Rezensionen
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06.Okt 2016 |
~nef
Aquamarinvon Andreas Eschbach
Tags:
Jugendbuch
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Australien, 2151: Die junge Saha Leeds hat es nicht leicht. Sie ist mit ihrer Tante Mildred nach Seahaven gekommen, ihre Mutter ist viele Jahre tot und ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Bis heute wundert sie sich, wer er wohl war. Aber auch ihre Tante gibt nichts zu seiner Identität preis.
Saha ist anders als die Anderen in der Stadt - was vor allem daran liegt, dass sie nicht schwimmen kann. Seahaven ist - wie der Name schon sagt - eine Stadt die sich hauptsächlich mit dem Meer, seinen Erzeugnissen und dem Leben darin beschäftigt. Nach dem großen Klimawandel und die Unterteilung der Welt in Zonen, ist es ein Privileg in Seahaven zu leben, aber Saha hat das Gefühl sie gehört hier nicht her.
Ihre Tante Mildred arbeitet als Putzfrau in der Schule und bei einigen reicheren Familien. Sie ist genügsam und glücklich, aber Saha weiß nicht ob ihr das so ausreicht. Was soll sie schon nach der Schule machen?
Aber erst einmal muss sie dieses Schuljahr überstehen.
Carilja ist die Tochter eines der Begründer der Stadt und hält sich für die Königin von Seahaven. Somit glaubt sie, sie kann entscheiden wer an ihre Schule geht und wer nicht. Und Saha will sie einfach nur loswerden. Wie kann es sein, dass jemand in Seahaven lebt und nicht schwimmen kann? Ja sogar vom Schwimmunterricht befreit ist, mit einem ärztlichen Attest. Carilja glaubt ihr nicht und will sie provozieren.
Vor der Schule lauert sie, zusammen mit ihren Freunden, Saha auf. Direkt neben dem alten Fischbecken will sie Saha davon überzeugen noch vor Ende des Schuljahres die Schule zu wechseln. Beim Rumschubsen stolpert Saha und fällt ins Becken. Nun wird sich zeigen, ob sie wirklich nicht schwimmen kann. Carilja und ihre Freunde hauen ab - für Saha scheint es zu Ende zu sein.
Kurz darauf wacht sie in einem Krankenhausbett auf. Sie hat also doch überlebt. Am nächsten Tag weiß jeder in der Schule Bescheid, auch die Direktorin und die steht wutschnaubend in der Klasse. Saha hätte erzählt Carilja hätte sie in das Becken geworfen. Davon abgesehen, dass es die Wahrheit ist, würde Saha niemals auf die Idee kommen. Ihr würde eh niemand glauben und Carilja hat auf Grund ihrer Herkunft eh nichts zu befürchten.
Da meldet sich Pigrit Bonner zu Wort. Er hat alles beobachtet und auch den Notruf abgesetzt. Allerdings wundert er sich immer noch wie es sein kann, dass Saha am Leben ist. Sie war ewig unter Wasser und sitzt doch putzmunter vor ihm.
Wieder zu Hause kommt Saha ins Grübeln. Obwohl sie nicht schwimmen kann, hat sie sich doch nicht unwohl gefühlt im Becken. Außerdem hatte sie beinahe das Gefühl sie könnte Wasser atmen.
Saha hat an ihrem Brustkorb auf jeder Seite dünne Schnitte. Fünf Stück an der Zahl. Angeblich hat sie die Wunden von einem Unfall und darf deshalb nicht ins Wasser. Aber es fühlte sich so richtig an. Auch wenn sie nicht schwimmen kann, ist es doch immer das Meeresrauschen, das sie beruhigt und nicht selten sitzt sie einfach nur da und beobachtet die stürmische See.
Bisher ist sie nie auf die Idee gekommen sich ihre Wunden genauer anzuschauen, aber nun ist der Sprühverband plötzlich unangenehm und stört. Mit einem Handspiegel bewaffnet stellt sie sich vor den Spiegel. Sie kommt sich blöd vor, aber bei genauerer Betrachtung sind ihre Wunden gar keine glatten Schnitte. Vielmehr haben sie eine leicht geriffelte Oberfläche - fast wie ... Kiemen.
