem sie sich gesehen haben, nie vergessen.
Doch mit Julias Rückkehr in die Stadt wird die gesamte Dynamik zwischen den Freunden umgekrempelt und es kommen einige Geheimnisse zum Vorschein, die ganz schnell nicht nur die anstehende Hochzeit ruinieren könnten...

Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich von Bittersweet Junction von Ivy Sinclair halten soll. Auf der einen Seite ist es eine solide geschriebene Geschichte, die einige Wendungen mit sich bringt und viele spannende Situationen entwickelt. Julias Rückkehr nach Benton Hill mischt die Dinge in dieser kleinen Stadt gehörig auf und alte Gefühle kochen hoch.
Julia hat wirklich einen Scherbenhaufen hinterlassen, als sie vor 5 Jahren verschwunden ist. Mike ist aus allen Wolken gefallen, Ben hat seine beste Freundin und das Mädchen, das er schon immer geliebt hat, verloren und Julias Familie hört kaum noch etwas von ihr. Alle wundern sich, wieso sie damals urplötzlich verschwunden ist und alle wissen nur von einem Teil des Puzzles. Es dauert ein Weilchen, bis der Leser alle Details weiß und auch bis Julia selbst wirklich bewusst wird, warum sie damals unbedingt raus aus der Stadt musste.
Manche Dinge sind völlig anders bei ihrer Rückkehr, andere haben sich nicht geändert. So ist zum Beispiel ihre Freundschaft zu Ben sofort wieder am aufblühen - doch mit einer völlig neuen Komponente. Denn mittlerweile ist Julia klar was für ein Fang Ben eigentlich ist und sieht ihn mit ganz anderen Augen. Überhaupt werden Julia auf Dauer einige Dinge klar, die sie damals nicht gesehen hat, oder nicht sehen wollte. Doch Ben ist nicht die einzige Überraschung, die sie an diesem Wochenende erwartet. Ivy Sinclair hat sich da wirklich ein paar Wendungen überlegt, die Bittersweet Junction ganz unterhaltsam gemacht haben.

Auf der anderen Seite fand ich Julia und viele der anderen Charaktere aber auch ziemlich unsympathisch. Julia war wirklich ziemlich anstrengend: Sie ist zickig, launisch, selbstsüchtig und kommt nach 5 Jahren nach Hause und hat zu allem und jedem eine (in der Regel negative) Meinung. Bis zum Ende konnte ich ihr nicht besonders viel abgewinnen, da sie ihre leicht arrogante und selbstsüchtige Art nie abgelegt hat.
Außerdem war die ganze Geschichte durch den Schreibstil irgendwie...emotionslos. Es ist schwierig zu beschreiben, aber obwohl Ivy Sinclair von jeder Menge Gefühlen gesprochen hat, drangen sie nie wirklich beim Lesen zu mir durch, so dass alles irgendwie etwas kühl und trocken gewirkt hat.
Daher kommt es auch, dass die Charaktere auf mich nicht wirklich erwachsen gewirkt haben. Sie sind 23, führen alle mehr oder weniger die Leben von Erwachsenen und trotzdem kamen sie mir oft wie Kinder vor. Da haben einige Dinge einfach nicht so richtig zusammen gepasst für mich.

Bittersweet Junction von Ivy Sinclair konnte mich deshalb nur bedingt überzeugen. Es wird noch mindestens ein weiteres Buch geben, dass von Figuren aus diesem Buch handeln wird, aber ich glaube um ehrlich zu sein nicht, dass ich es lesen werde.

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20.

Okt 2015

~ND

Rebound Remedy

Was Cole gerade passiert kommt ihm vor wie ein Albtraum: Es ist zwei Wochen vor Weihnachten, er ist mit seinem Freund Steven am Flughafen und die beiden wollen sich gerade auf den Weg in einen romantischen Urlaub machen. Doch dann taucht plötzlich Stevens Exfreund auf, macht ihm einen Antrag - und Steven nimmt an.
Jetzt steht Cole alleine da, um ihn herum überall fröhliche Weihnachtsstimmung während für ihn eine Welt zusammenbricht. Der logische nächste Schritt: In eine Bar gehen und seine Sorgen ertränken. Also besucht Cole seine Stammkneipe McGregors in der Hoffnung zumindest kurzzeitig diesen Tag zu vergessen.
Der Besitzer der Bar, Owen, erkennt gleich, wenn mit seiner Stammkundschaft etwas nicht stimmt und Cole ist ihm ohnehin schon mehr als einmal aufgefallen. Als der Owen schließlich sein Herz ausschüttet fasst er einen Plan: Er wird Cole ablenken und lässt sich deswegen ein paar Aktivitäten einfallen, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.
Je mehr Zeit Cole mit Owen verbringt umso mehr Details fallen ihm auf, die an seiner und Stevens Beziehung nicht in Ordnung waren. Außerdem fühlt er sich unheimlich wohl mit Owen. Doch er weiß, dass das zwischen den beiden nie etwas werden kann. Owen ist nur eine Ablenkung und ein Rebound (eine Beziehung ohne Zukunft, die man direkt nach dem Ende einer ernsten Beziehung eingeht) und sie sollten sich nichts vormachen. Doch das wird für beide bald schwerer als gedacht...

