Rezensionen
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05.Jun 2016 |
~ND
All the Wrong Placesvon Ann Gallagher
Bluewater Bay #14
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Es ist ihm schon wieder passiert: Zum dritten Mal wurde der semiprofessionelle Skater Brennan nun schon von einer Freundin verlassen, da er sie anscheinend sexuell nicht befriedigen konnte. Zumindest scheint das der einzige gemeinsame Nenner zwischen seinen letzten drei Freundinnen zu sein. Brennan weiß nicht mehr wirklich weiter. Zugegeben, er hatte nie einen sonderlich ausgeprägten Sextrieb, doch er dachte eigentlich immer, dass er seinen Freundinnen alles geben konnte, was sie wollten.
Eines ist Brennan nun allerdings klar: Er braucht Hilfe. Das Internet gibt nicht besonders viel her, also besucht er die zweite Möglichkeit, die sich ihm bietet - den einzigen Sexshop in Bluewater Bay. Und tatsächlich findet er dort Antworten...allerdings auf Fragen, die er sich nie zuvor gestellt hat.
Zafir hat viele Eigenschaften, die ihn auszeichnen und über die er sich definiert: Moslem. Alleinerziehender Vater. Angestellter in einem Sexshop. Und asexuell. Er hat sich schon vor langer Zeit damit abgefunden, dass Lust und Sex einfach etwas sind, das er nicht empfindet und auch nicht unbedingt braucht. Als Zafir Brennan in seinem Laden begegnet und viele von dessen Beschreibungen Zafir an seine eigenen Erfahrungen erinnern, wird er den Verdacht nicht los, dass Brennan vielleicht ebenfalls asexuell sein könnte.
Für Brennan beginnt damit die schwerste, erschreckendste und gleichzeitig beste Zeit seines Lebens, denn nicht nur werden ihm einige Dinge plötzlich glasklar, er findet in Zafir und seinem Sohn Tariq auch noch die besten Freunde, die er jemals hatte. Doch Brennan plagen immer noch Zweifel, was seine Identität angeht - und wieso er mit niemandem lieber seine Zeit verbringt, als mit Zafir...
Mit All the Wrong Places von Ann Gallagher habe ich mich zum ersten Mal an ein Thema getraut, vor dem ich mich bisher immer ein wenig gedrückt hatte: Asexualität. In so vielen Büchern werden die Charaktere von Lust und Leidenschaft getrieben und oft werden ihre Emotionen auch auf diese Weise an den Leser vermittelt. Bei asexuellen Charakteren fällt das mehr oder weniger weg und ich hatte Angst, mich daher nicht auf die Figuren und ihre Beziehungen wirklich einlassen zu können.
In gewisser Hinsicht war das in All the Wrong Places auch der Fall - allerdings mit voller Absicht der Autorin. Denn genau das ist auch einer der Punkte, mit denen Brennan sich herumschlagen muss. Woher soll er wissen, was Liebe ist, wenn es keinen Sex und nur eingeschränkte körperliche Nähe gibt? Wo hört eine Freundschaft auf und fängt eine Beziehung an? Brennan und Zafir müssen das für sich selbst in All the Wrong Places herausfinden und ich muss sagen, mir hat ziemlich gut gefallen, wie Ann Gallagher das Alles gehandhabt hat. Ich habe nie an Brennans und vor allem Zafirs Gefühlen gezweifelt und fand es sehr schön, wie sie sich durch das Wirrwarr ihrer Emotionen gekämpft haben.
Ebenfalls viel Spaß hatte ich mit Zafirs Sohn Tariq, der wirklich ein sympathischer kleiner Kerl war. Er und Brennan knüpfen schnell Freundschaft über ihr gemeinsames Interesse am Skateboarden und auch zu seinem Vater hat Tariq eine wirklich schöne Beziehung. Er ist auch Zafirs wichtigste Motivation, schließlich ist alles was er tut für Tariq, inklusive der zwei Jobs, mit denen er sich abrackert. Zafir ist auch sehr vorsichtig, wen er in das Leben seines Sohnes lässt, denn er hat schon einige schlechte Erfahrungen mit früheren Partnern gemacht, was für einige sehr spannende und intensive Szenen sorgt.
