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15.

Nov 2016

~ND

Managed

VIP #2

Normalerweise kann Sophie nicht gerade sagen, dass sie vom Glück verfolgt ist. Die meisten ihrer Beziehungen sind schief gegangen, was rückblickend aber sicher kein Verlust war, wenn man bedenkt was für Loser diese Männer waren. Und auch was ihre Jobs anging hatte Sophie bisher immer nur Nieten gezogen.
Doch das könnte sich nun ändern, denn sie sitzt gerade im Flugzeug auf dem Weg nach London zu einem Bewerbungsgespräch. Vielleicht wird das ja endlich der Traumjob, nach dem sie immer gesucht hat? Außerdem wurde Sophie in die 1. Klasse hochgestuft und diesen Luxus konnte sie sich bisher noch nie leisten. Vielleicht steht das Glück nun doch endlich auf ihrer Seite. Leider stellt sich ihr Sitznachbar allerdings als ziemlicher Miesepeter heraus: Er ist arrogant, unterkühlt und sehr britisch - und Sophie kann es sich nicht verkneifen ihn auf ihre ganz eigene Art zu provozieren.

Gabriel hat für die meisten Menschen keine Geduld, besonders wenn sie ihm mit uninteressantem Small Talk in den Ohren liegen. Als er auf einem Flug nach London die Blondine, die ihn zugegebenermaßen sehr an Marilyn Monroe erinnert, im Sitz neben seinem kennenlernt und ihn von Anfang vollplappert, stellt er sich schon auf den schlimmsten Flug seines Lebens ein. Doch womit er nicht rechnet ist, dass er Sophie wirklich interessant findet. Sie ist nicht nur attraktiv, sondern auch sehr clever und so gelingt es ihr mehr als einmal Gabriel aus der Reserve zu locken - und das ist etwas, das sonst niemals vorkommt, schließlich ist er der Manager der momentan erfolgreichsten Rockband der Welt, Kill John, und bekannt dafür ein eiskalter Typ zu sein.

Am Ende dieses Fluges, den so schnell keiner von beiden vergessen wird, hatte Sophie eigentlich damit gerechnet, Gabriel nie wieder zu sehen. Deswegen hat sie sich auch nicht zurückgehalten und war einfach nur sie selbst. Doch dann kommen die Dinge ganz anders, als erwartet...

Nach Idol ist Managed nun der zweite Teil in Kristen Callihans VIP Reihe und es hat mir sogar noch besser gefallen, als das erste Buch. Schon von der ersten Seite an wusste ich, dass es eine Geschichte nach meinem Geschmack sein würde und das ist ganz allein Sophie zu verdanken. Sie ist einfach ein richtig cooler Charakter, von dem ich gar nicht genug lesen wollte. Sie ist witzig, schlagfertig und stark, hat dabei aber auch einige Fehler und Schwächen, die ihre Figur interessant abgerundet haben.
Bei Gabriel hatte ich am Anfang so meine Sorgen, wie ich mit ihm wohl klar kommen würde. Im ersten Buch fand ich ihn mit seiner kühlen und ernsten Art eher mäßig sympathisch. Doch das hat sich in Managed glücklicherweise ganz schnell geändert - spätestens als wir zum ersten Mal einen Blick in seinen Kopf werfen durften, denn das Buch ist sowohl aus Sophies als auch aus Gabriels Perspektive geschrieben. Es war sehr spannend ihn kennenzulernen und zu verstehen, wieso er so geworden ist, wie er eben ist und da gibt es wirklich einige Ebenen zu entdecken. Ich fand es wirklich toll, dass er zwar schon eher ein Alpha-Männchen ist, zumindest mit Sophie aber auch durchaus Gefühle zeigt.
Am besten aber fand ich die Momente, in denen Gabriel und Sophie aufeinander treffen - erst in wirklich lustigen und unterhaltsamen Wortgefechten und dann später als Partner. Sie passen einfach wunderbar zusammen und es hat riesen Spaß gemacht, sie auf ihrer Reise zu begleiten. Entsprechend schön fand ich auch die Romantik insgesamt in Managed.
Natürlich spielen auch Kill John und die Bandmitglieder wieder eine große Rolle. Libby und Killian, deren Geschichte wir bereits in Idol lesen durften, sehen wir relativ oft und es war schön zu sehen, wie es mit ihnen weiterging. Doch auch die anderen Band- und Crewmitglieder haben ihren Platz und ihre Momente.

