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24.

Feb 2016

~nef

Band des Schweigens

Tags: Romantik
Cover Band des Schweigens

John Achilles Fortune hätte nach seinem Jurastudium nicht gedacht, dass er einmal in einer Kanzlei arbeiten wird, die sich um die Hinterlassenschaft einsam verstorbener Menschen kümmert. Doch genau hier sitzt er nun und hat seine erste Klientin.
Eleanor Cavendish hat ein ordentliches Vermögen hinterlassen, allerdings kein Testament. So ist es nun Johns Aufgabe zu ermitteln ob es entfernte Verwandte gibt, die ein Anrecht auf Eleanors Erbe haben.
Die Spurensuche in der Villa der Verstorbenen bringt ein altes Bild zu Tage. Darauf sind zwei junge Mädchen abgebildet und die Rückseite lässt darauf schließen, dass eine davon Eleanor ist. Aber wer ist das andere Mädchen? Eine Freundin? Oder vielleicht eine Schwester?
John macht sich auf den Weg nach Cornwall um den Ursprung des Bildes zu ergründen.

Alice Ponsomby Pane wohnt im kleinen Ort St Ives, arbeitet als Kellnerin und träumt davon ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie liebt die Kunst, wird aber von allen nur belächelt. Allen voran ihre Mutter, bei der sie nach ihrer Rückkehr wieder wohnt und ihrem Freund Gordon.
Es frustriert sie sehr, dass sie weder genug Geld hat um sich ein Kunststudium zu ermöglichen noch um sich von daheim abzunabeln. Ihren Job im 'Sea Horse' als Kellnerin macht sie aber eigentlich ganz gerne. Immerhin ist das 'Sea Horse' das beste Restaurant in St Ives und ihr Chef so etwas wie eine Vaterfigur für sie.
Wenn es nach ihrer Mutter und ihrem Freund Gordon gehen würde, wäre ihr Leben vorprogrammiert: Hochzeit, Kinder, Altwerden in St Ives. Aber ans Heiraten denkt Alice überhaupt nicht. Blöd nur, das Gordon ihr gerade erst einen Antrag gemacht hat.

Bei einem Spaziergang an der Küste muss John feststellen, dass er definitiv keine Wanderschuhe dabei hat. Prompt knickt er um und hadert mit seinem Schicksal in der einsamen Gegend. Da kommt Alice mit ihrem Hund Ben wie gerufen. Sie verstehen sich auf Anhieb und im Gegensatz zu John, weiß Alice sehr wohl wo sie sich befinden. Sie hilft ihm zurück ins Hotel zu kommen und als Dank dafür lädt er sie zum Abendessen ein. Alice sagt zu, dabei weiß sie, das Gordon das sicherlich nicht gut finden wird. Aber es ist ja nur ein Essen, oder?
Der fremde Mann hat eine gewisse Anziehungskraft und so richtig kann sie ihm auch nicht glauben, dass er als Tourist hier ist. Er verbirgt etwas vor ihr, nur was?
John ist von Alice sofort angetan, beim gemeinsamen Abendessen erfährt er viel von ihr. Sie erzählt ihm, das sie gern etwas über die Herkunft ihrer Großmutter herausfinden würde. Das spielt ihm in die Hände. So kann auch er Nachforschungen anstellen ohne sich zu sehr öffnen zu müssen.
Schließlich hat er einen Auftrag zu erfüllen und sein Chef möchte lieber heute als morgen ein Ergebnis sehen.

Der erste Teil um den Anwalt John A. Fortune beginnt im trüben London und bringt den Leser kurz darauf ins ländliche Cornwall. John hat einen interessanten Job - er sucht die Hinterbliebenen von einsam verstorbenen, wohlhabenden Menschen. So hat er ein gewisses Maß an Detektivarbeit zu erledigen und hat es in der Hand ob das Erbe weitergereicht wird oder ob es der britischen Krone zufällt.
Diese Art der Nachlassverwaltung finde ich sehr interessant - gibt es so etwas wirklich? Ich fände es wahnsinnig spannend.
John ist ein genügsamer Mann der leichte Probleme hat sich mit dem weiblichen Geschlecht zu unterhalten. Wohlgemerkt nur mit den jungen gutaussehenden Damen. Das ist wenig hilfreich, sehnt er sich doch eigentlich nach einer Frau an seiner Seite. Ansonsten erschien er mir etwas farblos, wenn auch nicht unsympathisch.