Natürlich lernt man beim Lesen auch eine Menge über das Thema Asexualität. Mir zumindest war gar nicht bewusst, wie viele verschiedene Facetten diese Orientierung hat und wie schwierig es sein kann, sich selbst zu finden, wenn man als Betroffener damit konfrontiert wird. Das Spektrum ist wirklich groß, doch die Ansätze werden sehr schön und passend in diese Geschichte eingebaut.
Von diesem Aspekt der Geschichte war ich also sehr angenehm überrascht. Überhaupt gibt es nur sehr wenig, das mir an All the Wrong Places nicht gefallen hat. Leider ist eine Sache davon allerdings das Ende bzw. das letzte Kapitel vor dem Epilog. Hier gibt es natürlich die große Auflösung und die Dinge zwischen den Charakteren spitzen sich zu. Leider hat sich dieses Kapitel aber etwas gestelzt angefühlt und wirkte etwas arg eilig abgehandelt. Der Epilog macht das zwar etwas besser, allerdings wirkt er auch durch das knappe letzte Kapitel etwas übertrieben. Das Ende hat mir zwar dennoch sehr gut gefallen, trotzdem hätte ich dort gerne etwas mehr Ausführlichkeit und Natürlichkeit gesehen.
Auch ohne Sex ist All the Wrong Places von Ann Gallagher eine schöne unterhaltsame Geschichte, die gerade deswegen besonders stark von den Emotionen ihrer Figuren lebt. Wer mal über ein etwas anderes Thema lesen will, dem könnte All the Wrong Places sehr gut gefallen.
All the Wrong Places erscheint am 13. Juni 2016.
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02.Jun 2016 |
~ND
The Spiral Downvon Aly Martinez
The Fall Up #2
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Henry Alexander liebt sein Leben als Star. Er liebt die seine Bühne, die Musik, das Reisen auf der Straße im Tourbus. Und die Anerkennung, die er als Kind nie bekommen hat, als er nur ein einsamer Junge in diversen Pflegefamilien war. Die einzigen Momente, in denen er lieber kein Star wäre, sind die, wenn er fliegen muss, doch leider kommt das in seinem Beruf viel zu regelmäßig vor. Seit einer sehr schlechten Erfahrung vor 2 Jahren hat Henry Todesangst vorm fliegen. Manchmal kommt er aber einfach nicht darum herum und dafür hat er sich sein eigenes Flugzeug und den besten Piloten besorgt, den er finden konnte.
Als genau dieser Pilot aber krank wird, muss schnell Ersatz her - und so lernt Henry den Piloten Evan Roth kennen, der es aus irgendeinem Grund wie kein zweiter schafft, ihn während des Flugs zu beruhigen. Danach bekommt Henry Evan einfach nicht mehr aus dem Kopf und er weiß, dass er ihn wiedersehen muss. Schließlich entspricht Evan genau seinem Beuteschema: Attraktiv, intelligent und eindeutig heterosexuell. Denn das sind die einzigen Männer, die Henry interessieren, auch wenn für ihn das meist sehr schnell nach hinten losgeht, selbst wenn er die Männer mal für eine Nacht verführen kann.
Was Henry allerdings nicht weiß, ist dass Evan nichts gegen Sex mit Männern hat - solange auch eine Frau dabei ist. Evan ist nicht schwul. Aber er ist auch nicht hetero und er hasst es in Schubladen gesteckt zu werden. Er weiß allerdings, dass er keine reine Beziehung zu einem Mann will, egal ob es nur um Sex oder eine Partnerschaft geht. Doch auch er muss zugeben, dass ihn Henrys Charisma und Charme nicht kalt lassen, vor allem als Evan klar wird, wie sehr Henry sich um ihn bemüht. Trotzdem hält Evan an seinen selbstauferlegten Regeln fest, doch Henry macht es ihm manchmal sehr, sehr schwer...