Eigentlich ist es Kristen Callihan das ganze Buch über gelungen, eine wirklich schöne Geschichte zu schreiben, die trotz des Rockstars und dem wildem Leben auf Tour ohne übertriebenes Drama auskommt. Leider gibt es aber am Ende doch die ein oder andere Szene, die dann etwas over the top war. Z.B. ergibt sich gegen Ende ein ziemlich albernes Missverständnis mit darauf folgender Überreaktion, die nicht hätte sein müssen. Das hätte man alles sicher anders lösen können und war mir als "großes Finale" ein bisschen zu windig.

Trotzdem hat mir Managed von Kristen Callihan richtig gut gefallen. Mit viel Charme, Romantik und einigen schrulligen Momenten führen Sophie und Gabriel uns durch ihre Geschichte, von der ich gerne noch mehr gelesen hätte.

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13.

Nov 2016

~ND

Ruin and Rising / Lodernde Schwingen

Enthält Spoiler für die übrigen Bücher der The Grisha / Grischa Reihe.

Nachdem Alina bei dem Versuch, den Darkling im Königspalast zu besiegen, beinahe gestorben wäre, blieb ihr und ihren Freunden erst einmal nicht anderes übrig, als sich zu zurückzuziehen. Ihre Möglichkeiten sind allerdings mehr als begrenzt, also müssen sie sich auf die Gruppe verlassen, mit der Alina sich immer am unwohlsten gefühlt hat: Ihren fast schon fantastischen religiösen Anhängern, die sie als Sankta Alina verehren und sich tief in den Tunneln unterhalb von Ravka versteckt halten - und deren Anführer, dem Apparat, der früher ein Berater des Königs war und dem sie noch nie über den Weg getraut hat.
Auch jetzt versucht er Alina für seine Zwecke zu nutzen und sie als Heilige dastehen zu lassen. Dazu gehört nicht nur, ihr jeglichen Kontakt zu ihren "unwürdigen" Freunden zu verweigern, allen voran Mal, sondern auch, die Wahrheit vor ihren Anhängern mit allen Mitteln zu verheimlichen: Denn Alina scheint ihre Kräfte verloren zu haben. Zumindest so weit unter der Erde hat sie keinen Zugang mehr zu ihrer Macht und das macht ihr nicht nur körperlich zu schaffen.
Der Drang den dritten und letzten Amplifier und damit das volle Potenzial ihrer Macht zu erlangen treiben Alina nach wie vor voran - nicht nur, um Ravka vor dem Darkling zu retten, sondern auch aus rein egoistischen Gründen. Doch die Zeit drängt, denn der Darkling sitzt mittlerweile auf dem Thron von Ravka und schreckt vor nichts zurück, um Alina und damit die Macht, hinter der er von Anfang an her war, zu sich zu locken...

In Ruin and Rising / Lodernde Schwingen, dem letzten Buch der The Grisha / Grischa Reihe, tobt sich Leigh Bardugo noch einmal so richtig aus, denn dieser Abeschlussband ist mit Abstand der, der einen emotional am meisten mitnimmt.
Alina ist über weite Teile der Geschichte sehr gebeutelt: Erst dauert es sehr lange, bis sie sich vom Kampf mit dem Darkling erholt, was der Verlust ihrer Kräfte und ihr Aufenthalt unter der Erde und weg von der Sonne nicht gerade besser macht. Außerdem lastet der Angriff auf den Palast und all die Menschen, die sie verloren haben, immer noch sehr auf ihr - besonders weil ihr absolut klar ist, dass sie nicht die letzten Opfer sein werden. Dazu kommen die Gier nach der Macht des dritten Amplifiers, ihre Sorge um Nikolai, der seit dem letzten Kampf verschwunden ist, ihre nach wie vor starke Verbindung zum Darkling und die ständig größer werdenede Kluft zwischen ihr und Mal.
Puh, das sind wirklich eine Menge Dinge, die auf Alina und damit auch auf dem Leser lasten. Ich muss sagen, dass es mir zwischen all dem Leid und den schweren Entscheidungen manchmal ein klein wenig zu viel und zu schwer geworden ist. Die Geschichte selbst und die Handlung waren nach wie vor fantastisch, aber es gab den ein oder anderen Moment, an dem mich die Stimmung so runtergezogen hat, dass ich fast ein bisschen den Spaß verloren habe und für ein paar Stunden pausieren musste.
Zum Glück hat Leigh Bardugo aber jedes Mal wieder die Kurve gekriegt, vermutlich gerade weil ich die Charaktere so lieb gewonnen hat und mich jeder Rückschlag getroffen hat. Denn nicht nur Alina macht eine Menge in Ruin and Rising / Lodernde Schwingen durch. Genya, David, Nikolai, der Darkling, Mal...sie alle habe entscheidende Rollen und sie alle haben es nicht gerade einfach. Vor allem für Mal hält [Autor] einige gemeine Überrschungen bereit, mit denen ich mittlerweile zwar gerechnet habe, deren Bestätigung aber dennoch schwer zu schlucken waren.

