Rezensionen
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23.Apr 2016 |
~nef
Die Inselfrauenvon Sylvia Lott
Tags:
Frauen
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Borkum 1967: Nina verbringt den Sommer auf der beschaulichen Nordseeinsel aus Aushilfe in der Pension 'Bi Theda'. Gemeinsam mit ihrer Freundin Daggy macht sie in ihrer Freizeit den Strand unsicher und lernt dabei den Fischersohn Klaas kennen. Beinahe augenblicklich verliebt sie sich in ihn und weiß doch, dass ihre Liebe keine Chance hat, schließlich will Nina bald in Göttingen studieren und Klaas wird weiter bei seinem Vater arbeiten.
Aber der Sommer ist noch lang und die Gefühle, die sie für Klaas empfindet wecken ganz neue Empfindungen in ihr.
Aber Klaas ist nicht nur ein liebenswerter Kerl mit schönen Augen und zärtlichen Händen, er ist auch ein Musiker im Herzen und verarbeitet seine Gefühle für Nina in einem ganz besonderen Stück.
Borkum 2010: Nina ist wieder auf Borkum, dieses Mal allerdings nicht als Aushilfe, sondern als Kurgast. Ihr Leben gleicht einer Achterbahn und ihr Körper hat die Reißleine gezogen - Burnout. Auf Borkum soll sie sich nun erholen, wieder zu sich selbst finden um dann im Herbst eine neue Stelle anzutreten.
Zurück in der Pension 'Bi Theda' kommen allerdings nicht nur positive Gedanken auf. Nina erinnert sich an den schicksalhaften Sommer gut 40 Jahre zuvor und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Vieles hat sich verändert auf Borkum und doch ist es immer noch das selbe.
Gemeinsam mit ihrer Nichte Rosalie, die auf Borkum Tant' Theda hilft und nebenbei ihre Abschlussarbeit schreiben soll, findet sie eine Aufgabe.
Aber die Idylle ist trügerisch. Theda ist inzwischen 79 und fühlt sich langsam nicht mehr in der Lage die Pension allein zu führen. Ihr Mann ist lange tot, ihre Kinder leben weit weg auf dem Festland. So steht der Plan, die Pension zu verkaufen und zu ihrer Tochter Alke zu ziehen. Für Rosalie ein Unding - Borkum ohne die Pension und Theda? Das geht doch nicht. Doch wie sollen sie ihr helfen? Auch Nina ist betrübt, kann Theda aber auch verstehen.
Rosalie weiß nicht so richtig was sie im Leben will. Ihr Lehramtsstudium ist beinahe beendet und sie weiß bereits jetzt, dass sie damit nicht glücklich wird. Sie wünscht sich eine Familie, doch ihr Verlobter Fabian arbeitet gerade in China. Alles andere als eine gute Voraussetzung.
Und dann ist da ja noch David und der One-Night-Stand.
Die Hauptrolle in Die Inselfrauen spielen drei Generationen Frauen auf Borkum. Zum einen die Pensionswirtin Theda, die ihr Leben lang auf Borkum gearbeitet und gelebt hat; dann die junge Rosalie, die mit Borkum immer Freiheit verbindet und Nina, die nach schwerer Krankheit zurück ins Leben finden muss.
Alle drei haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und gehen verschieden an die Sache ran.
Der Roman spielt in zwei Zeitebenen - einmal 1967 und einmal 2010 auf Borkum. Der Leser erfährt immer wieder Bruchstücke aus Ninas Vergangenheit, die Rosalie geschickt aus ihrer Tante heraus kitzelt. So kommt ihre Liebe mit Klaas ans Licht und man steuert immer wieder ein Stückchen mehr dem eigentlichen Showdown entgegen.
Die Charaktere sind teilweise stark schwarz/weiß gestrickt. So ist der Verlobte Fabian eigentlich von Anfang an eine Anti-Person, das empfand ich als ungerecht. Während man Rosalie und Nina immer nur wohlwollend begegnet.
Für mich war relativ schnell klar, wie dieses Buch enden wird und leider gab es auch keine überraschenden Wendungen mehr. Somit war es mir zu vorhersehbar, als dass es mich richtig fesseln konnte.
Das Ende entsprach dann auch in jedem Punkt meinen Erwartungen.
