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Rezensionen

346 - 350 von 1585 Rezensionen auf der Seite.

22.

Mar 2016

~nia

Between the Pines

Mit ein wenig Wohlwollen passt Between the Pines von northerntrash in meine Reihe an kurzen Fanfiction. Das besondere an dieser Geschichte ist aber nicht die Länge (oder Kürze), sondern die mysteriöse und traumhafte Atmosphäre. Doch der Reihe nach. Erst einmal: Worum geht es?

Nach dem Tod seines Vaters ist Bard Bowman mit dem Fahrrad unterwegs zu seinem Onkel, der in einer weit entfernten Stadt lebt. Dabei muss er Berge und Wälder durchqueren. Um Zeit zu sparen, entschließt er sich durch ein verwunschen aussehendes Tal zu fahren, obwohl die Einheimischen dringend davon abraten und sagen, der längere Weg über die Berge sei der einzig sichere. Bard ignoriert die gut gemeinten Ratschläge und macht sich auf den Weg quer durch das ominöse Tal. Einen Tag später muss er feststellen, dass die Warnungen wohl berechtigt waren. Egal in welche Richtung er fährt, er landet immer wieder in demselben verlassen Dörfchen von dem aus man auf einem Pfad zwischen Pinien ein verfallenes, unheimliches Schloss erreicht. Dort begrüßen ihn ein Fuchs, wilde Wölfe und später auch der bleiche, seltsame und ätherisch aussehende Herr des Hauses, Thranduil. Dafür das Bard in sein Reich eingedrungen ist, verlangt er Wiedergutmachung...

Ganz ehrlich, Geschichten über Bard und Thranduil sind keine, die ich aktiv suchen würde. Doch an dieser Stelle sei gesagt, dass Autoren meines Vertrauens mich auch von weniger gängigen Paarungen überzeugen können. northerntrash ist so eine Person und ihre beiden Geschichten um Bard und Thranduil sind absolut fantastisch. An Between the Pines ist vor allem die Stimmung unschlagbar. Verwunschen, düster, traumhaft, wild und magisch sind die Adjektive, die mir als allererstes in den Kopf schießen, um sie zu beschreiben. Bard landet in diesem Schloss, dass zwar heruntergekommen ist, ihn aber auf eine seltsame Weise fasziniert und ästhetisch anspricht. Gleiches gilt für Thranduil, der fadenscheinige Kleidung trägt, sich seit Ewigkeiten nicht um sich selbst gekümmert hat und der Bard trotz aller Schmuddeligkeit anzieht wie ein Magnet. Hinzu kommen die wilden Tiere, die insbesondere tagsüber Bards einzige Gefährten sind, und auch die lebendigen Beschreibungen des Hauses und der rauen Natur drum herum. All das sorgt für eine absolut einzigartige Atmosphere, die mal bedrückend und gefährlich scheint, dann lebhaft und anheimelnd wirkt und bei der man sich fühlt, als würde man einen Wachtraum erleben.

Between the Pines bietet neben den beiden Hobbit-Charakteren eine Verschmelzung von verschiedenen anderen Geschichten. Enthalten sind Elemente von Die Schöne und das Biest und von Angel Carters Die Dame aus dem Haus der Liebe, einer kurzen Geschichte in der Märchensammlung Blaubarts Zimmer.

Ich liebe die Fanfiction von northerntrash: die aufgegriffenen Ideen, den Schreibstil, die Fähigkeit, immer wieder andere Mythen als Inspiration aufzugreifen und sie in eigene Geschichten umzufassen, die den Leser berühren. Das trifft auch auf Between the Pines zu, welches mich ganz ehrfürchtig ob seiner schroffen Schönheit hat werden lassen. Ich kann nur empfehlen, mal in ihrem AO3-Profile zu stöbern oder mal auf ihrem tumblr-Account vorbeizuschauen. Viel Spaß!

Das wunderbare Bild, welches übrigens nicht für diese Geschichte entstanden ist und dennoch wie die Faust auf's Auge passt, stammt von losta9view. Ein dickes Dankeschön, dass ich es hier benutzen durfte.

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17.

Mar 2016

~nia

Enemy of My Enemy

Mit Enemy of My Enemy von Penwyn präsentiere ich eine weitere Geschichte aus meiner Serie an kurzen Fanfiction, dieses Mal aus der Welt von Harry Potter. Als Warnung sei noch gesagt, dass diese wunderschöne, aber sehr traurige Geschichte zwei Triggerwarnungen verdient: Bei wem der Tod von Charakteren und das Thema Hungern ungute Gefühle auslöst, sollte weder diese Rezension noch die Geschichte, um die es geht, lesen.