Am Ende war ich aber dennoch sehr glücklich mit Ruin and Rising / Lodernde Schwingen und dem Abschluss der The Grisha / Grischa Reihe. Es war sicher kein einfaches Ende und hat eine eher bittersüße Stimmung hinterlassen, hat aber einfach wahnsinnig gut zu der Geschichte gepasst. Vor allem der Epilog hat mich dann doch noch einmal zu Tränen gerührt und das ist für mich immer das Zeichen, dass eine Geschichte Eindruck hinterlassen hat und mir die Figuren wirklich ans Herz gewachsen sind.
Die The Grisha / Grischa Reihe ist mir ihrem Schwermut und Alinas manchmal fragwürdigen Entscheidungen nicht perfekt. Doch durch Leigh Bardugos fantastievollen, cleveren und erfrischenden Stil, sowie die vielen wundervollen Charaktere machen die Reihe aber dennoch auf jeden Fall lesenswert und es werden sicher nicht die letzten Bücher sein, die ich von dieser Autorin lesen werde.

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12.

Nov 2016

~ND

Filthy Rich

Als Caleb Blackstone, Milliardär und Frauenmagnet, Brooke Casterleyn zum ersten Mal sieht, ist es um ihn geschehen. Er bekommt die hübsche junge Frau mit dem britischen Akzent einfach nicht mehr aus dem Kopf und ist sich ziemlich bald sicher, dass sie die EINE für ihn ist. Sie hat Witz, Charme, lässt sich von ihm und seinem Reichtum kaum beeindrucken und steht auf eigenen Füßen. Kurzum, all das, was sich Caleb bisher nur von einer Frau erträumen konnte. Doch er muss auch bald feststellen, dass in Brooke eine große Traurigkeit schlummert, die sie sehr belastet und wegen der sie ihn ein wenig auf Distanz hält. Caleb hat allerdings vor, den letzten Rat, den ihm sein Vater vor seinem Tod gegeben hat, zu befolgen: Wenn du das findest, was dich glücklich macht, halte mit beiden Händen daran fest.

Als der gutaussehende Milliardär Caleb beginnt, Brooke den Hof zu machen, weiß sie nicht so recht, was sie davon halten soll. Was will ein Mann, der alles und jeden auf der Welt haben kann, schon von jemandem wie ihr? Mit der Zeit wird Brooke allerdings klar, dass Caleb es wirklich ehrlich mit ihr zu meinen scheint.
Doch kann sie ihm trauen? Brooke ist schon einmal an den falschen Mann gekommen und sie ist sich nicht sicher, ob sie sich und ihr Herz noch einmal so riskieren kann. Caleb macht es ihr allerdings sehr schwer, ihm zu widerstehen...

