Buchjunkies


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28.

Mai 2016

~nef

Wenn Amor nicht zuhört

Tags: Romantik
Cover Wenn Amor nicht zuhört

Laura hat heute Geburtstag, aber die Feierlaune ist ihr gehörig vergangen. Als sie aus ihrem Briefkasten den Umschlag der Eliteschule fischt, an der sie sich als Lehrerin beworben hat, ist ihr klar, sie hat die Stelle nicht bekommen. Wer eine Anstellung erhält, wird telefonisch informiert, aber ein Brief bedeutet nichts Gutes.
Weder ihre Eltern noch ihr Bruder teilen ihren Pessimismus und müssen sich dann doch geschlagen geben, Laura hat die Stelle wirklich nicht bekommen.
Was nun? Sie ist 26, hat ihr Studium mit Bravur abgeschlossen und steht jetzt vor dem Nichts. Da bringt ihr Vater sie auf eine Idee: ein Auslandsjahr. Vielleicht war das der Grund für ihre Absage. Und wenn nicht jetzt, wann dann?
Ihr Traum ist es nach New York zu gehen und glücklicherweise kann ihr da jemand helfen: Caro.

Nur wenige Wochen später sitzt Laura aufgeregt im Flieger und kann es kaum erwarten ihre neue Gastfamilie kennen zu lernen. Sie soll auf die Kinder von Vanessa Sutton aufpassen und sie unterhalten. Insgeheim hofft sie allerdings auch, dass sie den Kindern ein wenig das wahre Leben nahebringen kann.
Noch vor dem Abflug kann sie ihre Geduld erproben, als ein Herr ziemlich übellaunig von einer aufgeregten Stewardess neben ihr platziert wird. Er macht seinem Ärger am Telefon lautstark Luft und unterhält damit den halben Flieger. Laura kann es nicht fassen, wie kann man nur so drauf sein? Die Unterbringung in der 'Holzklasse' ist eine 'Zumutung' und wird 'Konsequenzen' haben.
Während das Flugzeug sich in die Luft bewegt, beschließt Laura sich abzulenken. 10 Stunden Flug könnten sonst sehr lang werden. Aber so einfach wird es nicht. Ihr Sitznachbar achtet überhaupt nicht auf sie und breitet seine Zeitung über ihr aus. In Laura brodelt es eine Weile, bis sie, ganz auf Diplomatie bedacht, ihren Nachbarn auf sein Fehlverhalten hinweist. Als Lehrerin weiß sie schließlich, wie sie mit derlei Menschen umzugehen hat.
Nach einer hübschen Ansprache und wenig Gegenwehr ist endlich Ruhe.

Adrian Anger kann es nicht fassen. Da sitzt dieses junge Ding neben ihm und liest ihm die Leviten. Ihm! Adrian Anger! Offenbar hat sie überhaupt keine Ahnung wer er ist, sonst würde sie schmelzend in ihrem Sitz liegen.
Der Tag fing schon schlimm an und drohte in einer Katastrophe zu enden. Als ihm die Frau auch noch Kaffee über die Hand kippt, weil sie ein Kind auffängt, ist alles vorbei. Er rastet aus, was ihm im Nachhinein dann doch peinlich ist. Aber er wird sie eh nie wiedersehen, also was soll's.
Zu allem Überfluss hatte sein bald Ex-Assistent vergessen den Fahrdienst zu buchen. So musste er sich ein Taxi nach Hause nehmen, während Ms. Neunmalklug von einem Chauffeur abgeholt wird. Komisch, dabei sieht sie gar nicht nach Geld aus.

Laura ist angekommen und will sich auf ihre neue Rolle stürzen. Schnell merkt sie, das Vanessa ihre Kinder zwar liebt, mit ihnen aber eigentlich nichts anfangen kann. Einen Vater gibt es nicht und der derzeitige Lebensgefährte scheint so etwas wie ein Ersatz zu sein. Die beiden Kinder Elise und Henry haben in den letzten Jahren viele Erzieherinnen in die Flucht gejagt, erfährt Laura von der Haushälterin Maria, aber Laura lässt sich nicht einschüchtern. Sie merkt allerdings bald, dass sie sich ihren Stand erst erkämpfen muss.

