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18.

May 2016

~nef

Beach Town / Kein Sommer ohne Liebe

Tags: Romantik
Cover Kein Sommer ohne Liebe deutsch

Greer Hennessy ist auf der Jagd nach der ultimativen Location. Sie soll für einen Film ein idyllisches Örtchen mit Charakter und weißen Stränden finde. Sollte eigentlich kein Problem sein in Florida, aber da hat sie die Rechnung ohne Bryce, den Regisseur, gemacht. Was auch immer Greer findet, reicht ihm nicht.
Als sie genervt und hungrig in einem Lokal landet versucht sie es ein letztes Mal und fragt den netten älteren Kellner. Der empfiehlt ihr Cypress Key. Das sei genau das, was sie suchen würde - sagt er. Aber ob Bryce das genauso sieht?

Kurz darauf kommt Greer im Nirgendwo - also Cypress Key - an und ist hin und weg. Ihre Kopfhaut kribbelt und das ist ein verdammt gutes Zeichen. Sie schickt dem Regisseur erste Fotos, es ist perfekt.
In wenigen Tagen soll aus Cypress Key ein Filmset für einen Liebesfilm mit nervenzerfetzenden Action-Szenen werden. Greer ist es grundsätzlich egal, was gedreht wird, sie wird nur dafür bezahlt, die geeigneten Plätze zu finden und sicher zu stellen, das beim Dreh alles glatt läuft.

Im einzigen Motel vor Ort mietet sie sich in ein stickiges Zimmer ein um sich gleich mit den nötigen Formularen und Ämtern auseinander zu setzen. Der Bürgermeister der Stadt, Eben Thibadeaux, ist nicht sehr begeistert, dass sein Ort von einer Filmcrew besetzt werden soll. Vor allem Greers Wunsch nach einer Sprengung des verfallenen Kasinos stößt bei ihm auf Ablehnung.
Aber Greer weiß was sie will und sie wird es kriegen. Glaubt sie. Bei Eben beißt sie allerdings auf Granit. Der sture Bürgermeister ist allerdings nicht ihr einziges Problem.
Das Filmprojekt ist unter dem Mantel der Verschwiegenheit zu behandelt und doch steht am nächsten Tag in der lokalen Presse wer die Starbesetzung der männlichen Hauptrolle ist. Nun dauert es nicht mehr lange und Paparazzi aus dem ganzen Land versuchen ein Foto des weltbekannten Rappers Kregg zu schießen.

Während Bryce tobt, Eben bockt und die Sonne heiß vom Himmel brennt, schleicht sich ein weiterer Mann in Greers Leben, den sie dort eigentlich überhaupt nicht haben will: ihr Vater Clint. Er hat die Familie verlassen als Greer noch klein war und seither keinen Kontakt zu ihr. Das er jetzt plötzlich einen auf Familie machen möchte, passt Greer überhaupt nicht in den Plan. Clint wohnt nur wenige Meilen entfernt von Cypress Key und so wird es wohl Zeit ein Versprechen ihrer Mutter gegenüber einzulösen.
Doch dann erfährt sie etwas, was ihr Weltbild ins Wanken bringt und sie ins Grübeln bringt.

Klingt spannend, nicht wahr? Ist es leider nicht. Das für mich bisher erste Buch der Autorin Mary Kay Andrews droht bereits das letzte zu werden. Warum?
Der Plot ist gut, das Cover ansprechend und der Verlag lockt mit der Frage 'Träumst du auch von einem Sommer voller Liebe?'.
Mal ehrlich - Wer tut das nicht? Leider findet man gerade davon ziemlich wenig im Buch. Die Hauptakteure sollen vermutlich Greer und Eben sein, das ist allerdings nicht eindeutig, da es in dieser Geschichte nur so von Charakteren wimmelt. Neben Greer, Eben und Bryce gibt es noch noch Allie, Ginny, Clint, CeeJay, Vanessa, Jared, Kregg ... und weitere deren Namen mir gerade wieder entfallen sind. Viele davon nehmen für meinen Geschmack zu viel Raum ein um als Nebencharaktere zu fungieren.