Ich muss zugeben, dass ich nach den ersten beiden Kapiteln dieses Buchs etwas völlig anderes erwartet habe, als mir am Ende geliefert wurde doch das ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Denn in den ersten beiden Kapiteln, in denen wir Henry und Evan jeweils in ihren eigenen kleinen Einführungen kennenlernen, haben sie gerade mit allerlei persönlichen Problemen zu kämpfen. Henry sitzt im Flugzeug und versucht seine Panikattacken im Zaum zu halten, während einer der wenigen Menschen, die er als Familie bezeichnet, ihm das Herz bricht. Evan wird unterdessen von seiner Freundin verlassen, was ihn in ein tiefes Loch stürzt - allerdings vermutlich nicht aus den Gründen, die man erwarten würde. Am Anfang wirkt The Spiral Down also eher ein wenig deprimierend und ich habe mich schon auf ein sehr hartes Buch eingestellt. Und es gibt auch in der Tat die ein oder andere ziemlich emotionale Szene und Entwicklung, die mich schwer schlucken ließ, doch gleichzeitig hat es Aly Martinez geschafft, dieses Buch unglaublich leichtherzig, witzig und einfach sympathisch zu machen.
Beide Charaktere haben so ihre merkwürdigen Eigenheiten was ihre Sexualität angeht. Henry will wie gesagt nur heterosexuelle Männer, während Evan nur mit einem Mann zusammensein kann, wenn eine Frau anwesend ist, was für Henry aber ein absolutes No Go ist. Wieso die beiden so merkwürdige Vorlieben haben, wird erst im Laufe der Geschichte klar und das müsst ihr schon selbst lesen. Eines ist jedoch klar: Es wird kompliziert, denn ihre Wünsche lassen sich nur schwer unter einen Hut bringen.
Das macht aber gar nichts, denn allein der Weg dorthin hat schon großen Spaß gemacht. Henry und Evan sind beide fantastische Charaktere und vor allem Henry mochte ich von Anfang an. Er ist zwar eine Rampensau und manchmal eine kleine Diva, meint es aber nie wirklich ernst und erst recht nicht böse. Er ist ein bisschen verrückt, dabei aber unheimlich sympathisch und er hat mich ständig zum lachen gebracht. Evan weiß manchmal gar nicht, wo ihm der Kopf steht, aber das und ihre wirklich unterhaltsamen Zankereien verleihen der Geschichte Leben. Auch die Nebencharaktere sind ziemlich gut gelungen. Henrys beste Freundin Levee z.B. fand ich sehr sympathisch und ich habe ihre und Henrys innige Freundschaft geliebt (Levee hat übrigens schon ihr eigenes Buch mit The Fall Up (Amazon-Partnerlink*)).
Eine Sache gibt es aber an The Spiral Down die mir nicht so gut gefallen hat und das war ausgerechnet das Finale. "Nicht mögen" ist aber eigentlich der falsche Ausdruck, denn es ist nichts passiert, das mir nicht gefallen hätte. Aber leider war es ein bisschen...fade. Auch wenn ich froh bin, dass es nicht in einem übertriebenen Drama geendet hat, hätte ich mir doch einfach etwas mehr Handlung und Entwicklung gewünscht. So gab es aber keinen wirklichen Höhepunkt oder denkwürdigen Moment zum Ende hin.
Glücklicherweise ist und bleibt The Spiral Down von Aly Martinez dennoch ein sehr lesenswertes Buch, allein schon wegen der fantastischen Charaktere. Außerdem hat Aly Martinez einfach einen wundervollen Schreibstil, weshalb ich werde sicher noch weitere ihrer Bücher lesen werde.
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31.Mai 2016 |
~ND
BreakHard Hit #6
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Noah hat alles, was er sich je von seinem Leben erhofft hat. Er hat gerade erst seine erste Saison als Profi-Eishockey-Spieler begonnen und ist dafür von Phoenix nach New Orleans gezogen. Außerdem sind er und sein bester Freund Troy sich endlich näher gekommen und Noahs geheimster Wunsch ist wahr geworden. Mit Troy an seiner Seite könnte er nicht glücklicher sein.
Doch es dauert nicht lange, bis die ersten dunklen Wolken aufziehen, denn natürlich kann Noah der Welt nicht einfach sagen, dass er schwul und in einer Beziehung ist. Stattdessen beginnt er eine Scheinbeziehung mit einer bekannten Schauspielerin, die seine Popularität zwar nur noch steigert, Noah aber vor einen Gewissenskonflikt stellt.