Adrian musste immer wieder an diese Frau aus dem Flieger denken und plötzlich steht sie vor ihm. Als er zu seiner wöchentlichen Geigenstunde zu Elise und Henry Sutton kommt, steht sie plötzlich vor ihm. Na sowas. Dann ist sie wohl die neue Angestellte und sie werden sich jetzt häufiger über den Weg laufen. Es scheint ganz so, als wäre Laura das überhaupt nicht recht, aber dummerweise wohnen sie nun im selben Haus. Da begegnet man sich zwangsweise.
Diese Frau fasziniert ihn. Offenbar scheint sie kein Interesse an Musik zu haben, sonst würde sie ihn ja wohl kennen und sich nicht so abweisend verhalten. Oder tut sie es gerade deshalb?

Der letzte Liebesroman von Elke Becker den ich noch ungelesen auf meinem Reader hatte, musste nun endlich mal dran glauben. Und natürlich konnte er mich wieder begeistern. Lediglich am Ende ging es mir etwas fix, aber dazu später mehr.
Laura ist jung und motiviert die Welt zu verbessern. Sie sprüht vor Energie und man kann sie einfach nur mögen.
Adrian hingegen ist eher reserviert und hat in seiner Beschreibung starke Ähnlichkeit mit einem anderen, durchaus bekannten Geiger ;o) Woher das wohl kommt ...?
Er scheint es gewohnt zu sein, dass alles nach seiner Pfeife tanzt, schließlich ist er der große weltberühmte Geiger. Gerade dieses Getue hat mich etwas genervt, denn man merkt sehr wohl, dass er einen sehr weichen und liebevollen Kern hat. Er ist in der Rolle des Stargeigers gefangen und versucht immer wieder sich selbst zu präsentieren.
Nach dem ersten Zusammentreffen im Flugzeug ist klar, da wird es spannend werden und das wird es auch. Laura will keine Beziehung oder sonstiges. Sie ist in New York um das Leben der zwei Kinder zu verändern. Ein wenig hat es mich an 'Eine zauberhafte Nanny' erinnert ^^ Wer den Film kennt und das Buch liest, wird wissen was ich meine.

Henry hat sich schnell in mein Herz geschlichen. Der kleine Mann ist goldig. Er versucht trotzig alles abzublocken und braucht doch nur ein wenig Zuwendung und Liebe.
Bei Elise habe ich mir so manches Mal gedacht, ein Internat wäre sicherlich keine schlechte Idee. Aber auch hier wird schnell klar, sie braucht jemanden der sie leitet. Ihre Mutter kümmert sich den Tag über um sich selbst und erlaubt ihren Kindern ab und an Zeit mit ihr zu verbringen. Das ein Mädchen in der Pubertät da rebellisch wird ist ganz normal.

Natürlich geht es bei Adrian und Laura heiß her. Sie motzen sich an, sie fühlen sich zueinander hingezogen, sie flirten was das Zeug hält und ... ob's klappt? Das müsst ihr schon selbst lesen.
Am Ende gab es eine Entscheidung von Laura die ich irgendwie überschnell empfand und so nicht ganz nachvollziehen konnte. Und dann folgte die zweite auf den Fersen. Ich weiß nicht, da hatte ich irgendwie kein rundes Gefühl bei.

Was ich sehr mochte war die Botschaft, die mir das Buch vermittelt hat. Es geht nicht immer darum was man will und sich ersehnt, man sollte mit dem was man hat einfach das Beste machen. Schenke dem Leben ein Lächeln und manchmal hat man Glück und das Leben lächelt zurück.

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26.

