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Rezensionen

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16.

Sep 2010

~ND

The Dark Divine / Die dunkle Gabe

Es ist drei Jahre her, dass Grace Divine ihren Kindheitsfreund Daniel das letzte Mal gesehen hat. Es war der Tag, an dem ihr Bruder Jude mehr tot als lebendig und blutverschmiert auf ihrer Veranda aufgetaucht ist. Und es war der Tag an dem sich alles verändert hat. Ihre Familie war nie wieder dieselbe: Ihr Vater verbringt Stunden eingesperrt in seinem Arbeitszimmer, ihre Mutter entwickelt einen fast wahnhaften Zwang zur Perfektion und auch Jude hat immer wieder verschlossene Momente. Trotzdem sprechen sie nie wieder über diesen Tag, ebenso wenig wie über Daniel.

Als er nach Jahren völlig unerwartet in Grace High School auftaucht, ist er kaum wieder zu erkennen und bringt ihr Leben und das aller Divines gehörig durcheinander. Aber weder er noch ihre Familie sind nach wie vor bereit Grace zu erzählen, was damals passiert ist. Daniel sucht Grace Nähe und auch Grace kann sich nicht von ihm fernhalten, denn sie spürt, dass er ihre Hilfe braucht. Jude hat dafür keinerlei Verständnis, er fühlt sich verraten und beginnt sich immer merkwürdiger zu benehmen. Als dann auch noch mehr und mehr tote und zerfetzte Haustiere gefunden werden und eine Mordserie wieder neu aufflammt, die seit Jahren ausgestanden zu sein schien, muss sich Grace fragen, ob Daniels gleichzeitige Heimkehr bloßer Zufall war oder ob er mehr verheimlicht, als sie dachte.

In Bree Despains Erstlingswerk The Dark Divine / Die dunkle Gabe wird man in eine Familie eingeführt, die von außen vollkommen wirkt: Die Divines sind eine Pastorenfamilie in einer kleinen Stadt in Minnesota; ihr Sohn Jude ist gutaussehend, allseits beliebt und schlichtweg ein guter Mensch; die Töchter Grace und Charity sind fleißige Schülerinnen und ihre Mutter setzt alles daran, dass sie für die Gemeinde die perfekten Vorbilder sind; sie widmen ihr Leben Gott und versuchen alles in Seinem Sinne zu tun. Sie scheinen die perfekte Familie zu sein. So perfekt, dass zunächst nicht mal Grace bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Am Anfang hat mich die ständige Referenz zu Gott zugegebenermaßen ein wenig abgeschreckt. Später merkt man allerdings, dass man diesen Aspekt für die Geschichte braucht. Nachdem keiner der Divines eine allzu fanatische Ader hat, konnte ich mich damit gut arrangieren und es ergab einen interessanten Kontrast zu den dunklen Machenschaften, die sie umgeben. Bree Despain versucht nicht, dem Leser ihre Religion (à la Narnia) aufzuzwingen, sondern nutzt sie geschickt, um eine stellenweise recht beklemmende Stimmung zu schaffen.

Grace ist ein starker Charakter, der es einem leicht macht in ihre Geschichte einzutauchen. Sie hat zwar definitiv naive Züge und auch ihre religiöse Erziehung zwingt sie manchmal zu etwas merkwürdigen Schlussfolgerungen, aber sie ist ehrlich und mutig und es macht Spaß, ihr durch die Geschichte zu folgen und nach und nach aufzudecken, was sich eigentlich schon ihr ganzes Leben lang angebahnt hat. Die meisten anderen Charaktere, einschließlich dem Großteil ihrer Familie, wirken erst einmal etwas zwielichtig und es dauert eine Weile, bis man sich eine echte Meinung zu ihnen bilden kann. Am Ende ist The Dark Divine / Die dunkle Gabe aber doch in erster Linie eine Liebesgeschichte, die allerdings eng mit der eigentlichen Geschichte verwoben ist, beide Stränge ergänzen sich und sind schlußendlich voneinander abhängig. Für mich war es dabei aber nie allzu kitschig und das Ende ist doch ungewöhnlich genug, dass es den Leser hungrig auf die Fortsetzung zurück lässt.

