Rezensionen
421 - 425 von 1587 Rezensionen auf der Seite.
10.Nov 2015 |
~ND
Act Like Itvon Lucy Parker
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Wenn die Londoner Theaterwelt im West End einen Bad Boy hat, dann ist es vermutlich Richard Troy. Er ist zwar ein extrem talentierter und gefragter Schauspieler, doch seine Wutausbrüche sind legendär, seine Manieren lassen zu wünschen übrig und so langsam aber sicher sinkt seine Beliebtheit bei der Bevölkerung in gefährliche Tiefen. Lainie ist ebenfalls Schauspielerin und hat derzeit das zweifelhafte Glück mit ihm gemeinsam auf der Bühne stehen zu dürfen. Leider kann auch sie der öffentlichen Meinung nur zustimmen - Richard ist ein eingebildeter Schnösel, der glaubt er sei etwas besseres.
Als sie die PR Abteilung und das Managment des Theaters sie bitten dabei zu helfen, Richards Image wieder aufzupolieren, ist sie deshalb erst einmal alles andere als begeistert. Vor allem als sie erfährt, was sie zu tun hat: Lainie und Richard sollen sich bei ein paar Events gemeinsam sehen lassen und so die Gerüchteküche ankurbeln. Was könnte besser für den Ruf eines notorischen Bad Boy sein, als eine Beziehung zum "braven Mädchen" der Branche?
Doch nicht nur Lainie sondern auch Richard hat so gar keine Lust auf diese Farce und es dauert nicht lange, bis die Fetzen zwischen den beiden fliegen. Doch zwischen all den Zankereien muss Lainie bald zugeben, dass Richard auch andere Seiten hat, die sie nicht erwartet hat, und im Gegenzug muss er sich eingestehen, dass Lainie kein so dummes Püppchen ist, wie er zunächst dachte...
Act Like It von Lucy Parker ist ein sehr sympathisches Buch - und das obwohl Richard erst einmal wirklich alles andere als sympathisch war. Er ist und bleibt auch bis zum Ende hin ein ziemlich arroganter Schnösel, aber irgendwie schafft er es doch dass man ihn irgendwann ins Herz schließt. Das liegt vor allem daran, dass man ihn durch Lainies Augen sieht und als sie so langsam beginnt, ihn näher kennen zu lernen, entdeckt natürlich auch der Leser andere Seiten an ihm. Er ist wie gesagt ein echter Stinkstiefel, der hohe Ansprüche an sich selbst und andere stellt, aber Lainie weiß genau, wie sie mit ihm umzugehen hat und das macht seine Launen bald meist eher lustig, als wirklich ernstzunehmend (sehr zu Richards Leid).
Act Like It hat im Allgemeinen einen sehr britischen und leicht schrulligen Humor, der sich durch das ganze Buch zieht. Lucy Parker wählt ihre Worte mit Bedacht, weshalb sich das Buch sehr flüssig und unterhaltsam liest, gleichzeitig aber auch sehr gute diese typische trockene britische Art rüberbringt. Nur manchmal wird es ein wenig anstrengend, wenn sich die Autorin etwas zu sehr mit der Theaterpolitik auseinandersetzt, einfach deswegen, weil ich damit nicht so vertraut bin. "Leute vom Fach" werden sich da wahrscheinlich etwas leichter tun.
Überhaupt spielt das Theater natürlich eine große Rolle. In London ist das West End vergleichbar mit dem New Yorker Broadway und es gibt einige Schauspieler, die einen sehr hohen Bekanntheitsgrad erreicht haben und durchaus in den Klatschseiten auftauchen können. So wie Richard eben. Allerdings fand ich es doch manchmal ein wenig übertrieben, wie viel Ruhm die Schauspieler in diesem Buch haben. Es gab zwar keine kreischenden Fans, aber dennoch jede Menge Papparazzi und ungebetene Fans und das war manchmal dann doch ein wenig dick aufgetragen.
