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17.

Jul 2016

~nef

Girl in the Mirror / Solange du mich siehst

Cover Solange du mich siehst deutsch

Dieses Buch enthält zwei Kurzgeschichten.

Das Lächeln der Erinnerung

Er hatte eine Maschine erfunden, die anderen Menschen helfen konnte. Nur ihm, ihm konnte sie nicht helfen.

In Dublin gab es einen alten Mann, den man aufsuchte, wenn man von unschönen Erinnerungen gequält wurde. Er konnte einem dabei helfen, Erinnerungen zu verändern. Nehmen, das konnte er mit ihnen nicht machen, aber aus einer schlechten Erinnerung eine weniger schlechte Erinnerung machen, das ging. Und so schrieben ihm viele Menschen, die unschöne Erinnerungen haben um bei ihm Erlösung zu finden.
Doch der alte Mann war wählerisch. Nicht jeder bekam bei ihm einen Termin. Gierige Menschen mochte er nicht. Generell ist er nicht der Menschenfreund und so wirkt er immer kalt und abweisend.

Bis ihm Judith über den Weg läuft, bzw. im Weg sitzt. Die junge Frau sitzt im Regen und weckt sofort sein Interesse. Er interessiert sich nicht für Andere, aber sie ist anders. Sie fasziniert ihn und er möchte ihr helfen. Je mehr Zeit er mit ihr verbringt, desto mehr lernt er über sich selbst.

Das Mädchen im Spiegel

Lila liebte ihre Großmutter über alles. Auch wenn im Ort viele von der alten Dame sagten, dass sie merkwürdig sei, so war ihre kindliche Liebe unschuldig und rein.
Ihre Großmutter wohnt in einem alten Haus oben auf der Klippe. Der Garten dahinter ist verwildert und lädt zum Entdecken ein. All das will Lila ihrer Freundin Sara zeigen, doch die fühlt sich in dem alten Haus überhaupt nicht wohl.
Alle Spiele sind verhangen, es wirkt düster und kalt. Schon nach kurzer Zeit flüchtet Sara beinahe aus dem Haus.

Lila dachte immer ihre Großmutter braucht keine Spiegel, da sie blind ist. Aber der eigentliche Grund ist ein ganz anderer. Am Tag ihrer Hochzeit macht sie den großen Fehler und deckt einen großen Spiegel auf um sich im Brautkleid zu bewundern. Wenig später sieht sie sich einer Fremden gegenüber und eine kalte Hand packt sie am Handgelenk und zerrt sie in den Spiegel.

Girl in the Mirror / Solange du mich siehst enthält zwei Kurzgeschichten die unterschiedlicher nicht sein könnten. In Das Lächeln der Erinnerung geht es um einen alten Mann der ewig einer Erinnerung hinterher jagt und sie doch ändern möchte. Die Geschichte ist wirr erzählt und springt ohne Vorwarnung in den Zeiten.
Es verwirrt ungemein, wenn man erst seine Gegenwart mit Judith erfährt und sich plötzlich bei ihm daheim befindet. Wo sie ja aber eigentlich nie war. Auch ist der ganze Plot irgendwie verwirrend und nichtssagend.

In Das Mädchen im Spiegel lernt Lila etwas Wichtiges über ihre Großmutter. Diese verbirgt schon lange ein Geheimnis vor ihrer Enkeltochter, das nicht von dieser Welt ist. Das sie es ausgerechnet am Tage ihrer Hochzeit herausfindet, ist natürlich schlechtes Timing.

Ich habe mir ja schon sonst was gedacht, warum sie denn die Spiegel verhängt haben könnte, aber was am Ende der Grund war, hat mich schnell ernüchtert.
Ich habe noch nicht viele Bücher von Cecelia Ahern gelesen und wäre dies mein erstes gewesen, hätte ich kein weiteres angefasst. Beide Geschichten wirken nicht strukturiert. Auch konnte ich das Ende der zweiten Kurzgeschichte überhaupt nicht nachvollziehen. Da fehlte für mich irgendwie der richtige Abschluss.

