Rezensionen
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06.Jun 2017 |
~nef
Erdbeeren im Sommer |
Luisa Rossi ist auf der Flucht. Sie hat weder ein Verbrechen begangen noch einer anderen Frau den Mann ausgespannt. Nein, sie flüchtet in erster Linie vor sich selbst. Vor ihrem Leben in München, ihrem misslungenen Heiratsantrag und vor ihrem - noch? - Freund Tom.
Immerhin ist sie nicht alleine, ihre Freundin Mona schläft auf dem Beifahrersitz, während Luisa die letzten Meter nimmt auf dem Weg zum Erdbeerhof ihrer Tante Giulia im sonnigen Italien. Sie weiß selbst nicht so genau was sie geritten hat einfach Reißaus zu nehmen, Fakt ist aber, dass sie jetzt dringend Abstand braucht.
Keine 24h zuvor hatte sie sich in ihrem wunderschönen Kleid und den sündhaft teuren Schuhen im Park vor ihrem Freund Tom zum Klops gemacht. Sie hatte ihn gefragt ob er sie heiraten wollen würde. Eine berechtigte Frage, wie sie findet, nach immerhin 4 gemeinsamen Jahren. Tom sah das wohl nicht so - sein Gesicht sprach Bände. Völlig außer sich ist sie geflüchtet, zu ihrer Freundin Mona. Diese hatte nicht lange gefackelt, nachdem sie Luisa aufgewühlt in Empfang genommen hatte und kurzerhand beschlossen sie mit dem Dienstwagen ihres Mannes Norbert zu begleiten. Das hatte sie dringend nötig - und ihre Ehe im Moment auch.
Für Luisa waren Mona und Norbert zusammen mit ihren beiden Jungs das Traumpaar schlechthin, doch hinter der Fassade scheint es zu brodeln. So sehr Luisa auch bohrte, aus Mona war nichts heraus zu bekommen.
Was freute sie sich jetzt auf ihre geliebte Tante Giulia und deren einmalige Erdbeertörtchen. Nach einem davon sähe die Welt sicherlich schon wieder viel besser aus - zumindest weit weg von daheim.
Tante Giulia besaß, seit Luisa denken konnte, einen wundervollen Hof mit einem riesigen Erdbeerfeld. Jeden Sommer verbrachte sie als Kind hier die Ferien und liebte es die süßen Früchte direkt von den Pflanzen in den Mund wandern zu lassen.
Mit Luisas Rückkehr nach Cilento kamen jedoch nicht nur Erinnerungen an ihre Tante und die wundervollen Erdbeeren zurück. Auch das Kribbeln im Bauch, wenn sie an ihre große Liebe Matteo dachte. Der junge Mann war der Sohn von Tante Giulias Nachbarin Rigoletta, und ebenso charmant wie er temperamentvoll war. Viele Jahre zuvor hatte Luisa ihn Hals über Kopf verlassen. Offenbar flüchtet sie gern vor den Männern in ihrem Leben- ob das ein Omen ist?
Dabei wünscht sie sich mit Ende Dreißig nichts sehnlicher als einen liebenden Mann an ihrer Seite und eine kleine Familie. Ist das zu viel verlangt?
Giulia freut sich sehr über den Besuch ihrer Nichte und deren Freundin. Inzwischen macht ihr das Alter zu schaffen und da freut sie sich besonders, dass sie mal wieder frischen Wind im Haus hat.
Sie hat Luisa bisher nur vergessen zu erzählen, dass Matteo ihr inzwischen im Ristorante in der Küche half. Somit würden sich die beiden ziemlich schnell über den Weg laufen. Ob das gut ging?
Kaum waren die beiden Freundinnen in Italien gelandet, ergab sich ein unvorhergesehenes Problem: Tante Giulia verschwand spurlos. Alles was sie Luisa sagte, war, dass sie ebenfalls eine Auszeit bräuchte und jetzt ja sie und ihre Freundin da wären, hätte sie die Zeit dafür. Sie hätte ihnen einen Zettel dagelassen und schon war sie verschwunden. Das war mehr als merkwürdig. Zumal Luisa und Mona in Italien entspannen wollten - wer sollte sich denn um Heim, Hof und Ristorante kümmern, solange Giulia weg war?
