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336 - 340 von 1587 Rezensionen auf der Seite.

14.

Apr 2016

~nef

Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hall

Cover Black Rabbit Hall deutsch

Black Rabbit Hall 1968: Die Familie Alton verbringt jedes Jahr die Ferien auf ihrem Anwesen in Cornwall. Die Zwillinge Amber und Toby, Barney und die kleine Kitty lieben das große Haus nicht weniger als das riesige Grundstück, das einen Wald beinhaltet. Hier können sie nach Herzenslust toben, während sich ihre Eltern Nancy und Hugo um die Belange des Hauses kümmern.
Das Leben auf Black Rabbit Hall ist unbeschwert für die Kinder der Familie und so verwundert es auch nicht, dass immer eines gerade irgendwo unterwegs ist.
Als ein Sturm aufzieht sitzen Amber, Kitty und bald auch Toby in der gemütlichen Küche - nur Barney fehlt. Draußen peitscht der Regen nieder und der Nachmittag ist düster. Nancy macht sich auf ihrem Lieblingspferd Knight auf die Suche nach ihrem jüngsten Sohn und wird im Wald fündig. Barney denkt jedoch gar nicht daran mit zurück zu kommen, ohne das seine Mutter ihn fangen muss. Da geschieht etwas Schreckliches - Knight erschreckt vor einem nahen Donner und scheut. Nancy verliert das Gleichgewicht und fällt.

Cornwall über 30 Jahre später: Lorna Smith und ihr Verlobter Jon sind auf der Suche nach einer ganz besonderen Hochzeitslocation. Seit ihrer Jugend zieht sie Cornwall magisch an und so möchte sie auch unbedingt hier ihre Hochzeit feiern. Bisher waren alle Häuser entweder nicht passend oder aber viel zu teuer. Und eigentlich sucht sie auch nur das eine von den Fotos.
Von ihr und ihrer Mutter gibt es Fotos aus früheren Urlauben in Cornwall, die sie beide vor der Einfahrt zu einem wunderschönen alten Gebäude zeigt. Leider weiß sie nicht wo es genau liegt. Im Internet gibt es nur eine einfache Website die aussagt, dass man Pencraw Hall für eine Hochzeit mieten kann.
Jon vergeht langsam die Lust durch die Landschaft zu fahren doch Lorna überredet sie noch einen letzten Versuch zu wagen und sie werden fündig.
Kaum steht Lorna in der riesigen Eingangshalle und bestaunt die wunderschöne Treppe fühlt sie sich geborgen. Es kommt ihr so vor, als wäre sie angekommen und während sie einen romantischen Blick für die Dinge hat, sieht Jon vor allem den Zerfall.

Da sie schon spät dran sind und unbedingt zurück ins B&B müssen, führt Dill Lorna allein durch einige Räume. Dabei kommt sie an einem verlassenen Kinderzimmer vorbei. Spielzeug liegt auf dem Boden als warte es auf die Rückkehr seiner Besitzer. Lorna hat ein merkwürdiges Gefühl und wüsste so gern was sich wohl dahinter verbirgt.
Mrs. Alton ist eine kühle Person die Lorna in mit ihrem stechenden Blick zu durchdringen scheint und doch lädt sie Lorna ein noch einmal wieder zu kommen und auf Prencaw Hall zu bleiben um sich ein genaues Bild des Anwesen zu machen. Jon ist überhaupt nicht begeistert und doch kann Lorna nicht widerstehen. Sie sagt zu und fährt schon wenig später wieder nach Cornwall.
Das komische Gefühl der Verbundenheit wird immer stärker und Lorna beginnt sich für die Geschichte zu interessieren, nichts ahnend, dass sich ihr Leben für immer ändern wird.

Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hall ist der Debütroman der Autorin Eve Chase und entführt den Leser ins launische Cornwall. Das Buch hat zwei Hauptchraktere: Lorna und Amber. Ambers Zeitschiene um 1968 umfasst den größeren Bereich des Buches. Die Abschnitte sind in der Ich-Form geschrieben und im normalen Textbild gefasst. Lornas Geschichte wird in der dritten Person erzählt, zudem haben diese Abschnitte ein anderes Druckbild.
Obwohl Amber noch ein Teenager ist, konnte ich mich auf Grund ihrer Art besser mit ihr identifizieren, sie ist präsenter.