Saha ist aufgeregt - und geschockt. Wieso hat sie Kiemen? Wie kann das sein? Wurden ihre Gene manipuliert? Wer weiß davon? In Seahaven ist Genmanipulation verboten. Jeder der sich in irgendeiner Art verändern lässt, wird aus der Zone geworfen. Selbst Kinder, die selbst nichts dafür können, müssen die Zone verlassen. Was wird aus ihr und vor allem Tante Mildred, wenn das jemand erfährt?
Weiß ihre Tante davon? Wie kann es sein, dass ihr das nie aufgefallen ist? Saha braucht Antworten, doch wen soll sie fragen? Da bekommt sie von unerwarteter Seite Hilfe angeboten. Jetzt gibt es kein Zurück mehr - Saha macht sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und somit auch ihrer Zukunft.
Von Andreas Eschbach habe ich hauptsächlich Thriller im Regal stehen. Bereits auf der Buchmesse bin ich über das Cover zu Aquamarin gestolpert um es dann in der Bibliothek wieder zu entdecken. Die Idee finde ich gar nicht so schlecht und auch die Umsetzung ist eigentlich gelungen. Saha ist ein sympathischer Charakter und hat die üblichen Teenager-Probleme. Durch die Inhaltsangabe auf der Rückseite war von vornherein klar, dass sie anders ist als Andere und auch in welchem Maße das sein wird. Interessant ist ihr Weg dahin und das austesten der eigenen Grenzen.
Was mich ein wenig gestoppt hat, ist der Schreibstil. Während ich seine Thriller fressen kann, habe ich in Aquamarin manche Sätze mehrfach lesen müssen, da sie irgendwie abgeschnitten wirken. Ich weiß nicht so genau warum, aber das ganze wirkte gehetzt und unfertig. Mit ein paar Wörtern mehr hätte das Buch eine viel schönere Sprache kriegen können.
Sahas Geheimnis ist eigentlich glasklar, vielleicht würde ein Jugendlicher der das Buch liest nicht sofort darauf kommen, somit sehe ich es nicht als Kritikpunkt an, dass die Geschichte vorhersehbar ist.
Ab ca. der Hälfte des Buches wurde es dann spannend und gegen Ende recht rasant.
Alles in allem ist Aquamarin eine gelungene Geschichte für Jugendliche die einen Faible für Wasser haben.
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04.Okt 2016 |
~ND
Thief of Heartsvon L. H. Cosway
Hearts #5
Tags:
Contemporary Romance, Romantik
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Nachdem sie ihren Mann Mark durch eine schwere Krankheit verloren hat, ist Andrea auch vier Jahre später noch nicht über diesen Verlust hinweggekommen. Sie lebt zwar ihr Leben, aber wirklich erfüllt ist es nicht. Sie arbeitet als Lehrerin für Erwachsene, die ihre Schulbildung nachholen möchten, und tut ihr Bestes, die Schulden, die sie für die medizinische Betreuung ihres Mannes auf sich nehmen musste, auszugleichen.
In ihrem Leben passiert nie etwas Spannendes und das ist - so redet sie sich ein - auch ganz gut so. Doch das ändert sich schlagartig, als plötzlich Stu in ihrem Klassenzimmer auftaucht. Stu ist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden und muss nun als Teil seiner Bewährungsauflage wieder die Schulbank drücken. Auch wenn Andie versucht, den Ex-Sträfling unvoreingenommen zu betrachten, fällt es ihr nicht immer ganz einfach. Denn auch wenn Stu so ziemlich der bestaussehendste Mann ist, der Andrea jemals begegnet ist, muss sie auch zugeben, dass sie nicht so richtig weiß, wie sie sich in seiner Gegenwart fühlen soll. Auf der einen Seite flirtet er auf Teufel komm raus mit ihr und Andie würde lügen, wenn das nicht etwas ihr aufweckt, bei dem sie eigentlich dachte, es wäre mit ihrem Mann gestorben. Doch auf der anderen Seite spürt sie auch, dass an seinem Interesse an ihr irgendetwas nicht stimmt...