Mai 2016

~ND

Damned If You Do

Abaddons Leben ist die Hölle - buchstäblich. In seinem menschlichen Leben hat er seine Seele an einen Teufel verkauft und nun, nach seinem Tod, ist er selbst ein Teufel und muss gemeinsam mit seinen Mit-Dämonen die Seelen von Menschen sammeln. Wirklich viel Freude hat Abaddon daran aber nicht, was auch seine Quote zeigt. Er muss dringend mehr Seelen zusammenbringen, um seinen Platz in seinem Großraumbüro und sein Recht, weiterhin auf die Erde gehen zu können, zu behalten. So wenig Spaß er auch an dem Papierkram und bürokratischen Schnickschnack eines Seelensammlers hat, der Job ist immer noch besser, als sich um die Haufen der Höllenhunde zu kümmern, was ihm drohen könnte, sollte er nicht schnellstmöglich ein paar Seelen finden.
Für seine Situation reichen aber nicht irgendwelche Seelen, es müssen besonders reine, bedeutsame Seelen sein. Und so verschlägt es Abaddon in den Bible Belt, irgendwo in den Südstaaten der USA. Was er dort findet haut Abaddon allerdings um: Er trifft auf Seth, einen jungen blinden aber ungemein talentierten Musiker, der Teil einer kleinen reisenden religiösen Gruppe ist, die im ganzen Land gemeinsame Predigten feiert. Als Abaddon Seths Seele zum ersten Mal sieht, ist sie wie ein Leuchtfeuer für ihn - er kann sich einfach nicht fernhalten. Seth hat für jede Situation den passenden Bibelvers und ist der ehrlichste Mensch, der Abaddon jemals begegnet ist - er ist also die perfekte Seele, um Abaddons Quote doch noch rechtzeitig zu erfüllen und ihm obendrein noch ein bequemes Polster zu verschaffen.
Doch es stellt sich als schwieriger heraus als gedacht dem jungen Mann seine Seele abzuschwatzen, denn Seth kennt seinen Weg und zweifelt würde niemals auf so einen Deal eingehn. Doch Abaddon kann nicht aufgeben. Je näher er dabei Seth aber kennenlernt umso klarer wird ihm, dass er nur allzu leicht sein Herz an den jungen Musiker verlieren könnte...und dass Seth mehr zu sein scheint, als ein normaler Mensch...

Im ersten Moment klingt Damned If You Do von Marie Sexton sicher ein bisschen skurril - und das ist es auch, aber auf eine wirklich süße und schöne Weise.
Abaddon ist tatsächlich ein ziemlich sympathischer Kerl für einen Teufel. So ganz wohl war ihm beim Gedanken an das Sammeln von Seelen nie, aber da er sich an sein eigenes sterbliches Leben nicht mehr erinnern kann und keine Ahnung hat, was er sonst tun soll, hat er sich eben mit seinem Schicksal wohl oder übel abgefunden. Trotzdem, gern tut er es nicht, was aber mittlerweile wie gesagt auch seine Vorgesetzten mitbekommen. Doch selbst als er Seth - das perfekte Opfer - kennenlernt ist er eher halbherzig bei der Sache, wenn es darum geht ihm bei einem Deal seine Seele abzuknöpfen. Abaddons Drang, weiter bei Seth zu sein hat völlig andere Gründe. Es war wirklich süß, wie er langsam aber sicher beginnt Seth Schicksal und Wohl vor sein eigenes zu stellen und wieder aufs neue zu beweisen, dass er einfach nicht zum Teufel gemacht ist.
Auch Seth ist sehr sympathisch, auch wenn seine ständigen Bibel-Zitate manchmal ein bisschen nerven. In dem jungen Mann steckt mehr, als es zunächst den Anschein hat, denn während der Predigten geschehen immer wieder merkwürdige Dinge und sie alle fokussieren sich auf ihn. Er selbst hat sich allerdings mit diesem Schicksal abgefunden - das hält Abaddon aber nicht davon ab ein bisschen genauer nachzuforschen und er kann selbst kaum glauben, was er da herausfindet...
Die Geschichte von Damned If You Do ist zwar im Grunde relativ einfach gehalten, trotzdem gibt es die ein oder andere Wendung, mit der ich kein bisschen gerechnet hätte und die das Buch immer unterhaltsam gehalten haben. Außerdem fand ich natürlich den Kontrast zwischen Abaddons und Seths Hintergrund sehr interssant. Abaddon ist Religion ziemlich egal und ein besonders großer Freund Gottes ist er auch nicht. Seth dagegen lebt ein komplett devotes Leben und sein Glaube ist das Wichtigste für ihn. Ich selbst mag religiöse Geschichten ja eigentlich überhaupt nicht. Es gibt nur eine handvoll Bücher, die mir trotz ihres religiösen Themas gut gefallen haben. Damned If You Do ist eines davon, aber sicher auch deswegen, weil die ganze Gott-Teufel-Glaube Sache eher ein fantastisches als ein religiöses Element war.
Damned If You Do ist außerdem wirklich lustig. Marie Sexton hat sich einige sehr süße und humorvolle Ideen einfallen lassen und sowohl die Hölle als auch der Himmel haben ein paar lustige und clevere Eigenheiten. Umso mehr hat es mich erstaunt, dass das Buch auch eine sehr gefühlvolle Seite hat, die mich sogar einmal zu Tränen gerührt hat. Es war wirklich ein überraschend abwechslungsreiches und gelungenes Gesamtpaket.