Der nächste Teil The Lost Saint / Der verlorene Bruder erscheint am 28.12.2010 in den USA. Seit Ende August gibt es den ersten Teil auch auf deutsch zu kaufen, das Erscheinungsdatum für den zweiten Teil ist noch nicht bekannt.

Außerdem sind mittlerweile die Filmrechte verkauft, weshalb es momentan einen tollen Wettbewerb auf ihrer Homepage gibt, bei dem man unter anderem ein Vorabexemplar von The Lost Saint / Der verlorene Bruder gewinnen kann: breebiesingerdespain.blogspot.com

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09.

Sep 2010

~ND

The Iron King / Sommernacht

Irgendetwas in Meghans Leben war schon immer nicht ganz in Ordnung, seit ihr Vater vor ihren Augen verschwunden ist, als sie 6 Jahre alt war. In der Schule hat sie nie wirklich dazu gehört ... genauso wenig wie zu Hause. Manchmal scheinen ihre Mutter und ihr Stiefvater Luke sogar zu vergessen, dass sie überhaupt existiert.

Als ein dunkler Fremder beginnt, sie aus der Ferne zu beobachten und ihr Witzbold von bestem Freund Robbie beginnt, sich auffällig beschützend zu benehmen, spürt Meghan, dass sich etwas verändert. Aber niemals hätte sie die Wahrheit erraten - dass sie die Tochter des mystischen Elfenkönigs Oberon ist, dem Oberhaupt des Seelie Court, und ungewollte Schachfigur in einem tödlichen Krieg zwischen uralten Fabelwesen ist. Als ihr Bruder Ethan entführt wird, setzt Meghan alles daran, ihn zu retten und einen mysteriösen Feind zu besiegen, dem sich niemand im Elfenreich zu stellen wagt. Auf ihrer Reise wird sie neben Robbie, der sich als Puck (DER Puck) herausstellt, von einer vorlauten Katze namens Grimalkin begleitet und stößt auf den Prinzen des verfeindeten Unseelie Court, von dem Meghan die Augen nicht mehr lassen kann, der sie aber scheinbar lieber tot sehen will, als sich ihr anzunähern...

Das Erstlingswerk The Iron King / Sommernacht von Julie Kagawa führt den Leser in eine Welt, die genauso wundersam wie düster ist. Dort leben blutrünstige Goblins, Trolle und andere hinterhältige Gestalten zwischen wunderschönen Feen und Elfen, die aber genauso wenig Gutes im Schilde führen. Die beiden adeligen Höfe des Sommers und des Winters erhalten sich zwar einen wackeligen Friedensvertrag, was aber lange nicht bedeutet, dass man sicher ist, nur weil man königliches Blut in sich trägt. Das heißt Meghan steht ständig neuen Feinden gegenüber, die sie entweder töten oder entführen und als Druckmittel einsetzen wollen. So entsteht ein rasantes Tempo, dass einem kaum Zeit zum verschnaufen lässt und sofort an diese wunderschöne und grausame Welt fesselt, in der ein Versprechen viel mehr ist, als nur hohle Worte.

Die Charaktere sind allesamt absolut liebenswert. Meghan ist zwar die typische Urban-Fantasy-Heldin, inklusive Herzschmerz, Naivität und Selbstmitleid, wird dabei aber nie unsympathisch und bewahrt sich stets ihre große Klappe. Der Winterprinz ist zunächst undurchschaubar, aber man ist wie Meghan sofort fasziniert von ihm und kann nicht genug von ihm lesen, um hinter seine Geheimnisse zu kommen. Die eigentlichen Highlights sind aber die Nebencharaktere, allen voran Puck, der keine 5 Minuten ohne einen Streich oder Spruch auskommt, und der zynische Kater Grimalkin. Überhaupt ist das Buch wunderschön und mit so viel Witz geschrieben, dass es mich mehr als einmal zum Lachen gebracht hat.
Manchmal ist es allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, dass einige Frage zunächst unbeantwortet bleiben bzw. andere sehr früh aufgelöst werden, was das Buch für mich aber fast interessanter macht, da man immer mit allem rechnen muss und die Geschichte nicht zwangsläufig nach dem typischen Schema abläuft.