Während mit John nicht lange im Kopf geblieben ist, empfand ich Alice als einprägender. Sie kommt mir vielschichtiger vor mit ihrer Art und auch weit lebhafter. Sie hat so ihre Sorgen mit ihrer ewig nörgelnden Mutter, der Sehnsucht nach ihrer verstorbenen Großmutter und dem aufdringlichen Mann an ihrer Seite.
Zudem den innigen Wunsch ihr Geld mit Kunst zu verdienen. Mit ihrem Job wird sie das nötige Geld wohl aber nicht zusammen bekommen.

Band des Schweigens von Margot S. Baumann ist eine schöne kurzweilige Lektüre, die zum Träumen einlädt. Nach diesem Buch hat man das dringende Bedürfnis nach Cornwall zu reisen um sich dort den Wind um die Nase wehen zu lassen.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, konnte allerdings das Ende nicht ganz mit meinem Wunsch vereinbaren. Schade. Nun bin ich aber schon gespannt wie es wohl weiter geht und da die Autorin noch nicht festgelegt hat, wie viele Bände es geben wird, können wir da auf einiges hoffen.

Einen ganz lieben Dank an Margot S. Baumann für das Rezensionsexemplar.

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23.

Feb 2016

~ND

Lovers Leap

Seit Michael denken kann, war er der Liebling seiner Mutter. Er musste sich nie selbst um etwas kümmern - seine Wäsche wurde ihm gewaschen, für ihn stand immer pünktklich das Essen auf dem Tisch und Hausarbeit ist ihm völlig fremd. Auch jetzt - mit 26 Jahren - hat sich daran nicht wirklich viel geändert und Michael und seine Mutter sind mit seinen Aufenthalt im Hotel Mama nach wie vor ziemlich zufrieden.
Kein Wunder also, dass Michael ein ziemlich selbstsüchtiger und bequemer Kerl geworden ist, der gewohnt ist, alles zu bekommen was - und wen - er will. Für ihn war immer klar, dass er sich irgendwann mal mit einem netten Mädchen niederlassen und Kinder kriegen wird (sei es nur, um seine tief religiöse Mutter zufrieden zu stellen), doch bis dahin ist es ihm ziemlich egal, mit wem er sein Bett teilt. Ob Mann oder Frau, er ist für alles offen - zumindest solange es die Öffentlichkeit und vor allem seine Mutter nicht mitbekommen.
Doch als Michael während eines Urlaubs auf der Isle of Wight mit seiner momentanen Freundin Schluß macht und die ihn in hohem Bogen ins Wasser befördert, ändert sich sein Leben schlagartig...

Rufus kann sein Glück kaum fassen, als an seinem Geburtstag ein gutaussehender, ziemlich grantig dreinschauender - und triefendnasser - junger Mann auf ihn zugestapft kommt und eine Bleibe sucht. Wie es der Zufall so will, besitzen Rufus Eltern ein Bed & Breakfast, das Rufus Michael gerne anbietet. Doch wie stehen die Chancen, dass dieser unglaubliche Typ auf Männer und dann auch noch auf ihn stehen könnte? Rufus wird es sehr bald heraus finden...

Ich habe mittlerweile schone einige Bücher von J. L. Merrow gelesen und wie die meisten ihrer Romane fand ich auch Lovers Leap eigentlich ziemlich unterhaltsam. Michael und Rufus sind zwei sehr lustige und - in Michaels Fall erstaunlich - sympathische Charaktere, die aus zwei völlig unterschiedlichen Situationen kommen. Rufus ist out and proud, von seiner Familie akzeptiert und geliebt und ein echter Romantiker, der auf die große Liebe wartet. Gleichzeitig steckt er aber auch fest in seinem Leben und seinem quasi nicht bezahlten Job im Familiengeschäft, denn aus diversen Gründen kann er die Isle of Wight nicht verlassen...
Michael dagegen ist eigentlich nur auf das eine aus und Gefühle sind ihm dabei in der Regel ziemlich egal. So gerne er allerdings auch manchmal mit Männern zusammen ist, an die Öffentlichkeit darf das niemals geraten. Seine religiöse Mutter und seine über-männlichen Freunde könnten ihm das nie verzeihen oder gar akzeptieren. Doch als er auf Rufus trifft ändert sich irgendetwas für ihn - wenn er es sich denn nur eingestehen würde. Michael kann manchmal in seinem festgefahrenen Weltbild und seiner Selbstsüchtigkeit schon ganz schön anstrengend sein. Trotzdem fand ich ihn meistens ziemlich sympathisch, einfach deshalb weil man bald merkt, dass unter seiner rauen Schale doch ein echt lieber Kerl steckt.
Natürlich hat mir auch J. L. Merrows gewohnt lustiger und schrulliger Schreibstil sehr gut gefallen. Wie immer überspitzt sie alles Britische in der Handlung und macht ihre Geschichte dadurch markanter.

