Rezensionen
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21.Aug 2016 |
~nef
Kitchens of the Great Midwest / Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westensvon J. Ryan Stradal
Tags:
Leben
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Lars Thorwald hat es nicht leicht im Leben. Als ältester Sohn von Dreien fällt ihm zusammen mit seinem zweiten Bruder zu, sich um das jährliche Lutefisk-Essen zu kümmern. Der Stockfisch muss dafür mehrfach eingelegt und gewaschen werden, was nicht nur eine unangenehme schmutzige Arbeit ist, es stinkt auch bis zum Himmel.
Für Lars und seinen Bruder Jarl wird es zur jährlichen Tradition, nachdem ihr Vater der Gemeinde versprochen hat, sich um dieses Schwedische Gericht zu kümmern, als die eigentliche Köchin sich in einem Winter den Fuß brach. Seither ist die eigentlich so schöne Winter- und Weihnachtszeit für Lars die schlimmste Zeit des Jahres. Seine Mitschpüler hänseln ihm des Gestanks wegen und die Mädchen trauen sich gar nicht erst in seine Nähe. Wie soll er da eine Freundin finden?
Mit 18 macht das einzig Richtige für ihn - er zieht weg, fängt in einem Restaurant an zu arbeiten und lebt sein eigenes Leben. Nie wieder, so schwört er sich, wird er Lutefisk zubereiten.
Noch immer ist ein kein Frauenschwarm und doch wird Cynthia auf ihn aufmerksam. Während sie mit ihren bisherigen Männern nur auf die Nase gefallen ist, legtt ihr Lars sein Herz zu Füßen. Er kann kochen, ist charmant und bringt sie zum Lachen. Es dauert nicht lange und sie sind verheiratet. Als Cynthia schwanger wird, ist Lars außer sich vor Freude - sie hingegen nicht. Sie taugt nicht zur Mutter, und als die kleine Eva das Licht der Welt erblickt, ist sie sich nicht sicher, wie sie das schaffen soll. Lars ist der liebevollste Vater, den sich eine Frau für ihr Kind nur wünschen kann. Während er in erster Linie Vater und dann erst Koch ist, steht für Cynthia fest, sie will so schnell es geht wieder arbeiten. Sie lernt den Sommelier Jeremy St. George kennen. Er nimmt ihr ihren Traumjob weg, bietet ihr jedoch ungeahnte Möglichkeiten. Es dauert nicht lange und Cynthia verlässt Lars und damit auch Eva.
Sie weiß nicht, das Eva bald darauf auch ihren Vater verlieren wird, der ihr ein unbeschreibliches Erbe vermacht hat, das Eva zu einer der gefragtesten Personen in der kulinarischen Szene wird. Sie geht ihren Weg - aber irgendetwas fehlt.
Als ich die Leseprobe zu Kitchens of the Great Midwest / Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens von J. Ryan Stradal bei www.vorablesen.de gelesen hatte, war ich hellauf begeistert. Es versprach ein wundervolles Buch zu werden und so war ich sehr erfreut, als das Buch endlich in meinem Briefkasten landete. Leider schien es so, als wäre die Leseprobe schon das Beste am ganzen Buch gewesen, denn es wurde danach verwirrend und teilweise ziemlich eklig.
Man lernt in verschiedenen Abschnitten immer wieder neue Leute kennen und häufig erkennt man erst am Ende wie diese Personen mit Eva zusammen hängen.
So lernt man erst die verschiedenen Verwandten und später Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen kennen. Das Buch bezeichnet den Weg von Eva als Baby bis hin zur Erwachsenen. Sie ist eine außergewöhnliche Frau mit besonderen Fähigkeiten die sich nichts gefallen lässt.
Nach einer Weile war ich irgendwie sehr verwirrt, da ich eigentlich ein Buch über Eva erwartet hatte und keinen Roman, der ihr Leben zwar umreisst, aber sie nur als Nebenfigur auftauchen lässt.
An wichtigen Stationen hat der Autor Rezepte in das Buch geschrieben, die durch alle wahnsinnig lecker klingen. Erst am Ende ziehen sich alle Fäden zusammen und das Buch findet einen Abschluss, der mich irgendwie dann doch begeistert und berührt hat. Zwar kann ich weder den Titel noch die eigentliche Geschichte um Eva wirklich dem Gelesenen zuordnen, aber es war ein Buch, das mich tatsächlich eine Weile beschäftigt hat.