Es dauert nicht lange, bis Stu ein wichtiger Teil in Andies Lebens wird...doch als die Wahrheit über ihn ans Licht kommt, muss sie sich entscheiden, ob sie ihr Herz noch einmal hergeben kann, oder auf Nummer sicher geht und den ersten Mann, der seit Mark ihr Interesse wecken konnte, gehen lässt...
Ich habe mich schon lange Zeit sehr auf Thief of Hearts von L. H. Cosway gefreut. In erster Linie deswegen, weil wir Stu bereits in King of Hearts kennengelernt haben und er da noch alles andere als Heldenpotenzial hatte. Tatsächlich hat es L. H. Cosway aber geschafft zu zeigen, dass mehr in dem bis dahin eher teilnahmslos und dümmlich wirkenden Stu steckt, als bisher angenommen.
Das muss auch Andie feststellen, als er in ihrer Klasse austaucht. Auf den ersten Blick könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein, denn Andie hat noch nie etwas Verbotenes in ihrem Leben getan und ist einfach eine ehrliche Haut, was man von Stu natürlich nicht gerade sagen kann. Trotzdem hat mir die aufkeimende Beziehung zwischen den beiden sehr gut gefallen. Stu holt Andrea aus ihrer Schale und zeigt ihr, dass ihr Leben noch lange nicht vorbei ist, und im Gegenzug wird Stu durch Andie klar, dass er nicht der hoffnungslose Fall ist, für den er und so ziemlich jeder andere ihn immer gehalten haben. Tatsächlich hat Stu nämlich ein Talent, das bisher weitgehend unentdeckt blieb und bei dem es mich mehr als nur gefreut hat, dass er es endlich ausleben durfte. Außerdem ist er trotz seiner Vergangenheit einfach ein ziemlich guter Kerl, den ich nach einer Weile wirklich ins Herz geschlossen habe und es ist kein Wunder, dass auch Andrea ihm auf Dauer nicht widerstehen kann. Natürlich sieht die Sache aber erst mal wieder ganz anders aus, als Andie hinter Stus Geheimnis kommt...
Thief of Hearts ist definitiv ein Buch mit echter Handlung, das nicht nur von der Romantik gestützt wurde. Entsprechend spannend bleibt die Geschichte auch. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich am Ende eher das Gefühl hatte, es ist ein Happy For Now als ein echtes Happily Ever After. Zum Ende der Geschichte kennen sich Andie und Stu schon einige Monate, trotzdem fühlt es sich alles irgendwie noch sehr frisch und fragil an. Dazu kommt, dass ich immer noch das Gefühl hatte, als würde Mark zwischen ihnen stehen und dass Stu absolut keine Chance gehabt hätte, wenn Mark noch am Leben wäre. Auf der einen Seite ist das natürlich alles sehr schwer festzulegen und zu beurteilen. Trotzdem kam mir Stu ein wenig wie das Trostpflaster vor und das hat er einfach nicht verdient.
Das ist besonders schade, dem im Grunde ist Thief of Hearts von L. H. Cosway einfach eine tolle Geschichte, die nicht nur durch Stu und Andie, sondern auch durch die tollen Nebencharaktere (allen voran Andreas Cousin Alfie und dessen bester Freund Jamie, die fast ein eigenes Buch verdient hätten) und natürlich die Handlung an sich zum Leben erweckt wird. Lesenswert ist Thief of Hearts aber auf jeden Fall und kann unabhängig von den anderen Büchern der Hearts Reihe gelesen werden (auch wenn man sich die anderen Bücher keinesfalls entgehen lassen sollte).
Vielen Dank an WordSmith Publicity für das Rezensions-Exemplar!