Einziges echtes Manko war für mich jedoch der Exkurs in die obligatorische Dreiecksgeschichte. Ich will gar nicht zu viel vorweg nehmen. Nur, dass sie einfach unnötig und stellenweise zu kitschig und klischeehaft war und auch etwas zu schnell abgehandelt wurde. Das könnte im letzten Band zwar noch einmal aufgenommen werden, was ich persönlicher allerdings ziemlich unpassend fände und die Sympathie für die Charaktere unnötig strapazieren würde. Diese kleinen Schwächen werden aber durch den ganz eigenen Charme und Witz des Buches, sowie die phantastische Welt mit ihren vielen Charakteren, wieder wett gemacht.

Bisher erschienen sind in der Iron Fey / Plötzlich Fee-Reihe The Iron King / Sommernacht, The Iron Daughter / Winternacht (Amazon-Partnerlink*) und die kleine Novelle Winter's Passage (Amazon-Partnerlink*), die es nur online gibt und sich zeitlich zwischen den beiden Bänden eingliedert. Der dritte Teil The Iron Queen / Herbstnacht erscheint am 25. Januar 2011 in den USA. Am 21. März 2011 bekommen wir den ersten Teil unter dem Titel The Iron King / Sommernacht vom Heyne Verlag auch auf deutsch.

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06.

Sep 2010

~nia

Extremely Loud and Incredibly Close / Extrem laut und unglaublich nah

Extremely Loud and Incredibly Close / Extrem laut und unglaublich nah, das zweite Buch von Jonathan Safran Foer, ist ein Buch über zwei Vater-Sohn-Beziehungen in einer Familie, die - obwohl tragisch - mit einer hinreißenden Leichtigkeit erzählt werden.

Protagonist ist Oskar Schell, der sich auf seiner Visitenkarte ausweist als "Erfinder, Schmuckdesigner, Goldschmied, Amateur-Entomologe, Frankophiler, Veganer, Origamist, Pazifist, Perkussionist, Amateur-Astronom, Computer-Spezialist, Amateur-Archäologe und Sammler diverser Dinge..." Zwei Dinge verschweigt Oskar auf seiner Visitenkarte aber: Er ist erst 9 Jahre alt und er ist tieftraurig, weil sein Vater bei den Anschlägen vom 11. September gestorben ist. Durch einen Zufall findet er einen Schlüssel seines Vaters mit einem Hinweis auf eine Person Namens Black. Da sein Vater ihm zu Lebzeiten regelmäßig 'Expeditionen' aufgegeben hat, beschließt Oskar, dass passende Schloss zum Schlüssel zu suchen. Und so macht er sich auf, um nach und nach alle 181 Blacks in New York aufsuchen: von Aaron Black, Abe Black, Anna Black ... bis hin zur letzten auf der Liste, Zyna Black.
Der zweite Handlungsstrang erzählt die Geschichte von Oskars Großvater, einem Bildhauer und Maler, der als Jugendlicher den Bombenangriff auf Dresden überlebt hat, aber Zeit seines Lebens mit dem dabei entstandenen Trauma zu kämpfen hat.

Oskar ist altklug, naseweis, hochbegabt, phantasievoll und anstrengend, sein Großvater seltsam, oft unnahbar und augenscheinlich mit sich und seinem Leben nicht zufrieden. Auch wenn die Geschichte manchmal kitschig und konstruiert wirkt, packt eine das Buch sehr bald. Besonders der kleine Oskar wird so herzerfrischend und zauberhaft ins Leben gerufen, dass man ihm seine Spleens verzeiht und einfach in seinen Bann gerät. Extremely Loud and Incredibly Close / Extrem laut und unglaublich nah regt zum Fragen und Nachdenken an: Wie gehe ich selbst mit dem Verlust einer geliebten Person um? Wie wäre ich in meiner Kindheit damit umgegangen? Was könnte ich tun, um meinem Kind einen solchen Verlust zu erleichtern? Trotz des 'schweren Themas' bleibt es bemerkenswert leicht, was sicher nicht nur durch Foers schöne Sprache, sondern auch durch das oft ungewöhnliche Layout zustande kommt. Jeder, der sich auf dieses Buch einlässt, wird wohl seinen ganz persönlichen Gewinn daraus ziehen.

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30.

