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09.

Jan 2016

~ND

Out!

Als Mark mit seiner 14-jährigen (und hochpubertierenden) Tochter Fen nach Shamwell, einem beschaulichen Vorort von London, zieht, ist ihm klar, dass dieser Umzug eigentlich einen neuen Abschnitt in seinem Leben darstellen sollte. Schließlich ist er frisch geschieden und gesteht sich zum ersten mal selbst wirklich ein, dass er sich immer eher zu Männern statt Frauen hingezogen gefühlt hat. Doch Mark hat nicht unbedingt vor, seine neu gewonnene Freiheit auszunutzen. Zum einen möchte er auf gar keinen Fall, dass Fen herausfindet, dass ihr Vater schwul ist - und zum anderen hat Mark keine Ahnung, wie er überhaupt jemanden kennenlernen soll. Deswegen war Shamwell die beste Wahl - wie viele schwule, ledige Männer kann es in diesem verträumten Örtchen schon geben?
Da hat Mark aber wohl die Rechnung ohne Patrick gemacht, den er bei einem Treffen der Spartans, dem örtlichen "Männerclub", kennenlernt. Patrick ist (fast) alles, was sich Mark je von einem Partner hätte wünschen können: Gutaussehend, charmant, mit ziemlicher Sicherheit schwul - und mit gerade mal 25 Jahren viel zu jung für Mark, der ganz hart auf die 40 zugeht.
Doch das Herz will, was das Herz will und Marks will definitiv Patrick. Wie soll das allerdings funktionieren, wenn Mark eigentlich gar nicht wirklich schwul sein will, Patrick niemals ein schmutziges Geheimnis sein könnte, Fen für immer im Dunkeln tappen soll und jeder, der von Marks Schwärmerei für den jungen Mann erfährt, ihn anschaut, als wäre er ein wolllüstiger Tattergreis?

Out! ist das mittlerweile dritte Buch in der The Shamwell Tales Reihe von J. L. Merrow und wie schon seine Vorgänger hat mich auch diese Geschichte alleine durch seinen wirklich saulustigen, britischen Humor überzeugen können. J. L. Merrow hat eine witzige, ungewöhnliche und clevere Schreibweise, die mir richtig gut gefällt und dem Buch sowie den Charakteren einen ganz besonderen Charme verpasst hat.
Und diesen Charme hat sie bei Patrick und Mark auf völlig unterschiedliche Arten eingesetzt. Patrick ist ein selbstbewusster, idealistischer und gutaussehender junger Mann, der die Welt besser machen will, eigentlich immer gut gelaunt ist, dem aber auch irgendwo eine riesige Last auf den Schultern liegt, weil er durch seinen Job bei einer Hilfsorganisation so oft das Elend in der Welt sieht. Alleine deswegen war er mir unheimlich sympathisch. Ihren schrullig-britischen Stil wirklich ausleben, konnte J. L. Merrow allerdings mehr bei Mark. Der weiß gar nicht so recht, wie er sein neues Leben leben soll und das macht ihn schrecklich nervös. Er hat bisher immer für seinen Job gelebt und nun, da er zum ersten Mal wirklich mit seiner Tochter zusammenlebt und sich auf sie konzentrieren muss, ist er ein bisschen hilflos. Deshalb hatte ich bei Patrick und Mark auch nie das Gefühl, dass sie sich nicht auf gleicher Ebene begegnen. Wenn überhaupt würde ich eher sagen, dass der junge Patrick der fast dominantere Part der beiden ist, einfach weil er selbstbewusster ist und weiß, was er vom Leben will. Doch auch Mark hat seine tieferen Seiten, schließlich hat es einen Grund, warum er die letzten 39 Jahre eine Lüge gelebt hat...
Mir hat die Dynamik zwischen Patrick und Mark richtig gut gefallen. Es gab einige wirklich süße Szenen zwischen den beiden und auch einige der Nebencharaktere sind mir im Laufe des Buchs sehr sympathisch geworden, allen voran Marks Tochter Fen und Patricks transgender Angestellte(r) Lex, die eine ziemlich große Rolle für die Handlung spielen.