Nach den vorherigen Romanen Die Glücksbäckerin von Long Island und Die Lilie von Bela Vista habe ich mehr Tiefgang erwartet. Einzig die eingestreuten Berichte über Borkumer Frauen, die in Rosalies Arbeit vorkamen, haben einen Hauch Geschichtliches einfließen lassen.
Für mich das bisher schwächst Buch der Autorin. Schade.
Einen lieben Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar und an das Team von [http://www.leserunden.de leserunden.de] für die aufschlussreiche Leserunde.
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17.Apr 2016 |
Brokenvon Nicola Haken
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Endlich, nach langem Suchen und einigen Rückschlägen, ist es dem 27-jährigen Theodor gelungen, seinen Traumjob an Land zu ziehen. Zumindest fast. Er arbeitet wenigstens schon mal in der richtigen Branche, denn Holden House ist eines der größten Verlagshäuser Englands und Theo hofft, sich mit der Zeit von seinem niederen Bürojob hochzuarbeiten. Denn Theo liebt Bücher. Er ist leidenschaftlicher Leser, schreibt aber auch selbst und hat sich schon immer gewünscht bei einem Verlag zu arbeiten. Deshalb möchte er auch auf keinen Fall irgendetwas tun, das seinen Job aufs Spiel setzen könnte.
Doch genau das scheint jetzt passiert zu sein, als er nach seiner ersten Arbeitswoche am Montag wieder ins Büro kommt und feststellen muss, dass der dominante Mann, mit dem er eine kurze heiße aber leider auch sehr anonyme Begegnung in einem Club an diesem Wochenende hatte, niemand anderes ist, als James Holden, Erbe und CEO von Holden House. Theo hat sich sowieso schon schrecklich wegen diesem Ausrutscher gefühlt, denn bedeutungslose Eskapaden sind eigentlich gar nicht seine Sache. Als er auch noch herausfindet, dass James berüchtigt dafür ist, jeden seiner neuen Angestellten, der willig ist, ins Bett zu kriegen, ist Theo angewidert. Auf keinen Fall wird er diesen Fehler noch einmal machen und sich von seinem arroganten, anmaßenden Boss überrumpeln lassen.
James hat keine Ahnung, wieso er den jungen Mann, dem er am letzten Wochenende nur so kurz begegnet ist, nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Als er sich allerdings ein paar Tage später als einer seiner Angestellten entpuppt, denkt James gar nicht daran, sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen. Er ist es schließlich gewohnt sich zu nehmen, was er will und was er will, ist Sex. Wenn er ehrlich mit sich ist, braucht er ihn sogar. Denn Sex ist eines der wenigen Dinge, die James dabei helfen, die Stimme in seinem Kopf verstummen zu lassen. Die Stimme, die ihm immer wieder sagt, dass er ein Versager ist, der nichts wert ist und ohne den alle besser dran wären...
Doch Theodor scheint kein Interesse an einer Wiederholung ihrer Begegnung zu haben und je mehr sich James um ihn bemüht, umso mehr stellt er fest, das ihm wirklich etwas an dem jungen Mann liegt - und er weiß, dass es Theo genauso geht. Doch James weiß auch, dass er sich genau deshalb von ihm fernhalten sollte, wenn er nicht auch noch Theos Leben zerstören will, schließlich ist er der letzte, der es verdient sich mit jemandem wie James herumschlagen zu müssen. Jemandem, der so fordernd ist. Arrogant. Kompliziert.
Und gebrochen.
Broken von Nicola Haken war ein Buch, das mich wirklich manchmal an den Rand der Verzweiflung getrieben hat - aber auf die bestmögliche Art, denn diese Geschichte geht wirklich unter die Haut.
Dabei fängt alles eigentlich erst mal ganz harmlos an. James und Theo lernen sich in einem Club kennen und nach ihrem unverhofften Wiedersehen in ihrem Unternehmen treffen sie immer wieder aufeinander, unter anderem auch deswegen, weil James sich einfach nicht fernhalten zu können scheint. Bis hierhin ist die Geschichte eigentlich noch relativ banal, doch man merkt auch hier auf den ersten Seiten schon, dass mit James irgendetwas nicht stimmt. Gegen seinen Willen ist Theo fasziniert von James und ihm fallen jede Menge Eigenschaften an ihm auf, die er sich nicht so richtig erklären kann. Im einen Moment ist er freundlich und charmant - eine Seite die er nur Theo zu zeigen scheint, wie dieser bald feststellen muss - und im nächsten ist er distanziert und abweisend. Er scheint sein wahres Ich mit allen Mitteln verstecken zu wollen und Theo bekommt das Gefühl nicht los, dass unter James cooler und kontrollierter Fassade etwas brodelt. Etwas, das ihm große Sorgen macht.