Aug 2010

~ND

Clockwork Angel / Clockwork Angel

Als sich die 16-jährige Theresa "Tessa" Gray auf den Weg von New York nach England macht, um dort bei ihrem Bruder Nate zu leben, hat sie noch keinen Schimmer von dem, was sie dort erwartet.
Denn statt Nate wird sie am Hafen von den Dark Sisters empfangen, beide Mitglieder einer geheimen Organisation namens The Pandemonium Club. Sie kidnappen Tessa und halten sie in ihrem Haus gefangen. Bald muss sie feststellen, dass sie eine besondere Gabe hat: Sie kann sich in eine andere Person verwandeln, egal ob tot oder lebendig, und hat so auch Zugriff auf deren Erinnerungen und Gedanken. Die dunklen Schwestern bringen Tessa mit Gewalt bei, von ihrer Gabe Gebrauch zu machen und wollen sie ihrem Meister, dem Magister, übergeben, der vor nichts haltmacht, um Tessas Kräfte für sich zu missbrauchen.
Doch bevor Tessa in die Hände des Magisters fällt, kann sie sich retten und findet Zuflucht bei den Shadowhuntern im Londoner Institut. Die Shadowhunter sind eine uralte Rasse, deren Aufgabe es ist, die Menschen vor allen Dämonen und ihren Nachkommen, den Downworldern, zu beschützen, die sich nicht an die Gesetze der Enclave halten. Sie versprechen Tessa ihre Hilfe um ihren Bruder zu finden, wenn sie im Gegenzug die Jäger mit ihren Mächten unterstützt. Sie freundet sich bald mit den Shadownhuntern an, vor allem mit Jem, hinter dessen fragiler Schönheit ein tödliches Geheimnis lauert, und Will, der mit seiner beißenden Art und unberechenbaren Launen jeden von sich fernhält - jeden, außer Tessa.
Als sie sich während ihrer Suche tief in einer Verschwörung wiederfinden, die die Shadowhunter zu zerstören droht, begreift Tessa, dass sie sich vielleicht zwischen der Rettung ihres Bruders und der Rettung der Welt und ihrer neuen Freunde entscheiden muss.

Am Anfang lassen sich einige Parallelen zu Cassandra Clares erster Reihe The Mortal Instruments / Chroniken der Unterwelt nicht verleugnen. Nicht nur spielen Infernal Devices / Chroniken der Schattenjäger in derselben Welt (wenn auch im viktorianischen London und nicht im heutigen New York), aber auch manche Gegebenheiten und Charaktere haben Ähnlichkeit zu City of Bones / City of Bones (Amazon-Partnerlink*), was sich im Laufe der Geschichte jedoch glücklicherweise verläuft, bis sich sowohl der Plot, als auch die Figuren, als vollkommen eigenständig darstellen.
Überhaupt sind es eigentlich auch in dieser Reihe die Charaktere, die das Buch tragen. Die Geschichte ist zwar spannend geschrieben und dicht erzählt, wirkliches Leben kommt aber erst durch Tessa, Will, Jem und all die anderen in das Buch. Es dauert nicht lange und man ist schon so in ihre jeweiligen Schicksale vertieft, dass man sich wild beim mitspekulieren wiederfindet. Das gilt ganz besonders für Tessa, für deren Kräfte man einfach keine Erklärung finden kann, und Will, dessen Vergangenheit nicht nur ihm, sondern auch Tessa und den anderen das Leben schwer macht. Auch alte Bekannte, wie Magnus Bane und Church, sowie die Erwähnung vieler Namen, wie Lightwood, Penhallow, Wayland und Herondale tauchen auf und lassen auf einige Einblicke für die spätere Geschichte hoffen. Bisher konnte ich kaum Anhaltspunkte für die neue Trilogie der The Mortal Instruments / Chroniken der Unterwelt erkennen, bin aber schon sehr gespannt, wie die Bücher schlussendlich ineinandergreifen.
Deshalb lassen sich die The Mortal Instruments / Chroniken der Unterwelt und die Infernal Devices / Chroniken der Schattenjäger bisher sehr gut unabhängig voneinander lesen. Die Welt wird für Neuleser verständlich und spannend erklärt, ohne für Leser der alten Reihe langweilig zu werden.