Es gibt allerdings auch den ein oder anderen Punkt, den ich an Out! ein wenig störend fand. Z.B. sind sowohl Mark als auch Patrick ganz schön stur. Sie streiten sich wegen irgendetwas und keiner von beiden schafft es, sich so wirklich in den anderen reinzufühlen. Außerdem wiederholt sich die Geschichte zwei, dreimal, was das angeht – sie streiten sich, reden eine Weile nicht mehr wirklich miteinander und räumen dann die Missverständnisse aus der Welt. An sich ist das ja okay, aber ein wenig mehr Abwechslung in der Handlung wäre schon schön gewesen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich hier um zwei erwachsene Männer handelt.

Trotzdem ist und bleibt es dabei, ich mag J. L. Merrow und ihre Bücher einfach. Sie sind romantisch, extrem humorvoll und haben ihren ganz eigenen Stil, der mir richtig gut gefällt, selbst wenn die Handlung mal nicht ganz perfekt ist.

Out! erscheint am 19. Januar 2016.

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07.

Jan 2016

~nef

Christmas Chocolat / Winter und Schokolade

Cover Winter und Schokolade deutsch

Magali, Jacqueline und Colette - drei Schwestern wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Der vierte im Bunde ist ihr Bruder Arthur, der ein Leben fernab der Familie lebt um sich nicht mit der Vergangenheit rumschlagen zu müssen.
Alle vier verbindet die Liebe zu Belgien, ihrem Heimatland, dem guten Essen und die Sehnsucht nach ihrer verstorbenen Mutter.
Viele Jahr sind inzwischen ins Land gegangen und aus der einst so glücklichen Familie ist ein zersprengter Haufen geworden, der sich vor allem vom eigenen Vater fern hält. Denn während ihre Mutter eine herzliche und freundliche Person war, ist ihr Vater distanziert, kühl und nie zufrieden mit seinen Kindern.
Jedes der erwachsenen Kinder versucht auf seine Weise einen Platz im Herzen des Vaters zu erlangen, und glaubt vom Anderen er sei besser dran.

Traditionen werden in der Familie Arnaud groß geschrieben und so gibt es in jedem Jahr ein Familientreffen an Weihnachten. In diesem Jahr allerdings möchte das Familienoberhaupt, dass alle seine Kinder zu ihm ins Elternhaus kommen. Er hat ihnen etwas wichtiges mitzuteilen. Das passt eigentlich keinem so richtig in den Kram.
Magali hat von ihm die Aufgabe bekommen allen Geschwistern Bescheid zu geben. Wie aber soll sie das schaffen? Während sie als Einzige noch in der Nähe wohnt, hat es ihre Schwester Jacqueline nach Brüssel verschlagen, Colette wohnt in Kalifornien und ihr Bruder Art - irgendwo.
Etwas verzweifelt sitzt sie in ihrer Küche und weiß nicht was sie vom Wunsch ihres Vaters halten soll. Will er ihnen etwa schon wieder eine neue Frau an seiner Seite vorstellen? Da sie auf Grund der Zeitverschiebung ihre Schwester in Europa noch nicht anrufen kann, macht sie das, was sie immer macht, wenn sie sich entspannen muss - sie bäckt. Schon immer konnte sie sich in der Küche am besten entspannen - kein wunder also, dass sie ihr Geld mit Kochbüchern verdient. Ihrem Vater war das nie genug.

In Brüssel hat Jacqueline ganz andere Sorgen. Sie hat einen wunderbaren Mann, eine tolle Karriere auf der Bühne als Sängerin und eigentlich ist alles perfekt. Wäre da nicht der sehnliche Wunsch nach einem Baby. Sie beneidet ihre Schwester Magali, die zwei bezaubernde Töchter hat und dazu einen grandiosen Ehemann.
Während sie sich hier ihre perfekte kleine Welt aufgebaut hat, frisst sich der Kummer immer tiefer in ihre Seele. Bis sie schließlich an einem Punkt angekommen ist, an dem sie weder vor noch zurück kann.
Und dann kommt auch noch ihre Schwester mit dem Wunsch ihres Vaters daher - Weihnachten in ihrem alten Elternhaus. Alle zusammen. Warum nur? Ist es ein Zeichen? Will er ihnen sagen, dass auch er bald sterben wird?