Aus Das Lächeln der Erinnerung kann man immerhin noch ein Fazit und eine Nachricht für sich annehmen, das fehlt bei Das Mädchen im Spiegel leider total.
Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört und kann sagen, die Sprecher geben der Geschichte noch etwas Positives. Gelesen hätte ich es wohl trotz der Kürze abgebrochen.

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14.

Jul 2016

~ND

Opal / Opal - Schattenglanz

Enthält Spoiler für die ersten Bücher der Lux / Obsidian Reihe.

Es sah ja zuerst fast nicht danach aus, als würde es Kat, Daemon und ihren Freunden gelingen Dawson aus den Fängen der Regierungsorganisation Daedalus zu befreien. Doch entgegen aller Erwartungen ist Dawson endlich wieder Zuhause - allerdings ist er nicht mehr der Gleiche. Den früher so lebenslustigen und freundlichen jungen Mann hat seine Gefangenschaft nicht nur äußerlich arg gezeichnet und Daemon erkennt seinen Bruder kaum wieder.
Dawson selbst denkt gar nicht daran, sich erst einmal von seinen Strapazen zu erholen und sich still zu verhalten, bis Gras über die Sache gewachsen ist, schließlich könnte die Regierung jederzeit vor ihrer Tür stehen. Doch seine Freundin Beth wird immer noch von Daedalus gefangen gehalten, wo sie Gott weiß was mit ihr anstellen und Dawson kann einfach nicht untätig herumsitzen. Widerwillig sichern Kat und Damon ihm ihre Hilfe zu, auch wenn sie noch keine Ahnung haben, wie sie das anstellen soll.
Dann taucht allerdings ein alter Bekannter aus der Versenkung auf, mit dem keiner der Freunde gerechnet hat, und der seine Hilfe anbietet. Kat und die Luxen wissen genau, dass sie niemandem trauen können und dass jeder ein falsches Spiel spielen könnte, doch was für eine Wahl haben sie schon? Es ist ihr einziger Anhaltspunkt.
Die Vorbereitungen für ihre Befreiungsaktion laufen allerdings nicht ganz ohne Zwischenfall ab, denn in Kats neuem Heimatort geschehen seit neuestem die seltsamsten Dinge - und das will in dieser kleinen ungewöhnlichen Stadt schon etwas heißen...

Eigentlich kann man gar nicht sagen, dass in Opal / Opal - Schattenglanz, dem dritten Buch von Jennifer L. Armentrouts Lux / Obsidian Reihe, so wahnsinnig viel passiert, zumindest was die große Rahmenhandlung angeht. Tatsächlich dreht sich eigentlich das gesamte Buch nur um Beths Rettung und trotzdem wurde es nie langweilig für mich. Dafür erhalten wir einfach viel zu viele neue Informationen - sowohl kleine Details, als auch richtige Hämmer, die es ordentlich in sich haben.
Die meisten haben mit Daedalus zu tun. Die Oranisation steckt noch viel tiefer in der ganzen Sache drin, als Kat es zunächst angenommen hat und sie muss in diesem Buch mehrmals lernen, dass sie sich alles andere als sicher fühlen darf. Tatsächlich hat es sich das ganze Buch über so angefühlt, als wüssten die Beamten von Daedalus ganz genau Bescheid, was die Luxen vorhaben und als würden sie nur mit ihnen spielen. Kat muss auf sehr schmerzhafte Weise feststellen, wie tief deren Einfluss reicht und dass sie wirklich niemandem trauen kann. Unter anderem deshalb blieb Opal / Opal - Schattenglanz auch die ganze Zeit sehr spannend.