Ebenfalls sehr schade fand ich, dass das Buch gerne die etwas erotischeren Momente überspielt und sozusagen ins Schwarze ausblendet. Lucy Parker fasst dann meist kurz zusammen was passiert ist, was zwar wieder sehr humorvoll ist, hat aber irgendwie in dem Moment eher die Stimmung kaputt gemacht. Ich bin kein Fan von Büchern, die nur aus Sex bestehen und in der die Handlung eigentlich nur ein Lückenfüller ist, um die einzelnen Sexszenen zu verbinden. Trotzdem, ein kleines bisschen darf schon dabei sein. Das hat mir hier ein wenig gefehlt, besonders weil es so offensichtlich vermieden wurde.
Act Like It von Lucy Parker ist zwar kein unglaublich beeindruckendes Buch, aber es war sehr unterhaltsam und hatte starke Charaktere, die nicht perfekt haben, aber einfach Spaß gemacht haben. Die kleinen Macken drumherum haben mich zwar nicht großartig gestört, trotzdem hat unterm Strich einfach etwas gefehlt, um es zu einem wirklich richtig guten Buch zu machen.
Act Like It erscheint am 30. Novemeber 2015.
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08.Nov 2015 |
~nef
Dead to the World / Der Vampir, der mich liebtevon Charlaine Harris
True Blood #4
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Enthält Spoiler zu den ersten 3 Bänden der True Blood-Reihe und ist nicht für Leser unter 18 Jahren geeignet.
Sookie und Bill gehen getrennte Wege. Dennoch steht er kurz bei ihr auf der Matte um ihr seinen Haushalt zu überlassen. Bill fährt nach Peru um weiter an der Chronik für seine Königin zu arbeiten. Sookie fühlt sich nicht ganz wohl ihm wieder gegenüber zu stehen, es ist zwar viel passiert, dennoch ist er ihre erste Liebe.
Als Sookie später in der Nacht von ihrer Schicht in der Bar heim fährt kommt ihr jemand auf der Straße entgegen. Sie erkennt ihn kaum, bis er vor ihr steht - Eric. Nur halb bekleidet und kälter als gewöhnlich läuft er in dieser Winternacht durch die Straßen. Als Sookie ihn anspricht erkennt er sie nicht. Das verwirrt sie. Zwar haben sie sich schon etwas länger nicht mehr gesehen, nachdem sie ihn und Bill aus ihrem Haus geworfen hat, aber das erklärt nicht warum er weder weiß wer sie ist noch wer er selbst ist.
Kurzerhand verfrachtet sie ihn in ihren Wagen und fährt ihn heim. Dort versorgt sie seine Wunden, gibt ihm etwas TrueBlood und ruft Pam an. Pam ist seine rechte Hand in Fangtasia, dem Treffpunkt für Vampire und deren Fangemeinschaft in Shreveport.
Diese ist mehr als erfreut zu erfahren wo Eric ist, der sei wohl abhanden gekommen. Kurz darauf stehen Pam und ihre Begleitung Chow vor Sookies Tür.
Von ihnen erfährt Sookie, das Eric sich nicht mit einer Hexe einlassen wollte und diese ihn daraufhin mit einem Spruch belegt hat. Er kann sich an nichts mehr erinnern. Im Gegensatz zu dem sonst so arroganten Eric, ist dieser nun handzahm, verängstigt und so ganz anders als Sookie ihn sonst kennt. Das bringt in ihr nicht nur Beschützerinstinkte zum Anklingen.
Kurz darauf verschwindet Sookies Bruder Jason, nachdem er bei einer Party mit einer Gestaltenwandlerin aufgetaucht war und er Eric bei Sookie entdeckt hat. Niemand weiß wo er ist - auch die Kleine von der Party nicht.
Da Hexen in Sams Bar auftauchen stellt Sookie die Verbindung zu Jasons Verschwinden her, aber was wollen die Hexen mit Jason? Aber das ist nicht Sookies einzige Sorge in den folgenden Tagen und wie immer steht ihr Leben bald komplett auf dem Kopf.
Der vierte Teil der True Blood-Reihe enthält erstaunlich viel Action, was mich sehr gefreut hat. Es geht nicht ständig um das Eine und Sookie hat alle Hände voll zu tun. Sie kann sich auch hier endlich mal wieder beweisen und eine helfende Hand sein.