Über weite Teile der Geschichte hat mir Rebound Remedy von Christine D'Abo wirklich ziemlich gut gefallen. Nachdem Steven ihn auf die wahrscheinlich schlimmste vorstellbare Weise aus heiterem Himmel verlassen hat, ist Cole verständlicherweise erst einmal am Boden zerstört - und kommt ins Grübeln. Er hatte noch keine Beziehung, in der er nicht über kurz oder lang verlassen wurde und er hat einfach keine Ahnung warum. Cole konnte einem wirklich leidtun und ich hätte es verstanden, wenn er erst ein mal ein bisschen in Selbstmitleid versunken wäre. Doch Rettung davor kommt in Form von Owen. Der gutaussehende Barbesitzer ist Cole schon lange aufgefallen, doch er hätte sich nie träumen lassen, dass die beiden Freunde werden könnten. Doch genau das passiert. Und je näher sie sich kommen, umso klarer wird, dass sie eine Menge Gemeinsamkeiten haben...u.a. dass Owen bisexuell ist und nichts gegen ein wenig Sex als Ablenkung hätte. Wenn Cole allerdings eines aus der Sache mit Steven gelernt hat, dann dass eine Beziehung, die aus einem Rebound heraus entsteht keine Zukunft hat. Also versucht er sich emotional von Owen zu distanzieren. Beide haben damit bald allerdings nur mäßigen Erfolg.
Ich fand es sehr schön, wie ruhig und gemächlich sich Own und Cole näher kommen. Sie werden langsam aber sicher Freunde und die Szenen mit ihren Treffen haben ein schönes Tempo und wirken nicht überstürzt. Gleichzeitig lernt man beide Charaktere sehr gut kennen und erfährt von ihren Zielen und Motivationen. Sie sind sicher nicht die vielschichtigsten Figuren, aber sie sind sympathisch und abgerundet, was - zumindest für mich - für eine süße, weihnachtliche Geschichte allemal genug ist.

Leider zieht Christine D'Abo das gut gewählte aber Tempo nicht bis zum Ende von Rebound Remedy durch. Irgendwann wird die Handlung leider doch ein wenig kitschig und es kommt zu etwas verfrüht wirkenden Liebesbekundungen nach nur ein paar Wochen. Hier hätte Christine D'Abo ihrer Linie treu bleiben und sich und ihren Figuren einfach mehr Zeit geben sollen. So wie es war wirkte mir das Ende dann leider zu überstürzt und dadurch etwas unrealistisch.

Rebound Remedy von Christine D'Abo ist wie gesagt eine nette kleine, weihnachtliche Geschichte mit Potenzial, der es aber ein klein wenig an Tiefe und dem letzten Schliff gefehlt hat. Die Autorin hat einen starken Anfang hingelegt, ihren Stil aber leider nicht bis zum Ende durchgehalten. Um ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen aber durchaus ganz geeignet.

Rebound Remedy erscheint am 9. November 2015.

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18.

Okt 2015

~ND

The End Game

Als Jordan Elliott für ihr letztes College Jahr dank eines Sportstipendiums von Australien nach Texas kommt hat sie nur ein Ziel: Die beste Fußballspielerin zu werden, die sie sein kann. Einen Platz im College Team ist ihr bereits sicher und es dauert auch nicht lang, bis die ersten professionellen Mannschaften auf sie aufmerksam werden. Jordan steht kurz davor alle ihre Träume wahr werden zu lassen und den Lohn für ihre harte Arbeit zu ernten. Doch das geht nur, wenn sie weiterhin diszipliniert an ihrer Karriere arbeitet und sich von nichts ablenken lässt - das bedeutet vor allem keine Männer.
Bisher ist hier das auch nie besonders schwer gefallen, doch dann lernt sie durch ziemlich ungewöhnliche Umstände den Star des College Footballteams Brody Madden kennen und sie muss schon bald feststellen, dass es ihr ziemlich schwer fällt, sich von ihm und seinem Charme festzuhalten. Vor allem, wenn sie eine sanfte und verletztliche Seite an dem sonst so toughen und großmäuligen Footballer kennenlernt, mit der sie nicht gerechnet hätte.
Doch mit der Zeit müssen Brody und Jordan feststellen, dass eine Beziehung zwischen zwei professionellen Sportlern alles andere als einfach ist. Zeit ist Mangelware und der Druck auf beide ist immens - und nicht alle können damit umgehen. Jordan hat sich immer geschworen, dass ihr bei ihrem Traum nie etwas im Weg stehen wird und das hat lange auch Brody mit eingeschlossen. Doch als er sie mehr braucht als jemals zuvor müssen sich beide entscheiden, wo die Prioritäten in ihrem Leben wirklich liegen...