Außerdem muss ich einfach sagen, dass mir Kat in diesem Buch wieder richtig sympathisch wurde. Sie hat aus ihren schlechten Entscheidungen aus dem letzten Buch gelernt und versucht es nun besser zu machen. Gleichzeitig lässt sie sich aber auch nicht einschüchtern und steht zu ihrer Meinung und ihren Ansichten. Auch ihre Beziehung zu Daemon darf in diesem Buch endlich mal so richtig aufblühen und die beiden bekommen einige wirklich unheimlich süße Szenen. Daemon selbst mag ich ebenfalls immer mehr und auch, wenn ihn und Kat nun mehr als eine Hassliebe verbindet bekommt er immer noch mehr als genug Möglichkeiten, seinen fiesen und schlagfertigen Sinn für Humor auszuleben.
Wirklich denkwürdig wurde Opal / Opal - Schattenglanz von Jennifer L. Armentrout aber durch das Ende. Ich konnte kaum fassen, was da auf den letzten Seiten passierte und war begeistert von den Gemeinheiten, die sich die Autorin hier für ihre Leser einfallen ließ. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich das nächste Buch schon hier bereit liegen habe.

Deshalb ist Opal / Opal - Schattenglanz von Jennifer L. Armentrout ein wirklich gelungenes Buch dieser Reihe. Ich muss zwar sagen, dass ich mir schon ein wenig mehr echte Handlung gewünscht hätte und auch etwas mehr direkten Einfluss von Daedalus (Nancy z.B. taucht in diesem Buch gar nicht auf), den Unterhaltungswert hat das aber trotzdem nicht geschmälert. Ich werde jedenfalls wie gesagt ganz sicher gleich mit dem vierten und damit vorletzten Buch anfangen. ;)

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12.

Jul 2016

~nef

El invierno que tomamos cartas en e l asunto / Der schönste Grund, Briefe zu schreiben

Cover Der schönste Grund Briefe zu schreiben deutsch

Porvenir, Spanien. Sara erhält eine Nachricht die wohl jede alleinerziehende Mutter von drei Söhnen schockieren würde: ihr Arbeitsplatz soll abgebaut werden. Sara ist die einzige Postangestellte in Porvenir und die Zentrale in Madrid hat festgestellt, dass der Briefverkehr nicht ausreichend ist um eine ganze Stelle zu besetzen. Somit droht Sara der Umzug nach Madrid. Sie würde alles verlieren was sie kennt, ihre gewohnte Umgebung, ihr geliebtes Elternhaus und ihre treue Freundin Rosa, die unter ihr wohnt. Saras Tage scheinen gezählt zu sein, doch dann hat die Postbotin plötzlich immer mehr Briefe die sie zustellen muss. Und das kuriose daran: alle ohne Absender. Was da wohl dahinter steckt?

Rosa steckt dahinter. Die 80jährige will es nicht hinnehmen, dass man ihr Sara nimmt und so startet sie eine Briefaktion, mit der sie eine Wunde der Vergangenheit schließen will. Sie schreibt einen Brief an eine einsame Adresse. Auf dem Umschlag steht nur die Empfängeradresse, der Inhalt eine Erklärung die viele Jahre zu spät kommt. Rosa weiß nicht ob ihr Brief den richtigen Empfänger findet, aber sie hofft, dass zumindest irgendjemand ihre Mission fortführt.
Und Rosas Bitte wird erhört.
Die junge Alma findet den malvenfarbenen Briefumschlag, der an ihre Großmutter adressiert ist. Warum? Wer sollte ihr nach so langer Zeit an diese Adresse einen Brief schreiben? Alma ist neugierig und öffnet den Brief. Erst ist sie wütend, aber je länger sie liest und je mehr sie die Worte versteht, desto verbundener fühlt sie sich der Schreiberin. Und sie beschließt die Kette weiter zu führen, an eine ganz besondere Person.

Nicht jeder der Empfänger kennt Sara, die rothaarige Postbotin und doch führt jeder für sich die Aufgabe fort. Um Teil eines Ganzen zu werden, um Träume zu erfüllen und oft einfach nur weil es eine Aufgabe ist, die man bewältigen kann.

