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24.

Apr 2016

~ND

Wicked Heart

Elissa Holt stand schon immer lieber hinter den Kulissen statt auf der Bühne. Sie ist eine der besten Bühnen-Manager, die es gerade am Broadway gibt und so ist es kein Wunder, dass sie bei einem der meisterwartetsten Stücken dieser Saison dabei sein soll, einer Neuinszenierung von Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung". Die Hauptrollen soll niemand anderes als Hollywoods Traumpaar Liam Quinn und Angel Bell - auch Angeliam genannt - übernehmen, deren Vorzeigebeziehung bereits seit Jahren ständig in allen Klatschzeitungen der Welt ist. Ihre bevorstehende Hochzeit facht den Medienrummel nur noch mehr an und bietet beste Voraussetzungen für einen Erfolg des Theaterstücks.
Doch während alle anderen begeistert von der hochkarätigen Besetzung sind hat Lissa eher gemischte Gefühle. Schließlich kennt sie Liam...und zwar ziemlich gut. Vor 6 Jahren, kurz bevor Liam sein großer Durchbruch gelungen ist, hatten Lissa und Liam eine kurze aber explosive Beziehung, die allerdings ein jähes Ende nahm, als mit Liams Erfolg auch Angel auf der Bildfläche erschienen ist. Lissa ist allerdings nie wirklich über Liam hinweggekommen und weiß, dass sie sich absolut professionell und distanziert verhalten muss, wenn sie die nächsten Wochen mit "Mr Quinn" durchstehen möchte.
Sie hat allerdings nicht damit gerechnet, wie sehr es sie treffen würde, Liam wieder leibhaftig gegenüber zu stehen - oder der Tatsache, dass auch Liam mehr als nur schockiert zu sein scheint, dass Lissa ausgerechnet an diesem Stück beteiligt ist. Bald schon weiß Lissa nicht mehr wo ihr der Kopf steht, denn auf der einen Seite scheinen Angel und Liam wirklich das perfekte Paar zu sein, das sie der Welt tagtäglich zeigen - auf der anderen Seite aber fühlt es sich an, als wäre seit Lissa und Liams Beziehung kein Tag vergangen...und zwar nicht nur von Lissas Seite. Es dauert nicht lange bis die Linien immer mehr verwischen - und ein Skandal alles aufs Spiel setzt, was sich Lissa, Liam und Angel über die Jahre aufgebaut haben...

Nach Bad Romeo / Wohin du auch gehst und Broken Juliet / Ich werde immer bei dir sein, die mich in den letzten beiden Jahren komplett von den Socken gehauen haben, habe ich mich natürlich auch extrem auf Leisa Rayvens neues Buch in dieser Reihe gefreut. Und tatsächlich konnte die Autorin mit Wicked Heart vieles von dem, was mir an den anderen beiden Büchern gefallen hat, wieder einfangen. Trotzdem konnte es nicht ganz mit seinen Vorgängern mithalten.
Zuerst aber zum Positiven: Da sind die Charaktere ganz vorne mit dabei. Elissa ist eine sympathische und starke junge Frau, die genau weiß, was sie will. Sie wohnt gemeinsam mit ihrem besten Freund und Kollegen Josh (der mit seinem großen Mundwerk übrigens ganz schnell mein Lieblingscharakter dieser Geschichte wurde) in einer Wohnung in New York und möchte auch nirgendwo anders hin. Beruflich ist sie genau da, wo sie immer hinwollte. In der Liebe hatte sie allerdings nie besonders viel Glück. Durch ihren Beruf hatte sie schon den ein oder anderen Schauspieler als Freund und das ist nie gut ausgegangen. Liam war nur der letzte in einer Reihe von Beziehungen mit Schauspielern und auch der, der sie am meisten verletzt hat. Es ist also kein Wunder, dass sie daher lieber kurze, unbedeutende Abenteuer ohne Konsequenzen hat. Das ist einfacher und schont ihre Gefühle. Wenn sie ehrlich ist, war Liam aber sowieso der einzige Mann, der sie jemals wirklich packen konnte. Und das ist auch verständlich. Liam ist ebenfalls ein sympathischer Charakter, der viel Charme und Charisma hat, der es einem stellenweise aber nicht so einfach macht. Da die Geschichte ausschließlich aus Lissas Sicht geschrieben ist, bekommen wir nie einen direkten Einblick in seinen Kopf und seine Gefühle, weshalb mir manchmal der Kopf gebrummt hat, weil er Lissa so widersprüchliche Signale gesendet hat. Denn auf der einen Seite hat er die glückliche Beziehung zu Angel, der das ganze Land hinterhertrauern würde, sollte sich ihre Liebe jemals zerschlagen. Auf der anderen Seite ist es aber auch unmöglich nicht zu erkennen, wie sehr ihn das Wiedersehen mit Lissa trifft und dass sie ihm eine Menge bedeutet. Es wäre alles viel einfacher, wenn Angel eine arrogante, eingebildete Diva wäre, aber nein. Sie ist sympathisch, lieb und ernsthaft an der Freundschaft zu Lissa interessiert. Also nur noch ein Grund für Lissa, sich von Liam fernzuhalten, egal wie sehr die Funken zwischen den beiden auch zu sprühen scheinen. Doch natürlich ist ganz in Hollywood-Manier alles ganz anders, als es auf den ersten Blick zu sein scheint...