Colette lebt im sonnigen Kalifornien. Mit ihrem Langzeitfreund Wayne bewohnt sie ein kleines Häuschen. Auch wenn er gerade arbeitslos ist, ist sie glücklich. Sie hat eine Stundenstelle an der Uni und in der Tasche eine Einladung zu einer Veranstaltung für die Wayne ihr sicher die Füße küssen wird.
Aber als sie heim kommt ist Wayne nicht da - und auch mehr als die Hälfte der Möbel nicht. Ein Brief, auf dem PC geschrieben, richtet ihr von ihm aus, dass er gegangen ist. Für Colette bricht eine Welt zusammen. Das ist nicht das erste Mal, dass er sie verlassen hat. Und doch tut es jedes Mal mehr weh.
Zwei Tage später hört sie nachts Geräusche und denkt Wayne ist zurück - zu ihrem Schreck steht sie einem Einbrecher gegenüber. Einem sehr freundlichen und wahnsinnig gutaussehendem. Dürfen die das heutzutage? Statt Colette auch noch die letzten Reste ihres Lebens zu stehlen, stellt er sich in die Küche und kocht für sie. So lernt sie Dante kennen, einen Italiener, der durch einen Betrüger alles verloren hat und so selbst zum Kriminellen wurde. Aber er hat einen Traum - und Colette will ihm dabei helfen diesen zu erreichen.
Vielleicht wird sie ja beim diesjährigen Familienessen nicht als Loserin da stehen, wie so oft.

Arthur fühlt sich als schwarzes Schaf der Familie. Seine Schwestern haben ihren Weg im Leben gefunden, aber ihn zieht es immer wieder weg. Als Fotograf verschwindet er oft monatelang und taucht plötzlich wieder auf. An Halloween steht er vor Magali und quartiert sich bei ihr ein. Von der Idee seines Vaters hält er ebenso wenig wie von der Person selbst. Aber das hat eigentlich nicht direkt etwas mit seinem Vater zu tun. Eher mit seiner Schwester Jacqueline. Er hat versprochen es niemandem zu erzählen und doch muss es mal raus. Eine Beichte mit der niemand gerechnet hat - am wenigsten sein Vater.

In Christmas Chocolat / Winter und Schokolade geht es hauptsächlich um die Familie. Der Klapptext hat eigentlich vermuten lassen, dass es schneller zu diesem Familienessen kommt und man das Geheimnis erfährt, welches so groß sein soll. Um dahin zu kommen, muss man fast das gesamte Buch gelesen haben.
Das Buch ist aus den verschiedenen Sichtweisen den der drei Schwestern geschrieben. Warum der Bruder keinen Teil bekommen hat, weiß ich allerdings nicht.
Es wird im 'Ich'-Erzählstil gesprochen, das hat es ein wenig wirrer gemacht als es hätte sein müssen. So lernen wir zuerst Magali kennen, danach Jacqueline und zuletzt Colette. Von der Art her mochte ich Magali am meisten, während ich Colette gern mal gegen die Wand geklatscht hätte. Wie kann man so blöd sein?
Der Beginn fiel mit schwer. Ich hatte das Gefühl es musste zwingend in jedem Satz ein Witz untergebracht werden und das ist sehr nervig. Gott sei Dank lässt das im Laufe der Geschichte nach.

Die Geschichten beginnen um Halloween herum, danach geht es immer weiter auf Weihnachten zu. Jede der drei Schwestern hat so ihre Probleme und Dämonen, womit sie lernen müssen umzugehen, wobei vieles davon einfach selbstgemachter Stress ist.
Die Geschichte nimmt irgendwie kaum Fahrt auf. Es fehlt an Spannung und Wendungen. Das fand ich sehr schade beim Lesen, da es so teilweise sehr vorhersehbar war.

Was mich zudem gestört hat waren die wirklich vielen französischen Wörter, Speisen, Getränke, Sätze ... etc. Da ich diese Sprache nicht beherrsche, ist es für mich nicht nachvollziehbar was dort gemeint ist. Auch hätte nun wirklich nicht jeder Wein zwingend betitelt werden müssen. Das ist ja ein Roman und keine Speisekarte.

Passend hingegen finde ich die eingestreuten Rezepte. Diese sind immer dann angesetzt wenn sie auch im Text vorkommen. Es sind nicht übertrieben viele und es ist eine gute Mischung aus herzhaft und süß.

Ich hatte mir von diesem Buch eindeutig mehr erhofft und wurde somit enttäuscht.