In El invierno que tomamos cartas en e l asunto / Der schönste Grund, Briefe zu schreiben geht es ums Schreiben, um das Wort an sich und um die Sprache die auf so einfach Weise so viele komplizierte Dinge ausdrücken kann. Aber in erster Linie geht es um Freundschaft. Den Ursprung mag die innige Freundschaft von Rosa zu Sara bilden, doch die Botschaft geht viel weiter. Mit jedem neuen Brief lernt man eine andere Person aus dem kleinen Ort Porvenir kennen und fühlt mit ihr.
Ich persönlich bin ein leidenschaftlicher Briefeschreiber der alten Schule - ein Blatt Papier, ein Federhalter und Tinte. Das ist die Ausstattung, die für mich dazu gehört. Und natürlich der Wunsch einen anderen Menschen an meinem Leben teil haben zu lassen. So ähnlich ergeht es auch den verschiedenen Protagonisten des Buches. Jeder teilt etwas Persönliches mit einer wildfremden Person und bittet diese, die Kette an Briefen zur Rettung des Postamtes weiter zu führen.

Neben diesem Hauptplot entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen Alma und einem jungen Mann aus dem Dorf. So gibt es nicht nur eine Aneinanderreihung von Briefen und neuen Personen sondern auch einen Faden der alles zusammenhält.

Ich bin durch Zufall auf dieses Buch gestoßen und habe es mir dann, neugierig wie ich bin, aus der Bibliothek ausgeliehen und es hat mich durchaus unterhalten und überzeugt. Einzig die vielen Textschnipsel aus Gedichten und Versen waren nicht so meins und haben mich teilweise die Seiten überfliegen lassen.
Die eigentliche Geschichte ist wunderschön und so kann ich dieses Buch all jenen empfehlen, die eine besondere Vorliebe für das geschriebene Wort haben.

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10.

Jul 2016

~nef

Ein Häusle in Cornwall

Cover Ein Häusle in Cornwall

Emma Stöckle sitzt beim Arzt und will eigentlich nur Schlaftabletten haben. Der Betriebsarzt ist allerdings der Meinung, dass ihr damit nicht geholfen ist. Er zieht sie für 2 Wochen aus dem Verkehr - Verdacht auf Burnout. Mit dieser Modekrankheit hat Emma jedoch nicht viel am Hut und beschließt 2 Tage zu entspannen und dann wieder voll auf Arbeit einzusteigen.
Mit ihrer gerade erhaltenen Freizeit schleicht sie in ein Café und lernt Nicholas kennen. Ein Engländer, ausgerechnet. Emma mag keine Engländer. Die sind ihr viel zu verstockt. Und doch sitzt sie nach nur wenigen Minuten wie ein Häufchen Elend vor Nicholas und heult Rotz und Wasser.

Nur wenig später landet Emma in Cornwall. Bescheuert eigentlich, was hat sie sich dabei nur gedacht? Mit einem wildfremden Mann in ein abgelegenes Häuschen nach Cornwall zu reisen. Aber Nicholas macht nicht den Eindruck als wenn er ein Frauenmörder wäre.
Ihr Erholungsurlaub beginnt nicht gerade erbauend - ihr Koffer hat offenbar den falschen Flieger genommen. Nun steht sie nur mit dem da, was sie am Leib trägt. Foxhall, Nicholas Elternhaus, ist stark in die Jahre gekommen und das ist schon eine nette Umschreibung. Die Leitungen sind morsch, die Heizung außer Betrieb und eine anständige Kaffeemaschine weit und breit nicht zu sehen. Emma kann sich kaum vorstellen, dass sie hier lange bleiben wird, obwohl Nicholas versucht es ihr so angenehm wie möglich zu gestalten.
Am ersten Morgen macht sich Emma auf den Weg nach St. Agnes um einen anständigen Kaffee zu trinken und nach einer Boutique Ausschau zu halten. Doch der einzige Weg in den Ort führt über eine Kuhweide. Emma, als Kind auf einem Bauernhof aufgewachsen, hat kein Problem mit den Kühen - der Bulle ist da schon ein anderes Kaliber und offenbar mag er Städter nicht sonderlich. Auf ihrer Flucht passiert, was passieren musste: Emma landet mit der Nase im Dreck und dem Körper in Kuhfladen. Scheisse!
In einer öffentlichen Toilette rettet sie was zu retten ist und macht sich auf den Weg ins nächste Café. Alles was sie jetzt braucht ist ein anständiger Latte!
Die Hauptbeschäftigung der Engländer auf diesem Fleckchen Erde scheint surfen zu sein. So dauert es nicht lang, bis ein gutaussehender Sunnyboy bei Emma am Tisch sitzt und sich als Jonathan vorstellt. Der Tischler hätte eigentlich einen Termin gehabt, aber das Wetter sei viel zu schön um zu arbeiten. Die Schwäbin ist schockiert. Was ist denn das für eine Arbeitsmoral? So etwas würde man sich in Stuttgart nie erlauben, aber in Cornwall läuft alles ein bisschen anders.
Jonathans Interesse schmeichelt ihr jedoch und so verabreden sie sich lose für ein weiteres Treffen.