The End Game von Kate McCarthy war eine riesige positive Überraschung für mich. Ehrlich gesagt habe ich nichts weiter als eine kleine New Adult Romanze erwartet, die sich während dem Collge abspielt. Doch die Geschichte deckt mehrere Jahre ab und greift dadurch wesentlich tiefer, als ich ursprünglich gedacht hatte.
Aber erst einmal von vorne: Jordan steht wie gesagt kurz davor alles zu erreichen worauf sie und ihr Bruder Nicky so lange hingearbeitet haben. Die beiden kommen aus eher ärmlichen Verhältnissen und mussten sich die letzten paar Jahre alleine durchkämpfen, doch nun scheint sich alles endlich auszuzahlen. Jordan ist stark, motiviert, ehrgeizig und intelligent. Man könnte daher eigentlich meinen sie sollte steif und kühl sein - dem ist aber glücklicherweise überhaupt nicht so. Jordan ist eine wirklich sympathische starke Heldin, die ich von Anfang an sehr gern mochte. Sie ist in der Regel ehrlich mit sich selbst und anderen. Als Brody schließlich in ihr Leben tritt, weiß sie recht bald, dass er wohl die größte Ablenkung ist, die sie haben kann. Trotzdem ist sie ihm und ihren Gefühlen gegenüber offen, gleichzeitig aber keine Idiotin, die einfach alles für einen Kerl stehen und liegen lässt. Kate McCarthy hat bei Jordan ein perfektes Gleichgewicht gefunden zwischen ihren Gefühlen und ihrer Vernunft. Sie ist zwar kein perfekter Charakter, sie bleibt aber immer sympathisch und ihre Entscheidungen und ihr Verhalten nachvollziehbar.
Die Geschichte ist aber auch aus Brodys Sicht geschrieben und hier wird die Sache schon etwas kniffeliger. Er kommt aus einer wolhabenden, einflussreichen Familie, hatte aber alles andere als eine rosige Kindheit und hat auch immer noch mit den Folgen zu kämpfen. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein sorgloser Sportler, der nichts als Football im Kopf hat und auch wenn Football tatsächlich das Wichtigste in seinem Leben ist, steckt wesentlich mehr in ihm. Er ist allerdings der letzte der daran glaubt und auch Jordan kann daran nicht viel ändern, obwohl sie ihr Bestes tut. Trotzdem mochte ich auch Brody sehr gern. Er baut zwar eine Menge Mist und ist nicht immer ganz einfach, aber man konnte trotzdem immer irgendwie verstehen wieso er so handelt.
Die Geschichte zieht sich wie gesagt über einen relativ langen Zeitraum in dem entsprechend viel passiert. Schließlich ist es sowohl Brodys als auch Jordans Ziel in den Profisport einzusteigen und bei beiden stehen die Chancen sehr gut. Doch dass das nicht immer einfach ist und einem eine Menge abverlangt müssen sie ebenfalls schnell feststellen - und sich darüber klar werden, was sie wirklich wollen. Das ist allerdings nur die Spitze des Eisbergs und ich möchte jetzt darüber gar nicht zu viel verraten. Nur soviel: Kate McCarthy greift hier wesentlich tiefer, als ich es erwartet habe und zeigt die Schattenseiten des College- und Profisports, was eine Menge emotionale und dramatische Momente mit sich bringt.

Es gibt eigentlich nur sehr wenig, was ich an The End Game zu bemängeln habe. Eigentlich sind es nur zwei Details:
1. fand ich das Buch ein klein wenig lang bzw. haben sich in einem gewissen Abschnitt etwas zu viele Probleme aufeinandergetürmt. Jordan und Brody hatten sehr wenig Gelegenheit ihre Beziehung wirklich in Ruhe zu genießen, so dass man als Leser irgendwann ein bisschen überfordert war. Kate McCarthy hat hier aber Gott sei Dank nochmal rechtzeitig die Kurve gekriegt.
Und 2. hat Kate McCarthy das Finale ein bisschen "gewagt" gestaltet. Es war eine gute Idee und hat auch funktioniert, hat mir aber nicht ganz die Aufklärung und Aussprache gegeben, die ich gerne gesehen hätte. Der Epilog machte aber einiges davon wieder wett.