Einen lieben Dank an den Heyne-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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05.

Jan 2016

~ND

The Game Plan

Fiona MacKenzie galt in ihrer Familie immer als ein wenig flatterhaft. Sie hat ihr Hauptfach öfter gewechselt, als ihnen lieb war und auch jetzt im Beruf kann keine Stelle lange ihre Aufmerksamkeit halten. Mit ihren Beziehungen sieht es nicht wirklich anders aus. Zwar hatte sie schon einige längere Beziehung, aber sie ist auch nie lange ohne einen neuen Freund und auch einige One Night Stands gehen auf ihr Konto.
Doch so wirklich glücklich macht sie das alles nicht mehr. In ihrem Job bei einem der renommiertesten Raumaustatter in New York geht zur Zeit dank einer neuen Kollegin alles schief und sie kann nicht sagen, dass sie dort noch besonders viel hält. Und auch in der Liebe wird es Zeit für mehr. Alle finden ihre große Liebe um sie herum, allen voran ihre Schwester Ivy und ihre gute Freundin Anna, und Fi will das auch. Allerdings nicht unbedingt wie Ivy und Anna mit einem Profisportler, von denen hat sie nämlich keine sonderlich gute Meinung.
Deswegen ist es nicht wirklich überraschend, dass ihr Ethan Dexter, der frühere Football-Teamkollege ihres Schwagers, nie wirklich aufgefallen ist. Nunja, nicht aufgefallen ist vielleicht der falsche Ausdruck, denn mit seiner riesigen Statur, den vielen Muskeln und dem Bart ist Dex eigentlich nicht zu übersehen. Aber Fiona hat nie mehr in ihm gesehen, als den Profi-Sportler und somit war er tabu. Sehr zu Dex Leidwesen, denn der ist bereits in Fiona verliebt, seit er sie vor zwei Jahren zum ersten mal gesehen hat. Er hat sich allerdings nie getraut, mehr daraus zu machen – schließlich sind seine Erfahrungen entgegen aller Klischees über Footballspieler mit Frauen quasi nicht vorhanden...Das soll sich jetzt allerdings ändern, denn er will seine Chance mit Fiona nicht noch einmal verlieren.

Angefangen hat The Game Plan von Kristen Callihan eigentlich recht vielversprechend. Fiona ist eine sympathische, lebensfrohe Heldin, die zwar definitiv nicht alles im Griff hat, dabei aber nie ihre gute Laune verliert. Und Ethan "Dex" Dexter ist der schweigsame Held, den wir bereits in den ersten beiden Büchern der Reihe kennen gelernt haben. Allerdings muss ich sagen, dass er dem Klischee auf den zweiten Blick nicht wirklich entspricht, denn in ihm steckt definitiv mehr als einer dieser klassischen, leicht launischen Hünen, die gerne mal in Romanzen verwendet werden. Es ist gar nicht so einfach, ihn mit nur ein paar Worten zu beschreiben, man muss ihn einfach selbst erleben. Ich fand ihn jedenfalls sehr sympathisch und er ist auf jeden Fall der Charakter, der mich am meisten in The Game Plan gepackt hat.
Auch die Geschichte selbst war in der Anfangsphase eigentlich noch ziemlich schön - nicht sehr einfallsreich, aber schön. Doch leider bin ich irgendwann einfach das Gefühl nicht los geworden, dass Kristen Callihan nicht mehr wirklich viel einfällt, um ihre Geschichte weiter zu bringen. Und so kommt es zu all den typischen New Adult Elementen: Missverständnisse, Eifersucht und ein ziemlich übertriebener „Showdown“, den ich ehrlich gesagt ganz schön albern fand. Einzig die wie gesagt sehr sympathischen Figuren haben für mich die Geschichte ab diesem Punkt noch tragen können.
Außerdem hat mir grundsätzlich das gewisse Etwas in diesem Buch gefehlt. Ich mochte wie gesagt die Charaktere, aber irgendwie wollte der Funke nie komplett überspringen. Vielleicht lag es daran, dass in The Game Plan ein wenig der Humor gefehlt hat, den ich in [Autor]s anderen Büchern immer ganz schön fand. Ganz sicher war es natürlich die etwas lahme Handlung. Aber auch abgesehen davon war The Game Plan einfach ziemlich...gewöhnlich. Schade, denn wie gesagt hatten die Figuren wirkliches Potential.

Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass ich die restlichen Bücher der Game On Reihe von Kristen Callihan auch noch lesen werde - einfach weil sie unterm Strich doch irgendwie Spaß machen und ich einfach nicht die Finger von ihnen lassen kann...;)

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03.

Jan 2016

~ND

November 9

Fallons Leben ist kein bisschen so gelaufen, wie sie und ihr Vater es geplant hatten. Er ist ein semi-bekannter Schauspieler und wollte immer, dass seine Tochter ebenfalls in Hollywood Erfolg hat. Erst sah es auch sehr gut für sie aus - Fallon konnte eine Rolle in einer Teenie-Serie ergattern, die ziemlich gut lief und ihr einen guten Start in ihre Karierre ermöglichen sollte.
Doch als sie 16 Jahre alt war wurde all das in einer einzigen Nacht zerstört: Im Haus ihres Vaters bricht ein Feuer aus und Fallon kommt zwar mit dem Leben, aber mit schweren Verbrennungen davon. In Hollywood ist kein Platz für ein junges Mädchen mit Narben im Gesicht und so verliert Fallon nicht nur ihren Job...sondern auch die Aufmerksamkeit ihres Vaters.
Jetzt ist Fallon 18 und ihre Wunden sind zwar lange verheilt, doch die Erinnerung an diese Nacht wird jedes Mal wieder in ihr wach gerufen, wenn sie in den Spiegel schaut. Davor wird Fallon nie davon laufen können, doch sie kann zumindest einen Neuanfang starten und so beschließt sie, von L.A. nach New York zu ziehen.
Doch am Tag vor ihrem Umzug, am 9. November, dem Jahrestag des Feuers, ändert sich für Fallon noch einmal alles - denn sie lernt Ben kennen. Ben ist angehender Schriftsteller und schon nach kurzer Zeit weiß sie einfach, dass er so ziemlich der beste Kerl ist, den sie je getroffen hat. Ihn scheinen ihre Narben nicht zu stören und er ist abgesehen von ihrer Mutter der erste Mensch, bei dem sie sich in den letzten beiden Jahren wirklich schön und überhaupt wahrgenommen gefühlt hat.
Die beiden wissen, dass sie durch Fallons Umzug eigentlich keine Zukunft haben sollten, doch sie können sich auch nicht für immer voneinander verabschieden. Schließlich ist Fallon eine Inspiration für den jungen Schriftsteller und Fallon selbst lernt endlich wieder etwas Selbstbewusstsein. Also schließen einen Pakt: In den nächsten 5 Jahren werden sie sich jedes Jahr nur einmal treffen, komme was wolle, und zwar am 9. November...einem Tag, der auch für Ben eine ganz besondere Bedeutung hat, wie Fallon herausfinden wird...

Ich muss zugeben, dass ich nie zu hundert Prozent von Colleen Hoovers Geschichten überzeugt war. Die meisten ihrer Bücher, die ich gelesen habe, fand ich zwar gut, aber dieses Genie, das ihr oft attestiert wird, konnte ich nie erkennen. Und auch bei November 9 ist es nicht so, dass es das beste Buch ist, das ich je gelesen habe - aber es ist definitiv das Beste, das ich bisher von ihr in der Hand hatte.
Ich liebe Fallon und vor allem Ben. Fallon hat wie gesagt kein einfaches Leben. Zwar hätten ihre Verbrennungen weit schlimmere Folgen haben können, aber trotzdem leidet sie jeden Tag unter ihren Narben. In jedem Bereich ihres Lebens haben sie Veränderungen bewirkt - in ihrem Beruf, ihren Freundschaften, ihrer Familie, aber am allermeisten in ihr selbst, denn wenn es nach ihr geht, würde sie sich gar nicht mehr draußen zeigen. Trotzdem ist Fallon alles andere als ein schüchternes, kleines Persönchen, denn trotz allem scheut sie sich nicht ihre Meinung zu sagen. Ben mochte ich allerdings sogar noch ein kleines bisschen mehr. Er ist kein typisches Alpha-Männchen, ganz im Gegenteil. Er ist einfach ein richtig netter Kerl, der nicht nur ziemlich lustig ist, sondern sich auch nicht scheut, Fallon immer zu sagen was er fühlt. Doch Ben ist bei Weitem nicht so bodenständig, wie es vielleicht auf den ersten Blick den Anschein hat. Wie man im Laufe des Buches herausfindet, war er sogar bis zu dem Tag, an dem er Fallon kennengelernt hat, ein ziemliches Wrack. Trotzdem (oder genau deswegen) konnte ich gar nicht anders, als mich auch ein bisschen in ihn zu verlieben. Er und Fallon habe eine Verbindung, die einfach wundervoll zu beobachten war und die man ihnen trotz der kurzen Zeit, in der sie sich kannten, einfach abgekauft hat.