Der Zettel in der Küche ernüchterte beide dann besser als eine eiskalte Dusche es je könnte. Die beiden sollen sich bitte um das Ristorante kümmern, zudem die Erdbeerernte einholen und sich um den Gast von Tante Giulia kümmern. Zu allem Überfluss stünde auch noch eine Feierlichkeit an, zu der 70 Erdbeertörtchen gebacken werden müssten.
Luisa war platt. Was war nur in ihre Tante gefahren? Als sie diese versuchte auf dem Telefon zu erreichen, ging niemand ran. Immerhin war ihre Tante bereits stolze Besitzerin eines Smartphones. Hoffentlich würde sie sich bald melden.
Kurz darauf lernten Mona und Luisa dann auch den Gast von Giulia kennen - Nick. Der Amerikaner war alles andere als erfreut, dass Giulia einfach so verschwunden war und wollte wissen wohin sie gegangen sei. Wenn sie das nur wüssten!
In den folgenden Tagen ließ er nicht locker und fragte immer wieder nach ihrer Tante. So langsam wollte sie schon wissen, was er von ihr wollte und so erzählte er ihr eine Geschichte, die sich viele Jahre zuvor hier in Italien ereignet hatte. Doch Luisa und auch Mona spürten, da war noch mehr. Was wollte er wirklich von ihrer Tante? Und wieso fragte er nach ihrem Rezeptbuch, das - oh Wunder - ebenfalls verschwunden war. Luisa beschloss der Sache auf den Grund zu gehen, konnte jedoch nicht ahnen, zu welchem Familiengeheimnis sie das führen würde.
Erdbeeren im Sommer ist das erste Buch, das ich von der Autorin Anja Saskia Beyer gelesen habe. Ich habe mich sehr schwer getan in die Geschichte zu finden, was nicht an der Story an sich lag, sondern am Schreibstil. Damit bin ich leider auch das ganze Buch über nicht warm geworden.
Ebenso mit den Charakteren. Luisa ist Halbitalienerin, was wohl ihr Temperament beweist. Das Buch über wird sie immer wieder schnell wütend und fährt aus der Haut, selbst in Situationen, die es überhaupt nicht rechtfertigen. Das hat es mir sehr schwer gemacht, mich mit ihr gedanklich anzufreunden. Mona hingegen fand ich sehr sympathisch - ebenso Tante Giulia. Die Männer sind mir alle recht fremd geblieben. Nick lernt man durch die Abschnitte in der Vergangenheit nicht wirklich kennen - nur seinen Vater.
Matteo passt mit seinen Stimmungsschwankungen ganz gut zu Luisa. Wenn man beide in einen Raum sperren würde, wäre der nach kurzer Zeit vermutlich zerlegt ;o)
Ich fand es schön, dass man immer wieder durch die Abschnitte aus der Vergangenheit, ein wenig mehr über Giulia und ihre Nachbarin Rigoletta erfuhr. Das gefiel mir beinahe besser als die Gegenwart.
Die verschiedenen Fäden laufen am Ende alle zusammen, jeder trägt sein Stück dazu bei und im Endeffekt ist am Ende auch (fast) alles so wie es sein sollte. Luisas Entscheidung am Ende hat mich allerdings sehr verwundert und wirkt irgendwie nicht echt.
Im Großen und Ganzen war die Geschichte gut, leider konnte sie mich nicht packen, was auch an den Hauptcharakteren lag.
Einen lieben Dank an www.lovelybooks.de für die Leserunde und das Rezensionsexemplar.