The End Game von Kate McCarthy war wesentlich mehr als ich erwartet habe und eine wirklich angenehme Überraschung. Sympathische Haupt- und Nebencharaktere, eine starke Geschichte und jede Menge große Gefühle machen The End Game definitiv zu einem der besseren New Adult / College-Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

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17.

Okt 2015

~nef

Federspiel

Tags: Thriller
Cover Federspiel

Sarah Wagner ist 36, hübsch und berühmt. Sie arbeitet nun schon ziemlich lange als Fernsehmoderatorin und fragt sich ob schon die Nachfolgerin in den Startlöchern steht. Denn machen wir uns nichts vor, früher oder später wird jeder ersetzt.
Als Sarah an diesem Abend nach Hause kommt und sich bei einem Bad in ihrer Dachgeschosswohnung entspannt, ahnt sie nicht, dass eine mögliche Absetzung ihr kleinstes Problem ist. Als sie sich gerade in die Wanne gesetzt hat, hört sie Geräusche. Es ist jemand in ihrer Wohnung. Nur wenig später wird sie von hinten gepackt und gewürgt. Sie wird unter Wasser gedrückt und scheint ihr Schicksal besiegelt.
Wenig später erwacht sie. Sie ist an ihr Bett gefesselt, nackt, und der Fremde steht ihr gegenüber. Sarahs persönlicher Albtraum hat gerade erste begonnen.

Christine Lenève ist Journalistin mit dem Hang zur Spitzenstory. Als sie von Ralf Breinert angerufen wird, öffnet sich die Chance auf eine neue Story. Der Chefredakteur bittet sie seine Mitarbeiterin Sarah Wagner zu finden. Seit 4 Tagen fehlt von der Moderatorin jedes Lebenszeichen und Breinert braucht jemanden, der diskret aber gut ist. Er hat von ihrem letzten Coup in Verona gehört. Wenn es jemanden gibt der für diese Sache wie geschaffen ist, dann ist es Christine.
Und diese kann nicht anders als das Angebot anzunehmen. Doch sie begibt sich nicht allein auf die Suche. In der Redaktion arbeitet ein alter Freund von ihr, der alles andere als erfreut ist sie zu sehen - Albert. Aber sie kennt ihn und sie braucht ihn. Sie haben schon einmal zusammengearbeitet - bevor sie ihn wie eine heiße Kartoffel hat fallen lassen. Seine Neugier und der Wunsch nach etwas Neuem gibt dann schließlich den Ausschlag. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden wo Sarah Wagner stecken könnte.
In der Wohnung finden sie dann schließlich erste Spuren und es scheint, als wenn ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen hat.

Bei der Suche in der Vergangenheit treffen sie auf einen alten Fall. 20 Jahre zuvor wurde ein Mädchen entführt und bis heute nicht gefunden. Es gibt eine Verbindung zu Sarah und gerade die bringt viel mehr ans Tageslicht als gut ist.
Werden sie Sarah noch lebend finden oder ist es für die Moderatorin bereits zu spät? Und wie kann ein pensionierter Kriminalbeamter ihnen bei der Suche helfen?

Mit Federspiel legt Oliver Ménard seinen Debütroman vor. Der Fernsehjournalist wohnt und arbeitet in Berlin. Hier spielt auch sein Roman, passend zur Jahreszeit ebenfalls im Herbst.
Der Schreibstil liest sich flüssig und die Charaktere kann man sich gut vorstellen. Die Hauptprotagonistin lernt man allen voran am meisten kennen, aber auch die Randfiguren bleiben keine konturenlosen Schatten.
Die Story ist wirklich spannend und gut aufgebaut. Ich habe regelrecht mitgefiebert und jeden kleinsten Hinweis aufgesogen. Erst kurz vor Auflösung kam mir dann auch die Erleuchtung wer denn der Bösewicht in diesem Buch ist. Auch wenn man das so gar nicht sagen kann.

Was mich an diesem Buch aber massiv gestört hat waren die vielen Vorurteile. Gerade jetzt - 25 Jahre nach Wiedervereinigung - ist das Ost-West-Denken sehr präsent. Es wird gegen beide Seiten gewettert und gerade Christine Lenève machte sich hier bei mir sehr unbeliebt. Wenn jemand von ihren Ansichten abweicht wird sie ablehnend und zynisch. Da hat sich der Autor keinen Gefallen mit getan. Deshalb ziehe ich einen Stern ab.

Vielen Dank an den Droemer Knaur-Verlag für die Übersendung des Rezensionsexemplars.

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