Zwei Punkte gibt es allerdings, die mir an Lovers Leap nicht gefallen haben und die meine Freude doch sehr gedämpft haben. Zum einen wäre das das zu hohe Tempo. Es ist eines jener Bücher, in denen sich alles in Windeseile entwickelt. Innerhalb weniger Tage soll sich eine Beziehung mit tiefen Gefühlen zwischen den beiden entwickeln, die ich ihnen einfach nicht abnehemen kann - selbst wenn sie einige wirklich süße Momente miteinander haben. Und auch sonst entwickelt sich die Geschichte etwas zu flott und überstürzt in manchen Abschnitten um wirklich überzeugend zu sein.
Der zweite Punkt bezieht sich noch einmal auf Michael. Er hat wie gesagt einige sehr chauvinistische Ansichten und hat sich dank seiner Mutter ein paar wirklich schreckliche Eigenheiten angewöhnt. Zwar wird Vieles davon im Laufe der Geschichte angesprochen, wirklich daran gearbeitet wird aber nicht. Ich hätte mir etwas mehr echte Charakterentwicklung bei ihm gewünscht, nicht nur die Ansätze davon.

Trotzdem, Lovers Leap von J. L. Merrow ist und bleibt sympathische, lustige und leichte Unterhaltung für M/M Fans.

Lovers Leap erscheint - pünktlich zu Rufus Geburtstag - am 29. Februar 2016. :)

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21.

Feb 2016

~ND

Dark Touch

Tully will nur eines: Raus. Raus aus ihrem Haus, in dem ihr Alkoholiker von Vater ihr das Leben zur Hölle macht. Raus aus der Schule, in der sie keine wirklichen Freunde mehr hat, seit die Gerüchte über sie anfingen die Runde zu machen. Raus aus ihrer Stadt, in der sie seit dem Tod ihrer Mutter nichts mehr hält. Und raus aus ihrer eigenen Haut und ihrem eigenen Kopf. Tully weiß, dass absolut nichts Gutes an ihr ist; sie ist verdorben und gefährlich und zerstört alles, mit dem sie in Kontakt gerät. Und das Schlimmste: Jedem, den sie anfasst, ist das sofort klar. Aus irgendeinem Grund lässt sie die Menschen in ihren Kopf und an ihren Gefühlen teilhaben, sobald sie sie berührt. Und dort gibt es nur Dunkelheit.
Normalerweise machen alle einen großen Bogen um Tully und wollen nichts mit ihr zu tun haben - zumindest bis Tully Chris kennenlernt. Chris, der fröhlich und gutherzig ist, dem die Türen zur Welt offenstehen und der aus für sie vollkommen unerklärlichen Gründen Tullys Freundschaft will - und mehr. Sie versucht ihm immer und immer wieder klar zu machen, dass sie nicht gut für ihn ist, doch Chris lässt sich nicht so einfach abwimmeln, nicht einmal ihre Berührung schreckt ihn ab. Und bald schon muss Tully feststellen, dass er ihr Leben besser macht. Vielleicht sogar so viel besser, dass sie einen neuen Weg für ihre Zukunft sieht.
Doch Tully sollte es eigentlich besser wissen. Denn jemand wie sie verdient kein Happy End, nicht nach all dem was sie getan hat...