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09.May 2017 |
~nef
Die Bestimmung des Bösenvon Julia Corbin und Kerstin Pflieger
Tags:
Thriller
|
Die Kommissarin Alexis Hall lebt allein mit ihrem Kater Aaron in einem Häuschen im idyllischen Odenwald. Sie ist kaum in einen traumlosen Schlaf geglitten, als ihr Telefon sie erbarmungslos aus selbigem reißt. Nur einen Satz nachdem sie sich verschlafen gemeldet hat, weiß sie, dass ihre Nacht nun vorbei ist. Ihr verboten gutgelaunter Kollege Oliver Zagorny steht quasi schon vor der Tür um sie mit zu einem neuen Tatort zu nehmen. Zu viel mehr als einer Miniwäsche und einem Becher Kaffee kommt sie nicht, bis Oliver vor der Tür steht und ihr die ersten Erkenntnisse mitteilt.
Als die beiden wenig später auf der Reißinsel ankommen, ist Alexis beinahe froh einen fast leeren Magen zu haben.
Ein Mann hat bei seiner nächtlichen Waldwanderung die beiden Frauenleichen entdeckt, dabei hatte er gehofft Fledermäuse zu finden. Als Täter scheidet der Fleischermeister mit dem sensiblen Magen aus, für eine Tat im Affekt sind die beiden Toten auch zu bizarr abgelegt worden. Beide Frauen sind bis auf eine Unterhose nackt und sitzen sich wie Verliebte halb verschlungen gegenüber. Was will der Täter damit bezwecken?
Sobald es irgendwo eine Leiche gibt deren Untersuchung etwas komplizierter werden könnte, wird Karen Hellstein, die Kriminalbiologin zum Tatort gerufen. Mit einer Sammlung an Röhrchen, Gläsern und Dosen treibt sie die Männer von der Spurensicherung schier in den Wahnsinn. Aber wenn sie anhand der vielen Insekten auf den beiden Körpern einen entscheidenden Hinweis geben kann, sind die Kollegen wieder ganz still.
So fasziniert Alexis von Karens Arbeit auch ist, ein wenig unheimlich ist es ihr dann doch und so freut sie sich immer wieder darüber nicht in der ewig summenden Laboreinheit ihrer Freundin zu sein.
Noch bevor Karen und Alexis zusammen mit Oliver und einem neuen Ermittlungsteam richtig anfangen können, werden die nächsten beiden Leichen gefunden. Und hier gibt es nun einen eindeutigen Hinweis auf einen möglichen Täter - Magnus Hall. Nur wenige kennen Alexis Hintergrund und ihre Arbeitskollegen gehören alle nicht dazu. Wie soll sie Oliver erklären, dass Magnus Hall der Bruder ihres Adoptivvaters ist, zu dem sie seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr hat? Seit der schrecklichen Tragödie, an der sie allein die Schuld trägt - zumindest laut ihrem Onkel.
Mit großem Herzklopfen begibt sie sich in die Niederlassung der Biotechnologiefirma in der Magnus Hall als Leiter fungiert. Die Vernehmung läuft so erfolglos und nüchtern wie befürchtet, Magnus hatte sich nicht geändert. Nach kurzer Zeit ist Oliver klar, das Alexis ihm etwas mehr verschweigt und das kratzt nicht wenig an seinem Vertrauen in seine Partnerin.
Während Alexis' Team sich sicher ist, dass Magnus Hall der Täter ist, muss sie sich mit ihren eigenen Dämonen rumschlagen. Seit ihrer Jugend wird sie von Alpträumen verfolgt, Schlaf ist für sie ein Luxus. In letzter Zeit jedoch hat sie immer mehr Aussetzer, die sie sich nicht erklären kann. Als dann ihr Kater verschwindet und sie in ihrem Bett mit dreckverschmierten Händen und Füßen erwacht, glaubt sie schon ihr Onkel hätte Recht - ist sie durch ihre Eltern vorgeprägt und trägt das Böse in sich? Wie soll sie in dieser Verfassung einen Mörder finden? Oder muss sie gar nicht mehr weiter suchen - liegt die Antwort näher als gedacht?
Als die nächsten Leichen auftauchen glaubt sie komplett den Verstand zu verlieren - die Handschrift des Mörders kennt sie nur zu gut.
Die Bestimmung des Bösen ist der Debütroman von Julia Corbin - zumindest im Bereich Thriller. Denn hinter dem Pseudonym steckt die Autorin Kerstin Pflieger die sich mit diesem Buch einen langgehegten Traum erfüllt und dieses neue Genre für sich entdeckt.