Einen ganz lieben Dank an das Team von www.vorablesen.de und dem Diogenes-Verlag für das Buch und die Möglichkeit es vor dem Erscheinungsdatum am 24.08.2016 lesen zu können.
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20.Aug 2016 |
~ND
Neighbor Dearestvon Penelope Ward
Tags:
Contemporary Romance, Romantik
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Enthält leichte Spoiler für Stepbrother Dearest.
Als Chelsea von ihrem langjährigen Freund Elec verlassen wurde, hat sie nicht nur das Vertrauen in die Männer verloren, sondern auch in ihr eigenes Urteilsvermögen. Schließlich ist sie eigentlich fest davon überzeugt gewesen, dass sie und Elec glücklich waren und er die Liebe ihres Lebens ist. Doch dann hat er sie aus heiterem Himmel verlassen und sie war plötzlich allein.
Nun versucht sie irgendwie über Elec hinweg zu kommen und ist deshalb in eine neue Wohnung gezogen, um den Erinnerungen zu entkommen. Bisher war das zwar nur ein mäßiger Erfolg, aber irgendetwas muss sie ja versuchen. Wenn sie ehrlich ist, glaubt sie aber nicht, dass es ihr jemals wirklich gelingen wird.
Obwohl, einen anderen Mann gäbe es da schon, der ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will: Ihr neuer Nachbar Damien. Doch Damien scheint alles andere als ein netter Kerl zu sein. Er ist unfreundlich, hat zwei riesige Hunde, die nie aufhören zu bellen und hat anscheinend unglaublich viel Spaß daran Chelsea zu piesaken.
Es dauert allerdings nicht lange und die beiden werden Freunde - so gute Freunde sogar, dass keiner beiden jemals wieder auf diese Freundschaft verzichten kann oder will. Doch für Chelsea ist es bald relativ klar, dass sie für Damien mehr empfindet. Und sie ist sich auch ziemlich sicher, dass es zwischen ihnen auch funktionieren könnte, denn die beiden schwimmen einfach auf der gleichen Wellenlänge. Doch Damien macht es ihr immer wieder klar, dass er nicht der richtige Mann für sie sei. Die Frage, die sich Chelsea nun jeden Tag stellt ist nur, warum?
Die Antwort auf diese Frage ist allerdings alles andere als einfach und wird eine herbe Überraschung für Chelsea werden...
Wer Stepbrother Dearest von Penelope Ward gelesen hat, dem wird vermutlich auch noch Chelsea, die Heldin von Neighbor Dearest, ein Begriff sein. Denn Chelsea ist die Frau, die verlassen wurde, damit in Stepbrother Dearest Elec und Greta ihr Glück finden konnten. Wie es in Penelope Wards Büchern gerne der Fall ist, sind die Ex-Freundinnen nämlich selten Biester, sondern meist sympathische und liebenswerte Frauen, mit denen die männlichen Hauptcharaktere nicht grundlos liiert sind. Und so ist auch Chelsea eine wirklich nette und sympathische junge Frau, die mir wirklich Leid getan hat, denn Elecs Verhalten hat sie wirklich getroffen und viel von ihrem Selbstvertrauen und auch Selbstwertgefühl zerstört. Sie kämpft damit über ihn hinweg zu kommen, was aber leider erst dann wirklich funktioniert, als Damien in ihr Leben trat.
Ich muss ja zugeben, dass ich am Anfang ein wenig die Befürchtung hatte, dass sich Damien zu sehr wie ein Ersatz für Elec und Chelseas Gefühle dadurch unecht anfühlen würden. Dem war aber glücklicherweise kein bisschen so. Penelope Ward hat wirklich sehr darauf acht gegeben, dass sich Chelseas Gefühle natürlich entwickeln, so dass am Ende absolut kein Zweifel blieb, wem ihr Herz wirklich gehört. Und das ist auch verständlich, denn Damien ist wirklich ein richtig guter Kerl, den man trotz seiner manchmal etwas grantigen und ruppigen Art einfach lieben muss. Die Dinge, die er für Chelsea und die anderen Menschen in seinem Leben im Laufe der Geschichte tut, sind wirklich schön. Es ist also absolut kein Wunder, dass es für Chelsea nicht lange bei freundschaftlichen Gefühlen bleibt.