Ich muss zugeben, dass Dark Touch von Aimee L. Salter ganz und gar nicht die Geschichte war, die ich erwartet hatte. Denn eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es sich primär um eine Fantasygeschichte handelt mit Tullys merkwürdiger Gabe und dass diese Dunkelheit in ihr ebenfalls eine wirkliche, greifbare Sache ist. Doch eigentlich sind Tullys Fähigkeiten eher nebensächlich - und das ist auch gut so. Denn so lenkt es nicht vom eigentlichen Kern der Geschichte ab und das ist Tullys unbeschreiblich furchtbare Lebensgeschichte.
Sie lebt in einem heruntergekommenen Haus, ihr Vater ist Alkoholiker und seit ihre Mutter vor Jahren gestorben ist leben die beiden nur noch nebeneinander her - zumindest wenn er nicht gerade ausflippt und sie schlägt. Sie gibt außerdem viele weitere Hinweise auf Dinge, die ihr widerfahren sind und keine davon sind gut. Dass sie einen Ausweg sucht ist daher nur allzu verständlich. Doch noch ist sie nicht 18 und auch ihren Schulabschluss hat sie noch nicht. Ihr einziger Ausweg sind unbedeutende sexuelle Eskapaden und Drogenexzesse, nach denen sie sich jedes Mal nur noch schmutziger und unwohler fühlt.
Es ist also kein Wunder, dass sie erst einmal keine Ahnung hat, was sie mit jemandem wie Chris anfangen soll. Denn Chris ist alles, was sie nicht ist - gut, rein und liebenswert. Tully weiß, dass sie diese Reinheit verschmutzen wird, sollte sie sich auf Chris einlassen, doch er lässt nicht locker und will ihr unbedingt helfen. Es ist aber auch wirklich schwer nein zu Chris zu sagen. Er ist so herzlich, ehrlich und einfach gut, dass es unmöglich ist, ihn nicht zu mögen. Im Gegensatz dazu wirkt Tully nur noch unwirscher und unterkühlter, was es manchmal gar nicht so einfach macht, sie zu mögen. Doch dann passiert wieder etwas, das einem vor Augen führt, wie Tully lebt und man bekommt ganz schnell wieder Verständnis für sie.
Trotzdem, manchmal ist Tully schon extrem frustrierend. Ihr stehen alle Mittel zur Verfügung ihr Leben zu verbessern - und sie nutzt ihre Chancen nicht. Sie arbeitet sogar aktiv dagegen und das war etwas, bei dem ich nicht sicher war, dass ich es ihr verzeihen kann. Alles was sie tut, geschieht zu ihren Bedingungen und sie verletzt die Leute, die ihr ehrlich helfen wollen, in einer Tour. DAS ist die eigentliche Dunkelheit in ihr und steht symbolisch für all das mit dem sie Chris nicht beschmutzen will.
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, wieso Aimee L. Salter das Fantasy-Element mit Tullys Berührung und ihren Gefühlen eingefügt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Geschichte auch so ziemlich gut funktioniert und zusätzlich noch die ein oder andere Sache, die an Dark Touch nicht ganz rund geworden sind, vermieden hätte. Denn irgendwie wurde mir ihrer Gabe nicht genug Beachtung geschenkt. Keiner fragt sich, wie es eigentlich dazu kam und was es damit auf sich hat. Die ganze Stadt hat zwar Angst vor Tully, tut aber gleichzeitig so, als wäre es nichts Besonderes. Meiner Meinung nach hätte die Autorin dieses Element auch wirklich erklären und durchdenken müssen, wenn sie es schon einbaut, denn eigentlich ist es eine schöne Idee, die vor allem Chris zeigt, wie es um Tully steht und dem Buch eine intensive, emotionale Stimmung verleiht. So wie es war hat es sich etwas unfertig angefühlt.

Wie gesagt ist Dark Touch von Aimee L. Salter aber auch in erster Linie kein Fantasybuch. Es geht um Missbrauch und Sucht, wieso Betroffene damit leben und wie man schließlich aus diesem Teufelskreis wieder herauskommen kann. Und in dieser Hinsicht funktioniert Dark Touch. Deswegen hat es mir unterm Strich auch wirklich gut gefallen und ich kann es ehrlich empfehlen. Es war eine angenehme Überraschung und ich werde in Zukunft sicherlich weiter nach dieser Autorin Ausschaut halten.