Die Geschichte mit den Hexen und weiteren Gestaltenwandlern fand ich sehr gut und auch ziemlich schlüssig. So konnte war es recht einfach immer weiter zu lesen, weil man ja auch wissen will was wollen die Hexen von den Vampiren, was haben die Gestaltenwandler dort zu suchen und was ist mit Jason passiert. Das alles macht das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre.
Allerdings war Sookie in diesem Band irgendwie nur Mittel zum Zweck. Sie hat sich mehr um die Belange von Eric gekümmert als um ihren Bruder. Das konnte ich nicht nachvollziehen und fand es auch nicht gut.
Wenn mein letzter lebender Verwandter urplötzlich und ohne Grund verschwindet würde ich doch alles daran setzen diesen zu finden und mich nicht noch in andere Probleme reinziehen lassen. Das war für mich nicht wirklich gut dargestellt. Auch die Auflösung am Ende hat mich nicht zufrieden gestellt. Hier hat sich Charlaine Harris meines Erachtens zu einfach aus der Affäre gezogen. Da fehlte mir die Raffinesse.
Somit bleibt dieser Band hinter den bisherigen zurück. Aber es folgen ja noch ein paar Bände die das wieder ändern können.
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07.Nov 2015 |
~nef
WitaraWeltenspur #1
Tags:
Fantasy, Jugendbuch
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Marka und Claudio sind Geschwister die unterschiedlicher nicht sein könnten. Obwohl Marka die ältere ist, überragt Claudio sie um ein gutes Stück. Auch sonst sind sie völlig verschieden. Während Marka lieber ihre Ruhe hat und vor fast allem und jedem Angst hat, ist Claudio der Draufgänger. Das zeigt sich auch mehr als deutlich, als die zwei eines Nachts zu einem Abenteuer aufbrechen.
Martha, die Oma der beiden Geschwister, ist eine ganz besondere Frau. Sie liebt ihre Kräuterküche und weiß ihre Enkelkinder immer mit einer Geschichte zu unterhalten. Das nicht jede ihrer Geschichten erfunden ist, ahnen auch die zwei Jugendlichen.
Besonders Marka und ihre Oma haben ein spezielles Verhältnis. Claudio fühlt sich oft etwas benachteiligt, aber er kann Marka auch nicht lange böse sein. Als Martha ihrer Enkelin ein Buch zeigt, das sie gern lesen, aber nicht mitnehmen darf, übernimmt Claudio das für sie.
Auf dem Heimweg zeigt er es seiner Schwester die erst geschockt, dann aber auch neugierig ist. Gemeinsam blättern sie in dem uralten Büchlein und entdecken eine Karte.
Wohin die wohl führt?
Es dauert nicht lange und Claudio hat seine Schwester davon überzeugt nachzuschauen wohin sie die Karte führen wird. Einige Anhaltspunkte kennen sie und so hecken sie einen Plan aus. In der Nacht vor Claudios Geburtstag machen sich die Zwei auf den Weg. Die Karte führt sie auf ein verlassendes Fabrikgelände auf dem kein weiterer Hinweis zu sein scheint. Aber eine Klappe im Boden führt sie ihrem Ziel immer näher.
Durch Gang gelangen sie in einen Stollen. Ihnen bleibt nur eine Chance herauszufinden was sich am Ende befindet - sie müssen ein Lore besteigen. Die Fahrt ist rasant und nicht gut für Markas Nerven. Doch am Ende tut sich eine erstaunliche Welt auf.
Im letzten Jahr habe ich die Autorin Dagmar Helene Schlanstedt bei einem Treffen kennengelernt und war sehr interessiert an ihrer Reihe. Bisher hat diese 2 Bände, ob es weitere geben wird kann ich euch im Moment allerdings nicht sagen.
Ich hatte einige Probleme in die Geschichte rein zu kommen. Das lag zum einen am Ausdruck 'Mutsch' mit dem ich keine positiven Erinnerungen verbinde (wofür die Autorin natürlich nichts kann ^^), aber zum anderen an Marka. Für eine Hauptprotagonistin ist sie verdammt viel am Meckern. Sie hat vor allem und jedem Angst und lässt sehr gern ihren Bruder vortreten. Auf der anderen Seite ist das Buch aber aus ihrer Sicht geschrieben, was ja assoziiert, dass es eigentlich hauptsächlich um sie geht.