Es gibt aber dennoch zwei Dinge, die ich an Damned If You Do nicht ganz perfekt fand. Zum einen ist es nämlich sehr kurz. Mit nur gut 120 Seiten ist es eher eine Novelle, als ein echter Roman. Daraus resultiert mein zweites Problem, denn für meinen Geschmack haben sich die Gefühle zwischen Abaddon und Seth einfach zu schnell entwickelt. Hätte Marie Sexton ihren Figuren ein paar Seiten mehr gegeben, in denen sie sich wirklich kennenlernen hätten können, würde die Sache schon ganz anders aussehen. So hatte Damned If You Do aber immer ein wenig diesen märchenhaften Insta-Love Touch.

Ich kann Damned If You Do von Marie Sexton aber dennoch empfehlen, einfach weil es mal etwas anderes war und wirklich Spaß gemacht hat.
Damned If You Do erscheint am 14. Juni 2016.

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24.

Mai 2016

~ND

Beta Test

Tristan hat es geschafft und sich seinen Traumjob geangelt: Er arbeitet für eine renommierte Gaming Firma, die Space Villager, eines der beliebtesten Online Spiele überhaupt, erfunden hat. Seine Familie ist zwar der Ansicht, dass er sein Potenzial mit dieser „Spielerei“ verschwendet, doch Tris könnte nicht glücklicher mit seiner Wahl sein.
Tristan ist eigentlich ein eher zurückgezogener Typ, der seine Ordnung liebt und alles gerne von vorne bis hinten durchplant. Dumm nur, dass nicht alle seine Kollegen eine ähnlich strukturierte und effiziente Arbeitsweise haben. Vor allem sein Kollege Ravi hat eine frustrierend chaotisch Art, weshalb die beiden regelmäßig aneinander geraten, denn auch Ravi kann mit dem steifen und ungeselligen Tris recht wenig anfangen.
Und nun müssen ausgerechnet diese beiden zutiefst unterschiedlichen Persönlichkeiten gemeinsam auf einen Roadtrip gehen, um das hochgeheime Material ihrer neuesten Spielerweiterung von Los Angeles nach Seattle für eine Convention zu bringen. Beide machen sich auf die schlimmste Reise ihres Lebens gefasst und wollten die Fahrt nur so schnell wie möglich hinter sich bringen. Womit allerdings keiner der beiden rechnet, ist wie viel die beiden eigentlich gemeinsam haben, wenn sie sich mal die Zeit nehmen genauer hinzusehen - und wie attraktiv sie sich gegenseitig in Wirklichkeit finden...

Mit Beta Test ist Annabeth Albert wieder eine sehr charmante und süße kleine Geschichte gelungen. Wie schon der Vorgänger Status Update ist auch in diesem Buch das Spiel Space Villager die eine Sache, die die Figuren gemeinsam haben. Tristan und Ravi arbeiten zwar an völlig unterschiedlichen Enden des Spektrums (Tris arbeitet im Sales und Ravi ist Grafiker), trotzdem werden sie immer wieder gezwungen zusammen zu arbeiten. Wie gesagt kostet das beide einige Nerven, denn sie könnten wirklich kaum unterschiedlicher sein. Dass sich daher keiner von beiden auf den Road Trip freut ist klar. Ich fand es sehr schön zu erleben, wie sich diese beiden grundverschiedenen Typen langsam aber sicher öffnen und einander annähren und nach und nach ihre Gemeinsamkeiten erkennen. Vor allem ihre Familiengeschichte weist einige Parallelen auf. Ravi kommt aus einer teilweise sehr traditionellen indischen Familie und Tristans Mutter ist eine erfolgreiche und sehr konservative Politikerin. Beide Familien können gar nichts mit dem..."unangemessenen Lebensstil" (also der sexuellen Orientierung) ihrer Söhne anfangen. Tris und Ravi gehen allerdings völlig unterschiedlich mit dieser Situation um, was für einige sehr spannende Szenen gesorgt hat und der Knackpunkt der Geschichte ist.
Natürlich hat Beta Test aber auch jede Menge romantische Szenen. Insgesamt war die Liebesgeschichte sehr schön gestaltet und auch glaubhaft. Beta Test ist auch nicht mehr ganz so kitschig wie Status Update , auch wenn natürlich auch hier gegen Ende ein, zwei sehr süßliche Szenen dabei sind. Trotzdem hat sich diese Geschichte von Annabeth Albert etwas erwachsener und stimmiger angefühlt.
Richtig gut gefallen hat mir auch, dass Annabeth Albert ihre Figuren dieses Mal ein wenig nerdiger sein ließ. Es gibt LAN Parties und Conventions und man spürt, wie viel Freude die Charaktere an ihren Jobs haben.