Dark Touch erscheint am 23. Februar 2016.

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20.

Feb 2016

~ND

How Willa Got Her Groove Back

Seit dem Tod ihrer Mutter vor 7 Jahren mussten Willa und ihr Vater Matt lernen, alleine über die Runden zu kommen. Es war schwer, doch sie haben es geschafft und seitdem sind die beiden ein unschlagbares Team, in das sich niemand drängen kann. Zumindest hat Willa das immer gedacht, bis ihr Vater von einem Dreh (er ist ein erfolgreicher und mehrfach ausgezeichneter Kameramann) zurückkommt und nicht nur plötzlich eine Freundin hat, von der Willa noch nie etwas gehört hat, nein sie wollen sogar heiraten – und noch dazu ist diese neue Verlobte niemand anderes, als Mia McCain, eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen aller Zeiten.
Und damit ist Willas Leben nicht mehr, wie es vorher war. Plötzlich muss sie sich mit Papparazzi herumschlagen, jeder möchte auf einmal etwas mit ihr zu tun haben, Mia versucht sich mit allen Mitteln bei ihr einzuschmeicheln und sie muss aus ihrem Haus ausziehen, dem einzigen Zuhause, das sie je hatte und das sie mit ihrer Mutter geteilt hat, und in irgendein riesiges, seelenloses Anwesen ziehen. Am allerschlimmsten aber ist, dass sie nun ständig auf Finn McCain, Mias eingebildeten Sohn, trifft. Willa weiß, dass Finn genauso wenig begeistert von der bevorstehenden Hochzeit ihrer Eltern ist, wie sie und trotzdem versucht er sie mit allen Mitteln davon zu überzeugen, dass es für alle das Beste wäre. Sie traut ihm kein bisschen über den Weg und würde am liebsten nichts mit ihm zu tun haben - unglücklicherweise lässt er aber auch ihr Herz schneller schlagen und sie beginnt mehr an ihn zu denken, als sie will...

Die Situation, in die Willa da in How Willa Got Her Groove Back von Emily McKay geworfen wird, ist wirklich alles andere als leicht. Plötzlich muss sie sich mit Dingen befassen, an die sie niemals gedacht hätte, wie falsche Freunde und Reporter, die ihr Haus belagern. Sie fühlt sich von ihrem Vater verraten und verlassen und hat überhaupt keine Ahnung, wie sie das alles handhaben soll. Das ruft nicht gerade immer ihre beste Seite hervor, trotzdem mochte ich Willa sehr gern. Nach dem Tod ihrer Mutter war sie das Einzige, was ihren Vater noch einigermaßen funktionstüchtig gehalten hat, und sie kann das nicht noch mal für ihren Vater tun. Sie ist sich sicher, das Mia mit ihrer turbulenten romantischen Vergangenheit, über kurz oder lang genug von ihrem "langweiligen" Vater haben und ihm das Herz brechen wird. Sie war es immer gewohnt, über alles die Kontrolle zu haben und vorausplanen zu können - und das wurde ihr jetzt genommen. Ihr Vater plant über ihren Kopf hinweg und Willa muss sich fügen, egal ob sie das für eine gute Idee hält oder nicht.
Auch Finn hat seine Zweifel an Mias und Matts Beziehung und überstürzter Hochzeit - doch Mia macht ihm ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann, wenn er dabei hilft Willa auf ihre Seite zu holen. Ich mochte Finn zwar grundsätzlich schon recht gern, einfach weil sein Leben im Schatten seiner berühmten Mutter, nicht gerade einfach war und ihn viel zu jung verbittert werden ließ. Außerdem muss er im Laufe der Geschichte feststellen, dass ihm ehrlich etwas an Willa liegt. Allerdings ist das Hin und Her mit ihm oftmals ganz schön anstrengend und frustrierend. Er ist heiß und kalt mit Willa und springt ständig zwischen dem Wunsch Willa zu beschützen und dem Angebot seiner Mutter hin und her, was natürlich auch Willa irgendwann zur Weißglut treibt.
Was mich aber wirklich gestört hat an How Willa Got Her Groove Back waren (wie schon im ersten Teil der Reihe) die Eltern. Mia soll zwar diese nette, sympathische Frau sein, doch sie ist auch ziemlich manipulativ, kindisch und auch ein bisschen jämmerlich. Am Schlimmsten fand ich aber Willas Vater. Wie er die Sache mit Willa handhabt ist wirklich furchtbar. Er überrumpelt sie, stellt sie vor vollendete Tatsachen und nimmt sich dann nicht mal wirklich die Zeit, es seiner Tochter einfacher zu machen. Als Willa ihn dann tatsächlich mal zur Rede stellt, ist sie plötzlich die Böse - und das, obwohl sie nur einen Bruchteil von all dem angesprochen hat, was mit der Situation nicht stimmt. Irgendwann war ich an dem Punkt, dass ich mir tatsächlich gewünscht habe, dass es zwischen ihm und Mia nicht klappt, einfach weil es alles Willa gegenüber so unfair war.