Das Genre steht ihr. Ohne viel federlesen wird man in die Geschichte geworfen und lernt viele Charaktere kennen. Das mag am Anfang etwas verwirrend sein, sortiert sich aber ziemlich schnell.
Die Geschichte ist in zwei Zeitzonen und aus mehreren Perspektiven geschrieben. Die Hauptlinie spielt in der Gegenwart und beinhaltete Alexis Sicht auf die Dinge. Die zweite Zeitzone liegt in Alexis Vergangenheit, die sich dem Leser so nach und nach erst erschließt und somit auch immer einen kleinen Teil mehr ihres Wesens Preis gibt.
Und dann hat man noch einen kurzen Einblick in das Leben der verschiedenen Opfer. So wirkt alles viel näher und das Zusammenspiel der ganzen Figuren wird dynamischer.
Die Hauptcharaktere - Alexis, Karen und Oliver waren mir sofort sympathisch. Wobei hier Karen irgendwie die Nase vorn hat. Ihr Job ist faszinierend und ekelhaft zu gleich. Wer kraucht schon gern um eine Leiche herum und sammelt Insekten ein? Sie tut es und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu den Ermittlungen.
Alexis und Oliver sind ein gutes Team, auch wenn Alexis es ihrem Partner nicht leicht macht. Er tat mir manchmal schon leid. Aber auch sie hat es nicht leicht gehabt und gerade durch verschiedene Entscheidungen verbaut sie sich einige Sympathien der Anderen.
Oliver ist der Mann, denn man dringend in seinem Leben braucht - und wenn auch nur als Freund. Er ist immer für Alexis da, bedrängt sie nicht obwohl er merkt, dass sie viel vor ihm geheim hält und zu allem Überfluss ist er auch ständig gut gelaunt.
Für mich blieb in diesem Buch die Spannung vom Anfang bis zum Ende erhalten. Zwischendurch tat mir Alexis sehr leid und ich hatte schon beinahe die Befürchtung, dass sie zu tief in den Sog aus Schuld und Angst gerät, aber sie ist eine starke Frau mit einem überlebenswichtigen Willen. So arbeitet sie sich Stück für Stück durch das Gewirr aus Spuren und Vermutungen um dem Täter auf den Fersen zu bleiben.
Am Ende hat mich Julia Corbin dann auch noch überrascht. Das liebe ich an einem guten Thriller - nur nicht zu vorhersehbar sein. Das Motiv zu den Morden ist so einfach wie krank und gerade deshalb schreckt es einen umso mehr ab. Und man kommt durchaus ins Grübeln - kann es soweit wirklich kommen?
Am Anfang waren mir die vielen Fachsimpeleien im Kriminalbiologischem Bereich etwas zu viel des Guten. Wer sich dafür jedoch interessiert, wird hier seine wahre Freude dran haben. Ich gebe es zu - mir war die Vorstellung allein schon irgendwie eklig genug ;o)
Einen ganz lieben Dank an Julia Corbin und den Diana-Verlag für das Vorabexemplar. Das Buch ist eine glasklare Empfehlung für spannende Lesestunden.
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02.May 2017 |
~nef
Heartbreaker - Für immer nur duvon Kate Lynn Mason
Tags:
Romantik
|
Ashley Brennan studiert in Dublin und wohnt in einer kleinen, gemütlichen WG. Als ihre Zwillingsschwester Skye anruft um sie zu bitten für einige Zeit nach Hause, nach Connemara zu kommen, rutscht ihr das Herz in die Hose.
Drei Jahre ist es jetzt her, dass sie überstürzt ihren Heimatort verlassen hat. Drei Jahre, in denen sie alles was sie an Connemara erinnert in ihrem Herzen verschlossen hat. Drei Jahre, in denen sie versucht hat den Verrat zu vergessen.
Sie vermisst ihre Schwester, ihr zu Hause und die wilde See in ihrer Heimat. Nur ihrer Schwester zu Liebe sagt sie zu. Sie wird für einige Zeit nach Hause zurück kehren und aushelfen, bis ihr Vater sich nach dem Herzinfarkt ausreichend erholt hat.