Filthy Rich ist das erste Buch, das ich von Raine Miller gelesen habe und ich muss zugeben, dass ich in erster Linie wegen des Covers, das mir nach wie vor ziemlich gut gefällt, dazu gegriffen habe. Die Geschichte selber bietet im Grunde nicht wirklich etwas Neues. Es ist die klassische Geschichte von Aschenputtel, die ihren reichen Prinzen findet. Gut, dieses Aschenputtel muss keine Böden schrubben, aber sie hat dennoch Geldsorgen und bereits einige schlimme Dinge in ihrem Leben durchgemacht. Jetzt, da Caleb in ihr Leben tritt, könnte sich das aber alles ändern. Vor allem, wenn es nach ihm geht und wie gesagt fällt es Brooke bald sehr schwer nein zu ihm zu sagen.
Wenn ich Filthy Rich mit einem Wort beschreiben müsste wäre es "süß" - und zwar so süß, dass man Zahnschmerzen bekommt. Es ist ein klassischer Fall von Insta-Love, denn Caleb verliebt sich wirklich im Prinzip auf den ersten Blick und auch Brooke ist schnell hin und weg. Wenn man aber die Hintergründe von beiden bedenkt (also Brookes schlechte Erfahrungen und Calebs Reichtum) ist das natürlich alles andere als realistisch. Die Figuren sind außerdem durch die Bank perfekt; sie sagen und tun immer das Richtigen (mit ein paar wenigen kleinen Ausnahmen) und finden stets die richtigen Worte. Auch im Schreibstil selbst findet sich diese Süßlichkeit wieder. Ich habe selten so kitschige und übertriebene Dialoge wie in diesem Buch gelesen. Neben ständigen Liebesbekundungen sind sie auch dermaßen pseudophilosophisch, dass ich mir das ein oder andere Augenrollen nicht verkneifen konnte. Außerdem gibt es eine Sache, die mich schier in den Wahnsinn getrieben hat: Die Figuren sprechen sich ständig mit Namen an. Selbst wenn Caleb und Brooke alleine sind, fällt in jedem zweiten Satz der Name des anderen. Das hat die gesamten Dialoge furchtbar steif und unrealistisch gemacht.
Auch das Tempo der Handlung hat irgendwie nicht so richtig gestimmt. Wie gesagt wäre da die Tatsache, dass sich die beiden viel zu schnell verlieben. Allein deswegen entwickelt sich alles viel zu schnell. Aber wenn man bedenkt, dass sich die Handlung über nur wenige Wochen erstreckt, die aber vollgestopft mit allerlei Drama sind, so zieht sich das zu hohe Tempo durch das gesamte Buch hindurch. Da hat es auch hier einfach an Realismus gefehlt.

Gab es auch etwas, das mir an Filthy Rich gefallen hat? Ja, tatsächlich fand ich die ersten paar Kapitel ziemlich unterhaltsam. Wir lernen Brooke und Caleb und ihre Hintergründe kennen und zu diesem Zeitpunkt hat alles eigentlich sehr vielversprechend ausgesehen. Brooke wirkte taff und stark und nicht so, als ob sie sich schnell einwickeln lässt. Caleb hatte zwar die typischen "Ich-bin-Millionär-und-Playboy"-Züge, war aber auch sehr sympathisch und vor allem bei seinem ersten Treffen mit Brooke war er wirklich sehr niedlich. Doch leider ging es ab diesem Zeitpunkt wie gesagt bergab.

Deshalb glaube ich, dass Filthy Rich vorerst das einzige Buch bleiben wird, dass ich von Raine Miller lesen werde. Es war nicht vollkommen schrecklich, denn trotz aller Kitschigkeit ist der Schreibstil schon sehr durchdacht und flüssig, aber mein Fall ist es einfach trotzdem nicht. Zu süß, zu übertrieben und zu simpel.
Für alle, die Filthy Rich trotzdem eine Chance geben möchten: Es erscheint am 12. November 2016.

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08.

Nov 2016

~nef

Charlotte & Kian

Cover Charlotte & Kian

Charlotte ist jung, Single und Barkeeperin in einem Stripclub. Fast jede Nacht steht sie hinter der Theke, macht den Männern schöne Augen und genießt die Aufmerksamkeit. Aber ihre Tage sind einsam. Sie weiß, dass sie keinen Partner haben kann, aber ab und an sehnt sie sich schon nach einem Mann in ihrem Arm.
Ihre Freundinnen Lilly und Miri sind in der Hinsicht keine Hilfe. Miri arbeitet ebenfalls in der Bar und sieht die Regel 'Kein Anbändeln mit den Gästen' nicht so eng. Lilly hingegen ist die pure Romantikerin und wartet nur auf Mr. Right.
Aber Charlottes Leben ist schon kompliziert genug. Jeden Sonntag besucht sie ihren Vater und bekommt einmal mehr vor Augen geführt, was man alles verlieren kann, wenn man liebt.

Kian ist Scheidungsanwalt und flüchtet sich in seinen Job. Beinahe jede Nacht wacht er aus Albträumen auf und beschließt einmal mehr, niemanden an sich heran zu lassen um niemanden zu verletzen. Somit sucht er keine Frau fürs Leben und selbst fürs Bett ist es im Moment zu viel Aufwand. Seinem besten Kumpel Finn erteilt er ein ums andere Mal einen Korb, bis dieser sich nicht mehr abwimmeln lässt.
Finn schleppt Kian in einen Stripclub. Er soll endlich auf andere Gedanken kommen, eine Frau im Arm halten und leben! Und das klappt besser als Kian lieb ist.

