Rezensionen
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17.Jan 2016 |
~nef
Drei Herzen auf Safarivon Elke Becker
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Paula hat es geschafft - endlich! Die Agentur schickt sie für einen Auftrag nach Kenia. Sie soll für einen Bildband über Kenia besondere Fotos der Wildtiere schießen. Für Paula geht damit ein Traum in Erfüllung. Und während sie trotz strömendem Regen Luftsprünge macht, schleicht sich das leise Gewissen an. Was wird Frederik dazu sagen? Paula würde für 4 Wochen in Afrika sein und er in Deutschland.
Eigentlich entscheiden sie solche Dinge immer gemeinsam, aber in letzter Zeit fühlt sie sich von ihm vernachlässigt. Frederik arbeitet beinahe rund um die Uhr und hat für ihr 'Hobby' nur ein müdes Lächeln übrig. Natürlich kann sie sich auch mit dem alltäglichen Leben eines Fotografen über Wasser halten - geheiratet wird schließlich immer - aber Paulas Traum sieht anders aus.
Ihre Oma hingegen freut sich für ihre Enkelin und da sie diese immer bestärkt hat in ihrem Traum redet sie ihr gut zu. Das wird schon klappen!
Wie erwartet reagiert Frederik wütend und kann es nicht fassen, dass sie das einfach ohne ihn entschieden hat. Aber Paula platzt der Kragen - immer nur er und sein Job. Jetzt ist sie dran! Und oh Wunder - Frederik lenkt ein. Er geht sogar so weit, dass er mit ihr kommen will, wenn auch nicht die ganzen vier Wochen. Paula ist im siebten Himmel.
Bald darauf geht es los. Während sie vor lauter Aufregung nicht stillsitzen kann, arbeitet Frederik auch im Flugzeug neben ihr. Je näher sie allerdings der Massai Mara kommen, desto mehr begeistert sich auch ihr Freund für die Umgebung.
In den nächsten Wochen wird Paula in einem Camp wohnen, nach allem was sie so kennt, ist das allerdings purer Luxus. Sie kann es immer noch nicht glauben. Einen Dämpfer bekommt sie jedoch auch - von Frederik. Der Empfang ist schlecht, sein Chef macht Stress, das Essen sollte man bloß nicht zu sich nehmen und wie unhygienisch doch alles ist. Selbst als sie zusammen zu einer Tour fahren bei der Paula viele Fotos schießt, hockt er mit Laptop im Jeep. So geht das nicht weiter.
Sie einigen sich darauf, dass er den Vormittag im Camp arbeitet, sie auf Tour ist und sie nachmittags etwas zusammen machen. Aber so hatte Paula sich das eigentlich nicht vorgestellt. Warum kann sich ihr Freund nicht mal an der Natur erfreuen? Zum Beispiel so wie Aiden, der Campführer. Er liebt die Tiere, die Menschen und das Land und imponiert Paula damit gewaltig. Mehr als Frederik lieb ist.
Als Paula auf einer Nachttour mit ihrem Fahrer Wilderer erwischt und dabei angegriffen wird, ist ihr erster Wunsch, dass Frederik davon nichts erfährt. Ist das nicht merkwürdig? Sollte sie nicht gerade zu ihm wollen? Was läuft da falsch in ihrer Beziehung?
Während sich Frederik und Paula immer weiter entfernen, rückt Aiden immer mehr ins Blickfeld und lässt Paula nervös werden. Was soll sie jetzt nur machen?
Mit Drei Herzen auf Safari legt Elke Becker wieder einen Roman vor atemberaubender Kulisse vor. Auch wenn ich kein Fan von warm, staubig und verdammt sonnig bin, komme selbst ich bei den beschriebenen Weiten, der wunderbaren Tieren und dem Duft der Freiheit ins Träumen.
Paula kennen wir bereits und eine weitere Nebenfigur hatte ihren Auftritt in Hot Dogs zum Frühstück. Es war schön wieder etwas von ihr zu lesen.
Paula ist eine Frau mit Sehnsüchten, Träumen und Wünschen. Frederik hingegen ein Realist, Arbeitstier und Planer. Das es hier auf Dauer Spannungen gibt, ist somit vorprogrammiert. Im Alltag daheim kommt es nur selten zum Vorschein, aber in Afrika merkt man deutlich, dass hier Welten aufeinander prallen. Frederik ist mir zwar nicht unsympathisch, aber seine Art ging mir manchmal schon echt auf die Nerven. Da hätte ich ihn schütteln mögen.