Ob er ihr inzwischen verziehen hat? Ihr Bruch drei Jahre zuvor hat sie tief verletzt. Vor allem aber, dass er ihr einfach nicht geglaubt hat. Vielleicht hat er sich ja verändert und es kann wieder so wie früher werden.
Als Ash wenig später wieder in ihrem Elternhaus ankommt, läuft sie genau dem Mann in die Arme, den sie versucht hat zu vergessen - Logan Savage. Ihre einstige große Liebe hat ihr fürchterlich das Herz gebrochen und war mit einer der Gründe, warum sie so lange fort von Connemara war.
Ihm jetzt gegenüber zu stehen, bringt nicht nur ihre Wut auf ihn in Wallung.
Eigentlich hatte sie gehofft Logan für den Rest ihres Lebens nicht mehr sehen zu müssen, aber ihre Schwester hat ihr zwei wichtige Dinge verschwiegen: Logan arbeitet für ihren Vater und lebt im kleinen Cottage auf dem Grundstück und - was viel schlimmer ist - Logan und Skye sind ein Paar!
Ash kann es kaum fassen. Wie konnte ihre Schwester ihr das verheimlichen? Und wie kommt es überhaupt dazu, dass sie jetzt mit ihrem Ex-Lover zusammen ist?
Sie wusste, wie sehr ihr Logan damals weh getan hat und warum sie Connemara verlassen hat. Wie konnte sie das einfach ignorieren?
Für Ash beginnt eine schwere Zeit und sie fragt sich öfter als ihr lieb ist, was wohl gewesen wäre, wenn es nicht zum Bruch mit Logan gekommen wäre. Allein sein Anblick lässt ihr Herz hüpfen und die Luft knistern. Das kann gar nicht klappen mit ihnen allen auf diesem engen Raum. Oder doch?
Heartbreaker - Für immer nur du ist der erste Roman, den ich von Kate Lynn Mason lese und ich bin mir nicht sicher ob es vielleicht auch der letzte ist. Die Inhaltsangabe klang gut. Ich hatte mich auf ein Buch mit Irlandflair, spritzigen Dialogen ein einiges an Romantik gefreut. Bekommen habe ich das leider nicht.
Die Geschichte könnte in wirklich jedem Land spielen. Von der Landschaft bekommt man mal ein paar Schafe mit, grüne Wiesen und Regen mit Wind. Wer einmal auf Nordstrand war, wird sich hier wieder finden.
Einzig Máire, die Haushälterin im B&B der Familie, wirft immer mal einen Ausspruch ein, der anmerken soll, dass man sich hier in einem anderen Land befindet.
Mit den Charakteren bin ich insgesamt nicht warm geworden, bis auf Máire ;o) Skye bleibt etwas farblos, Ash ging mir sehr schnell nur noch auf die Nerven, der Vater ist kaum präsent und Logan ... ja Logan wird zum Gott der Horizontalen erhoben. Andere Qualitäten scheint er nicht zu haben, außer, dass er Handwerkerarbeiten erledigt.
Ash beteuert in einer Tour, dass sie über ihn hinweg ist nur um im gleichen Satz seinen unfassbar muskulösen Körper anzuhimmeln.
Der Vater der beiden Frauen hat eine undankbare Rolle, unsympathisch ist er mir allerdings nicht. Auch finde ich Skye eigentlich ganz nett. Nur bringt sie nicht viel Spannung ein.
Alles in allem hätte es eine witzige, romantische Geschichte werden können. Leider ist das Ergebnis enttäuschend.
Der Schreibstil ist flüssig, so dass sich die Geschichte gut weg lesen könnte. Mich hat sie nur immer wieder genervt, so dass ich oftmals einfach gar nicht weiterlesen wollte. Zwischendurch gab es dann wirklich gut Abschnitte die mich haben hoffen lassen. Nun ja, leider konnten sie mich nicht wirklich versöhnen.
Einen lieben Dank an feelings für das Rezensionsexemplar.