Die Geschichte um Black Rabbit Hall, die Geschwister Alton und Lorna ist durchaus interessant zu lesen, jedoch völlig vorhersehbar. Sobald ein Ereignis angedeutet wird, ist dem Leser klar was als nächstes passieren wird. So baut sich leider keinerlei Spannung auf und die Geschichte läuft konstant ihrem Ende entgegen.
Gerade zu Beginn des Buches gibt es Übersetzungs- und Formatierungsfehler, hier sollte bei einer neuen Auflage noch einmal drüber geschaut werden.

Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hall ist eine nette Geschichte über Amber und Lorna die jedoch ihre Längen hat.

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12.

Apr 2016

~nef

Der Ritter der Könige

Tags: Historie
Cover Der Ritter der Könige

Wales 1145: Maurice de Prendergast ist, wie viele andere junge Männer auch, im Haushalt des Constable of Pembroke um die Ausbildung zum Knappen zu absolvieren. Der junge Maurice arbeitet hart um seinem Ausbilder gerecht zu werden, doch das ist alles andere als einfach. Der Constable ist ein harter Mann, der mit all seinen Schützlingen nicht sanft umgeht.
Nicht nur der Constable macht dem jungen Maurice und seinem besten Freund Meilyr das Leben schwer, auch die Brüder Griffin und Ramond schikanieren ihn wo sie nur können. Als eines Tages Raymond in den Fluss fällt ist der neue der Runde, Richard de Clare, der Erste, der sich aufs Pferd schwingt um ihm zu helfen. Der Sohn des Lords ist ein dürrer und stiller Zeitgenosse, der das Herz an der richtigen Stelle hat. Gemeinsam mit Maurice und Meilyr schaffen sie es den dicken Raymond aus dem Fluss zu ziehen, dabei wäre es um ihn wirklich nicht schade gewesen. Zu allem Überfluss dankt keiner der Brüder es den Jungs, im Gegenteil. Sie tun gerade so, als hätte Maurice Raymond lieber ersaufen lassen.

Raymond ist jung, naiv und total auf seinen Bruder fixiert. So bringt alles appellieren an seinen Verstand nichts, er entwickelt einen regelrechten Hass auf Maurice.
Am Hof von Maurice FitzGerald und seiner Frau Alice de Montgomery lernt Maurice die geheimnisvolle Niah kennen. Sie ist jung, hübsch und immer an der Seite von Lady Alice zu finden. Das Niah anders ist als andere Mägde und Zofen ist ihm sofort klar. Lady Alice steht kurz vor der Niederkunft und es gibt Komplikationen. Niah hilft auf ihre eigene Art und wird dafür scharf angegangen.
Niah soll an einen anderen Ort gebracht werden und Maurice fürchtet das Schlimmste. Wird er sie je wiedersehen? Wo kommt sie hin? Halten sich die Ritter von ihr fern?
Sein Eingreifen endet für ihn in einer Art Gefängniszelle. Lange bleibt er nicht alleine, denn die Brüder sehen ihre Chance gekommen und richten ihn übel zu.
Als dann auch noch Feuer ausbricht scheint Maurice Ende besiegelt.