So sehr ich Lissa und Liam als Charaktere auch mochte, es gab doch einige Szenen in denen sie mich sehr enttäuscht haben. Lissa zum Beispiel lässt sich meiner Meinung nach viel zu schnell wieder in Liams Bann ziehen. Für das, was er ihr vor 6 Jahren angetan hat, hätte er es wirklich verdient, etwas härter arbeiten zu müssen. Doch Lissa empfängt ihn (nach einigem Hin und Her, das eher Pro Forma gewirkt hat) mit offenen Armen. Es gibt einige Momente in denen ich eigentlich mit Wut und einem echten Streit gerechnet hätte, doch selbst wenn Lissa mal wirklich zornig wird, verzeiht sie ihm doch immer sehr schnell. Zu schnell für meinen Geschmack. Ich hätte mir einfach etwas mehr Rückgrat von ihr erhofft.
Auch sonst fand ich die Geschichte um Wicked Heart ein wenig zu vorhersehbar. Es gab keine großen Überraschungen und selbst mit der "große Auflösung" wird wohl jeder Leser ab einem gewissen Punkt schon gerechnet haben.

Trotzdem ist Wicked Heart von Leisa Rayven lesenswert - vor allem für diejenigen, die schon die restlichen Bücher der The Starcrossed Series / Bad Romeo & Broken Juliet Reihe mochten. Denn Leisa Rayvens Schreibstil ist einfach schön und humorvoll und natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit den anderen Charakteren der ersten beiden Bücher. Doch auch für neue Leser ist Wicked Heart etwas, denn auch wenn ihr das gewisse Etwas dieses Mal leider fehlt, ist es dennoch eine sympathische und romantische Geschichte, die zu unterhalten weiß und problemlos alleinstehend gelesen werden kann.

Wicked Heart erscheint am 3. Mai 2016.

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23.

Apr 2016

~nef

Die Inselfrauen

Tags: Frauen
Cover Die Inselfrauen

Borkum 1967: Nina verbringt den Sommer auf der beschaulichen Nordseeinsel aus Aushilfe in der Pension 'Bi Theda'. Gemeinsam mit ihrer Freundin Daggy macht sie in ihrer Freizeit den Strand unsicher und lernt dabei den Fischersohn Klaas kennen. Beinahe augenblicklich verliebt sie sich in ihn und weiß doch, dass ihre Liebe keine Chance hat, schließlich will Nina bald in Göttingen studieren und Klaas wird weiter bei seinem Vater arbeiten.
Aber der Sommer ist noch lang und die Gefühle, die sie für Klaas empfindet wecken ganz neue Empfindungen in ihr.
Aber Klaas ist nicht nur ein liebenswerter Kerl mit schönen Augen und zärtlichen Händen, er ist auch ein Musiker im Herzen und verarbeitet seine Gefühle für Nina in einem ganz besonderen Stück.