Aber auch Paula hätte ab und an einen Denkanstoß gebrauchen können. Wie soll man seine Träume leben, wenn man sie nicht verteidigt? Im Laufe des Buches verspielt sie bei mir jedoch sämtliche Sympathien. Das ich damit wahrscheinlich allein auf weiter Flur stehe bin ich gewohnt ;o)
Sehr schön fand ich es, das Elke Becker neben der Fotografie auch ernstere Themen angesprochen hat: die Wilderei im Nationalpark, die Massai in ihren Dörfern und die weiterhin stehende Problematik für junge Mädchen ihr Leben selbst zu bestimmen. Das alles regt zum Nachdenken an und gibt dem Buch eine gewisse Ernsthaftigkeit.
Alles in allem hat mir das Buch von allen bisher am wenigsten gefallen. Mir fehlte irgendwie das Gewisse Etwas. In meinen Augen war es sehr vorhersehbar und somit weniger spannend als die anderen Bücher der Autorin. Deshalb kann ich dem Buch nicht die volle Punktzahl geben.
Vielen lieben Dank, liebe Elke, für das Rezensionsexemplar.
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16.Jan 2016 |
~nia
Maelstromvon Jordan L. Hawk
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Diese Rezension bezieht sich auf den siebten Band der Whyborne & Griffin-Reihe, weshalb Spoiler für die vorheringen Bände wahrscheinlich sind.
Whyborne und Griffin haben sich in ihrem Leben in Widdershins eingerichtet. Griffins Detektei läuft und er hat immer gut zu tun. Whybornes Job im Ladysmith Museum versorgt ihn immer wieder mit neuen Schätzen, ganz aktuell ist im Rahmen einer Bücherspende ein schwarzmagischer Codex im Bestand gelandet. Und dann steht auch noch Christines und Iskanders Vermählung ins Haus. Die Tatsache, dass Christine ausgerechnet Whyborne dazu bestimmt hat, ihre Hochzeit auszurüsten, bereitet diesem allerdings ein wenig Kopfschmerzen. Da Percival Edincott Whyborne sich mit Dingen wie Blumenschmuck und Brautkleidern mal so gar nicht auskennt, bittet er kurzerhand seine Schwester Persephone um Hilfe. Die ist Feuer und Flamme und bekommt aus unerwarteter Richtung Hilfe, von Whybornes Sekretärin Miss Parkhurst. Doch in Widdershins sind friedvolle Zeiten bekanntermaßen eher eine Ausnahme. Was Griffin, Ival, Christine und Iskander noch nicht ahnen, mit dem Auftauchen von mehreren grausam entstellten Todesopfern kommt eine weitere Bewährunsprobe auf sie zu, bei der eine geplatzte Hochzeit noch das geringste Übel wäre...
Maelstrom, der neue Band aus der Whyborne & Griffin-Reihe, hat nicht enttäuscht. Einmal mehr erzählt Jordan L. Hawk eine spannende, oft witzige und vielschichtige Geschichte. Mit jedem Buch lernt man die Protagonisten besser kennen, sieht wie sehr sie sich weiterentwickelt haben und wird doch immer wieder von neuen überrascht. Tatsächlich werden alte Handlungstränge mit neuen verwoben und ein dichtes und atemberaubendes Werk entsteht. Ja, den Bösewicht kann man auf eine Meile erahnen, aber welche Form sein Werken dann annimmt... oh, das hat mich wirklich überrascht.
Jordan L. Hawk schafft es jedes Mal, neue Aspekte ihrer Charaktere zu aufzuzeigen, ohne dass sie ihre Menschlichkeit, ihren Charme und ihren Humor verlieren. Whyborne ist inzwischen ein begnadeter Zauberer und doch bekommt er es mit einer Aufgabe zu tun, die ihn an sein absolutes Limit bringt. Griffin, nun selbst mit übernatürlichen Fähigkeiten versehen, erfährt einmal mehr, was es heißt, in Widdershins heimisch zu sein. Christine hat nicht geringe Probleme damit, dass ausgerechnet sie nun eine Hochzeit feiern soll, an der die bessere Gesellschaft teilnimmt. Und Iskander hofft einfach von Herzen, dass es Christine nicht den Job kosten wird, wenn sie ein Halbblut wie ihn heiratet. Dann ist da Persephone, die eine wunderbare Mischung aus Wildheit und Liebenswürdigkeit mitbringt, Niles, der trotz aller Mühen einfach keine Basis zu seinem Sohn Percival aufgebaut bekommt, Heliabel, die bei den Ketoi Karriere macht und und und.