Der zweite Teil der Infernal Devices / Chroniken der Schattenjäger von Cassandra Clare wird am 6.12.2011 unter dem Titel Clockwork Prince / Clockwork Prince in den USA erscheinen, gefolgt vom letzten Teil Clockwork Princess / Clockwork Princess (Amazon-Partnerlink*), dass vermutlich am 19.03.2013 erscheinen wird.
Einen genauen Termin für die nächsten beiden deutschen Bände konnte ich bisher leider noch nicht in Erfahrung bringen.

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25.

Aug 2010

~ND

Mockingjay / Flammender Zorn

Enthält Spoiler für The Hunger Games / Tödliche Spiele und Catching Fire / Gefährliche Liebe.

Nachdem Katniss im zweiten Buch von den Rebellen aus der Arena befreit und Peeta zurückgelassen und vom Capitol gefangen genommen wurde, soll sie nun ihre Rolle als Symbol für die Revolution in District 13 antreten. Dort herrscht unter der Führung der ansässigen Präsidentin Coin allerdings ein ähnlich strenges, wenn auch bei weitem sichereres, Regiment wie im Rest von Panem. Alle erwarten von Katniss, dass sie ihr Möglichstes tut, um die Revolution und die Rebellen zu unterstützen. Sie ist aber immer noch am Boden zerstört, denn sie macht sich Sorgen um Peeta, es plagen sie schreckliche Gewissensbisse und sie weiß nicht, wie es weitergehen soll. Es sind Wochen vergangen und niemand weiß, ob Peeta noch lebt. Katniss weigert sich dem akribischen Tagesablauf, dem der ganze District 13 zu folgen hat, nachzugehen und langsam verlieren die Rebellen, allen voran Präsidentin Coin, die Geduld mit ihr. Bis plötzlich mehrere Interviews mit Peeta ausgestrahlt werden, die den gesamten District schockieren und alles verändern.

Viel mehr will ich von der Geschichte noch gar nicht erzählen, denn jedes weitere Wort wäre schon zu viel verraten. Eine Wendung jagt die nächste und spätestens nach 100 Seiten wird klar, dass dieser finale Teil ein einziger Horrortrip wird. Man kann es nicht anders sagen. Ich hatte zunächst echte Probleme mich in das Buch einzufinden. Es war spannend und gut geschrieben wie eh und je, aber immer wenn man dachte, es kann nicht schlimmer kommen, setzte Suzanne Collins noch eins drauf. Das Lesen fordert dem Leser wirklich alles ab, denn alles ist möglich und man weiß nie, wer auf der nächsten Seite sterben könnte.

Leider hat mir der letzte Teil nicht so gut gefallen wie die ersten beiden. Vom Ende werde ich jetzt natürlich nichts erzählen. Nur soviel, es ist so, wie man es bei Suzanne Collins nicht anders erwarten konnte, nämlich kein 'Und alle lebten glücklich...', aber es passt durchaus zum restlichen Tenor der Geschichte. Was mich viel mehr daran gestört hat, war, dass gegen Ende alles ein wenig zu schnell ging. Es wird durch viele Details gehetzt und manche davon hätten wirklich einiger Erklärungen bedurft. Man braucht sie zwar nicht, um die Geschichte zu verstehen, aber um ein Gefühl der Abgeschlossenheit zu bekommen. Das liegt auch daran, dass einige Charaktere nicht so viel Erwähnung bzw. Aufklärung bekommen haben, wie sie verdient hätten. So bleibt man mit einigen Fragen und Zweifeln zurück. Das wäre eigentlich auch gar nicht so schlimm, schließlich macht ein bisschen eigene Interpretation am Ende ein Buch erst richtig gut, aber einige dieser Dinge wurden im ersten Teil des Buches ausführlich diskutiert und spielten eine wichtige Rolle, wurden am Ende dann aber einfach schlichtweg ignoriert.

Trotzdem ist Mockingjay / Flammender Zorn ein würdiger Abschluss für diese unglaubliche Reihe, der einen vielleicht nicht mit einem rundum wohligen Gefühl zurücklässt, dafür aber an Spannung und Realitätsnähe kaum zu überbieten ist.

Die deutschen Leser müssen sich allerdings noch bis März 2011 gedulden. Bis dahin kann ich nur jedem empfehlen, sich die englische Ausgabe zu besorgen.

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