So wirklich weiter entwickeln tut sich sich meiner Meinung nach nicht - Claudio dafür um so mehr.
Claudio ist der typische Mädchenschwarm und Draufgänger. Er will alles ausprobieren und nimmt das Leben nicht ganz so ernst. Wenn etwas halt nicht klappt, dann probiert er etwas anderes aus. Es nagt allerdings an ihm, dass er hinter seiner Schwester nur die zweit Geige spielt. Und während des Buches arbeitet er sich aus diesem Schatten heraus.
Von Anfang an war mir Claudio sympathischer, auch wenn er natürlich einige Macken hat. Aber hey - wer hat die nicht?
Mir kam es so vor, als wenn es mehr Textpassagen gibt mit Claudio und so hat mir das Lesen dann doch sehr viel Freude bereitet =o)
Für Markas etwas nervigen Charakter und auch einige für mich nicht nachvollziehbare Sachen) ziehe ich einen Stern ab. Ich bin nun gespannt ob Marka im zweiten Band der Reihe - Cyana (Amazon-Partnerlink*) - vielleicht doch noch über sich hinaus wächst.
Einen ganz lieben Dank an die Autorin Dagmar Helene Schlanstedt für das Rezensionsexemplar.
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05.Nov 2015 |
~ND
Found at the Libraryvon Christi Snow
Found #1
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Schon seit er denken kann, liebt Tommy Bücher und Geschichten und all die Welten, die sich zwischen den Seiten verstecken. Doch er konnte sie nie genießen wie andere Leute, denn Tommy hat Legasthenie. Ihm ist es lange Zeit gelungen sich irgendwie durch die Schule zu mogeln und so wurde sein Problem viel zu spät festgestellt. Tommy kann seine Bücher zwar nicht lesen, aber zum Glück gibt es ja Hörbücher. Außerdem er hat eine andere Möglichkeit gefunden, seine Liebe zu Büchern auszudrücken: Seine Kunst. Er macht die phantastischsten Skulpturen aus Büchern und kann sich mittlerweile so sogar bequem seinen Lebensunterhalt verdienen.
Trotzdem ist seine Legasthenie immer noch etwas, über das er nicht gerne spricht. Als er daher bei einem Buchverkauf den bekannten Autoren Robert "Mac" McIntyre kennenlernt und die Funken zwischen ihnen sprühen ist Tommy sofort vorsichtig. Vor allem, als er einige der sorglosen Kommentare, die Mac über seine Kunst, die er noch nicht mal gesehen hat, und die Tatsache, dass Tommy kein großer Leser ist, hört. Zugegeben, Mac weiß nicht, das Tommy schlicht nicht lesen kann, aber es hat ihm nur klarer gemacht, dass er einem erfolgreichen Autor wie Robert McIntyre nichts bieten kann.
Doch ihre Zufallsbekanntschaft konnte keiner von beiden vergessen selbst nach Wochen nicht. Als sie sich unerwartet wieder begegnen kann und will sich Mac dieses Mal nicht so leicht abwimmeln lassen - besonders da Tommy dank eines Schicksalsschlag gerade mehr denn je jemanden in seinem Leben braucht.