Kian und Charlotte ziehen sich an wie Motten das Licht. Natürlich lässt sie ihn abblitzen, schließlich ist er ein Gast und mit Gästen fängt man nichts an. Aber Kian ist anders als die anderen Männer in der Bar. Er ist witzig, hartnäckig und hat eine Aura die Charlie magisch anzieht.
Miri will ihr den knackigen Kerl schmackhaft machen und am Ende hat sie seine Telefonnummer in der Tasche. Natürlich ruft sie ihn nicht an. Oder doch? Was wäre eigentlich dabei? Eine Bettgeschichte - auf beiden Seiten geklärt. Keine Verpflichtungen keine Gefühle. Nur Sex.
Im Grunde das, was beide brauchen - aber halten sich ihre Gefühle auch an ihren Vorsatz?

Charlotte & Kian ist der dritte Teil der Bad Girls-Reihe. Während die ersten beiden Teile unmittelbar zusammengehören, kann man Charlotte & Kian auch eigenständig und getrennt von den anderen Büchern lesen.
Ich muss aber auch sagen, während ich bei den ersten beiden Teilen mit den Charakteren gleich warm geworden bin, bleiben sowohl Charlotte als auch Kian sehr blass. Zwar wird schnell klar, dass beide in ihrer Vergangenheit etwas Schlimmes erlebt haben, das sie geprägt hat und auch ausschlaggebend für ihre Zurückhaltung bei Gefühlen ist, aber so richtig klar wird es erst bei der Hälfte des Buches. Und das hat mir eindeutig zu lange gedauert.

Die ersten 50% habe ich mich durch Sexszenen gelesen, hatte kaum Handlung dazwischen und war bald soweit, dass ich die Szenen überblättert habe. Erst ab der Hälfte wurde das Buch für mich wirklich interessant. Ab dann kommt auch Spannung auf, schließlich geht es hier um ein Bad Girls-Buch. Da reicht es nicht aus in einem Stripclub zu arbeiten.
Mein liebster Charakter in diesem Buch war Isa. Sie ist lebensbejahend und einfach goldig. Zwar passt sie null in das Image der 'Bad Girls', aber um sie würde mich eine Geschichte echt interessieren.

Durch den sehr schwachen Einstieg komme ich im Ganzen nicht auf mehr als 3 Sterne, die Story war mir einfach zu Sex lästig. Da ich den Schreibstil von Rose Bloom an sich aber sehr gerne habe, bleibe ich gespannt was sie noch so veröffentlichen wird.

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06.

Nov 2016

~ND

Punk 57

Sieben Jahre lang schreiben sich Misha und Ryen dank eines Schulprojektes nun schon Briefe und sind in dieser Zeit zum wichtigsten Menschen im Leben des anderen geworden. Dabei hat alles eigentlich mit einem simplen Fehler angefangen, denn Ryens Lehrerin dachte dank seines Namens Misha wäre ein Mädchen - und Mishas dachte Ryen wäre ein Junge.
Misha und Ryen werden ihnen aber für immer für dieses Missverständnis dankbar sein. Sie können mit niemandem so ehrlich und echt sein, wie miteinander – und das, obwohl sich die beiden noch nie in ihrem Leben leibhaftig gegenüberstanden. Sie wohnen zwar gerade mal 30 Meilen auseinander, doch sowohl Ryen als auch Misha haben Angst, dass ein Treffen ihre ganze Dynamik durcheinander bringen könnte und das will keiner der beiden riskieren.
Doch dann begegnet Misha auf einer Party einem Mädchen und schon bald wird ihm klar, dass sie niemand anderes ist, als Ryen...Er hat sich ihre erste Begegnung bereits hunderte Male ausgemalt hat, allerdings hatte er niemals damit gerechnet, dass er hassen würde, was er sieht. Es ist definitiv nicht ihr Aussehen, denn Ryen ist eines der hübschesten Mädchen, die Misha je gesehen hat, allerdings hat sie ein paar sehr wichtige Details über sich selbst ausgelassen, die ihm klar machen, dass er eigentlich keine Ahnung hat, wer Ryen wirklich ist.
Ihr zufälliges Treffen bleibt allerdings nicht die einzige böse Überraschung dieser Nacht für Misha...