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02.Okt 2016 |
~ND
Playboy Pilotvon Vi Keeland und Penelope Ward
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Als Kendall alleine in einer Bar am Flughafen sitzt und sich gerade zu entscheiden versucht, wo sie hinfliegen soll, hat sie eigentlich nur vor, ein bisschen Ruhe und Frieden zu finden, um über ihr Leben und die Entscheidungen, die ihr bevorstehen, nachzudenken. Doch es dauert nicht lange und ihre Grübelei wird von einem gutaussehenden Mann gestört, der sie in ein sehr merkwürdiges Gespräch verwickelt und sich ihr als Carter vorstellt. Er macht es sich zur Aufgabe, Kendall bei der Wahl ihres Reiseziels zu helfen und seiner Meinung nach sollte Kendall mit dem nächsten Flug nach Brazilien fliegen...
Kendall ist hin und her gerissen, doch was hat sie denn schon zu verlieren? Also sitzt Kendall tatsächlich im nächsten Flugzeug nach Brasilien. Doch als sie die Stimme des Captains beim Start über die Lautsprecher hört kann sie ihren Ohren kaum trauen. Es ist niemand anderes als Carter - aka Captain Carter Clynes.
Und damit beginnt das größte Abenteuer in Kendalls Leben, das mehr als nur eine Veränderung nach sich ziehen wird...
Playboy Pilot ist das mittlerweile dritte Buch, das Penelope Ward und Vi Keeland zusammen geschrieben haben und irgendwie bekommen sie es gemeinsam immer hin, dass ich ihre Geschichten liebe, und auch Playboy Pilot ist da keine Ausnahme.
Die Geschichte ist im Grunde relativ simpel und einfach gestrickt: Carter nimmt Kendall auf einige seiner Linienflüge mit, während diese versucht eine wichtige Entscheidung über ihre Zukunft zu treffen. In dieser Zeit lernen sich die beiden sehr gut kennen und wollen bald nicht mehr ohne einander sein...doch Kendalls wichtige Entscheidung könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen. Die Sache, über die sie sich hier klar werden muss, ist zwar ein bisschen übertrieben und auch etwas abwegig, bietet aber dennoch eine interessante Ausgangslage für die Geschichte. Um was es sich da genau dreht möchte ich allerdings dennoch nicht verraten.
Obwohl Kendall wenn man es genau betrachtet erst einmal eher wie ein reiches, verwöhntes Mädchen daher kommt, mochte ich sie trotzdem auf Anhieb. Denn eigentlich weiß sie, dass ihr verwöhntes und goldenes Leben mehr Schein als Sein ist und auch ihre große Entscheidung moralisch eigentlich ziemlich fragwürdig ist. Die beiden Autorinnen haben es aber dennoch immer geschafft Kendall sympathisch zu halten und das hat sich trotz all ihrer Fehler eigentlich auch nie geändert.
Und dann ist da Carter...mit Captain Carter Clynes haben Penelope Ward und Vi Keeland wirklich ganze Arbeit geleistet. Er ist witzig, sympathisch, ehrlich und einfach so charmant, dass man ihm genauso wie Kendall verfallen muss. Zwar hat auch er seine Leichen im Keller, allerdings geht er sehr offen damit um, wodurch man es ihm eigentlich nie zum Vorwurf machen kann.
Die Orte, an die Carter Kendall und uns mitnimmt, sind wirklich wundervoll beschrieben. Ob Brazilien, Amsterdam, Dubai oder Florida - jeder dieser Orte hat bald eine besondere Bedeutung für die beiden. Penelope Ward und Vi Keeland haben diese Ziele sehr schön zum Leben erweckt und mit jedem Stopp steigt auch die Spannung zwischen Carter und Kendall.
Die Chemie zwischen den beiden stimmt also einfach und auch wenn von Anfang an klar war, wohin ihre Beziehung führen wird, haben sich die beiden Autorinnen Zeit gelassen und die Situation zwischen den Charakteren reifen lassen. Das hat es nur umso schöner gemacht, als Carter und Kendall endlich zueinanderfinden.