Troy, der in Noahs Heimatstadt zurückgeblieben ist, wird derweil immer unglücklicher. Er fühlt sich wertlos und jedes Mal, wenn er Noah mit einer Frau sieht oder als dessen bester Freund vorgestellt wird, ist es für ihn wie ein Stich ins Herz. Noah weiß genau, dass er Troy verletzt, doch er kann seine Karriere nicht aufs Spiel setzen...nicht mal, als Troy schlussendlich die Nase voll hat und ihn verlässt.
Doch dann gerät Troy in einen schrecklichen Unfall, der nicht nur sein Leben auf den Kopf stellt, sondern auch Noah zeigt, was wirklich wichtig ist im Leben nämlich Troy. Wenn er ihn allerdings zurückhaben will, hat Noah einiges zu beweisen...
Hm, was kann ich über die Novelle Break von Charity Parkerson sagen? Es war irgendwie ein schwieriges kleines Büchlein für mich. Aufgrund der geringen Länge fühlt sich die Geschichte über weite Teile sehr überstürzt und gehetzt an. Der in meinen Augen spannendste Teil, nämlich die Dinge, die vor dem Unfall passieren, werden in Windeseile abgearbeitet und dienen eigentlich nur als Einführung in die Geschichte. Das ist sehr schade, denn nicht nur wird jede Menge Potenzial für eine spannende Handlung verschenkt, die Charaktere bleiben einem irgendwie auch fern, weil sie nur sehr oberflächlich vorgestellt werden. Es gibt große Zeitsprünge, die das Ganze nicht unbedingt besser machen, da man trotz der langen Zeit die vergeht nur sehr wenige Informationen bekommt.
Außerdem hat mich die Geschichte sehr an Us von Elle Kennedy und Sarina Bowen erinnert. Ich will definitiv nicht sagen, dass Charity Parkerson sich an der Handlung von Us bedient hat, aber die Parallelen sind schon absolut nicht von der Hand zu weisen (Eishockey, geheime Beziehung zum besten Freund, ein unglücklicher Partner, ein Krankenhausaufenthalt, der alles in Frage stellt) und ich muss zugeben, dass ich mich nicht ganz Wohl mit den vielen Ähnlichkeiten gefühlt habe.
Trotzdem gab es die ein oder andere Szene in Break die ich richtig schön fand. Die Szene z.B., in der Troy endgültig die Nase voll hat und Noah verlässt, fand ich in ihrer Einfachheit sehr gelungen. Auch später gibt es noch die ein oder andere sehr süße oder emotionale Szene, die Charity Parkerson wirklich gelungen ist und von denen ich gerne mehr gesehen hätte.
Trotzdem war es nicht genug, um die Novelle Break von Charity Parkerson wirklich gut zu machen. Dafür ist sie einfach zu knapp geraten. Hätte sich die Autorin etwas mehr Zeit genommen, ihre Figuren vorzustellen, ihnen etwas mehr Tiefe gegeben und die Handlung etwas innovativer gestaltet, hätte Break gar nicht mal schlecht sein können.
Break ist zwar Teil der Hard Hit Reihe, kann aber wie die anderen Bücher der Reihe alleinstehend gelesen werden. Allerdings kommen die Figuren auch in den übrigen Büchern vor und das fällt hier und da schon auf, wenn einem Mal eine Information fehlt.
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30.Mai 2016 |
~nef
Ich heirate einen Arschvon Leif Lasse Andersson und Kerstin Hohlfeld
Tags:
Romantik
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Für Luisa soll es der schönste Tag ihrer bisher kurzen Journalisten-Karriere werden. Heute hat sie einen Termin bei ihrem Chef und in 2 Tagen endet ihr Praktikum. Zur Feier des Tages, denn wer würde denn denken, dass sie keine Festanstellung beim Frauenmagazin 'Marion' erhält, hat sie heute ein kanariengelbes Kleid an. Ganz gegensätzlich zu ihrem sonstigen Mäuschenlook, aber sie wollte schließlich Eindruck machen.