Borkum 2010: Nina ist wieder auf Borkum, dieses Mal allerdings nicht als Aushilfe, sondern als Kurgast. Ihr Leben gleicht einer Achterbahn und ihr Körper hat die Reißleine gezogen - Burnout. Auf Borkum soll sie sich nun erholen, wieder zu sich selbst finden um dann im Herbst eine neue Stelle anzutreten.
Zurück in der Pension 'Bi Theda' kommen allerdings nicht nur positive Gedanken auf. Nina erinnert sich an den schicksalhaften Sommer gut 40 Jahre zuvor und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Vieles hat sich verändert auf Borkum und doch ist es immer noch das selbe.
Gemeinsam mit ihrer Nichte Rosalie, die auf Borkum Tant' Theda hilft und nebenbei ihre Abschlussarbeit schreiben soll, findet sie eine Aufgabe.

Aber die Idylle ist trügerisch. Theda ist inzwischen 79 und fühlt sich langsam nicht mehr in der Lage die Pension allein zu führen. Ihr Mann ist lange tot, ihre Kinder leben weit weg auf dem Festland. So steht der Plan, die Pension zu verkaufen und zu ihrer Tochter Alke zu ziehen. Für Rosalie ein Unding - Borkum ohne die Pension und Theda? Das geht doch nicht. Doch wie sollen sie ihr helfen? Auch Nina ist betrübt, kann Theda aber auch verstehen.

Rosalie weiß nicht so richtig was sie im Leben will. Ihr Lehramtsstudium ist beinahe beendet und sie weiß bereits jetzt, dass sie damit nicht glücklich wird. Sie wünscht sich eine Familie, doch ihr Verlobter Fabian arbeitet gerade in China. Alles andere als eine gute Voraussetzung.
Und dann ist da ja noch David und der One-Night-Stand.

Die Hauptrolle in Die Inselfrauen spielen drei Generationen Frauen auf Borkum. Zum einen die Pensionswirtin Theda, die ihr Leben lang auf Borkum gearbeitet und gelebt hat; dann die junge Rosalie, die mit Borkum immer Freiheit verbindet und Nina, die nach schwerer Krankheit zurück ins Leben finden muss.
Alle drei haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und gehen verschieden an die Sache ran.

Der Roman spielt in zwei Zeitebenen - einmal 1967 und einmal 2010 auf Borkum. Der Leser erfährt immer wieder Bruchstücke aus Ninas Vergangenheit, die Rosalie geschickt aus ihrer Tante heraus kitzelt. So kommt ihre Liebe mit Klaas ans Licht und man steuert immer wieder ein Stückchen mehr dem eigentlichen Showdown entgegen.
Die Charaktere sind teilweise stark schwarz/weiß gestrickt. So ist der Verlobte Fabian eigentlich von Anfang an eine Anti-Person, das empfand ich als ungerecht. Während man Rosalie und Nina immer nur wohlwollend begegnet.

Für mich war relativ schnell klar, wie dieses Buch enden wird und leider gab es auch keine überraschenden Wendungen mehr. Somit war es mir zu vorhersehbar, als dass es mich richtig fesseln konnte.
Das Ende entsprach dann auch in jedem Punkt meinen Erwartungen.

Nach den vorherigen Romanen Die Glücksbäckerin von Long Island und Die Lilie von Bela Vista habe ich mehr Tiefgang erwartet. Einzig die eingestreuten Berichte über Borkumer Frauen, die in Rosalies Arbeit vorkamen, haben einen Hauch Geschichtliches einfließen lassen.
Für mich das bisher schwächst Buch der Autorin. Schade.

Einen lieben Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar und an das Team von [http://www.leserunden.de leserunden.de] für die aufschlussreiche Leserunde.

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17.