Die Romanze, die sich zwischen Eben und Greer entwickeln soll, wird kurz auf die Spitze getrieben und vegetiert danach so vor sich hin. Beinahe alles andere in diesem Buch ist präsenter als die eigentliche Lovestory. Ist das so gewollt? Vermutlich nicht.
Greer ist eine recht farblose Persönlichkeit. Sie hängt in der Vergangenheit und traut sich nicht so recht in die Zukunft. Ihr fehlen Ecken und Kanten und vor allem eine eigene Meinung. Immer dann, wenn es gerade von Vorteil ist, ändert sie ihre bisherige Einstellung ohne dazugehörige Erklärung.
Bei Eben ist es leider nicht anders. Er agiert in Cypress Key als Allrounder und das scheint er nicht nur beruflich zu verfolgen. Erst ist er total hin und weg von Greer, dann stößt er sie wieder von sich, verzehrt sich aber eigentlich dann doch nach ihr. Ja was denn nun?

In dieser Geschichte gibt es viel zu viele Handlungsstränge die beinahe willkürlich nebeneinander her laufen. Es werden Tatsachen gesetzt, die nicht erklärt oder hinterfragt werden. Und am Ende wird es hektisch um ja alle losen Enden zu schließen - ohne Erfolg. Beinahe alle aufkommenden Fragen während dem Verlauf der Handlungen, bleiben am Ende weiterhin offen.

Positiv ist jedoch der Sprachstil. Das Buch lässt sich an sich sehr flüssig weg lesen, es gibt hier und dort kleine Fehler und die Namen sind mal etwas anderes. Leider liest sich das Buch sehr lieblos zusammengewürfelt, eben wie eine Auftragsarbeit zu der weder genug Zeit noch genug Lust vorhanden war.
Sehr schade, denn aus den vielen Ideen hätte man eine wirklich gute Geschichte machen können.

Trotz allem einen lieben Dank an den FISCHER-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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17.

May 2016

~ND

Showmance

Alle Schauspieler sind Schlampen. Zumindest kommt das Rose so vor, als sich wieder ein Mal ein Schauspieler, mit dem sie eine Beziehung hatte, als betrügerischer Mistkerl rausgestellt hat. Doch jetzt reicht es ihr, sie will erst mal eine Pause von Männern und ganz besonders von Schauspielern. Allerdings lernt sie in ihrem Beruf als Choreographin und Tänzerin in Londons Theaterviertel West End nur sehr wenige andere Männer kennen. Doch Rose ist wild entschlossen, erst einmal niemanden an sich heran zu lassen.
An diesem Vorsatz hält sie auch fest, als sie beginnt, für eine Bühnenproduktion des Musicals Moulin Rouge zu arbeiten. Doch schon am ersten Tag wird ihre Willenskraft auf eine harte Probe gestellt, als sie den Hauptdarsteller für das Stück kennenlernt. Damon Atwood hat vor über 10 Jahren als Kinderschauspieler einen Oscar gewonnen und dadurch Weltruhm erlangt. Seit dem ist es aber sehr still um den Schauspieler geworden - bis jetzt. Rose ist sofort fasziniert von ihm. Nicht nur ist die erwachsene Version des jungen Schauspielers so ziemlich der schönste Mann, den sie je gesehen hat, er hat auch eine Gesangsstimme, die Rose regelmäßig eine Gänsehaut bereitet.
Doch am meisten berührt sie die verletzliche und ungewöhnlich ehrliche Seite, die sie an Damon entdeckt. Er fühlt sich merklich unwohl im Rampenlicht und das ist eine erfrischende Abwechslung von all den egoistischen Schauspielern, die sie während ihrer Karriere kennengelernt hat.
Doch trotz allem ist Rose noch nicht bereit für etwas Neues...wenn Damon das überhaupt auch will, denn Rose Konkurrenz ist groß - schließlich scheint auch Damons Co-Star Alicia, die eine echte Hollywood Größe ist, sehr an ihm interessiert zu sein...