Das tut sie auch, nur leider nicht so wie sie es sich gewünscht hat. Das Gespräch verlief überhaupt nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Den Tränen nahe stöckelt sie durch das Verlagsgebäude und spürt die Blicke der anderen. Nur nicht weinen!
Auf dem Weg zur Kantine wird sie von jemandem angesprochen. Die Frage nach ihrem macht sie zunächst misstrauisch, aber der Mann scheint ehrlich interessiert ein solches Kleid für seine Schwester zu finden. Nach einem kurzen Gespräch landen beide in einem kleinen Bioladen. Für die Vegetarierin Luisa ist ein Mann, der mit ihr einen Salat zum Mittag ist so etwas wie ein Wunder. Davon abgesehen, dass er viel zu alt für sie ist, findet sie ihn sympathisch und kann endlich ein wenig abschalten.
Björns Jagdtrieb ist entfacht. Die süße Maus in dem leuchtenden Kleid ist ihm noch nie aufgefallen. Es wird Zeit seine Fühler mal aus dem eigenen Gebiet heraus zu bewegen. Offenbar gibt es wahre Schätze in den anderen Bereichen des Verlages.
Er sieht ihr an, dass sie traurig ist. Einer Eingebung heraus folgend, lädt er sie auf einen Salat ein. Vor einem Mann würde eine Frau nie etwas anderes als einen Salat essen. Als sie sich als Vegetarierin outet, ist für ihn alles klar. Diese Kleine wird spätestens in ein paar Wochen in seinem Bett liegen, ihn ein paar Nächte unterhalten und dann aus seinem Sichtfeld verschwinden. Aber so einfach wie er sich das vorstellt, ist es nicht. Da ihr Praktikum bald endet, wird er sie nicht wiedersehen. Da hilft nur eins, er muss ihr einen Job besorgen. Nach dem Gespräch auf der Parkbank während des Mittags macht sie einen cleveren Eindruck. Das könnte was werden.
Luisa ist völlig aus dem Häuschen. Ihr neue Bekanntschaft will ihr bei einem Job helfen. Natürlich weiß sie nicht, dass sie gerade ihre Mittagspause mit Björn Becker verbracht hat. Dem Björn Becker, der als Chefredakteur der 'Monday' dort arbeitet, wo Luisa unbedingt hinwill.
Offenbar hat sie sich nicht völlig daneben benommen, denn er lässt sie zu einem Gespräch kommen und legt ihr einen Vertrag vor die Nase. Luisa ist im siebten Arbeitshimmel, doch die Alarmglocken ihrer beiden besten Freundinnen schrillen. Der will sie doch nur ins Bett kriegen. Niemand bekommt einfach so einen Vertrag.
Björns Ruf eilt ihm weit voraus, was sollte er also gerade von ihr wollen? Und doch, Luisa kommt nicht umhin sich vorzustellen wie es wäre ... mit Björn.
Aber will er wirklich etwas von ihr? Bisher hat er ihr keine Zeichen gegeben. Bei einem gemeinsamen Spaziergang an der Alster knistert es heftig - und doch passiert nichts. Luisa ist gefrustet und verwirrt. Was sollte das?
Ich heirate einen Arsch ist von zwei Autoren gleichzeitig geschrieben und zwei Sichtweise unterteilt. Luisas Kapitel wurden von Kerstin Hohlfeld geschrieben, während sich Leif Lasse Andersson um Björns Sichtweise kümmerte. An die Art musste ich mich beim Lesen erst einmal gewöhnen, da beide Schreibstile unterschiedlich sind.
Die Kapitel sind sehr kurz, so dass man relativ schnell ziemlich weit kommt. Beide Charaktere werden nicht groß und breit erklärt, während des Lesens kommen immer weitere Details der Vergangenheit von beiden ans Licht und formen das Bild beider Personen. Leider konnten mich beide nicht überzeugen.
Sowohl Björn als auch Luisa entsprechen jedem Klischee, dass es gibt. Sie ist jung, hat einen überdurchschnittlichen Notendurchschnitt, ist schüchtern, Vegetarierin und natürlich super in ihrem Job.
Björn ist Chef, im besten Alter, ungebunden und hinter jedem weiblichen Rock hinterher. Natürlich ist er reich, nicht hässlich und wahnsinnig von sich selbst überzeugt.