Allerdings geht es auch hier natürlich nicht ohne Drama aus - und als das zugeschlagen hat konnte ich meinen Augen kaum trauen. Dieser Twist bringt noch einmal eine ganz andere Dynamik in die Geschichte und verleiht dem Buch ein wenig mehr Tiefe, was aber sehr gut gepasst hat.
Unter Strich ist deshalb tatsächlich das einzige, was mir an Playboy Pilot von Penelope Ward und Vi Keeland nicht so gut gefällt, die Sache um Kendalls Entscheidung. Gar nicht mal die Tatsache, wie sie es handhabt, sondern viel mehr die Umstände. Das war einfach arg konstruiert und (zumindest meines Wissens nach) so gar nicht möglich. Wenn ihr es lest, wisst ihr was ich meine.
Abgesehen davon aber war Playboy Pilot eine wirklich schöne Geschichte, die nicht nur superromantisch ist, sondern auch echtes Fernweh weckt.
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29.Sep 2016 |
Das Geheimnis des Walfischknochensvon Tanja Heitmann
Tags:
Leben
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Greta sitzt völlig fertig in ihrem kleinen Wagen und will nur eins - ankommen. Sie ist auf dem Weg nach Meresund zur Geburtstagsfeier ihres Großvaters und zurück in den Schoß der Familie. Sie sah die vorwurfsvollen Blicke ihrer Mutter schon vor sich. Eigentlich hätte ihr Verlobter Erik mitkommen sollen, aber der blieb nun in der Schweiz - für immer. Als Greta vor vier Jahren zu ihm gezogen ist, fühlte sich alles neu und ungewohnt an. Sie dachte mit der Zeit würde es sich ändern, aber als Flachländerin ist sie nie mit den erdrückenden Bergen der Schweiz klar gekommen. Und ihre Entdeckung hat ihr Bild in Erik vollends erschüttert. Sie fühlte sich immer fehl am Platz und doch von ihm gewollt. Nun ist sie sich nicht sicher ob sie sich die letzten Jahre nicht etwas vorgemacht hat.
Ihre Mutter und auch ihre Schwester sind ganz vernarrt in Erik, das Gespräch über ihre Trennung wird sicherlich nicht leicht. Einzig ihr Großvater Arjen hatte schon immer einige Bedenken, die er ihr aber nie vorgehalten hat. Zu allem Überfluss hat sie in der Hektik ihrer Abreise auch noch das Geschenk für ihn vergessen. Auf die schnelle konnte sie auch kein neues zaubern und so schenkt Greta Arjen alles was sie hat - Zeit.
Arjen liebt seine Familie und doch ist sie ihm manches Mal zu viel. Seine Schwiegertochter, die nach dem so frühen Tod ihres Mannes zu ihm gezogen war, umhegte ihn wie eine Glucke. Er bringt es jedoch nicht übers Herz etwas dagegen zu sagen. Annett ist auch nach vielen Jahren noch nicht über den Verlust hinweg und versucht ihre Trauer zu übertünchen mit der Sorge um ihren Schwiegervater.
Arjen liebt sie wie eine Tochter und in der gemeinsamen Anfangszeit stützten sie sich gegenseitig. Er weiß wie es ihr geht, aber als ihm seine Enkeltochter Greta zum Geburtstag gemeinsame Zeit schenkt, ist es endlich soweit. Er wird mit seiner Vergangenheit abschließen und die verschlossenen Erinnerungen an den Sommer 1939 mit ihr teilen. Vielleicht findet er so endlich Ruhe, nach so vielen Jahren.