Jahre später ist aus dem jungen Knappen ein Ritter geworden der von dieser schrecklichen Nacht grausam gezeichnet ist. An seiner Seite immer Richard de Clare, so dass es für ihn keine Frage ist, seinem Freund zu folgen und nach dessen Aufstieg zum Lord in seinen Dienst zu treten.
Doch das ist erst der Anfang für Maurice Reise. Als sein eigener Vater sein Land an den Sohn abtritt hat er plötzlich für einen eigenen Haushalt sorgen. Und dann ist da noch Elizabeth, während Maurice Gedanken sich um eine ganz andere Frau drehen.
Maurice erhält allerdings nicht viel Gelegenheit zu grübeln, immer wieder zieht er an der Seite seines Freundes Richard in den Kampf und verliert dabei beinahe den Blick für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Der Ritter der Könige ist der dritte Band der Wales-Reihe und zum ersten Mal schreibt Sabrina Qunaj aus Sicht eines männlichen Protagonisten.
Wie auch schon die anderen Bände zuvor sind die historischen Fakten gut und aufwendig recherchiert. Man erlebt ein wenig Geschichtsunterricht in mitreißender Form.
Wie auch zuvor enthält das Buch eine Karte und einen Stammbaum. Zudem ein Personenregister mit Anmerkungen ob es sich dabei um eine historisch belegte Person handelt oder einen fiktiven Charakter.

Maurice de Prendergast ist eine historisch belegte Figur und er galt als äußerst ritterlich. Ein Gentleman der frühen Stunde so zu sagen. Oftmals habe ich mich in bestimmten Situationen gefragt, warum er ausgerechnet so reagiert und nicht ein wenig egoistischer. Denn gerade seine Freundschaft zu Richard de Clare ist etwas speziell. Ich habe mir so manches Mal gewünscht, er möge auf den Tisch hauen, aber so war er offenbar nicht.
Insgesamt fehlt der Figur ein wenig Pfeffer.
Aus dem Grund ist dieser Band bisher der schwächste Teil der Reihe, da die anderen beiden Hauptcharaktere mehr Ecken und Kanten hatten. Da war mehr Spannung drin.

Maurice ist eine sehr sympathische Figur. Er ist von Herzen gut, hilft wann immer er kann und ist immer zur Stelle wenn er gebraucht wird. Sein Ehrgefühl hat ihn bekannt gemacht und im 12 Jahrhundert wünschte man sich sicherlich häufiger solch einen Ritter.
Die anderen Charaktere gefielen mir zum Teil besser, so hat es mir besonders ein irischer Clanführer angetan.

Sabrina Qunaj hat bereits verlauten lassen, dass es einen vierten Teil der Reihe geben wird und ich bin sehr gespannt wer dann die Hauptrolle spielen wird. Wieder eine Frau? Oder noch mal ein Mann? Ich freue mich jedenfalls schon auf das Buch, denn mit ihrer Art zu schreiben macht der Ausflug in die Vergangenheit besonders viel Spaß.

Einen ganz lieben Dank an den Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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10.

Apr 2016

~nia

Prayers to Broken Stone

Thorin Eichenschild steht unter dem Bann der Drachenkrankheit (dragon sickness). In seiner unbändigen Wut verbannt er nicht nur Bilbo, sondern auch alle seine Gefährten aus Erebor. Draußen vor dem Berg findet die Schlacht der Fünf Heere statt, doch Thorin bekommt davon nichts mit. Irgendwas scheint nicht mit ihm zu stimmen und langsam aber sicher beginnt sich sein Körper zu verändern. Sein Geist scheint sich auf einen Kampf mit seiner gemeinen, habgierigen und dunklen Seite eingelassen zu haben. Als die Gefährten auch nach Tagen nichts vom König unter dem Berg hören, wird Bilbo unruhig und macht sich zusammen mit Gandalf auf den Weg zum geheimen Eingang. Bilbo betritt den Berg zunächst alleine, doch statt des erwarteten fast verhungerten Thorins findet er etwas anderes vor... einen Thorin, der schon fast ein halber Drache ist. Noch ist die Transformation nicht abgeschlossen und Bilbo setzt alles dran, um Thorin zu retten, bevor es zu spät ist und dieser sich wirklich zu einem Smaug-ähnlichen Drachen verwandelt.