Allerdings ist auch Beta Test nicht wirklich etwas Besonderes. Es ist wie gesagt eine süße Geschichte, aber es gibt kaum etwas, das ihr dabei hilft, sich wirklich von der Masse abzuheben. Außerdem habe ich vor nicht allzu langer Zeit ein Buch gelesen, dass einige thematische Parallelen aufweist (Come What May), wie z.B. einen politisch ambitionierten Elterteil, doch dieses Buch konnte mich irgendwie eher packen und das Thema besser transportieren. Daraus will und kann ich Beta Test keinen Strick drehen, aber es hat eben auch gezeigt, dass es sein Potenzial nicht ganz ausgeschöpft hat.

Eine süße und unterhaltsame Geschichte ist Beta Test von Annabeth Albert aber allemal, vor allem für Leser die ein Herz für Nerds haben.
Beta Test erscheint am 30. Mai 2016.

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22.

Mai 2016

~ND

Us

Him #2

Enthält Spoiler für Him / Him - Mit ihm allein.

8 Monate ist es mittlerweile her, dass Jamie Cannings und Ryan "Wes" Wesley nach ihrer längst überfälligen Wiedervereinigung in ihre gemeinsame Wohnung in Toronto gezogen sind. Auf den ersten Blick könnten sie nicht glücklicher wirken: Endlich leben sie als Paar zusammen und können all die Zeit nachholen, die sie in den letzten Jahren verschwendet haben. Wes erstes Jahr als Profi-Eishockey-Spieler läuft hervorragend und er spielt die Saison seines Lebens. Und Jamies Job als Coach für eine Jugendmannschaft ist nicht nur sehr erfüllend, er bereut auch keine Sekunde dafür seine eigenen Pläne als Profi-Spieler aufgegeben zu haben.
Doch wie so oft trügt der Schein und auch bei Wes und Jamie ist der Alltag nicht immer wirklich einfach. Zum einen ist Wes fast nie zuhause, da er ständig unterwegs bei Spielen oder Pflichtveranstaltungen seiner Mannschaft ist. Währenddessen sitzt Jamie meist allein zuhause und schmeißt den Haushalt, da Wes was das angeht keinen Strich tut. Außerdem macht er sich Sorgen um seinen Job, denn seine Mannschaft hatte bisher keine besonders gute Saison. Am meisten lastet auf den beiden aber, dass sie für die Öffentlichkeit immer noch nichts weiter als Mitbewohner sind. Wes möchte nicht, dass seine erste Saison von seinem Privatleben überschattet wird, denn er weiß, dass das Outing des ersten NHL-Profis von den Medien ausgeschlachtet werden wird, und so können die beiden nur im sicheren Hafen ihrer Wohnung sie selbst sein.
Doch selbst dieser schwache Trost ist bald in Gefahr, denn ausgerechnet der neugierigste von Wes Teamkollegen zieht in die Wohnung über ihnen - und für den sind Dinge wie Privatsphäre und Diskretion ein Fremdwort. Bald schon wird Jamies und Wes ohnehin schon strapazierte Beziehung auf eine harte Probe gestellt und die beiden müssen entscheiden, was ihnen wirklich wichtig im Leben ist...