Greta liebt Arjens Geschichten und als er das erste Mal mit ihr über seine Jungend spricht ist es, als würde sie die Tage selbst erleben. Auf der stürmischen Nordseeinsel Beekensiel stand 1939 der Krieg vor der Tür und das Leben der Insulaner wurde durcheinander gebracht. Mitten drin der 11 Jährige Arjen, Sohn des berüchtigten Pfarrers Thaisen Rosenboom. Seinem Vater war seine Erziehung wichtig und wenn er seit mit Gewalt durchsetzen musste. Bis zum Sommer 1939 lebte Arjen ein zwar behütetes, aber auch einsames Leben auf Beekensiel. Das änderte sich schlagartig, als er in den Dünen Ruben kennenlernt. Der kleine Ausreißer ist aufgeweckt und nie um einen Spruch verlegen. Seine Kleidung lässt darauf schließen, dass er keinem guten Elternhaus entstammt und doch zieht er Arjen magisch an. Die Lebensfreude, die Ruben aus den Augen strahlt färbt schon bald auf Arjen ab und sie verbringen einen ganz besonderen Sommer miteinander. Doch dann verschwindet er plötzlich und Arjen bleibt allein zurück.
Arjen erzählt Greta nur ein Bruchstück seiner Geschichte und bittet sie um einen Gefallen. Er möchte gern noch einmal eine Tour an der Küste entlang machen. Zu Gretas Entsetzen mit seinem schicken Coupé. Greta ist alles andere als eine gute Fahrerin und es dauert nicht lange, bis auch Arjen merkt, dass nicht nur Greta Zeit braucht um die Vergangenheit zu bewältigen und endlich Autofahren zu lernen. Zudem muss sie eine neue Zukunft für sich finden. Wird die Reise beiden die erhofften Antworten bringen?

Das Geheimnis des Walfischknochens von Tanja Heitmann ist durchweg eine Familiensaga. Es ist in zwei Zeitzonen geschrieben, einmal im Jahr 1939, wenn Arjen von seiner Vergangenheit erzählt und einmal 2012, als Greta und Arjen ihre Reise unternehmen. Ich bin in der Bibliothek durch Zufall auf dieses Buch gestoßen und es hat mich irgendwie angesprochen. Ich kenne von Tanja Heitmann bislang nur Jugendbücher und wollte mal wissen, wie sie sich in anderen Genres schlägt. Und ich muss sagen - es hat sich gelohnt. Ich war ziemlich schnell drin in der Story und wollte dann auch gar nicht wieder raus. Arjen ist ein toller Charakter, den sich jeder als Großvater wünscht (wenn man ihn nicht gar schon hat ;o) ). Greta liebt ihren Großvater ohne Bedienung und ist sofort dabei, als es heißt, sie unternehmen eine Reise. Ich konnte gut mit ihr mitfühlen, gerade auch gegen Ende des Buches und war jedes Mal gefrustet, wenn die Uhr schon wieder sagte, ich solle endlich schlafen gehen.
Mir haben beide Erzählstränge gefallen. Sowohl Arjens Vergangenheit und wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, als auch Gretas Leben und die Suche nach der richtigen Entscheidung. Aber auch die anderen Charaktere sind gut gelungen.
So nach und nach erfährt man, wie Arjen zu dem geworden ist, was er am Ende war - ein hilfsbereiter und geliebter Mann. Seine Kindheit war nicht einfach, dazu brauchte es nicht einmal den Krieg. Als kleiner Junge verlor er seine Mutter ans Meer und sein Vater wusste nicht so recht wie er mit ihm umgehen soll. Da rannte Ruben mit seinen Abenteuern und seiner Neugier offene Türen ein und zog ihn schnell in seinen Bann. Ebenso wie den Leser.
Die kleine Insel Beekensiel ist eine rein fiktive Insel. Tanja Heitmann brauchte einen Flecken Erde, den sie gestalten kann wie sie ihn braucht und vor allem, der zur Abgeschiedenheit passt, die Arjens Geschichte so glaubhaft macht.
Für mich ist das Buch eine klare Empfehlung. Es ist keine seichte Lektüre und regt zum Nachdenken an. Was mich ein wenig irritiert, ist die Tatsache, dass diese Geschichte auch unter dem Titel Das Geheimnis des zweiten Sommers (Amazon-Partnerlink*) erschienen ist. Wobei ich den Titel tatsächlich noch passender finde.