Found at the Library von Christi Snow war wirklich eine unheimlich niedliche Geschichte, die mich mitten ins Herz getroffen hat. Denn nicht nur ist es eine wirklich schöne Romanze, es ist auch eine Liebeserklärung an Bücher und die Liebe zum Lesen. Alleine die Jobs der beiden Protagonisten Mac und Tommy sorgen schon dafür, dass Bücher immer eine gewisse Rolle spielen. Außerdem hat Christi Snow einige Details eingebaut, bei denen sich jeder passionierte Leser wieder erkennen wird. ;)
Aber auch die Geschichte selbst kann sich sehen lassen. Zwar ist die Handlung nicht sonderlich überraschend und im Grunde sehr ruhig, trotzdem hat sie mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Tommy und Mac sind zwei sehr sympathische Figuren, die beide so ihre Päckchen zu tragen haben - wobei es Tommy natürlich deutlich härter getroffen hat. Legasthenie ist für niemanden einfach zu ertragen und für jemanden wie Tommy, der Bücher über alles liebt, natürlich gleich doppelt schwer. Doch er konnte sich damit arrangieren und drückt seine Leidenschaft wie gesagt anders aus. Viel schlimmer sind aber die Schicksalsschläge in seinem Leben. Erst vor ein paar Monaten hat er seine Mutter verloren, zu der er immer ein gutes Verhältnis hatte. Nun macht ihm aber auch noch sein Bruder Ryder Sorgen, der vor einigen Jahren einen schweren Unfall hatte und seitdem nicht mehr der Gleiche ist. Er hat also eigentlich genug mit seinem eigenen Leben zu tun, ohne sich jetzt auch noch auf einen arroganten Schriftsteller einzulassen, der definitiv außerhalb seiner Liga spielt. Doch Mac macht es Tommy wirklich schwer, nein zu ihm zu sagen, was zu einigen sehr niedlichen Szenen geführt hat.
Und so entwickelt sich eine wirklich herzerweichende Geschichte, die mal lustig, mal leicht, mal traurig und ja, auch mal ein bisschen kitschig ist. Trotzdem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Denn nicht nur Mac und Tommy mit ihren komplexen Hintergründen hauchen der Geschichte Leben ein, auch die Vielzahl an farbenfrohen Nebencharakteren helfen dabei. Ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt und auch wenn es manchmal ein wenig dramatisch zuging, wenn es eigentlich keinen Grund dazu gab, blieben alle Figuren immer sehr sympathisch.
Nicht nur deshalb bin ich sehr froh, dass ich Found at the Library von Christi Snow eine Chance gegeben habe. Ich werde daher definitiv die anderen Bücher der Found Reihe ebenfalls lesen besonders nachdem Christi Snow am Ende dieser Geschichte einen Hinweis darauf gegeben hat, um wen sich das nächste Buch drehen wird. Damit hat sie mich nun auf jeden Fall am Haken.
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03.Nov 2015 |
~ND
The Playvon Karina Halle
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Kayla Moore hat sich eigentlich schon lange damit abgefunden, dass sie sich vermutlich niemals richtig zu verlieben würde. Manche Leute sind einfach nicht für die Liebe gemacht und Kayla ist sich ziemlich sicher, dass sie eine davon ist. Nachdem Sex aber auch ohne Liebe jede Menge Spaß macht, hat sie nicht wirklich das Gefühl etwas zu verpassen - schließlich bekommt sie, was sie will, ohne sich mit Emotionen herumschlagen zu müssen.
Seit allerdings ihre besten Freundinnen Steph und Nicola alles kaputt machen und in den Brüdern Linden und Bram die Lieben ihres Lebens finden mussten, wird sie ständig mit ihren glücklichen Beziehungen konfrontiert. Selbst wenn sie wollte - und sie will nicht, schließlich hat sie gesehen, was der Verlust ihres Vaters ihrer Mutter angetan hat - hätte Kayla aber nie einen Mann getroffen mit dem sie sich wirklich vorstellen konnte alt zu werden.
Doch dann steht eines Tages Lachlan McGregor in ihrer Stammkneipe vor ihr. Er ist Brams und Lindens Cousin und zu Besuch aus Schottland, während er sich von einer Verletzung erholt, die sich der Profi-Spieler beim Rugby zugezogen hat. Lachlan ist ein Hüne von einem Mann und weckt sofort Kaylas Jagdinstinkt. Sie weiß einfach, dass Sex mit diesem Mann fantastisch werden würde. Und nachdem Lachlan nur noch ein paar Wochen in San Francisco bleibt, kann es auch nicht allzu kompliziert werden.
Doch Lachlan scheint zunächst keinerlei Interesse an Kayla zu haben. Außerdem wird ihr ziemlich bald klar, dass hinter Lachlan McGregors rauer Fassade mehr steckt, als sie zunächst dachte...doch nicht alles davon ist gut. Lachlan hat offensichtlich einige Dämonen, die er noch lange nicht besiegt hat und die nur allzu leicht geweckt werden können. Je näher Kayla Lachlan jedoch kennenlernt, umso schwerer fällt es ihr sich von ihm fernzuhalten - und das bringt eine ganze Reihe von neuen Problemen mit sich...