So genervt ich aber von How Willa Got Her Groove Back von Emily McKay auch war, das nächste Buch werde ich aber vermutlich dennoch lesen - denn es wird rein gar nichts aufgeklärt. Und ich bin dann doch ein wenig neugierig, wie es für Willa und Finn weitergeht, ob sie jemals ehrlich miteinander sind und auch, ob Matt und Mia tatsächlich heiraten werden. Das nächste Buch erscheint allerdings erst im November 2016.

How Willa Got Her Groove Back erscheint am 22. Februar 2016.

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18.

Feb 2016

~ND

Ten Things Sloane Hates About Tru

Die 17-jährige Sloane kann nicht glauben, dass sie ihr letztes Jahr an der High School nicht mit ihren besten Freunden an ihrer Kunstschule in New York verbringen wird. Stattdessen wird sie es mit ihrer Mutter in Austin, Texas verbringen - ohne ihre Freunde, ihren Bruder und Vater und, am allerschlimmsten, ohne ihre Inspiration New York. Und es ist alles ihre eigene Schuld, denn nach "Dem Vorfall", der Sloane nicht nur eine Nacht im Gefängnis, sondern auch 500 Sozialstunden eingebracht hat, sahen es ihre Eltern für angemessen, sie aus ihrem "schädlichen Umfeld" zu entfernen, bevor es beim nächsten Mal vielleicht noch schlimmer kommt. Egal, was Sloane auch zu ihrer Verteidigung zu sagen hatte, stieß auf taube Ohren.
Sloane ist wild entschlossen, alles an Austin zu hassen und zunächst ist das auch ziemlich einfach. Nach und nach muss sie aber feststellen, dass ihre neue Kunstschule gar nicht so schlecht ist und es fällt ihr auch erstaunlich leicht Anschluss zu finden. Trotzdem klammert sie sich an nur eine Sache: Wenn sie es schafft, in den nächsten zwei Monaten zu beweisen, dass sie etwas aus "Dem Vorfall" gelernt hat, erwägt ihre Mutter mit ihr zurück nach New York zu gehen. Das bedeutet, dass Sloane ihr bestes Benehmen an den Tag legen und sich von allen negativen Einflüssen fernhalten muss - und das schließt auch ihren Nachbarn und den Sohn einer guten Freundin ihrer Mutter, Tru, ein. Tru ist berühmt-berüchtigt und seine Eltern erzählen Sloanes Mutter schon lange Horrorgeschichten von ihrem unkontrollierbaren Sohn. Doch als Sloane Tru kennenlernt wird ihr ziemlich schnell klar, dass die ganze Welt ein verzerrtes Bild von Tru zu haben scheint, denn der lebenslustige (und ziemlich gutaussehende) Junge ist so gar nicht das, was ihr immer erzählt wurde...