Maelstrom braucht etwas, bis es in Schwung kommt, da der Fokus zunächst auf den Beziehungen der Charaktere liegt und das Verbrechen erst einmal anlaufen muss. Dennoch kann man das Buch nur schwer aus der Hand legen, weil man eben sehen kann, wie sehr sich die Charaktere verändert haben. Es ist wunderbar, sie in ihrem Alltag zu erleben. Dabei ist ganz sicher nicht immer alles perfekt und beispielsweise steht immer die Angst im Raum, das Whyborne und Ival der Sodomie bezichtigt werden. Doch hält es die beiden nicht ab, sich innig und explizit zu lieben. An dieser Stelle sei verraten, dass sich die Magie und der Umgang mit ihr komplett in das Leben unserer beiden Hauptcharaktere integriert hat und sich dies auf wirklich alle Bereiche auswirkt. Doch genug der sexuellen Anspielungen, ist man nämlich erst einmal am Plottwist angekommen, kann man das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Man. Muss. Einfach. Weiterlesen.
Fazit: Jeder Band aus der Whyborne & Griffin-Reihe ist ein echtes Vergnügen und Maelstrom ist keine Ausnahme. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht so lange dauert, bis Jordan L. Hawk Ival und Griffin ein weiteres Abenteuer bescherrt.
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14.Jan 2016 |
~nef
Kräuter der Provinz |
Therese Berger ist Inhaberin des Gasthauses 'Goldene Rose' und Bürgermeisterin des kleinen Ortes Maierhofen im Schwabenland. Die resolute Endvierzigerin lebt für ihre Berufe und für ihr Maierhofen. Leider wird das Dorf immer mehr zu einem verlassenen Ort. Der Jugend wird nichts mehr geboten, viele Geschäfte müssen schließen und die meisten Bewohner gehen straff aufs Rentenalter zu.
Als Therese die Diagnose Krebs bekommt ist sie wie gelähmt. Das kann einfach nicht sein. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt Therese nicht, ihr Körper braucht Ruhe und ihre Ärztin drängt auf eine baldige Operation.
Therese hat außer ihrem Koch Sam niemanden. Natürlich hat sie Freundinnen im Dorf, aber Familie hat sie nicht mehr. Bis auf ihre Cousine Greta. Und ausgerechnet die sieht sie während einer wieder einmal schlaflosen Nacht im Fernsehen. Das ist die Idee - Greta ist eine erfolgreiche Werbefrau. Sie kann Maierhofen bestimmt zu neuem Glanz verhelfen. Eine irrwitzige Idee reift in Therese heran, die das blanke Chaos nach sich ziehen könnte.
Heute ist Gretas Geburtstag. Ihre morgendliche Kaffeerunde mit ihrer Studienfreundin Emily verläuft harmonisch und sie freut sich bereits auf ihren Tag in der Werbeagentur Simon & Fischli. Doch der Tag geht leider alles andere als harmonisch weiter. Die neueste Werbekampagne dreht sich um ein Pulver das jedem das Essen vermiesen soll - im wahrsten Sinne des Wortes. Die neue - und junge - Kollegin Kim stellt ihr Konzept vor und Greta denkt an einen Scherz. Das kann unmöglich ihr Ernst sein! Ein Pulver das man aufs Essen streut damit es nicht mehr schmeckt. Doch die Kampagne ist echt und Greta spürt, dass sie allmählich den Boden verliert.
Zu allem Überfluss sitzt daheim vor ihrer Haustür eine ihr fremde Person, die sich als Christine vorstellt. Sie sei eine Freundin ihrer Cousine Therese. Ach ja, Therese.
Das Angebot das Christine ihr im Namen ihrer Cousine unterbreitet klingt beinahe nach genau dem was sie jetzt braucht - eine Auszeit.
In Maierhofen angekommen fühlt sich Greta in ihre Kindheit zurück versetzt. Verzückt begutachtet sie das Dorf und die umliegenden Höfe. In den folgenden Tagen beginnt sie wirklich zu leben und genießt die Freiheit des Ortes. Doch Thereses Auftrag sitzt in ihrem Hinterkopf und verursacht ein Ziehen in ihrem Magen.
Greta soll mit EU-Geldern Thereses geliebtes Maierhofen berühmt machen. Es sollen wieder Leute nach Maierhofen kommen. Wer soll es sonst schaffen wenn nicht sie?
Aber Gretas Kopf ist leer. Ist sie der Aufgabe überhaupt gewachsen? Und warum weicht Therese ihr immer aus, wenn sie genaues über die Unterlagen und den Umfang des Projektes wissen will?
Während Greta versucht ihre Leidenschaft zum Beruf wieder zu entdecken, Therese um ihr geliebtes Heimatdorf bangt, geschehen an anderen Ecken des Ortes kleine Wunder. Werden sie am Ende zusammenfinden und Maierhofen retten?