Apr 2016

~ND

Broken

Endlich, nach langem Suchen und einigen Rückschlägen, ist es dem 27-jährigen Theodor gelungen, seinen Traumjob an Land zu ziehen. Zumindest fast. Er arbeitet wenigstens schon mal in der richtigen Branche, denn Holden House ist eines der größten Verlagshäuser Englands und Theo hofft, sich mit der Zeit von seinem niederen Bürojob hochzuarbeiten. Denn Theo liebt Bücher. Er ist leidenschaftlicher Leser, schreibt aber auch selbst und hat sich schon immer gewünscht bei einem Verlag zu arbeiten. Deshalb möchte er auch auf keinen Fall irgendetwas tun, das seinen Job aufs Spiel setzen könnte.
Doch genau das scheint jetzt passiert zu sein, als er nach seiner ersten Arbeitswoche am Montag wieder ins Büro kommt und feststellen muss, dass der dominante Mann, mit dem er eine kurze heiße aber leider auch sehr anonyme Begegnung in einem Club an diesem Wochenende hatte, niemand anderes ist, als James Holden, Erbe und CEO von Holden House. Theo hat sich sowieso schon schrecklich wegen diesem Ausrutscher gefühlt, denn bedeutungslose Eskapaden sind eigentlich gar nicht seine Sache. Als er auch noch herausfindet, dass James berüchtigt dafür ist, jeden seiner neuen Angestellten, der willig ist, ins Bett zu kriegen, ist Theo angewidert. Auf keinen Fall wird er diesen Fehler noch einmal machen und sich von seinem arroganten, anmaßenden Boss überrumpeln lassen.

James hat keine Ahnung, wieso er den jungen Mann, dem er am letzten Wochenende nur so kurz begegnet ist, nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Als er sich allerdings ein paar Tage später als einer seiner Angestellten entpuppt, denkt James gar nicht daran, sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen. Er ist es schließlich gewohnt sich zu nehmen, was er will und was er will, ist Sex. Wenn er ehrlich mit sich ist, braucht er ihn sogar. Denn Sex ist eines der wenigen Dinge, die James dabei helfen, die Stimme in seinem Kopf verstummen zu lassen. Die Stimme, die ihm immer wieder sagt, dass er ein Versager ist, der nichts wert ist und ohne den alle besser dran wären...
Doch Theodor scheint kein Interesse an einer Wiederholung ihrer Begegnung zu haben und je mehr sich James um ihn bemüht, umso mehr stellt er fest, das ihm wirklich etwas an dem jungen Mann liegt - und er weiß, dass es Theo genauso geht. Doch James weiß auch, dass er sich genau deshalb von ihm fernhalten sollte, wenn er nicht auch noch Theos Leben zerstören will, schließlich ist er der letzte, der es verdient sich mit jemandem wie James herumschlagen zu müssen. Jemandem, der so fordernd ist. Arrogant. Kompliziert.
Und gebrochen.

Broken von Nicola Haken war ein Buch, das mich wirklich manchmal an den Rand der Verzweiflung getrieben hat - aber auf die bestmögliche Art, denn diese Geschichte geht wirklich unter die Haut.
Dabei fängt alles eigentlich erst mal ganz harmlos an. James und Theo lernen sich in einem Club kennen und nach ihrem unverhofften Wiedersehen in ihrem Unternehmen treffen sie immer wieder aufeinander, unter anderem auch deswegen, weil James sich einfach nicht fernhalten zu können scheint. Bis hierhin ist die Geschichte eigentlich noch relativ banal, doch man merkt auch hier auf den ersten Seiten schon, dass mit James irgendetwas nicht stimmt. Gegen seinen Willen ist Theo fasziniert von James und ihm fallen jede Menge Eigenschaften an ihm auf, die er sich nicht so richtig erklären kann. Im einen Moment ist er freundlich und charmant - eine Seite die er nur Theo zu zeigen scheint, wie dieser bald feststellen muss - und im nächsten ist er distanziert und abweisend. Er scheint sein wahres Ich mit allen Mitteln verstecken zu wollen und Theo bekommt das Gefühl nicht los, dass unter James cooler und kontrollierter Fassade etwas brodelt. Etwas, das ihm große Sorgen macht.
Und da liegt er natürlich vollkommen richtig, denn sobald man die Kapitel aus James Sicht zu lesen bekommt, wird klar, dass es ihm nicht gut geht. James wurden schon vor langer Zeit alle möglichen Krankheiten diagnostiziert, allen voran Depressionen und einer bipolaren Störung...mit suizidalen Tendenzen.
Nicola Haken hat auf sehr feinfühlige und zumindest zu Beginn ziemlich unterschwellige Art James Krankheit und seinen mentalen Zustand beschrieben. Je weiter die Geschichte fortschritt, umso beklemmender wurden die Kapitel aus seiner Sicht. Genau das hat Broken aber so besonders gemacht, denn man ist als Leser wirklich hautnah mit dabei, wie James sich immer tiefer in seiner Abwärtsspirale nach unten bewegt und einfach keine Hilfe zulässt. Es war faszinierend und zugleich schrecklich zu sehen, wie verzerrt James Weltanschauung wird, je mehr er seiner Depression verfällt. Kein Wunder also, dass dieses Buch eine absolute Achterbahn der Gefühle ist, das aber wirklich jede Sekunde wert ist. Es bietet einen sehr realistischen und tragischen Einblick in das Leben und Überleben mit so einer Krankheit, der entmutigenden Erkenntnis, dass sie niemals wirklich zu besiegen ist und was es bedeutet, ans Ende seiner Kräfte zu gelangen.