Und da liegt er natürlich vollkommen richtig, denn sobald man die Kapitel aus James Sicht zu lesen bekommt, wird klar, dass es ihm nicht gut geht. James wurden schon vor langer Zeit alle möglichen Krankheiten diagnostiziert, allen voran Depressionen und einer bipolaren Störung...mit suizidalen Tendenzen.
Nicola Haken hat auf sehr feinfühlige und zumindest zu Beginn ziemlich unterschwellige Art James Krankheit und seinen mentalen Zustand beschrieben. Je weiter die Geschichte fortschritt, umso beklemmender wurden die Kapitel aus seiner Sicht. Genau das hat Broken aber so besonders gemacht, denn man ist als Leser wirklich hautnah mit dabei, wie James sich immer tiefer in seiner Abwärtsspirale nach unten bewegt und einfach keine Hilfe zulässt. Es war faszinierend und zugleich schrecklich zu sehen, wie verzerrt James Weltanschauung wird, je mehr er seiner Depression verfällt. Kein Wunder also, dass dieses Buch eine absolute Achterbahn der Gefühle ist, das aber wirklich jede Sekunde wert ist. Es bietet einen sehr realistischen und tragischen Einblick in das Leben und Überleben mit so einer Krankheit, der entmutigenden Erkenntnis, dass sie niemals wirklich zu besiegen ist und was es bedeutet, ans Ende seiner Kräfte zu gelangen.
Trotzdem hat Broken auch wirklich schöne, leichte und romantische Momente, die das Buch perfekt abrunden und nicht zu schwer werden lassen. Dennoch sollte jedem Leser, der Broken lesen will klar sein, dass Nicola Haken in vielen Momenten nichts hinterm Berg hält und wer Probleme mit einer doch sehr drastischen Beschreibung von bzw. Gedanken zu Selbstverletzung, Selbstmord und natürlich psychischen Erkrankungen hat, dem könnte diese Geschichte schnell zu viel werden.
Allen anderen kann ich Broken von Nicola Haken aber wirklich nur wärmstens empfehlen.
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14.Apr 2016 |
~nef
Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hallvon Eve Chase
Tags:
Gesellschaft, Leben
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Black Rabbit Hall 1968: Die Familie Alton verbringt jedes Jahr die Ferien auf ihrem Anwesen in Cornwall. Die Zwillinge Amber und Toby, Barney und die kleine Kitty lieben das große Haus nicht weniger als das riesige Grundstück, das einen Wald beinhaltet. Hier können sie nach Herzenslust toben, während sich ihre Eltern Nancy und Hugo um die Belange des Hauses kümmern.
Das Leben auf Black Rabbit Hall ist unbeschwert für die Kinder der Familie und so verwundert es auch nicht, dass immer eines gerade irgendwo unterwegs ist.
Als ein Sturm aufzieht sitzen Amber, Kitty und bald auch Toby in der gemütlichen Küche - nur Barney fehlt. Draußen peitscht der Regen nieder und der Nachmittag ist düster. Nancy macht sich auf ihrem Lieblingspferd Knight auf die Suche nach ihrem jüngsten Sohn und wird im Wald fündig. Barney denkt jedoch gar nicht daran mit zurück zu kommen, ohne das seine Mutter ihn fangen muss. Da geschieht etwas Schreckliches - Knight erschreckt vor einem nahen Donner und scheut. Nancy verliert das Gleichgewicht und fällt.
Cornwall über 30 Jahre später: Lorna Smith und ihr Verlobter Jon sind auf der Suche nach einer ganz besonderen Hochzeitslocation. Seit ihrer Jugend zieht sie Cornwall magisch an und so möchte sie auch unbedingt hier ihre Hochzeit feiern. Bisher waren alle Häuser entweder nicht passend oder aber viel zu teuer. Und eigentlich sucht sie auch nur das eine von den Fotos.
Von ihr und ihrer Mutter gibt es Fotos aus früheren Urlauben in Cornwall, die sie beide vor der Einfahrt zu einem wunderschönen alten Gebäude zeigt. Leider weiß sie nicht wo es genau liegt. Im Internet gibt es nur eine einfache Website die aussagt, dass man Pencraw Hall für eine Hochzeit mieten kann.