Nach Albus Dumbledores Tod erläutert er in seinem Testament Harry und den Ordensmitgliedern, dass Snape nur seinen Wünschen gefolgt ist und mit Snapes Handlungen auch noch Draco Malfoy aus Voldemorts Nähe entfernt werden konnte. Tatsächlich lädt Snape einen sehr unglücklichen Draco bei Harry im Haus am Grimmauld Place ab. Draco hat nichts besseres zu tun, als sich in seinem Zimmer zu verschanzen und jegliche Nahrungsaufnahme zu verweigern. Nach Wochen ist es schließlich Harry, der ihn aus seinem selbst gewählten Elend befreit und Draco langsam wieder zum Essen bringt. Wann immer Harry nicht auf der Suche nach Horkruxen ist, verbringt er seine Zeit mit Draco. Dabei kommen die beiden sich näher und ihre Beziehung verändert sich und irgendwann sind die beiden weder Feinde noch Freunde sondern Liebhaber. Doch Harry verschweigt Draco etwas und als die Wahrheit endlich rauskommt, ist es zu spät...

Enemy of My Enemy ist eines der ersten Fanfiction, die ich je gelesen habe - und immer noch eines der besten. Dazu muss ich sagen, dass mich eine gut geschriebene traurige Geschichte genauso berühren und glücklich machen kann, wie die, die mit einem "und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage" endet. Penwyn ist ein Profi darin, Emotionen aus ihren Lesern herauszulocken. Die Geschichte wirft einen buchstäblich in ein Wecheselbad der Gefühle und jedes Mal wieder bin ich erstaunt, wie sehr mich Harrys und Dracos Schicksal auch beim x-ten Lesen packt und am Ende atemlos zurücklässt.
Das liegt zu einem Großteil an den großen und kleinen Gesten, die in Enemy of My Enemy verwendet werden. Dass der Feind deines Feindes ein Freund sein kann, dass es einen Gegenpool zum Dunklen Mal gibt, dass selbst ein wunderbarer Liebesbrief den Schmerz eines todunglücklichen Teenagerherzen nicht lindern kann, all dies macht diese Geschichte zu einem kleinen Schmuckstück im Sinne einer Shakespear'schen Tragödie.
Ja, auch die kurzen und kleinen Geschichten haben es in sich, einem das Herz zu zerreißen. Eine Tatsache, die mich am Ende dann aber doch glücklich macht.

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15.

Mar 2016

~ND

Heartbreaker

Manchmal will man einfach die Alltagssorgen vergessen und sich zumindest für einen Abend in ein kurzes Abenteuer stürzen. Das war zumindest alles, was Kiki wollte, als sie mit ihren Schwestern in den Club ihres Bruders zum Feiern gegangen ist und dort ihr Auge auf Darren, den hauseigenen DJ, geworfen hat. Er wäre perfektes Material für einen One-Night-Stand: Gutaussehend, sexy und sie hat ihn mehr als einmal mit anderen Frauen aus dem Club nach Hause gehen sehen. Genau das will Kiki auch - nur Sex, ohne Verpflichtung und ohne Gefühle.
Doch leider geht Kikis Plan nicht ganz auf, denn Darren fährt sie nach der Party zwar nach Hause, doch er geht nicht auf ihr eindeutiges Angebot ein. Stattdessen geschieht etwas, das für beide vollkommen unerwartet kommt: Sie werden Freunde. Zwar ändert das nichts an der sexuellen Spannung zwischen den beiden, doch sowohl in Darrens als auch Kikis Leben ist kein Platz für eine Beziehung. Deshalb schwören sich beide, dass nie mehr zwischen ihnen sein kann, als reine Freundschaft, denn beide haben ihre ganz eigenen Gründe, wieso sie sich von ernsthaften Beziehungen fernhalten.
Doch langsam aber sicher durchbrechen Kiki und Darren gegenseitig ihre Mauern und müssen feststellen, dass sie vielleicht im anderen genau die Person gefunden haben, die ihr ganzes Leben zum Besten wenden könnte - wenn sie nur lernen würden loszulassen...