Trotzdem hat Broken auch wirklich schöne, leichte und romantische Momente, die das Buch perfekt abrunden und nicht zu schwer werden lassen. Dennoch sollte jedem Leser, der Broken lesen will klar sein, dass Nicola Haken in vielen Momenten nichts hinterm Berg hält und wer Probleme mit einer doch sehr drastischen Beschreibung von bzw. Gedanken zu Selbstverletzung, Selbstmord und natürlich psychischen Erkrankungen hat, dem könnte diese Geschichte schnell zu viel werden.
Allen anderen kann ich Broken von Nicola Haken aber wirklich nur wärmstens empfehlen.

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14.

Apr 2016

~nef

Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hall

Cover Black Rabbit Hall deutsch

Black Rabbit Hall 1968: Die Familie Alton verbringt jedes Jahr die Ferien auf ihrem Anwesen in Cornwall. Die Zwillinge Amber und Toby, Barney und die kleine Kitty lieben das große Haus nicht weniger als das riesige Grundstück, das einen Wald beinhaltet. Hier können sie nach Herzenslust toben, während sich ihre Eltern Nancy und Hugo um die Belange des Hauses kümmern.
Das Leben auf Black Rabbit Hall ist unbeschwert für die Kinder der Familie und so verwundert es auch nicht, dass immer eines gerade irgendwo unterwegs ist.
Als ein Sturm aufzieht sitzen Amber, Kitty und bald auch Toby in der gemütlichen Küche - nur Barney fehlt. Draußen peitscht der Regen nieder und der Nachmittag ist düster. Nancy macht sich auf ihrem Lieblingspferd Knight auf die Suche nach ihrem jüngsten Sohn und wird im Wald fündig. Barney denkt jedoch gar nicht daran mit zurück zu kommen, ohne das seine Mutter ihn fangen muss. Da geschieht etwas Schreckliches - Knight erschreckt vor einem nahen Donner und scheut. Nancy verliert das Gleichgewicht und fällt.

Cornwall über 30 Jahre später: Lorna Smith und ihr Verlobter Jon sind auf der Suche nach einer ganz besonderen Hochzeitslocation. Seit ihrer Jugend zieht sie Cornwall magisch an und so möchte sie auch unbedingt hier ihre Hochzeit feiern. Bisher waren alle Häuser entweder nicht passend oder aber viel zu teuer. Und eigentlich sucht sie auch nur das eine von den Fotos.
Von ihr und ihrer Mutter gibt es Fotos aus früheren Urlauben in Cornwall, die sie beide vor der Einfahrt zu einem wunderschönen alten Gebäude zeigt. Leider weiß sie nicht wo es genau liegt. Im Internet gibt es nur eine einfache Website die aussagt, dass man Pencraw Hall für eine Hochzeit mieten kann.
Jon vergeht langsam die Lust durch die Landschaft zu fahren doch Lorna überredet sie noch einen letzten Versuch zu wagen und sie werden fündig.
Kaum steht Lorna in der riesigen Eingangshalle und bestaunt die wunderschöne Treppe fühlt sie sich geborgen. Es kommt ihr so vor, als wäre sie angekommen und während sie einen romantischen Blick für die Dinge hat, sieht Jon vor allem den Zerfall.