Doch es kann natürlich nicht so einfach für Chelsea sein ihr eigenes Happy End zu finden. Damien verheimlicht etwas vor ihr und das ist der Grund, weshalb er sich von ihr fernhält. Tatsächlich ist das sogar ausnahmsweise mal eine Begründung, die ich nachvollziehen kann und die der Geschichte eine interessante Wendung verliehen hat. Gleichzeitig ist es aber relativ...ich möchte nicht sagen dramafrei, den es geht schon ab und zu mal recht dramatisch zu, aber wenigstens häufen sich die Ereignisse nicht und es bleibt im Grunde immer recht realistisch und bodenständig.
Eigentlich gibt es nur eine Sache, die mir an Neighbor Dearest nicht so wirklich gut gefällt und das ist die Tatsache, dass mir zu oft über Greta und Elec geschimpft wurde. Klar, Chelsea und Damien sind nicht gut auf die beiden zu sprechen und dass Chelsea vor allem Elec nicht im besten Licht dastehen lässt ist auch nachvollziehbar. Aber sie sind nun mal die Hauptcharaktere aus Stepbrother Dearest und ich mochte sie. Deshalb fand ich es ziemlich unangenehm ständig darüber zu lesen, was für schlechte Personen sie doch sind.
Trotzdem ist Neighbor Dearest von Penelope Ward eine schöne Geschichte, die alleine durch Damien absolut lesenswert ist. Und auch wenn es eine indirekte Fortsetzung von Stepbrother Dearest ist, ist es überhaupt nicht notwendig, dieses vorher gelesen zu haben.
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18.Aug 2016 |
~nef
Dye No Morevon S.Y. Robins
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Carly betreibt zusammen mit ihrem guten Freund Hans einen Friseursalon und muss feststellen, dass es alles andere als gut läuft. Selbst in diesem kleinen Ort gehen die meisten Leute zu einer der vielen Ketten statt ihren Laden zu unterstützen.
Um sich ein wenig aufzumuntern, beschließt sie sich die Jahre in einer der neuen Candy-Farben zu färben - Lavendel. Ihr Kopf erstrahlt in lila und Hans ist eher amüsiert als geschockt. Carly hofft, so vielleicht ein paar mehr Kunden auf ihren Laden aufmerksam machen zu können, wenn sie nachher auf den kleinen Rummel geht, der für diese Woche in der Stadt ist.
Der erste und auch einzige Kunde an diesem Tag ist Ruby, eine junge Zuckerwatteverkäuferin vom Rummel, die mal wieder etwas anderes auf ihrem Kopf braucht. Carly überredet sie zu einer ihrer neuen Farben und nach ein wenig rätseln entscheidet sich Ruby für ein zartes Rosa. Hans muss stark an sich halten. Da er ein wenig unterfordert ist, aber auf Grund mangelnder Ausbildung nichts an den Kunden schneiden oder färben darf, beschließt er Ruby eine Kopfmassage zu verpassen, während Carly die Farbe anrührt. Die kriegt davon nichts mit und macht sich frisch ans Werk.
Kurz darauf erstrahlt Rubys Kopf in Rosa und sie sieht beinahe glücklich aus.
Nach Rubys Termin herrscht weiterhin tote Hose im Laden und Carly lässt sich von Hans dazu überreden für heute zu schließen und gleich auf den Rummel zu gehen. Natürlich will sie auch wissen ob Ruby auf ihre neue Haarfarbe angesprochen wird.
Auf dem Marktplatz angekommen, werfen sich die beiden ins Getümmel. Carly hält vergebens nach Ruby Ausschau - ihr Zuckerwattestand ist leer. Nanu, wo ist sie bloß?
Da macht Hans eine grausige Entdeckung. Ruby liegt hinter ihrem Stand, leicht versteckt - tot. Sofort wird der Rummel geschlossen, die Polizei rückt an und Carly ist mit ihren Nerven am Ende. Es wird doch nicht an der neuen Haarfarbe gelegen haben?
Etwas später hämmert eine junge Frau an ihre Scheibe und beschimpft sie. Sie habe Ruby getötet und würde dafür büßen. Das ist zu viel für Carly. Sie beschließt selbst herauszufinden, was passiert ist.