Mein erstes Buch von Petra Durst-Benning und dann gleich so ein gutes! Bisher hat die Autorin eher historische Bücher geschrieben und mit diesem Ausflug in die Gegenwart ist ihr gleich ein wunderbarer Coup gelungen. Schon auf den ersten Seiten spürt man Thereses Verzweiflung und auch wie unglücklich eigentlich Greta ist. Natürlich würde die das nie zugeben - zumindest nicht gleich.
Maierhofen ist ein kleines (fiktives) Dorf das es in sich hat. Es dauert nicht lange und man lernt verschiedene Charaktere kennen und einige davon auch gleich lieben. Da ist der schüchterne Metzgerssohn Edy, die naturliebende Hausfrau Christine, die kleine Kräuterfee Jessy und die junge Sennerin Madara die mit ihrem Bergkäse Leute in Verzückung versetzt. Eigentlich hat man als Leser das Gefühl die Leute sofort zu kennen und hat nicht übel Lust sich zu ihnen zu setzen.
Jede der Figuren hat ihre ganz besonderen Fähigkeiten und der Schreibstil der Autorin macht es einem leicht sich alles vorzustellen. So habe ich schon beim Lesen einen Mordshunger bekommen. Ihr solltet das Buch also nicht auf nüchternen Magen lesen - das geht nicht gut aus!
Greta ist als Großstadtpflanze sowas wie der bunte Hund im Ort und etwas deplatziert. Aber ihre Bemühungen kommen in Schwung und man merkt, das ihr Maierhofen auch ans Herz wächst.
Ich habe das Lesen des Buch es sehr genossen und freue mich bereits darauf die Rezepte aus dem Buch auszuprobieren. Ich denke, das wird nicht das einzige Buch der Autorin in meinem Regal bleiben.
Einen ganz lieben Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar und an das Team von www.leserunden.de für die schöne Leserunde und den tollen Austausch.
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12.Jan 2016 |
~ND
The Beauty's Beastvon E.D. Walker
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Als ihr Vater sie zum Königshof geschickt hat, wusste Kathryn schon, dass es nur dem Zweck dienen sollte, einen Ehemann für sie zu finden. Doch Kathryn weiß auch, dass das für jemanden wie sie nicht einfach werden würde: Sie ist keine außerordentliche Schönheit, hat dafür aber ein ziemliches Mundwerk, ist ein Wildfang und wahrscheinlich gebildeter, als die meisten Menschen am Hofe. Das sind nicht gerade die Eigenschaften, die die meisten Männer in ihren Ehefrauen suchen.
Aber wenigstens findet sie dort Freunde. Sie wird eine Vertraute der jungen Königin und auch mit dem Hofmagier Llewellyn versteht sie sich blendend. Als sie den König und den restlichen Hof auf eine Jagd begleitet, kommt noch ein weiterer, ganz unerwarteter Freund hinzu: Sie stoßen auf einen riesigen, schwarzen Wolf, bei dem Kathryn sofort erkennt, dass er kein normales Tier ist. Kein Tier kann so ausdrucksstarke, menschliche Augen haben.
Im letzten Moment kann sie den Wolf vor den Jägern und Hunden retten - jedoch nicht bevor er verletzt wird und der König beschließt, ihn mit zum Schloß zu nehmen. Von nun an ist es Kathryns Aufgabe, sich um den Wolf zu kümmern, während er sich von den Strapazen erholt. Doch dabei wird nur noch klarer, dass dieser Wolf in Wirklichkeit ein Mensch ist er kennt sich im Schloß aus, hat bessere Manieren als die meisten feinen Herren am Hof und scheint jedes Wort zu verstehen, das um in herum gesprochen wird.
Und in der Tat hat Llewellyn eine ziemlich präzise Vermutung, wer sich hinter Garwaf, wie sie den Wolf getauft haben, verbirgt: Ein Ritter und der Neffe des Königs namens Gabriel, der vor zwei Jahren spurlos verschwunden und dadurch in Ungnade gefallen ist. Kathryn würde sich nichts mehr wünschen, als Garwaf seine eigentliche Gestalt zurück zu geben, denn sie hat in ihm nie etwas anderes als einen Menschen gesehen. Doch Gabriel hat auch eine Frau hinterlassen und der Gedanke daran, dass sie ihn dadurch für immer verlieren kann, wenn er wieder ein Mann ist, wird immer unerträglicher für Kathryn. Trotzdem sind sie, der König und Llewellyn fest entschlossen, den Fluch zu brechen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, allein vom Cover ausgehend hatte ich nicht gerade große Erwartungen an das an Die Schöne und das Biest angelehnte Märchen The Beauty's Beast von E.D. Walker. Glücklicherweise ist das Buch aber lange nicht so kitschig und Disney-mäßig, wie es das Titelbild vielleicht vermuten lässt. Ganz abgesehen davon, dass dieses wunderschöne kleine Prinzesschen, das da abgebildet ist, ganz auch und gar nicht das ist+, was ich mir unter Kathryn vorstelle. Sie ist zwar eine Lady, aber wirklich nur soweit, wie es sein muss. Wenn es nach ihr ginge, würde sie entweder den ganzen Tag draußen verbringen oder lesen, anstatt sich um Kleidung und den Klatsch und Tratsch am Hofe zu kümmern. Ich fand Kathryn wirklich sehr sympathisch, einfach weil sie es immer irgendwie geschafft hat, sich durchzusetzen.