Ten Things Sloane Hates About Tru von Tera Lynn Childs hat mich eigentlich von Anfang an ziemlich gut unterhalten. Sloane hat irgendetwas Schreckliches angestellt, was zu Beginn der Geschichte eben nur als "Der Vorfall" bezeichnet wird und zu ihrem Exil in Texas geführt hat. Ich war erstmal ein wenig besorgt, dass Sloane vielleicht zu zickig und negativ sein könnte, schließlich hat sie überhaupt keine Lust dort zu sein und es vergeht kaum eine Seite, auf der sie nicht von New York schwärmt. Zum Glück lässt sie das aber nur an ihrer Mutter aus und ist zu ihren neuen Mitschülern erstaunlich freundlich und offen, so dass sie mir eigentlich immer recht sympathisch war. New York ist zwar über weite Teile der Geschichte ihre Priorität, aber irgendwann wird ihr klar, dass es wichtigere Dinge - und Menschen - gibt.
Eines dieser wichtigeren Dinge ist Sloanes aufkeimende Freundschaft zu Tru. Sie versucht sich von ihm fernzuhalten, einfach nur deswegen, weil er laut ihrer Mutter nichts als Ärger bringt und einen schlechten Einfluss auf sie darstellt. Das ist allerdings ganz und gar nicht der Tru, den Sloane selbst kennenlernt. Der ist nämlich ein richtig netter, beliebter Kerl, der zwar viele Faxen macht, aber sicher nicht der Bad Boy ist, zu dem ihn seine Eltern machen wollen. Es dauert auch nicht lange, bis Sloane und der Leser herausfinden, dass Trus Leben zuhause alles andere als rosig ist - denn sein Vater nutzt jede Gelegenheit Tru zu disziplinieren. In der Regel mit seinen Fäusten. Ich mochte Tru wirklich, wirklich gerne und mir hat es in der Seele weh getan zu sehen, wie er von manchen Leuten (inklusive Sloane), aber vor allem von seiner eigenen Familie behandelt wird, während sie so tun, als wäre er eine Enttäuschung. Vor allem die Passivität seiner Mutter hat mich wahnsinnig gemacht - besonders, weil sie es dann auch noch wagt, schlecht über Tru vor ihren Freunden zu sprechen.
Überhaupt muss ich sagen, dass die Eltern in Ten Things Sloane Hates About Tru allesamt nicht gerade sympathisch waren. Trus Eltern sind sowieso schon das Schlimmste, was ihm passieren könnte, doch auch Sloanes Mutter ist voll von Vorurteilen und manchmal richtig anstrengend.

Doch gerade diese wirklich harten Seiten an Ten Things Sloane Hates About Tru haben mir eigentlich ziemlich gut gefallen - leider waren das aber auch genau die Punkte, die Schuld daran sind, dass Ten Things Sloane Hates About Tru eine eher schlechte Bewertung von mir bekommen hat. Denn aus irgendeinem Grund hat Tera Lynn Childs die Sache mit der familären Gewalt am Ende vollkommen unter den Tisch fallen lassen. Alle anderen Entwicklungen in der Geschichte sind im Vergleich dazu eher harmlos und auch wenn sie Sloanes Leben beeinflussen, sind sie nichts, was unterm Strich wirklich essenziell wichtig ist. Aber die Tatsache, dass Tru regelmäßig von seinem eigenen Vater gedemütigt und verprügelt wird? DAS ist wichtig und die Autorin sagt im letzten Drittel des Buches absolut GAR NICHTS mehr dazu. Ich konnte es nicht fassen, als ich zur letzten Seite kam und einfach nichts mehr darüber gesagt wurde. Kein Konflikt, keine Aussicht auf die Zukunft und erst recht keine Lösung. Das war der einzige Punkt, der mir in Ten Things Sloane Hates About Tru wirklich an Herzen lag und wie gesagt auch das Einzige, das wirklich "wichtig" in diesem Buch ist. Dass Tera Lynn Childs dazu nichts mehr gesagt hat, lässt es so wirken, als ob die häusliche Gewalt komplett nebensächlich wäre...

Dieser Punkt hat mich wie gesagt so an Ten Things Sloane Hates About Tru von Tera Lynn Childs gestört, dass es mir das ganze Buch vermiest hat. Die Geschichte hatte zwar von Haus aus hier und da den ein oderen kleinen Logikfehler bzw. wurden manche Dinge zu überstürzt abgehandelt, aber damit hätte ich noch leben können. Die fehlende Aufklärung zu Trus Schicksal aber kann ich nicht so einfach übersehen.
Wer weiß, vielleicht führt Tera Lynn Childs ihre Geschichte irgendwann fort. Ich wage es aber zu bezweifeln, denn obwohl Ten Things Sloane Hates About Tru Teil der Creative HeArts Reihe ist, handelt das zweite Buch von völlig anderen Charakteren und ist von einer anderen Autorin.

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