Und das bringt mich zum Aufbau der Geschichte: Ich muss zugeben, dass der eigentlich ziemlich konstruiert wirkt. Wer lässt sich schließlich schon darauf ein, jemanden im Grunde wildfremden einmal im Jahr für einen Tag zu treffen, besonders wenn es durch Fallons Umzug ans andere Ende des Landes, mit großen Kosten verbunden ist? Trotzdem hat es Colleen Hoover irgendwie geschafft, dass es sich natürlich anfühlt. Mehr noch, sie hat es geschafft, dass sich die Gefühle zwischen Ben und Fallon nicht nach Insta-Love anfühlen, hauptsächlich dadurch, dass einfach doch sehr viel Zeit vergeht, auch wenn sie sich nur eine Handvoll Male treffen. Außerdem haben fast alle ihre Treffen eine dermaßene Bedeutung für beide, dass man es nicht mit normalen Dates vergleichen könnte.

Eine Sache gibt es aber doch, die mich auch hier wieder gestört hat und das war der finale Plot-Twist, also die Wendung. Die war mir einfach ein wenig zu weit hergeholt. Allerdings muss ich auch sagen, dass es für ein wirklich tolles Ende gesorgt hat und mich mehr als einmal zu Tränen gerührt hat. Ich wünschte nur, dass Colleen Hoover irgendwie auch ohne die Übertreibung an diesen Punkt gekommen wäre. Außerdem ist das letzte Kapitel etwas arg knapp geraten. Das Ende war zwar im Grunde vollkommen befriedigend, doch nach den ganzen Strapazen hätte ich mir mehr als nur 6 Seiten gewünscht, um die Wogen zu glätten.

Trotzdem ist November 9 von Colleen Hoover eine extrem emotionale und romantische Geschichte, die im Prinzip nur an ein paar Tagen spielt und trotzdem eine Spanne von 5 Jahren abdeckt. Man muss zwar die ein oder andere kleine Unglaubwürdigkeit hinnehmen, aber ich muss wirklich sagen, dass die Charaktere es wert sind. Mit November 9 konnte mich Colleen Hoover definitiv überzeugen.

PS: November 9 ist übrigens besonders etwas für Fans von Ugly Love, denn es gibt ein Wiedersehen mit ein paar der Figuren aus diesem Roman. :)

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02.

Jan 2016

~ND

A Lover's Lament

Als Katie bei einem Autounfall ihren Vater verliert ist sie am Boden zerstört. Er war einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben und sie weiß nicht, wie sie ohne ihn weiter machen soll. Auch Wochen und Monate nach dem Unfall fällt es ihr schwer, sich zu öffnen oder auch nur annähernd über ihre Gefühle zu sprechen - oder gar dem Unfallverusacher zu verzeihen. Wieso sollte sie auch einem Mann verzeihen, der betrunken Auto gefahren ist und damit das Leben anderer zerstört hat? Ihr ist es egal, ob es ihm leid tut oder ob er ein ehemaliger Soldat ist, der seine eigenen Probleme hat. Für Kate ist er nichts anderes als ein Mörder.
Um sie dazu zu zwingen, sich der Sache anzunähern, gibt Kates Therapeutin ihr daher eine etwas ungewöhnliche Aufgabe: Sie soll einen Brief an einen Soldaten schreiben. Durch ein Programm für Brieffreunde, bei dem sich einige Soldaten, die im Nahen Osten stationiert sind, angemeldet haben, können Zivilisten Kontakt zu ihnen aufnehmen. Kate erwartet sich absolut gar nichts, als sie die Liste mit den Namen ihrer potenziellen "Brieffreunde" durchsieht - doch dann stolpert sie über den allerletzten Namen, den sie je erwartet hat zu entdecken: Devin Ulysses Clay.
Devin war Kates erste große Liebe und er hat sie vor 10 Jahren ohne ein Wort des Abschieds verlassen. Sie hat ihm nie verziehen und sieht dies nun als einen Wink des Schicksals zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen – ihre Aufgabe zu erfüllen und Devin endlich mal all das an den Kopf zu werfen, was sie ihm sein 10 Jahren sagen will. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat, war eine Antwort...