Schon seit Bully / Bully - Geliebter Quälgeist habe ich eine Hassliebe zu den Büchern von Penelope Douglas. Ihre Geschichten sind meist ziemlich derbe und ihre Charaktere alles andere als einfach oder gar perfekt. Und auch Punk 57 ist hier keine Ausnahme – macht dabei aber trotzdem fast alles richtig.
Ich wusste gar nicht so genau, was ich von dieser Geschichte erwarten sollte, bin aber im Nachhinein sehr froh, dass ich im Vorfeld relativ wenig Rezensionen gelesen habe - einfach weil es dadurch nur noch mehr Überraschungen für mich bereithielt. Trotzdem möchte ich euch von ein paar der Dinge erzählen, die mir an Punk 57 besonders gut gefallen haben:
Allem voran wären da die Charaktere: Wie gesagt sind diese auch hier alles andere als perfekt. Misha hat jede Menge um die Ohren und eine nicht unbedingt leichte Familiensituation, die er allerdings nicht sonderlich gut handhabt. Der eigentliche Knackpunkt liegt aber bei Ryen, die es einem am Anfang wirklich wahnsinnig schwer macht, sich mit ihr zu identifizieren. Sie ist so ganz und gar nicht das, was ich nach den ersten Briefen an Misha erwartet habe und wie Misha fühlt man sich getäuscht von ihr. Man kann sie einfach nicht mögen - zumindest bis man sie etwas näher kennenlernt. Ganz langsam aber sicher beginnt man sie zu verstehen und vielleicht sogar die ein oder andere Veränderung in ihr zu entdecken und das hat mir dann doch wirklich gut gefallen. Es ist ein harter und steiniger Weg für unsere Charaktere, doch genau das ließ mir Punk 57 so unter die Haut gehen.
Die soziale Dynamik ist ebenfalls sehr interessant und ist ein ganz wichtiger Faktor in dieser Geschichte. Jeder Jugendliche weiß, wie schwer es manchmal sein kann, dazu zu gehören, und das wird in Punk 57 ganz deutlich thematisiert. Es ist zwar hier und da immer mal wieder überspitzt, allerdings war das nicht nur ziemlich passend, sondern auch irgendwie nötig, um die Dringlichkeit der Sache zu unterstreichen. Themen wie Mobbing, Selbstwertgefühl, sexuelle Belästigung, Integration und Zivilcourage werden aufgenommen und auch, wenn sich auch hier unsere Charaktere selten mit Ruhm bekleckern, gab es ein paar wahnsinnig starke und intensive Szenen, die mir richtig gut gefallen haben und in denen sie sich beweisen konnten.
Ebenso gut gefallen hat mir der Schreibstil: Penelope Douglas nimmt absolut kein Blatt vor den Mund - es wird geflucht, geschimpft und nicht um den heißen Brei herumgeredet. Gleichzeitig gab es aber auch jede Menge wirklich schöner und fragiler Momente, die die Autorin wunderbar transportiert und die sehr schön geschrieben sind. Außerdem spielt Poesie und allgemein die Macht von Worten eine unerwartet große Rolle in Punk 57. Nicht nur in den Songtexten, die Misha und Ryen gemeinsam schreiben, auch in ein paar der Dialogen und Monologen gibt es wirklich wunderschöne Passagen und Zitate, die die Geschichte besonders machen.

Eine Sache gibt es aber, die mir negativ an Punk 57 aufgefallen ist. Um eines gleich mal Vorweg zu nehmen: Der Sex zwischen den beiden Hauptcharakteren war vollkommen einvernehmlich und die Protagonistin hatte zu jeder Zeit die Option abzubrechen. Allerdings gab es einige Szenen, in denen sie "nein" gesagt hat, was allerdings nicht ernst genommen wurde; zwar hat sie es eher aus Schamgefühl gesagt, da sie nicht gerade in einem privaten Umfeld waren und es war klar, dass sie eigentlich nicht aufhören wollte. ABER der männliche Protagonist hat diesem "nein" so gar keine Beachtung geschenkt. Wie gesagt, es war alles vollkommen einvernehmlich; in einer Zeit, in der ein „nein“ aber ernster denn je genommen werden sollte, bin ich nicht ganz glücklich damit, dass eine Autorin so leichtfertig damit umgeht - und dann auch noch in einem Buch, das größtenteils von einem jüngeren Publikum gelesen wird. Vielleicht bin ich durch die Nachrichten der letzten Monate auch zu empfindlich geworden, aber unterm Strich bleibt einfach, dass es mir negativ aufgefallen ist.

Trotzdem ist Punk 57 von Penelope Douglas ein Buch, dass mir sehr gut gefallen hat und mich mit einem riesen Grinsen und einem Gefühl absoluter Genugtuung zurück gelassen hat und das kommt wirklich relativ selten vor. Definitiv zu empfehlen!

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