Da sie schon spät dran sind und unbedingt zurück ins B&B müssen, führt Dill Lorna allein durch einige Räume. Dabei kommt sie an einem verlassenen Kinderzimmer vorbei. Spielzeug liegt auf dem Boden als warte es auf die Rückkehr seiner Besitzer. Lorna hat ein merkwürdiges Gefühl und wüsste so gern was sich wohl dahinter verbirgt.
Mrs. Alton ist eine kühle Person die Lorna in mit ihrem stechenden Blick zu durchdringen scheint und doch lädt sie Lorna ein noch einmal wieder zu kommen und auf Prencaw Hall zu bleiben um sich ein genaues Bild des Anwesen zu machen. Jon ist überhaupt nicht begeistert und doch kann Lorna nicht widerstehen. Sie sagt zu und fährt schon wenig später wieder nach Cornwall.
Das komische Gefühl der Verbundenheit wird immer stärker und Lorna beginnt sich für die Geschichte zu interessieren, nichts ahnend, dass sich ihr Leben für immer ändern wird.

Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hall ist der Debütroman der Autorin Eve Chase und entführt den Leser ins launische Cornwall. Das Buch hat zwei Hauptchraktere: Lorna und Amber. Ambers Zeitschiene um 1968 umfasst den größeren Bereich des Buches. Die Abschnitte sind in der Ich-Form geschrieben und im normalen Textbild gefasst. Lornas Geschichte wird in der dritten Person erzählt, zudem haben diese Abschnitte ein anderes Druckbild.
Obwohl Amber noch ein Teenager ist, konnte ich mich auf Grund ihrer Art besser mit ihr identifizieren, sie ist präsenter.

Die Geschichte um Black Rabbit Hall, die Geschwister Alton und Lorna ist durchaus interessant zu lesen, jedoch völlig vorhersehbar. Sobald ein Ereignis angedeutet wird, ist dem Leser klar was als nächstes passieren wird. So baut sich leider keinerlei Spannung auf und die Geschichte läuft konstant ihrem Ende entgegen.
Gerade zu Beginn des Buches gibt es Übersetzungs- und Formatierungsfehler, hier sollte bei einer neuen Auflage noch einmal drüber geschaut werden.

Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hall ist eine nette Geschichte über Amber und Lorna die jedoch ihre Längen hat.

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12.

Apr 2016

~nef

Der Ritter der Könige

Tags: Historie
Cover Der Ritter der Könige

Wales 1145: Maurice de Prendergast ist, wie viele andere junge Männer auch, im Haushalt des Constable of Pembroke um die Ausbildung zum Knappen zu absolvieren. Der junge Maurice arbeitet hart um seinem Ausbilder gerecht zu werden, doch das ist alles andere als einfach. Der Constable ist ein harter Mann, der mit all seinen Schützlingen nicht sanft umgeht.
Nicht nur der Constable macht dem jungen Maurice und seinem besten Freund Meilyr das Leben schwer, auch die Brüder Griffin und Ramond schikanieren ihn wo sie nur können. Als eines Tages Raymond in den Fluss fällt ist der neue der Runde, Richard de Clare, der Erste, der sich aufs Pferd schwingt um ihm zu helfen. Der Sohn des Lords ist ein dürrer und stiller Zeitgenosse, der das Herz an der richtigen Stelle hat. Gemeinsam mit Maurice und Meilyr schaffen sie es den dicken Raymond aus dem Fluss zu ziehen, dabei wäre es um ihn wirklich nicht schade gewesen. Zu allem Überfluss dankt keiner der Brüder es den Jungs, im Gegenteil. Sie tun gerade so, als hätte Maurice Raymond lieber ersaufen lassen.