So eine mitreißende und düstere Geschichte wie Prayers to Broken Stone von Avelera habe ich selten gelesen. Thorin droht hier genau zu dem zu werden, was er am meisten fürchtet und verachtet - zu einem Drachen, der der Goldlust hilflos ausgeliefert ist. Zunächst ist nicht klar, woher der Fluch kommt und warum die Transformation bei ihm so viel schneller voranschreitet als gedacht. Und hier kommt einer der Aspekte, die mir diese Geschichte so besonders lieb gemacht haben. Avelera hat einen Passus aus Tolkiens ursprünglichen Schriften entnommen und daraus etwas ganz eigenes kreiert. An dieser Stelle will ich nichts verraten, aber wenn ihr schließlich in dem Kapitel ankommt, in welchem man zusammen mit Thorin erfährt, worum es bei diesem Fluch eigentlich geht, oh, googelt die Stichworte mal und lasst euch überraschen. Man empfindet fast Mitleid mit denen, die hinter Thorins Verwandlung stecken. Das war in meinen Augen wirklich eine richtig klasse Leistung der Autorin.

Und hier das Nächste, das mich absolut beeindruckt hat: Die Beschreibungen dieser Transformation von Zwerg zu Drache. Wie Schritt für Schritt neue körperliche Merkmale auftauchen, wie Thorin ganz schnell von sich selbst angewidert ist und doch nicht anders kann, als den Einflüsterungen seines Feindes und Gegners zu lauschen. Oh, dieser Kampf, der äußerlich zwar sichtbar ist, aber eigentlich im Inneren stattfindet. Das war wirklich ganz fantastisch und manchmal war ich beinahe nicht in der Stimmung für die notwendigen ruhigeren und verbindenden Szene zwischen Bilbo und Thorin, weil ich wissen wollte, wie es weiter geht. Doch natürlich sind diese Szenen ebenso wichtig wie alles andere und man sollte sich von süßen Worten nicht einlullen lassen - auch diese Passagen spielen eine wichtige Rolle.

Prayers to Broken Stone lag eine ganze Zeit auf meinem virtuellen Stapel an zu lesenden Geschichten, weil ich lange nicht in der Stimmung für eine lange und düstere Verwandlungsgeschichte war. Doch, oh, wie bin ich froh, dass ich sie endlich gelesen habe. Die Idee und Ausführung sind fantastisch. Und selbst zwischen all der Angst und den schmerzhaften Szenen gibt es humorvolle Abschnitte, die mich zum Grinsen gebracht haben und die mich diesen Bilbo und diesen Thorin sehr lieb haben gewinnen lassen. Jeder, der Lust auf eine richtig fantastische Fantasy-Geschichte hat, ist mit Prayers to Broken Stone wirklich genau richtig bedient und kann sich auf ein absolut lesenswertes Abenteuer freuen.

Das großartige Cover (oben) stammt von Guilia Valentini/kurocyou und das ebenso schöne Bild von Thorin als Drache von striving-artist.
Gorgeous cover art by Giulia Valentini/kurocyou and an equally brilliant picture of Bilbo and Dragon!Thorin from StrivingArtist who's not only a wonderful author, but a very talented artist as well. Thank you both for the permission to show off your beautiful pieces for Avelera's fabulous story!

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09.

Apr 2016

~nef

Wenn du mich tötest

Tags: Thriller
Cover Wenn du mich tötest deutsch

Im einzigen Pub in Kinlochbervie sitzen die Männer vom Hafen beim Feierabendbier. In diesem Ort an der Schottischen Atlantikküste kennt Jeder Jeden und so fällt der deutsche Tourist sofort auf, als er das Pub betritt und bei Emma nach einem Zimmer für die Nacht fragt.
Doch das ist nicht das einzige was auffällt, der junge Mann ist nervös, das fällt vor allem Peter Dunn auf, der den Deutschen bereits begegnet ist. Allerdings war er da noch mit seiner Frau zusammen unterwegs.
Manchmal hat Peter das Glück und kann Touristen für ein paar zusätzliche Pfund rüber zur Sandwood Bay bringen. Nur wenige bleiben über Nacht. Diese zwei wollten jedoch zwei ganze Nächte zelten. Und nun ist der Mann wieder zurück - aber wo ist seine Frau?