Wenn es eine Sache gibt, die L. H. Cosway richtig gut kann, dann ist es über Kunst in jeglicher Form zu schreiben. Musiker, Artisten, Kabarettisten, Drag Queens. Über sie alle hat sie schon geschrieben. Es ist also kein Wunder, dass sie auch mit Theaterschauspielern eine ganz wundervolle Geschichte geschaffen hat. Ich habe mich lange auf Showmance gefreut und bin deshalb sehr froh, dass L. H. Cosway auch mit diesem Buch nicht enttäuscht hat.
Dabei muss ich zugeben, dass die Geschichte gar nicht mal unbedingt so etwas Besonderes ist. Reihen wie The Starcrossed Series / Bad Romeo & Broken Juliet von Leisa Rayven oder die Love-Serie von Tina Reber zum Beispiel greifen ganz ähnliche Ideen und Themen auf (die eine mehr, die andere weniger gut), doch irgendetwas hat Showmance an sich, das es von anderen Büchern abhebt. Die Atmosphäre, die L. H. Cosway erschaffen hat, ist wirklich wundervoll und verleiht dem Buch diese ganz eigene Stimmung, die sie irgendwie immer in ihren Büchern kreiert.
Getragen wird die Geschichte aber definitiv von den Charakteren. Rose ist eine Figur, mit der man sich nur allzu leicht identifizieren kann. Sie ist bodenständig, nett und eine echte Freundin. Ihr größtes Laster sind wie gesagt Schauspieler. Sie weiß genau, dass sie sich viel zu schnell verliebt und sich dafür auch immer die falschen Männer aussucht. Ich hatte zunächst Angst, dass Damon nur ein weiterer Schauspieler sein könnte, in den sie sich verguckt, doch L. H. Cosway hat wirklich ganze Arbeit geleistet, so dass von Anfang an klar war, dass Damon etwas Besonderes in Rose Leben ist.
Apropos Damon: Er ist meine absolute Lieblingsfigur in diesem Buch. Damon ist ein dermaßen sympathischer, bodenständiger, lieber und schlicht interessanter Charakter, dass man ihn einfach gern haben muss. Allerdings dauert es ein Weilchen bis man hinter seine schroffe und etwas menschenscheue Fassade blicken kann. Doch Damon hat seine Gründe dafür und gerade die ganzen Widersprüche, die er in sich vereint, machen ihn so interessant.
Ebenfalls richtig schön und stimmungsvoll ist die Umsetzung von Moulin Rouge. Wer den Film kennt weiß, wie schillernd, bunt und verrückt der Stoff sein kann und L. H. Cosway hat ihn in ihrem Buch richtig schön umgesetzt. Es bietet den perfekten Hintergrund für diese charmante Liebesgeschichte.

Auch wenn Showmance von L. H. Cosway im Grunde von der Handlung her wie gesagt nichts Besonderes ist, hat es mir doch einfach richtig gut gefallen. Mit jeder Menge stimmungsvoller Romantik und starken Charakteren hat es alles für einige unterhaltsame und schöne Lesestunden. Es ist zwar sicher nicht das beste Buch dieser Autorin, trotzdem ist es eine Geschichte, die ich auf keinen Fall missen möchte.
Übrigens erscheint nächstes Jahr eine indirekte Fortsetzung über eine der Figuren, die wir in Showmance kennenlernen, auf die ich mich jetzt schon sehr freue.

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16.