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27.Sep 2016 |
~nef
Gwen & Mike IIvon Rose Bloom
Bad Girls #2
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Enthält Spoiler zum ersten Teil der Reihe Gwen & Mike I.
Gwen findet sich nach ihrer Entführung in einem kalten Raum wieder. In der Dunkelheit leisten ihr nur eine alte Matratze und ihre Angst Gesellschaft. Sie weiß nicht wie lange sie hier von Aleko schon festgehalten wird, aber sie ist sich sicher, Mike wird nach ihr suchen. Oder?
Nach ihrem Geständnis hat er sie aus der Wohnung und seinem Leben geworfen. Wird er überhaupt wissen, dass sie entführt wurde? Vielleicht ist es ihm auch egal. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um - so heißt es doch.
Mike kann an kaum etwas Anderes denken als an Gwen. Er weiß selbst nicht genau, warum er sie aus der Wohnung geworfen hat, aber ihre Beichte hat ihn wütend und hilflos gemacht. Wie kann das sein? Der Mann, der seine Eltern auf dem Gewissen hat, ist vom selben Blut wie Gwen.
Nachdem er seine Gefühle im Griff hat, bemerkt er wie dumm seine Reaktion war und will mit ihre reden. Aber bei ihr daheim ist niemand. Als er ihr Telefon anwählt geht zu seinem Erstaunen nicht Gwen ran, sondern Aleko. Er gibt ihm eine Chance Gwen lebendig wieder zu sehen. Dafür muss er sich mit ihm treffen - allein.
Mike ist wütend, frustriert und beinahe hilflos. Aber es gibt jemanden, der ihm helfen kann - sein Mentor aus alten Tagen hat immer eine Idee und so wird das Wiedersehen mit Eddi alles andere als entspannend. Gemeinsam planen sie Gwens Befreiung ohne zu wissen, worauf sie sich da einlassen.
Gwens Hoffnung auf Rettung durch Mike schwindet von Stunde zu Stunde. Warum sollte er sich für sie in Gefahr begeben?
Aleko scheint seine eigenen Pläne im Suff zu ertränken und steht plötzlich alkoholisiert vor ihr. Er will seinen Spaß, den sie ihm schon lange verwehrt hat. Da kommt ein weiterer Mann dazu und Gwen erkennt ihn beinahe sofort. Wie kann das sein? Warum sollte er sie entführen lassen? Woher weiß er überhaupt wo sie ist?
In diesem kalten Gemäuer steht nicht nur Gwens Zukunft auf dem Spiel, auch ihre Vergangenheit scheint plötzlich in einem ganz anderen Licht.
Der zweite Teil der Bad Girls-Reihe schließt die Geschichte um Gwen und Mike ab. Es fängt spannend an, da der Anschluss am Vorgänger direkt gegeben ist. Somit sollte man beide Teile direkt zusammen lesen.
Der Leser erfährt in diesem Band mehr über Gwens Familie und die Umstände, warum ihre Mutter sie alleine großgezogen hat. Das rundet die Geschichte gut ab und lässt sie kompakter wirken, als sie es von der Länge her scheint.
Die Entwicklung der Geschichte hat mich begeistert und Mike ist einfach ein klasse Kerl.
In diesem Band konnte ich kaum Fehler finden, allerdings konnte ich Gwens Verhalten oftmals nicht nachvollziehen. Sie scheint - sorry für den Ausdruck - dauergeil zu sein und ab der Hälfte des Buches nehmen die Sexszenen ein Ausmaß an, dass ich sie nur noch überblättert habe. Hier wäre in jedem Fall weniger mehr gewesen. Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen. Rose Bloom schreibt anschaulich und flüssig, so dass die Seiten nur so dahinflogen und ich dann doch wissen musste wie es endet. Der Epilog ist zuckersüß und macht klar, die Geschichte der beiden ist hier zu Ende.
Es wird einen dritten Teil geben, mit einem anderen Pärchen und ich bin sehr gespannt wie das werden wird.
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