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22.Apr 2017 |
~nef
Schmitz' Häuschen - Wer Handwerker hat, braucht keine Feinde mehrvon Ralf Schmitz
Tags:
Leben
|
Auch Ralf Schmitz will endlich mal in die eigenen vier Wände. Nachdem er sich intensiv mit dem Immobilienmarkt beschäftigt hat steht fest - so geht das nicht.
Da kommt er unerwartet zu einem Häuschen. Seine Tante hat ihm ihr kleines, verwinkeltes Hexenhäuschen samt Abenteuergrundstück vermacht.
Um hier sein Glück als Eigenheimbesitzer zu finden, muss dringend etwas gemacht werden an diesem Schmuckstück.
Und damit geht der ganze Stress dann los ...
Ich selbst habe weder ein Haus gebaut noch eines umbauen bzw. renovieren lassen. Aber schon allein die Anmeldegenehmigung der Bauaufsichtsbehörde ist eine beinahe typische Odyssee durch den deutschen Bürokratendschungel.
Der Vergleich mit einem bekannten Zeichentrickfilm und 12 denkbar unlösbaren Aufgaben ist hier natürlich reiner Zufall ;o)
Bei ihm geht während der Renovierung wirklich alles schief was schiefgehen kann. Spätestens im Bad glaubte ich dann in einer ganz schlechten Episode von 'Versteckte Kamera' zu sein.
Irgendwie schafft Ralf Schmitz es trotzdem seinen Humor zu behalten und wer es bis zum Ende durchhält wird auch noch überrascht.
Für zukünftige Häuslebauer sollte dieses Buch eine Gute-Nacht-Geschichte sein. Es ist immer gut zu wissen was passieren könnte und die Eisberge gleich zu Umschiffen.
Ich habe mich köstlich amüsiert und war nur in einem Abschnitt sehr genervt. Gelesen wäre es vielleicht gegangen, aber im Hörbuch ausgepiepste Begriffe hören zu müssen und das ganze 6 Minuten lang grenzte knapp an Körperverletzung.
Wer Ralf Schmitz mag und sich mit dem Thema Hausbau, Hausumbau oder einfach nur mit einer nötigen Reparatur rumschlagen muss, sollte die Zeit für dieses Buch investieren. Am Ende macht man es vielleicht doch lieber selbst?
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20.Apr 2017 |
~nef
Das Gut in der Toskana |
Allegras Leben hat eine Wendung genommen, die so eigentlich nicht gedacht und schon gar nicht gewünscht war. Statt die Welt zu bereisen und ferne Länder kennen zu lernen, hockt sie im tristen Deutschland und bearbeitet den Bürokram im Bestattungsunternehmen ihrer Eltern.
An ihrem 27 Geburtstag ändert sich das allerdings schlagartig. Ihr Großvater väterlicherseits hatte einen Schlaganfall. Da ihr Vater stark in das Familienunternehmen eingebunden ist, macht sich Allegra auf die Reise in die sonnige Toskana um ihrem Großvater zu helfen. Schon viel zu lange íst es her, dass sie ihn gesehen hat und so freut sie sich besonders.
Ihre Freude wird allerdings getrübt, als ihr Großvater alles andere als herzlich auf ihr Erscheinen reagiert. Was war nur aus dem warmherzigen und immer fröhlichen Mann geworden, der immer ein Lächeln in auf den Lippen trug?
Massimo brauchte dringend eine Pause von seinem aufreibenden Leben als Architekt. Im Moment hilft er seinem Onkel auf dem Gut aus, dass für Touristen ein Zufluchtsort für Entspannung, Lebensfreude und Kreativität ist. Er spielt den Fremdenführer und kümmert sich ein wenig um anfallende Arbeiten.
Als er versucht eines der kreativen Ergüsse eines ehemaligen Gastes wieder in seiner Verankerung zu fixieren, trifft er auf eine erneute Dame, die ihm am Wasser auflauert. Massimo weiß, dass er ganz gut aussieht und sein Charme bringt ihm nicht wenig Komplimente ein, aber nach Feierabend will er einfach nur seine Ruhe haben. Da fehlt es ihm noch, dass eine weitere liebeshungrige Touristin im Halbdunkeln über das Anwesen schleicht.