Raymond ist jung, naiv und total auf seinen Bruder fixiert. So bringt alles appellieren an seinen Verstand nichts, er entwickelt einen regelrechten Hass auf Maurice.
Am Hof von Maurice FitzGerald und seiner Frau Alice de Montgomery lernt Maurice die geheimnisvolle Niah kennen. Sie ist jung, hübsch und immer an der Seite von Lady Alice zu finden. Das Niah anders ist als andere Mägde und Zofen ist ihm sofort klar. Lady Alice steht kurz vor der Niederkunft und es gibt Komplikationen. Niah hilft auf ihre eigene Art und wird dafür scharf angegangen.
Niah soll an einen anderen Ort gebracht werden und Maurice fürchtet das Schlimmste. Wird er sie je wiedersehen? Wo kommt sie hin? Halten sich die Ritter von ihr fern?
Sein Eingreifen endet für ihn in einer Art Gefängniszelle. Lange bleibt er nicht alleine, denn die Brüder sehen ihre Chance gekommen und richten ihn übel zu.
Als dann auch noch Feuer ausbricht scheint Maurice Ende besiegelt.

Jahre später ist aus dem jungen Knappen ein Ritter geworden der von dieser schrecklichen Nacht grausam gezeichnet ist. An seiner Seite immer Richard de Clare, so dass es für ihn keine Frage ist, seinem Freund zu folgen und nach dessen Aufstieg zum Lord in seinen Dienst zu treten.
Doch das ist erst der Anfang für Maurice Reise. Als sein eigener Vater sein Land an den Sohn abtritt hat er plötzlich für einen eigenen Haushalt sorgen. Und dann ist da noch Elizabeth, während Maurice Gedanken sich um eine ganz andere Frau drehen.
Maurice erhält allerdings nicht viel Gelegenheit zu grübeln, immer wieder zieht er an der Seite seines Freundes Richard in den Kampf und verliert dabei beinahe den Blick für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Der Ritter der Könige ist der dritte Band der Wales-Reihe und zum ersten Mal schreibt Sabrina Qunaj aus Sicht eines männlichen Protagonisten.
Wie auch schon die anderen Bände zuvor sind die historischen Fakten gut und aufwendig recherchiert. Man erlebt ein wenig Geschichtsunterricht in mitreißender Form.
Wie auch zuvor enthält das Buch eine Karte und einen Stammbaum. Zudem ein Personenregister mit Anmerkungen ob es sich dabei um eine historisch belegte Person handelt oder einen fiktiven Charakter.

Maurice de Prendergast ist eine historisch belegte Figur und er galt als äußerst ritterlich. Ein Gentleman der frühen Stunde so zu sagen. Oftmals habe ich mich in bestimmten Situationen gefragt, warum er ausgerechnet so reagiert und nicht ein wenig egoistischer. Denn gerade seine Freundschaft zu Richard de Clare ist etwas speziell. Ich habe mir so manches Mal gewünscht, er möge auf den Tisch hauen, aber so war er offenbar nicht.
Insgesamt fehlt der Figur ein wenig Pfeffer.
Aus dem Grund ist dieser Band bisher der schwächste Teil der Reihe, da die anderen beiden Hauptcharaktere mehr Ecken und Kanten hatten. Da war mehr Spannung drin.

Maurice ist eine sehr sympathische Figur. Er ist von Herzen gut, hilft wann immer er kann und ist immer zur Stelle wenn er gebraucht wird. Sein Ehrgefühl hat ihn bekannt gemacht und im 12 Jahrhundert wünschte man sich sicherlich häufiger solch einen Ritter.
Die anderen Charaktere gefielen mir zum Teil besser, so hat es mir besonders ein irischer Clanführer angetan.

Sabrina Qunaj hat bereits verlauten lassen, dass es einen vierten Teil der Reihe geben wird und ich bin sehr gespannt wer dann die Hauptrolle spielen wird. Wieder eine Frau? Oder noch mal ein Mann? Ich freue mich jedenfalls schon auf das Buch, denn mit ihrer Art zu schreiben macht der Ausflug in die Vergangenheit besonders viel Spaß.

Einen ganz lieben Dank an den Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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