Jon vergeht langsam die Lust durch die Landschaft zu fahren doch Lorna überredet sie noch einen letzten Versuch zu wagen und sie werden fündig.
Kaum steht Lorna in der riesigen Eingangshalle und bestaunt die wunderschöne Treppe fühlt sie sich geborgen. Es kommt ihr so vor, als wäre sie angekommen und während sie einen romantischen Blick für die Dinge hat, sieht Jon vor allem den Zerfall.
Da sie schon spät dran sind und unbedingt zurück ins B&B müssen, führt Dill Lorna allein durch einige Räume. Dabei kommt sie an einem verlassenen Kinderzimmer vorbei. Spielzeug liegt auf dem Boden als warte es auf die Rückkehr seiner Besitzer. Lorna hat ein merkwürdiges Gefühl und wüsste so gern was sich wohl dahinter verbirgt.
Mrs. Alton ist eine kühle Person die Lorna in mit ihrem stechenden Blick zu durchdringen scheint und doch lädt sie Lorna ein noch einmal wieder zu kommen und auf Prencaw Hall zu bleiben um sich ein genaues Bild des Anwesen zu machen. Jon ist überhaupt nicht begeistert und doch kann Lorna nicht widerstehen. Sie sagt zu und fährt schon wenig später wieder nach Cornwall.
Das komische Gefühl der Verbundenheit wird immer stärker und Lorna beginnt sich für die Geschichte zu interessieren, nichts ahnend, dass sich ihr Leben für immer ändern wird.
Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hall ist der Debütroman der Autorin Eve Chase und entführt den Leser ins launische Cornwall. Das Buch hat zwei Hauptchraktere: Lorna und Amber. Ambers Zeitschiene um 1968 umfasst den größeren Bereich des Buches. Die Abschnitte sind in der Ich-Form geschrieben und im normalen Textbild gefasst. Lornas Geschichte wird in der dritten Person erzählt, zudem haben diese Abschnitte ein anderes Druckbild.
Obwohl Amber noch ein Teenager ist, konnte ich mich auf Grund ihrer Art besser mit ihr identifizieren, sie ist präsenter.
Die Geschichte um Black Rabbit Hall, die Geschwister Alton und Lorna ist durchaus interessant zu lesen, jedoch völlig vorhersehbar. Sobald ein Ereignis angedeutet wird, ist dem Leser klar was als nächstes passieren wird. So baut sich leider keinerlei Spannung auf und die Geschichte läuft konstant ihrem Ende entgegen.
Gerade zu Beginn des Buches gibt es Übersetzungs- und Formatierungsfehler, hier sollte bei einer neuen Auflage noch einmal drüber geschaut werden.
Black Rabbit Hall / Black Rabbit Hall ist eine nette Geschichte über Amber und Lorna die jedoch ihre Längen hat.
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12.Apr 2016 |
~nef
Der Ritter der Königevon Sabrina Qunaj
Wales #3
Tags:
Historie
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Wales 1145: Maurice de Prendergast ist, wie viele andere junge Männer auch, im Haushalt des Constable of Pembroke um die Ausbildung zum Knappen zu absolvieren. Der junge Maurice arbeitet hart um seinem Ausbilder gerecht zu werden, doch das ist alles andere als einfach. Der Constable ist ein harter Mann, der mit all seinen Schützlingen nicht sanft umgeht.
Nicht nur der Constable macht dem jungen Maurice und seinem besten Freund Meilyr das Leben schwer, auch die Brüder Griffin und Ramond schikanieren ihn wo sie nur können. Als eines Tages Raymond in den Fluss fällt ist der neue der Runde, Richard de Clare, der Erste, der sich aufs Pferd schwingt um ihm zu helfen. Der Sohn des Lords ist ein dürrer und stiller Zeitgenosse, der das Herz an der richtigen Stelle hat. Gemeinsam mit Maurice und Meilyr schaffen sie es den dicken Raymond aus dem Fluss zu ziehen, dabei wäre es um ihn wirklich nicht schade gewesen. Zu allem Überfluss dankt keiner der Brüder es den Jungs, im Gegenteil. Sie tun gerade so, als hätte Maurice Raymond lieber ersaufen lassen.