May 2016

~ND

Smut

Wenn es eine Sache gibt, die Amanda wirklich im Leben will, dann ist es eine angesehene Schriftstellerin zu werden. Dafür nimmt sie auch gern in Kauf, dass die meisten ihrer Freunde sie für ihr Vorhaben eher belächeln. Jeder weiß schließlich, dass das brotlose Kunst ist. Auch ihre Eltern sehen in Amandas Berufswunsch nichts weiter als eine Träumerei und erwarten, dass sie sich einen - in ihren Worten - anständigen und sicheren Job sucht sobald sie ihren Abschluss hat. Vor allem ihre Mutter lässt sie ihre Enttäuschung deutlich spüren - vor allem seit Amanda sich von ihrem Freund Alan getrennt hat, der der Traum jeder Schwiegermutter gewesen wäre.
Doch Amanda ist nichts, wenn nicht dickköpfig und so lässt sie sich von ihrem Vorhaben nicht entmutigen. Sie weiß, dass sie schreiben kann und den meisten ihrer Kommilitonen weit voraus ist. Schreiben war immer eine Zuflucht für Amanda, etwas sehr Privates und Intimes, in dem niemand anderes Platz hatte. Doch das soll sich nun ändern, denn ihre Professorin erwartet als Abschlussarbeit eine Kurzgeschichte, bei der sie mit einem Partner zusammenarbeiten muss – und dieser Partner ist ausgerechnet Blake Crawford.
Blake ist alles, was Amanda verachtet: Vorlaut, vulgär, ein Playboy und er scheint nichts im Leben so wirklich ernst zu nehmen. Erst recht nicht das Schreiben. Doch als die beiden mit der Arbeit an ihrer Geschichte beginnen, muss Amanda feststellen, dass sie sich in Blake in zumindest einem Punkt getäuscht hat - er kann Schreiben. Und ihre gemeinsame Kurzgeschichte wird ein unerwarteter Erfolg.
Das sollte es eigentlich gewesen sein mit ihrer Zusammenarbeit, doch dann unterbreitet Blake Amanda ein interessantes Angebot: Er will, dass sie gemeinsam Bücher schreiben. Doch nicht einfach nur irgendwelche Bücher - Erotikgeschichten, je schmutziger umso besser, denn Blake weiß, dort liegt einfaches schnelles Geld begraben und das benötigt er, wenn er das Familiengeschäft retten will.
Und so beginnen Amanda und Blake ihre ungewöhnliche Partnerschaft. Doch die heißen Szenen in ihren Geschichten sorgen schon bald auch für gehöriges Knistern im echten Leben...

Mit Smut schlägt Karina Halle mal einen etwas anderen Weg ein, als mit ihren sonstigen Geschichten. Dieses Buch ist deutlich leichter, heiterer und lustiger, als die meisten ihrer anderen Geschichten, die öfter mal einen dramatischeren oder sogar düsteren Unterton haben.
Dass das hier etwas anders aussieht, merkt man schon allein an den Charakteren. Amanda und Blake sind im Grunde zwei ganz normale junge Menschen. Sie plagt keine düstere Vergangenheit oder ein Geheimnis, dass ihr Leben zerstört hat. Sie zwei typische Uni-Abgänger, die kurz davor stehen in die große Welt entlassen zu werden und versuchen, dort ihren Platz zu finden. Doch auch wenn Smut ein sehr leichtes Buch ist, sind die Figuren dennoch nicht oberflächlich. Ihre Probleme sind zwar relativ alltäglich, aber deswegen nicht weniger echt. Amandas schwierige Beziehung zu ihren Eltern z.B. ist immer wieder etwas gewesen, dass sie mir sehr sympathisch und nahbar werden lies und das ihr eine gewisse Tiefe verliehen hat.
In allererste Linie ist Smut aber einfach nur eine lockere und leichte Liebesgeschichte. Amanda und Blake können sich am Anfang überhaupt nicht riechen, denn auf den ersten Blick könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Wo Amanda alles ziemlich ernst nimmt, wirkt Blake eher sorglos und genießt sein Leben. Es hat großen Spaß gemacht, diesen beiden beim Streiten und sich kennenlernen zuzusehen, was mit jeder Menge humorvollen Szenen verbunden ist. Vor allem, als ihnen langsam aber sich bewusst wird, dass sie sich ähnlicher sind, als sie dachten.
Beide sind in ihrem tiefsten Inneren nämlich ganz schöne Nerds und das ist einer der Aspekte, der mir besonders gut an Smut gefallen hat. Das Buch erlaubt seinen Charakteren schonungslos sie selbst zu ein, egal wie nerdig und geekig sie auch sein mögen. Ebenfalls sehr schön und für viele selbstpublizierende Autoren sicher auch genugtuend sind Karina Halles Erzählungen aus dem Alltagsleben eines Autoren, mit all seinen Sorgen und Höhen und Tiefen. Außerdem ist es auch eine kleine Abrechnung mit all den Buchsnobs, die andere für ihren (in deren Augen minderwertigen) Büchergeschmack verurteilen und belächeln.
Es gibt eigentlich nur eine Sache, die ich an Smut verbessern würde: Es hätte ruhig noch lustiger sein können. Versteht mich nicht falsch, ich musste ständig Grinsen und hier und da auch mal Lachen, denn Blake und Amanda sind wirklich schräge Charaktere, die zu unterhalten wussten. Trotzdem hätte Karina Halle ruhig noch ein wenig weitergehen können und noch mehr humorvolle Szenen einbauen können.