In den Abendstunden schleichen die beiden auf dem geschlossenen Rummel rum und treffen auf Josh. Er kannte Ruby wohl ein bisschen, kann ihnen aber kaum etwas sagen. Dafür ist er unheimlich süß und an Carly interessiert. Ein Auftritt von Betty, der Dame die an ihre Scheibe geschlagen hat, beendet das Treffen und Josh erzählt ihnen, das Betty einst die beste Freundin von Ruby war. Seit einiger Zeit gäbe es aber Streit. Ob Betty etwas mit dem Tod Rubys zu tun hat? Aber warum beschimpft sie dann Carly als Mörderin?
Als der Autopsie-Bericht vorliegt und klar ist, das Ruby vergiftet wurde, erfährt Carly von Hans Kopfmassage. Hatte Ruby vielleicht eine allergische Reaktion? Ist am Ende Hans der Grund für Rubys Ableben? Carly dreht sich der Kopf und zu allem Überfluss ist da ja noch Josh der mächtig baggert und doch hat sie Bedenken bei ihm.
Dye No More ist eine weitere Kurzgeschichte von S.Y. Robins. Wieder einmal ist es ihr gelungen einen kompletten Mordfall mit Hintergrundgeschichte in eine Hand voll Seiten zu packen, ohne das es gehetzt wirkt oder abgeschnitten. Für Zwischendurch sind diese kleinen Geschichten wirklich super.
Für meine Begriffe hätte sie allerdings gern noch ein paar Seiten länger sein können.
Im Moment gibt es das Buch kostenlos bei Amazon, falls ihr es also mal ausprobieren wollt - jetzt ist der richtige Moment dafür.
Es sind zudem weitere 5 Bonus-Geschichten enthalten. Ich habe noch ein paar ihrer E-Books auf meinem Reader und bin gespannt wie die nächsten so sind.
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16.Aug 2016 |
~ND
Bossmanvon Vi Keeland
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Als Reese dem gutaussehenden und erfolgreichen Chase Parker zum ersten Mal begegnet befindet sie sich gerade bei einem der schlimmsten Dates ihres Lebens. Doch dieses Date hat sie nicht etwas mit Chase. Nein, er hat sie nur dabei belauscht, als Reese gerade bei ihrer besten Freundin einen Anruf mit einer Ausrede bestellt hat, um möglichst schnell aus ihrem Date zu entkommen. Nachdem Chase ihr gehörig die Meinung über diesen Plan gegeigt hat, lädt er sich und sein Date kurze Zeit später selbst an ihrem Tisch ein. Reese befürchtet schon das Schlimmste...doch zu ihrer Überraschung wird es einer der lustigsten und kuriosesten Abende ihres Lebens und das lag ganz sicher nicht an ihrer eigenen Verabredung.
In den nächste Wochen geht ihr Chase nicht mehr aus dem Kopf und tatsächlich begegnen sich die beiden wieder - und zwar unter anderem bei Reeses neuem Job, denn natürlich musste sie sich bei all den Firmen in New York ausgerechnet Chases Unternehmen aussuchen. Doch Reese liebt ihren neuen Job und dafür kann sie sich auch zusammenreißen und ihrem neuen Boss fernbleiben - so schwer ihr das auch fällt. Zumindest kann sie es versuchen, denn Chase macht es bald ziemlich klar, dass er mehr von ihr will.
Reese hat allerdings schon mehr als genug schlechte Erfahrungen mit Beziehungen am Arbeitsplatz gemacht und weiß genau, dass das nicht gut enden kann...
Im Grunde ist Bossman von Vi Keeland wieder eine dieser Geschichten, die man so oder so ähnlich schon mehrere Male gelesen hat. Trotzdem muss ich sagen, dass mir dieses Buch doch ziemlich gut gefallen hat, denn Vi Keeland hat ihren Charakteren echtes Leben eingetaucht und sie damit definitiv aus dem Romantik-Einheitsbrei hervorgehoben. Reese ist eine sehr interessante Figur, die eine tolle Heldin hergibt. Die Geschichte ist zum Großteil aus ihrer Sicht erzählt und es war wirklich ein riesiger Spaß in ihrem Kopf zu sein. Sie ist clever, hat Witz und konnte mich immer wieder zum Schmunzeln bringen. Mit Chase erging es mir ähnlich, nur dass ich ihn fast noch lieber mochte. Er ist ehrlich und offen und macht keinen Hehl daraus, was er will. Auch er ist sehr schlagfertig und charmant, weswegen die Dialoge zwischen ihm und Reese immer wieder unterhaltsam und witzig waren. Zusätzlich stimmt die Chemie zwischen den beiden einfach. Das Knistern zwischen ihnen hat man von der ersten Seite gespürt, gleichzeitig hat Vi Keeland aber auch dafür gesorgt, dass sich die Entwicklungen bzw. ihre Gefühle nicht überstürzt oder unglaubwürdig anfühlten.