Und da fingen meine Probleme schon an. Luisa denkt von sich selbst immer nur negativ. Statt zu ihrem Können und Wissen zu stehen und selbstbewusst aufzutreten, macht sie sich immer besonders klein und redet sich dann gern auch noch dummes Zeug ein. Mit so einer Protagonistin kann ich leider nicht mit fiebern, weil sie sich selbst nur Steine in den Weg legt und Probleme sieht wo keine sind.
Björn hingegen hat eindeutig ein zu großes Ego. Immer wieder muss man als Leser sich antun was für eine Erfolgsquote er bei Frauen hat und wie er die Damen danach behandelt. Sorry, aber das brauch ich nun wirklich nicht. Hier täte ihm mal jemand gut, der ihm die kalte Schulter zeigt, aber dann wäre der Titel des Buches ja unpassend.
Das hin und her am Anfang des Buch es war sehr nett zu lesen. Und auch der mittlere Teil hat mich gut unterhalten. Aber dann haben die Fehler der beiden alles ruiniert. Sie flüchtet vor jedem Gespräch, das zwingend notwendig wäre und er nimmt jedes Fettnäpfchen mit Anlauf. So manches Mal hätte ich ihm gern eine Kopfnuss gegeben damit er anfängt zu denken. Die Frage ist, ob das geholfen hätte ...
Schlussendlich hätte die Story an sich wirklich grandios werden können, aber die Charaktere hätten dafür anders sein müssen. Die völlig unlogischen Reaktionen haben mir die Freude an der Geschichte genommen. Schade.
Der Schluss setzt dem ganzen die Krone auf. Sorry, aber ich habe das Ende nicht verstanden. Es ist, als würde hier etwas fehlen. Eine Erklärung zum Beispiel.
Leider kann ich dem Buch nicht mehr als 3 Sterne geben, schade.
Dennoch einen lieben Dank an das Droemer Knaur-Verlagsteam für die Übersendung des Rezensionsexemplars.
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29.Mai 2016 |
Control |
Achtung: Control ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet. Die Geschichte enthält bildliche Darstellungen von Gewalt in körperlicher und sexueller Form.
Joaquin Castillo ist ein Control-Agent. Bei einem Einsatz gegen einen Sklavenhandelsring bindet er unbeabsichtigt einen Sexsklaven an sich. Der junge Mann trägt ein Halsband, das über sein Rückenmark mit dem Gehirn verschmolzen ist und das aus ihm eine persönlichkeitslosen, aber sehr willigen Sklaven macht. Joaquin will dem armen Kerl, dem er den Namen Misha gibt, helfen, das Halsband loszuwerden und seine Erinnerungen zurückzugewinnen. Diese Idee birgt aber mehr Gefahren und Herausforderungen, als Joaquin jemals für möglich gehalten hätte.
Cordelia Kingsbridge hat es wieder geschafft und mich mit Control vollkommen in ihren Bann gezogen. Diese Geschichte, die in einer fiktiven futuristischen Welt spielt, hat so viele faszinierende Aspekte, dass ich gar nicht weiß wo anfangen mit dem Schwärmen. Zunächst ist da die faszinierende Ausgangnssituation, die es wirklich in sich hat:Die Agenten bei Control bestehen in der Regel aus Zweierteams, dem Gehirn, Joaquins Partnerin Danica und dem Körper, Joaquin selbst. Danica ist es, die bei dem Einsatz erkennt, dass der tödliche Schuss gegen den Boss des Sklavenhandelrings Rowland auch Misha über kurz oder lang zum Tod verurteilen würde, da Misha ohne einen Meister zugrunde gehen würde. Sie nötigt Joaquin dem toten Rowlands ein Amulett abzunehmen und es sich selbst anzulegen. Mit dem Amulett übernimmt Joaquin die Herrschaft über Mishas Geist und Köper, ohne es auch nur zu ahnen. Und Misha ist nicht ganz einfach zu händeln. Zwar ist seine Persönlichkeit weitestgehend unterdrückt, doch dafür ist er mit einer mehr als nur übertriebenen Sexdrang ausgestattet. Einem Sexdrang, den niemand anderes als sein Meister stillen kann.