Trotzdem bietet Smut von Karina Halle wirklich schönen Lesestoff. Lustig, leicht und locker und unterm Strich genau das, was der Titel verspricht: Schmutzige, sexy Unterhaltung auf die bestmögliche Art. ;)

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15.

May 2016

~ND

Come What May

Sein ganzes Leben hat Jonas Ashcroft versucht es seinem strengen Vater recht zu machen, der eine politische Karriere anstrebt und keine Fehler in seinem Sohn akzeptiert. Allerdings hat Jonas ihn immer wieder enttäuscht, denn er kann den Ansprüchen seines Vaters einfach nicht gerecht werden, so sehr er sich auch bemüht. Er ist selbst der alten Studentenverbindung seines Vaters beigetreten, obwohl die nur aus Angebern und reichen arroganten Schnöseln besteht. Doch mit der Rolle, in die sich Jonas für seinen Vater zwängt, passt er da genau rein...bis einer seiner Versuche dazuzugehören gehörig schiefgeht und er für ein Jahr von der Uni fliegt.
Um zu verhindern, dass sein Sohn ihn in einem Wahljahr weiter blamiert, schickt Mr Ashcroft Jonas zu seiner Tante und seinem Onkel in die Kleinstadt Wilmington, Delaware, wo er in ihrem Second Hand Laden arbeiten soll. Jonas hat überhaupt keine Lust die nächsten 9 Monate irgendwo im Nirgendwo zu verbringen. Er muss zwar zugeben, dass dieser Teil der Familie, mit dem er nie wirklich viel zu tun hatte, wesentlich netter ist, als er erwartet hat und auch dass es sehr angenehm ist, nicht ständig seinen Vater im Nacken zu haben. Doch der Wunsch, ihn stolz auf sich zu machen, ist nach wie vor Jonas größtes Ziel.
Zumindest bis er Tate kennenlernt. Tate leitet eine Einrichtung, die obdachlosen Kindern eine Zuflucht geben soll, kümmert sich um seine beiden jüngeren Schwestern und hat allgemein schon mehr geleistet, als die meisten anderen Leute in seinem Alter. Dank Tate beginnt Jonas langsam aber sicher zu erkennen, dass er mehr mit seinem Leben anfangen kann, als einfach nur ein Werkzeug in den Plänen seines Vaters zu sein - und was es bedeutet, sich selbst zu finden.
Tate bringt aber auch noch eine andere Seite in Jonas zum Vorschein, die er seit Jahren zu unterdrücken versucht und die ihm vor allem in Tates Gesellschaft, den er einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt, panische Angst bereitet...