Julian Tahn sucht nicht nur eine Bleibe für die Nacht, er muss auch über seinen Schatten springen und die hiesige Polizei anrufen. Seine Frau ist verschwunden, spurlos. Als er in der Männerrunde im Pub den Skipper entdeckt, der sie rüber zur Bay gebracht hat, muss er sich sehr zusammen reißen. Sicherlich hat er seinen Kumpels schon alles erzählt. Von der Überfahrt, dem Streit und dem ... . Oder doch nicht?
Kurz darauf gibt Julian die Anzeige auf. Ian Mackay kommt noch am selben Abend zum Pub und hat bereits im Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Aber er kann den Finger nicht darauflegen. Die Anzeige landet in Iverness bei John Gills, dem sein Vorgesetzter schnell klarmacht, dass er die Touristin unverzüglich zu finden hat. Eine solche Presse sieht man nicht gern in Schottland und so ist John gezwungen sich in seine Heimat zu begeben. Lange war er nicht mehr hier und der Besuch weckt kaum positive Erinnerungen.

Julian Tahn verheimlicht dem Detektive etwas. Das spürt John sofort. Aber er stellt auf stur. Als John bei den ersten Nachforschungen das zurückgelassene Zelt der Tahns einsammelt und untersuchen lässt, scheint der Fall eine vollkommen neue Richtung einzuschlagen. Hat Julian Tahn seine Frau ermordet? Aber wo ist die Leiche?
Als kurz darauf eine weibliche Leiche die auf die Beschreibung der Vermissten haargenau passt angespült wird ist der Fall klar. Oder doch nicht? Tahn beteuert immer wieder seine Unschuld und ganz so einfach identifizieren lässt sich die Leiche in ihrem Zustand nicht. John läuft die Zeit davon.

Wenn du mich tötest von Karen Winter ist genau das, was man sich unter einem spannenden Psychothriller vorstellt. Nichts ist wie es scheint, jeder hat ein Geheimnis und die Fäden ziehen sich in alle Richtungen, statt zusammen zu laufen.
Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, die immer wieder aus verschiedenen Perspektiven die Geschichte weiterführen. Obwohl der Wechsel jedes Mal plötzlich kommt, wird der Leser nicht aus dem Lesefluss gerissen. Jeder Abschnitt endet spannend und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Irgendwann zeichnet sich ab, was passiert sein muss, aber eine ganze Weile wird der Leser im Unklaren gelassen und man beginnt so seine Theorien zu erstellen. Anders als in vielen anderen Thrillern wird der Ermittler hier nicht in den Vordergrund gestellt. Natürlich hat auch er so seine Probleme die in die Stimmung des Buches einfließen, aber das Hauptaugenmerk liegt auf dem eigentlichen Geschehen.

Am Ende bekam ich tatsächlich zu jeder Frage eine Antwort und das fand ich sehr wichtig. Manchmal wird eine Sache übersehen und man fühlt sich als hätte da noch etwas passieren müssen. Das ist hier nicht der Fall.
Neben der rauen Landschaft wurden auch die verschiedenen und wichtigen Charaktere gut dargestellt, so dass das Buch im Ganzen rund war.

Einen lieben Dank an den Droemer Knaur-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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07.

Apr 2016

~ND

Icing

Amber musste auf die harte Tour lernen, was es bedeutet alles zu verlieren. Doch sie hat aus ihren schlechten Erfahrungen gelernt: Sie weiß, dass sie sich auf niemand anderen als auf sich selbst verlassen kann - und dass sie die Finger von Profisportlern mit all ihrem Geld und Größenwahn lassen sollte.
Natürlich kommt es allerdings wie es kommen musste: Bei ihrem Job als Bedienung in einer Bar in Chicago, mit dem sie sich versucht das Studium zu finanzieren, lernt sie einen unglaublich süßen Typen namens Duncan kennen. Doch der stellt sich leider als einer der besten Spieler der hiesigen Eishockey-Mannschaft Chicago Aces heraus. Damit sollte Duncan eigentlich aus dem Rennen sein, doch er wirkt so ehrlich und freundlich auf Amber, dass es ihr sehr schwer fällt, nicht auf seine Flirtversuche einzugehen.