Und damit bin ich beim Punkt, der mich an Control so fasziniert hat. Die moralischen Hürden, die die Charaktere in dieser Geschichte zu bewältigen haben. Da ist Joaquin, der, um Misha gesund zu halten, dominanten Sex mit ihm haben muss. Und obwohl er bisexuell ist und BDSM für ihn kein Fremdwort ist, verabscheut er die Handlungen, zu denen das Halsband ihn und Misha zwingt. Tatsächlich funktioniert er nur, weil er chemische Unterstützung von blauen rhombenförmigen Potenzpillen hat. Joaquin hasst das Halsband und was es repräsentiert mit aller Macht. Der zunächst willenlose Misha bekommt als Zeuge von Control Neuroblocker, die langsam aber sicher beginnen, die Wirkung des Halsbandes zu unterdrücken. Control hofft, mithilfe von Mishas Erinnerungen auch Rowlands Hintermänner dingfest zu machen. Je mehr Mishas eigener Charakter hervorkommt, desto deutlicher wird ihm bewusst, was da eigentlich mit ihm geschehen ist. Hinzu kommt, dass er eine alles andere als harmlose Persönlichkeit ist. Später, wenn die Handlung schon ordentlich fortgeschritten ist, kommen Fragen auf wie: Wann heiligt der Zweck die Mittel? Ist es es Wert, kaltblütig ein Leben zu nehmen, wenn dadurch viele andere gerettet werden? Ist es eher gerechtfertig, wenn solch ein Auftrag von einer Regierung kommt oder wenn man seine eigenen, wohlmeinenden Absichten verfolgt? Cordelia Kingsbridge lässt ihren Helden nichts durchgehen. Zusammen mit Joaquin und Misha muss auch der Leser sich mit diesen, auf den ersten Blick einfachen, auf den zweiten Blick aber weit schwieriger zu beantwortenden Fragen auseinandersetzen. Alleine wegen diesen ganzen psychologischen Aspekten hat Control mir wirklich unglaublich gut gefallen.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass es sich natürlich auch um eine erotische Geschichte handelt, in der Sex, Unterwerfung und Dominanz eine große Rolle spielen. Und wenn die Szenen am Anfang heiß sind, einen aber dazu bringen, sich zu winden und unangenehm berührt zu sein, dann ist das genauso beabsichtigt. Später, wenn Misha und Joaquin ebenbürtige(re) Partner sind, ändert sich das. Tatsächlich fand ich am allerbesten eine Szene, die gar keine richtige Sexszene ist, aber die Welt in Control so wunderbar präsentiert: Um an einen Informanten ranzukommen, muss Joaquin in einem Luxus-BDSM-Club einen Mann aufreißen und dabei ähnlich unterwürfig agieren, wie es Misha durch das Halsband gezwungenermaßen machen musste. Oh, in diesem Moment in Joaquins Kopf zu stecken, war wirklich ein Fest.
Genau wie Close Protection war auch Control von Cordelia Kingsbridge ein echtes Lesevergnügen. Von der ersten Sekunde an war ich fasziniert und bekam die Geschichte nicht mehr aus dem Kopf. Ich kann jedem mit dem entsprechenden Lesegewohnheiten nur empfehlen, sich die Geschichte runterzuladen. Allerdings solltet ihr euch beeilen. Da Cordelia Kingsbridge im Oktober ihr erstes käuflich erwebliches Buch herausbringt, nimmt sie ihre bislang frei verfügbaren Geschichten zum 13. Juni 2016 offline. Das betrifft Control samt Ficlet, Close Protection plus Close Protection Ficlets, sowie ihre Geschichten um die Protagonisten in Blood Red und die in Hearthkeeper. Die letzt genannte Story findet sich auf ihrem AO3-Profil, die übrigen auf ihrem Fictionpress-Account. Einzig ihre Geschichten aus dem Boston Universe bleiben online. All dieses Wissen habe ich dankbarer weise direkt von Cordelia Kingsbridge via Tumblr bekommen, die eine wirklich charmante Onlinepräsenz hat und gerne bereit ist, ihren Lesern Fragen zu beantworten.
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