Hin und wieder gibt es Bücher, die einen wirklich angenehm überraschen - Come What May von A.M. Arthur war definitiv eines von ihnen. Ich bin eigentlich mit ziemlich gedämpften Erwartungen an diese Geschichte herangegangen, da ich A.M. Arthurs Bücher bisher immer eher mittelmäßig fand. Mit Come What May konnte sie mich aber komplett überzeugen.
Zum Großteil ist das natürlich Jonas und Tate zu verdanken, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist. Beide sind junge Männer, ungefähr im gleichen Alter - doch da enden die Gemeinsamkeiten auch schon wieder. Tate musste sehr früh lernen erwachsen zu werden und auf sich selbst aufzupassen. Und auf seine Schwestern. Schon als Teenager hat er nach dem Tod ihrer Eltern die Fürsorge für sie übernommen und arbeitet mittlerweile wie gesagt für eine Einrichtung für obdachlose Kinder. Tate weiß genau, wer er ist und er hat hart gearbeitet, um sich das Leben aufbauen zu können, das er gerade führt. Selbst wenn das Geld manchmal knapp ist, ist er im Grunde sehr glücklich. Jonas dagegen hat es nie an etwas gefehlt. Er hatte Geld, Ansehen und musste sich nie Sorgen machen. Doch seine Familie ist unterkühlt und hat keine wirkliche emotionale Bindung zueinander und Jonas musste sich immer verstellen, um in seiner Welt einen Platz zu haben. Wenn seine Freunde oder sein Vater wüssten, dass er schwul ist, würden sie ihm das Leben zur Hölle machen. Als Jonas nach Wilmington kommt, hat er eigentlich keine Ahnung, wer er wirklich ist - er weiß nur, dass er die Version von sich selbst sehr mag, wenn er mit Tate zusammen ist.
Daraus entwickelt sich im Laufe der Geschichte eine wirklich süße Beziehung, in der Jonas und Tate immer wieder umeinander kämpfen. Sie erkennen, dass etwas Besonderes zwischen ihnen ist. Allerdings gibt es jede Menge Hürden für die beiden. Tate und seine Schwestern haben nach dem Tod ihrer Eltern einiges durchgemacht und haben die Zeit damals nicht ganz unbeschadet überstanden. Einige Dinge verfolgen die kleine Familie bis heute und es fällt allen schwer, darüber hinweg zu kommen. Und bei Jonas steht nicht nur er selbst seinem Glück im Weg. Er weiß einfach nicht, ob er jemals zu sich und seinen echten Gefühlen stehen kann und ihm ist klar, dass sein Vater den Teufel tun und seinen schwulen Sohn einfach so akzeptieren würde. Tate und Jonas müssen erst eine Menge durchstehen, bevor sie eine Chance auf ihr großes Glück haben.
Das klingt jetzt vielleicht alles etwas dramatisch - und es gibt auch durchaus sehr aufreibende Szenen - aber Come What May ist auch ein leichtes, sehr positives Buch, das eine Menge lustige, süße oder romantische Szenen bietet. Außerdem gibt es jede Menge Nebencharaktere, die die Geschichte noch sympathischer machen.

Eine Sache gibt es aber, die mich ein kleines bisschen gestört hat: Come What May ist zwar alleinstehend und der erste Teil der All Saints-Reihe, trotzdem kommen einige Charaktere aus A.M. Arthurs anderen Büchern vor. Das ist auf der einen Seite zwar ganz schön, weil man erfährt, wie es ihnen ergangen ist, auf der anderen hätte ich mich aber auf einen komplett neuen, frischen Start gefreut. Außerdem bedeutet das, dass so ziemlich jede neue Person, die Jonas und Tate über den Weg läuft, homosexuell ist, was einfach etwas unglaubwürdig war.

Aber das ist wirklich nur ein kleines Detail einer sonst rundum schönen Geschichte, die ich wirklich empfehlen kann. :)

Come What May erscheint am 23. Mai 2016.

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14.

May 2016

~ND

Spinning Out

Seit ein Unfall mit Fahrerflucht in der Silvesternacht vor drei Monaten ihren Bruder das Leben gekostet und ihr Freund Brogan zum Pflegefall gemacht hat, ist Mia nicht mehr die Alte. Die existiert nur noch, lebt aber nicht mehr. Auch ihre Familie ist am Boden zerstört und ihr Vater verfällt immer mehr dem Alkohol. Um weiterhin die Rechnungen zahlen zu können und fürs College zu sparen stürzt sich Mia in ihren neuen Job: Sie arbeitet als Nanny und Haushaltshilfe bei einer der reichsten Familien der Stadt, den Woodisons. Doch nicht nur ist der Patriarch der Familie Uriah Woodison der Erzfeind von Mias Vater, weshalb sie ihre Anstellung bei ihm geheim halten muss. Sie hat auch eine alles andere als einfache Beziehung zu Uriahs Sohn, Arrow. Denn für Arrow empfindet sie schon immer mehr, als sie es für den besten Freund ihres Freundes empfinden sollte...