Aber anders als die anderen Damen seiner Reisegruppen, ist diese ziemlich kratzbürstig und ihm sofort unsympathisch.
Allegra kann es nicht fassen. Was bildet sich der Touristenschreck eigentlich ein? Sie des Grundstücks verweisen wollen, das ist ja wohl die Höhe. Und seine schnippischen Antworten kann er sich auch an den Hut stecken.
Ihr Großvater arbeitet schon ewig als Gärtner auf dem Gut und hat durch seine langjährige Freundschaft zum Besitzer des Anwesens ein lebenslanges Wohnrecht. Dies hatte er gehofft mit seiner geliebten Frau noch lange ausnutzen zu können, aber das Schicksal hatte anderes mit ihr vor.
Und nun muss er sich damit abfinden, dass er sich selbst nicht einmal mehr richtig anziehen kann, weil sein Körper ihm nicht mehr gehorcht. Das wurmt ihn und seine schlechte Laune lässt er vor allem an seiner Enkeltochter aus.
Allegra hat von ihrem Vater aber nicht nur das feurige Aussehen geerbt, nein auch ihr Temperament kann es mit jeder waschechten Italienerin aufnehmen und das muss nun auch ihr Großvater kennenlernen.
Massimo ist der Sohn, den sein Onkel Lorenzo nie kriegen konnte. Seine Frau ist schwer krank und nach dem Tod von Massimos Eltern haben sie ihn bei sich aufgenommen und ihn wie einen Sohn behandelt. Dass aus ihm ein erfolgreicher Architekt geworden ist macht beide sehr stolz. Nur seine Verlobte passt irgendwie so gar nicht zu ihm. Und das musste Massimo nun auch schmerzlich feststellen. Auf dem Gut will er den Kopf frei kriegen, aber so richtig gelingen will ihm das nicht. Ständig läuft ihm diese Kratzbürste über den Weg und ehe er sich versieht, ist sein Jagdtrieb erwacht.
Ob sie im Bett auch so wild ist? Er ist gewillt das heraus zu finden.
Aber erst muss er herausfinden, warum im Haus seines Onkels immer mehr Antiquitäten verschwinden.
Mit Das Gut in der Toskana brachte mich Margot S. Baumann aus dem frischen Deutschland in den sonnigen Süden. Auch wenn ich noch nie in Italien war, konnte ich es mir beim Lesen wunderbar vorstellen. Die ganzen Plätze, Bauten und selbst die Landschaft tauchten förmlich vor meinem inneren Auge auf. Es war wie ein Urlaub.
Allegra und Massimo könnten unterschiedlicher nicht sein und doch ziehen sie sich magisch an. Wenn die beiden aufeinander treffen fliegen die Fetzen und die Wortgefechte sind ziemlich unterhaltsam. Ich mochte beide Charaktere ziemlich gern, auch wenn ich Massimos Einstellung zu Allegra anfangs zweifelhaft fand. Aber irgendwie war klar, dass er das eigentlich nicht so meint. Deshalb war ich hier dann doch versöhnlich mit ihm.
Neben der spritzigen Liebesgeschichte gibt es eine Familiengeschichte um Massimos Onkel Lorenzo, die ziemlich spannend ist. Männer machen viel für die Liebe ihres Lebens und oftmals werden sie von ihrer Liebsten dann auch noch überrascht. Das fand ich so süß.
Grundsätzlich hat mir dieses Buch von vorn bis hinten Spaß bereitet beim Lesen. Das Setting ist toll, die Geschichte sowohl unterhaltsam als auch spannend und das Buch damit ein echtes Lesehighlight.
Bei manchen Büchern fällt einem gar nicht so richtig ein, warum es einem jetzt direkt gefallen hat - es ist einfach so.
Einen ganz lieben Dank an die Autorin für das Leseexemplar. Nun habe ich Feuer gefangen und muss unbedingt mal in die Toskana - nur nicht im Sommer ;o)
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