Eigentlich hatte Duncan sich ja geschworen, erst einmal die Finger von den Frauen zu lassen. Schließlich hat er erst vor ein paar Stunden mit seiner aufgetakelten und geldgierigen Freundin Melissa Schluss gemacht, die ihn in den letzten Wochen nach Strich und Faden ausgenommen hat, und er hat wirklich keine Lust darauf noch einmal so ausgenutzt zu werden. Doch irgendetwas an Amber, der neue Bedienung in seiner Stammbar, lässt ihn nicht los.

Duncan und Amber haben beide Vorurteile und sind sich durchaus bewusst, dass sie eigentlich genau das sind, was der andere nie wollte und sie sind sich nicht sicher, ob es das Risiko sich aufeinander einzulassen wert ist, wieder verletzt zu werden...

Im Grunde fand ich Icing von Kelly Jamieson gar nicht so verkehrt. Wir lernen Duncan und Amber erst einmal unabhängig voneinander ein wenig kennen und auch wenn sie beide nicht gerade die komplexesten Charaktere sind, waren sie dennoch recht sympathisch. Vor allem Ambers Ängste waren durchaus verständlich. Seit langer Zeit ist sie es gewohnt für sich selber zu Sorgen und sich auf niemand anderen zu verlassen, sei es finanziell oder emotional. Sie hat Prinzipien, an denen sie festhält und die sie zu einer starken, sympathischen Figur machen.
Die Geschichte selber hält allerdings natürlich keine sonderlich großen Überraschungen parat. Es ist eine süße Liebesgeschichte mit ein wenig Drama, viel Sex und einigen Zankereien, die aber wie gesagt keine wirklichen Wendungen oder Aha-Momente hat. Es ist irgendwie alles sehr einfach gestrickt - und zwar das gesamte Buch. Duncan z.B. wirkt ebenfalls oft sehr einfach, was ihn stellenweise fast ein wenig dämlich wirken lässt. Doch auch die Dialoge und der Schreibstil selbst sind sehr simpel, wodurch sich das Buch zwar superschnell weglesen ließ, was aber auch ein wenig vom Lesespaß genommen hat.
Besonders aufgefallen ist das während den Sexszenen. Die Gespräche zwischen Duncan und Amber waren teilweise fast schon peinlich, während sie miteinander im Bett waren. Im Prinzip haben sie sich die ganze Zeit nur wiederholt und gegenseitig bestätigt. Das lief ungefährt wie folgt ab: "You feel so good." - "You feel so good, too." oder "I want you so bad." - "I want you so bad, too."...ihr versteht was ich meine. Tatsächlich ist es auch ein ganz gutes Beispiel dafür, wie simpel der Schreibstil gehalten ist und mir war das doch recht bald zu nervig.
Überhaupt glaube ich, dass Kelly Jamieson besser gefahren wäre, hätte sie Icing aus der Ich-Perspektive erzählen lassen. Die Geschichte ist ohnehin abwechselnd aus Ambers und Duncans Sicht erzählt und manchmal hat es unheimlich den Lesefluss gestört, dass es aber in der 3. Person geschrieben ist. Zum Teil ist das sicher Gewohnheitssache (der Großteil der Bücher, die ich lese, ist schließlich in der 1. Person geschrieben), zum Teil liegt es aber auch an dem unstimmigen Schreibstil, denn wenn Amber z.B. an ihren Vater denkt, wird er immer als Dad oder Daddy bezeichnet, was sich einfach extrem merkwürdig las - eben so, als sollte es eigentlich in der 1. Person geschrieben sein.

Dennoch war Icing schon eine ganz süße Geschichte, die trotz ihrer Einfachheit unterhaltsam war. Wenn man einfach mal abschalten möchte und dazu etwas Anspruchsloses braucht, dem könnte Icing durchaus gefallen.
Wie alle Bücher der Reihe ist auch Icing übrigens alleinstehend. Man lernt die anderen Charaktere zwar kennen, man kann die Romane aber ohne Probleme getrennt voneinader lesen.

Icing erscheint am 19. April 2016..

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