Leider ist Heartbreaker von Kat Bastion und Stone Bastion eine von diesen 08/15 Geschichten, die mich überhaupt nicht packen konnten. Allein die Grundgeschichte ist schon nicht sonderlich einfallsreich, woraus ich dem Buch allerdings keinen Strick drehen will. Schließlich kannte ich den Klappentext und hätte ich es ja nicht lesen müssen. Außerdem gibt es durchaus auch Bücher, die keine besonders innovative Geschichte haben und die dennoch zu unterhalten wissen. Bei Heartbreaker war das aber nunmal leider nicht der Fall.
Denn die Gründe, die Kiki und Darren von der Liebe und Beziehungen abhalten sind ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen - zumindest bei Kiki. Darrens Situation ist schon etwas realer und schwieriger und ich verstehe, wieso er keine unbeteiligte dritte Person in sein Drama hineinziehen wollte. Kikis Hintergründe wirken dagegen ziemlich kindisch und oberflächlich und lassen sich auf ein Ereignis aus ihrer High School Zeit (also vor gut 10 Jahren) zurückführen. Dass dieses Erlebnis nicht schön war und man daraus eine gewisse Lehre ziehen kann ist schon glaubhaft, aber als erwachsene Frau immer noch so ein Drama darum zu machen fand ich etwas albern. Überhaupt muss ich sagen, dass Kiki, die immerhin langsam auf die 30 zugeht, oft ziemlich kindisch und verantwortungslos handelt. Sie will ständig ihren Willen durchsetzen und weiß und kann alles besser, als alle anderen, steckt dabei aber ihren Kopf in den Sand, wenn es um echte Probleme geht. Das ist einer der Gründe, weshalb sie mir nie wirklich sympathisch geworden ist. Überhaupt waren Kat Bastion und Stone Bastion ziemlich inkonsequent mit dem Aufbau von Kikis Charakter. Denn auf der einen Seite ist sie supersüß und sexy und hübsch und überhaupt der Traum eines jeden Mannes, gerade weil sie nichts außer einem One Night Stand will. Auf der anderen Seite hat sie aber auch fast nie Sex und kein Glück bei Männern - das war alles ein wenig widersprüchlich und hat mich nach kürzester Zeit ziemlich genervt.
Ebenfalls nicht sonderlich gut gelungen fand ich den Schreibstil, der einfach keine gerade Linie gefunden hat. Entweder war er viel zu blumig und ausschweifend mit ziemlich kitschigen Vergleichen oder aber er war zu abgehakt, was den Lesefluß immens gestört hat. Die Autoren haben offensichtlich versucht, die Dialoge durch das weglassen von Personalpronomen möglichst realistischen zu halten (z.B. "Saw her at art class today.", "Need water?" usw.), haben aber zumindest für mich dadurch genau das Gegenteil bewirkt. Es wirkte zu bemüht und hat die Charaktere dadurch ziemlich unauthentisch wirken lassen. In der Masse war das beim Lesen einfach anstrengend und nervig.

Insgesamt ist Heartbreaker von Kat Bastion und Stone Bastion also kein Buch, das mich überzeugen konnte. Das Einzige, was mich einigermaßen bei der Stange halten konnte, war Darrens Teils der Geschichte, aber selbst das wurde mir irgendwann zu übertrieben und kitschig. Das nächste Buch der Unbreakable Reihe, das von anderen Charakteren handelt wird, werde ich mir von daher vermutlich sparen.

Wenn ihr dem Buch trotzdem mal eine Chance geben wollt, empfehle ich euch es vorzubestellen. Denn bis zum Erscheinungstermin (22. März 2016) gibt es das Buch noch für 0,99 EUR - danach steigt der Preis auf voraussichtlich knapp 5 EUR!

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13.

Mar 2016

~nef

Bis in den Tod hinein

Tags: Thriller
Cover Bis in den Tod hinein

Severin Boesherz ist erst vor kurzem aus dem beschaulichen Rheingau nach Berlin gekommen. So ganz angefreundet hat er sich mit der Millionenstadt noch nicht, aber vielleicht hilft ihm der neue Fall auf seinem Schreibtisch. Ein Mörder treibt in der Stadt sein Unwesen und seine Opfer gehören nicht gerade zur Krone der Schöpfung.
Severin und seine Kollegin Olivia Holzmann bekommen für die Aufklärung Unterstützung von Dr. Linda Bartholy. Wenn sie sich mit einer Sache auskennt, dann mit der Psyche von Mördern und offenbar, haben sie es hier mit einem Serientäter zu tun.
Innerhalb kürzester Zeit werden mehrere Leichen aufgefunden, alle mit einer Nummer versehen und auf groteske Art und Weise drapiert.