Nach Brogans Unfall hat sich Arrow in Drogen und Alkohol gestürzt und einige Dummheiten angestellt. Er ist vorrübergehend von der Uni geflogen, hat seine Footballkarriere aufs Spiel gesetzt und musste einen Entzug machen. Nun hat er die nächsten sechs Monate gerichtlich angeordneten Hausarrest, den er im Haus seines Vaters absitzen soll.
Womit er allerdings nicht gerechnet hat, ist dass ausgerechnet Mia seine neue Mitbwohnerin sein wird. Er kann sich nicht entscheiden, ob es Himmel oder Hölle sein wird jeden Tag das einzige Mädchen sehen zu müssen, dass er jemals geliebt hat und dass er nie haben kann. Sie verdient etwas besseres als ihn. Und dann wäre da ja auch immer noch Brogan...Doch alte Gefühle lassen sich nicht einfach so verbergen...

Das ist jetzt allerdings wirklich nur ein winzig kleiner Abschnitt von den schieren Ausmaßen an Drama, die in Spinning Out von Lexi Ryan so stattfinden. Ich muss sagen, dass ich am Anfang eigentlich noch ganz angetan war von der Geschichte. Arrow und Mia wirkten sympathisch und interessant und es wurde schon auf den ersten Seiten klar, dass zwischen den beiden bereits viel mehr vorgefallen ist, als wir zu diesem Zeitpunkt von ihnen wissen. Und in der Tat werden nach und nach immer neue Details aufgedeckt, was zwischen den verschiedenen Charakteren in den Wochen und Monaten vor dem Unfall passiert ist. Bis hierhin also eigentlich kein schlechter Start.
Leider hat der zunächst so positive Schein allerdings getrügt, denn irgendwann ab der Hälfte hat meine anfängliche Sympathie für Mia ins Gegenteil umgeschlagen. Dass es ein ziemliches Hin und Her zwischen Brogan, Mia und Arrow gab brauche ich euch ja wahrscheinlich nicht zu sagen. Die drei haben sich da in eine ganz schwierige Situation hineinmanövriert, die sicher für niemanden einfach zu lösen ist. Keiner der drei ist unschuldig. Arrow hintergeht im Grunde seinen besten Freund, auch wenn seine Gefühle für Mia absolut ehrlich sind. Mia ist aus den völlig falschen Gründen eine Beziehung mit Brogan eingegangen. Und Brogan...tja, Brogan hatte in meinen Augen echte psychische Probleme. Er wird (vermutlich weil er mittlerweile ein Pflegefall ist) als ein ach so wundervoller junger Mann vorgestellt, dabei hat er sich so viel geleistet, was einfach gar nicht geht, z.B. . Also definitiv nicht so, wie man sich einen perfekten Freund vorstellt. Und was macht Mia? Sie nimmt ihn wieder zurück. Und wieder aus den vollkommen falschen Gründen. Ganz ehrlich, wie sie mit den Gefühlen der beiden Männer umspringt war einfach nicht in Ordnung und vor allem Arrow hat mir sehr leid getan. Außerdem ist Mia furchtbar hysterisch und hört manchmal einfach nur das, was sie hören will. Arrow könnte es ihr nicht klarer machen, was er für sie empfindet, aber aus irgendeinem Grund sagt sie jedes Mal wieder, er würde sie nicht wollen - und geht auf ein Date mit einem anderen Typen. Da hat mir einfach die Logik gefehlt.
Das Schlimmste aber war für mich, dass es nach all dem Auf und Ab und dem Chaos nicht mal eine echte Aussprache gab. Es ist so viel passiert, alle hatten ständig irgendwelche hysterischen Anfälle, aber klare und ruhige Worte findet kaum jemand.
Natürlich spielt aber auch der Unfall eine sehr große Rolle und Mia versucht herauszufinden, wer Schuld am Tod ihres Bruders trägt. Die Auflösung und den Twist, wenn man ihn überhaupt so nennen kann, kann man wirklich schon aus kilometer Entfernung sehen und hat die Geschichte nicht unbedingt besser gemacht.

Lexi Ryan hat in Spinning Out einfach zu dick aufgetragen. So viel Drama, so viele schlechte Entscheidungen und Unmengen an Selbstmitleid machen einfach keinen Spaß. Mir zumindest nicht. Die anderen Bücher der The Blackhawk Boys Reihe, die alle von einem anderen Charakter dieser Geschichte handeln, werde ich deshalb vermutlich nicht lesen.

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