Auch die vielseitigen Nebenfiguren haben die Geschichte abwechslungsreich und unterhaltsam gemacht, denn obwohl sie den Hauptfiguren nie die Schau stehlen, spielen sie doch eine gewisse Rolle. Dazu kommt, dass ich einfach ein Fan von Office-Romanzen bin und dieses Buch im Prinzip alles hat, was ich von so einer Geschichte erwarte.
All das hat definitiv mehr als genug hergegeben, um Bossman trotz der bereits etwas verbrauchten Grundgeschichte dennoch sehr unterhaltsam und sympathisch zu halten.
Tatsächlich gibt es nur eine Sache, die mir an Bossman nicht so recht gefallen wollte und das liegt an einer Sache aus Chase Vergangenheit, die immer noch eine zentrale Rolle in seinem Leben spielt. Denn so sehr ich ihn auch mochte und so klar auch war, dass die Gefühle zwischen ihm und Reese echt sind - ich war am Ende nicht davon überzeugt, dass er wirklich über seine Vergangenheit hinweg gekommen ist. Das hat einen doch etwas unangenehmen Geschmack in meinem Mund hinterlassen.
Aber unterm Strich ist Bossman von Vi Keeland dennoch ein Buch, das mir großen Spaß gemacht hat. Chase und Reese sind sehr sympathische und vielschichtige Charaktere, über die ich gerne noch länger gelesen hätte. Und auch wenn die Geschichte im Grunde nicht sonderlich einfallsreich war, hat der clevere, humorvolle und gleichzeitig gefühlvolle Schreibstil der Autorin in Kombination mit den tollen Figuren Bossman dennoch zu einem sehr lesenwerten Buch gemacht.
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14.Aug 2016 |
~ND
Morning Star / Tag Der Entscheidungvon Pierce Brown
Tags:
Science Fiction
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Enthält Spoiler für die ersten beiden Bücher der Red Rising Trilogie Reihe.
Mittlerweile ist es Monate her, seit Darrow alles verloren hat, was er sich erkämpft hatte: Mustang hat ihn verlassen, als sie erfuhr, was und wer er wirklich ist. Es gibt Spannungen zwischen ihm und einigen seiner Gefährten, denn die Meinungen über das Vorgehen der Revolution und Sons of Ares gehen auseinander. Und am Tage seines Triumphs, an dem seine großen Leistungen geehrt werden, wird Darrow von jemandem, den er für einen Freund gehalten hat, bitterlich verraten.
Nun ist er schon so lange in Gefangenschaft des Jackals, dass Darrow gar nicht mehr weiß, wie viel Zeit vergangen ist. Gefoltert und in ein dunkles Loch gesteckt fühlt er sich mehr tot als lebendig und ist nur noch ein Schatten seiner selbst, der versucht an seinem Verstand festzuhalten. Er hat keine Ahnung, was mit seinen Freunden und Verbündeten passiert ist und ob sie überhaupt noch am Leben sind.
Doch die Söhne von Ares waren in Darrows Abwesendheit nicht untätig und ihr Aufstand ist noch lange nicht vorbei. Jetzt ist es an der Zeit entgültig die Unterdrückung und Arroganz der Goldenen Oberhäupter ihrer Gesellschaft zu zerschlagen. Doch der Jackal ist gewieft und scheint immer genau zu wissen, was der nächste Schritt seiner Feinde sein wird.
Eines ist allerdings allen klar - es wird Opfer auf beiden Seiten geben...