Boesherz und seiner Kollegin ist schnell klar, hier arbeitet jemand nach Plan. Von Linda Bartholy erhalten sie recht schnell ein Täterprofil, doch die schiere Masse an Menschen auf die dieses passt ist unmöglich zu überprüfen. Da spielt ihnen der Täter in die Hände und macht einen Fehler. Offenbar ist der Mord an Kai Jurek nicht nach Plan gelaufen. Das Opfer hat sich gewehrt und weißt fremde DNA-Spuren auf. Die Analyse dauert zwei Tage – so viel Zeit haben sie nicht. Denn der Täter hat sich bereits sein nächstes Opfer ausgesucht.

Zu allem Überfluss gibt es einen zweiten Fall mit höchster Dringlichkeit. Die Moderatorin Tanja van Beuten ist verschwunden - spurlos. Niemand hat sie gesehen, es gibt keinen Abschiedsbrief und auch keine Lösegeldforderungen. Der Ermittler Dennis Baum steht vor einem Rätsel. Van Beuten wäre nie einfach so abgetaucht ohne wenigstens ihrem Manager Bescheid zu geben. Schließlich beginnt der Dreh zur nächsten Staffel 'Dein Catwalk' bereits in Kürze.
Van Beutens Verschwinden und der Beginn der Mordserie liegen auffallend nah beieinander. Hat die Moderatorin vielleicht etwas damit zu tun? Oder werden Boesherz und seine Kollegen bald auf ihre Leiche stoßen?

Bis in den Tod hinein ist das erste Buch, das ich von Vincent Kliesch gelesen habe. Am Anfang hatte ich Probleme in die Geschichte rein zu kommen. Irgendwie waren mir die Charaktere nicht einprägsam und auch der Mörder machte wenig her.
In einem Kapitel war ich kurz davor das Buch abzubrechen, da hier auf vielleicht 4 Seiten der Mörder immer wieder abwechselnd mit Vor- oder Nachname betitelt wurde. Das ging mir doch sehr auf die Nerven und ich hatte schon Angst es würde so bleiben. Aber meine Hartnäckigkeit wurde belohnt. Nach 150 Seiten war ich drin in der Geschichte und musste nun auch wissen, wie es weitergeht. Wie würde der Kommissar den Täter fangen, wie viele Menschen mussten noch sterben und was war der Hintergrund dazu. Und natürlich die Frage - was ist mit der Moderatorin.

Es wird immer mal wieder abwechselnd aus 3 Perspektiven geschrieben. Aus Sicht des Hauptcharakters Severin Boesherz, dann auf Sicht des Mörders und aus der Perspektive der verschwundenen Moderatorin. Ich fragte mich natürlich wie das alles zusammenhängt und war am Ende mit der Aufklärung ziemlich glücklich. Das passte alles gut zusammen.
Der zweite Teil der Reihe um Severin Boesherz Im Augenblick des Todes (Amazon-Partnerlink*) liegt ebenfalls noch auf meinem Nachttisch und ich bin gespannt wie es da weiter geht.

Der Schreibstil des Autors liest sich soweit flüssig und leicht weg. Ein großer Vorteil, wenn man sich auf das Wesentliche, die Geschichte, konzentrieren will.
Sehr amüsant fand ich übrigens eine Szene im Wachsfigurenkabinett - jeder der es liest wird wissen was ich meine ;o)

Einen ganz lieben Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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12.

Mar 2016

~ND

Before Hadley

Die 18-jährige Hadley lässt sich so leicht nichts vormachen. Sie weiß genau was sie will und lässt sich davon nicht so schnell ablenken - erst recht nicht durch einen Jungen, wie es die anderen Mädchen in ihrer Jahrgangsstufe gerne machen. Es gäbe auch gar niemanden, der Hadley so interessieren würde, dass sie auch nur in Versuchung kommen würde.
Das ändert sich allerdings, als Caynan mitten im letzten Schuljahr an ihre High School wechselt. Caynan ist gutaussehend, selbstsicher, charmant und hat einen britischen Akzent, der zum dahinschmelzen ist. Doch Hadley ist nicht das einzige Mädchen in der Schule, der er sofort ins Auge springt und sie merkt auch sehr bald, dass Caynan sich seiner Reize durchaus bewusst ist. Er ist ein kompletter Player und von solchen Typen hält sich Hadley grundsätzlich gern.