Doch die Geschichte ist nicht nur aus ihrer Sicht erzählt, auch Garwaf/Gabriel, Llewellyn, der König und einige andere kommen zu Wort. Die Perspektiven ändern sich ständig, teilweise sogar innerhalb der Absätze. Komischerweise hat mich das aber überhaupt nicht gestört. Es hat ziemlich gut zu der märchenhaften Geschichte gepasst und hat einem gleichzeitig einen besseren Eindruck über die verschiedenen Charaktere vermittelt.
Die neben Kathryn wichtigste Figur ist aber natürlich der Wolf, Gabriel. In Wirklichkeit ist der schwarze (hier übrigens ein weiterer Grund, warum ich das Cover mit dem braunen Wolf, der eher wie ein Bär mit langer Nase aussieht, nicht wirklich leidern kann) Wolf, aber nicht einfach nur verflucht - er ist ein Werwolf, der in seiner anderen Gestalt feststeckt. Das bringt gleich allerlei weitere Probleme mit sich und macht das Aufheben seines Fluchs nicht gerade einfacher. Es war ziemlich interessant zu sehen, wie die meisten Leute (zumindest die, die von Bedeutung sind) von Anfang an die Person in ihm sehen und nicht das Tier. Das hat es etwas glaubwürdiger gemacht, dass Kathryn doch recht bald mehr für Gabriel empfunden hat, trotz seiner Gestalt.
Das ist eigentlich der einzige Punkt, der für mich nicht ganz so gut gelungen ist: Kathryn empfindet sehr schnell etwas für Gabriel. Da hätte ich mir ein klein wenig mehr Aufbau gewünscht und etwas mehr Gelegenheiten, in denen man sieht, wie sich die Dinge zwischen ihnen etwickeln. Dass er dabei in Wolfgestalt gesteckt hat, hat übrigens gar nicht gestört. Wie gesagt hat E.D. Walker ganze Arbeit geleistet, Garwaf/Gabriel nicht als Tier darzustellen.
Unterm Strich ist The Beauty's Beast von E.D. Walker ein schönes Märchen, dass sich aber nicht auf irgendwelche Regeln versteift. Es ist unterhaltsam, witzig, romantisch und auch wenn es nicht immer sehr überraschend ist, hat es doch sehr viel Spaß gemacht.
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10.Jan 2016 |
~nef
Tatort Dorf: Historische Kriminalfälle vom Land.Tags:
Geschichte, Krimi
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Die Landwirtschaftsverlag GmbH hat mit Tatort Dorf: Historische Kriminalfälle vom Land. eine Sammlung historischer Kriminalfälle veröffentlicht die nicht in den großen und oft so kriminellen Städten stattfanden, sondern das beschauliche Landleben erschütterten.
Die Aufzeichnungen beginnen im Mittelalter um 1225 und enden mit dem letzten Fall 1966. Zu jedem Vorfall wird, soweit bekannt der Verlauf geschildert, die beteiligten Personen benannt und auch wie der Täter gefunden wurde und was mit ihm geschah.
Teilweise sind es Aufzählungen von verschiedenen Delikten, die in einem Buch aufgeführt wurden und damals wie heute geahndet wurden - Raub, Gewalt, Mord. Das Landleben ist nicht immer besinnlich und friedlich.
Besonders interessant sind dann die größeren Verbrechen. Ein Mord an einem Bischof zum Beispiel. Hier wird dann ein wenig was von dem Toten berichtet und eine kleine Geschichte aufgebaut.
Das Buch ist etwas für jeden Krimifan und ich kann es definitiv empfehlen. Lediglich ein Abschnitt hatte es mir nicht so angetan, aber das geht sicher jedem anders.
Einen ganz lieben Dank an die Landwirtschaftsverlag GmbH für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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