In ihrer Fortsetzung zu Him / Him - Mit ihm allein zeigen uns Sarina Bowen und Elle Kennedy in Us, wie es in Jamies und Wes Beziehung weitergeht. Die Flitterwochenphase ist vorbei und der Alltag kehrt ein und durch ihre Geheimniskrämerei ist der noch schwieriger zu meistern, als bei einer normalen Partnerschaft. Jamie hat mir über weite Teile der Geschichte wirklich sehr leid getan, denn so sehr er Wes auch liebt, wirklich glücklich ist er nicht. Das liegt zwar nicht nur daran, dass er für die Öffentlichkeit immer nur der Mitbewohner, nie aber der Partner ist, sondern auch an seinem Job als Trainer, in dem der große Erfolg immer noch irgendwie aussteht. Dennoch ist die Situation mit Wes natürlich das, was am meisten auf ihm lastet. Die beiden Autorinnen kreieren hier ein wirklich schönes und nachvollziehbares Bild, das auf realistische Weise all die Probleme und Streitpunkte zeigt, die nach einer Weile in allen Beziehungen auftauchen können. Man lernt sowohl Jamies als auch Wes Standpunkt zu verstehen, allerdings muss ich schon sagen, dass mein Herz ein klein wenig mehr für Jamie schlug, einfach weil er so einsam und definitiv der Unglücklichere der beiden war.
Trotzdem sind beide Jungs einfach große Klasse. Sie lieben sich nach wie vor heiß und innig und wenn es hart auf hart kommt, sind sie bereit alles füreinander zu tun. Man muss sie einfach gern haben und so bleiben sie trotz Streitereien oder fragwürdiger Entscheidungen, die sie im Laufe des Buches treffen, immer absolut sympathisch. Und es kommt wirklich einiges auf Wes und Jamie zu.
Das meiste davon fand ich sehr spannend und hat auch gut zu der Geschichte gepasst. Der große Druck, ihre Beziehung geheim zu halten allein hat schon eine Menge Möglichkeiten für die Geschichte gebracht und meist haben die Autorinnen auch genau das richtige Maß an Drama gefunden. Allerdings gab es schon den ein oder anderen Moment, in dem das Drama ein wenig grenzwertig wurde. Die Schwelle haben Sarina Bowen und Elle Kennedy zwar nie überschritten, aber es war doch ein, zwei Mal recht knapp.
Dass es nie soweit kam ist auch den Nebencharakteren zu verdanken, allen voran Blake, eben jener neugierige Teamkollege, der immer und zu jederzeit einfach hereinplatzt, egal ob er gerade willkommen ist oder nicht. Selbst wenn man versuchen würde ihn nicht zu mögen, es klappt einfach nicht. Blake ist ein riesiger Teddybär und hat großen Einfluss auf die Charaktere und die Geschichte und schon nach kurzer Zeit wollte ich ihn wirklich nicht mehr missen. Doch auch die anderen Charaktere und vor allem Wes Team und auch die Jungs in Jamies Mannschaft sind größtenteils sehr sympathisch und sorgen für jede Menge Abwechslung.

Us von Sarina Bowen und Elle Kennedy ist eine wirklich schöne und gelungene Fortsetzung zu Him / Him - Mit ihm allein und ich freue mich jetzt schon sehr, dass noch mindestens eine weitere Geschichte geplant ist - allerdings bin ich sicher, dass diese zumindest teilweise von anderen Charakteren handeln wird. Anspielungen darauf gab es in diesem Buch genug. ;)

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21.