Zurück in Foxhall schlägt sich Emma mit ihrem schlechten Gewissen ihren Chefs gegenüber rum. Sie kann nicht mal ihre E-Mails checken, denn Foxhall hat keinen anständigen Internetanschluss, geschweige denn WLAN. Sie lässt ihren Frust an Nicholas aus, der ganz andere Probleme hat.
Sein Vater hat ihm nicht nur das Elternhaus vermacht, nein auch seine Spielschulden sind an Nicholas übergegangen. Der in Paris lebende Künstler verdient zwar inzwischen mit seinen Bildern seinen Lebensunterhalt, aber vom großen Durchbruch ist er weit entfernt. Und als würde das nicht alles reichen, taucht seine Ex wieder bei ihm auf. Felicity ist natürlich Landadel und wohnt nicht weit von Foxhall entfernt. Sie versucht wieder mit Nicholas anzubändeln, aber der hat sein Herz längst an eine Andere verloren.

Emma und Felicity sind sich sehr schnell nicht grün. Während Emma unter Felicitys Stand ist, kann Emma die hochnäsige Schnepfe nicht ausstehen. Das ist eine Ex von Nicholas? Nun, passt ja irgendwie. Aber einen leisen Stich der Eifersucht spürt Emma dann doch, wenn Nicholas trotz allem auf sie reagiert.
Gefühle kann Emma gar nicht gebrauchen, sie würde bald wieder zurück nach Stuttgart fliegen, ihren heißgeliebten Job antreten und Cornwall, Nicholas und Jonathan vergessen. Oder?

Ich bin auf Ein Häusle in Cornwall in der Bibliothek aufmerksam geworden. Das Cover sprach mich an und auch der Klapptext versprach eine unterhaltsame Liebesgeschichte vor der Kulisse Südenglands. Gelesen wird das Buch von Ulrike C. Tscharre und Tobias Kluckert.
Im Text kommen viele englische Begriffe und Namen vor, die beide wunderbar sprechen können. Die Kapitel sind abwechselnd aus Emmas oder Nicholas Sicht geschrieben worden und so wechselt sich natürlich auch das Klangbild ab. Beide Sprecher haben eine angenehme Stimme und die Zeit verfliegt nur so, wenn man ihnen zuhört. Ein klares Plus also.
Leider konnte mir das über die Schwächen des Romans nicht hinweg helfen.

Emma ist mir am Anfang noch recht sympathisch. Sie ist ausgepowert und tut mir fast ein wenig leid. Auch wenn ich manches Mal gedacht habe 'Ja, das kenne ich auch.', vertrat ich ein wenig die Meinung 'selbst Schuld'.
Nicholas hingegen ist mir das ganze Buch über sympathisch gewesen. Er ist der korrekte Aristokrat der englischen Gesellschaft und gibt sich entsprechend. Seine Gefühle hat er so gut im Griff, das Emma teilweise glaubt er besitze überhaupt keine.
Hier hat es die Autorin dann doch etwas übertrieben. Selbstverständlich zeigen Engländer Gefühle und in Nicholas Fall kommen sie für meine Begriffe etwas zu spät.
Die Nebencharaktere Jonathan, Mike und Felicity halten damit schließlich auch nicht hinterm Berg und sind alle gleich britisch.
Emma bekam sehr schnelle eine nervige Art. Die Art der Deutschen ist natürlich direkter, als die der Engländer. Dennoch kam sie oftmals mit der Brechstange an und an Nicholas Stelle hätte ich sie vermutlich recht schnell gebeten wieder ab zu reisen.
Als es dann endlich ein wenig anfängt zu knistern zwischen den Beiden wird sie bockig, weil sie es nicht akzeptieren kann. Eine völlig übertriebene Reaktion die auch im Laufe der Geschichte einfach nicht nachlässt. Es fehlt die Entwicklung Emmas total.