Raymond ist jung, naiv und total auf seinen Bruder fixiert. So bringt alles appellieren an seinen Verstand nichts, er entwickelt einen regelrechten Hass auf Maurice.
Am Hof von Maurice FitzGerald und seiner Frau Alice de Montgomery lernt Maurice die geheimnisvolle Niah kennen. Sie ist jung, hübsch und immer an der Seite von Lady Alice zu finden. Das Niah anders ist als andere Mägde und Zofen ist ihm sofort klar. Lady Alice steht kurz vor der Niederkunft und es gibt Komplikationen. Niah hilft auf ihre eigene Art und wird dafür scharf angegangen.
Niah soll an einen anderen Ort gebracht werden und Maurice fürchtet das Schlimmste. Wird er sie je wiedersehen? Wo kommt sie hin? Halten sich die Ritter von ihr fern?
Sein Eingreifen endet für ihn in einer Art Gefängniszelle. Lange bleibt er nicht alleine, denn die Brüder sehen ihre Chance gekommen und richten ihn übel zu.
Als dann auch noch Feuer ausbricht scheint Maurice Ende besiegelt.
Jahre später ist aus dem jungen Knappen ein Ritter geworden der von dieser schrecklichen Nacht grausam gezeichnet ist. An seiner Seite immer Richard de Clare, so dass es für ihn keine Frage ist, seinem Freund zu folgen und nach dessen Aufstieg zum Lord in seinen Dienst zu treten.
Doch das ist erst der Anfang für Maurice Reise. Als sein eigener Vater sein Land an den Sohn abtritt hat er plötzlich für einen eigenen Haushalt sorgen. Und dann ist da noch Elizabeth, während Maurice Gedanken sich um eine ganz andere Frau drehen.
Maurice erhält allerdings nicht viel Gelegenheit zu grübeln, immer wieder zieht er an der Seite seines Freundes Richard in den Kampf und verliert dabei beinahe den Blick für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Der Ritter der Könige ist der dritte Band der Wales-Reihe und zum ersten Mal schreibt Sabrina Qunaj aus Sicht eines männlichen Protagonisten.
Wie auch schon die anderen Bände zuvor sind die historischen Fakten gut und aufwendig recherchiert. Man erlebt ein wenig Geschichtsunterricht in mitreißender Form.
Wie auch zuvor enthält das Buch eine Karte und einen Stammbaum. Zudem ein Personenregister mit Anmerkungen ob es sich dabei um eine historisch belegte Person handelt oder einen fiktiven Charakter.
Maurice de Prendergast ist eine historisch belegte Figur und er galt als äußerst ritterlich. Ein Gentleman der frühen Stunde so zu sagen. Oftmals habe ich mich in bestimmten Situationen gefragt, warum er ausgerechnet so reagiert und nicht ein wenig egoistischer. Denn gerade seine Freundschaft zu Richard de Clare ist etwas speziell. Ich habe mir so manches Mal gewünscht, er möge auf den Tisch hauen, aber so war er offenbar nicht.
Insgesamt fehlt der Figur ein wenig Pfeffer.
Aus dem Grund ist dieser Band bisher der schwächste Teil der Reihe, da die anderen beiden Hauptcharaktere mehr Ecken und Kanten hatten. Da war mehr Spannung drin.
Maurice ist eine sehr sympathische Figur. Er ist von Herzen gut, hilft wann immer er kann und ist immer zur Stelle wenn er gebraucht wird. Sein Ehrgefühl hat ihn bekannt gemacht und im 12 Jahrhundert wünschte man sich sicherlich häufiger solch einen Ritter.
Die anderen Charaktere gefielen mir zum Teil besser, so hat es mir besonders ein irischer Clanführer angetan.
Sabrina Qunaj hat bereits verlauten lassen, dass es einen vierten Teil der Reihe geben wird und ich bin sehr gespannt wer dann die Hauptrolle spielen wird. Wieder eine Frau? Oder noch mal ein Mann? Ich freue mich jedenfalls schon auf das Buch, denn mit ihrer Art zu schreiben macht der Ausflug in die Vergangenheit besonders viel Spaß.
Einen ganz lieben Dank an den Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar.