Mai 2016

~ND

The Fire Between High & Lo

Als Alyssa und Logan sich kennenlernen und die besten Freunde werden, kann keiner so richtig verstehen, wie die beiden sich anfreunden konnten. Auf den ersten Blick haben sie überhaupt nichts gemeinsam, denn Alyssa kommt aus einer wohlhabenden Familie, schreibt gute Noten und ihr stehen alle Türen offen. Logan dagegen lebt in einer Absteige mit einer Mutter, die sich von seinem gewalttätigen und kriminellen Vater herumschubsen lässt, solange er sie nur weiterhin mit Drogen versorgt und auch Logan selbst greift immer öfter zu härteren Rauschmitteln, um seinen jämmerlichen Dasein zumindest für ein paar Stunden zu entkommen.
Trotz aller Widrigkeiten und Unterschiede gehen Lo und Alyssa aber gemeinsam durch dick und dünn und langsam aber sich entwickelt sich zwischen den beiden mehr als eine reine Freundschaft. Logan weiß genau, dass Alyssa eigentlich viel zu gut für ihn ist, aber er ist egoistisch genug, trotzdem die Beziehung mit ihr einzugehen, die sie ihm anbietet und eine Weile sieht die Welt besser für ihn aus, als je zuvor.
Doch den beiden hätte klar sein müssen, dass in Logans Leben nie alles einfach nur klappen kann und als er unter Drogeneinfluss den schlimmsten Fehler seines Lebens begeht, muss er einfach nur weg. Weg von seinen Eltern, all den zerstörerischen Einflüssen - und auch weg von Alyssa.
Alyssa gibt die Hoffnung nicht auf, dass Logan irgendwann doch noch zu ihr zurückkommt, doch je mehr Zeit vergeht, umso klarer wird ihr, dass der Junge, in den sie sich verliebt hat, wohl für immer verschwunden ist...

Wenn ich The Fire Between High & Lo von Brittainy C. Cherry mit einem Wort zusammenfassen müsste, dann wäre dieses Wort ganz sicher Drama. Brittainy C. Cherry lässt wirklich keine Gelegenheit und kein Mittel aus, um Drama zu erzeugen. Von Drogen- und Alkoholsucht, Kriminalität und ungewollter Schwangerschaft bis hin zu Unfällen und lebensgefährlichen Krankheiten ist alles mit dabei und auch wenn das eigentlich ziemlich typisch für diese Autorin ist, so muss ich doch sagen, dass sie es für meinen Geschmack dieses Mal wirklich etwas übertrieben hat. Es war zu viel und wurde auch schnell sehr unrealistisch. All das Drama sorgt zwar dafür, dass The Fire Between High & Lo von Anfang an eine sehr emotionale Geschichte ist und einem ein paar Mal wirklich an die Nieren geht. Ich persönlich habe mich aber irgendwann fast schon abgehärtet gefühlt, einfach weil ständig etwas neues, noch schlimmeres passiert ist. Ab einem gewissen Punkt konnte ich einfach nichts mehr aufnehmen und die gewünschte Wirkung blieb deshalb irgendwie aus.
Da hat es auch nicht wirklich geholfen, dass ich weder Logan noch Alyssa so richtig gern mochte. Sie waren okay und ich konnte ihr Verhalten eigentlich immer verstehen, aber sonderlich ans Herz gewachsen sind sie mir nicht. Das liegt auch unter anderem daran, dass ich die Chemie zwischen den beiden nie so richtig spüren konnte. Mir kam ihre Beziehung immer eher wie eine Obsession vor und von daher nicht unbedingt wirklich romantisch. Auch die anderen Charaktere konnten mich nur bedingt überzeugen. Der einzige, den ich wirklich gern mochte, war Logans Bruder Kellan. Bei ihm gab es allerdings das Problem, dass er und sein Teil der Geschichte Logan und Alyssa bald die Show gestohlen hat. Das Buch war mindestens genauso sehr seine Geschichte, wie die seines Bruders und auch das war sicher nicht so geplant.
Auch Brittainy C. Cherrys Schreibstil ist einfach nicht so meins. Er ist zwar sehr flüssig und es gibt einige wirklich wunderschöne Zeilen in diesem Buch, aber wie mit dem Drama übertreibt es die Autorin auch mit ihrem Schreibstil oft ein wenig. Es liest sich fast so, als würde sie versuchen auf jeder Seite mindestens fünf markierungswürdige Zitate unterzubringen und das war einfach zu viel. Denn nicht nur hat es sich für meinen Geschmack zu blumig gelesen, es haben sich auch viele Dinge ständig wiederholt - und zwar nicht nur die Passagen, die Brittainy C. Cherry mit Absicht wiederholt hat, was auch oft vorkam und nicht unbedingt mein liebstes Stilmittel ist.

So schön und gefühlvoll die Geschichte im Grunde auch war, für mich hat Brittainy C. Cherry in The Fire Between High & Lo einfach an allen Enden zu dick aufgetragen. Mit einer etwas dezenteren und schlichteren Vorgehensweise hätte The Fire Between High & Lo fantastisch werden können. Doch so war es schlicht und ergreifend von allem zu viel.

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