Es gibt natürlich einige Anekdoten die mich immer mal wieder zum Schmunzeln gebracht haben, aber über die Widersprüche an sich konnten sie nicht hinwegtrösten.
Das Ende kommt plötzlich und völlig unerklärlich. Es wird keine Silbe darüber verloren warum sich Emma so entschieden hat und auch nicht, was Nicholas ihr mitgeteilt hat. Das fehlte mir total. Es wirkt so, als würde hier etwas fehlen und so richtig zufrieden bin ich so dann auch nicht.

Das Buch ist also etwas für Leute die es gern vorurteilsbehaftet mögen, Beschreibungen von Cornwalls Gegenden lieben (diese fand ich übrigens toll) und die sich nicht an Protagonisten stören, deren Entwicklung auf der Strecke bleibt.

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07.

Jul 2016

~ND

Onyx / Onyx - Schattenschimmer

Enhält Spoiler für Obsidian / Obsidian - Schattendunkel.

Katy kann immer noch nicht wirklich fassen, was in den letzten Monaten passiert ist: Ihre neuen Nachbarn gehören einer außerirdischen Rasse namens Luxen an, die mächtiger sind, als man es sich nur vorstellen kann. Die Regierung lässt ihre Freunde nicht mehr aus den Augen und auch Katy selbst scheint immer wieder ins Visier der Agenten zu geraten. Und irgendetwas ist mit ihr passiert, als sie und Daemon einen Arum, die größten Feinde der Luxen, bekämpft haben. Zwischen ihr und Daemon wurde eine Verbindung geschmiedet, die sie bis in ihr Innerstes fühlt und wegen der sie weder Daemon noch ihren eigenen Gefühlen wirklich trauen kann.
Katy möchte nichts anderes, als normal sein und zumindest ein wenig zu ihrem alten Leben zurückfinden. Als sie Blake kennenlernt, der gerade an ihre Schule gewechselt hat, scheint er genau das zu sein, was Katy gerade braucht: Er ist nett, gutaussehend und so dermaßen normal, dass Katy nicht nein sagen kann, als er sie offensichtlich näher kennenlernen will. Denn im Gegensatz zu Daemon will Blake wirklich mit ihr zusammen sein, und zwar nicht wegen einer merwürdigen, aufgezwungenen, außerirdischen Verbindung. Doch tief in ihr drin weiß Katy eigentlich, dass das, was sie für Daemon empfindet, nicht nur der Einfluss der außerirdischen Mächte ist - zumindest von ihrer Seite aus.
Es dauert allerdings nicht lange, bis sie sich eingestehen muss, dass auch Katy alles andere als normal ist und dass in ihr selbst vielleicht viel mehr Macht steckt, als sie dachte. Und auch Blake stellt sich nicht als der normale junge Mann heraus, der er zunächst zu sein schien. Bald schon weiß Katy nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann...