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10.Apr 2016 |
Prayers to Broken Stonevon Avelera
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Thorin Eichenschild steht unter dem Bann der Drachenkrankheit (dragon sickness). In seiner unbändigen Wut verbannt er nicht nur Bilbo, sondern auch alle seine Gefährten aus Erebor. Draußen vor dem Berg findet die Schlacht der Fünf Heere statt, doch Thorin bekommt davon nichts mit. Irgendwas scheint nicht mit ihm zu stimmen und langsam aber sicher beginnt sich sein Körper zu verändern. Sein Geist scheint sich auf einen Kampf mit seiner gemeinen, habgierigen und dunklen Seite eingelassen zu haben. Als die Gefährten auch nach Tagen nichts vom König unter dem Berg hören, wird Bilbo unruhig und macht sich zusammen mit Gandalf auf den Weg zum geheimen Eingang. Bilbo betritt den Berg zunächst alleine, doch statt des erwarteten fast verhungerten Thorins findet er etwas anderes vor... einen Thorin, der schon fast ein halber Drache ist. Noch ist die Transformation nicht abgeschlossen und Bilbo setzt alles dran, um Thorin zu retten, bevor es zu spät ist und dieser sich wirklich zu einem Smaug-ähnlichen Drachen verwandelt.
So eine mitreißende und düstere Geschichte wie Prayers to Broken Stone von Avelera habe ich selten gelesen. Thorin droht hier genau zu dem zu werden, was er am meisten fürchtet und verachtet - zu einem Drachen, der der Goldlust hilflos ausgeliefert ist. Zunächst ist nicht klar, woher der Fluch kommt und warum die Transformation bei ihm so viel schneller voranschreitet als gedacht. Und hier kommt einer der Aspekte, die mir diese Geschichte so besonders lieb gemacht haben. Avelera hat einen Passus aus Tolkiens ursprünglichen Schriften entnommen und daraus etwas ganz eigenes kreiert. An dieser Stelle will ich nichts verraten, aber wenn ihr schließlich in dem Kapitel ankommt, in welchem man zusammen mit Thorin erfährt, worum es bei diesem Fluch eigentlich geht, oh, googelt die Stichworte mal und lasst euch überraschen. Man empfindet fast Mitleid mit denen, die hinter Thorins Verwandlung stecken. Das war in meinen Augen wirklich eine richtig klasse Leistung der Autorin.
Und hier das Nächste, das mich absolut beeindruckt hat: Die Beschreibungen dieser Transformation von Zwerg zu Drache. Wie Schritt für Schritt neue körperliche Merkmale auftauchen, wie Thorin ganz schnell von sich selbst angewidert ist und doch nicht anders kann, als den Einflüsterungen seines Feindes und Gegners zu lauschen. Oh, dieser Kampf, der äußerlich zwar sichtbar ist, aber eigentlich im Inneren stattfindet. Das war wirklich ganz fantastisch und manchmal war ich beinahe nicht in der Stimmung für die notwendigen ruhigeren und verbindenden Szene zwischen Bilbo und Thorin, weil ich wissen wollte, wie es weiter geht. Doch natürlich sind diese Szenen ebenso wichtig wie alles andere und man sollte sich von süßen Worten nicht einlullen lassen - auch diese Passagen spielen eine wichtige Rolle.
Prayers to Broken Stone lag eine ganze Zeit auf meinem virtuellen Stapel an zu lesenden Geschichten, weil ich lange nicht in der Stimmung für eine lange und düstere Verwandlungsgeschichte war. Doch, oh, wie bin ich froh, dass ich sie endlich gelesen habe. Die Idee und Ausführung sind fantastisch. Und selbst zwischen all der Angst und den schmerzhaften Szenen gibt es humorvolle Abschnitte, die mich zum Grinsen gebracht haben und die mich diesen Bilbo und diesen Thorin sehr lieb haben gewinnen lassen. Jeder, der Lust auf eine richtig fantastische Fantasy-Geschichte hat, ist mit Prayers to Broken Stone wirklich genau richtig bedient und kann sich auf ein absolut lesenswertes Abenteuer freuen.
Das großartige Cover (oben) stammt von Guilia Valentini/kurocyou und das ebenso schöne Bild von Thorin als Drache von striving-artist.
Gorgeous cover art by Giulia Valentini/kurocyou and an equally brilliant picture of Bilbo and Dragon!Thorin from StrivingArtist who's not only a wonderful author, but a very talented artist as well. Thank you both for the permission to show off your beautiful pieces for Avelera's fabulous story!
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