Caynan ist es gewohnt, keine langlebigen Freundschaften und Beziehungen einzugehen. Wieso auch, wenn er und sein Vater sowieso schon kurze Zeit später wieder umziehen müssen? Deshalb sollte sich Caynan eigentlich auch so weit wie möglich von Hadley - dem Mädchen das ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will - fernhalten. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Hadley ist nicht wie andere Mädchen und zum ersten Mal in seinem Leben kann und will er sich nicht mehr vor zurückhalten.
Doch Caynan weiß, dass er Hadley eigentlich in Ruhe lassen sollte, wenn ihm wirklich etwas an ihr liegt, denn in seinem verrückten Leben kann Hadley am Ende eigentlich nur verletzt werden, wenn sie hinter sein Geheimnis kommt...

Als ich mit Before Hadley von J. Nathan begonnen habe, war ich eigentlich erst einmal ganz angetan von der Geschichte. Der Schreibstil war clever und flüssig und Hadley ist eine starke und sturköpfige Heldin, die sich durchzusetzen weiß und solche Charaktere liegen mir eigentlich sehr. Doch der gute Eindruck ist unglücklicherweise sehr schnell verflogen.
Denn Hadleys starke und unabhängige Art ist mir sehr schnell gehörig auf die Nerven gegangen, einfach weil sie immer erst mal dagegen reden muss und auf schwer zu knacken macht. Außerdem ist sie unglaublich zickig anderen Mädchen gegenüber. Sie hat kein gutes Wort übrig für ihre Mitschülerinnen, die versuchen sich an Caynan ranzumachen, selbst wenn sie eigentlich mit ihnen befreundet ist und macht sich über sie lustig. Man hat ständig das Gefühl, dass sie sich für etwas Besseres hält. Denn - und darauf legt J. Nathan anscheinend extrem großen wert, da es insgesamt 15 Mal in der ein oder anderen Form wiederholt wurde - Hadley ist anders, als andere Mädchen. Ich konnte es irgendwann wirklich nicht mehr hören, wie alle versuchen, Hadleys als so etwas Besonderes und Ungewöhnliches dastehen zu lassen. Ich fand sie ehrlich gesagt auf Dauer einfach unsympathisch.
Doch auch Caynan konnte ich nicht allzu viel abgewinnen. Hinter sein "Geheimnis" kommt man schon nach ein paar Seiten und damit wurde gleich von Anfang an richtig viel Spannung aus der Geschichte genommen. Aber auch seine Figur an sich ist für mich eher mittelmäßig geraten. Er schwelgt sehr viel in Selbstmitleid und wiederholt oft den Wunsch, sein Leben ändern zu wollen. Gleichzeitig hat mich seine überhebliche und fast schon zu selbstbewusste Art auf Dauer gestört. Außerdem hat er definitiv eine sehr manipulative Ader, mit der mir nie ganz Wohl war und die er mehr als einmal gezeigt hat.
Auch die Handlung war eher unspektakulär. Wie gesagt war die Spannung relativ bald raus, was Caynans Geheimnis angeht und es dauert ziemlich lange, bis dahingehend mal wirklich etwas passiert. Wenn man bedenkt, dass aber genau das der eigentliche Knackpunkt der Geschichte ist, war das ein bisschen arg wenig. Allgemein muss ich sagen, dass Before Hadley zu langgezogen ist. Es gab einige Stellen, an denen ich mich sehr gelangweilt habe und versucht war, quer zu lesen, um wieder an eine spannendere Stelle zu gelangen. Meiner Meinung nach ist Before Hadley ein Buch, das ruhig kürzer hätte sein dürfen. Hinzu kommt, dass es gleich einige kleinere und größere Logikfehler gibt, die einfach nicht hätten sein müssen.
Ganz gut fand ich aber das letzte Viertel. Zwar gibt es hier die ein oder andere etwas übertriebene Szene, allerdings fällen die Charaktere ein paar Entscheidungen, die ich wirklich gut fand und die eine interessante Dynamik erschaffen haben.

Doch unterm Strich hat auch das Before Hadley von J. Nathan in meinen Augen nur geringfügig besser gemacht. Es war sicher kein schlechtes Buch und wären mir Caynan und Hadley sympathischer gewesen hätte die Sache auch ganz anders aussehen können. Aber die Figuren gepaart mit dem manchmal recht nervigen, sich wiederholenden Schreibstil konnten mich einfach nicht überzeugen.

Before Hadley erscheint am 14. März 2016.

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