Devin kann es nicht glauben, welcher Brief ihn da in seinem Camp im Nahen Osten erreicht, wo er Tag für Tag durch die Hölle geht. Er hatte seine Gründe, weshalb er Katie damals verlassen hat, doch er hat sie niemals vergessen. Sie wird immer das eine Mädchen für ihn bleiben, an das keine andere herankommt. Er weiß, er hat seine Chancen bei Katie ein für alle Mal verspielt, aber vielleicht ist ihr Brief ein Zeichen, wenigstens noch die Wogen glätten zu können. Denn in seiner Welt könnte jeder Tag der letzte sein und wer weiß, wie viel Zeit ihm noch bleibt...

Bereits im Vorfeld habe ich eine Menge phantastischer Rezensionen und Unterhaltungen zu A Lover's Lament von K.L. Grayson und B.T. Urruela gelesen, weswegen meine Erwartungen an dieses Buch natürlich immens waren. Das ist es vermutlich auch, was diesem Buch für mich zum Verhängnis geworden ist, denn außerordentlich gut gefallen hat es mir nicht.
Die Geschichte ist aus zwei Perspektiven geschrieben - Kates und Devins natürlich - und es wird ziemlich deutlich, dass jeder Autor sich einem der beiden Charakteren angenommen hat. Das liegt auch sehr Nahe, denn B.T. Urruela ist ein ehemaliger Soldat, der seiner Figur ein entsprechend realistisches Feeling verleihen konnte. Und tatsächlich ist das auch das Einzige, was ich in A Lover's Lament wirklich richtig gut gelungen finde: Devins Seite der Geschichte, in der er sich mit dem täglichen Kampf ums Überleben, seinen zwiespältigen Gefühlen dem Krieg, den er führt, gegenüber und die verschiedenen Beziehungen zu seinen Kameraden. Man spürt einfach, dass der Autor aus eigener Erfahrung spricht, schließlich hat er wirklich das Schlimmste gesehen, was ein Krieg zu bieten hat und hat selbst dabei ein Bein verloren.
Kates Seite wirkt dagegen fast schon banal. Klar, sie macht gerade eine schwere Zeit durch. Der Verlust ihres Vaters hat sie hart getroffen und es fällt ihr schwer, diesen zu überwinden. Leider war dieser Teil der Geschichte aber A) weder besonders einfallsreich, noch konnte er B) die Handlung lange tragen. Meine Sympathie für Kate hat sich relativ früh dem Ende geneigt, denn Kate ist nicht alleine - ihre Schwester und ihre Mutter haben ebenfalls ihren Vater und Ehemann verloren und trotzdem tut Kate so, als wäre sie die Einzige, die leiden würde. Leider hat sich meine Geduld und mein Verständnis für Katie daher ziemlich schnell erschöpft.
Doch so spannend ich Devins Seite der Geschichte auch fand, er selbst wurde mir nie sonderlich sympathisch. Dafür gab es für meinen Geschmack zu viele f-bombs (und wenn ich das sage, will das schon was heißen, da es mich normalerweise eher stört, wenn NICHT geflucht wird ;), so dass es sich fast schon albern angehört hat. Außerdem haben er uns seine Kameraden gerne mal schwulenfeindliche Witze gemacht - und auch wenn das Männer unter sich bestimmt gerne mal machen, hat es mir Devin aber natürlich dennoch nicht sympathischer gemacht.

Unterm Strich halte ich A Lover's Lament von K.L. Grayson und B.T. Urruela für ein Buch mit einer interessanten Prämisse und Potential, vor allem auf der Seite der männlichen Perspektive, dennoch ist es meiner Meinung nach aber vollkommen überbewertet. Würde man die teils sehr realistischen und eindrucksvollen Kriegsszenen weglassen, wäre es eine x-beliebige, langweilige Romanze geworden, die ich zwei Tage später schon wieder vergessen hätte.

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