The Play ist eine indirekte Fortsetzung von Karina Halles erfolgreichen Büchern The Pact und The Offer und handelt nun also von Kayla, die wir bereits in diesen Büchern kennenlernen durften, und Lachlan, von dem wir ebenfalls einen kleinen Vorgeschmack in The Offer bekommen haben.
Ich muss ja zugeben, dass ich Kayla, aus deren Sicht die Geschichte am Anfang hauptsächlich geschrieben ist, eigentlich nie sonderlich gern mochte. Auch am Anfang von The Play hat sich das nicht wirklich etwas geändert. Sie wirkte ein wenig oberflächlich und zickig auf mich - und sie kann das auch wirklich sein. Sie hat nun mal eine sehr schlagfertige Seite, die gerne ein bisschen bitchy wirkt. Doch Kayla macht eine gewaltige Entwicklung in diesem Buch durch, was sie mir widererwarten irgendwann klamm und heimlich doch sehr sympathisch werden ließ. Sie lernt viel über sich selbst und das Leben und muss einige Rückschläge einstecken, die sie aber zu einer stärkeren und rundere Persönlichkeit machen und es war einfach schön sie dabei zu beobachten.
Die spannendere Figur in dieser Geschichte ist aber sicherlich Lachlan. Er mag vielleicht im ersten Moment wie DER klischeehafte stille, coole Typ wirken, aber schon der Prolog lässt erahnen, dass in ihm so viel mehr steckt. Sein Schicksal hat mich wirklich jedes Mal wieder schlucken lassen, wenn ein neues Detail darüber ans Tageslicht kam. Ich will gar nicht mehr über seine vergangene (und gegenwärtige) Situation verraten, denn das könnte den Eindruck vermitteln, dass es übertrieben wäre, wenn man es so geballt liest. Da aber alles irgendwie miteinander verbunden ist bzw. aufeinander aufbaut ist es eher schlüssig und wirkt fast schon unvermeidlich statt übertrieben. Lachlan ist wie Kayla sicher kein Charakter, bei dem es einfach ist, ihn von Anfang an zu mögen. Dafür ist er zu undurchsichtig, still und manchmal fast feindselig. Doch je näher man ihn und seine Vergangenheit kennenlernt und je mehr er sich Kayla öffnet, umso sympathischer wird er ? und am Ende habe ich ihn geliebt. Allein schon sein Engagement für seine Hunderettungsstation macht ihn in meinen Augen zu einer großartigen Figur.
Ebenfalls sehr schön waren die abwechslungsreichen Schauplätze. Karina Halle ist schon viel in der Welt herumgekommen (sie war früher Reisejournalistin) und lässt das auch immer wieder in ihre Bücher einfließen. Insofern sind San Francisco, das Umland und später auch Edinburgh die perfekten Hintergründe für diese Geschichte und werden dank ihrem wundervollen Schreibstil richtig zum Leben erweckt.
Eine Sache gibt es allerdings, die mich an The Play von Karina Halle doch etwas gestört hat: Der Sex. Es geht gar nicht mal darum, wie die erotischeren Szenen geschrieben sind oder dass sie zu übertrieben waren (was zugegebenermaßen doch das ein oder andere Mal vorkam). Nein, es geht viel mehr um die schiere Masse. Es gibt extrem viele Sexszenen und irgendwann war es mir einfach zu viel und es wurde stellenweise fast ein bisschen langweilig. Auch wenn sie mal keinen Sex hatte gingen vor allem Kaylas Gedanken ständig in die Richtung. Das hat mich dann doch irgendwann etwas gestört.
Doch auch das konnte mir The Play von Karina Halle unterm Strich nicht vermiesen. Es ist eine romantische, herzzerreißende und trotz allem ziemlich heiße Geschichte mit Charakteren, die man erst mal lieben lernen muss, für die es sich aber lohnt.
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