Nach dem mit Obsidian / Obsidian - Schattendunkel wirklich sehr starken Start in die Lux / Obsidian Reihe hatte ich natürlich auch an Onyx / Onyx - Schattenschimmer sehr hohe Erwartungen. Und in mancher Hinsicht wurden sie auch definitiv erfüllt - in anderer leider weniger.
Die Geschichte selbst geht eigentlich sehr spannend weiter. Katy hat sich wie gesagt verändert durch die Geschehnisse im letzten Buch – nicht nur ihre Persönlichkeit, sondern auch körperlich. Ihr Kontakt zu den Luxen ging nicht ganz spurlos an ihr vorrüber und keiner weiß so recht, was das bedeutet. Diesen Teil der Geschichte fand ich wirklich sehr spannend, denn es gibt Katy die Chance noch tiefer in die Welt der Luxen einzutauchen und eröffnet unendliche Möglichkeiten für die restlichen Bücher der Reihe. Es gibt so viele verschiedene Seiten in dieser Welt mit den Menschen, den Luxen, der Regierung, den Arum...und noch mindestens einer weiteren, von der ich jetzt noch gar nicht zu viel verraten will. Es ist eine sehr komplexe Welt und Jennifer L. Armentrout wusste sie in diesem Buch wirklich sehr gut zu nutzen und den Leser mit immer neuen Ideen bei Laune zu halten.
Es werden auch einige neue Charaktere vorgestellt, die frischen Wind in die Geschichte bringen. Vor allem Blake hat natürlich einen imensen Einfluss auf die Handlung und die Figuren. Meine große Angst war, dass ein echtes Love Triangle entstehen würde; zum Glück hat Jennifer L. Armentrout uns (zumindest meiner Meinung nach) davon aber verschont. Es gibt zwar schon den ein oder anderen Moment zwischen Blake und Katy und ihre Beziehung ist zeitweise definitiv nicht platonisch, aber ich würde es dennoch nicht als Dreiecksgeschichte bezeichnen. Überhaupt war die ganze Sache um Blake sehr spannend, denn es wird bald klar, dass er nicht so harmlos und normal ist, wie es den Anschein hat. Es ist sehr schwer festzustellen, wem man in dieser Geschichte vertrauen kann und es gibt einige Wendungen, die ich nicht kommen gesehen habe. Kein Wunder also, dass man beim Lesen schon mal paranoid werden kann.

Leider gibt es aber auch eine Sache, die mich schier wahnsinnig an Onyx / Onyx - Schattenschimmer gemacht hat und das war ausgerechnet Katy. Im ersten Teil habe ich sie noch geliebt. Sie war ehrlich, direkt und hatte einen vernünften Kopf auf ihren Schultern. In Onyx / Onyx - Schattenschimmer ist es aber fast so als hätte man eine andere Person vor sich und das fängt auch schon sehr früh in der Geschichte an. Sie klammert sich an die Normalität, die Blake zunächst bedeutet, was ich durchaus nachvollziehen kann. Aber sie tut so viel, um Daemon absichtlich weh zu tun und auf Distanz zu halten und wundert sich dann, wieso er wütend wird, was ihr viele Sympathiepunkte gekostet hat. Ich gebe gerne zu, dass Daemon sich im ersten Teil nicht immer von seiner besten Seite gezeigt hat, in diesem Buch macht er das alles allerdings mehr als wieder wett. Zum Dank meidet, belügt und manipuliert Katy ihn. Zu ihrer Verteidigung muss man sagen, dass sie es so gut wie nie mit bösen Absichten macht, aber sie tut es dennoch und ist sich meist auch noch im Klaren darüber. Es gab mehrere Momente, in denen sie an neue Informationen gelangt, und ihre allererste Tat hätte es sein müssen Daemon davon zu unterrichten - was Katy allerdings nie getan hat. Sie vertraut ständig den falschen Menschen, obwohl nicht nur Daemon sondern auch ihr eigenes Bauchgefühl sie davor gewarnt hat. Es kam daher mehr als nur einmal vor, dass ich Katy am liebsten geschüttelt hätte. Am Ende ist zwar klar, dass Jennifer L. Armentrout all das mit Absicht eingebaut hat, trotzdem hat es mir Katy nicht gerade sympathischer gemacht.

Mir wurde aber versichert, dass es nach Onyx / Onyx - Schattenschimmer wieder bergauf geht und nicht nur deswegen werde ich die Lux / Obsidian Reihe definitiv weiter lesen. Ich bin viel zu neugierig, wie es um Katy, Daemon und die Luxen weitergeht, um jetzt aufzuhören. Außerdem ist Onyx / Onyx - Schattenschimmer trotz der ganzen Kritik an der Heldin definitiv kein schlechtes Buch, so dass ich auf jeden Fall wissen will, das als nächstes passiert.

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