Ich will sonst gar nicht mehr über den Inhalt von Morning Star / Tag Der Entscheidung von Pierce Brown verraten. Alles, was man von der Handlung her über das letzte Buch der Red Rising Trilogie Reihe zusätzlich erzählt ist fast schon zu viel verraten, denn schon von Anfang hat wartet der Autor hier mit einer Überraschung nach der nächsten auf und diese Erfahrung will ich niemandem nehmen. Ich hatte große Angst vor dem Finale dieser Reiher, einfach weil ich WUSSTE, dass es ein schwieriges Buch sein würde. Doch ich hatte keine Ahnung, wie hart die Reise wirklich wird, auf die uns Pierce Brown hier schickt. Es ist allerdings jede einzelne niederschmetternde und beeindruckende Seite wert.
Deshalb werde ich mich eher an die Charaktere und die Stimmung halten, die dieses Buch vermittelt. Angefangen natürlich mit Darrow: Ich mochte Darrow schon immer. Er hatte schwere Entscheidungen zu treffen und ich war nicht immer mit seinem Verhalten einverstanden, aber es war trotz allem immer nachvollziehbar. Dennoch mochte ich ihn in keinem der anderen Bücher so sehr, wie in diesem. Er ist menschlicher als je zuvor - selbst als er noch ein normaler Mensch war und in den Minen des Mars gelebt hat. Er macht sich große Sorgen über die Zukunft seines Volkes, egal welcher Farbe, und ist sich seiner Fehler und Schwächen komplett bewusst. Diese Verletzlichkeit hat mir lange Zeit ein wenig in ihm gefehlt, macht ihn aber jetzt nur umso sympathischer. Doch natürlich sind auch die anderen Charaktere wieder mit von der Party, wovon mir viele sehr ans Herz gewachsen sind. Vor allem Sevro, Victra und Ragnar sind wundervolle Figuren, die eine wichtige Rolle in dieser Geschichte gespielt haben und über die ich jedes mal wieder gerne gelesen habe.
Vor allem Sevro hat eine gehörige Portion (ziemlich derben) Humor mit in die Geschichte gebracht, der aber auch nötig war, denn Morning Star / Tag Der Entscheidung ist über weite Teile des Buchs eine ziemlich bittere Erfahrung – allerdings im besten Sinne. Es gibt so viele Wendungen und schlichtweg geniale Pläne und Ideen, dass man sich nie wirklich sicher sein konnte, wo man denn jetzt eigentlich genau steht. Selbst wenn man Vermutungen hat, kann man sich fast sicher sein, dass Pierce Brown noch mindestens zwei Schritte weiter geht, als wir es uns ausmalen konnten.
Der Autor hält sich außerdem mit nichts zurück: Er schreckt weder vor brutalen Szenen, noch vor Vorrat zurück...und er scheut sich auch nicht, geliebte Charaktere zu opfern, sollte es die Geschichte so verlangen...
Dementsprechend getroffen haben mich viele Szenen in diesem Buch. Ich musste es mehrere Male zur Seite legen und das eben Geschehene erst einmal auf mich wirken lassen und verdauen, bevor ich weiterlesen konnte. Zwei konkrete Momente gab es außerdem, an denen ich mir sogar die Augen aus dem Kopf geheult habe. Doch dann geschieht wieder etwas so Brillantes und Unfassbares, dass man erneut Hoffnung schöpft. Irgendwann hatte mich Pierce Brown sogar soweit, dass ich mit den Tränen in den Augen leicht hysterisch gekichert habe (kein Witz).
Deshalb ist Morning Star / Tag Der Entscheidung von Pierce Brown zwar sicher kein leichtes Buch, aber es ist schlichtweg der perfekte Abschluss dieser Reihe. Es ist dramatisch und schrecklich und manchmal fragt man sich, ob die Sache wohl jemals gut für die Menscheit ausgehen kann. Aber es war auch ein hoffnungsvolles und actiongeladenes Buch, voller genialer Einfälle. Einige der Schlachten und Pläne, die Darrow und seine Freunde arrangieren, waren wirklich bombastisch und trotz der oftmals verheerenden Auswirkungen eine Freude zu lesen, einfach weil Pierce Brown eine so komplexen Welt geschaffen hat.
Ich hätte mir kein passenderes und (für diese ungewöhnliche Science Fiction Geschichte) realistischeres Ende vorstellen können.
Pierce Brown ist aber noch nicht ganz fertig mit dieser Welt, denn es ist bereits eine Spin-Off Reihe namens Iron Gold geplant, die allerdings von anderen Figuren handeln und erst 2017 erscheinen wird.
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